FAS(D) perfekt durch die Pubertät - Reinhold Feldmann - E-Book

FAS(D) perfekt durch die Pubertät E-Book

Reinhold Feldmann

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Beschreibung

Leon hat FAS(D) und steckt mitten in der Pubertät. Er fühlt sich stark und schlau, verletzt soziale Regeln und lässt sich schnell verleiten. Ganz normal für einen Pubertierenden? Im Gegensatz zur Pubertät wächst sich FAS(D) nicht aus. Die störungsbedingten Besonderheiten begleiten die Betroffenen ein Leben lang. Durch den hormonellen Umbau in der Pubertät treten sie stärker hervor und machen im sozialen Miteinander vermehrt Probleme. Dieses Buch wirbt für mehr Verständnis für Jugendliche mit FAS(D), die oft unglücklich über ihr "Anderssein" sind. Zugleich spricht Leon die Jugendlichen selbst an: Er zeigt ihnen, dass sie mit ihren Problemen nicht allein sind. Leon wird ausgetrickst und eckt an, aber er gibt nicht auf und ist stolz auf sich. Seine Zuversicht will er an seine Altersgenossen weitergeben.

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Seitenzahl: 42

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Reinhold Feldmann • Anke Noppenberger
FAS(D) perfekt durch die Pubertät
Ein Bilderbuch zum FAS(D) – Fetales Alkoholsyndrom bzw. Fetale Alkoholspektrumstörung
Ernst Reinhardt Verlag München
D
leicht zu unerlaubten Handlungen (z.B. Diebstahl, Drogenkon-
sum) überreden lassen oder selbst schnell Opfer (z.B. sexuellen
ie Fetale Alkoholspektrumstörung (engl. Fetal Alcohol Spec-
Missbrauchs) werden. Sie sind besonders gefährdet, da sie frem-
trum Disorder, kurz FASD) ist eine Schädigung, die durch
de Absichten häufig nicht durchschauen. Auf ein freundliches
den Alkoholkonsum der werdenden Mutter in der Schwanger-
Wort oder ein Kompliment hin leisten sie Folge, ohne die Konse-
schaft verursacht wird. Die von FASD betroffenen Jugendlichen
quenzen erfassen zu können.
zeigen kognitive, soziale und emotionale Störungen, mit denen
Jugendliche mit FASD brauchen in einem solchen Maße Ver-
sie seit ihrer Geburt zu kämpfen haben. Sie lernen schlecht,
ständnis und Hilfe, wie man dies eher Kindern entgegenbringt.
vergessen Regeln und Absprachen immer wieder. Sie sind naiv
So viel Unterstützung wird aber oft nicht gewährt, denn die Ju-
und leicht verleitbar, überschätzen sich selbst und die eigenen
gendlichen mit FASD sind ja „schon groß“ und man sieht ihnen
Fähigkeiten. Sie sind häufig respektlos gegenüber Erwachsenen,
ihre Beeinträchtigungen meist auch nicht an. Daher werden
aber folgsam gegenüber anderen Jugendlichen. Sie machen viel
sie aufgrund ihres altersmäßig unpassenden Verhaltens recht
Quatsch, ohne aus den Konsequenzen zu lernen. Sie provozieren
schnell eher als frech, faul oder gar kriminell eingestuft.
oft und sind reizbar, dabei sind sie aber fest davon überzeugt,
Dieses Buch wirbt für mehr Verständnis für Jugendliche mit
dass immer „die anderen“ Schuld haben.
FASD, die selbst oft unglücklich damit sind, dass sie nicht so sind
Viele Eltern und Betreuungspersonen werden beim Lesen nun
wie viele ihrer Altersgenossen, dass sie schnell in Konflikte gera-
innehalten: „Das Störungsbild kenne ich doch, es heißt Pubertät!“
ten und wohlmeinende Erwartungen anderer enttäuschen
Bei allen Ähnlichkeiten im Verhalten hat die Pubertät den
Zugleich wendet sich das Buch direkt an Jugendliche mit
Vorteil, dass sie eine vorübergehende Erscheinung ist. FASD da-
FASD. Am Beispiel von Leon, dem Helden dieses Buches, sollen
gegen wächst sich nicht aus. Pubertär wirken noch das Denken
sie erfahren, dass sie mit ihren Problemen nicht allein sind, dass
und Verhalten eines jungen Erwachsenen mit FASD bis weit in
trotz mancherlei Widrigkeiten auch viel Schönes in ihrem alltäg-
das dritte Lebensjahrzehnt hinein.
lichen Leben auf sie wartet: Leon wird ausgetrickst, macht auch
Die zeitliche Dauer ist nicht der einzige Unterschied. Die Symp-
selbst viel falsch. Aber dennoch ist er zuversichtlich, er gibt nicht
tomatik bei FASD kann die betroffenen Jugendlichen im Lernen
auf und ist stolz auf sich. Das will Leon an seine Altersgenossen
und Verstehen, im Erleben und Handeln viel stärker einschrän-
weitergeben.
ken. Die Jugendlichen mit FASD fallen auf, weil sie oft distanz-
los sind, weil sie Regeln wiederkehrend missachten, weil sie sich
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H
i! Mein Name ist Leon.
Ich habe FAS(D).
Ich bin nicht anders, als die anderen
… ich bin ganz besonders!
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G
anz besonders stark und schlau sogar!
Aber dazu später mehr.
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I
ch habe einen Freund. Sein Name ist Mo.
Mo hat FAS(D) –   genau wie ich.
Manchmal merkt man es –
und manchmal merkt man es auch nicht.
Gerade das macht FAS(D) sehr kompliziert.
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I
ch wohne in einer Wohngruppe zusammen mit
anderen Kindern und Jugendlichen.
Wir haben Betreuer, die Tag und Nacht auf uns auf-
passen. Das ist gut so.
Es gibt verschiedene Gründe, warum wir nicht bei
unseren Familien leben können.
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B
ei mir ist es so, dass ich aus meiner Familie nur meine Oma kenne.
Sie ist leider krank und kann sich nicht um mich kümmern. Ich besuche sie oft.
Ich bin froh darüber, dass die Wohngruppe meine neue Familie ist.
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U
nd ich habe zwei Mäuse.
Ich habe sie sehr, sehr gern!
Nur meine allerbesten Freunde dürfen mit ihnen spielen.
Leider habe ich nicht so viele allerbeste Freunde.
Oft werde ich von anderen veräppelt.
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W
ie letztens, als zwei Jungs aus meiner Wohn-gruppe wollten, dass ich eine Kuh anfasse.
Ich bin stark und schlau! Ich habe es geschafft und die Kuh tatsächlich am Schwanz angefasst! Als ich es ihnen erzählt habe, haben sie sich nur über mich lustig gemacht, das war gemein!
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M
Mir geht es oft so, dass ich ausgetrickst werde. Tini aus meiner Wohngruppe hat mich mal
zum Klauen angestiftet.
In der Zoohandlung hatte sie gesagt, sie will unbedingt auch eine Maus haben.
Als ich ihr die Maus auf dem Heimweg überreicht habe, hat sie mich nur ausgelacht, ist schnell heimgelaufen und hat mich verraten.
Dabei bin ich doch in Tini verliebt.
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A
ls wir in den Ferien am Badesee waren, stand Tini ganz nah bei mir, da habe ich
sie angefasst.
Woher sollte ich denn wissen, dass man Mädchen nicht einfach anfassen darf ?
Tini fand das gar nicht lustig. Sie hat gefragt, ob