Fly me to the moon 2 - Anaïs Goutier - E-Book

Fly me to the moon 2 E-Book

Anaïs Goutier

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Beschreibung

Ein Meister der Verführung, der jede Bindung scheut, trifft auf eine selbstbewusste Frau, bereit für eine große Liebe jenseits aller Konventionen! - Teil 2 des sechsteiligen prickelnden Serials zu »Fly me to the moon«. Die junge Dozentin Ann-Sophie Lauenstein besucht mit ihren Studenten ein von dem milliardenschweren Hotelier Ian Reed gestiftetes Privatmuseum. Im Museumscafé lässt sie sich zu äußerst kritischen Bemerkungen über den unsteten Playboy und Immobilienhai Reed hinreißen - ohne zu ahnen, wer der ungemein attraktive Geschäftsmann am Nebentisch wirklich ist. Als Reed sich zu erkennen gibt, verlangt er als Wiedergutmachung ein gemeinsames Abendessen. Doch er hat mehr im Sinn als bloß ein romantisches Dinner. In einer rauschhaften Liebesnacht entführt er Ann-Sophie an die fremden Gestade dunkler, gefährlicher Leidenschaft - und das ist erst der Anfang ... Höhenflüge der Lust, sinnlich, geheimnisvoll, romantisch - erotisches Lesevergnügen von Anaïs Goutier!

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Seitenzahl: 67

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Anaïs Goutier

Fly me to the Moon 2

Serial Teil 2

Knaur e-books

Über dieses Buch

Ein Meister der Verführung, der jede Bindung scheut, trifft auf eine selbstbewusste Frau, bereit für eine große Liebe jenseits aller Konventionen!

 

D

Inhaltsübersicht

ZweiAlle Teile des Serials »Fly me to the Moon«von Anaïs Goutier
[home]

Zwei

Sometimes you get so lonely

Sometimes you get nowhere

I’ve lived all over the world

I’ve left every place

 

(David Bowie)

Ich bin bereits auf dem Weg nach Tanger.

Ich danke dir für einen wundervollen Abend, die geistreiche Konversation und eine unvergessliche Nacht,

Ian

 

Es war inzwischen fast zwei Wochen her, dass ich mich zu dem bisher einzigen und wohl auch letzten One-Night-Stand meines Lebens hatte verführen lassen. Ich hatte eine atemberaubende Nacht mit Ian Reed in seinem Luxushotel verbracht, eine wundervolle, kostbare Nacht, in der alles möglich schien. Doch am nächsten Morgen war ich allein gewesen. Ian Reed hatte es nicht für nötig gehalten, mich zu wecken. Auf der Suche nach ihm war ich durch seine gigantische Suite geirrt, und zuerst fiel mir gar nicht auf, dass seine wenigen Habseligkeiten verschwunden waren.

Auf dem runden Esstisch im Konferenzzimmer der Suite hatte er vom Zimmerservice ein opulentes Frühstück aufbauen lassen, in der Mitte ein üppiger Blumenstrauß in den Violetttönen meines Kleides, in dem eine Nachricht steckte. Die knappe handschriftliche Notiz, mit einem schwarzen Füllfederhalter schwungvoll in markanter Manier zu Papier gebracht, war das Verletzendste, das mir jemals widerfahren war. Er hatte mir kein einziges persönliches Wort gegönnt.

Vermutlich war er es gewohnt, dass seine Huren gingen, sobald sie ihre Aufgabe erfüllt hatten, oder sich in den frühen Morgenstunden diskret zurückzogen, bevor er erwachte.

Auch wenn er mir am Vorabend das Gefühl gegeben hatte, etwas anderes für ihn zu sein, hätte seine Botschaft nicht unmissverständlicher ausfallen können.

Als ich die Treppen vom vierten Stock aus hinunterlief und dann den Hinterausgang über die gediegene Frühstücksterrasse und durch den Hotelgarten nahm, um nicht die Schmach ertragen zu müssen, noch einmal die Lobby mit ihren aufmerksamen Rezeptionsmitarbeitern zu durchqueren, brannten mir heiße Tränen in den Augen. In diesem Moment waren es weder Tränen der Wut noch des Kummers. Es waren Tränen der Scham und der Demütigung. Wie würdelos – sich am Morgen danach aus dem Hotel stehlen zu müssen wie ein Groupie oder ein Flittchen.

Ich war in meinem Leben niemals das eine oder das andere gewesen, und doch hatte es Ian Reed nur eine einzige Nacht gekostet, mich dazu zu degradieren.

 

Natürlich klebte hinter dem Scheibenwischer meines Autos ein Strafzettel. Ich hatte ja nicht damit gerechnet, über Nacht zu bleiben.

Vor meiner Wohnungstür wartete ein weiterer Blumenstrauß auf mich, diesmal ganz ohne Text, dafür noch wuchtiger und prächtiger als der im Hotel. Ich verspürte weder die Kraft noch die Notwendigkeit, mich darüber zu wundern, dass Ian Reed meine Adresse kannte.

Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, die Blumen direkten Weges in der Biotonne zu versenken, wie es einem in Filmen zuhauf mit derart unliebsamen Präsenten demonstriert wurde. Doch dafür war der Strauß einfach zu schön und ich schlicht zu pragmatisch.

Außerdem fühlte ich mich kaum in der Lage, noch einmal die Treppe hinunterzugehen. Ich wollte nur noch die Wohnungstür hinter mir schließen, mich im Bett verkriechen, mir die Decke über den Kopf ziehen und schlafen, tief und fest und traumlos schlafen.

Filou und Coco strichen mir maunzend um die Beine, während ich mir im Flur die hohen Schuhe von den Füßen streifte, und wie in Trance folgte ich ihnen in die Küche, um ihre Näpfe zu füllen.

Ich fühlte mich so unendlich matt, als ich mein Lieblingskleid über den weißen Panton-Chair im Bad legte. Ob ich es wohl in Zukunft noch so gerne tragen würde? Vermutlich nicht. Wahrscheinlich würde die damit verbundene schöne Erinnerung an New York verblassen und die Verknüpfung mit dem bösen Erwachen nach einer wundervollen Nacht an ihre Stelle treten. Zärtlich wie zum Abschied strich ich über die Glasperlen am Saum, ehe ich fröstelnd in meine Duschwanne stieg. Und mit dem heißen Wasserstrahl kamen auch die bislang tapfer zurückgedrängten Tränen. Ich stand unter der Dusche und heulte hemmungslos wie ein Teenager.

Noch nie hatte mich ein Mann ernsthaft zum Weinen gebracht. Natürlich kannte ich das Gefühl von Liebeskummer, und wenn eine Beziehung zu Ende ging, gehörten auch Tränen dazu. Aber eigentlich war immer ich es gewesen, die den Schritt zur Trennung vollzogen hatte, in einer Phase, in der ich mich emotional schon weit genug von dem entsprechenden Partner gelöst und für den entscheidenden Schritt gewappnet hatte.

Und mit Ian Reed hatte es nicht einmal den Gedanken an eine Beziehung gegeben, nicht einmal eine Liebelei. Faktisch war es tatsächlich nichts anderes gewesen als ein One-Night-Stand, nicht mehr und nicht weniger. Und wenn ich es recht bedachte, hatte Ian mir auch mit keinem Wort Hoffnungen auf irgendetwas anderes gemacht.

Ich war dreißig Jahre alt, und auch wenn dies für mich persönlich eine völlig neue und die allererste Erfahrung dieser Art war, hätte mich das nicht derart aus der Bahn werfen dürfen.

Noch am Nachmittag zuvor war Ian Reed für mich nicht mehr als ein Name in der Presse gewesen, der Erbe eines der weltweit größten Hotelunternehmen, dessen Immobilien-Investments man unter dem Gesichtspunkt von Gentrifizierung und Luxussanierung allenfalls kritisch zu verfolgen hatte.

Nun aber lagen die Dinge anders.

Ich dachte an seine faszinierenden graublauen Augen, an seine schöne Stimme mit dem vornehmen britischen Akzent, daran, wie aufrichtig er in dieser Nacht zu mir gewesen war und wie gut und richtig es sich angefühlt hatte, mit ihm zu schlafen.

Ich fühlte den Spuren nach, die Ian auf und in meinem Körper hinterlassen hatte. Automatisch berührte ich meine Handgelenke, die ein wenig wund gescheuert waren von den ledernen Manschetten und meinen ekstatischen Befreiungsversuchen. Ich spürte noch Ians fordernde Hände, wie sie meine Hüften umfassten, meine Brüste kneteten, meinen Po streichelten. Meine Lippen waren noch geschwollen von seinen gierigen Küssen, und ich spürte das heftige Wundsein zwischen meinen Beinen.

Und dann dachte ich an den Koffer und daran, wie nahe Lust und Melancholie in dieser Nacht beieinandergelegen hatten.

In nur einer Nacht hatte ich mein Herz verloren und er hatte es mir gebrochen.

Ich weiß nicht, wie lange ich schluchzend unter der Dusche stehen blieb, aber als ich mich endlich dazu durchringen konnte, sie abzudrehen, waren meine Hände so runzelig, dass ich den Griff kaum zu fassen bekam.

Den ganzen Freitag und Samstag verkroch ich mich, wechselte nur zwischen Couch und Bett, fühlte mich matt und entsetzlich müde und benahm mich, als hätte mich die Grippe erwischt. Ich kochte mir Kräutertee statt Kaffee und schlief so viel, als hätte ich wochenlang unter Schlafentzug gelitten.

Erst am Sonntag fühlte ich mich in der Lage, auf die unzähligen Anrufe und Kurzmitteilungen zu reagieren, die mir Kiki in den zwei vorangegangenen Tagen hatte zukommen lassen. Ihr Ton war immer besorgter geworden, und so griff ich schließlich zu meinem Handy und rief sie an.

Es gelang mir, nicht allzu niedergeschlagen zu klingen, und meine späte Rückmeldung erklärte ich mit einer heftigen Migräne und einem leeren Handy-Akku.

Wir verabredeten uns für den Nachmittag in der Cafébar im Kunstverein.