Fly me to the moon 4 - Anaïs Goutier - E-Book

Fly me to the moon 4 E-Book

Anaïs Goutier

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  • Herausgeber: Knaur eBook
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Ein Meister der Verführung, der jede Bindung scheut, trifft auf eine selbstbewusste Frau, bereit für eine große Liebe jenseits aller Konventionen! - Teil 4 des sechsteiligen prickelnden Serials zu »Fly me to the moon«. Die junge Dozentin Ann-Sophie Lauenstein besucht mit ihren Studenten ein von dem milliardenschweren Hotelier Ian Reed gestiftetes Privatmuseum. Im Museumscafé lässt sie sich zu äußerst kritischen Bemerkungen über den unsteten Playboy und Immobilienhai Reed hinreißen - ohne zu ahnen, wer der ungemein attraktive Geschäftsmann am Nebentisch wirklich ist. Als Reed sich zu erkennen gibt, verlangt er als Wiedergutmachung ein gemeinsames Abendessen. Doch er hat mehr im Sinn als bloß ein romantisches Dinner. In einer rauschhaften Liebesnacht entführt er Ann-Sophie an die fremden Gestade dunkler, gefährlicher Leidenschaft - und das ist erst der Anfang ... Höhenflüge der Lust, sinnlich, geheimnisvoll, romantisch - erotisches Lesevergnügen von Anaïs Goutier!

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Seitenzahl: 94

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Anaïs Goutier

Fly me to the Moon 4

Serial Teil 4

Knaur e-books

Über dieses Buch

Ein Meister der Verführung, der jede Bindung scheut, trifft auf eine selbstbewusste Frau, bereit für eine große Liebe jenseits aller Konventionen!

 

D

Inhaltsübersicht

VierAlle Teile des Serials »Fly me to the Moon«von Anaïs Goutier
[home]

Vier

Sometimes you get so lonely

Sometimes you get nowhere

I’ve lived all over the world

I’ve left every place

Please be mine

Share my life

 

(David Bowie)

Dieses Bild ging mir nicht aus dem Kopf.

Nicht, als ich in das Taxi stieg, nicht auf der Fahrt vom Žofín-Palast zurück zum Hotel und auch nicht, als ich mich auf den Balkon unserer Suite setzte, in der Hoffnung, in der frischen Nachtluft einen klareren Kopf zu bekommen.

Ich hatte Ian aus dem Taxi eine kurze SMS geschrieben, in der ich ihn von meinem Aufbruch unterrichtete und ihn bat, die Veranstaltung nicht meinetwegen frühzeitig zu verlassen. Seither hatte er achtmal versucht, mich anzurufen, und mir bereits drei SMS geschickt, in denen er schrieb, dass er nur noch zu der Spendenüberreichung bleiben müsse und dann sofort ins Hotel zurückkäme. Der Wortlaut seiner Nachrichten klang ernsthaft besorgt, aber ich fühlte mich nicht in der Lage, ans Handy zu gehen oder auf seine Mitteilungen zu reagieren.

Ehrlich gesagt hoffte ich, dass er noch eine Weile fortbleiben würde.

Ich hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, mich vom Taxi direkt zum Bahnhof bringen zu lassen und mit dem Nachtzug zurück nach Frankfurt zu fahren. Aber in einer Dior-Robe und ohne mein Gepäck erschien mir eine solche Kurzschlussreaktion doch übertrieben. Ich musste wenigstens mit Ian sprechen, ihm Gelegenheit geben, sich zu erklären. Das war ich ihm und uns schuldig, und außerdem gehörte es sich unter erwachsenen, vernunftbegabten Menschen so, den anderen anzuhören, ehe man ihn verurteilte.

Aber wie um alles in der Welt sollte dieses Gespräch vonstattengehen? Ich fürchtete mich davor. Ich liebte Ian und ich wollte nicht wahrhaben, was ich gesehen hatte. Und doch musste ich es ganz einfach glauben, hatte schlicht keine andere Wahl.

Er hatte diese Frau dazu gebracht, sich Eisenringe an den Schamlippen anbringen zu lassen; ein Vorgang, so barbarisch und perfide, dass es mir den Atem stocken ließ.

Ich hatte von solchen Dingen gelesen, aber sie bisher für literarische Fiktion gehalten.

Doch Isabelle und das Bild waren ganz real gewesen, und ich hatte keinen Grund, an ihrer Geschichte zu zweifeln. Mir dieses Handyfoto zu zeigen war natürlich als Rache einer verlassenen Geliebten zu verstehen, doch es war zugleich ihre Warnung an mich gewesen.

Bei dem Gedanken, dass der Mann, den ich liebte, etwas Derartiges von einer Frau gefordert hatte, ja das Gleiche von mir verlangen könnte, wurde mir speiübel.

Ich hatte die Beine unter meinem ausladenden Kleid angezogen und die Arme um meine Knie geschlungen. Allmählich fing ich an zu frieren, doch es gelang mir nicht, aufzustehen. Ich fühlte mich wie gelähmt, unfähig, mich zu erheben oder überhaupt irgendetwas zu tun.

Ich weiß nicht, wie lange ich in der Kälte gesessen hatte, als drinnen plötzlich das große Licht anging und Ian meinen Namen rief.

Noch ehe ich mich dazu durchringen konnte, auf mich aufmerksam zu machen, trat er auf den Balkon.

»Ann-Sophie! Gott sei Dank, du bist hier! Was ist denn um Himmels willen passiert? Bist du etwa krank?«

Seine schönen Augen waren voller Besorgnis.

»Nein.« Ich schüttelte den Kopf.

»Aber was ist dann geschehen? Du zitterst ja wie Espenlaub.«

Er war im Begriff, mich in seine Arme zu schließen, doch ich zuckte zurück.

»Was ist los, Darling? Habe ich etwas verkehrt gemacht?«

»Ich bin auf der Toilette Isabelle begegnet.« Ich holte tief Luft und versuchte, das heftige Beben aus meiner Stimme zu verbannen.

»Und?« Er sah mich aufmerksam, geradezu forschend an und ließ sich in dem anderen Sessel nieder.

Ich schluckte. »Sie hat mir euer kleines Geheimnis anvertraut.«

Ich sah ihm unverwandt in die Augen, doch Ian runzelte nur die Stirn.

»Unser kleines Geheimnis? Du sprichst in Rätseln, Ann-Sophie.«

»Jetzt tu bitte nicht so scheinheilig, Ian! Du weißt ganz genau, wovon ich spreche.«

Er schüttelte den Kopf und wirkte tatsächlich ziemlich verwirrt.

»Nein, das weiß ich nicht«, sagte er fest.

»Du erinnerst dich also nicht an die Ringe, die sie trägt?«

»Die Ringe?«, echote Ian. »Doch, an die erinnere ich mich allerdings. Sie hat dir davon erzählt?«

»Sie hat sie mir gezeigt. Auf einem Foto.«

Ian hob beide Augenbrauen. »Warum tut sie denn so was?«

»Das fragst du mich? Das möchte ich eigentlich von dir wissen. Wie konntest du das von ihr verlangen?«

»Was denn verlangen, Ann-Sophie?«

Er runzelte erneut die Stirn, und ich spürte, wie angesichts seiner Unschuldsmiene Wut in mir aufstieg.

»Sie hat das für dich getan. Weil du es so wolltest.«

»Nein.« Ian schüttelte entschieden den Kopf. »Das ist nicht wahr. Isabelle trägt diese Ringe nicht meinetwegen.«

»Ach nein?« Ich lachte auf, doch es klang verzerrt und ziemlich seltsam. »Du hast ihr wahrscheinlich eingeredet, dass es ihr eigener Wunsch sei, sich deinem Willen zu unterwerfen.«

»Nein. Hör mir zu, Ann-Sophie. Ich weiß nicht, was Isabelle dir noch erzählt hat und was sie damit bezwecken wollte. Aber ich habe sie nur eine Handvoll Male getroffen und diese Ringe trägt sie nicht für mich, sondern für Madame Violette, in deren Diensten sie steht.«

Jetzt runzelte ich die Stirn. »Madame Violette? Bitte versuche nicht, mich für dumm zu verkaufen, Ian.«

»Das würde mir niemals in den Sinn kommen, Ann-Sophie«, entgegnete er ohne einen Hauch von Ironie.

Er fuhr sich mit der flachen Hand über sein hübsches Gesicht und schien eine schwierige Entscheidung treffen zu müssen, ehe er fortfuhr: »Isabelle ist eine käufliche Sklavin und sie arbeitet für eine sehr renommierte Pariser Agentur. Alle Sklavias, die für Madame Violette tätig sind, tragen diese Ringe. In Anlehnung an die Geschichte der O und als Zeichen ihres Servilismus.«

»Das glaube ich dir nicht, Ian. Bitte hör auf, mir solch krude Märchen zu erzählen. Die Frau, die ich heute kennengelernt habe, war alles andere als devot und gewiss auch keine Hure. Ich glaube eher, sie war einmal deine Geliebte und jetzt verleugnest du sie, obwohl sie dir diesen schrecklichen Liebesbeweis erbracht hat. Das ist wirklich abscheulich.«

»Das wäre es in der Tat. Aber so ist es nicht. Ich würde dich nicht anlügen, Ann-Sophie. Bei unserer letzten Verabredung wurde mir bewusst, dass Isabelle Gefühle für mich entwickelt hatte, und ich entschied mich daraufhin, sie nicht mehr zu treffen. Das liegt inzwischen mehr als zwei Jahre zurück.«

»Ich weiß nicht, was ich glauben soll, Ian. Natürlich möchte ich lieber deiner Version Glauben schenken als ihrer, aber deine Geschichte klingt so fantastisch. Eine käufliche Sklavin, die als Gütesiegel die Eisenringe der O zwischen den Beinen trägt, das ist doch absurd.«

Er grinste leicht.

»Was findest du daran lustig, wenn ich fragen darf?«, blaffte ich ihn an.

»Gütesiegel finde ich amüsant. Es klingt vielleicht kurios, aber ich schwöre dir, dass es die Wahrheit ist.«

»Kurios?«, wiederholte ich. »Abstoßend trifft es wohl eher. Prostitution ist schon als solche menschenverachtend genug, aber Versklavung und Eisenringe? Ich kann nicht verstehen, dass du so etwas unterstützt hast.«

»Die Eisenringe sind nicht nach meinem Geschmack, Ann-Sophie. Aber Isabelle und die anderen Damen, die für Madame Violette arbeiten, sind keine Zwangsprostituierten. Sie gehören zu den Bestverdienenden ihrer Profession.«

»Dann ist es also wenigstens mächtig teuer, diese Frauen zu züchtigen und sie an ihren Eisenringen spazieren zu führen wie Zirkustiere? Wie beruhigend.« Meine Stimme bebte in einer Mischung aus Empörung und heftigem Zittern.

»Ja, es ist kostspielig, diese Neigungen diskret und mit kultivierten Gespielinnen auszuleben«, bestätigte Ian durch zusammengebissene Zähne.

»Damit ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis dir nicht mehr ausreicht, was du von mir bekommen kannst.«

»Wie meinst du das, Ann-Sophie?«

»So wie ich es gesagt habe. Du bist doch sonst nicht so schwer von Begriff, Ian Reed. Ich werde mir nie gefallen lassen, was deine teuren Luxus-Sklavinnen mit sich anstellen lassen. Ich habe mich in dich verliebt, obwohl ich um deine Neigungen wusste. Aber dabei habe ich nicht im Entferntesten an so etwas gedacht. Für Dinge, wie ich sie heute gesehen habe, fehlte mir bislang schlicht die Fantasie.«

Ian atmete tief durch und die Art, in der er sich mit den Fingern durchs Haar fuhr, wirkte resigniert. In seinen silberblauen Augen lagen Niedergeschlagenheit und Schmerz.

»Als ich dich an jenem Abend in Frankfurt mit meinen Vorlieben konfrontiert habe, habe ich damit gerechnet, dass du dich schaudernd von mir abwenden könntest. Aber als das nicht geschah, habe ich mir erhofft, nie ertragen zu müssen, dass du mich so ansiehst, wie du es jetzt tust. Voller Abscheu und Entsetzen in deinen schönen Augen.«

»Ian, ich …«, begann ich stockend, doch er schüttelte nur ganz leicht den Kopf.

»Schon gut, Ann-Sophie. Ich hätte dir das alles nie zumuten dürfen. Das habe ich von Anfang an gewusst. Aber meine Egomanie hat wieder einmal gesiegt.«

Er lächelte, doch es wirkte gequält.

»Nicht deine Egomanie, Ian«, sagte ich ruhig. »Wir haben uns beide wissentlich aufeinander eingelassen, obwohl uns bewusst war, dass es Schwierigkeiten geben würde. Aber das taten wir nicht aus Egoismus, sondern aus Liebe.«

»Und jetzt kannst du mich nicht mehr lieben, Ann-Sophie?« Seine Stimme klang mutlos, fast ängstlich.

Ich zuckte mit den Schultern.

»Ich weiß es nicht, Ian. Ich habe Angst, dass du diese extremen Dinge brauchst, dass ich deine Bedürfnisse nicht erfüllen kann.«

»Aber du gibst mir mehr, als ich mir je zu wünschen gewagt hätte. Keine andere Frau hat mich jemals so sehr betört und so vollkommen befriedigt wie du, Ann-Sophie. Jedes Mal ist es ein kostbares Geschenk für mich, das Bett mit dir teilen zu dürfen.«

Es klang so ehrlich und aufrichtig, dass ich nicht wusste, ob ich lächeln oder weinen sollte, und vermutlich tat ich beides.

»Das sagst du jetzt, Ian. Und es klingt wundervoll. Aber ich will nicht eines Tages in Situationen geraten, in denen ich abwägen muss, ob ich lieber meine Grenzen überschreite oder anderenfalls riskiere, dass du mich betrügst oder mich verlässt. Um so zu leben, liebe ich mich selbst zu sehr.«

»Ja, ich verstehe. Und es ist gut, dass es so ist«, sagte er ruhig. »Aber auch ich liebe dich, Ann-Sophie, mehr als ich jemals einen anderen Menschen geliebt habe, und ich verspreche dir, dass ich dich niemals in eine solche Situation bringen werde.«

Ich ließ es zu, dass er zärtlich nach meiner Hand griff und sie an seine Lippen führte, um weiche Küsse daraufzusetzen.

»Deine Hand ist eiskalt und du zitterst. Bitte lass uns reingehen, Darling.« Er klang wirklich besorgt.

Diesmal verwehrte ich mich nicht, als Ian aufstand und mich im nächsten Moment hochhob, um mich ins Warme zu tragen.

 

 

 

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