Fesselnde Begierde - Sam Steel - E-Book

Fesselnde Begierde E-Book

Sam Steel

0,0

Beschreibung

Doreen ist eine durchschnittliche junge Frau. Sie studiert, wohnt noch bei ihren Eltern und ist 'wohlerzogen'. Doch sie merkt, dass ihr etwas fehlt, nur kann sie es nicht genau definieren, was es ist. Eines Tages trifft sie auf einen dominanten Mann, der Sehnsüchte in ihr weckt und jene Leere auffüllt, die sie bereits seit längerem spürt. Sie gibt sich dem dominanten Treiben hin, genießt es und lässt sich hineinfallen. Doch gleichzeitig meldet sich ihre Ratio, ihre gute Erziehung, die einen solchen Genuss nicht billigen. Sie ist zerrissen zwischen ihrer Neigung und den gesellschaftlichen Zwängen und findet sich in einem Wechselbad der Gefühle wieder. Sie wird benutzt, gedemütigt, missbraucht, geschlagen und diszipliniert – und dafür hasst und vergöttert sie ihren Dom. Sie versteht sich nicht mehr, hadert, will ausbrechen, flüchtet jedoch wieder dorthin, wo sie sich geborgen fühlt, um gleich darauf wieder im Selbstzweifel zu baden. Für Freunde von subtilen SM-Szenen ist neben den psychologischen Hintergründen auch jede Menge anregender Lesestoff vorhanden. Von Rollenspielen über Bi-Szenen bis hin zum extremen Altersunterschied, Vorführungen, Spielszenen, Schlagszenen, Kleiderfetischismus und Benutzungsszenen ist alles dabei.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 224

Veröffentlichungsjahr: 2013

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Sam Steel

Fesselnde Begierde

Doreens fantastische Welt des BDSM

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Leseprobe

Fesselnde Begierde

Neue Dimensionen

Doreens Reise geht weiter

Impressum neobooks

Leseprobe

Sam rollte die kurze Distanz bis zu den Teekannen mit seinem Hocker, nahm eine Kanne und prüfte die Temperatur des Wassers. Dann rollte er zurück, spreizte wortlos ihre Schamlippen und goss das Wasser über ihre zarte Haut. Das Wasser war angenehm warm und es stimulierte ihre Klitoris. Sam setzte die Kanne wieder auf das Stövchen, leckte mit all seiner Zärtlichkeit das Wasser von Doreens Pussy und nahm dann die andere Kanne zur Hand.

Wieder spreizte er ihre zarten Lippen und ließ Wasser darüber laufen. Doreen rekelte sich und fühlte sich absolut wohl. Sam leckte ihr anschließend wieder die Pussy und sie war schon auf dem Weg zu Orgasmus, als sie eine sehr unangenehme Hitze auf ihrer zarten Haut verspürte. Sie schrie kurz auf, beschwerte sich, dass das Wasser nun schon zu warm geworden sei und er es etwas abkühlen sollte.

Sam goss unbeirrt ihres Flehens das Wasser über ihre Pussy und stellte anschließend die Kanne wieder auf das Stövchen, damit es noch weiter erhitzen konnte.

Als er die andere Kanne nahm, bekam Doreen Panik, denn nun musste das Wasser noch heißer sein als zuvor. Sie zappelte wild mit Armen und Beinen, zerrte heftig an ihren Ledergurten, versuchte sich zu befreien, schlug mit dem Kopf auf die Unterlage und winselte Sam an, damit aufzuhören.

„Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich derjenige bin, der die Richtung angibt. Du hast überhaupt nichts zu sagen, du kleine Schlampe. Dir gefällt es doch, wenn ich dir deine Fotze verbrenne. Du bist nichts weiter als eine kleine, verhurte Schlampe! Und jetzt halt den Mund, damit ich mit deiner Bestrafung fortsetzen kann. Du wirst mich nie mehr wieder warten lassen, verstanden?“

*

Johlend zogen sie ihre Ledergürtel aus den Hosenschlaufen und ließen die Mädchen noch die Türe passieren, ehe sie hinter ihnen her rannten und – wann und wo immer sie sie mit ihren Gürteln erwischten – schlugen.

Obwohl Doreen recht schnell und wendig war, bekam sie doch den einen oder anderen Schlag von einem schnalzenden Gürtel ab. Es erwischte sie vor allem auf der Rückseite ihrer Oberschenkel, wo sich auch schon rote Striemen abzeichneten. Dieses Spiel, das tatsächlich einer Treibjagd ähnelte, war für sie absolut geil, weil sie sich so erniedrigt fühlte, wie schon lange nicht mehr.

Als die Männer genug von diesem Treiben hatten und wieder ein wenig Wein nachtanken mussten, kehrten sie in den Kellerraum zurück – die vier nackten Mädchen trieben sie geschlossen mit ihren Gürteln vor sich her.

Unten angekommen kam ein Gast auf die glorreiche Idee, einen Wettbewerb mit den Sklavinnen zu veranstalten. Die vier Mädchen mussten auf einen Tisch klettern und mit gespreizten Beinen in die Hockey gehen. Dann kam ein Mann, der jeder ein heißes Würstchen in die Pussy steckte. Ziel dieses Wettbewerbes war es, das Würstchen am längsten mit den Muskeln seiner Pussy zu halten Das war gar nicht so einfach, denn das Würstchen war nicht nur sehr heiß, sondern auch noch sehr dünn. Natürlich wollte jeder Meister, dass seine Sklavin den Sieg mit nach Hause nahm.

Während die vier angestrengt auf den Tischen hockten, schlossen die Gäste Wetten auf sie ab. Doreen wäre am liebsten im Erdboden versunken, denn alle starrten auf ihre weit geöffnete Pussy, in der ein dampfendes Würstchen steckte. Scham war häufig unangenehmer als Schmerzen; hierbei handelte es sich um regelrechte Demütigung.

Als die erste Sklavin ihr Würstchen verlor, johlte die Menge und schrie nach einer Bestrafung. Nach einigen Diskussionen einigte man sich darauf, dass sie im Laufe des Abends nackt in den gegenüber liegenden Schnellimbiss laufen musste, um etwas zu kaufen. Dieser Vorschlag wurde einstimmig durch das Anstoßen von Weingläsern angenommen.

Fesselnde Begierde

„Nun komm schon; wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, um auf Dich zu warten.“

Doreen verdrehte die Augen: „Ist ja schon gut. Schrei nicht so; ich habe dich sehr wohl verstanden.“ Immer diese Zwangsbeglückungen! Es widerte sie schon alleine der Gedanke an dieses Fest an .Wie ich das alles hasse. Und dann noch die blöden Sprüche von Ma! ‚Dort sind sicher einige nette junge Männer, such dir nun endlich einen aus. Mit deinen dreiundzwanzig Jahren bist du schon längst überfällig. Jürgen wäre doch ein idealer Mann für dich und ein guter Schwiegersohn für uns. Lass uns ja nicht mit Enkelkindern im Stich! Wie gefällt dir Hermann? Er hat schon einen Magistertitel. Möchtest du dich nicht ein wenig zu ihm setzen?’

Doreen wurde erneut übel, wenn sie an all diese gut gemeinten Sprüche von Ma dachte.

Unbedingt wollte sie, dass Doreen einen festen Freund hat, mit dem sie am Sonntagnachmittag auf der elterlichen Terrasse Kaffee trinkt. Doch Doreen sieht das alles anders. Sie wohnt wegen ihres Studiums noch zu Hause und ist dort auch das brave Mädchen. Ihre Eltern denken sogar, dass sie noch Jungfrau sei und viel zu brav für ihr Alter. Doch Doreen führte ein richtiges Doppelleben, von dem nur drei Personen wussten: ein Mann namens Sam, ein Mailfreund namens Christian und sie selbst. Sie wahrte dieses Geheimnis wie ihr Leben.

*

Der Tag an der Uni war wieder einmal anstrengend gewesen. Der neue Professor trug zwar sehr lebendig vor, hatte aber leider die Angewohnheit, immer wieder auf vorhergehende Themen zurückzugreifen, um sie noch ausführlicher zu behandeln, bzw. sie zu ergänzen. Die Studenten mussten dann immer wieder in ihren Unterlagen kramen, um noch den einen oder anderen Satz dazu zu schreiben. An diesem Tag war der Professor wieder einmal gut drauf gewesen, und hatte mindestens zwanzig Mal das Thema gewechselt.

Doreen schwirrte der Kopf. Sie wollte sich nur noch entspannen und alleine sein. Auf dem Weg zur Straßenbahn kam sie an einem Café vorüber, dessen bunte Schirme auf dem Gehweg sie ansprachen. Nach all der Arbeit gönnte sie sich ausnahmsweise etwas und nahm an einem der Tische Platz. Sie beobachtete die vorübereilenden Menschen, die Blechlawine, die sich an ihr vorbeiwälzte und einen kleinen Vogel, der sich an einem Stück achtlos weggeworfener Semmel gütlich tat.

Der junge Kellner lächelte sie an, als er ihre Bestellung aufnahm. Doreen dachte schon lange nicht mehr darüber nach, ob es pure Freundlichkeit des Berufes wegen war, oder weil sie ihm tatsächlich gefiel; sie war es gewohnt, umworben zu werden, da sie eine Naturschönheit darstellte. Sie war ungewöhnlich groß, hatte einen üppigen Busen, der gerade mal in Körbchengröße D passte und eine Wespentaille. Ihre naturblonden – beinahe schon weißen – Haare reichten bis weit über die Schulterblätter; sie trug sie immer offen. Da sie neben der Uni und dem Lernen auch noch sehr viel Sport betrieb, hatte sie einen herrlich straffen und durchtrainierten Körper: der Po rund, die Oberschenkel straff, ansatzweise Waschbrettbauch und Oberarme, an denen sich leicht die Muskeln abzeichneten. Der kleine Diamant oberhalb des Nabels machte ihren Körper beinahe perfekt.

Sie war mit Recht stolz auf ihren Körper und zeigte ihn auch immer wieder gerne – aber ausschließlich in Kleidung.

Sie wusste, dass sie sehr viele Männer haben konnte, und sie hatte auch schon einige Freunde gehabt, doch es fehlte ihr etwas – sie konnte nur nicht sagen, was. Sie suchte sich immer verschiedene Typen aus, mit denen sie ausging, aber keiner sprach sie so richtig an. Einige Zeit dachte sie, sie wäre einfach zu anspruchsvoll, und sie sollte es einfach mit einem sympathischen Mann versuchen. Doch es wurde ihr sehr bald zu langweilig und sie beendete die Affäre – ganz zum Leidwesen ihrer Eltern.

Der Kellner servierte äußerst charmant ihre Bestellung und baggerte sie tatsächlich an. Doreen bedankte sich und richtet demonstrativ ihren Blick auf den kleinen Vogel, der immer noch mit dem Stück Semmel beschäftigt war. Der Kellner verstand ihre Geste, hob die Augenbrauen merklich an und verschwand wieder.

Der Vogel pickte immer wieder kleine Teile aus der sichtlich noch weichen Semmel, als sich ein Schatten über ihn legte. Ohne auch nur einmal aufzusehen, ließ er das kleine weiße Stück liegen, um sich in Sicherheit zu bringen. Kurz sah sie dem Vogel nach, folgte seiner Flugbahn in die rettende Höhe des Himmels. Im Zuge ihres Blickes blieben ihre Augen auf dem Gesicht jenes Mannes haften, der für den bedrohlichen Schatten verantwortlich war.

Doreen wurde von seinen Augen angezogen, sie starrte ihn direkt an, ohne auch nur die Chance zu haben, wo anders hinzuschauen. Es vergingen Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Monate. Doreen war gebannt. Ihr Herz raste, die Atmung vertiefte sich und ein ungeheurer Druck lastete auf ihrer Magengrube.

Der Mann ging auf sie zu, ohne den Augenkontakt zu unterbrechen, und nahm direkt hinter ihr auf einem Stuhl Platz. Doreen wagte nicht, sich umzudrehen, spürte jedoch seine Blicke auf ihrem Rücken wie kleine Brandpfeile. Es war ihr sehr unangenehm, hatte aber eine irgendwie lüsterne Komponente; sie hatte einfach keine Chance, aufzustehen und zu gehen. Wollte sie das überhaupt?

Unbehagen machte sich in ihr breit und ihre Nackenhaare stellten sich auf; reglos saß sie auf dem Stuhl und beobachtet lediglich seinen Schatten – die Welt rund um sie verfiel in eine Art Standbild, das nur sie sehen konnte.

Es dauerte einige Zeit, bis sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, und wollte nach dem Kellner rufen, um ihre Rechnung zu bezahlen; weshalb hatte sie nicht mit dem Kellner vorhin geplaudert? Hässlich war er bestimmt nicht. Sie hätte sich das ganze mit diesem Mann erspart.

Als sie Luft holte, um nach dem Kellner zu rufen, drang eine Stimme leise, aber bestimmend an ihr Ohr: „Setzen sie sich doch zu mir, wenn sie schon auf jede von meinen Bewegungen achten. “ Doreen wagte es nicht, sich umzusehen. Mit gespielter Lässigkeit sprach sie zu der Stimme hinter ihr: „Aus welchem Grund sollte ich mich zu ihnen setzen wollen?“

„Weil ich sie elektrisiert habe.“

Doreen stockte der Atem. Fassungslos drehte sie sich blitzschnell um und blickte in das Gesicht des selbstsicheren Mannes mit den feurigen Augen. Wie in Trance erhob sie sich und nahm an seinem Tisch Platz. Eine ältere Dame stieß unsanft gegen ihren Stuhl und riß sie aus ihrer Fassungslosigkeit.

„Und was, bitte schön, sollte mich an ihnen elektrisiert haben? Sie sind ganz schön frech,“ stellte Doreen fest.

Der Mann verschränkte seine Arme, lehnte sich bequem zurück und blickte ihr geradewegs in die Augen. Doreen gefiel das nicht und wollte ihren Blick abwenden, doch er hatte sie bereits wieder in seinem Bann.

„Was wollen sie von mir?“ fragte sie mit steigendem Unbehagen.

„Die Frage müsste eher lauten: was wollen sie von mir. Sie haben mir in die Augen gestarrt und mich hierher gelockt. Also – hier bin ich.“

Doreen lachte lauter als gewohnt auf: „Ich soll von ihnen etwas wollen? Wie käme ich dazu? Lächerlich. Und außerdem ist mir diese Konversation einfach zu langweilig. Ich werde gehen. Auf wieder sehen.“

„Sie werden nicht gehen.“ Noch immer regte sich keine Mine in seinem Gesicht.

„Und weshalb nicht? Weil sie so unwiderstehlich attraktiv sind? Tut mir leid, aber dem kann ich nicht beipflichten.“ Doreen zog ihren Rucksack unter dem Tisch hervor und wollte bereits aufstehen, als der Mann sich wieder an sie wandte.

„Sie wollen tatsächlich etwas von mir, nur ist ihnen noch nicht bewusst, was es sein könnte. Sie suchen es schon lange Zeit, ohne auch nur im Geringsten zu wissen, was es ist. Ich kann ihnen nicht nur sagen, was es ist, ich kann es ihnen auch geben. Und sie werden mich noch auf Knien bitten, ihnen alles davon zu geben.“

Doreen hörte sich seine Worte bis hierher an, sprang dann auf und verließ mit großen Schritten wortlos das Café.

Sie irrte zwischen den Häusern umher, heftete ihren Blick auf diverse Auslagen, ohne zu registrieren, was ausgestellt war und stieß mit Leuten zusammen, bei denen sie sich nicht einmal entschuldigte.

Eine kühle Brise kam auf und sie atmete tief ein. Plötzlich hatte sie das Gefühl, der Wind hätte ihr Gehirn wieder befreit und sie schrak zusammen. Die Rechnung! Sie hatte die Rechnung nicht bezahlt! Auf der Stelle machte sie kehrt, um in das Café zurückzukehren. An den Mann dachte sie momentan nicht. Sie wollte nur keine Zechprellerin sein; das war ihr einziger Gedanke.

Ohne auch nur auf die Straßentische zu achten stürmte sie in das Lokal, um den Kellner zu suchen. In der hintersten Ecke fand sie ihn und drückte ihm einen Schein in die Hand: „Es tut mir leid, aber ich habe vergessen, die Rechnung zu bezahlen. Gerade eben ist es mir eingefallen.“ Mit einem treuen Hundeblick sah sie den jungen Kellner an, der sofort mit einem koketten Lächeln antwortete: „Bei einer so schönen Frau vergisst man die Rechnung.“ Er schmachtete sie förmlich an und sah nun seine große Chance. „Wenn sie heute Abend mit mir ausgehen, so werde ich davon absehen, sie der Polizei zu übergeben, und sie somit vor Schmach und Schande und auch vor einer Haftstrafe bewahren. Ist das nicht ein mehr als faires Angebot?“

Genau in diesem Augenblick fiel ihr der Unterschied zwischen ihm, den Männer die sie kannte und dem Unbekannten von vorhin auf – alle waren irgendwie langweilig, bargen kein Feuer in sich. Der Unbekannte hingegen traf sie bis ins Innerste. Sie gestand sich auch augenblicklich ein, dass sie nach einem solchen Mann gesucht hatte – wer immer er auch sein mochte. Und nun war er weg.

Sie lächelte den Kellner noch mal an, drehte sich um und verließ das Lokal. Panisch suchte sie die Straßenstühle ab, aber sie alle waren von fremden Menschen besetzt; er war weg. Zur Kontrolle suchte sie noch einmal alles ab – vergebens. Mit leichtem Groll auf sich selbst drehte sie sich um und stieß mit dem Gesicht gegen eine Männerbrust. „Ich wusste, dass sie mich suchen werden. Ich habe auf sie gewartet.“

Doreen erstarrte. Mit hochrotem Kopf stammelte sie: „Ich habe lediglich vergessen, meine Rechnung zu bezahlen; deshalb bin ich wiedergekommen.“

„Durchaus möglich, dass es auch deswegen war, aber vorrangig meinetwegen. Lassen sie uns nicht so lange sinnlos in der Gegend herumreden. Kommen sie mit mir mit, und ich werde ihnen etwas davon geben, was sie brauchen und – wie gesagt - auch schon sehr, sehr lange suchen.“

Sie konnte sich nicht erklären wie das geschah, aber plötzlich stand sie in der Wohnung des Mannes.

*

Eine stilvoll eingerichtete Wohnung in schwarz und Chrom empfing sie. Sie fühlte sich äußerst unwohl - alles wirkte so kalt und steril. Sie wollte sich auf die schwarze Ledergarnitur setzen, um sich nicht so fehl am Platz zu fühlen. Kurz bevor sie ihren prachtvollen Hintern auf das kühle Leder niederlassen konnte, hörte sie seine scharfe Stimme: „Ich habe dir nicht erlaubt, dich zu setzen.“

Doreen schrak zusammen und war sofort wieder in der Höhe. Dieser strenge Ton ließ sie auch nicht nachfragen, weshalb. Sie stand eben nur so da und fühlte sich nicht wohl.

Der Mann stand ihr gegenüber und fragte sie nach ihrem Namen. Ohne auch nur eine Sekunde auf ihre Antwort zu warten, schleuderte er ihr entgegen: „Ab heute heißt du Daniela,“ drehte sich um und verließ den Raum. Doreen sah ihm entgeistert nach. Träume ich das ganze nur oder bin ich wach? Kann es das tatsächlich geben oder ist es lediglich eine Ausgeburt meiner Phantasie?

Sie stand da, dachte nach, was hier eigentlich ablief und was sie tun sollte.

Es verging sicher eine halbe Stunde, und die Beine taten ihr weh, aber sie wagte es nicht, sich zu setzen. Sie wollte nach ihm rufen, aber sie wusste nicht, wie. Hallo klang viel zu banal und seinen Namen hatte er ihr nicht verraten.

Sie wollte zur Tür hinaus, einfach weggehen, und die ganze Sache vergessen – es war ohnehin unverantwortlich, einem fremden Mann in dessen Wohnung zu folgen. Mit etwas bangem Gefühl steuerte sie langsam der Eingangstür entgegen, legte ihre Hand auf die silberglänzende Klinke, drückte sie ein klein wenig hinunter – und hielt inne. Irgendetwas in ihr befahl ihr zu bleiben. In diesem Moment fühlte sie sich beobachtet und sie sah über ihre Schulter; nur das stilvoll eingerichtete Wohnzimmer lag edel und still vor ihren Augen da.

Im Geiste schalt sie sich ob ihrer Entschlussunfähigkeit – so etwas war sie von sich nicht gewohnt! Sie wusste immer – oder beinahe immer – was sie wollte und was nicht. Und nun stand sie wie ein kleines naives Kind vor der Tür und überlegte, ob sie die Wohnung eines fremden, eigenartigen Mannes verlassen sollte oder nicht.

Tausende Bilder schossen durch ihren Kopf, Gedanken, Erlebtes, Gehörtes und Gesprochenes. Sie war verwirrt, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen; nicht einmal über diese Reaktion konnte sie sich wundern.

Sie ließ die Türklinke aus, entledigte sich ihrer Schuhe und stellte sich wieder an jenen Platz, an dem der anziehende Unbekannte sie hatte stehen lassen. Ihr Blick schweifte erneut durch das Wohnzimmer und sie entdeckte nahe der Eingangstür ihre Schuhe. Einen raschen Kontrollblick auf die gegenüberliegende Tür, drei schnelle Schritte zu den Schuhen, drei schnelle Schritte wieder auf ihren Platz zurück. Schuhe anziehen. Geschafft. Er hatte es nicht bemerkt.

Noch während sie über die Formulierung ihrer Gedanken nachdachte, kam der Mann wieder in das Wohnzimmer, sah sie mit einem Hauch von einem Lächeln an und ließ sich auf der schwarzen Ledergarnitur nieder. Lange Zeit schauten sie einander in die Augen bis Doreen seinem Blick nicht mehr Stand halten konnte und wegsah.

„Sieh mich an“, flüsterte er mit einer gewissen Strenge. Doreen fühlte sich absolut unwohl und richtete langsam ihren Blick wieder auf seine Augen. „Du möchtest mich etwas fragen, ich weiß, aber das kann warten. Es ist nicht so wichtig. Was hast du während meiner Abwesenheit getan?“

Doreen sah ihn mit verwirrten Augen an. „Nichts“, sie zuckte verkrampft mit den Schultern und bemühte sich redlich, glaubwürdig zu erscheinen.

„Versuche nicht, mich anzulügen. Das ist noch den wenigsten bekommen. Weil du die Regeln noch nicht kennst, will ich dir noch eine Chance geben. Also: was hast du während meiner Abwesenheit getan?“

Doreen war das ganze Spiel unheimlich. Hatte er etwa eine Kamera in den Raum eingebaut und sie beobachtet? Hatte er nur spekuliert? Hatte er etwa das Geräusch der Türklinke gehört?

„Ich wollte zur Tür hinaus, hab es mir anders überlegt, dann die Schuhe ausgezogen und dann wieder angezogen. Das war’s. Sonst noch was?“ Trotzig verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust, drehte sich ein wenig zur Seite und sah ihn herausfordernd mit blitzenden Augen über ihre Schulter an.

Der Mann setzte ein selbstgefälliges Lächeln auf: „Na siehst du, geht ja doch. Bist ein braves Mädchen. Und nun darfst du dich setzen. Auf den Hocker.“

Doreen wollte schon protestieren, denn so ließ sie normalerweise nicht mit sich reden, aber ihr Mund versagte ihr den Dienst. Gehorsam nahm sie auf dem schwarzen Lederhocker Platz und wartete, was noch kommen würde.

Der Mann nippte an einem Glas, vermutlich mit Whiskey oder Cognac, ließ die Eiswürfel im Kreis tanzen und beobachtete Doreens Augen. Jede Faser ihres Körpers war bis aufs Äußerste gespannt und sie hätte hysterisch werden können. Aber irgendetwas zwang sie dazu, nur still da zu sitzen und abzuwarten.

„Du kannst mich Sam nennen, aber nur, wenn wir alleine sind. Ist auch nur ein einziger Mensch außer uns anwesend, so wirst du mich „Meister“ nennen; hast du kapiert? Du hast ab nun keinen freien Willen mehr und du wirst genau das tun, was ich dir sage.“

Doreen legte den Kopf schief und reckte widerspenstig nach vorne. „Und was, wenn ich das nicht mache? Hört sich doch blöd an. Meister!“ Sie verdrehte die Augen nach oben und wackelte ein wenig mit dem Kopf.

„Du wirst.“ Sam stellte sein Glas geräuschvoll auf den Tisch und verließ erneut den Raum. Doreen zuckte zusammen und ihr wurde das ganze Spiel nun endgültig zu dumm; sie stand auf und verließ die Wohnung.

Doch noch ehe das Schloss in die Falle fiel, schob sie die Tür wieder auf und setzte sich genau an denselben Platz wie vorher. Abermals war sie auf sich selbst wütend, konnte dem Drang zu bleiben jedoch aus unbestimmten Gründen nicht widerstehen.

Sam kam zurück, wiederholte seine letzten Worte und setzte sich ihr ganz dicht gegenüber. Lodernde Flammen züngelten in seinen magischen Augen.„Tanze und zieh dich dabei aus,“ befahl er ihr.

Doreen schüttelte heftig den Kopf. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie sich tanzend vor diesem fremden Mann auszog.

Sam wiederholte seine Worte mit sehr viel Schärfe darin. Doreen zog sich der Magen zusammen und doch kribbelte es im Bereich der Klitoris. Ein Gefühl, das sie schon sehr lange nicht mehr gehabt hatte.

Zögernd stand sie auf und folgte seinem Befehl. Schamesröte stieg ihr ins Gesicht, sie wagte nicht, ihn anzusehen, wollte am liebsten auf und davon stürmen - aber sie machte weiter. Ihre sonst so fließenden, geschmeidigen Bewegungen kamen ihr in dieser Situation abgehakt und eckig vor – sie fühlte sich absolut unwohl, aber sie hatte das eigenartige Bedürfnis, weiter zu machen. So gut es ging konzentrierte sie sich auf den Rhythmus der Musik, achtete auf die Haltung ihres Körpers und auf die Schrittfolge ihrer Beine.

Als sie nun ganz ohne Bekleidung vor ihm stand, schämte sie sich wie ein kleines Kind – aber diese Scham war in eigenartiger Weise höchst erotisch.

Mit den Händen versuchte sie, ihre üppigen Brüste vor den Augen Sams zu verbergen. Sam stand auf, nahm ihre Hände, legte sie ihr auf den Rücken und hob ihr Kinn an, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. „Ich wusste doch, dass es geht. Du kannst so vieles, von dem du noch nichts weißt! Aber keine Sorge, ich werde Dich alles lehren, was Du wissen musst und Du wirst bekommen, was Du schon immer gewollt hast. Und jetzt stütze deine Hände gegen die Wand, geh einen Schritt nach hinten und spreize weit die Beine.“

Doreen wollte protestieren, aber ihr Protest blieb ihr im Halse stecken. Nicht, dass sie Angst vor diesem Sam gehabt hätte, oh nein! Es war viel mehr eine erotische Spannung, die absolute Spannung vor dem, was kommen würde. Und vor allem aber war es die Gewissheit, aus ihrem eintönigen Leben ausbrechen und sich endlich aufregenderen Dingen widmen zu können.

Deshalb tat sie, wie ihr geheißen. Sie legte ihre Hände vor sich auf die kühle Wand, trat einen großen Schritt nach hinten und spreizte weit die Beine. 'Wie ein Schauobjekt in einer Vitrine' schoss es ihr durch den Kopf. 'Jeder, der vorbeikommt hat die Möglichkeit, in mein Innerstes zu sehen.' Von der ersten Sekunde an verabscheute sie diese Position, wagte jedoch nicht, sich wieder anders hinzustellen.

Sie hörte schon lange keine Geräusche mehr von Sam, wusste jedoch nicht, ob er noch im Raum war oder ihn so - wie zuvor auch – schon wieder verlassen hatte; möglicherweise beobachtete er sie durch eine Kamera. Sie blieb stehen.

Nach sehr langer Zeit kam Sam fast geräuschlos auf sie zu, drang wortlos von hinten in sie ein und begann mit wippenden Bewegungen in sie hinein zu stoßen. Doreen konnte sich in dieser Situation so richtig fallen lassen und schon nach kurzer Zeit überflutete sie ein Orgasmus, wie sie ihn noch nie erlebt hatte. Kurz nach ihr kam auch Sam.

Als er seinen Penis aus ihr herauszog klatschte er mit der flachen Hand schallend auf Doreens Hinterteil. Sie schrie vor Schmerz kurz auf – doch dieser Schlag ließ erneut erotische Wogen in ihr hochkommen, und ihr Atem stockte für einen kurzen Moment.

Als sie sich von diesem Höhepunkt wieder erholt hatte, wollte sie sich umdrehen und an ihn kuscheln – ganz so, wie sie es mit ihren Freunden bisher immer getan hatte. Doch Sam wies sie mit einer eindeutigen Geste, gegen die sie nicht ankam, zurück. Sie nahm wieder jene Position ein, die sie eben so verabscheute wie genoss.

Wenige Augenblicke später hörte sie von einem anderen Zimmer, dass sie sich jetzt anziehen dürfe. Wortlos schlüpfte sie in ihre Kleider und kam sich total ausgenutzt vor; aber auch auf eine Weise befriedigt, wie sie es noch niemals zuvor erlebt hatte.

„Ich werde dich anrufen, sobald ich wieder Lust auf dich habe. Lass mir deine Telefonnummer da – und versuch ja nicht, mich anzurufen, oder einfach hierher zu kommen. Wenn ich dich will, hast du wieder zu kommen.“ Doreen nickte, sah ihn noch einmal an, legte eine Visitenkarte auf den Tisch und verließ nun endgültig die Wohnung.

Wie sie nach Hause kam, wusste sie im Nachhinein nicht mehr – die Welt rings um sie war weit, weit entfernt und das einzige, das momentan zählte, war ihr Erlebnis mit Sam.

Die Worte ihrer Mutter rissen sie aus ihrer Phantasiewelt. „Doreen, ist dir nicht gut? Du hast so glasige Augen. Lass‘ mich deine Temperatur messen. Vielleicht hast du Fieber!“ Ihre knochige, trockene Hand drückte sich auf Doreens Stirn; sie kam sich in die Kindheit zurückversetzt vor, hatte aber im Moment nicht die Kraft, dies durchzustehen.

„Ist schon in Ordnung, Ma. Ich habe nur starke Kopfschmerzen. Ich werde mich für eine Stunde niederlegen, dann wird sicher wieder alles in Ordnung sein.“ Ihre Mutter sagte noch etwas, doch Doreen war bereits wieder bei Sam.

Mit offenen Augen und hinter dem Kopf verschränkten Armen lag sie entspannt auf dem Bett und ließ alles wieder und wieder Revue passieren. Jedes einzelne Wort, jeden Blick, jede Geste von Sam rief sie sich in Erinnerung – sie konnte nicht glauben, dass sie das tatsächlich getan hatte.

*

Am nächsten Tag erwachte Doreen mit einem leichten Druck in der Magengegend. Sie war aufgewühlt und aufgeregt, als sie ihre Unterlagen für die Uni zusammenpackte. Gelernt hatte sie am gestrigen Tag nichts mehr, aber sie nahm sich vor, am heutigen Tage mehr als sonst zu lernen.

Während der Vorlesung konnte sie sich nur mit sehr viel Mühe konzentrieren; ständig schweiften ihre Gedanken an Sam und an den vergangenen Tag ab.

Als sie endlich die letzte Stunde hinter sich gebracht hatte, setzte sie sich in den Park und dachte weiter über diese Geschichte nach: Wie wird sie reagieren, wenn er sie anruft? Wird er überhaupt anrufen? Weshalb fühlte sie sich von diesem Mann derart in den Bann gezogen? Konnte er ihr wirklich geben, wonach sie schon immer gesucht hatte? Wonach hatte sie eigentlich schon immer gesucht? Woher konnte er das wissen, wenn sie doch selbst nicht wusste, was es war? Er blufft einfach nur - dieser Typ kannte sie absolut nicht, und wagte es dennoch zu behaupten, ihr das geben zu können, wonach sie ihr Leben lang gesucht hatte - und nicht mal selbst wusste, wonach sie suchte.

Zum einen Teil sagte sie sich, dass sie nie mehr wieder in diese Wohnung gehen würde, auf der anderen Seite zog es sie förmlich dorthin. Sie war ratlos, konnte sich aber auch niemandem anvertrauen. Sie hatte zwar einige Freundinnen, die aber nicht besonders diskret in solchen Dingen waren. Sie konnte dies alles nur mit sich selbst ausmachen.

Da sie nach geraumer Zeit noch immer auf keine Lösung gekommen war, und ihr Magen sie schon mehrmals darauf hingewiesen hatte, dass die Mittagsmahlzeit bereits längst fällig gewesen wäre, machte sie sich auf den Weg nach Hause. Als sie an einer Telefonzelle vorbei kam, zuckte sie kurz zusammen; sollte sie Sam anrufen, einfach nur so, um zu sehen, wie er reagierte.