Frau Beethoven - Verena Maatman - E-Book
SONDERANGEBOT

Frau Beethoven E-Book

Verena Maatman

0,0
6,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 6,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

»Leb wohl! O liebe mich fort. - Verkenne nie das treueste Herz Deines Geliebten! Ewig Dein - ewig mein - ewig uns.« Ludwig van Beethoven an seine unsterbliche Geliebte.  Der Komponist und seine größte Muse. Voller großer Gefühle, voller Musik - ein historischer Roman um die große Liebe Beethovens.  Wien, 1799: Um ihr Klavierspiel zu perfektionieren und damit auf dem Heiratsmarkt der Wiener Noblesse zu punkten, erhält die zwanzigjährige Josephine von Brunsvik Unterricht bei dem angesagten Pianisten Ludwig van Beethoven. Fasziniert von seiner Virtuosität am Klavier und seinem Charme verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. Ihr junger Lehrer hegt ähnliche Gefühle für sie. Doch eine Verbindung zwischen einer Adligen und einem Bürgerlichen ist undenkbar. Josephine muss stattdessen einen wesentlich älteren Grafen ehelichen, und die trauten Klavierstunden nehmen ein Ende. Fünf Jahre später ist Josephine Witwe und Mutter von vier Kleinkindern. In dieser verzweifelten Situation trifft sie Ludwig van Beethoven wieder und die alten Gefühle flammen wieder auf. Hat ihre verbotene Liebe nun eine Chance? »Sehr schön geschrieben, mit viel musikalischen Hintergrund, dieses Buch hat mich sehr berührt!« ((Leserstimme auf Netgalley)) »Frau Beethoven - ein zartes, leidenschaftliches Buch, das ab Seite eins in den Bann zieht. « ((Leserstimme auf Netgalley))

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover & Impressum

Prolog – Die Appassionata

Wien, am 31. März 1821 – Mitten in der Nacht

1799

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

Wien, am 31. März 1821 – Am Morgen

1804–1807

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

31

32

33

Wien, am 31. März 1821 – Am Vormittag

1808–1810

34

35

36

37

38

39

40

41

Wien, am 31. März 1821 – Am Mittag

1812–1816

42

43

44

45

46

47

48

49

50

51

52

53

54

55

56

57

58

Wien, am 31. März 1821 – Am Nachmittag

Epilog

Nachwort

Dramatis Personae

Bibliografie

Prolog – Die Appassionata

Wien, im Sommer 1806

Die Turmuhr des nahe gelegenen Stephansdoms schlug drei Mal. Es war tiefste Nacht. Bis auf das Kratzen der Feder, die Ludwig gnadenlos über das Notenpapier jagte, war es mäuschenstill. Ganz Wien schlief, während er aufschrieb, was in seiner Seele brannte. Unzählige schwarze Punkte und Striche kleckste er in Windeseile aneinander, außer ihm würde sie niemand entziffern können. Er wusste, dass das Stück gut war, sehr gut sogar.

Ungeduldig rieb er sich die Augen. Er sollte sie schonen, da ihm bereits die Ohren Probleme bereiteten. Aber das Werk war noch nicht fertig. Und seinen Kreativitätsfluss wollte er keinesfalls wegen ungünstiger Lichtverhältnisse oder ähnlicher Lappalien unterbrechen. Also schrieb er weiter bis zum letzten Ton. Dann lehnte er sich zurück und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Am Horizont sah er einen hellen Streifen schimmern. Ein neuer Tag brach an.

Er nahm die Kerze vom Schreibtisch und stellte seine eben beschriebenen Notenblätter aufs Klavier. Natürlich würde gleich ein verärgerter Nachbar an die Tür bollern und ob der nächtlichen Ruhestörung ein Gezeter veranstalten. Doch das war ihm einerlei. Wie immer, wenn er etwas ganz Großes komponierte. Was störten ihn da die Kleingeister, mit denen er zufällig in einem Haus wohnte.

Er begann zu spielen. Die Musik donnerte und brauste über die Tasten und durchbrach die Nacht mit einem wahren Klanginferno.

Als er zu Ende gespielt hatte, saß er noch eine Weile regungslos vor dem Klavier. Ja, das Stück drückte alle Gefühle aus, die er seit Wochen empfand. Er liebte Josephine, und Josephine liebte ihn. Das hatte sie oft genug gesagt, und er hatte es auch schwarz auf weiß in mehreren ihrer Briefe. Aber was aus ihnen werden sollte, stand in den Sternen.

Immer wenn er sie sah, vernahm er in seiner Brust ein wahres accelerando seines Herzschlags. Seine oftmals rebellische Natur wich bei ihrem Anblick stets zärtlichen Gefühlen. Sie waren seelenverwandt. Josephine verstand seine Musik und ihn selbst wie niemand sonst. Sie konnten miteinander lachen und scherzen, sie konnten über Politik und Philosophie sprechen und sich ihre geheimsten Gedanken anvertrauen. Immer knisterte die Luft vor Energie, wenn sie beieinander waren.

Er wollte sie zur Frau. Nichts hatte er sich jemals so sehr gewünscht wie das. Aber sie war eine Adlige, er hingegen ein Bürgerlicher. Ihre Familie widersetzte sich einer Verbindung mit ihm. Außerdem befürchtete er, dass sie auch aufgrund ihres unsäglichen Pflichtgefühls gegenüber ihren Kindern auf ihr persönliches Glück – und seines – verzichten könnte. Seit einiger Zeit wich sie ihm aus und hielt ihn hin; dann wieder lud sie ihn ein, wollte, dass er ihr vorspielte und ihr Klavierunterricht gab.

Vielleicht muss ich einfach noch etwas Geduld haben, dachte er, viel Geduld. Leider lag ihm das gar nicht, und er wusste er nicht, wie er seiner Sehnsucht Herr werden sollte. Seit Langem wandelte er auf dem schmalen Grat zwischen Euphorie und Depression. Sein ganzes Denken kreiste immerzu um sie, um diese fröhliche, liebenswerte Frau mit dem unbeschwerten Lachen, die das Blut in seinen Adern kribbeln ließ und die ihn liebte, obgleich sie ihn auf Abstand hielt.

Als er am Nachmittag spazieren gegangen war, hatte plötzlich das Toben und Rauschen seines überschäumenden Herzens eine musikalische Gestalt angenommen. Er hatte in seinem Innern die Musik gehört, die seinen derzeitigen Gemütszustand widerspiegelte. Er war nach Hause geeilt und hatte den letzten Satz der Klaviersonate, an der er seit Monaten arbeitete, komponiert, und damit endlich ein Ventil gefunden, seinen Liebeskummer auszudrücken und zu verarbeiten. Er jagte noch einmal seine Finger über die Tastatur. Ja, es ging ihm besser! Seltsam, dass kein Nachbar Rabatz geschlagen hatte.

Er klappte den Klavierdeckel zu und stand auf. »La Passionata« will ich die Sonate nennen, beschloss er, als er sich auf sein Bett fallen ließ. Die Leidenschaftliche, die sein Innerstes aufwühlte.

Vielleicht muss ich die Beziehung zu Josephine so angehen lassen wie die Komposition einer Sinfonie, dachte er. Eine wunderbare Melodie musste ausgearbeitet und immer wieder geschliffen werden wie ein Rohdiamant. So würde es auch mit ihm und Josephine sein. Eines Tages würde ihre Verbindung glänzen wie ein Diamant und klingen wie eine vollendete Sinfonie. Eine Sinfonie der Liebe.

Wien, am 31. März 1821 – Mitten in der Nacht

Josephine schlug die Augen auf. Das fahle Mondlicht leuchtete ihr direkt ins Gesicht. Grabesstille lag über der Stadt. An der Wand zuckten die Schatten einer fast vollständig heruntergebrannten Kerze. Tentakel aus Wachs breiteten sich über die Kommode aus, und das flackernde Aufbegehren der Flamme kündigte an, dass ihr Ende kurz bevorstand. Vicky, ihre älteste Tochter, hatte die Kerze am Abend dorthin gestellt, denn Josephine hatte Angst vor der Dunkelheit und wollte immer ein wenig Licht im Zimmer haben, wenn sie nachts vor Schmerzen aufwachte. Aber die dämonischen Schatten der Kerze beunruhigten sie nun noch mehr als die Dunkelheit: Es schienen die Vorboten des Fegefeuers zu sein, das sie bereits erwartete. Sie wusste, dass sie ihr Leben bald aushauchen würde, ebenso wie diese Kerze.

Sie drehte den Kopf zur Seite. Vicky war im Sessel neben ihrem Bett eingeschlafen. Ihr Zopf hatte sich aufgelöst, und ihre Haare hingen halb in ihr Gesicht. Immer wenn sie ausatmete, wurde eins ihrer Löckchen ein bisschen nach oben geweht. Josephine lächelte. Vicky war so ein liebes Mädchen. Eigentlich war sie kein Mädchen mehr, sondern eine junge Frau von zwanzig Jahren.

Ich hätte sie verheiraten müssen, dachte Josephine. Ich hätte sehen müssen, dass sie einen guten Mann bekommt, der für sie sorgt und der sie liebt. Sie hielt inne. Vor allem einen, den auch Vicky selbst liebt, korrigierte sie sich. Das war das Wichtigste, damit das Leben ihrer Tochter nicht so verlaufen würde wie ihr eigenes. Ihre Mutter hatte sie seinerzeit, als sie so alt gewesen war wie Vicky jetzt, gegen ihren Willen in eine Ehe gedrängt. Das würde sie Vicky niemals antun wollen.

Sie seufzte. Diese Gedanken erübrigten sich nun ohnehin. Ihr blieb nicht mehr genügend Zeit, um auf die Zukunft ihrer Tochter Einfluss zu nehmen. Sie hoffte inständig, dass Vicky – ebenso wie ihre anderen Kinder – ihren Weg zu einem glücklichen und erfüllten Leben finden würde.

Plötzlich vernahm Josephine in der Ferne das Klackern von Hufen herantrabender Pferde. Sie kamen näher und näher. Jetzt hörte sie auch die Räder einer Kutsche, die von den Pferden gezogen wurde und über das Pflaster holperte. Wer wohl um diese Uhrzeit in der Kutsche sitzen mag? Vielleicht ein junges Mädchen und seine Mutter?

Sie spürte, wie ihre Erinnerungen nun mit aller Macht Besitz von ihr ergriffen und im Rhythmus der Pferdehufe durch ihren Kopf galoppierten. Wie damals, dachte sie. Wie damals, als Mama mich nach Wien brachte, um mich zu verheiraten … Sie schloss die Augen und ließ sich von ihren Gedanken zurück in die Vergangenheit tragen.

5

Als sie wieder im Hotel waren, lief Josephine unruhig vom Salon in ihr Schlafzimmer und von dort wieder in den Salon. Mal rückte sie die Vase mit den Blumen zurecht, mal griff sie nach einem Buch, dann wieder setzte sie sich ans Klavier und spielte ein paar Takte der Sonate ihres zukünftigen Lehrers. Immer kreisten ihre Gedanken um den attraktiven Musiker.

»Josephine, setzt du dich bitte endlich hin, wenn du dich schon nicht ausruhen möchtest!«, sagte Mama entnervt. »Wir gehen heute Abend auf den Ball des Herrn Joseph Müller. In einer Stunde müssen wir uns fertigmachen.«

Auch das noch! Josephine stöhnte innerlich auf. Normalerweise liebte sie Bälle, aber der Tag war schon ereignisreich genug gewesen und sie wollte lieber weiter an van Beethovens Stück üben, um am folgenden Tag den guten Eindruck vom heutigen Tag nicht zu zerstören.

Doch die Optimierung ihres Klavierspiels war in Mamas Augen nur Mittel zum Zweck und nicht das große Ziel an sich, wegen dem sie in die Hauptstadt gekommen waren. Mama wollte sie an einen reichen, gut situierten Adligen verheiraten. Aus diesem Grund durften vor allem die Bälle nicht vernachlässigt werden.