Franziskas Wiederkehr - Ingrid Fischer - E-Book

Franziskas Wiederkehr E-Book

Ingrid Fischer

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Beschreibung

Dies ist der zweite Teil der Franziska-Trilogie. Dort werden die Wanderungen, die Aufgaben und das Leben im Zuhause von Franziska beschrieben. Sie trifft dabei u.a. auf Menschen, die ihre Hilfe bitter nötig haben und auch erhalten und dadurch z.T. erstaunliche Entwicklungen durchlaufen. Wir lernen aber auch Franziskas Heim und dessen Umgebung sowie ihre zuweilen ungewöhnlichen Handlungsweisen und Problemlösungen kennen.

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Seitenzahl: 53

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Ingrid Fischer

Franziskas Wiederkehr

Ungewöhnliche Geschichten einer ungewöhnlichen Frau

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Franziskas Wiederkehr

Lisas Geschichte

Lisas Wunsch und Lisas Ängste

Loslassen

Mami

Mitgefühl

Ostern

Den Schlaf bewachen

Sehnsucht nach Franziska

Städtereise

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Impressum neobooks

Franziskas Wiederkehr

Lange ist es her, dass wir Franziska getroffen haben. Ihr Haus war verweist, die Blumen und Pflanzen vor ihrem Haus nicht gegossen. Die Tiere kamen nicht mehr, wussten sie doch, dass sie ohnehin niemand füttern würde …

Jetzt hatte sich etwas verändert: Die Haustür stand offen, ebenso die Fenster. Vor dem Haus standen ein Tisch und ein paar Korbsessel, als würden sie auf jemanden warten. Und ich wusste auch schon auf wen.

Ich lief hin. Mit wehenden Haaren und fliegenden Kleidern, Freude im Herzen und ein Juchzen auf den Lippen. Endlich, endlich, endlich!

Es war Sommerende, und doch schien mir kein Tag je so schön gewesen zu sein. Franziska war zurückgekehrt und mit ihr die Liebe. Die Liebe zu all dem, was uns umgibt: Die Pflanzen, die Tiere, das Haus mit all seinem Innenleben, die Menschen, die uns täglich umgeben.

Und dann stand sie vor mir. Gelocktes, helles, etwas wildes Haar. Ein Lachen im Gesicht und das Strahlen ihrer Augen.

Franziska, Du hast mir so sehr gefehlt. Und doch weiß ich es erst jetzt so recht, da ich Dich wiedersehe.

Auf dem Tisch, wie könnte es anders sein, steht schon die Kanne mit dem Tee und das Schälchen mit den Keksen. Als hätte sie auf mich gewartet. Als wäre sie nie weg gewesen.

Dass sie immer wieder geht, weiß ich. Aber niemals war sie so lange weg, wie dieses Mal.

Mein Herz macht vor Freude einen Sprung, als ich ihr gegenüberstehe, und wir schließen uns in die Arme, und alles ist so vertraut, als hätte es diese Zeit der Trennung nie gegeben.

Festhalten? Man kann sie nicht festhalten. Und doch gibt es den Gedanken: Ich lass Dich niemals wieder gehen.

Dabei weiß ich, niemand kann Franziska festhalten. Und niemals wird ein Abschied von ihr schmerzhaft sein, denn es gehört zu ihr, wie die vier Jahreszeiten zum Rhythmus des Jahres.

Und hast Du schon einmal versucht, eine Jahreszeit festzuhalten?

Lisas Geschichte

Franziska war in die Stadt gekommen, um eine Freundin zu besuchen, und da war es zu einer lieben Angewohnheit geworden, dass Franziska morgens beim Bäcker Brötchen holen ging.

Franziska mochte es, um diese Zeit durch die Straßen zu wandern, denn es fehlte ihnen noch die Hektik des späteren Tages, und man konnte das Erwachen der Stadt spüren. Überall machten gerade die ersten Läden auf: der Zeitungsladenbesitzer stellte seine Schilder mit den neuesten Schlagzeilen heraus, die Blumenfrau die Eimer mit den Rosen, Nelken und den vielen anderen bunten Sträußen. Und wenn man zum Bäcker wollte, brauchte man nur dem Geruch von frischgebackenen Brötchen zu folgen. Diesen Geruch mochte Franziska besonders. Er hatte so etwas Vertrauen erweckendes. Sie kannte ähnliche Gerüche aus ihrer eigenen Küche von zu Hause, und sie schienen die Menschen in gute Stimmung zu versetzen.

Gerade war die junge Frau vor Franziska an der Reihe und orderte eine ziemlich große Menge Brötchen, so dass Franziska sich schon ein wenig darüber wunderte. Aber in der Stadt, soviel hatte Franziska schon gelernt, gab es viele sonderbare Dinge. Dennoch machte sie eine kurze Bemerkung darüber zu der Frau vor ihr: „Sie haben wohl eine ganze Schar von Menschen an ihrem Frühstückstisch."

„Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich ziehe gerade ein, und die vielen Brötchen sind die Verpflegung für meine Helfer."

„Ziehen Sie hier in die Gegend?"

„Ja, ich habe vorher am anderen Ende der Stadt gelebt."

Und dann bemerkte Franziska, dass die Frau still wurde und feuchte Augen bekam.

„Sie wären gerne dort geblieben?" Franziska schaute die Frau ernst an.

„Ja und Nein. Das ist eine komplizierte Geschichte. Ach wissen Sie was? Wenn Sie Lust haben, kommen Sie doch einfach heute Nachmittag bei mir vorbei. Dann sind wir sicherlich mit den wichtigsten Einräumarbeiten fertig und feiern ein wenig den Umzug. Es wäre schön, jemand aus der neuen Umgebung mit dabei zu haben."

„Oh, herzlich gerne. Aber ich bin hier selber zu Besuch. Wenn ich darf, bringe ich meine Freundin mit, bei der wohne ich hier."

Und so erhielt Franziska die neue Adresse von Lisa und nahm sich ganz fest vor, sie am Nachmittag mit Johanna zu besuchen.

Vorher gab es da noch ein herrliches Frühstück auf Johannas lauschigem Balkon. Davor stand eine wunderschöne alte Eiche, in der die Vögel sich bereits aufgereiht hatten, um den beiden Frauen ihr Frühstücksständchen zu bringen.

Johanna hatte inzwischen den kleinen Tisch liebevoll gedeckt, und Franziska stieß vor Entzücken ein freudiges „Oh" aus, als sie auf den Balkon trat. Sie war immer wieder erstaunt, wie anheimelnd, naturverbunden und wohltuend die Atmosphäre auch in der Stadt sein konnte und genoss es jedes Mal, bei Johanna zu Besuch zu sein.

Franziska erzählte Johanna von ihrer kleinen Begegnung beim Bäcker und dass sie für den Nachmittag eine Einladung für sie beide hatte.

„Typisch Franziska, „ bemerkte Johanna und mit einem Augenzwinkern: „Dich kann man ja wirklich nirgendwo allein hingehen lassen. Schon bist Du wieder dabei, die Menschheit zu retten."

Die beiden lachten herzlich über Johannas Bemerkung und ließen sich das Frühstück schmecken.

Dann unterhielten sie sich darüber, wie es gewesen war, als Johanna hierher zog. Wie traurig sie sich damals gefühlt hatte, wie unglücklich über die Trennung von ihrem damaligen Lebenspartner. Wie gut es Johanna getan hatte, endlich auf eigenen Füßen zu stehen und wie schwer es ihr von Zeit zu Zeit noch fiel, weil die Traurigkeit immer wieder einmal zurückkehrte.

„Irgendetwas an Lisa erinnert mich an Dich. Ich glaube, es ist die Stimmung, in der sie sich befindet. Sie ist nicht nur traurig. Da ist auch ein Hauch von Verzweiflung, der sie umgibt."

„Es ist sicherlich eine gute Idee, heute Nachmittag dort hinzugehen, damit Lisa gleich neue Menschen kennenlernt und etwas von ihrem eigenen Schmerz abgelenkt wird."

Als die beiden Frauen bei Lisa eintrafen, war die Wohnung gefüllt mit Menschen und Umzugskartons, die immer noch überall herumstanden.

Lisa begrüßte sie herzlich. „Schön, dass Sie gekommen sind. Ich freue mich, gleich beim Einzug jemanden aus der neuen Gegend kennenzulernen."