3,99 €
Felix 2 Teil 2. Felix verschlägt es mit seiner Familie in den großen Ferien an die Nordsee-Küste. Der idyllische Ort war wie geschaffen dafür, sich zu erholen und die freie Zeit zu genießen. Doch seine Spürnase bringt den 14-Jährigen nach und nach auf die Spur merkwürdiger Vorkommnisse im nahegelegenen Leuchtturm. Die Einwohner im Ort scheinen etwas zu verschweigen und so muss der Junge Eigeninitiative ergreifen, um hinter das mögliche Geheimnis des Leuchtturms zu kommen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 124
Veröffentlichungsjahr: 2022
Felix 2
von geri g
Kapitel 1
Zwei Jahre ist es inzwischen her, seit der schlimmen Geschichte mit den beiden Gangstern. Ab und zu erinnerte er sich wieder daran oder es kam in dem einen oder anderen Traum vor. Aber er hatte die Sache damals gut weggesteckt. Außerdem fühlte Felix sich mittlerweile schon fast wie ein Erwachsener, obwohl er erst 14 Jahre alt war und das Erwachsenwerden vor ein paar Jahren noch ziemlich mies fand. Er war aber auch kein Kind mehr, galt man doch allgemein in dieser Phase des Lebens als Jugendlicher oder Teenager. Die nächsten Sommerferien standen wieder an und dieses Mal konnte es sich die Familie leisten, zumindest einen Kurzurlaub an der Küste zu buchen. Doch irgendwie erstaunlich, wie schnell die Zeit verging. Im Herbst kam er schon in die 8. Klasse des humanistischen Philipp-Melanchthon-Gymnasiums. Anders als bei den meisten Gymnasien dieses Typs üblich, hatte Felix ab der 5. Klasse neben Englisch noch Latein und seit letztem Jahr war darüber hinaus Altgriechisch dazubekommen. Vor allem das letzte Schuljahr war anstrengend gewesen, seinem großen Hobby Fußball konnte er nicht so nachgehen, wie er es eigentlich gewollt hätte. Er musste ab und zu auch noch seinem jüngeren Bruder Max bei den Hausaufgaben helfen, der in seinem ersten Jahr auf derselben, altsprachlichen Schule Schwierigkeiten hatte, das Klassenziel zu erreichen. Um so heftiger war diesmal die Vorfreude auf die große Ferienzeit im Juli und August.
„Hol schon mal das andere Gepäck!“, rief Mama Ingrid ihrem Ehemann zu, der eigentlich gerade in der Garage die Utensilien für den bevorstehenden Badeurlaub suchen wollte. „Ich finde die Schnorchel nicht, Schatz!“, krächzte eine schon etwas verzweifelte Stimme aus dem Innern. Ingrid hob gerade ihren rosafarbenen Hartschalen-Trolley in den offenen Kofferraum des schwarzen Kombis, die Vormittagssonne war noch nicht so kräftig, so dass noch vereinzelt Tau auf Büschen und Rasen lag. Sie zuckte ein wenig zusammen, als plötzlich ein freudiges „Haha“ aus der Garage zu hören war. „Na endlich!“ Ingrid war erleichtert, als Ehemann Herbert mit einem breiten Grinsen ihr entgegenkam, eine Kiste vor sich hertragend. „Endlich hast du die Dinger gefunden!“ „Ja, zum Glück. Dann hol´ ich mal die anderen Koffer!“ „Und schau´ auch gleich mal nach den Jungs! Die brauchen ja ewig, bis die mal ihr Zeugs zusammenhaben.“ „Ja, mach´ ich!“ Papa Herbert ging ins Haus und sah nach Max und Felix. Jeder war für sich mit dem Kofferpacken in seinem Zimmer beschäftigt. Das Familienoberhaupt begutachtete zuerst Felix Einpack-Produktion, die dort geduldig auf dem Bett verweilte. „Hast du auch Unterwäsche dabei?“ „Ach so! Nein, muss noch rein.“ Kofferpacken war für ihn immer das Lästigste beim Verreisen. Irgendwie hat man nie alles dabei, was man braucht, auch wenn an vieles vorher gedacht wurde. Aber darauf kommt man dann erst, wenn man´s braucht und schon am Zielort ist. Beim letzten Toskana-Urlaub hatte er seinen Kulturbeutel vergessen, daraufhin mussten seine Eltern, obwohl sie ihn kurz vor Abfahrt noch darauf hinwiesen, die Sachen im Supermarkt nachkaufen, wie etwa Zahnbürste, -pasta (keine Nudeln ;) und Kamm. „Ansonsten passt das schon!“ Herbert war einigermaßen zufrieden mit seinem Ältesten, jetzt war Sohn Nummer Zwei an der Reihe. Zu seinem Erstaunen war Max gerade fertig und alles lag sauber geordnet in seinem dunkelblauen, noch aufgeklappten Trolley an der Bettkante. Herbert nestelte mit den Fingern noch etwas skeptisch im Gepäckstück herum, um schließlich zu sagen: „Gut gepackt!“ Max lächelte ihn zufrieden an und der Papa erwiderte Selbiges. Die Jungs legten ihre Koffer ins Auto, während die Eltern noch abschließend das Haus abklapperten, ob alle elektronischen Geräte ausgeschaltet sowie Fenster und Türen verschlossen waren. „Wir wollen´s ja möglichen Einbrechern nicht zu leicht machen“, wie der Papa immer betonte. Glücklicherweise war bisher nichts Derartiges passiert. Nachdem auch dieser Teil erledigt war, konnte die Reise an die Küste endlich losgehen. Felix war froh - wie der Rest der Familie vermutlich - mal wieder eine andere Umgebung kennenzulernen, aus dem Alltagstrott rauszukommen und sich entspannen zu können. Dieses Jahr war fast die gesamte Nachbarschaft in der Siedlung verreist und die Wohngegend wirkte wie ausgestorben, sogar die geizigen Faulbiers waren für eine Woche an den See gefahren. Immerhin! Ansonsten blieben sie eher zuhause und beobachteten die Nachbarschaft, so kam es Felix zumindest vor. Der Junge schob letzten Gedanken beiseite und stieg hinten im Kombi ein. Jetzt lag eine knapp achtstündige, langweilige Autofahrt vor ihnen. Er und sein Bruder hatten schon vorsichtshalber ihre tragbaren, kleinen Spielekonsolen auf dem Rücksitz des Wagens platziert. Das war jedenfalls ein kleiner Zeitvertreib, aber vermutlich würde die Reise trotzdem öde bleiben. Herbert gab noch die Route in sein Navi-Gerät ein, startete den Motor und lenkte den Wagen auf die Hauptstraße, die sich später aufspaltete und eine Abzweigung zur Autobahn bereitstellte.
Die Fahrt war die erste Stunde so träge wie vermutet, die Jungs spielten auf ihren Konsolen, als einer von ihnen auf einmal merkwürdige Geräusche von sich gab. Felix sah zu seinem Nebenmann, der kreidebleich im Gesicht war. „Was ist denn mit dir los, Max?“ „Mir ist übel. Ich glaub´, ich muss gleich kotzen.“ „Auch das noch!“ Als Felix dem Papa die frohe Botschaft verkünden wollte, er solle doch mal schnell rechts ranfahren, hatte Mama schon alles auf dem Beifahrersitz mitbekommen und ihrem Gatten den Tipp gegeben, die nächste Raststätte anzusteuern, um eine übel riechende Situation zu vermeiden. Zum Glück war eine bald in Sicht, zumindest laut Autobahn-Straßen-Hinweisschild. „Hoffentlich hältst du noch durch, Junge!“ Herbert sah im Rückspiegel seinen blassen Sohn nicken, die Mundwinkel hingen nach unten. Max schaffte es an der Raststätte noch zur Herrentoilette, bevor alles rauskam. Herbert begleitete ihn. Das gesamte gestrige Abendessen landete im Klosett und wurde per kräftiger Spülung zur nächsten Kläranlage befördert, die das Erbrochene durch verschiedene Reinigungsstufen später wieder der Umwelt zur Verfügung stellen wird. Der zwölfjährige Max hing noch einige Sekunden über der weißen Keramikschüssel, fühlte sich aber schon bedeutend besser und sein Gesicht bekam auch wieder mehr Farbe. Der Papa stand noch vor der Klotür und erkundigte sich nach dessen Wohlbefinden. „Geht schon wieder!“, antwortete er noch mit leiser, entkräfteter Stimme. „Gut!“ Papa klopfte ihm beim Verlassen des Lokus auf die Schulter, so als ob er gerade eine tolle Leistung vollbracht hatte. „Glaub´, du hast gestern zu viel gegessen! Ich kauf´ dir an der Tankstelle hier ´ne Cola. Das wird dir bei deiner Magenverstimmung bestimmt helfen.“ Max nickte nur. Tatsächlich ist die Nummer mit der Cola kein Mythos. Die darin enthaltene Phosphorsäure wirkt beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt, auch der Zucker trägt entscheidend zur Besserung bei. Allerdings sollte der Konsum des braunen Getränks in Maßen erfolgen. Denn zuviel Cola und damit zuviel Säure und Zucker zerstören die Zahn- und Knochensubstanz im Körper. Soviel dazu. Als Max den Softdrink in dem rot lackierten Weißblechbehälter zu sich nahm, war die Familie schon wieder auf Achse und ihrem Reiseziel ein kleines Stück näher gekommen.
Jetzt war Felix an der Reihe, die Fahrt zu unterbrechen. Nur eine halbe Stunde später, nach dem ersten Zwischenstopp, musste er dringend pinkeln. Superdringend. Er drängelte den am Steuer sitzenden Vati so lange, bis er schließlich nachgab und den Wagen auf den kommenden Rastplatz zusteuerte. „Warum bist du denn nicht vorhin gegangen?“, fragte das Familienoberhaupt schon etwas genervt seinen Ältesten. Eine kurze und klare Antwort folgte prompt: „Da musste ich noch nicht!“ Der Junge sprang fast aus dem Auto, als es angehalten hatte, und tat es einem Lkw-Fahrer gleich, der sich weiter vorne ebenfalls in die Büsche verabschiedete. Sichtlich erleichtert stapfte der Rotschopf aus dem Gebüsch, wie sich herausstellte, war er sogar schneller als der Brummifahrer. Die Autofahrt konnte wieder aufs Neue beginnen und beide Jungs fühlten sich nun einigermaßen wohl auf der Rücksitzbank. Als Felix aus dem Wagenfenster sah und die vorbeiziehende Landschaft betrachtete, kamen ihm wieder einige Erinnerungen der letzten Tage, Wochen und Monate ins Gedächtnis zurück. Seine Freundin Jenny – ja, sie war jetzt wirklich seine feste Freundin – sollte eigentlich auch mitkommen, aber sie hatte ihren Eltern schon versprochen, bei der Oma auf dem Land sozusagen Ferien auf dem Bauernhof zu machen. Zumindest wollten sie Kontakt über ihre Smartphones halten. Seinen Kumpel Matthias, genannt Matze, sah er nicht mehr so oft wie früher, keine Ahnung, warum das so war. Nach der Scheidung seiner Eltern lebte er die meiste Zeit beim Vater im Haus in der Nähe, auch er hatte seit kurzem eine Freundin aus seiner Klasse. Felix wurde aber oft den Eindruck nicht los, dass er sich irgendwie verändert hatte, womöglich auch durch diese blöde Scheidungsgeschichte. Diese Sache stimmte ihn ein wenig traurig, aber der nächste Gedanke gleich wieder froh. Seinen Erzfeind, Fleischklops Kevin, war er seit einem Jahr endgültig los. Er zog mit seinen Eltern in eine andere Stadt, auch seine Rowdi-Kumpels traf er nur noch selten. Schon irgendwie komisch, wie sich alles sehr schnell veränderte. Freunde wie Feinde gingen und kamen und man wurde einfach älter, ohne dass man etwas dagegen unternehmen könnte. C´est la vie, so ist das Leben! Dieser Spruch kam überraschenderweise sehr oft von seiner Englischlehrerin, aber wie Felix neulich erfuhr, unterrichtet sie auch Französisch, das man neuerdings statt Altgriechisch in der siebten Klasse wählen konnte. Die Schulleitung hatte sich zu dem Schritt entschlossen, wie andere Gymnasien einen neusprachlichen Zweig einzuführen, offenbar ging das Interesse an alten Sprachen wie Latein oder Altgriechisch immer weiter zurück. Felix hatte noch Interesse und so entschied er sich für die alte Variante.
Während seiner Nachgrübelei war Max tatsächlich neben ihm eingepennt, die leere Cola-Dose rollte im Rhythmus des Gas- und Bremsvorgangs des Wagens leicht auf dem Rücksitz vor und wieder zurück. Plötzlich gab es einen heftigen Ruck und Papa Herbert musste stark bremsen, alle Insassen des Kombis wurden mit dem Oberkörper kurz nach vorne katapultiert, aber der jeweilige Sicherheitsgurt brachte alle wieder in die Ausgangsposition zurück. Die Blechdose hatte leider keinen solchen Gurt zur Verfügung und flog nach vorne auf die Mittelkonsole, wo sie die letzten Reste ihres braunen Inhalts großzügig verteilte. „Verfluchter Mist! Auch das noch: Stau!“ Herbert war jetzt richtig sauer, vielleicht auch ein wenig auf sich selber. Er hatte für einen kurzen Moment nicht auf den Verkehr geachtet, aber dem digitalen Orientierungshelfer die ganze Schuld für diese Misere zuzuschieben, hielt er in diesem Augenblick für die beste Lösung. „Das Navigationsgerät taugt ja gar nichts. Das Ding hätte uns eigentlich dran vorbeilotsen müssen!“ „Beruhig dich, Schatz!“ Ingrid versuchte die gereizte Stimmung zu besänftigen. „Ja, von wegen, beruhige dich! Und sieh dir mal die Sauerei hier auf der Mittelkonsole an!“ Herberts Gesicht war jetzt richtig rot angelaufen, er schwitzte heftig trotz Klimaanlage. Mama Ingrid blieb indes cool und wischte mit einem Taschentuch aus dem Handschuhfach die Reste des Softdrinks weg. Die nun völlig entleerte Dose stellte sie im Getränkehalter ab, wo sie am besten schon vorher hätte abgestellt werden sollen. Max rieb sich noch verdutzt die Augen, um schließlich nachzufragen, was passiert war. „Sieh mal nach vorne, dann weiß du´s!“, gab Felix seinem jüngeren Bruder als Tipp mit. „Auch das noch!“ Max konnte sich wie der Rest der Truppe ausmalen, dass die Fahrt jetzt noch länger dauern würde. Herbert war immer noch wütend, zähneknirschend klammerte er sich ans Lenkrad, den Oberkörper nach vorne gebeugt, so als ob er gleich den Startschuss für einen Rennen erwartete. Die Mama schaltete indes das Radio ein, um vielleicht eine Staumeldung zu hören. Und da kam sie auch schon: „Ein Stau von fünf Kilometern Länge hat sich überraschend auf der A7 gebildet, Ursache war laut Polizei ein kleiner Auffahrunfall. Die Straße wird aber bald wieder freigegeben.“ „Bald? Was heißt bald?“ Herberts roter Kopf war kurz vor dem Explodieren. Momentan ging nichts mehr, er schaltete den Motor ab und lehnte sich zurück, um etwas zu entspannen. „Was hast du erwartet? Es ist schließlich Haupt-Reisezeit!“ „Ja, aber so was wollte ich eigentlich vermeiden. Deswegen sind wir ja so früh am Morgen losgefahren. Aber, na ja. Einen Unfall kann man nicht vorhersehen.“ Herbert beruhigte sich zusehends und war fast schon euphorisch, als sich die Blechlawine langsam wieder in Gang setzte. „Wunderbar!“ Er grinste über das ganze Gesicht. „Jetzt kann´s weitergehen!“ Sein Grinsen erfuhr allerdings ein abruptes Ende, als die Fahrt nach zehn Sekunden schon wieder stoppte. Jetzt meldete sich zu allem Überfluss auch noch das Navi, etwas spät, wie Mama Ingrid treffend anmerkte. „Achtung, Stau! Bitte biegen Sie bei der nächsten Ausfahrt rechts ab!“, empfahl die angenehm klingende Frauenstimme des digitalen Routenplaners. „Is´ ja ganz was Neues!“, Herberts Gesicht bekam wieder mehr Farbe. „Dieses scheiß Navi!“ „Herbert!“ Ingrid tadelte sogleich ihren Ehemann ob der unangebrachten Wortwahl. Das sollten ja die Söhne hinten im Wagen eigentlich nicht hören. „Tschuldigung! Ist mir so rausgerutscht.“ Die Autoschlange kroch derweil wieder langsam vorwärts, aber nicht im Schlangen- eher im Schneckentempo. Herbert und Ingrid einigten sich dann gemeinsam darauf, dem Navigationsgerät zu gehorchen und in einem Kilometer Entfernung rechts abzubiegen, auch wenn dies einen enormen Umweg bedeuten würde und sie dann verspätet am gebuchten Hotel ankommen sollten. „Eh schon alles egal!“ Papa Herberts Ärger wich allmählich Gleichgültigkeit. Überraschenderweise fuhren nur sehr wenige Pkws von der Autobahn ab, und so ging die Reise auf der Landstraße verhältnismäßig zügig voran. Auch die Stimmung im Wagen hatte sich gebessert, als in dem Moment Felix Smartphone in der Seitentasche seiner kurzen, beigefarbenen Cargohose zu vibrieren anfing. Er holte es hervor und schaute auf das Display. Eine Kurznachricht von Jenny. Sie war gerade mit ihren Eltern auf dem Bauernhof der Oma angekommen. Toll! Die konnten die Ferien schon genießen, während die Reise mit seiner Familie noch lange andauern würde. Felix tippte eine Antwortnachricht ein. Für diesen Vorgang brauchte er aber immer noch etwas Übung, vor allem diese blöde Autokorrektur nervte. Das Gerät hatte er erst zu seinem 14. Geburtstag bekommen, „das ist früh genug“, wie seine Eltern betonten. Bruder Max hatte noch keines und das brachte er auch bei jeder Gelegenheit zur Sprache, denn seine Schulkameraden hatten fast alle so´n Ding und so fühlte er sich inzwischen wie ein Außenseiter. Aber auch in diesem Punkt waren die Eltern streng, Max wird in zwei Jahren ein Smartphone bekommen und auch nur dann, wenn seine Noten sich bis dahin verbesserten. In dieser Hinsicht konnte Felix die Erwachsenen ausnahmsweise verstehen, sogar in der Schule gab es während des Unterrichts Handyverbot. Dafür hatte die Schulleitung extra an jeder Klassentür ein entsprechendes Schild anbringen lassen, aber wie´s meistens so ist, hielten sich nicht alle Schüler daran. Felix machte da auch so seine Beobachtungen, wie es eben so seine Art ist, Begebenheiten kritisch zu beäugen. Manche seiner Klassenkameraden sahen tatsächlich alle fünf Minuten auf ihr Smartphone-Gerät. Sie hatten anscheinend die Befürchtung, sie könnten irgendwas verpassen. Für ihn selber hörte sich das viel zu stressig an, schaltete das Seine zumindest nur tagsüber ein, ohne ständig irgendwelche eingegangenen Nachrichten zu überprüfen. Felix hatte auch nicht so viele Apps wie seine Mitschüler installiert, nur die seiner Meinung nach Wichtigsten. Papa und Mama hatten zudem damit gedroht, ihm das Ding wieder wegzunehmen, falls seine schulischen Leistungen dadurch absinken würden. Diese Drohung hatte ihre Wirkung hinterlassen.