Fort Aldamo - Folge 037 - Frank Callahan - E-Book

Fort Aldamo - Folge 037 E-Book

Frank Callahan

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Beschreibung

Sieg auf der ganzen Linie für Master Sergeant Finnewacker! Endlich hat er die drei verbrecherischen Offiziere geschnappt und ihnen die Beute entrissen. Jetzt geht's ab nach Aldamo! Kein Problem, denkt der Master Sergeant. Er ahnt nicht, dass er und Fitzgerald schon bald Seite an Seite mit den Halunken ums Überleben kämpfen müssen. Denn die Apachen sind auf dem Kriegspfad und machen blutige Jagd auf Finnewacker und seine Gefangenen. Als sich dann noch eine Horde gnadenloser Outlaws, die es auf die Beute abgesehen hat, in das teuflische Spiel einmischt, scheint selbst ein Master Sergeant Finnewacker am Ende zu sein...

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Inhalt

Cover

Über diese Serie

Impressum

Zwei beißen sich durch

Vorschau

Titelliste Fort Aldamo

Über diese Serie

Liebe Western-Freunde!

Mit FORT ALDAMO bringt Bastei die erweiterte Neuauflage eines Klassikers von Bill Murphy und Frank Callahan, der in den Jahren 1982 bis 1987 schon einmal gedruckt wurde – allerdings in geteilter Form. Erst erschienen 1982 in der Reihe WESTERN-HIT (WH) 14 Romane, dann startete – parallel zu CAPTAIN CONCHO, wo ein um 15 Jahre jüngerer Sergeant Finnewacker mitwirkt – die eigene Serie mit 44 Heften (1984/85), deren erste vier Bände noch vor den WH-Ausgaben spielten. Anschließend folgten noch einmal fünf Romane im WH (1986/87). Und als die Abenteuer des Master Sergeant Finnewacker dann eingestellt wurden, blieben weitere fünf bereits verfasste Manuskripte unveröffentlicht.

In dieser Sammler-Ausgabe vereinen wir nun alle FORT-ALDAMO-Romane – insgesamt 68 Stück – in chronologischer Reihenfolge! Und illustrieren sie einheitlich mit den Covern des Malers Günter König, der damals etwa zwei Drittel aller Titelbilder beigesteuert hat.

Noch ein Wort zur recht derben, manchmal auch »politisch inkorrekten« Sprache in den Romanen: FORT ALDAMO ist eine Western-Militärserie, die in einem Gefangenenfort weitab der Zivilisation spielt. Die Ausdrucksweise der Soldaten ist dementsprechend zotig und sollte nicht auf die Goldwaage gelegt werden; im Gegenteil macht sie einen Teil des Flairs aus, das FORT ALDAMO auszeichnet. Jeder Leser, der seine Zeit beim Bund absolviert hat, wird uns da zustimmen.

Genießen Sie also die Abenteuer des Haudegens Finnewacker und seiner »Mannschaft«. Wir wünschen viel Lesespaß!

Die ALDAMO-Redaktion

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Günther König / Hertha König

Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-4545-2

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Zwei beißen sich durch

von Frank Callahan

Sieg auf der ganzen Linie für Master Sergeant Finnewacker! Endlich hat er die drei verbrecherischen Offiziere geschnappt und ihnen die Beute entrissen. Jetzt geht’s ab nach Aldamo! Kein Problem, denkt der Master Sergeant. Er ahnt nicht, dass er und Fitzgerald schon bald Seite an Seite mit den Halunken ums Überleben kämpfen müssen. Denn die Apachen sind auf dem Kriegspfad und machen blutige Jagd auf Finnewacker und seine Gefangenen. Als sich dann noch eine Horde gnadenloser Outlaws, die es auf die Beute abgesehen hat, in das teuflische Spiel einmischt, scheint selbst ein Master Sergeant Finnewacker am Ende zu sein …

Master Sergeant Finnewacker blickte zu den Gefangenen hinüber, die im Schatten eines Felsbrockens hockten und ihn mürrisch anstarrten. Die drei ehemaligen Offiziere waren an den Händen gefesselt.

Nach dem Ausbruch aus Fort Aldamo – mit Hilfe von Pearl Hamilton und seinen Banditen – war es Finnewacker und Sergeant Fitzgerald gelungen, die drei Sträflinge zu überrumpeln, als sie die Hunderttausend-Dollar-Beute aus dem Versteck holten.

Die riesige Beute stammte von einem Überfall auf einen Geldtransport der US Army, den der Captain Brad Stevenson, der Lieutenant Lesley Drake und der Captain Bruce Warwick vor ungefähr einem Vierteljahr ausführten.

Die drei Offiziere wurden kurz nach dem Überfall gefasst, doch es gelang ihnen, die Beute zu verstecken.

Und Master Sergeant Finnewacker hatte den Auftrag aus Camp Lowell erhalten, die Sträflinge laufen zu lassen, ihnen zu folgen und sich in den Besitz der Beute zu bringen.

Das war nach großen Strapazen und heißen Kämpfen gelungen.

Nun mussten Finnewacker und Fitzgerald die Gefangenen und die Hunderttausend-Dollar-Beute nach Fort Aldamo zurückbringen.

Und die beiden Blauröcke aus der alten spanischen Festung wussten, dass ein Höllenritt vor ihnen lag. Pearl Hamilton und der Rest seiner Bande trieben sich in der Nähe herum. Dazu kamen noch die Apachen, gegen die sich Finnewacker und Sergeant Fitzgerald bisher aber erfolgreich durchgesetzt hatten.

Und da war auch noch Georgia Miller, die ehemalige Freundin von Brad Stevenson, die von dem jetzigen Sträfling und früheren Offizier ein Kind erwartete. Die langhaarige, blonde Tigerkatze, wie sie von Master Sergeant Finnewacker bezeichnet wurde, hatte großen Anteil daran gehabt, dass die drei Sträflinge vor einigen Tagen aus Fort Aldamo fliehen konnten.

Georgia hatte aber längst eingesehen, dass Brad Stevenson sie nicht mehr liebte und nichts anderes, als die Beute wollte. Und die blonde Wildkatze wollte keinen Cent von diesem Geld.

Georgia Miller saß auf einem Felsbrocken und starrte düster zu Boden. Die Strapazen des langen Rittes waren der schönen Frau deutlich anzusehen. Sie war fast am Ende ihrer Kräfte angelangt.

»Wir müssen die Lady nach Sentinel bringen«, meinte Master Sergeant Finnewacker. »Es ist sinnlos, sie mit nach Fort Aldamo zu schleppen. Sie würde uns nur behindern.«

Sergeant Fitzgerald nickte nachdenklich.

»Du traust der Lady noch immer nicht, Finnewacker. Ehrlich gesagt, ich auch nicht. Sie liebt diesen Mistkerl noch immer. Wer weiß, ob sie nicht schon bald wieder zu ihm überläuft.«

»Hm«, brummte der Commander von Fort Aldamo. »Es ist alles möglich, wenn ich so recht überlege. Bis nach Fort Aldamo reiten wir zwei oder auch drei Tage. Da kann eine ganze Menge geschehen.«

Der Master Sergeant lief zu Georgia Miller hinüber, gefolgt von dem kleinen krausköpfigen Sergeant. Die beiden Soldaten blieben vor der schönen Lady stehen, die den Kopf hob und Finnewacker und Fitzgerald forschend ansah.

Georgia Miller war wirklich eine schöne, begehrenswerte Frau, bei der wohl jeder Mann einen zweiten Blick riskierte.

Die langen, blonden Haare umrahmten ein ovales Gesicht, in dem zwei blaue Augen leuchteten. Eine kleine Stupsnase und volle, lockende Lippen rundeten dieses Bild ab.

Georgia Miller reckte ihren Körper. Die festen Brüste unter der knapp sitzenden Bluse konnten einem Mann die Kehle trocken werden lassen.

»Hallo, Ma’am«, sagte Master Sergeant Finnewacker und lächelte freundlich. »Ich hoffe, dass Sie sich ein wenig erholt haben. Wir müssen weiter. Hier können wir nicht länger bleiben.«

Georgia Miller nickte und stand auf.

»Schon gut, Master Sergeant«, antwortete sie. »Von mir aus können wir reiten. Ich schaffe das schon und falle Ihnen nicht zur Last.«

»Sie wollen mit nach Fort Aldamo?«, fragte Sergeant Fitzgerald.

Die blonde Lady zögerte.

Und darauf hatte Finnewacker gewartet.

»Ich hätte einen Vorschlag, schönes Kind«, meinte der Master Sergeant. Seine Stimme klang fast väterlich, was Fitzgerald verblüffte. Er sah Finnewacker mit schief gelegtem Kopf an.

»Ich höre, Master Sergeant.«

»Was halten sie davon, wenn wir Sie nach Sentinel bringen, Ma’am? Sie könnten sich dort ausruhen und nach einer Weile Ihren Trail fortsetzen. Sie können nicht in Fort Aldamo bleiben. Das ist klar. Sie wissen das auch, Ma’am. Natürlich dürfen Sie Brad Stevenson besuchen, wann immer Sie wollen. Darüber sind wir uns inzwischen einig. Und Sie haben mir versprochen, nichts mehr zu unternehmen, um den Sträfling zu befreien.«

Georgia Miller senkte den Kopf.

»Einverstanden«, antwortete sie traurig, blickte zu den Sträflingen hinüber und sah die wütenden Blicke der drei ehemaligen Offiziere, die noch immer an ihrer schweren Niederlage zu kauen hatten.

»In Ordnung, Master Sergeant. Wenn wir zügig reiten, können wir Sentinel noch vor Sonnenuntergang erreichen.«

Master Sergeant Finnewacker lächelte und zupfte an seinem Schnurrbart. Der Commander von Fort Aldamo dachte daran, dass er sich vor einigen Tagen in die kleine Tigerkatze verliebt hatte. Damals wusste er natürlich noch nicht, dass Georgia eine Banditenbraut war, die ihm etwas vorspielte, nur um die Gefangenen befreien zu können.

»Gut«, murmelte Finnewacker. »Wir reiten los.«

Er wandte sich an Fitzgerald.

»Wir brechen auf, Sergeant. Ab geht die Post! Kümmerst du dich um die Pferde, Kleiner?«

»Aye, aye, Master Sergeant!«

***

Die Sonne näherte sich den Gipfeln der Mohawk Range und würde dort schon bald in einem Feuermeer verglühen. Die Hitze eines langen Tages ließ nach. Und das tat nicht nur den Menschen, sondern auch den Pferden gut.

»Wie weit ist es noch bis Sentinel?«, fragte Sergeant Fitzgerald und blickte den Commander von Fort Aldamo an.

»Wir müssen gleich da sein, Kleiner.« Flüsternd fuhr Finnewacker fort: »Du bleibst mit den Gefangenen außerhalb der Stadt zurück. Ich möchte kein unnötiges Aufsehen erregen. Wäre schlimm, wenn die Sträflinge erkannt würden. Ich habe nämlich keine Lust, mir die hunderttausend Dollar abnehmen zu lassen. Und wenn jemand diese riesige Summe bei uns vermutet, sind wir fällig. Das kannst du dir ja denken.«

»Wie wäre es, wenn du das Geld auf ’ner Bank in Sentinel einzahlst«, meinte Sergeant Fitzgerald.

»Gute Idee, Kleiner. Die Sache hat nur einen Haken: Es gibt keine Bank in diesem Kaff. Es bleibt uns also keine andere Möglichkeit, als das Geld bis nach Fort Aldamo zu schleppen.«

»Schiet«, murrte Fitzgerald. »Gefällt mir nicht. Vielleicht sollten wir die Lady doch mitnehmen. Wenn sie aus der Schule plaudert, sind wir geliefert. Wir stecken dann mächtig in der Klemme.«

»Du siehst das alles viel zu schwarz, Kleiner«, erklärte Master Sergeant Finnewacker. »Ich werde das kleine Biest nochmals vergattern, ehe ich sie in Sentinel abliefere.«

Fitzgerald zuckte mit den Schultern. Der altgediente Sergeant sah einige Unannehmlichkeiten auf sich und seinen Master Sergeant zukommen, die ihm nicht schmeckten.

Die beiden Blauröcke aus der alten, ehemals spanischen Festung bildeten den Abschluss des kleinen Reitertrupps. Vor den beiden ritt Georgia Miller. Und vor ihr die drei Sträflinge, denen Finnewacker die Hände ans Sattelhorn gebunden hatte.

Master Sergeant Finnewacker rechnete damit, dass die drei Banditen etwas riskieren würden, um abzuhauen.

»Reiter«, stieß Fitzgerald plötzlich hervor. Er deutete auf eine Lücke zwischen zwei Hügeln. Finnewacker sah eine Staubwolke und dann vier Männer, die jetzt ihre Pferde zügelten.

Master Sergeant Finnewacker und Sergeant Fitzgerald zogen ihre Karabiner aus den Sattelschuhen. Finnewackers Gesicht nahm einen verbissenen Ausdruck an.

Diese vier Reiter gefielen ihm nicht. »Verdammt!«, fluchte er.

»Anhalten!«, befahl Fitzgerald.

»Achte du auf die drei Mistkerle«, sagte Master Sergeant Finnewacker zu dem kleinen Krauskopf. »Ich reite den Fremden entgegen. Bin gespannt, was sie von uns wollen. Vielleicht ist es aber auch nur Zufall, dass wir ihnen begegnet sind.«

Master Sergeant Finnewacker trieb sein Pferd an und hielt auf die Reiter zu, die ihm entgegenritten.

Der Master Sergeant sah vier hartgesichtige Männer. Sheriffsterne blitzten auf ihren Westen. Die Sternträger musterten den Soldaten forschend und nickten ihm dann zu.

Finnewacker grüßte betont lässig.

»Master Sergeant Finnewacker aus Fort Aldamo«, sagte er. »Mein Sergeant und ich sich auf dem Weg nach Sentinel. Es ist uns gelungen, drei entflohene Sträflinge wieder einzufangen.«

»Sheriff Ben Marker«, stellte sich ein schon älterer Mann vor. Seine rauchgrauen Augen ruhten nachdenklich auf dem Master Sergeant. »Wir sind hinter einigen Pferdedieben her. Haben Sie irgendwelche verdächtigen Reiter in den letzten zwei Stunden gesehen, Master Sergeant?«

»Tut mir leid, Sheriff. Uns sind keine Reiter begegnet. Viel Glück auf ihrem Trail! Wie weit ist es noch bis zur Town?«

»Eine halbe Stunde, Master Sergeant. Wir reiten mit Ihnen zurück. Die Fährten der Rustler haben wir schon seit geraumer Zeit verloren. Kann ja mal passieren«, fügte Ben Marker hinzu und zuckte entschuldigend mit den Schultern. »Irgendwann erwischen wir diese Hundesöhne schon. Wer ist die Lady, die mit Ihnen reitet, Master Sergeant?«

»Die Kerle hatten die Frau als Geisel genommen«, schwindelte der Commander von Fort Aldamo.

»Fort Aldamo?«, meinte der Sheriff. »Ist das nicht das berüchtigte Fort, in dem es eine Strafkompanie gibt?«

»So ist es«, antwortete Finnewacker. »Kein Zuckerlecken für die Sträflinge. Hin und wieder hauen einige der Kerle ab. Diese drei Knilche sind besonders weit gekommen, denn sie bekamen Hilfe von außerhalb. Sonst schnappen wir die Entflohenen meist schon nach wenigen Meilen.«

Die vier Gesetzeshüter nickten.

»Sie könnten mir einen Gefallen tun, Sheriff«, meinte Master Sergeant Finnewacker plötzlich, als ihm eine Idee gekommen war.

»Wenn’s möglich ist, erledige ich das gerne«, erwiderte Ben Marker. Ein Lächeln teilte seine Lippen.

»Es ist ganz einfach, Sheriff. Bitte nehmen Sie die blonde Lady mit nach Sentinel. Sie ersparen uns einen Umweg. Mein Sergeant und ich können dann sofort weiter in Richtung Fort Aldamo reiten und verlieren nicht noch mehr Zeit. Und ich schätze, dass ich vier Gesetzeshütern Miss Georgia Miller anvertrauen kann. Einverstanden, Sheriff …?«

»Geht in Ordnung, Master Sergeant.«

Die vier Männer ritten mit Master Sergeant Finnewacker hinüber zu dem Reitertrupp. Und Finnewacker behagte es nicht sehr, als er sah, dass die Sternträger die drei Gefangenen genau musterten.

Ihr Interesse dauerte aber nicht lange. Finnewacker erklärte Georgia Miller, dass sich Sheriff Ben Marker und seine Deputies bereit erklärt hatten, sie mit nach Sentinel zu nehmen.

Georgia nickte nur.

Der blonden Lady schien alles gleichgültig zu sein. Sie verabschiedete sich auch nicht von Brad Stevenson, sondern folgte den Gesetzeshütern sofort, als diese losritten.

»Gute Lösung«, meinte Sergeant Fitzgerald. »Ich hoffe nur, dass diese vier Männer die drei Banditen nicht erkannt haben. Sonst brauchen sie nur zwei und zwei zusammenzählen. Es ist bekannt, dass der Überfall in der Nähe von Sentinel stattgefunden hat. Und die ganze Sache wirbelte damals eine ganze Menge Staub auf. Ich …«

»Warum immer so pessimistisch, Kleiner?«, fragte Master Sergeant Finnewacker und blickte zu den Gefangenen hinüber, die regungslos in den Sätteln saßen. Brad Stevensons Gesicht wirkte finster.

Die Sonne verglühte hinter den Berggipfeln. Die Schatten der Nacht senkten sich über das wüstenähnliche und unwegsame Gelände. Es wurde rasch dunkel. Schon bald funkelten die ersten Sterne wie Silberdollars am Firmament. Irgendwo heulte ein Wolf und erschreckte die Pferde, die nervös auf den Hufen zu tänzeln begannen.

»Mir tut die Kleine leid«, meinte Master Sergeant Finnewacker. »Eigentlich hätte ich sie bestrafen müssen, weil sie mit den Banditen gemeinsame Sache machte. Was soll’s? Georgia Miller ist gestraft genug. Alle ihre Träume sind wie eine Seifenblase geplatzt. Die blonde Lady weiß nun, dass dieser Brad Stevenson doch nicht der richtige Mann für ein Leben zu zweit ist. Und ich hoffe, sie wird das alles ganz schnell vergessen.«

Sergeant Fitzgerald lächelte.

»Gut, Finnewacker. Wir sollten weiterreiten und uns einen günstigen Platz suchen, an dem wir die Nacht verbringen. Und ehrlich gesagt, ich würde viel darum geben, wenn wir schon wieder in Fort Aldamo wären. Verdammt noch mal, wenn ich an diesen langen Ritt denke, dann wird mir ganz flau in der Magengegend. Und das kommt nicht nur vom Hunger, wie du gleich behaupten wirst, Finnewacker.«

»Einverstanden«, stimmte Master Sergeant Finnewacker zu. »Ein paar Stunden Ruhe können uns nicht schaden. Wir haben uns wirklich eine Pause verdient. Gut, Fitzgerald. Dann lass uns losreiten!«

»Zu Befehl, Master Sergeant!«, sagte der kleine Krauskopf und legte lächelnd die Hand an sein Käppi.

»Können Sie uns nicht die Fesseln lösen?«, fragte Brad Stevenson. Bruce Warwick und der kleingeratene Lesley Drake nickten zu diesen Worten.

Master Sergeant Finnewacker schüttelte den Kopf.

»Kommt nicht infrage, Infanterist Stevenson. Du würdest nur auf eine Gelegenheit warten, um uns den Schädel einzuschlagen. Und das passt uns nicht, wie du dir denken kannst.«

Damit war alles gesagt.

Bald lagen die drei ehemaligen Offiziere gefesselt unter einem Baum. Finnewacker und Fitzgerald saßen einige Yards entfernt auf dem Boden und lehnten mit den Rücken gegen einen Felsbrocken.

Bleiches Mondlicht sickerte vom Himmel. Der Schrei eines jagenden Nachtfalken durchschnitt die nächtliche Stille.

»Woran denkst du?«, fragte Master Sergeant Finnewacker und sah seinen alten Gefährten von der Seite an.

»An die Hunderttausend-Dollar-Beute«, erklärte Sergeant Fitzgerald. »Die Greenbacks beunruhigen mich, um ganz ehrlich zu sein. Ich denke auch an diesen Pearl Hamilton und seine Banditen. Die Halunken haben sich bestimmt wieder Pferde beschaffen können. Und sie folgen garantiert unseren Fährten. Wenn wir nicht aufpassen, stecken wir bald bis über den Kragenknopf in Schwierigkeiten. Wollen wir wetten, Finnewacker?«

»Geht das schon wieder mit deiner blödsinnigen Wetterei los?«, schimpfte der Master Sergeant. »Mensch, Fitzgerald, weißt du denn eine andere Lösung, wie wir am schnellsten Fort Aldamo erreichen? Fliegen können wir nicht. Und diese drei Komiker müssen wir auch sicher ans Ziel bringen. Keine leichte Aufgabe. Das weiß ich selbst. Und du solltest mich nicht mit deiner verdammten Unkerei noch mehr nerven.«

»Tut mir leid, Finnewacker.«

Der Commander von Fort Aldamo legte dem altgedienten Sergeant eine Hand auf die Schulter.