Finanziell erfolgreich - Gisela Enders - E-Book

Finanziell erfolgreich E-Book

Gisela Enders

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Beschreibung

Selbständige und Geldsorgen, das muss nicht sein. In diesem Buch geht es um Geld. Um Strategien, wie Solo-Selbständige und Freiberuflerinnen es schaffen, gute Preise zu nehmen, sich gut zu verkaufen und auch ihr Unterbewusstsein auf Geld und Erfolg einzustellen. Gisela Enders teilt als erfahrene Gründungs- und Geldcoach bewährte Übungen, um selbst ein gesundes Geldbewusstsein zu entwickeln und das eigene Business auf solide Beine zu stellen.

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Seitenzahl: 217

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Zum Umgang mit diesem Buch

1. Kapitel Geldgrundlagen für Selbständige

Überblick und Transparenz

Die Rücklage vor der Gründung

Sicherheitspuffer aufbauen in der Selbständigkeit

Der Start in die Selbständigkeit

Den Gründungsweg nochmal anders bestreiten

Wer kauft bei Dir ein?

Wie bist du konkret erfolgreich? Über Langzeit- und Kurzzeitstrategien

Was bedeutet für dich Erfolg?

Geben und Nehmen

Die Preisgestaltung

Die Kunden bleiben aus - egal bei welcher Preisklasse

Wofür brauchst du Geld?

Das Finanzamt und die Steuer

Vor der Gründung

Im ersten Jahr deines Business

Die erste Steuererklärung

Der Überblick im laufenden Geschäft

Vorsorge für Krankheit und Alter

Die Vorsorge in Sachen Krankheit

Die Vorsorge im Alter

Wachstum deines Business

2. Kapitel - Geld und unser Unterbewusstsein

Wie der Bauch unseren Reichtum bestimmt

Gib deinem Gehirn neue Aufgaben

Wie reich bist du heute schon?

Ziele - mit und ohne Geld

Geld macht glücklich, oder?

Sofort reich sein!

Gib Geld einen Namen

Geldgeschichten lassen sich durchbrechen!

Deine Kindheit in Bezug auf Geld

„Reiche Menschen sind Verbrecher“

Glaubenssätze im Business

Geldglaubenssätze

Glaubenssätze zum Thema Selbständigkeit

Geldblockaden

Was ist Geld? Was bedeutet es für dich?

Ist Geld Sicherheit?

Ist Geld gerecht?

Wieviel hast du dir verdient?

Das Gesetz der Anziehung – und was dann kommt

Wachstum des Vermögens

Was tust du jetzt konkret?

Über die Autorin

Vorwort

Dieses Buch ist für dich, wenn du selbständig bist und die Existenzangst als regelmäßigen Begleiter kennst und dir regelmäßig Sorgen ums liebe Geld machst. Wenn du eigentlich weißt, dass dein Business - so wie es gerade aufgestellt ist - dich nicht trägt, du also von anderen Quellen lebst und leben musst. Wenn du mit deinen Preisen nicht zurecht kommst oder dich nicht traust, deine Preise zu erhöhen, weil du dich sorgst, dass dies deine Kundinnen nicht bezahlen können.

Dieses Buch ist auch für dich, wenn du darüber nachdenkst, dich selbständig zu machen - dich aber noch nicht wirklich traust. Weil Du einfach nicht weißt, ob du das tatsächlich schaffen kannst. Auch und gerade finanziell. Immerhin ist Geld verdienen wahrscheinlich eine wesentliche Motivation, sich für die Selbständigkeit zu entscheiden. Den eigenen Lebensunterhalt und (hoffentlich) mehr zu verdienen. Wer sich nur aus Berufung selbständig macht und für den Geld verdienen dabei kein wirkliches Ziel ist, der betreibt ein Hobby oder geht einer ehrenwerten Mission nach. Das ist zwar schön, aber in meinen Augen keine Selbständigkeit.

Mir ist es als Coach wichtig, dir bei diesen vielen Ängsten und Stolpersteinen nicht nur mit Ratschlägen zu helfen. Natürlich teile ich mein Erfahrungswissen aus ganz, ganz vielen Gründungsberatungen – aber ich möchte dich bitten, sehr genau zu prüfen, ob diese Ratschläge für dich hilfreich und zieldienlich sein können. Sind sie es nicht, dann richte dich auch nicht nach ihnen. Wir leben alle unser eigenes Leben und in deinem Business können andere Dinge wichtiger sein als in meinem Modell von Welt. Viel wichtiger als Ratschläge sind mir aber die Entdeckungsreisen in deine eigenen Gedanken zum Thema Geld. Denn Geld hat ganz viel mit Gedanken und Gefühlen zu tun. Und erst wenn du hier mehr Klarheit hast, kannst du mit mehr mit Leichtigkeit und Selbstbewusstsein auf's Geld schauen.

Sprachlich ist es immer schwierig, alle Geschlechter gleichberechtig anzureden. Ich habe mich in diesem Buch für die überwiegend weibliche Anrede entschieden. Das heißt nicht, dass dieses Buch nicht auch für Männer geschrieben ist. Im Gegenteil. Ich arbeite zwar viel mit Frauen, aber ich habe in diesem Buch keinen Unterschied gemacht. Aber damit ich nicht immer in diesem Wirrwarr von Strichen, Sternchen oder Doppelpunkten ende - sind die Männer und alle, die sich keinem Geschlecht zuordnen mögen, bei der weiblichen Anrede mitgemeint. Ja, es ist mir eine kleine Freude meine männlichen Leser hier und da sprachlich stolpern zu lassen. In immer noch vielen Publikationen wird das uns Frauen auch immer zugemutet.

Noch ein paar Worte zum Thema Sie oder Du. Ich werde dich in diesem Buch duzen. Denn Geldthemen sind erstaunlich oft sehr tiefgehende Themen. Unser Unterbewusstsein lässt sich lieber duzen, das ist meine Erfahrung.

Mein Ziel als Reichtums-Coach ist, dir mit diesem Buch ganz praktische Tipps an die Hand zu geben und viele, viele Gedanken von dir über's Geld offenzulegen. Besonders die Gedanken oder sagen wir besser Gefühle, die sich nicht vordergründig bemerkbar machen, die aber im Hintergrund wirken und die es dir bisher schwer gemacht haben, ein erfolgreiches Business zu führen. Die dazu geführt haben, dass deine Preise zu niedrig waren oder sind, dass du bei Verkaufsgesprächen nicht sicher warst, ob du wirklich helfen kannst und dass du ungern auf die Zahlen in deinem Unternehmen schaust und diese Aufgabe lieber delegierst. Andere können das bestimmt besser.

Es wird in diesem Buch viel um dein Unterbewusstsein gehen. Geld kann sehr viel sein: Es kann ein Mittel sein, welches unserem Wert eine bestimmte Bedeutung gibt, unserem Gefühl von Erfolg, Zugehörigkeit und Anerkennung. Mindestens die letzten beiden sind Grundbedürfnisse, die wir bereits von unseren Steinzeitvorfahrinnen übernommen haben. Wann Erfolg dazugekommen ist, weiß ich nicht genau, in unserer heutigen Welt ist er aber sicher auch zu den Grundbedürfnissen zu zählen. Wobei wir bei allen drei Grundbedürfnissen natürlich selbst definieren dürfen, wie wir die Begriffe und die dazugehörigen Handlungen und Gefühle für uns auslegen wollen. Besonders Erfolg ist für jeden Menschen unterschiedlich, dasselbe gilt aber auch für das Gefühl von Zugehörigkeit und Anerkennung. Oft verknüpfen wir die drei Grundbedürfnisse mit Geld. Wir erhoffen uns durch Geld Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen oder wir hoffen, durch das verdiente Geld uns selbst Anerkennung schenken zu können oder es durch andere zu erfahren. Und natürlich ist Geld ein vermeintlicher Beweis für Erfolg. Ob diese Verknüpfung tatsächlich unsere Grundbedürfnisse zutiefst befriedigt, kannst du mit diesem Buch überprüfen. Für dich! Denn es muss nur für dich stimmen. Was für andere Sinn macht, muss dabei für dich nicht unbedingt welchen machen.

Mit Geld verknüpfen viele von uns auch Sicherheit. Gerade in der Zeit der Pandemie haben leider viel zu viele Selbständige wieder die Erfahrung der fehlenden Sicherheit machen müssen. Wenn das eigene Betätigungsfeld plötzlich geschlossen wir, dann wird der Geldfluss dramatisch unterbrochen. Der fehlende Eingang wird schnell existenziell. Allerdings habe ich den Eindruck, dass Menschen besser durch die Pandemie gekommen sind, die sich im Vorfeld bereits sehr klar mit ihrem Geld, mit ihren Kosten und Rücklagen auseinandergesetzt haben. Auch wenn bei denen, die die Rücklage eigentlich für die Altersvorsorge gebildet haben, diese jetzt deutlich schmaler ausfallen dürfte.

Mit Geld sind viele unbewusste Assoziationen, Projektionen und Gefühle verbunden. Die einen stellen über Statussymbole ihre Zugehörigkeit dar oder erhoffen sich so von bestimmten Menschen Anerkennung. Die anderen tun sich schwer überhaupt viel Geld auszugeben, weil es ihr Gefühl von Sicherheit erhöht, wenn sie möglichst viel Geld besitzen. Andere müssen sich nach jedem Erfolg mit etwas Materiellem belohnen und wieder andere verspüren einen dringenden Impuls bei einem Geldeingang auch wieder eine Ausgabe zu produzieren. Den meisten sind die Impulse, die sie zu ihrem Handeln verleiten, nicht bewusst. Außerdem halten sie ihre eigene Handlung für normal und allgemeingültig. Dass es andere Menschen gibt, die mit Geld anders umgehen, wird nicht gesehen.

Über Geld spricht man nicht

So genau weiß ich immer noch nicht, was der Sinn hinter diesem Spruch ist. Sicherlich ist ein Faktor, Neid zu vermeiden bzw. uns nicht schämen zu müssen. Wir vermuten alle, dass wir nicht über dieselbe Geldmenge verfügen wie unser Gegenüber. Offenbaren wir nun, wieviel wir besitzen oder verdienen, laufen wir Gefahr, dass wahlweise die Andere neidisch ist oder wir uns selbst schämen müssen. Beides gilt es zu vermeiden. Also schweigen wir lieber.

Das Schweigen bringt viele gravierende Nachteile mit sich. Wir können so nicht von anderen lernen, beispielsweise Vorstellungen über Geld korrigieren oder einfach nur verändern und wir können auch keinen Trost suchen, wenn es mit dem Geld gerade nicht so klappt. Mit Geldthemen bleibt man am besten alleine. Die einzige Ausnahme: Über zu wenig Geld zu jammern. Das ist erlaubt. Allerdings nur, wenn alle jammern. Wehe, es gibt in der Runde eine Spielverderberin, die das Problem nicht hat. Die wird dann gerne ausgegrenzt, ihre Situation als irgendwie anders dargestellt. Fast nie kommt es zu neugierigen Nachfragen, wie diese Person es schafft, keinen Geldmangel zu haben. Ziemlich komisch, dieses Verhalten. Zumal dieses verschämte Verhalten ja sonst nicht üblich ist. Essen wir bei einer Freundin einen leckeren Kuchen, wird wie selbstverständlich nach dem Rezept gefragt. Und die Nachfrage kommt logischerweise als Kompliment gut an.

Was alle beim Geldmangel gemein haben, ist eine Opferhaltung. Menschen mit Geldmangel sehen sich hier nicht als Akteure, die sich als selbstverantwortlich, in dem Fall verantwortlich für den eigenen Geldmangel, wahrnehmen. Sondern eindeutig als Opfer des Systems: Der Familie, des Kapitalismus, der eigenen Lebenssituation, der Pandemie, der schlecht zahlenden oder ausbleibenden Kunden oder was auch immer.

Sich aus dieser Rolle des Opfers herauszubewegen, ist anstrengend. Keine Frage. Es bedeutet genauer hinzuschauen, Gewohnheiten in Frage zu stellen und Feindbilder zu verabschieden. Nach neuen Möglichkeiten zu suchen und natürlich ganz viele alte Vorstellungen im Kopf über Bord zu werfen. Ich weiß, das ist kein leichter Weg. Es braucht Beständigkeit und auch die Bereitschaft, Rückschläge hinzunehmen und mit Zweifeln zu rechnen. Und es wird nicht getan sein, nur das Buch zu lesen. Je nachdem, wo der Punkt ist, an dem die Geldreise beginnt, muss ein unterschiedlich langer (Lern-)weg beschritten werden. Allerdings mit vielen spannenden Entdeckungen, meist weit über das eigentliche Geldthema hinaus.

Reichtumscoaching hat dabei in meinen Augen zwei Aspekte. Der erste Aspekt ist, sich selbst bewusst zu machen, was aktuell Geld für einen bedeutet, wo diese Gedanken zum Geld herkommen, ob sie weiterhin zieldienlich sind oder verändert werden wollen. Also alles, was unsere eigenen Gedanken angeht. Der erste Schritt dabei ist erstmal anzuerkennen, dass dies nur unsere eigenen Gedanken sind. Andere Menschen haben diese nicht, sondern ihre ganz Eigenen. Da wir über Geld selten reden, wissen wir nicht mal, dass es da ganz viele unterschiedliche Interpretationsideen und Bedeutungs-gebungen gibt.

Der zweite Aspekt liegt in der finanziellen Bildung. Leider wird weder in unserer Kindheit noch im späteren Erwachsenenleben sichergestellt, dass wir uns in Sachen Geld und besonders im Investieren des Geldes auskennen. Das führt leider schnell zu schlechten Erfahrungen, wenn wir denken, Menschen beraten uns, diese aber nur ihre Geldanlage verkaufen wollen.

Ich möchte dich fit machen, bei den finanziellen Angelegenheiten in deinem Unternehmen genauer hinzuschauen und Anregungen geben, die eigenen Gefühle, Gedanken und daraus resultierende Taten zu entdecken und möglicherweise zu verändern. Denn leider sind viele Aktivitäten in Bezug auf Geld nicht unbedingt zieldienlich. Wer mit Geld ein Thema hat, gar sagen würde, Geld stresst mich, und ich bin selbständig mit meinen Angeboten irgendwie erfolgreich, aber nicht finanziell, für die ist dieses Buch genau richtig.

Zum Umgang mit diesem Buch

Das Buch ist ein Arbeitsbuch. Es lohnt sich nicht, es einfach nur zu lesen und dann beiseite zu legen.

Zunächst geht es um die Strategie in deinem Unternehmen. Wie klar bist du bei deinen Einnahmen und Ausgaben? Wie planst du dein Unternehmen oder deine Selbständigkeit in finanzieller Hinsicht und wie genau überprüfst du das. Diese praktischen Themen behandelt das erste Kapitel. Ich gehe auf deine Preispolitik ein und auch auf deinen Umgang und das Controlling deiner Ausgaben. Wenn du nur mit einer Gründung liebäugelst und noch gar nicht weißt, ob du es wirklich wagen willst, dann helfen dir die einen oder anderen Kalkulationen vielleicht, das Risiko und die Chancen genauer einzuschätzen. Das erste Kapitel nähert sich dem Thema eher betriebswirtschaftlich und soll als Einstieg dienen. Im zweiten Kapitel geht es dann tiefer:

Das Bedürfnis, sich mit Geld zu beschäftigen, kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Ich habe schon mit vielen Gründerinnen und Selbständigen gerechnet, kalkuliert und geplant. Wie man das als Unternehmens- und Gründungsberaterin ebenso macht. Bei manchen habe ich schon während der gemeinsamen Arbeit in den Augen gelesen, dass diese eher betriebswirtschaftliche Art des Herangehens nicht ankommt. Da steckt mehr dahinter, da braucht es zunächst eine andere Herangehensweise. Es geht hier um den Glauben an deinen Erfolg, um eine innere Gewissheit, dass du es wert bist, ein Unternehmen zu starten und dass du viel Geld verdienen darfst. Viele Menschen glauben solche Dinge tief in sich drin leider nicht. Wenn du vermutest, dass du auch zu diesen Personen gehörst, dann ist das zweite Kapitel des Buches für dich besonders wichtig. Hier geht es um deine Emotionen, die du mit Geld verknüpfst. Die Übungen funktionieren dabei nur, wenn du sie mit deinen Erfahrungen und deinen Gefühlen und Gedanken verbindest. Konkret heißt das, dass du die Übungen selbst machen musst. Es geht darum, Geld zu fühlen. Nein, nicht eine einzelne Münze oder einen einzelnen Schein. Das kannst du auch mal machen. Aber mir geht es um deine Gefühle, die du hast, wenn du an Geld denkst. Wenn du daran denkst, dass es im Überfluss da ist oder wenn du dir Sorgen machst, weil nicht genug da ist. Wenn du darüber nachdenkst, was du mit ausreichend Geld alles machen könntest oder eben darüber, was du alles tun musst, um das lebensnotwendige Geld zu erhalten.

Für mich ist es immer spannend, die unterbewussten Aspekte sichtbar zu machen. Sie haben so viel Kraft, in die eine oder andere Richtung. Entsprechend habe ich aus meiner Praxis viele, viele Interventionen und Übungen zusammengestellt, und du wählst dir die Übungen aus, die deine Schwierigkeiten mit Geld am besten lösen oder die dich gut entdecken lassen, wie du in Bezug auf Geld tickst. Das kann nur eine Übung sein, es kann aber auch sein, dass du alle Übungen nacheinander machst.

Gleich zu Anfang möchte ich dich bitten, deine Erwartungen an das Buch für dich schriftlich festzuhalten. Wenn die Lektüre des Buches ein voller Erfolg für dich ist, was genau ist dann nach Ende der Bearbeitung anders?

Was weißt du mehr?

Was verändert sich für dich?

Was würde dich positiv überraschen, was du jetzt noch gar nicht zu hoffen wagst?

Bitte notiere dazu kurz ein paar Antworten, hier in das Buch oder in dein kleines Geldbuch. Ein schönes leeres Buch, in welches du alle Gedanken zum Thema Geld reinschreiben kannst. Entdeckungen, die du machst, Aufstellungen und kleinere Kalkulationen. Für umfangreichere Kalkulationen findest du auf meiner Webseite Vorlagen. Aber manchmal ist es einfach netter, wenn man nicht gleich eine fette Excel-Tabelle aufmacht, sondern eher handschriftlich in ein Büchlein reinschreibt.

Du kannst dieses Buch chronologisch durcharbeiten und jede Übung nacheinander machen. Du kannst aber auch im Buch rumblättern und genau die Übungen machen, die dich gerade ansprechen. Beides wird genau richtig sein. Bei manchen Übungen verweise ich auf meine Webseite: www.gisela-enders.de.

Dort findest du im Bereich der Ressourcen weitere Arbeitsbögen, Videos und andere Unterlagen, die deine Arbeit mit deinen Geldthemen unterstützen können.

Alle Übungen habe ich schon mit zahlreichen Gründerinnen durchgeführt. Dabei variieren die Übungen und decken ein Thema manchmal aus unterschiedlichen Herangehensweisen und Blickwinkeln ab. Schau, welche für dich passt und dich gerade jetzt anspricht. Bei anderen Themen der Persönlichkeitsentwicklung hast du dich möglicherweise schon viel mehr mit dir und deinen Erfahrungen auseinandergesetzt. Beim Thema Geld herrscht da oft ein Tabu.

Wir meinen uns selbst nicht für Geld zu interessieren, und mit anderen Menschen darüber sprechen tun wir schon gleich gar nicht. Um dies aufzubrechen, freue ich mich besonders, wenn du bei Übungen mit einer Freundin zusammenarbeitest. Es macht manchmal Sinn, mit einem Gegenüber zu reden und Dinge laut auszusprechen. Bei einer Übung, bestehend zunächst aus einem Set von Fragen, die schriftlich zu beantworten waren und dann einem Teil, bei dem man die Antworten einer anderen Person vorliest, berichten mir Personen auch von Tränen. Sie sind dann selbst überrascht, weil ihnen beim Aufschreiben nicht klar war, dass da so viele Emotionen hochkommen würden. Tränen sind dabei nichts Schlimmes, im Gegenteil - einfach nur ein Ausdruck davon, dass es da Emotionen gibt, die du wahrnehmen kannst und die sich durch die Tränen auch ein bisschen lösen dürfen. Wenn Emotionen im Hintergrund unser Handeln mit Geld blockieren und wir um diese Emotionen gar nicht wissen, ist es meist viel belastender.

1. Kapitel Geldgrundlagen für Selbständige

Meine Tipps zu diesem Thema sind Praxistipps aus vielen, vielen Beratungen mit angehenden und erfolgreichen Gründerinnen. Dabei stehen beratende Unternehmen im Vordergrund, manche Unternehmerinnen produzieren auch Produkte, aber diese sind in der deutlichen Minderzahl und deshalb nicht so sehr in meinem Fokus.

"Unternehmerisch unterwegs zu sein, bedeutet selber etwas zu unternehmen."

Wie das Wort schon sagt. Bei diesem Klassiker aus der Sprüchewelt gehe ich mit. Beim nächsten Klassiker nicht unbedingt.

"Wer selbständig ist, arbeitet immer selbst und ständig."

Das muss nicht sein. Es ist eine Entscheidung, wie das Arbeitsleben einer selbständigen Person aussieht. Man kann selbstbestimmt arbeiten. Selber entscheiden, was man anbietet und selber entscheiden, wem man es anbietet. Das sind an sich unglaubliche Freiheiten. Wenn da nicht noch die Kundin wäre, die die Angebote auch kaufen muss. Hier kommt die Strategie ins Spiel: Immer wieder der Blick auf die Kundin, was diese braucht, welches Problem ich für sie löse oder welche Sehnsucht ich bedienen kann. Welche Themen und Produkte gerade gefragt sind und mit welchen Worten und Werbemöglichkeiten ich diese an die Frau bringen kann. Da heißt es manchmal, viel Gehirnschmalz zu verwenden, um nicht Probleme zu beschreiben, die ich zwar sehe, die aber meine Kundin so an sich gar nicht sehen will. Neben Gehirnschmalz helfen da ganz fantastisch Fragen und Gespräche. Nimm Kontakt auf mit deinen Wunschkundinnen. Und frage sie. Notiere dir genau, welche Probleme oder Sehnsüchte sie beschreiben, mit ihren Worten wirst du auch andere Kundinnen gewinnen können, die sich in dieser Problembeschreibung wiederfinden werden. Und höre natürlich genau zu, wie sie sich eine Lösung wünschen und was genau zu dieser Lösung gehören soll. Das beschreibt später dein Angebot. Wünschen sie sich keine Lösung oder wird deutlich, dass sie dich zu dieser Lösungsfindung nicht brauchen, dann sind sie noch nicht die richtigen Kundinnen. Das bedeutet manchmal schmerzhafte Einschnitte und Eingeständnisse. Es lohnt sich nicht, an einer Selbständigkeit festzuhalten, die man sich selbst wunderbar ausgemalt hat, die aber in der Praxis nicht zu funktionieren scheint. Manchmal braucht es einer kleinen Änderung, manchmal auch einer großen, die auch für die eine oder andere heißen kann, doch besser wieder eine Anstellung anzustreben, in einem Geschäftsmodell, was sich bewährt hat (und es sich deshalb leisten kann, Menschen zu bezahlen).

Ich gehe in diesem Buch nur auf die finanziellen Aspekte einer Gründung oder einer bestehenden Selbständigkeit ein. Das ist nicht ganz einfach. Viele Felder, um nicht zu sagen, fast alle Felder der Selbständigkeit haben finanzielle Auswirkungen. Gute oder weniger Gute. Trotzdem habe ich versucht, die für mich wichtigsten Felder rauszusuchen, die dir helfen sollen, mit deiner Unternehmung finanziell erfolgreich zu sein.

Überblick und Transparenz

Die erste Geldgrundlage, die für selbständige Menschen wichtig ist, ist ein Überblick über die eigenen Finanzen. In jeder Hinsicht - privat wie beruflich. Beginnen kannst du am besten mit den eigenen privaten Ausgaben, die dein Business decken soll. Wieviel Geld benötigst du durchschnittlich im Monat? Wenn du diese Zahlen nicht kennst, kannst du sie zunächst schätzen. Ich empfehle aber unbedingt ein Haushaltsbuch zu führen, für mindestens einige Monate, am besten für ein Jahr und am allerbesten immer. Wenn man sich einmal angewöhnt hat, alle Ausgaben schnell ins Handy einzutragen oder alle Belege zu Hause an einem Ort abzulegen und sie alle paar Tage in ein Buch einzutragen, ist es eine Routine, die unglaublich viel Transparenz schafft. Du weißt schwarz auf weiß, wie viel Geld im Monat benötigt wird. Du erhältst auch schnell einen Überblick, wie sich Teuerungen und Inflation konkret auf deine individuellen Ausgaben auswirken. Wenn du es noch detaillierter angehen willst, unterteilst du deine Ausgaben in zwingende und fakultative Ausgaben. So weißt du noch besser, wie viel Geld auf jeden Fall reinkommen muss und wie viel Geld du zusätzlich für ein für dich angenehmes Leben benötigst. Diese ersten Schritte sind gerade bei einer geplanten Gründung wichtig und wenn du in einer aktuellen Selbständigkeit häufig mit Existenzsorgen zu tun hast. Oft bauen diese sich nämlich als riesengroßes Schattengespenst auf und sind bei genauerem Hinsehen gar nicht so groß - oder, das ist jetzt typabhängig, es ist genau andersrum und es wird allerhöchste Zeit, dein Business auf neue, tragfähigere Füße zu stellen.

Wenn du in einer Wirtschaftsgemeinschaft lebst, dann ist es natürlich gut, deren Einkünfte und Ausgaben bei der weiteren Planung mit einzubeziehen. Möglicherweise auch in Schritten. Ich kenne viele Paare, bei denen der Partner sehr bereit ist, die Partnerin in ihrer Selbständigkeit zu unterstützen. Für einen Zeitraum, für die Phase des Aufbaus beispielsweise. Oder auch für länger. Wichtig ist, genau zu klären, für wie lange wer welchen Beitrag leistet. Bei Frauen bitte nicht die Carearbeit vergessen. Für alle, die bei diesem Satz aufhorchen, nochmal etwas differenzierter formuliert: Wenn wir ehrlich auf Hausarbeit und Kindererziehung schauen, dann trägt hier oft eine Person die Hauptlast. Das kann man recht einfach damit überprüfen, wenn man schaut, wie oft das Wort „helfen“ fällt. Wer im Haushalt hilft, erledigt nicht die Hauptlast. Die "Hauptperson" hilft nämlich nicht, sondern diese macht einfach, weil es getan werden muss. Sie hilft niemandem! Meistens sind das die Frauen. Die Person, die also nicht hilft, braucht bei den Finanzen manchmal Hilfe als Ausgleich von der anderen Person. Auch dauerhaft. Das kann durchaus fair sein, es braucht bloß Klarheit und Transparenz, um im Laufe des Lebens jegliche Vorwürfe zu vermeiden.

Sind die ersten beiden Schritte erledigt, weißt du, wie viel Geld du zum Leben brauchst und wie viel andere Personen beisteuern. Damit ist klar, welchen Betrag deine Selbständigkeit erwirtschaften muss. In Deutschland hast du vielleicht einen kleinen Aufschub, weil du wahlweise noch Arbeitslosengeld oder den Gründungszuschuss bekommst, aber du weißt, irgendwann wird es ernst.

Wie aber jetzt die Einnahmen planen? Zugegeben, das ist schwieriger, weil du mit mehr Ungewissheit zu tun hast. Trotzdem lohnt es sich, dir drei Szenarien anzuschauen. Ein gutes, ein mittleres und ein mageres Szenario. Das magere Szenario deckt so gerade deine Basiskosten, beim mittleren ist schon so viel Luft drin, dass du auch in dich und dein Leben investieren kannst und das gute Szenario darf eher deine gute Leistung widerspiegeln und muss nicht mehr viel mit deiner Kostendeckung zu tun haben. Das gute Szenario löst sich also von dem Gedankengang: Ich arbeite, um meine Kosten zu decken. Ein Gedankengang, mit dem du dich unbewusst klein hältst.

Wenn du jetzt also drei verschiedene Angebote hast, also beispielsweise einen Kurs, den du einmal monatlich anbietest, drei Gruppenangebote am Abend und Einzelstunden, die du an maximal drei Vormittagen geben kannst, dann kannst du mit diesen Ideen spielen und sie mit Zahlen untermauern. Der monatliche Kurs lässt sich hoch und runterschrauben durch den Preis und die Teilnehmerzahl. Ein Kurs mit 12 Teilnehmerinnen, die alle 100 € zahlen bringt 1.200 €- kommen aber 50 Teilnehmerinnen und sie zahlen alle 50 €, kommst du auf 2.500 €. Natürlich spielen auch der Raum und benötigte Technik eine Rolle, aber du verstehst meinen Gedankengang? Rechnest du mit mehr Teilnehmerinnen, muss sich vielleicht das Konzept verändern und vielleicht besteht auch die berechtigte Sorge, dass sich gar nicht so viele Personen anmelden werden. Das kann sein und möglicherweise macht es für dich Sinn lieber ein kleines feines Seminar anzubieten, sehr persönlich und intensiv. Für sechs Personen, die dann 250€ bezahlen. Macht immerhin auch 1.500 €. Bei monatlich wiederkehrenden Angeboten kannst du selbstverständlich auch experimentieren bzw. wachsen. Du probierst aus, welche Formate funktionieren und für dich passen. Hast du das richtige gefunden, kannst du es eine Zeitlang so fahren und mit diesen Zahlen kalkulieren. Aber Wandel gehört in der Selbständigkeit dazu. Bei den drei Gruppenangeboten ist die Kalkulation ähnlich: Wenn es dauerhafte Kurse sind, kannst du hier noch mit Paketpreisen arbeiten. Zehn Abende gibt es zum Preis von neun Abenden oder mit einem Zusatzangebot. Oder du bietest deine Abendangebote eh nur immer im 6er Pack an. Oder es gibt eine 10er Karte. Ich selbst finde es nicht so glücklich, wenn ich als Teilnehmerin beispielsweise an einem Sportangebot nur zahlen muss, wenn ich komme. Da siegt mein Schweinehund immer! Er hat ja neben der eigenen Trägheit, der Couch, dem guten Fernsehprogramm, jetzt auch noch die Geldeinsparung auf seiner Seite. Überleg dir das also gut. Es mag erstmal ein unverbindliches Zugeständnis sein, es kann aber gerne nach hinten losgehen und hat dabei nur minimal was mit dir und deinem Kurs zu tun.

Kommen wir zu den Einzelangeboten. Hier kannst du nur am Preis drehen, da du ja direkt deine Zeit an eine andere Person verkaufst. Natürlich kannst du auch noch von deinem ursprünglichen Plan abweichen und nicht nur an drei, sondern bei guter Nachfrage auch an fünf Vormittagen arbeiten. Und du kannst auch noch die Nachmittage dazu nehmen. Aber irgendwann ist deine Zeit endlich.

Der Preis dagegen ist durchaus verhandelbar. Gerade wenn du gefragt bist. Ich frage mich zu jedem Jahresanfang, ob mein Preis noch stimmt. Manchmal tut er es, manchmal muss er erhöht werden. Weil ich sonst zu viel zu tun hätte. Der Preis ist für mich eine gute Möglichkeit, um mich in Balance zu halten. Und meine eigene Weiterentwicklung auch preislich abzubilden. Ich bin heute als Coach entschieden besser als noch vor 5 Jahren. Ich habe mehr Erfahrungen gesammelt und ich habe auch immer wieder in mich investiert. Wenn du allerdings am Anfang stehst, dann kann es dir gehen wie einem meiner Klienten, der anfangs 6.000 € zu deckende Kosten ausgerechnet hatte und der es angemessen fand, für 100 € die Stunde zu coachen. Das macht 60 Stunden im Monat, also 15 Stunden in der Woche. Rechnet man mit 3 Stunden am Tag, sind alle Wochentage gefüllt. Das kann gehen, kann aber auch unrealistisch sein. Einmal was die Anzahl der Buchungen angeht, zum anderen auch, was die eigene Kraft angeht. In seinem Fall haben wir sein Geschäftsmodell dahingehend verändert, dass er dreimal einen Tagesworkshop anbietet, mit dem er plant, jeweils 1.000 € zu verdienen. Damit braucht es nur noch 3.000 € aus dem Coaching, welche er außerdem auf 120 € Stundenlohn erhöht hat. So kommt er auf ungefähr sechs Coachings in der Woche, also an zwei Tagen drei Coachings. Das schien für ihn deutlich besser zu passen.