Finde Dein Urvertrauen wieder - Cosima Sieger - E-Book

Finde Dein Urvertrauen wieder E-Book

Cosima Sieger

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

URVERTRAUEN AUFBAUEN - DIE PRAXIS: Urvertrauen ist ein tiefes Vertrauen in das Leben, das uns ein Gefühl von Geborgenheit und tiefer Sicherheit schenkt. Wenn wir Urvertrauen besitzen, dann können wir die Kontrolle abgeben, uns fallen lassen und wissen, dass wir vom Leben getragen sind. Und wir müssen endlich keine Angst mehr haben… Doch nur noch wenige Menschen genießen dieses tiefe Urvertrauen. Im Gegenteil geht uns unser Vertrauen in das Leben heute immer mehr verloren und so erleben wir die Welt mehr und mehr als bedrohlich. Erfahre in diesem Buch die Gründe, warum wir unser Urvertrauen verlieren und lerne die 6 praktischen Schritte kennen, mit denen Du Dein Urvertrauen auch jetzt als Erwachsene(r) noch erfolgreich aufbauen und wieder Halt im Leben finden kannst. Dieses Buch wird Dein Leben verändern, wenn Du Dich darauf einlässt! Es wird Dein verletztes inneres Kind heilen, Deine Sicht auf die Welt für immer verändern und Dich wieder mit dem Leben verbinden! Viele Menschen, die diesen Schritt gegangen sind, sagen im Nachhinein, dass sie erst begonnen haben, wirklich zu leben, als sie begannen, dem Leben zu vertrauen. Und das kannst auch Du lernen! Wenn Du Dir also etwas Gutes tun willst, dann schenke Dir heute dieses Buch, baue Dein Urvertrauen auf und beginne, Dein Leben wirklich zu leben!

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Seitenzahl: 142

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FINDE DEIN URVERTRAUEN WIEDER

Wie Du in 6 Schritten Halt im Leben findest

Cosima Sieger

Copyright: © 2020 Cosima Sieger

CopyrightCoverbild: © by-depositphotos.com

published by:epubliGmbH, Berlin

www.epubli.de

Inhalt

Wenn wir dem Leben nicht mehr vertrauen können

Du bist nicht falsch, wenn Du misstrauisch bist!

Ist es sinnvoll, dem Leben zu vertrauen?

Was passiert, wenn Du dem Leben zu vertrauen beginnst

TEIL I: DIE 6 SCHRITTE ZUM URVERTRAUEN

Schritt 1: Erlebe Geborgenheit im Alltag

Schritt 2: Finde Konstanten im Leben

Schritt 3: Verbinde Dich wieder mit Deinen Wurzeln

Schritt 4: Lass Dich noch einmal auf das Leben ein

Schritt 5: Verändere Deine Sicht auf das Leben

Schritt 6: Erlebe einen neuen inneren Zustand

TEIL II: VOM „JAGEN“ UND „GESCHEHEN LASSEN“

Warum tun wir so viel?

Was uns in der Jägerrolle gefangen hält

Von den Vor- und Nachteilen, ein Jäger zu sein

Der wohl wichtigste Hinweis auf Deinem Weg ins Urvertrauen

Der Weg vom Jagen zum Geschehen lassen

TEIL III: WARUM SELBSTVERTRAUEN DIR KEIN URVERTRAUEN SCHENKT

TEIL IV: WIE DU DIE BARRIERE ZUM URVERTRAUEN BESEITIGST

Das verletzte innere Kind heilen

Urängste heilen

Phantasiereise: Wie Du Dein Herz wieder öffnest

Dein Aufbruch in eine neue, freundliche Welt…

BONUS: LASSE DEINE ANGST LOS

Und noch ein Geschenk zum Schluss: Ein 7 Tage Übungsprogramm für mehr Selbstliebe

Anhang, Haftungsausschluss und Copyright

Wenn wir dem Leben nicht mehr vertrauen können

Fühlst Du Dich geborgen und vom Leben getragen? Mit der Welt und den Menschen verbunden? Vertraust Du darauf, dass am Ende alles gut wird? Dass das Leben oder eine höhere Macht auf Dich aufpasst und Du in jeder Sekunde gesehen und beschützt bist? Dass das Leben es gut mit Dir meint?

Viele Menschen haben dieses tiefe Urvertrauen bereits als Kind oder auch später im Verlauf ihres Lebens verloren. Sie mussten die Welt und das Leben als bedrohlich und beängstigend und sich selbst in wichtigen Situationen als isoliert und allein gelassen erleben oder haben erlebt, dass sie einer übermächtigen Gefahr schutzlos ausgeliefert waren.

Unser Urvertrauen ist unser Vertrauen in das Leben, in Gott oder das Universum und in die Menschen, in alles, was da draußen, außerhalb von uns selbst ist.

Und wir verlieren es aus vielen Gründen.

Entweder weil wir selbst die Erfahrung gemacht haben, dass wir dem Leben nicht vertrauen können. Oder weil wir diese Sichtweise, diese Perspektive auf das Leben, aus unserem Elternhaus oder von den Menschen in unserer Umgebung übernommen haben.

Der Verlust von Urvertrauen bei uns oder den Menschen in unserem Umfeld kann von prägenden Verlassenserfahrungen oder auch von Traumata herrühren. Traumata, die wir als Kinder oder Erwachsene selbst erlebt haben oder älteren, die über Generationen, zum Beispiel noch aus dem zweiten Weltkrieg, innerhalb von Familien in sich abschwächender Form an die jeweils nächste Generation übertragen wurden. Auch aus dieser Zeit gibt es bis heute wesentlich mehr Traumata in vielen Familien, über die nicht gesprochen wird, als wir glauben wollen.

Aber ein Mangel an Urvertrauen entsteht auch dadurch, dass Familienstrukturen heute weniger stabil sind als früher und dass die Verlagerung sozialer Kontakte auf digitale Medien zu einer zunehmenden Isolierung der Menschen führt.

Unser Zeitgeist propagiert zudem die Selbstverwirklichung und die Individualisierung des Menschen, und das lässt uns immer weniger auf andere Menschen, und immer mehr auf uns selbst bezogen sein. Wir isolieren uns selbst. Und dadurch sind wir in einen Zustand geraten, in dem wir uns auch nicht mehr ehrlich mit anderen Menschen austauschen. So fällt es uns umso schwerer, unser Urvertrauen wieder zu finden.

Wir erleben unter anderem aus diesen Gründen immer weniger sichere Bindung, die wir als Menschen so sehr brauchen, um vertrauen zu können. Wir erleben, dass wir uns auf Beziehungen zu anderen Menschen nicht mehr verlassen können und dass jahrelange Freundschaften, Partnerschaften und auch Beziehungen zu unserer Herkunftsfamilie wegen Kleinigkeiten, die stören oder „nicht mehr passen“ zusammenbrechen können.

Und auch unser Vertrauen in die Welt leidet. Denn die immer schneller werdenden Veränderungen, die durch den technischen Fortschritt unsere Welt auf den Kopf stellen und mit denen es uns zunehmend schwerfällt, in ihrem Tempo Schritt zu halten, machen uns Angst und nehmen uns den Halt.

Natürlich führen auch Veränderungen auf globaler Ebene, zum Beispiel der immer härter werdende Kampf um Ressourcen bei weiter steigender Weltbevölkerung, klimatische Veränderungen und andere Bedrohungen, über die wir im Zeitalter des Internets besser und massiver informiert werden als früher, dazu, dass wir die Welt oft als zunehmend bedrohlich erleben und Angst bekommen.

Und auch der Rückgang von Gottesglaube und religiösen Traditionen in den westlichen Gesellschaften nehmen uns einen Halt, an dem Menschen sich seit Jahrtausenden festgehalten haben.

Es ist nicht verwunderlich, dass wir immer mehr unser Urvertrauen verlieren und unsere Ängste zunehmen. Schließlich finden viele von uns heute weder in lebenslangen sicheren Bindungen, noch in einer tiefen Verbundenheit zur Natur, noch in Gott oder stabilen gesellschaftlichen Verhältnissen Halt. Eigentlich ist es unausweichlich, dass uns dieser Lebenswandel unser Gefühl von Verbundenheit mit der Welt und somit unser Urvertrauen nimmt.

Uns fehlt der Halt. Und so fehlt uns auch eine stabile Verwurzelung im Leben und in dieser Welt. Dadurch sind wir oft ein Leben lang auf der Suche nach einem Zuhause für unser Herz, nach Wurzeln, die uns Halt geben, nach einem sicheren Hafen und nach Geborgenheit.

Ohne Urvertrauen sind wir unruhig, angespannt und müssen die Dinge kontrollieren, wollen uns am liebsten nur noch auf uns selbst verlassen, kämpfen hart um das, was wir haben wollen, weil wir glauben, vom Leben nichts geschenkt zu bekommen und uns selbst beschützen zu müssen, und tun so oft sehr viel, um zu bekommen, was wir uns wünschen.

Wir können uns schlecht fallen oder vom Leben tragen lassen, tun uns schwer damit, Dinge oder Menschen loszulassen und haben Schwierigkeiten, Verantwortung an andere abzugeben und zu vertrauen.

Und wir haben Angst. Angst vor Veränderungen, Angst vor Neuem, Angst davor, (falsche) Entscheidungen zu treffen, oder auch Angst vor Menschen, Angst vor Bindung und Nähe, Angst vor dem Leben und der Zukunft.

Wir merken, dass unser Leben mit den Jahren immer mühsamer wird und sich in einen Kampf verwandelt, der nie aufzuhören scheint… Und wir fühlen uns falsch.

Falsch, weil wir nicht vertrauen, weil wir uns nicht einfach entspannen und die Dinge locker sehen können… Weil wir das vielleicht auch von Anderen gespiegelt bekommen.

Doch sind wir wirklich falsch, wenn wir dem Leben nicht mehr vertrauen können?

Du bist nicht falsch, wenn Du misstrauisch bist!

Die Antwort darauf lautet:

Nein, Du bist nicht falsch! Du bist genau richtig!

Deine Prägungen und Erfahrungen im Leben haben Deine inneren Überzeugungen darüber, wie die Welt ist (Deine sogenannten Glaubenssätze), entstehen lassen und geformt. Und diese Glaubenssätze bestimmen, wie Du die Welt wahrnimmst und wie Du Dich in der Welt fühlst.

Denn wir reagieren nicht auf das, was da draußen in der Welt IST, sondern darauf, wie wir INTERPRETIEREN, was da draußen ist.

„Nicht was die Dinge objektiv und wirklich sind, sondern was sie für uns, in unserer Auffassung, sind, macht uns glücklich oder unglücklich.

Dies eben besagt Epiktets: Nicht die Dinge, sondern die Meinungen über die Dinge erregen die Menschen.“

Arthur Schopenhauer

Wenn Du aufgrund Deiner Prägung gewohnt bist, die Welt als einen bedrohlichen Ort wahrzunehmen und die Geschehnisse des Alltags entsprechend zu interpretieren (dazu später mehr), dann ist die vollkommen gesunde Konsequenz, dass Du dieser bedrohlichen Welt Dein Vertrauen entziehst und beginnst, Dich zu schützen. Schließlich musst Du auf Dich aufpassen. Es ist der wichtigste Job Deines Gehirns, Dein Überleben zu sichern.

Hast Du also aufgrund Deiner Prägung Dein Urvertrauen – Dein Vertrauen in das Leben - verloren, dann ist nichts falsch mit Dir. Im Gegenteil: Dein Gehirn ist in Habachtstellung und macht einen guten und engagierten Job, um Dich zu beschützen.

Ins Urvertrauen gelangst Du deshalb weder, indem Du die Welt weiterhin als bedrohlich bewertest, noch, indem Du Deine Augen vor den Gefahren dieser Welt verschließt. Es ist nicht die Lösung, das was Dir Angst macht, auszublenden und Dir selbst zu sagen „Entspann Dich doch mal!“.

Solange wir Gefahren in der Welt erkennen und uns ihnen mit unserem Bewusstsein zuwenden, können wir es nicht locker sehen. Und wir können uns auch nicht mit Affirmationen wie „Alles ist Licht und Liebe“ dazu bringen, unsere Perspektive auf die Welt nachhaltig zu verändern. Denn wir haben im Leben bereits Dinge gesehen, die nicht zu dieser Aussage passen. Sie ist deshalb für uns nicht glaubwürdig.

Aber die Welt und das Leben bestehen nicht nur aus Gefahren. Und wir können lernen, auch die anderen Seiten des Lebens wieder in unsere Wahrnehmung zu lassen und unsere Perspektive zu erweitern.

Unsere Sichtweise auf die Welt gerät oft in eine Schieflage, wenn wir unser Urvertrauen verlieren. Wir nehmen über unsere selektive Wahrnehmung dann verstärkt Gefahren und immer weniger das – ebenso real existierende – Schöne im Leben wahr. Wir nehmen verstärkt das wahr, was gegen uns arbeitet oder gegen uns zu arbeiten scheint, und immer weniger das, was für uns arbeitet und uns Gutes will…

Wenn Du Dein Urvertrauen aufbauen und wieder Halt im Leben finden willst, dann geht es deshalb darum, glaubwürdige BEWEISE dafür zu sammeln, dass die Welt ein guter Ort ist, an dem Du sicher und friedlich leben und an dem Du dauerhaft und stetig Wärme, Sicherheit und Geborgenheit finden kannst. Und das werden wir gemeinsam in diesem Buch tun.

Nur wenn Du Deinem Gehirn neue, überzeugende Beweise für eine gute und wohlwollende Welt lieferst, wird es seine alten negativen Glaubenssätze über die Gefahren dieser Welt aufgeben und neue, positive Überzeugungen annehmen, ohne seine gesunde Vorsicht zu verlieren.

Und erst wenn das geschieht, wirst Du die Welt als einen neuen Ort wahrnehmen und die Dinge, die tagtäglich geschehen, anders interpretieren und bewerten können als bisher.

Die Wurzel Deines Urvertrauens bilden also Deine Glaubenssätze (Deine tiefsten Überzeugungen) über die Welt. Sie bestimmen, welche Aspekte der Realität Du verstärkt wahrnimmst und wie Du im nächsten Schritt die Situationen des Alltags und das, was Du wahrnimmst, interpretierst.

Und Deine Interpretation dessen, was Du wahrnimmst, wiederum bestimmt, wie Du Dich in Deinem Leben und in der Welt fühlst. Ob Du in Angst und Unruhe lebst oder in einem Gefühl des Getragenseins, des Friedens, der Verbundenheit und der Geborgenheit.

Dieses Gefühl, Dein (Lebens-)Gefühl, wiederum bestimmt, wie Du auf die Welt reagierst, ob Du Dich also verstärkt Schutzstrategien wie Kontrolle, Abschottung und Absicherung bedienst, um unbeschadet durch das Leben zu kommen oder ob Du der Welt offen begegnen, ihre Geschenke annehmen und Dich mit Menschen tief verbinden kannst.

Du siehst also, Urvertrauen entsteht durch einen Dominoeffekt, den Du selbst anstoßen kannst, und an dessen Anfang Deine Glaubenssätze stehen.

In diesem Buch werden wir gemeinsam in 6 praktischen Schritten diesen Dominoeffekt für Dich anstoßen und so Dein Urvertrauen nachhaltig (wieder) aufbauen.

Wir werden Dich in das wundervolle Gefühl der Wärme und Geborgenheit, des Getragenseins und der Verbundenheit mit dem Leben zurückbringen, nach dem wir Menschen uns so sehnen. Dieses Gefühl, das das Leben so leicht und so lebenswert macht und Dich endlich zur Ruhe und in Deinen inneren Frieden kommen lässt.

Wir werden Schritt für Schritt genau die passenden Beweise für Dich sammeln, die Deine Glaubenssätze über die Welt positiv verändern. Durch bestimmte Erfahrungen, die Du durch die Übungen im Buch machen wirst. Und durch das gezielte Verändern Deiner Gedanken, bei dem wir auf kognitiver Ebene, also auf der Ebene Deines Verstandes, überzeugende Argumente als handfeste Beweise dafür sammeln werden, dass Du dem Leben wieder vertrauen kannst.

Und wir werden dadurch zielgerichtet genau den Dominoeffekt bei Dir auslösen, der Dich zurück in Dein Urvertrauen bringt.

Dieser Prozess macht großen Spaß. Und er wird Dein Leben für immer verändern und es wirklich lebens-wert machen!

Du darfst Dich freuen!

Ist es sinnvoll, dem Leben zu vertrauen?

Bevor wir mit den 6 Schritten zum Urvertrauen beginnen, möchte ich jedoch mit Dir gemeinsam noch eine wichtige Frage beleuchten.

Die wohl wichtigste Frage, wenn es um das Thema Urvertrauen geht. Und diese Frage lautet:

Ist es überhaupt sinnvoll, dem Leben zu vertrauen?

Ist das Leben denn vertrauenswürdig? Setze ich mich nicht ungeschützt Gefahren aus, wenn ich einfach vertraue?

Misstrauen ist schließlich eine meiner wichtigsten Waffen, um mich selbst zu schützen.

Ab wann kann ich also dem Leben vertrauen, ohne mich selbst zu gefährden?

Kann und sollte ich dem Leben erst dann vertrauen, wenn ich sicher sein kann, dass nichts Schlechtes passiert?

Lass uns diese wichtige Frage genauer ansehen und beantworten, bevor wir damit beginnen, Dein Urvertrauen aufzubauen.

Was viele Menschen nicht wissen, ist: Es gibt keine Objektivität. Die Realität ist so komplex und besteht aus so unendlich vielen Teil-Aspekten, dass unser Gehirn nicht in der Lage ist, sie alle gleichzeitig wahrzunehmen und auszuwerten.

Wir filtern deshalb stark und nehmen nur die Aspekte der Realität wahr, die unser Gehirn (in positiver und auch negativer Hinsicht) als wichtig einstuft. Der Rest wird ausgeblendet und erreicht unser Bewusstsein nie. Dies ist die sogenannte selektive Wahrnehmung.

Du kannst Dir nun natürlich vorstellen, dass für jeden Menschen – je nach seiner persönlichen Lebenserfahrung und seinen aktuellen Wünschen, Zielen und Ängsten – andere Dinge wichtig sind. Deshalb nimmt jeder Mensch unterschiedliche Aspekte der Welt wahr. Die anderen – für ihn unwichtigen - Aspekte erreichen sein Bewusstsein nicht oder kaum.

Wir bewerten dann den kleinen Ausschnitt der Realität, den unser Gehirn aufgrund unserer ganz persönlichen selektiven Wahrnehmung in unser Bewusstsein gelassen hat. Und wie Du bereits weißt, bewerten wir das, was wir wahrnehmen, nach unseren ganz persönlichen Glaubenssätzen, also nach unseren bereits bestehenden inneren Überzeugungen darüber, wie die Welt ist. Wir sehen nur das, was wir sehen wollen.

Da unser Gehirn sich ein stabiles Weltbild erschaffen möchte, um sich in der Welt zurechtfinden, sich sicher bewegen und unser Überleben sichern zu können, sucht es in den Aspekten der Realität, die es wahrnimmt, immer eine Bestätigung für sein bereits bestehendes Weltbild.

Es sucht und findet also immer Beweise dafür, dass seine bestehenden Überzeugungen über das Leben (unsere Glaubenssätze) stimmen. Und es bewertet das, was es sieht, entsprechend.

Du kannst Dir denken, dass zwei Menschen, die sich in der gleichen Situation befinden, die Situation fast zwangsläufig vollkommen unterschiedlich wahrnehmen und bewerten:

- Jeder nimmt unterschiedliche Aspekte der Situation wahr (Psychologen nennen das Selektive Wahrnehmung).
- Jeder merkt sich die Aspekte, die er wahrnimmt, auf unterschiedliche Weise. Er merkt sich das, was er als wichtig einstuft.
- Jeder bewertet das, was er wahrnimmt, gemäß seinen eigenen Glaubenssätzen und Überzeugungen.

Beide haben mit ihrer jeweiligen Bewertung recht. Denn jeder betrachtet die Situation aus seiner persönlichen Perspektive und durch seine eigene Brille.

Es gibt daher keine vollkommene Objektivität. Kein Mensch auf dieser Welt kann wirklich objektiv sein.

Wichtig ist an dieser Stelle, dass Du weißt, dass Du Deine Perspektive auf die Welt selbst wählen und jederzeit verändern kannst.

Keine Perspektive ist mehr oder weniger wahr als die andere. Jede Perspektive ist richtig und beleuchtet einen anderen Teil unserer Existenz.

Deshalb müssen wir die Frage, ob die Welt vertrauenswürdig ist, immer mit Ja und mit Nein beantworten.

Das Leben ist gut, erfüllend, lebendig, sicher, es beschenkt uns, es arbeitet für uns und meint es gut mit uns. Und das Leben ist zugleich grausam, ungerecht, unberechenbar, hart und schmerzhaft.

Es ist beides wahr. Und es ist beides Realität.

Der Mensch, der ein starkes Urvertrauen besitzt, nimmt das Leben aus der ersten Perspektive wahr. Und der Mensch, der ein schwaches Urvertrauen besitzt, nimmt es aus der letztgenannten Perspektive wahr. Beide haben recht!

Die Frage ist deshalb nun für Dich:

Welche Perspektive ist sinnvoll, um Dich gut durch das Leben zu führen?

Wieviel gesundes Misstrauen solltest Du Dir bewahren? Und wieweit solltest Du dem Leben vertrauen, also ins Urvertrauen gehen, um ein gutes Leben zu führen?

Diese Frage muss sich letztlich natürlich jeder Mensch selbst beantworten.

Dennoch möchte ich Dir hier einen Vorschlag anbieten:

Wenn Du ins Urvertrauen gehst, dann wird Dir mehr Gutes passieren als bisher. Auf die Gründe werden wir später detaillierter eingehen. Aber es wird Dir nicht NUR Gutes passieren. Und Du kannst Dich auf drei Arten auf die harten Zeiten des Lebens vorbereiten, die immer kommen:

Einerseits, indem Du misstrauisch und immer wachsam bist und mit dem Schlimmsten rechnest, um vorbereitet zu sein.

Andererseits, indem Du die Verantwortung für die weltlichen Dinge, die Dich im Leben tragen, wie Deine Gesundheit, Deine wichtigsten Beziehungen und die Sicherung Deiner Existenz, also Deiner Finanzen, selbst übernimmst, hier auch durchaus die Kontrolle bei Dir behältst und diese Dinge konsequent pflegst (mehr dazu in Teil III dieses Buches über Urvertrauen und Selbstvertrauen)… Und den ganzen großen Rest einfach dem Leben überlässt und ins Urvertrauen gehst.

Selbstverständlich haben wir niemals die ultimative Kontrolle über etwas in unserem Leben, auch nicht über unsere Gesundheit, unsere Beziehungen und unsere Finanzen. Aber wir haben einen starken Einfluss darauf und können diese Bereiche, wenn wir selbst die Verantwortung dafür übernehmen und sie ein Leben lang hingebungsvoll pflegen, massiv beeinflussen, verbessern und selbst mit formen.

Du schenkst dem Leben mit diesem Ansatz eine unendliche Freiheit, Dir neue Erfahrungen zu schenken, es mögen bessere Jobs als der jetzige auf Dich warten, vielleicht sogar ganz neue berufliche Erfahrungen, neue Menschen, die in Dein Leben kommen wollen, spontane oder ungewöhnliche Ideen, Gelegenheiten, Erfahrungen und Erlebnisse, vielleicht sogar ein ganz neuer Wohnort oder gar ein neues Land…