Flutkatastrophe Ahrtal - Gisela Kirschstein - E-Book

Flutkatastrophe Ahrtal E-Book

Gisela Kirschstein

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Beschreibung

Wegducken, Täuschen, Aussitzen: Wie Politik und Behörden bei der Flutkatastrophe im Ahrtal versagten Im Juli 2021 wälzte sich eine gigantische Flutwelle durch das Ahrtal und riss alles mit, was im Weg stand – und 136 Menschen. Am Tag danach starrten die Anwohner auf Trümmer, eine zerstörte Infrastruktur und die Ruinen ihrer Existenzen. Und sie sagten eines: Gewarnt wurden wir nicht. Dieses Buch ist die Chronik des Versagens. Es zeigt überforderte Krisenstäbe und hilflose Helfer, Warnsysteme, die nicht warnten, und Politiker, denen Image wichtiger war als Handeln. Die Menschen im Ahrtal nennen das: Staatsversagen. Dieses Buch geht erstmals auf die politischen Dimensionen der Katastrophe und ihrer Aufarbeitung ein. Es zeichnet minutiös nach, was in der Flutnacht geschah – und was nicht geschah. Es stützt sich dabei auf die Aufklärung im Untersuchungsausschuss des Mainzer Landtags und basiert auf umfangreichen Recherchen. Es zeigt ein Land, das nicht in der Lage war, seine Menschen zu schützen – und es benennt zehn Punkte für einen besseren Katastrophenschutz. Denn eine Katastrophe wie im Ahrtal kann jederzeit wieder passieren. Und, wären wir dann vorbereitet?

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Seitenzahl: 219

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Gisela Kirschstein

Flutkatastrophe Ahrtal

Chronik eines Staatsversagens

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Hinweis

Wir sind uns bewusst, dass die Haltung zum Thema Gendern durchaus vielfältig ist. In dieser Publikation haben wir zugunsten einer besseren Lesbarkeit hauptsächlich das generische Maskulinum verwendet, womit wir immer zugleich weibliche, männliche und diverse Personen meinen.

© Fazit Communication GmbH

Frankfurter Allgemeine Buch

Pariser Straße 1

60486 Frankfurt am Main

Umschlagsidee: 3st, Mainz, Adobe Stock petovarga

Satz: Nina Hegemann

Druck: CPI books GmbH, Leck

Printed in Germany

1. Auflage

Frankfurt am Main 2023

ISBN 978-3-96251-149-4

eISBN 978-3-96251-188-3

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten.

Frankfurter Allgemeine Buch hat sich zu einer nachhaltigen Buchproduktion verpflichtet und erwirbt gemeinsam mit den Lieferanten Emissionsminderungszertifikate zur Kompensation des CO2-Ausstoßes.

https://cpi-print.de/de/cpi/umwelt/

Inhalt

Apokalypse im Ahrtal

Kapitel 1: „Nehmen Sie die Situation ernst“

Drama in Dorsel

Unruhe im Parlament

Hubschrauber aus Hessen: „Wir warten jetzt nicht mehr“

Wieso erreichen die dramatischen Nachrichten Mainz nicht?

Warnstufe Lila beim Hochwasser-Meldedienst

Die Medien: Enten, Hängematten und Camper am Ufer

Der SWR: keine Katastrophe – keine Warnung

Keine Informationen für die Presse

Kapitel 2: Die Warnungen der Meteorologen

EFAS und die Warnung vor der Sturzflut

„Wenn Sie im Tal bleiben, sterben Sie“

Kapitel 3: „Warnen können wir nicht“

Es war doch nur Regen …

Hilflose Retter, fehlende Ausrüstung, stumme Sirenen

Warnapps, die nicht warnen

Warum NINA in der Flutnacht nicht warnte

Desaster beim Warntag 2020

Kapitel 4: Die Einsamkeit der Bürgermeisterin in der Flutnacht

„Lassen Sie uns Katastrophenalarm ausrufen“

„Das einzige, was noch helfen kann, ist beten“

„Wir sitzen auf dem Dach, und das Dach gibt nach“

Kapitel 5: Krisenstab im Keller: Blind in Ahrweiler

Ungeübt ins Krisenmanagement

Funkerkabuff neben der Tiefgarage

Kapitel 6: Der Landrat und ein roter Porsche

Wo steckte Landrat Pföhler?

Ein roter Porsche wird gerettet

Warnsystem MoWas: Formulare statt Schnelligkeit

Lieber nicht warnen als falsch warnen

Fax aus dem Jenseits

Kapitel 7: 5100 Notrufe aus dem Ahrtal

Menschen mit Weinkrämpfen vor den Bildschirmen

Warnen oder nicht warnen?

Kapitel 8: Ahnungslos in Mainz – das Innenministerium

Lagebericht für den Minister, bitte schriftlich

Kapitel 9: Der Kapitän steht nicht auf der Brücke

Willi Willig und der Anruf beim Minister

Fluten, die Häuser wegreißen: ein Menetekel

Einsturz in Schuld

Kapitel 10: Funkstille, Imagesorgen und Blame Games

„Bitte die Campingplatzbetreiber noch gendern“

„Die Regularien müssen ganz streng beachtet werden“

Dramatischer Appell zur Menschenrettung – gab es ihn?

Die Ministerin, die nicht erreichbar ist

„Brauchen ein Wording, dass wir rechtzeitig gewarnt haben“

Ein Urlaub und ein höchst verstörender Auftritt

„Ich muss das jetzt noch abbinden …?!“

Kapitel 11: „Liebe Malu, die Lage eskaliert“

(K)Eine Entschuldigung für das Ahrtal

„Dass wir mit Hochwasser zu rechnen hatten“

„Ist Anne auch informiert?“

„Die Krisenmanagerin duckt sich weg“

„Liebe Malu, die Lage eskaliert“

Das Schweigen der Malu Dreyer

Kapitel 12: Dramatische Videos aus der Flutnacht

Ein Hubschrauberflug in der Nacht: „Überall Leute auf den Dächern“

„Eine Flutwelle ist nicht erkennbar gewesen“

Das Rätsel der verschwundenen Polizei-Videos

Ein Innenminister verliert erst das Gespür und dann sein Amt

Kapitel 13: Die Aufsichtsbehörde ADD: Unvorbereitet in die Katastrophe

Koordinierung statt Krisenstab

Irrfahrt durch die Vulkaneifel

„Wieso fliegt die Bundespolizei nicht?“

Einsatzpläne „auf so eine Katastrophe nicht ausgerichtet“

„Bekämpfung durch Nichtstun gibt es nicht“

Kapitel 14: Die wahren Helden der Flutnacht

Tobias Lussi (26), Wehrführer Schuld, Berufsfeuerwehrmann

Tobias Michels (44), Notfallsanitäter, Air Rescue Nürburgring

Stefan Goldmann (53), Rettungspilot, ADAC-Hubschrauber Christoph

Dennis Ritter (47), Oberfeldarzt, Bundeswehrkrankenhaus Koblenz

Kapitel 15: Fazit – Zeitenwende für den Katastrophenschutz

Katastrophenschutz ist Kreisliga

Feuerwehren: Keine Unimogs, keine Geländegängigkeit

Krisenstäbe: Besetzung nach Zufall

Österreich: Sirenen, Evakuierungspläne, Warnzentralen

„Eine Kommunikation per Fax ist Anno 21 einfach absurd“

Zehn Punkte für besseren Katastrophenschutz

Lesson Learned?!

Virtuelle Freiwilligenteams, Kat-Leuchttürme in Kommunen

Die Medien als Feind und Gegner

Die Brandrede des Tobias Lussi

Über die Autorin

Apokalypse im Ahrtal

Die Tankstelle von Dernau ist eine verbogene Trümmerbüchse. Ein paar Schritte weiter, an einer Straßenecke, liegt ein Weintank im Nirgendwo. Schuttberge, wohin das Auge blickt, Hausrat, dick von Schlamm überzogen. Alles ist grau oder braun, die Fenster der Häuser sind leere Höhlen. Und über allem liegt ein beißender Gestank, der von den giftigen Schlammmassen aufsteigt: Auf Autos und Weinfässern, auf Büschen, Terrassen, in Häusern, Kellern, Straßen – der Schlamm ist einfach überall.

Es ist der 20. Juli 2021 und in Dernau herrscht ein Zustand, den man nur mit einem Wort beschreiben kann: Apokalypse. Vor sechs Tagen ist eine bis zu zehn Meter hohe Flutwelle durch das Ahrtal gerauscht und hat buchstäblich keinen Stein auf dem anderen gelassen. Brücken – zerstört. Bahngleise – einfach weggerissen. Bäume ragen aus Hotels, Autos stehen senkrecht in Vorgärten. 9000 Häuser sind mit meterhohem Schlamm geflutet, manche einfach weggerissen worden.

Der Bahnhof von Dernau hat sich wie durch ein Wunder der Flut entgegengestemmt – doch das Erdgeschoss des Fachwerkbaus ist verwüstet und gähnt gespenstisch leer in dem glühend heißen Nachmittag. Auf der Straße vor dem Gebäude verklebt getrockneter Schlammstaub die Luft, auf dem Bahnsteig wirken die Ruinen von Wartehäuschen und Gleisanlagen wie Relikte einer lange vergessenen Geisterstadt im Nirgendwo – die Gleise, sie führen ins Nichts.

Es sind Bilder, die das Gehirn nicht fassen kann, und doch sind sie da, brennen sich in die Netzhaut ein, legen das gesamte Denken lahm. Eine Infrastruktur gibt es nicht mehr, Geschäfte, Banken, Busse – nichts davon existiert mehr. „Mal eben“ irgendwo hinkommen, um irgendetwas zu erledigen, diese Kategorie existiert in den meisten Orten im Ahrtal nicht mehr. Die apokalyptische Realität beherrscht alles, zieht einen in ihren Bann, vereinnahmt, saugt einen hinein wie in einen Strudel.

Straße um Straße torkelt man entlang, jede einzelne ist voller Trümmer, vor jedem einzelnen Haus Berge schlammüberzogenen Mülls, die Gegenstände verfremdet bis zur Unkenntlichkeit. Und das nicht nur in einer Straße, nein: Es folgt noch eine. Und noch eine. Ein ganzes Viertel. Die ganze Stadt. Der Nachbarort. Und der nächste. Und der übernächste.

Es ist wie ein Alptraum, aus dem es kein Entrinnen gibt. Und genauso agieren auch die Menschen darin. Wie versteinert schuften sie bis zum Umfallen. Bloß nicht Nachdenken. Anpacken, Wegmachen, Aufräumen. „Wenn hier alles wieder sauber ist“, sagt eine Frau, und gleich noch einmal: „Wenn bloß alles demnächst wieder sauber ist …“

Und dann zeigt sie Fotos aus jener Nacht: von ihrem Auto, das die Fluten in der Einfahrt des Hofes umherwirbelten, von Wassermassen in stockdunkler Nacht. 134 Menschen werden die Fluten in dieser Nacht mit sich reißen, eigentlich sind es sogar 136 – zwei Menschen werden bis heute vermisst. Da ertrinkt in Bad Neuenahr eine junge Frau, Anfang 20, in ihrer Wohnung im Erdgeschoss, die Nachbarn rufen noch: „Du musst kommen, du musst kommen“ – doch es ist zu spät: Die Flut drückt sie unter Wasser.

Zwei Winzerinnen werden von dem Strom mitgerissen, als sie ihren Betrieb sichern wollen, sie können sich auf einen Baum retten, klammern sich die ganze Nacht dort fest, mitten in den Fluten. Ein anderer Überlebender harrt über Stunden auf einem Friedhofskreuz aus – umtost vom Wasser. Andere verlieren den Kampf: Ein Vater, den Sohn in den Armen, muss mitansehen, wie seine Frau den Halt verliert – und samt Tochter versinkt.

Andere hören die ganze Nacht ihre Nachbarn um Hilfe schreien – bis die Schreie auf einmal verstummen, abrupt abgeschnitten. In Sinzig ertrinken noch um zwei Uhr in der Frühe zwölf Menschen in einem Behindertenwohnheim der Lebenshilfe. Sie ertrinken, weil niemand sie aus ihren Zimmern im Erdgeschoss holt, weil die einzige Pflegekraft nicht glauben kann, dass das Wasser so hoch steigen wird. Im engen Ahrtal wird sich die Welle in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 bis zu zehn Meter hoch auftürmen. Sie reißt ganze Häuser weg, Häuser mit Menschen darin.

Hat sie denn niemand gewarnt?

Ja, es habe Hinweise auf Starkregen und Hochwasser gegeben, erzählen die Leute – aber das hier? Durchsagen der Feuerwehr, dass starkes Hochwasser zu erwarten sei, die habe es gegeben, erzählt mir Ursula in Dernau. Da hinten am Haus gebe es am ersten Stock eine Markierung in vielleicht fünf, sechs Metern Höhe, von einem Hochwasser anno 1830. So hoch werde das Wasser nie mehr steigen, hätten sie immer gesagt, erzählt Ursula: „Jetzt waren es noch drei Meter mehr.“

Ja, eine Sirene gebe es im Ort sogar, auf der Kirche, doch die Sirene habe geschwiegen. Oben am Himmel kreist ein Polizeihubschrauber dröhnend über dem Ort. „So, mit dem Hubschrauber“, sagt Nachbar Peter, „so hätte man warnen müssen, mit Lautsprecher und so.“ Aber gewarnt, das sagen sie hier alle: Gewarnt wurden sie nicht.

Wie kann das sein? Mitten in Deutschland, im 21. Jahrhundert? Wie kann es sein, dass im Jahr 2021 ein ganzes Tal in tosenden Wassermassen versinkt – und niemand erfährt es? Niemand schickt eine Warnung, niemand evakuiert – niemand rettet? Und dort, an jenem 20. Juli 2021, leiste ich einen Schwur: Das hier muss aufgeklärt werden. Zwei Jahre und sehr, sehr viele Recherchestunden später hat sich bestätigt, was ich damals schon ahnte, was ich damals schon schrieb: „Es gibt nur ein Wort für das hier – Staatsversagen.“

Im Oktober 2021 konstituierte sich der Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Flutkatastrophe im Ahrtal. Er hat inzwischen 41 Sitzungen absolviert und dabei rund 250 Zeugen und 20 Sachverständige befragt. Stundenlang hat der Ausschuss Zeugenaussagen angehört, Fragen gestellt, nachgebohrt - oft in Mammutsitzungen von zwölf, vierzehn, sechzehn Stunden Länge. Es wird ein Untersuchungsausschuss, der wie wenige seiner Art tatsächlich umfassende Aufklärung betreibt, der unfassbares Versagen zutage fördert, und an dessen Ende immerhin zwei Minister nicht mehr im Amt sind.

Dieses Buch basiert auf den Aussagen, die dort getätigt wurden, wörtlich mitgeschrieben in endlosen Stunden, ausgewertet und – wo nötig – in weiteren Gesprächen und Recherchen verifiziert. Es waren oft erschütternde Berichte, die manches Mal den großen Plenarsaal des Landes Rheinland-Pfalz so still werden ließen, dass man eine Stecknadel fallen hören konnte. Und mehr als einmal wischte man sich auf der Pressetribüne und im Saal versteckt die Augen.

Unten wurde ein Puzzle zusammengesetzt, das Stück für Stück ein erschütterndes Bild ergab: Es ist das Bild eines Landes, in dem Verantwortung fast nur noch delegiert wird. In dem Spitzenbeamte in einer Krise Dienst nach Vorschrift machen, und Warnungen daran scheitern – dass niemand ein Fax schickt. Ein Land, in dem zuständige Staatssekretäre sich gemütlich mit einem Bierchen vor den Fernseher setzen und Minister ins Bett gehen, während eine gewaltige Flutwelle durch ein Tal rauscht und Menschen um ihr Leben kämpfen.

Ein Land, in dem niemand etwas tut – man könnte ja einen Fehler machen. Und dafür belangt werden. Wir haben uns verstrickt in Regularien und Vorschriften, und wir ersticken mit Angst vor Konsequenzen jede Initiative und jede Verantwortungsübernahme im Keim. „Verantwortungs-Diffusion“ nennt das der frühere THW-Präsident und ausgewiesene Katastrophenschutzexperte Albrecht Broemme. Deutschland dürfte inzwischen darin Weltmeister sein.

Wenn die Angst, Fehler zu machen, größer ist als der Wille, Menschenleben zu retten, dann läuft etwas gewaltig schief im Staate Deutschland. Die Politiker verschanzen sich derweil hinter Sätzen wie „wir sind gut aufgestellt“ und „eine Flutwelle war nicht erkennbar“ – die oberste Maxime lautet: Bloß keine Fehler einräumen. Bis heute hat sich in Rheinland-Pfalz niemand von Amts wegen für die Fehler entschuldigt, die bei der Flutkatastrophe im Ahrtal passiert sind, für die Fehler, die 136 Menschen das Leben gekostet und die Leben so vieler anderer zerstört haben.

Nichts ist gut im Ahrtal, auch zwei Jahre nach der Flut nicht. Aber in der Mainzer Landesspitze tut man so, als sei alles „auf einem guten Weg“ – und irgendwie weit weg. Das Ahrtal war immer schon eine Art vergessene Grenzregion in Rheinland-Pfalz, halb zu Nordrhein-Westfalen gehörend, irgendwie nicht so wichtig. Aber das Ahrtal ist überall, die Katastrophen nehmen zu, und würde heute, würde morgen wieder so eine Katastrophe geschehen – wären wir besser gerüstet? Haben unsere Feuerwehren die geeigneten Geräte, um zu retten? Der Staat die geeigneten Mittel, um zu warnen?

Großartige Menschen haben in der Nacht der Flutkatastrophe Heroisches geleistet. Männer und Frauen, die in der Flutnacht ohne zu zögern in den Einsatz zogen und halfen und retteten, obwohl ihr eigenes Haus unter Wasser stand. Hubschrauberpiloten, Wehrführer, Feuerwehrleute, Bundeswehrsanitäter, sie alle retteten Menschen in letzter Sekunde aus den Fluten, oft unter Einsatz ihres eigenen Lebens. „Die wahren Helden der Flutnacht“ habe ich sie genannt – ihnen ist ein eigenes Kapitel gewidmet.

Denn diese Männer und Frauen haben gezeigt, worauf es ankommt, wenn alles ins Wanken gerät: Eigeninitiative, kühles Denken und mutige Entscheidungen. Es sind nicht ihre Versäumnisse, die zur Katastrophe geführt haben – sondern die der Politik. Der Katastrophenschutz in Deutschland, er braucht einen Neustart. Eine eigene Zeitenwende. In Material, Ausrüstung und Denken. Dieses Buch will einen Beitrag dazu leisten. Damit nie wieder dieser Satz fallen muss wie im Ahrtal, nach der gewaltigen Flut: Nein, gewarnt wurden wir nicht.

Kapitel 1: „Nehmen Sie die Situation ernst“

Es ist der 14. Juli 2021 gegen 16.20 Uhr, als Anne Spiegel ans Rednerpult des Mainzer Landtags tritt. Hinter der rheinlandpfälzischen Klimaschutzministerin von den Grünen rauscht der Rhein am Fenster der Rheingoldhalle entlang – und er rauscht bereits ziemlich hoch. „Starkregen und Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz“ lautet der Titel der Aktuellen Stunde der Plenarsitzung, ausgerechnet.

Anne Spiegel redet engagiert, der Klimawandel und seine Folgen sind ihr Fokus, aber auch die aktuelle Lage: „Die heutigen Starkregenereignisse zeigen uns eindrücklich die Auswirkungen des Klimawandels“, sagt Spiegel. Seit Tagen schüttet es, die Böden sind gesättigt, die Flüsse können die Wassermassen nicht mehr fassen. Die bangen Blicke auch der Abgeordneten gehen zum Himmel und Richtung Rhein.

„Informieren Sie sich, nehmen Sie die Situation ernst“, appelliert die Ministerin vom Rednerpult aus an die Bevölkerung, und warnt insbesondere die Campingplatzbetreiber an den Flüssen: „Behalten Sie die Situation im Blick und betreiben Sie Vorkehrung!“

Zu dieser Minute kämpfen auf einem Campingplatz in Dorsel an der oberen Ahr bereits Menschen in ihren Campingwagen um ihr Leben. Die Wege des Platzes „Stahlhütte“ sind bereits geflutet, das Wasser um die Caravans steigt Minute um Minute höher.

„Lebensbedrohlich wurde es gegen 16.00 Uhr“, sagt Dieter Merten, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Adenau. Seit dem Morgen nieselte es, ab 13.00 Uhr seien die ersten Meldungen über Wasser in Kellern reingekommen, berichtet Merten dem Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe im Ahrtal gut ein halbes Jahr später. Um fünf Uhr nachmittags waren bereits alle 23 Feuerwehr-Einheiten im Einsatz. Dies war der Zeitpunkt, ab dem „die Lage nicht mehr beherrschbar gewesen ist“, wird Merten später sagen: „Spätestens dann mussten wir um unser eigenes Leben fürchten.“

Im Mainzer Landtag wissen sie davon offenbar nichts. Einen Tag zuvor hatte Spiegel noch im rheinland-pfälzischen Ministerrat über die Wetterlage berichtet: Es drohe Hochwasser – mehr nicht. Auch im Plenum sendet Spiegel eine zweigeteilte Botschaft: Man möge bitte die Lage ernst nehmen, „auch an kleinen Flüssen vor allem im Norden des Landes wird es infolge des ergiebigen Dauerregens zu Überflutungen und Hochwasser kommen.“

Von der Ahr ist nicht die Rede: Rhein und Mosel, hier liegt der Fokus der Landesregierung. Das kleine Tal hoch im Norden des Bundeslandes liegt im wahrsten Sinne des Wortes am Rande – des Landes und der Aufmerksamkeit. Die Hochwasser an Rhein und Mosel würden sich „im Bereich eines zwei- bis zehnjährigen Hochwassers bewegen“, sagt Spiegel. Um 16.42 Uhr, nach Ende der Hochwasser-Debatte, gibt das Ministerium von Anne Spiegel eine Pressemeldung zur aktuellen Hochwasserlage heraus. Darin findet sich der Satz: „Wir nehmen die Lage ernst, auch wenn kein Extremhochwasser droht.“ An der oberen Ahr besteht zu diesem Zeitpunkt bereits Lebensgefahr.

Für die Ministerin lautet die wichtigere Botschaft: Als Land sei man „auf Hochwasserereignisse gut vorbereitet“, habe in den vergangenen 25 Jahren insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert. Die Botschaft: Alles im Griff. Extremes droht nicht. „Hochwasser kennen wir in Rheinland-Pfalz“, wird Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) später wieder und wieder betonen – der Satz belegt, wie sehr die Landesregierung die Krise unterschätzte.

Denn was sich draußen zusammenbraut, ist nichts weniger als die größte Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg – mindestens in Rheinland-Pfalz, wenn nicht in ganz Deutschland, die legendäre Hamburger Sturmflut einmal ausgenommen. In den kommenden Stunden wird sich eine gigantische Flutwelle durch das Ahrtal schieben. Sie wird vor nichts Halt machen, Straßen, Brücken und ganze Häuser wegreißen. Und sie wird 134 Menschen den Tod bringen, mindestens. Eigentlich sind es 136 – zwei Menschen werden bis heute vermisst.

Drama in Dorsel

Das Drama beginnt auf dem Campingplatz Stahlhütte in Dorsel. „Ab 17.00 Uhr haben wir angefangen, Leute aus dem Wasser zu holen“, berichtet Melanie Ulrich. Die 42-Jährige ist eigentlich Büroangestellte, doch im Ehrenamt eben auch Wehrführerin der Feuerwehr Antweiler. „Es war keinem von uns bewusst, dass das kommen würde, was kam“, betont auch Ulrich vor dem Untersuchungsausschuss in Mainz. Überfordert? „Das waren wir eigentlich relativ schnell“, sagt sie.

Melanie Ulrich ist ab kurz vor fünf am Nachmittag zur Lageerkundung auf dem Campingplatz in Dorsel. „Da kamen uns auch schon die ersten Leute mit gepackten Koffern entgegen“, berichtet sie. Ulrich ist nur mit einem Kollegen da, sie fordern sofort Verstärkung an. Zu der Verstärkung gehören auch Katharina Kraatz und ihr Vater Udo, ein altgedienter Feuerwehrmann und seine Tochter.

Katharina ist gerade einmal 19 Jahre alt. Feuerwehrfrau war immer ihr Traum, so erzählen ihre Eltern es später wieder und wieder in den Medien – schon als Kind sei sie in den Feuerwehrstiefeln ihres Vaters durch die Wohnung gestapft.

Auf dem Campingplatz in Dorsel herrscht inzwischen Chaos. Der Campingplatzbetreiber sei gewarnt worden, er solle den Platz räumen, so berichtet es Wehrleiter Merten dem U-Ausschuss. Doch der Mann habe nur gesagt, er wisse, was Hochwasser sei, es würde schon nicht so schlimm werden.

Der Campingplatzbesitzer selbst bestreitet das, betont vor dem Ausschuss in Mainz: Natürlich habe er seine Bewohner gewarnt, zweimal sei er über den ganzen Platz gelaufen. Ob es nun eine Verzögerung bei der Warnung gab oder nicht – der Zeitverzug wird für einige der hier Lebenden tödlich ausgehen. „Was wir zu dem Zeitpunkt nicht wussten war, dass viele Menschen dort dauerhaft lebten, auch ältere“, sagt Merten.

40 Menschen sind mit erstem Wohnsitz in Mobilheimen auf dem Campingplatz gemeldet, eine von ihnen ist eine ältere, bettlägerige Frau. Katharina Kraatz geht zu ihr, will ihr beistehen, bis die angeforderte Verstärkung kommt. Doch dafür ist es bereits viel zu spät, das Wasser strömt mit Kraft über den Platz – und es steigt. „Aufgrund der starken Flut ist die Tür zugeknallt“, berichtet Merten, und seine Stimme ist nicht mehr ganz fest: „Vor den Augen ihrer Kollegen ist der Container von der Flut weggeschwemmt worden.“

Katharina, die bettlägerige Frau und fünf weitere Campingplatzbewohner werden an diesem Nachmittag hier sterben. Es ist irgendwann zwischen 17.00 Uhr und 18.00 Uhr. Sie sind die ersten von insgesamt 136 Toten im Ahrtal.

Unruhe im Parlament

Es ist gegen 17.00 Uhr, als Innenstaatssekretär Randolf Stich eine E-Mail erhält. Wie praktisch das gesamte Kabinett sitzt auch Stich in der Landtagsdebatte, die E-Mail ist dringend: die Hochwasserlage sei angespannt, erfährt der Staatssekretär. Stich telefoniert mit der Dienstaufsichtsdirektion ADD in Trier, sie ist zuständig für die Koordination der Rettungskräfte in einem größeren, mehrere Kreise umfassenden Krisenfall. Stich erfährt, dass der Campingplatz in Dorsel unter Wasser steht, dass Personenrettung nötig ist.

Er tauscht sich mit seinem Amtskollegen in Spiegels Klimaschutzministerium, Staatssekretär Erwin Manz, aus, man zeigt sich Bilder auf einem Laptop, so wird Manz es später dem Untersuchungsausschuss berichten. Die Regierungsbank ist nicht die einzige, auf der sich Unruhe breitmacht: Quer durch die Fraktionen gehen immer mehr beunruhigende Nachrichten aus den Landesteilen ein, vor allem aus der Eifel und der Region um Bitburg und Trier. Die ersten Abgeordneten verlassen das Plenum, um nach Hause zu eilen.

Um 17.48 Uhr erhält Innenminister Roger Lewentz (SPD) einen Anruf von ADD-Präsident Thomas Linnertz: Er informiert den Minister über die dramatische Lage auf dem Campingplatz in Dorsel. Man versuche dringend, Hubschrauber zur Menschenrettung zu bekommen, sagt Linnertz. Noch allerdings habe man keinen Erfolg gehabt.

Rheinland-Pfalz besitzt natürlich eigene Polizeihubschrauber – doch diese sind nicht für die Menschenrettung aus der Luft ausgerüstet. Den Helikoptern steht keine Seilwinde zur Verfügung, und auch kein ausgebildeter Beamter, der sie bedienen kann. Dabei gab es bereits 2016 ein verheerendes Hochwasser an der Ahr: Auf 3,70 Meter stieg damals das kleine Flüsschen an, auch damals schon mussten Menschen von Campingwagen-Dächern gerettet werden.

Eigentlich hätten danach schon Hubschrauber mit Seilwinden angeschafft werden sollen, berichtet Dieter Merten dem U-Ausschuss – doch es passierte: nichts. Rheinland-Pfalz verlässt sich auf eine Kooperation mit Hessen: Dort gibt es zwei Hubschrauber mit Seilwinden, im Notfall fordert man eben die an. Doch bis die Hessen am Unglücksort eintreffen, kann es schon mal zwei Stunden dauern – so wie an diesem Abend.

Hubschrauber aus Hessen: „Wir warten jetzt nicht mehr“

Tobias Frischholz erscheint am Abend des 14. Juli 2021 um 17.30 Uhr zum Nachtdienst, der Polizeibeamte ist Teil der Hubschrauberfliegerstaffel in Hessen, stationiert in Egelsbach bei Langen. Nur 12 Minuten später kommt „eine Anforderung aus Rheinland-Pfalz, ob wir einen Windenhubschrauber stellen können, da auf dem Campingplatz in Dorsel fünf Personen eingeschlossen seien“, so berichtet es Frischholz dem Untersuchungsausschuss des Landtags im Mai 2022.

Doch in Hessen ist an dem Abend regulär kein Windenführer im Dienst. Frischholz telefoniert herum, fündig wird er in Mayen in der Eifel. Doch inzwischen hängt er in der Luft, die konkrete Einsatzaufforderung aus Rheinland-Pfalz kommt einfach nicht – dort ist jetzt auf einmal von der Bundeswehr die Rede. Gegen 18.45 Uhr oder 18.50 Uhr wird den Hessen das Warten zu bunt, immerhin ist bereits eine ganze Stunde vergangen – und der Weg zum Ahrtal ist weit.

„Wir sind eigenmächtig gestartet, wir haben gesagt, wir warten jetzt nicht mehr“, berichtet Frischholz dem U-Ausschuss. In Wiesbaden sammeln sie erst einmal zwei Feuerwehrleute ein, dann geht es das Rheintal hoch nach Mayen, um dort den Windenführer aufzunehmen. „Wir merkten schnell, das Wetter ist schlecht“, erinnert sich Frischholz: „Die Wolken waren praktisch rechts und links aufliegend, wir mussten langsam machen.“

Die Hessen fliegen von Bad Neuenahr aus Richtung Dorsel das Ahrtal hoch, und je weiter sie kommen, desto deutlicher sehen sie das Ausmaß der Flutwelle. „Uns kam immer größeres Treibgut entgegen: erst Strohballen, dann Gastanks, dann ganze Kleinlaster“, berichtet Frischholz. Um 20.14 Uhr landen sie in Dorsel, da berichten ihnen die Kollegen bereits von sechs abgetriebenen Menschen plus Feuerwehrfrau Katharina Kraatz.

Die Hessen können noch einen Camper von der Deichsel seines Wohnwagens retten und einen weiteren Mann vom Dach seines Autos – dann werden sie in den nächsten Ort gerufen. Dort soll jemand in seinem Fahrzeug eingeschlossen sein. Die Retter finden zwar zwei Pkws, aber niemand ist bei den Wagen. Stattdessen sehen sie in der Nähe ein etwas älteres Ehepaar, das im 1. Stock seines Hauses auf dem Balkon steht.

„Das Wasser stand schon direkt am Balkon“, erinnert sich Frischholz. Die Retter sammeln das Ehepaar ein und bringen es an einen höher gelegenen Ort. Zurück in Dorsel erspähen sie einen Pkw auf einer völlig umspülten Landstraße, berichtet Frischholz: „Dort saß ein Mann auf seinem Dach, das Wasser stand noch ganze zehn Zentimeter weiter unterhalb – den haben wir dann von seinem Fahrzeug gezogen.“

Sie holen noch einen Mann aus einem Fahrzeug an einer Baumgruppe, die Feuerwehr steht derweil in 30 Metern Entfernung auf der trockenen Straße – hilflos, ohne jede Möglichkeit zu retten. Inzwischen ist es 21.30 Uhr oder 21.40 Uhr, es wird dunkel, die Retter müssen dringend tanken – buchstäblich mit dem letzten Tropfen Benzin erreichen sie die Hubschrauber-Tankstelle.

Mit der Leitstelle in Koblenz habe er nur kurz Kontakt gehabt, berichtet Frischholz: „Hier sind Wassermassen en masse“, gibt er durch, seine Handybilder kann er schon nicht mehr verschicken – das Netz ist total überlastet. Wie viele Menschen er in der Nacht gerettet hat? Fünf, sagt Frischholz.

Wieso erreichen die dramatischen Nachrichten Mainz nicht?

Wissen sie in Mainz von alldem nichts? Wieso erreichen diese dramatischen Nachrichten weder den Innenminister noch seinen Staatssekretär – und schon gar nicht die Ministerpräsidentin? Denn so schildern es Roger Lewentz und Malu Dreyer unisono dem Untersuchungsausschuss, als sie im April 2022 erstmals vor das Gremium zitiert werden. Man sei „von einem schweren Hochwasser ausgegangen“, beteuern beide Spitzenpolitiker. „Das Ausmaß der Flutkatastrophe an der Ahr war noch nicht abzusehen“, sagt Dreyer.

Die Ministerpräsidentin wird noch im Plenum von Lewentz über die Lage in Dorsel informiert. Dreyer beugt sich über die leeren Sitzplätze hinweg zu ihrer Umweltministerin Anne Spiegel – wegen Corona herrschen noch Abstandsregeln. Dreyer fragt Spiegel, ob die beiden zuständigen Staatssekretäre Stich und Manz in Kontakt stünden. Spiegel bejaht.

Die beiden Staatssekretäre wären dafür zuständig, das Wissen aus den Bereichen Hochwasserwarnungen (Manz) und Katastrophenschutz (Stich) untereinander auszutauschen und miteinander zu verknüpfen – doch das geschieht nicht. Er habe sich mit Manz im Plenum „über Medienberichte ausgetauscht“, berichtet Staatssekretär Stich bei seiner Vernehmung vor dem U-Ausschuss. Er selbst habe „die Pegel-Warnapp gecheckt“ und Manz zugerufen: „Mensch, da und da steigt der Pegel an“, will sich Stich an den Plenumstag erinnern.

Beide Staatssekretäre, immerhin die Amtschefs ihrer beiden Häuser, werden den Rest des Abends nicht ein einziges Mal mehr miteinander telefonieren und nur einmal in direktem Austausch stehen: Um 23.00 Uhr schickt Manz eine E-Mail an Stich, sie enthält einen dramatischen Notruf der Altenahrer Bürgermeisterin Cornelia Weigand.

Ob Manz Stich über dramatisch steigende Pegel an den Ahr informiert hat? Stich kann sich nicht mehr erinnern. Hat ihm der Umwelt-Staatssekretär denn wenigstens mitgeteilt, dass das Hochwassermeldezentrum inzwischen die höchste Warnstufe ausgerufen hat? „Nach meiner Erinnerung: Nein“, antwortet Stich.

Sein Kollege Erwin Manz begibt sich trotz der angespannten Lage nach Hause, isst zu Abend, genehmigt sich ein Bierchen, schaut noch Spätnachrichten – und geht zu Bett. Stich wiederum behauptet, er habe die E-Mail „mit überwiegender Wahrscheinlichkeit“ erst am nächsten Morgen gelesen. Wieviel genau der Staatsekretär in der Flutnacht erfährt – Stich kann es nicht mehr aufklären: Im September 2022 erkrankt er schwer an Krebs, im November 2022 scheidet er aus dem Amt aus. Im Juli 2023 stirbt Staatssekretär Randolf Stich mit nur 57 Jahren.

Warnstufe Lila beim Hochwasser-Meldedienst