Franziska Dank sagen - Ingrid Fischer - E-Book

Franziska Dank sagen E-Book

Ingrid Fischer

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Beschreibung

"Franziska Dank sagen" ist der letzte von drei Bänden, in denen die die Wanderungen, die Aufgaben und das Leben in Franziskas Zuhause beschrieben werden. Sie trifft dabei u.a. auf Menschen, die ihre Hilfe bitter nötig haben und durch sie z.T. erstaunliche Erfahrungen und Entwicklungen machen. Die Leser lernen aber auch Franziskas Heim und dessen Umgebung sowie ihre zuweilen erstaunlichen Handlungsweisen und Problemlösungen und meine ganz persönliche Beziehung zu Franziska kennen.

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Seitenzahl: 67

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Ingrid Fischer

Franziska Dank sagen

Ungewöhnliche Geschichten einer ungewöhnlichen Frau

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Als wär's der letzte Tag

Ausgebrannt

Beste Freundinnen

Verantwortlich

Verwöhnwochenende

Wilde Frauen

Zwei halbe Jahrhunderte

Weihnachten feiern mit Franziska

Zwischen den Jahren

In der Nacht Franziska treffen

Franziska Dank sagen

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Impressum neobooks

Als wär's der letzte Tag

Franziska beschloss eines schönen Vorfrühlingstages wieder einmal in die Stadt zu fahren, um ihre Freundin Mona zu besuchen.

Mona hatte sie vor einigen Jahren während deren Studienzeit kennengelernt, und die beiden Frauen trafen sich in unregelmäßigen, jedoch immer wiederkehrenden Abständen, und dann war es, als wären sie nie getrennt gewesen.

Franziska stand vor dem lachsfarbenen Wohnhaus von Mona, die dort eine kleine Zweizimmerwohnung hatte.

Das Wiedersehen war die reine Freude für die beiden Frauen, und so war es auch kein Wunder, dass die zwei erst die Lichter löschten, lange nachdem alle anderen im Haus schlafen gegangen waren.

Nun könntest Du glauben, dass die beiden am nächsten Morgen gar nicht so recht aus dem Schlaf fanden, jedoch weit gefehlt. Beide liebten sie es, in der noch frischen Morgenluft auf dem Balkon zu sitzen und das gemeinsame Frühstück zu genießen.

Es war Sonnabend, und ein herrliches Wochenende lag vor ihnen.

Mona war Sozialarbeiterin und erzählte Franziska oft und gern von ihrem Beruf. Sie liebte es, wenn Franziska sich für ihren Beruf interessierte, denn Mona war mit Leib und Seele dabei, und auch wenn es da schwere und bittere Zeiten gegeben hatte, verlor sie nie den Mut und ging immer wieder von Neuem mit Optimismus und Tatkraft an ihre Aufgabe.

Ihre Arbeit bestand in der Betreuung von Jugendlichen, und ihre große Liebe gehörte einem Projekt, in dem sie mit Jugendlichen gemeinsam eine Art Jugendheim betrieb. Dort konnten die Jungen und Mädchen hinkommen, um ihre Freizeit zu verbringen, um für die Schule zu arbeiten, um von ihren Problemen zu berichten, um miteinander zu feiern...

Für diesen Sonnabend war eine Fete im Jugendheim geplant, und Mona wollte auch hingehen, um die jungen Leute zu unterstützen und um mitzufeiern. Als sie Franziska fragte, ob sie nicht Lust hätte mitzukommen, war schnell klar, dass sie beide gemeinsam hingehen würden.

Franziska war verblüfft, mit wie viel Fantasie und Liebe die Räume für die Feier hergerichtet worden waren. Sie hatte dunkle Räume erwartet, in denen hier und da ein paar Kerzen die Dunkelheit unterbrachen. Aber das hier war etwas Anderes. Hier gab es riesige Dekorationen, große Wandbilder, Luftballons, Luftschlangen, Girlanden, ... es war bunt und hell und freundlich. So recht für eine ausgelassene Stimmung gemacht.

Einen DJ gab es auch, und der kannte mehr als nur eine Sorte Musik. Franziska ging während der Feier zu ihm und erzählte ihm, dass sie freudig überrascht war.

„Das ist doch klar. Wir alle kennen Monas Geschmack. Sie liebt weder düstere Räume noch ständig nur Rap. Und so mit der Zeit haben wir auch an anderen Musikrichtungen Gefallen gefunden."

Die Feier wurde ein großer Erfolg. Man konnte spüren, wie viel Spaß die Jugendlichen daran hatten… und als sie zu später Stunde zu Ende ging, waren noch einige geblieben, um aufzuräumen und alles in Ordnung zu bringen.

Franziska konnte es Mona ansehen, wie sehr sie sich darüber freute. Irgendwie waren es „ihre" Kinder.

Franziska und Mona sprachen am folgenden Morgen über die gelungene Feier und wie sehr es Mona freute, dass die Jugendlichen sich für ihre Sache verantwortlich fühlten.

Mona berichtete aber auch darüber, dass es ihr nicht in jedem Fall gelang, zu den jungen Leuten durchzudringen, dass der eine oder andere einfach aus ihrem Blickfeld verschwand.

Oftmals hörte Mona dann davon, wie es ihm oder ihr ging, und manchmal waren die Dinge, die sie hörte, nur schwer zu verdauen. Da gab es einige, die schon in sehr jungen Jahren in eine Drogenkarriere hineingerieten oder andere, die viel zu früh schwanger wurden, Mädchen, die auf dem Strich landeten, andere, die eine kriminelle Karriere begonnen hatten, aber auch viele, viele, die ein ganz „normales" Leben führten ohne große Dramen.

„Es gibt immer wieder einige, die mir große Sorgen bereiten, die ich einfach nicht erreiche und die in mir nur die Erwachsene sehen, die ihnen vorschreiben will, wie sie zu leben haben und ihnen genau dasselbe erzählt, wie ihre Eltern … und das ödet sie dann an."

Mona berichtete ihr von einem jungen Mädchen, das nur unregelmäßig kam und sich dann oft sehr auffällig benahm. Sie schien Probleme magisch anzuziehen. Jenny war bereits beim Kaufhausdiebstahl erwischt worden und ebenfalls bei anderen Delikten.

So hatte sie auch schon einige Autos aufgebrochen, und an einigen Betrugsgeschichten war sie auch beteiligt gewesen.

Zum Glück für Jenny sind nicht alle diese Straftaten aufgedeckt worden. Aber Mona hätte gern verhindert, dass Jennys Karriere auf dieser Spur weiter verlief.

„Vielleicht sollte ich mal mit ihr reden. Mich kennt sie nicht."

„Ich bin zwar ausnahmsweise mal nicht sehr optimistisch, aber einen Versuch ist es wert."

Franziska begleitete Mona in der nächsten Zeit ins Jugendheim und lernte die jungen Leute dort mit der Zeit kennen. Sie wurde recht schnell akzeptiert, weil bald klar war, dass man mit Franziska reden konnte, dass sie ein stets offenes Ohr für die Probleme der Jugendlichen hatte. Hier gab es keine festgeschriebenen Rezepte. Franziska hörte jedem zu und sagte ihm dann offen und ehrlich, wie sie die Sache sah, ohne sofort zu werten, ohne zu verurteilen.

Jenny hatte sie bislang noch nicht kennengelernt. Eigentlich hatte Franziska das Gespräch über Jenny fast schon vergessen, denn hier gab es so viele, die an einem ehrlichen Gespräch interessiert waren.

An einem der nächsten Wochenenden gab es wieder eine Fete, und die Planung lief wie beim letzten Mal wie am Schnürchen ab. Franziska hatte einiges für die Fete gebacken und dafür auch großen Applaus bekommen.

Wie beim letzten Mal gab es tolle Dekorationen, abwechslungsreiche Musik und viel gute Stimmung.

Zu später Stunde tauchten einige junge Leute auf, die schon sehr angeheitert waren. Sie hatten Einiges an alkoholischen Getränken mitgebracht und schienen sofort die gesamte Aufmerksamkeit an sich zu reißen.

Anscheinend ließen sich die meisten davon aber nicht stören. Sie ignorierten Jenny und ihre Freunde einfach. Es wurde weiter ausgelassen gefeiert und getanzt, und mit der Zeit war von der vorübergehenden Störung nichts mehr übrig geblieben.

Als Franziska kurze Zeit später auf die Toilette ging, fand sie dort Jenny, der schrecklich übel war, und die mit kalkweißem Gesicht über einem Toilettenbecken hing und dabei schweißüberströmt war.

Franziska lief zu ihr, um zu sehen, wie sie ihr helfen konnte. Von der überfröhlichen Jenny war nichts mehr zu merken. Sie schien sich pausenlos nur zu übergeben, und in den Phasen dazwischen heulte sie wie ein Schlosshund, und Franziska konnte sie kaum verstehen, weil sie dabei so sehr lallte.

Das ging eine Weile so. Erst als ein paar der anderen Mädchen kamen, bat Franziska diese, doch Mona Bescheid zu sagen und herzuschicken.

Jenny wurde dann mit vereinten Kräften nach oben ins Betreuerzimmer getragen. … Franziska legte ihr kühle Tücher auf die Stirn und in den Nacken und Mona kochte ihr Tee.

Nach einer ganzen Weile schlief Jenny ruhig ein. Franziska und Mona liefen nach unten und konnten feststellen, dass hier schon ohne sie aufgeräumt und geputzt worden war.

Sie dankten den jungen Leuten herzlich und fragten sie auch noch nach Jenny und ob einer eine Idee hätte, was jetzt mit Jenny geschehen sollte.

„Das ist schwierig," meldete sich eines der Mädchen zu Wort, „Jenny war mit ihrem jetzigen Freund hier. Und der hat sich aus dem Staub gemacht. Zu Hause wird sie auch keiner vermissen, vielleicht öffnen ihr ihre Eltern jetzt mitten in der Nacht nicht einmal die Tür."

Die beiden Frauen beschlossen, Jenny vorerst zu sich nach Hause mit zu nehmen. Dann konnte man weiter sehen.

Am nächsten Morgen schlief Jenny sehr, sehr lange. Franziska und Mona saßen schon seit mehreren Stunden bei ihrem ausgiebigen Sonntagsfrühstück, als Jenny auf dem Balkon auftauchte.

„Ich glaub, ich hab' gestern ganz schönen Scheiß gebaut. Ich hoffe, ich hab' nichts allzu Schlimmes angestellt."