Franziska treffen - Ingrid Fischer - E-Book
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Franziska treffen E-Book

Ingrid Fischer

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Beschreibung

Franziska treffen ist der erste von drei Bänden, in denen die Wanderungen, die Aufgaben und das Leben im Zuhause von Franziska beschrieben werden. Sie trifft dabei u.a. auf Menschen, die ihre Hilfe bitter nötig haben und mit ihrer Hilfe z.T. erstaunliche Entwicklungen durchlaufen. Wir lernen aber auch Franziskas Heim und dessen Umgebung sowie ihre zuweilen ungewöhnlichen Handlungsweisen und Problemlösungen kennen.

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Seitenzahl: 88

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Ingrid Fischer

Franziska treffen

Ungewöhnliche Geschichten einer ungewöhnlichen Frau

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Franziska treffen

Bestimmung

Den Tisch decken

Dich lieben, wie Du bist

Die Kraft der kleinen gelben Blume

Gerade dann, wenn es Dir schlecht geht

Geröstete Haselnüsse

Herzschmerz

Johanna in der Höhle

Katrina - Katrinchen

Leben, so wie Du

Liebenswert

Lisas Geschichte

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Impressum neobooks

Franziska treffen

Wo Du Franziska treffen kannst? In Deinem Herzen. Wenn ich mir Franziska vorstelle, bekomme ich manchmal Kontakt zu ihr. Ein warmes, strömendes Gefühl. Und manchmal sehe ich sie vor mir: Grüne Kniestrümpfe oder Strumpfhosen, ein langer Rock oder Trägerrock. Offenes, gelocktes blondes, etwas wildes Haar. Und sie ist schlank, fast zierlich und doch stark.

Wo Du sie findest? Na im Wald natürlich, zwischen all dem Grün, den Bäumen und den Vögeln. Dort, wo es ruhig ist, aber nicht still. Dort, wo Du lauschen kannst: Dem Rauschen des Waldes und dem Wind und dem Pochen Deines Herzens und Deines Blutes.

Dort, wo die Gedanken entstehen und die Gefühle so nahe sind. Vor allem die Gefühle. Dort, wo Du Dir und der Welt am nächsten bist. Dort, wo Du die Liebe spüren kannst und das Gefühl hast, von Franziska oder dem Wald oder dem lieben Gott persönlich umarmt zu werden.

Hast Du Lust, Franziska zu treffen? Willst du sehen, wie sie lebt? Willst Du ihren Tagesablauf kennenlernen? Oh, ja? Dann komm!

Zuerst musst Du schon ein wenig laufen und ein paar Umwege machen. Man kann scheinbar nicht auf direktem Wege zu ihr gelangen. Der Pfad ist manchmal kaum zu sehen oder zu ahnen. Ist verdeckt von Zweigen und Sträuchern. Dann hör nur auf Dein Herz und geh weiter. Spring über Äste, Zweige und Gestrüpp und vor allem über den kleinen Bach. Schau Dir am Wegesrand die kleinen blauen und gelben Blumen an und geh nicht achtlos vorbei. Lächle, wenn sie Dein Herz berühren. Weine, wenn sie Dich traurig stimmen. Hör auf die Melodie der Blätter, auf ihr Rauschen. Schließ’ die Augen und spür’ die warme Luft und den Atem des Waldes. Tauche ganz ein und sei mit allen Sinnen dort. Wer weiß, wer oder was Dir alles begegnen wird. Halte die Erinnerung daran fest. Franziska mag Geschichten und sie brennt darauf zu erfahren, was Du unterwegs alles erlebt hast.

Du hast Angst, dass Du sie verpassen könntest? Das wird nicht geschehen. Wenn Du auf die Idee kommst, sie zu besuchen, wird sie Dich dorthin führen, wo Du sie finden kannst. Und vielleicht musst Du unterwegs erst ein paar kleine Dinge erledigen, aber irgendwann wirst Du vor ihr stehen.

Und dann wird Dich Franziska in ihre warmen, weichen und doch starken Arme schließen und Dir sagen, wie sehr es sie freut, dass Du zu ihr gefunden hast.

Sie wird Dir den Platz vor ihrem kleinen Haus zeigen, der fast aus lauter Grün besteht, und wo Du den Herzschlag des Waldes wahrnehmen kannst.

Auf ihrem Herd dampft schon der Wasserkessel für den Tee, und Kekse gibt es dazu mit den merkwürdigsten Nüssen und Samen darauf und darin. Fast wie in einem Knusperhäuschen. Ja, ein wenig verwunschen wird Dir Franziskas Haus vielleicht schon vorkommen.

Du musst ihr gar nicht sagen, wie Dir zumute ist, denn sie weiß es schon, und wenn es an der Zeit ist, legst Du einfach Deinen Kopf in ihren Schoß und sie streicht Dir ganz sanft über Dein Haar. Und vielleicht schläfst Du ein und träumst, träumst von dem Platz an dem Du Franziska triffst. Und wie schön es dort ist, und wie gut es Deinem Herzen tut.

Bestimmung

Es war einer dieser letzten Wintertage. Man konnte ahnen, dass der Winter nicht mehr lange dauern würde. Die Luft hatte sich schon verändert und roch nach Vorfrühling. Viel milder und weicher. Die Menschen liefen schon nicht mehr in ihren allerdicksten Mänteln und Jacken umher, und wenn die Sonne schien, waren die Straßencafés ganz schnell gefüllt. Jeder sehnte sich nach etwas mehr Wärme und Licht nach dieser langen Winterzeit.

Franziska saß in einer dieser vielen kleinen Straßencafés, sah dem bunten Treiben zu und genoss, dass die Menschen um sie herum so froh gestimmt waren.

Eine gut gekleidete Frau kam auf das Café zu. Dunkelblaues Kostüm mit feinen hellen Streifen und heller Bluse, hochhackige dunkle Pumps, gestylte Frisur, schlanke Figur, kein Gramm zu viel.

Es war schon kein Tisch mehr frei. Aber neben Franziska stand noch ein leerer Stuhl.

„Darf ich neben Ihnen Platz nehmen?"

„Sicher, hier ist noch frei."

Zuerst sah es so aus, als gäbe es für Franziska keine Möglichkeit, mit dieser Frau ins Gespräch zu kommen. Eine ungewöhnliche Situation für Franziska. Aber dann brachte die Kellnerin den bestellten „Salat des Hauses". „Der sieht aber lecker aus. Schön bunt. Das werde ich mir merken."

„Ja, ich habe ihn hier schon öfter gegessen. Er ist gut, und für mittags nicht zu schwer."

„Sie arbeiten hier in der Nähe?"

„Ja, bei einer großen Fluggesellschaft. Da kann ich es mir nicht leisten, am Nachmittag müde zu sein. Deshalb esse ich nur eine Kleinigkeit."

„Das hört sich spannend an. Was machen Sie? Stewardess sind Sie sicherlich nicht. Einen Flughafen gibt es hier in der Nähe wohl noch nicht."

„Nein, nein. Ich sitze hier in der Zentrale, in der Organisation."

„Das ist bestimmt eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit."

„Ja, einen geregelten Feierabend gibt es bei uns nicht. Wir können erst gehen, wenn die Arbeit getan ist. Aber das Gehalt ist ja auch nicht schlecht."

„Machen Sie Ihre Arbeit gern?"

Sie zögerte mit ihrer Antwort einen Moment. „Manchmal wünschte ich mir schon, ich könnte morgens einfach im Bett liegen bleiben. Aber dann besinne ich mich doch immer wieder eines Besseren."

„Was täten Sie denn lieber, als in Ihrem Beruf zu arbeiten."

„Ich wünschte mir manchmal, ich hätte am Ende meines Arbeitstages etwas in der Hand. Ich möchte gern sehen, was ich produziert habe. Nicht bloß einen Computerausdruck mit Buchungszahlen oder Bilanzen."

„Haben Sie da schon eine bestimmte Vorstellung?"

„Oh, ja. Ich mag Stoffe schrecklich gerne. Wenn ich könnte, würde ich Kleider entwerfen. Aber das habe ich nicht gelernt. Und ich bin auch schon viel zu alt, um noch einmal einen anderen Beruf zu erlernen. Und außerdem verdiene ich inzwischen ganz gut."

„Fertigen Sie sich denn manchmal etwas für sich selbst an?"

„Doch, doch. Die Kleider, die ich in meiner Freizeit trage, sind zum Teil selbst geschneidert. Aber im Beruf kann ich sie nicht anziehen. Da muss ich einen etwa seriöseren Stil pflegen."

Und sie erzählte Franziska, dass sie gerne Kleider nähte aus weichen, fließenden, bunten Stoffen, die bequem waren und fast etwas Märchenhaftes an sich hatten. Kleider für eine Fee oder Prinzessin. Kleider, um darin im Sommer einen romantischen Bootsausflug zu machen. Kleider, um darin zu träumen, ein Eis essen oder tanzen zu gehen, aber auch Kleider, um darin bei herrlichem Wetter im Park oder im Wald spazieren zu gehen und Blumen zu pflücken.

Das machte Franziska neugierig. Sie konnte sich die Kleider vor ihrem inneren Auge schon vorstellen, so plastisch waren die Beschreibungen der Frau, und Franziska war neugierig geworden und wollte die Kleider unbedingt einmal sehen.

Also machte sie mit Beatrice, so ihr Name, einen Termin für die kommende Woche aus.

Sie verabschiedeten sich voneinander, und jede ging vorerst ihrer Wege.

Zum verabredeten Termin fuhr Franziska zur Adresse von Beatrice. Ein gutes Wohnviertel mit alten Villen und vielen Bäumen.

Sie klingelte, und als der Türsummer an der Gartentür ertönte, lief sie durch einen zauberhaften Garten mit vielen bunten Blumen.

„Schön, dass Sie gekommen sind. Ich freue mich, aber nachdem wir uns getrennt haben ist mir bewusst geworden, dass ich gar nicht Ihren Namen kenne."

„Ich bin Franziska. Und das umständliche Sie können wir meinetwegen weglassen. Einfach Franziska."

„Wunderbar, Franziska. Nenn' mich doch bitte Bea. Ich habe hinter dem Haus auf der Terrasse für uns den Kaffeetisch gedeckt. Möchtest Du lieber Kaffee oder Tee?"

Beim Tee und dem herrlichen selbstgebackenen Kuchen erfuhr Franziska noch einiges mehr über Beas bisherigen Lebenslauf. Sie war das, was man eine erfolgreiche Frau nennen könnte. Alle Prüfung seit der Schulzeit mit Auszeichnung. Und jetzt bekleidete sie eine wichtige, gutbezahlte Position in ihrer Firma.

Aber etwas in ihrer Stimme irritierte Franziska. Denn wenn sie von ihrer Karriere erzählte wirkte ihre Stimme etwas gekünstelt und metallisch. Gar nicht so begeistert wie bei den Erzählungen über ihre Kleider und Entwürfe.

Endlich fragte Bea, ob Franziska nun ein paar von den selbstentworfenen Kleidern sehen wollte. Und als Franziska freudig bejahte, rannte Bea fast nach oben in eines ihrer Zimmer und kam mit einigen Kleidern wieder. Das ging alles sehr schnell. Bea musste sie schon zurechtgelegt haben. Voller Überzeugung und mit strahlenden Augen präsentierte sie sie.

Franziska war begeistert. „Sie sind wunderschön. Verkaufst Du manchmal welche?"

„Nein. Wer sollte sie wohl kaufen? Ich nähe nur für mich."

„Oh, ich würde Dir glatt welche abkaufen. Und ich kenne Frauen, denen diese Kleider gefallen würden. Du solltest das zu Deinem Beruf machen."

„Ach, Franziska. Das sagt sich so leicht daher. Von dieser Art Schneiderei kann man doch nicht leben. Ich habe einen gut bezahlten Beruf. Den werde ich so schnell nicht aufgeben."

„Hättest Du nicht wenigstens einmal Lust, die Kleider einigen meiner Freundinnen zu zeigen? Ich finde es schade, dass Du die Kleider niemand anderem vorführst. Ich bin sicher, auch andere Frauen würden sich über diese Kleider freuen."

Damit war Bea einverstanden. Und Franziska versprach, Bea zu benachrichtigen, sobald sie mit ihren Freundinnen einen Termin ausgemacht hatte.

Nach einigen Tagen klingelte Franziska wieder an Beas Haus.

„Meine Freundinnen sind schon neugierig auf Deine Kleider. In ein paar Tagen ist ein langes Wochenende. Hast du Lust, ein paar Tage bei mir in meinem Haus zu verbringen und Deine Kleider meinen Freundinnen zu zeigen?"

Bea war einverstanden. Franziska beschrieb ihr den Weg zu ihrem Haus und empfahl ihr, dafür bequeme Kleidung anzuziehen.

Als das Wochenende endlich gekommen war, strahlte die Sonne vom Himmel, und Bea hatte auf ihrer Wanderung zu Franziskas Haus herrliches Wetter. Sie hatte keine Schwierigkeiten, dorthin zu finden. Aber sie war froh, endlich anzukommen, denn der Rucksack mit den Kleidern war doch ziemlich schwer.

Franziska setzte Bea erst einmal zu einer erholsamen Tasse Tee vor ihr kleines Haus, und die beiden erzählten bis die Luft draußen anfing wieder kühl zu werden. Dann zogen sie nach drinnen um. Und Franziska konnte beim Herrichten des Abendessens feststellen, dass Bea auch hier ein beachtliches Talent hatte, denn sie richtete die kleinen Platten mit den Speisen sehr appetitlich und fürs Auge wohltuend an.

Am nächsten Tag trafen Franziskas Freundinnen ein, und es wurde ein sehr herzliches und freudiges Wiedersehen.