Sehnsucht nach Vitalis - Ingrid Fischer - E-Book

Sehnsucht nach Vitalis E-Book

Ingrid Fischer

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Beschreibung

In den Geschichten begleiten wir einige Menschen auf ihrem Weg von einem kleinen Ort am Fuß der Berge auf die Höhen von Vitalis, aber auch auf Abenteuer, die sie dort erleben. Wir erleben sowohl, wie Menschen den Weg nach Vitalis, als auch wie sie den Weg zu ihrem inneren Selbst finden.

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Seitenzahl: 49

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Ingrid Fischer

Sehnsucht nach Vitalis

Vitalis finden und erleben

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Blind, taub und stumm

Die Geschichte vom kleinen Helios

Die Entdeckung der wahren Liebe

Mischas Aufgabe

Zugehörigkeit

Vishalis Geschichte

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Impressum neobooks

Blind, taub und stumm

In den Vitalisbergen, hoch im Gebirge des nördlichen Kontinents Vitalis, lebten dereinst die Vitaleer.

Sie besaßen besondere Fähigkeiten, weshalb sie bei ihren Umwohnern besonders angesehen waren.

Die Vitaleer lebten in vielen kleinen Dörfern in der kalten Region des Kontinents. Und doch schien ihnen die Kälte nichts auszumachen, denn sie waren tagein, tagaus nur mit einer Tunika und mit linnenen, pludrigen Hosen bekleidet. Sie brauchten keine Wolle, um sich zu wärmen. Einen warmen Tee tranken sie nur, weil es sich dabei so gut plauderte. Sie benötigten ihn nicht, um sich von innen zu wärmen. Auch waren sie nie krank, und doch besaßen sie einen Ruf als Heilkundige und Gelehrte. Sie liebten es, sich den Künsten und den Wissenschaften zu widmen und gewährten jedem Hilfe, der ihrer bedurfte.

Kein anderes Volk des Kontinents besaß ihre Fähigkeiten, dennoch behielten sie ihre Fähigkeiten nicht für sich, sondern lehrten sie jedermann, dem es danach verlangte. Ihnen galt es als größte Tugend sich weiter zu entwickeln und anderen auf ihrem Weg der Entwicklung zu helfen.

Doch war der Kontakt zwischen den Bewohnern des Tales und den Vitaleern eher spärlich, denn der Weg hier hinauf war beschwerlich, und für die Talmenschen war es auf dem Berg zu kalt und unwirtlich, so dass niemand ohne Grund hinauffand.

So lebten die Vitaleer die meiste Zeit unter sich, vervollkommneten ihre Fähigkeiten und besuchten von Zeit zu Zeit die Menschen im Tal, wenn es an der Zeit schien ihr Wissen weiterzugeben.

Bei den Vitaleern ging es sehr still zu, denn sie konnten sich ohne zu sprechen nur durch die Kraft ihres Geistes verständigen.

Wenn sie einem Talmenschen begegneten, so fragten sie ihn nicht, wie es ihm ginge, denn sie konnten in ihn hineinschauen und es erkennen. Jeden Energiestrom, jedes kleinste Teilchen des Körpers konnten sie wahrnehmen, und so war es ihnen ein Leichtes, Krankheiten zu heilen, konnten sie doch jedes Ungleichgewicht mit der Fähigkeit ihres Bewusstseins erkennen.

Eines Tages wurde unten im Tal ein ungewöhnlicher Junge geboren. Im Gegensatz zu allen anderen Talbewohnern hatte er nicht braune sondern blaue Augen, seine Haut war zart und sehr hell, und es fiel auf, dass er schneller als jedes andere Kind anfing zu laufen und zu sprechen.

Tore war ein fröhliches Kind. Er schien niemals zu weinen, auch nicht, wenn er sich im Spiel den Ellbogen oder das Knie aufschlug. Seine Wunden heilten sehr schnell, und niemals war er krank.

Er lernte alle Dinge ungewöhnlich schnell und war ohnehin ein neugieriges Kind.

Wo er hinlief, folgte ihm ein Zug von Haustieren, es schien, als wären sie alle von ihm angezogen. Er ging liebevoll mit ihnen um, aber auch mit seinen Eltern und Geschwistern. Niemals hörte man ihn ein harsches Wort zu irgendwem sagen, und seine Augen strahlten Wärme und Liebe gegenüber jedermann aus.

Tore war sehr wissensdurstig und als er heranwuchs, gab es nichts mehr, was man ihn unten im Tal lehren konnte. War es da ein Wunder, dass er beschloss hinauf auf die Höhen zu klettern, um die Vitaleer zu besuchen?

Viele warnten ihn vor der langen und beschwerlichen Reise und vor allem vor der Kälte auf den Bergen der Vitaleern.

Aber Tore ließ sich nicht beirren. Irgendetwas trieb ihn unaufhaltsam an die Vitaleer aufzusuchen, als wäre das das Ziel, das es in seinem Leben zu erreichen gälte.

So schnürte er seinen Ranzen, packte einige Säcke voll Nüssen und Samen als Proviant ein, eine warme Decke und eine Haube gegen Kälte, Schnee und Regen.

Lange wanderte er durch das felsige, zerklüftete Gebirge, und oftmals fragte er sich im Stillen, ob er sein Ziel wohl jemals erreichen würde.

Er kannte nicht den genauen Weg, wusste nur, dass er hinauf auf die höchsten Berge klettern musste, denn niemand aus seinem Volk hätte ihm den genauen Weg zu den Vitaleern beschreiben können.

Während er im Stillen wanderte, bemerkte er, dass er im Innern eine Stimme hören konnte, die ihm den Weg zu weisen schien, wenn er sich auf sie konzentrierte.

Zuerst hielt er das für Einbildung, aber die Stimme kehrte stets wieder, und zuweilen machte sie ihm einige Voraussagen, die alle eintrafen. Zum Beispiel sollte er, als er schon glaubte, sich verlaufen zu haben, eine geraume Zeit weiterlaufen, bis er an einen knorrigen alten Baum mit besonders tief herabhängenden Ästen kam und dann nach rechts den Berg hinan abbiegen.

Tore folgte mittlerweile all diesen Anweisungen. Er wusste nicht, wievielte Tage und Nächte er schon unterwegs war. Die Zeit schien keine Rolle zu spielen. War er gestern losgelaufen oder schon vor ein paar Tagen? War er schon wochenlang unterwegs?

Auch die Vorräte wurden nicht kleiner, und je länger er lief, desto geringer schien sein Hunger zu werden.

Er kam schnell voran und meisterte alle schwierigen Situationen ohne große Probleme. Im Gegenteil: Je länger die Wanderung dauerte, desto tatkräftiger fühlte sich Tore. Er bemerkte, dass seine Vorfreude wuchs endlich auf die Vitaleer zu treffen, so wie man sich freut liebe Verwandte wiederzutreffen, und doch hatte Tore sie noch nie zu Gesicht bekommen.

Viele Klippen und Monde später tauchte in seinem Blickfeld ein kleines Dorf auf. Es war eingeschneit und doch wirkte es fröhlich und sonnig hell. Dabei fiel Tore auf, dass er während der gesamten Wanderung nicht ein einziges Mal gefroren hatte, und auch die Kälte hier oben nahm er nicht als unangenehm wahr.

Als er das Dorf betrat, war es sehr ruhig dort, obwohl aus vielen Hütten Menschen herausströmten. Niemand rief und johlte, wie es in seinem Dorf der Fall gewesen wäre und doch nahm Tore eine freudige Erregung unter den Menschen wahr.