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Die Flucht in das Gedicht. Es steht mit einem Bein in der anderen Welt. Es verbindet die Welt, die wir fliehen wollen, mit der Zuflucht.
Das E-Book Flüchtig wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Gedichte,Liebesgedichte,Kafka,Autofiktion,Jena
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Seitenzahl: 50
Veröffentlichungsjahr: 2024
Der Mann schaut von innen zu
Abendblau
Seelenleben
Theorie des Verschwindens
An der Sonne
Der kleine Junge
Saalerausch
Sommeranfang
Döner in Gera
Erato
Heute starb Milan Kundera
Die Zärtlichkeit der Wölfe
Das Gespräch der Steine
Nachruf
Was wahr war
Drei Seiten
Die Haut gerissen
Oppenheimer
Kreuzungsonate
Mont Sainte-Odile
Schöner Film
Die Leiden der Wölfe
Reconquista
Valencia
Liebende Männer
Spanisches Sonett
Gaza
Goldkind
Celan
Wintersonne
Wintermorgen
Caspar
Sisyphus
Nawalny ist tot
Kleine Schritte
Regen bei Wang Wei
Chiyo-ni 1703-1775
Perfect day
Rote Blume
Am Abend
Ein Haus brennt
Die Magnolie
Enjambement
Kafka im Berg
Freier Fall
Durch die Wohnung
Erzählen können
Von oben die Stadt
Morgenstunden
Brief an die Mutter
Lebensplanung
Herrlichkeit
Weiße Linie
Erbittlich
Umschlungen
Kafka im Spiegel
Die Toten lassen
Dichten
Karfreitag
Herrlichkeit
Privat
Warum Kafka
Ostermontag
Die Frau
Josefine
Weimar war
Und Ich
Sirenen
Die ferne Stadt
Fremd bin ich eingezogen
Archäologie reverse
Sprich mit mir
Paul Auster lebt
Sonate
Alte Liebe
Sehr langsame Zeit
Behagen
New York Trilogie
Schaltjahr
Klaglied
An diesem Ort
Flüchtig
Pfingstmontag
Naokos Lächeln
Nachtlang
Der Kreis
Land der Lügen
Kairos
Das Unglück
Alltagsgedicht
Vom Wirklichen
Gesichtsfeld
Unter Strom
Die alten Eliten
Für einen Augenblick
Alltägliche Dunkelheit
Mittagsnebel
Leerverkäufer
Nachtflimmern
Kleine Liebe
Unabhängigkeitserklärung
Fluchtwelt Gedicht
Der Schreiber schaut zu
über ihm der rote Himmel
neben ihm die Frau
im roten Kleid
Der Schreiber hört In my Mind
da sitzt er im Auto er wird
es nutzen auch das
wird den Film tragen
Die Frau wird gefragt
was ist dein Lieblingsgedicht
Der Asra wird sie sagen
Heinrich Heine das Gedicht
steht im Raum der Mann
schaut zu aus dem Innern
Die Frau ist eine Undine
wie eine Göttin
nur menschlich sie lächelt
sie stöhnt sie weiß viel
Der Mann schreibt die Geschichte
Liebende werden sterben
der Boden ist aus Sand
er ist nicht sicher
Abendblau über Jena
in Aachen donnert es
wie ist es in Paris
heller gewiss
in Moskau ist es dunkel
in Bachmut stehen die Toten
auf den Gräbern voll Wut
Hier aber Abendblau
noch nicht Nacht
der letzte Atem des Tages
er leuchtet in das Herz
Wo die Seelen leben
da schlafen wir
wenn wir Glück haben
miteinander
da berührte sich Haut
lag weich und hart
ineinander
dann waren sie oben
schwebten über den Körpern
sie kamen zurück
als wir aufwachten
sie leben ihr Leben
und nehmen uns mit
wenn wir wach sind
Keine Aufklärung
oder doch gerade sie
die Otto-Schott-Straße führt abwärts
unten sind die Augen angebracht
sie sehen den Boden genau
sie heben den Boden aus
man wird mit Glas Geld verdienen
es wird fein gemacht
wir wenden den Bodenhebern
den Rücken zu
wir verschwinden westwärts
der Sonne nach
das ist unsere Theorie
Zwei liegen
an der Sonne
sie haben die Augen geschlossen
sie sprechen von Träumen
so viele Bilder zeigen sich
wenn wir hinhören
ob sie sich berühren
das wissen wir nicht vorher
Zwei sehen sich an
ob sie sich erkennen
tief im Innern
an der Oberfläche
lächelt die Haut
vielleicht werden sie
die Augen öffnen
Die Großen sprechen
sie sprechen über Wirtschaft
der kleine Junge liest im lustigen Buch
er spricht einen Witz
der Vater fährt ihn an
wir sprechen über anderes
da sprichst du nicht hinein
Der kleine Junge erschrickt
er kämpft mit den Tränen
und geht aus dem Zimmer
Er muss es lernen sagt der Vater
auf die anderen achten sagt der Vater
Der kleine Junge schweigt
Sonnengebirge Zeutsch
der Bahnhof verfallen
die Sinne berauscht vom Rest
des Augenblicks der war
und ist er ist noch
um uns das Grün hunderte Grüns
Wassergrün
vor uns die Saale strandlos
floßlos zu Lande ritt Goethe
nach Kochberg sie lockte
auch mich lockte sie
die Liebe der Rausch
Schnee fällt auf die Sommerwiese
komm mit sagt die Kälte
zieh mich an hüll dich fester
vergiss die Sonne
Der Spiegel leuchtet warm
schlag die Augen auf
ich sehe den Schweiß auf deiner Haut
bald ist Sonntag
Die alten Worte fließen zum Meer
wir werden klein sein
und unter den Blumen tanzen
so fing es an
Die Platten aus Beton
dazwischen schmales Grün
die Wege des Ostens
am Hauptbahnhof noch immer
ein gefallenes Gebäude
dort wächst das Gras
da könnte die Staatssicherheit
wachen kantige Fensterhöhlen
die Polizistin blickt nach Kampf
ihr traue ich dennoch mehr
am Theater glänzt Gold
Fête de la Musique sagt das Plakat
zurück am Bahnhof
das wäre Schönheit gewesen
ich kaufe einen Döner
er sei aus Syrien morgens ist es leer
wir essen ihn anders als die Türken
sie sprechen arabisch in Gera
der Döner schmeckt leer
Am Fuße des Olymp dort oben
lebten auch sie die Musen Göttinnen
die Töchter von Zeus und Mnemosyne
sie hütete die Erinnerung jetzt aber
Litochoro dort wandern sie los
wenn sie in die Höhe wollen
sie aber aus Deutschland
suchen Schutz vor der Sonne
wollen den Hunger stillen
Erato bietet sich an ein kleiner Kreisel
Taxen dösen im Sommermittag
sie trug die Leier sie kannten sie nicht
die Muse der Liebesdichtung
einige lachten und zeigten auf ihn
er sprach leicht mit dem Wirtsmann
wie gut ein Europa ohne Krieg
achtzig Jahre sind vergangen da
bombardierte die Wehrmacht
das Kloster des Dionysios
da ging ein Riss durch die Gruppe
schweig sagen die einen
sprich nicht leicht über das Schwere
wir lesen nicht was du schreibst
wir lachen leicht
Erato aber schwieg
Der Weg nach Mährisch Ostrau
Mutterstadt der Erinnerungen
es soll einen Roman geben über sie
schrieb der schlechte Reiseführer
es war der Scherz von Milan Kundera
sein erster er war bitter und gut
wir hörten die unerträgliche Leichtigkeit
auf der Fahrt dorthin und nach Prag
da lief die Mutter noch leicht
er war zwei Jahre älter da lebte er noch
er lebte noch als wir seinen Essay lasen
über die Tragödie Zentraleuropas
wie mag er gelebt haben er war alt
er soll krank gewesen sein
heute starb Milan Kundera