Feminism is for everyone! - Laura Hofmann - E-Book

Feminism is for everyone! E-Book

Laura Hofmann

0,0
3,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Seid nicht leise, seid laut! Tretet für ein gleichberechtigtes Miteinander ein! Verstecke niemals deine eigene Identität, setze dich dafür ein, dass in dieser Gesellschaft niemand diskriminiert wird: Das lernt man in diesem Buch im praktischen Mitnahmeformat von drei hochkarätigen Autorinnen! Gleichberechtigung von Männern und Frauen, von Menschen mit Migrationshintergrund, von trans- und intersexuellen Menschen – dass hier keine Unterschiede gemacht werden dürfen, sollte (eigentlich) selbstverständlich sein. Wenn in einer Diskussion darüber doch mal die richtigen Argumente fehlen, hier findet man sie!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Über dieses Buch

Empowerment, Feminismus, Gleichberechtigung – was steckt eigentlich hinter diesen Begriffen? Warum ist Gleichberechtigung so wichtig und wie hängt sie mit Feminismus zusammen? Was bedeutet Intersektionalität? Was verbindet Sexismus und Transfeindlichkeit? Und was hat Rassismus mit all dem zu tun? Wenn du Antworten auf diese Fragen suchst, ist dieses Buch genau das Richtige für dich. Du findest kurze, einfache Einführungen in die Themen, dazu Lösungsvorschläge und schlaue Antworten auf unangenehme Fragen. Drei Autorinnen, drei Perspektiven – finde auch du deinen Standpunkt in einer der wichtigsten gesellschaftlichen Debatten!

Kapitel 1:Feminismus

Laura: Wer schreibt

In den Händen hältst du ein Buch, das Themen des intersektionalen Feminismus verhandelt – und dies auf ganz bestimmte Weise tut. Da wir, die Autorinnen Fabienne Sand, Felicia Ewert und Laura Hofmann, kein kollaboratives Sachbuch geschrieben haben, wollen wir noch ein paar Worte zur Form äußern, die wir gewählt haben, um mit dir ins Gespräch zu kommen. Dies ist kein Fachbuch, das den Begriff »Feminismus« und seine vielen Subthemen wissenschaftlich erklärt. Vielmehr haben wir uns für den gemeinsamen Schreibvorsatz entschieden, praxisnahes Grundlagenwissen zu vermitteln und dabei beides, den Anspruch eines thematischen Überblicks und unsere persönlichen Erfahrungen, zu berücksichtigen. Aus dieser Überlegung heraus erklären sich auch der Buchaufbau und die Themenverteilung der autorinnenspezifischen Einzelkapitel. Dieser Band ist zwischen feministischer Theorie, Aktivismus und den Selbsterfahrungen dreier Menschen zu verorten, die aus ihren eigenen Lebenswirklichkeiten heraus schreiben.

Im Diskurs bleiben

Wir schreiben also aktivistisch, essayistisch und manchmal auch autobiografisch. Wir wollen das Spektrum feministischer Themen und gesellschaftlicher Diskriminierungsformen aufzeigen, uns aber nicht die Erfahrungen von Menschen, die andere Intersektionen als wir besitzen, aneignen. Dieses Buch ist daher ein Überblick, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Der Text wurde in dem Wissen darum erarbeitet, dass Feminismus und Aktivismus im ständigen Diskurs stehen. Debatten verändern sich, Theorien, Sprache und fachspezifische Begriffe werden kritisiert, überworfen und durch neue, bessere, inklusivere ersetzt. Was bleibt, ist eine gesellschaftlich ungerechte Verteilung von Ressourcen und damit auch die Notwendigkeit für ein gemeinsames feministisches Handeln.

Wahrheit und Wissenschaft

Unser Büchlein enthält trotz seiner Handlichkeit sehr viel Wissen. Was in einer Gesellschaft als Wissen anerkannt wird, ist aber umkämpft. Wir möchten dir daher den Gedanken mit auf den Weg geben, dass das Argument, nur die Wissenschaft kenne die Wahrheit, ein Trugschluss ist. Wahrheit besitzt vielerlei Kriterien. Eine davon ist Objektivität. Wissenschaft, so wird oft behauptet, ist objektiv. Aber bedenken wir auch, dass Wissenschaft und Wissen von Menschen gemacht sind. Sie unterliegen zeithistorischen Kontexten und individuellen Entscheidungen. Wenn dir also jemand erzählt, die Wahrheit zu kennen, kannst du getrost noch mal nachhaken.

How to …

Feminism is for Eyeryone – Argumente für eine gleichberechtigte Gesellschaft soll dir Anstoß und Unterstützung sein, intersektional-feministische Themen eigenständig zu vertiefen. Im Quellenverzeichnis haben wir dir daher eine Liste weiterführender Quellen zusammengetragen, vom Fachbuch über netzaktivistische Social-Media-Accounts bis hin zu popkulturellen Formaten wie Serien, Comics oder Zines.

Felicia: Antifeminismus/Cisfeminismus

Ohne Feminismus kein Antifeminismus. So der einfache Schluss. Jedoch ist Antifeminismus keine gleichberechtigte soziale Bewegung, keine politische Strömung, die vielleicht ein bisschen andere Ziele hat, aber im Großen und Ganzen einfach eine Verbesserung gesellschaftlicher Zustände will.

Antifeminismus ist die direkte Antwort auf feministische Bewegungen, Forderungen, Ziele und gegen feministische Kämpfe. Er entstand nicht parallel zu Feminismen, sondern als konkrete Gegenbewegung. Eine Gegenbewegung, um an bestehenden sexistischen, patriarchalen, homofeindlichen, transfeindlichen Zuständen festzuhalten. Es geht Antifeminist:innen nicht um Fortschritt, sondern um ein Bremsen oder auch um Schritte zurück.

Da ich, Felicia, grundsätzlich von Feminismen schreibe, um auf unterschiedlichste Strömungen aufmerksam zu machen, ist es auch wichtig, von Antifeminismen zu sprechen. Den einen Antifeminismus gibt es nämlich ebenso wenig wie den einen Feminismus.

Antifeminismus selbst ist in der Regel eine Fremdbezeichnung. Die wenigsten, auf die dieses Label passt, würden sich selbst so nennen. Oft tauchen Begriffe wie »Anti-Genderismus«, »Anti-Genderideologie« oder tatsächlich auch »Anti-Genderwahn« auf. Antifeminismen kommen keineswegs nur aus einer politischen Richtung, sondern antifeministische Einstellungen zeigen sich gesamtgesellschaftlich. Das Amüsante an Menschen, die sich selbst als »Anti-Gender(ideologie)« bezeichnen ist, dass sie in der Regel die gleichen Personen sind, die eine starre Zweigeschlechtlichkeit sehr erbittert verteidigen. Sie haben nichts gegen Geschlechterideologien, solange diese ihren festen Vorstellungen von Mann und Frau entsprechen. Sie könnten also korrekterweise als Ideolog:innen der Zweigeschlechtlichkeit bezeichnet werden. Andrea Pető bezeichnete dieses Phänomen als »symbolic glue«, also als symbolischen Kleber. Kleber, weil sich diese feindlichen Einstellungen bei vielen Menschen zeigen, die ansonsten vielleicht wenige Gemeinsamkeiten haben. Daran anknüpfend möchte ich verdeutlichen, wie sich auch Transfeindlichkeit als ein verbindendes Element von Personen zeigt. Transfeindlichkeit, Feindlichkeit gegenüber nicht binärgeschlechtlichen Menschen, Transmisogynie, Interfeindlichkeit wird nicht von Einzelnen betrieben. Es sind fest verankerte Diskriminierungen in Recht, Medizin und Gesellschaft. Gerade deshalb ist es wichtig, zu benennen, dass diese Diskriminierungen ebenso in Feminismen reproduziert werden können und werden. Hierfür benutze ich deshalb den Begriff »Cisfeminismus«, um zu verdeutlichen, dass in der Regel weiße Cisfrauen im Fokus stehen, die leider ebenso häufig viele Transpersonen als Frauen vereinnahmen oder ausschließen.

Fabienne: Intersektionalität

Intersektionalität, das klingt irgendwie medizinisch und geschwollen. Dabei sind viele Menschen direkt oder indirekt von Intersektionen betroffen. Der Begriff »Intersektionalität« wurde geprägt durch die US-amerikanische Rechtstheoretikerin Kimberly Cranshaw und bezieht sich darauf, dass Sexismus als Form von Diskriminierung abhängig von verschiedenen Größen, den sogenannten Intersektionen, im Leben von Betroffenen ist. Intersektionalität betrachtet also beim Vorkommen von Sexismus die gesellschaftliche Position von Betroffenen und berücksichtigt dabei weitere Diskriminierungsformen wie Rassismus, Klassismus oder Transfeindlichkeit. Dabei soll vor allem darauf geachtet werden, dass Machtverhältnisse und Unterschiede innerhalb von diskriminierten Gruppen nicht unsichtbar gemacht werden, sodass eine Person mit allen ihren Diskriminierungserfahrungen ernst und wahrgenommen werden kann.