Frau, wach endlich auf! Weibliche Selbstfindung - Katrin Goldstein - E-Book

Frau, wach endlich auf! Weibliche Selbstfindung E-Book

Katrin Goldstein

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Beschreibung

Von Jugend an wird Frauen eingetrichtert, dass der Schlüssel zu einem erfolgreichen Berufs- und Privatleben ausschließlich in Kompetenzen in Kombination mit einer ansprechenden Optik liegt. Gute Ausbildung und ein hervorragendes Aussehen können zwar so manche Tür öffnen. Doch fehlen Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, wird der Weg zum Erfolg versperrt sein. Leider verkaufen sich die meisten Frauen weit unter Wert. Selbstzweifel sind an der Tagesordnung und verhindern die große Karriere, die finanzielle Freiheit oder den Traumpartner. Allzu schnell wird dann die Entschuldigung aus dem Hut gezaubert, dass manche von Geburt an mit dem perfekten Auftreten ausgestattet sind und andere automatisch auf den hinteren Rängen bleiben müssen. Genau mit diesen falschen Annahmen macht Marie Gersten Schluss. Denn die Geschichte der Autorin und erfolgreichen Karrierefrau zeigt, wie sich ein übergewichtiges Entlein mit einem schlechten Schulabschluss mit der richtigen Strategie zu einem strahlenden Schwan gemausert hat. Sie ist auf dem Gipfel des beruflichen und privaten Glücks angekommen. Ihre ebenso simplen wie genialen Erfolgsrezepte teilt sie nun in ihrem Buch. Herausgekommen ist ein intensiver Ratgeber, welcher Leserinnen dabei begleitet, sich mit dem eigenen Selbstwert auseinanderzusetzen und daraus zielgerichtete Strategien für den Aufbau eines gesunden Selbstbewusstseins abzuleiten. Die Autorin erläutert, wie Lebensziele definiert werden und führt in die Grundlagen einer erfolgreichen Kommunikation ein. Neben vielen Praxisbeispielen, die zeigen, dass jede Frau mit diesen Tipps selbstbewusst sein kann, wird das Buch mit zahlreichen Übungen für den eigenen Erfolg abgerundet. Ein innovativer Ansatz und ein Buch für alle Frauen, die innerhalb von 60 Tagen endlich das Beste im Leben verdienen wollen!

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalte

Einleitung

Eine starke Frau werden

Was bedeutet es eigentlich, als Frau stark zu sein?

Anerkennung und eigene Identität

Stichwort Self-Empowerment - wie gelingt das in der Praxis?

Mut für eine Reise ins Ungewisse

Die Abenteurerin in dir

Ziehe los in die Welt

Lebe die wilde Frau

Mut zeigen, und dabei eine Frau sein

Veränderung findet im Kopf statt

Unabhängigkeit und Einsamkeit sind keine Schwächen

Alleinsein macht frei

Kinder ja, aber nur alleine

Single-Frauen: Ein bewusster Lebensstil

Allein klarkommen und über dich selbst entscheiden

Keine Rechtfertigung für diesen Lebensstil

Sexualität nach den eigenen Wünschen gestalten

Verhütung und Abtreibung - Themen, die dazugehören

Bewusstes Entscheiden gegen Kinder

Karriere und Selbstverwirklichung

Karriereträume & Lebenswünsche verwirklichen

Selbstverwirklichung stärken

Personal Brand & Selbstmarketing

Auf die eigene Kreativität bauen

Vorbild für andere Frauen werden

Die unabhängige Frau in Beziehung & Familie

Trotz Partner: Unabhängigkeit und Freiheit bewahren

Sich Zeit für sich nehmen

Self-Care - auch in der Partnerschaft und Familie

Die abenteuerliche Mama – klassische Klischees sind von gestern!

Finanziell unabhängig bleiben

Praxisguide zur Selbststärkung

Rituale: Natur zur Entdeckung der Weiblichkeit

Im Einklang mit dem eigenen Körper sein

Die Innenschau

Austausch & Netzwerke

Abschluss

Quellen und weiterführende Literatur

Einleitung

„Frauen, wacht auf! Was auch immer die Hürden sein werden, die man euch entgegenstellt, es liegt in eurer Macht, sie zu überwinden. Ihr müsst es nur wollen.“

Olympe de Gouges (1748–1793), französische Frauenrechtlerin, Revolutionärin und Schriftstellerin

Als Frau unabhängig und frei zu sein, sollte eigentlich ein Grundrecht sein. Doch für viele Frauen bleibt dies leider nur ein Wunsch. Entweder, weil sie in Regionen leben, wo Frauen nur wenige Rechte haben, oder weil dort die Freiheit grundsätzlich unterdrückt wird. Aber auch aufgrund der eigenen Familiengeschichte, des Glaubens sowie sozialer Umstände ist es für viele Frauen fast unmöglich, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Diejenigen Frauen, die das Glück haben, in einer relativ gerechten Gesellschaft aufzuwachsen, haben die Macht, Hürden zu überwinden, um unabhängig zu leben. So wie Olympe de Gouges es einst sagte: Frau muss es nur wollen.

In diesem Buch geht es darum, Frauen auf dem Weg zu unterstützen, ihre Unabhängigkeit und innere Stärke zu finden, die innere Abenteurerin auszuleben sowie den Mut aufzubringen, sich zu verändern. Dann lassen sich die Reise ins Ungewisse wagen und neue Welten entdecken.

Ist dieses Buch dadurch ein feministisches Buch? Ja! Denn Feminismus analysiert aus verschiedenen Blickwinkeln die Gründe, warum Gleichberechtigung noch nicht geschafft ist. Er geht unter anderem der Frage nach, was Frauen hindert, unabhängig und frei zu sein und in welcher Form das Frauenbild von Erziehung, Rollenbildern, Klischees und Idealen geprägt wird. Die Antworten auf diese Fragen sind komplex und vielseitig. Diese zu benennen und sich dafür einzusetzen, dass jede Frau ihr Leben selbstbestimmt und frei gestalten kann, ist Teil des Feminismus. Es gilt, das Frausein uneingeschränkt auszudrücken. Das macht den Feminismus auch so stark und erfolgreich. Denn die Frauenbewegung hat vielfältige Gesichter und Geschichten. Sie umfasst alle Ebenen und Bereiche des Lebens, beginnt aber immer in einem selbst. Selbstbestimmung und das Bestreben, frei und unabhängig zu sein, bedeutet somit eine aktive Teilnahme an der Frauenbewegung.

In diesem Buch wird es keine Doktrinen und Forderungen geben. Es geht auch nicht darum, sich dem Feminismus zu 100 Prozent zu verpflichten, sondern darum, sich selbst den Raum zu geben und den Mut zu haben, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die folgenden Seiten werden einen Anstoß dazu geben, das eigene Selbstbild zu überdenken. Denn Empowerment, Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins und Selbstbestimmung sind bis heute nicht selbstverständlich. Die aktuelle Generation an Frauen ist weiterhin von veralteten Erziehungsmustern aus den Kindertagen konditioniert. So haben viele Frauen gelernt, brav und höflich zu sein, sich an Regeln zu halten, stets ja zu sagen und dem gängigen Gesellschaftsbild zu entsprechen.

Das heutige, postmoderne Gesellschaftsbild, das der Idee entspricht, dass jede Frau nach eigener Fasson glücklich sein darf, funktioniert deshalb nur in der Theorie. In der Praxis sind viele Frauen davon noch weit entfernt. Wer allerdings nach diesem Konzept leben kann, nimmt sich den Druck, eine bestimmte Rolle als Frau einnehmen zu müssen.

Damit dies auch dir und allen anderen Frauen gelingt, die durch die Erziehung der Eltern stark geprägt sind, bedarf es einer Anleitung. Denn Lebensweisen sind veränderbar! Auch deine. In diesem Buch findest du einen Begleiter, der dir Mut macht und dich in deinem Unterfangen, stark und unabhängig zu sein, fördert.

Während der Feminismus vordergründig um die Gleichstellung der Geschlechter und Frauenrechte kämpft und öffentlich auf die Benachteiligung von Frauen aufmerksam macht, geht es in der Tiefe um Aufklärung, Bildung von Organisationen, Verbänden und Netzwerken sowie das Recht auf Selbstbestimmung, auch sexuell. Unabhängiges Frausein ist deshalb ein wichtiger Teil des Feminismus.

Unabhängig und frei: Mit diesem Buch den Weg ebnen, um eine starke und unabhängige Frau zu werden

Wie lassen sich Unabhängigkeit und ein selbstbestimmtes Leben erreichen? Vor allem, wenn es im Alltag, in der Familie oder im Beruf immer wieder Bestrebungen gibt, die eigene Emanzipation zu verhindern? Zumal im gesellschaftlichen Miteinander Sexismus und Anti-Feminismus weiterhin präsent sind. Viele Frauen, die sich wehren und Stärke zeigen, ecken an. Leider werden sie in der Gesellschaft noch viel zu oft belächelt oder als „crazy Girl” dargestellt. Die eigene Abenteurerin kommt dadurch nie richtig zum Vorschein. Und Selbstbestimmung steht plötzlich wieder an zweiter Stelle. Kein Wunder. Denn bewusst oder unbewusst müssen sich Frauen mit Themen und Fragen auseinandersetzen, die Männern nie gestellt werden. Frauen müssen erklären, wie sie Beruf und Familie unter einen Hut bringen, weshalb sie noch Single sind, warum sie sich gegen Kinder entschieden haben, warum sie abtreiben oder die Karriere an erster Stelle steht. An allen Fronten kämpfen Frauen gegen Vorurteile hinsichtlich ihrer Entscheidungsgewalt, ihrer Fähigkeiten und ihres Wesens. Führen sie darüber hinaus vielleicht noch eine nicht heterosexuelle Lebensweise, haben sie es noch schwerer, anerkannt zu werden. Damit Frauen unabhängig und stark sein können und dürfen, bedarf es offener und demokratischer Gesellschaften.

Mut ist in diesen Gesellschaften eines der Werkzeuge, die es braucht, um Unabhängigkeit zu erreichen. Das Stärken der eigenen Identität, Self-Empowerment und das bewusste Entgegenstellen von Stereotypen und Rollenmustern sind weitere Faktoren, die den Weg ebnen, eine starke Frau zu werden. Ebenso gehören bewusste Veränderungen in Karriere und Beruf dazu. Alle diese Eigenschaften bestimmen den eigenen Lebensstil. Sei es als Partnerin, Single, Mutter oder Geschäftsfrau - Selbststärkung kommt von innen heraus. Sie wirkt sich auf das Selbstbild und die Fähigkeit, Entscheidungen zu fällen, aus.

In den nachfolgenden Kapiteln geht es darum, sich neuen Begebenheiten im Leben zu öffnen und den Weg einer starken Frau einzuschlagen, oder beizubehalten. Manchmal fehlt dafür nicht mehr, als den Blickwinkel zu überdenken und zu ändern. Denn oft sind die eigenen Einstellungen und Handlungen unbewusst durch Rollenbilder und Stereotypen sowie überholte Meinungen geprägt. Wenn du dich öffnest, auf deine einzigartige Lebensweise vertraust und Veränderungen mit Mut und Verantwortungsbewusstsein vorantreibst, dann stärkst du nicht nur das Frausein symbolisch. Du verwandelst dich dadurch in eine starke Frau, die anderen Frauen in der Zukunft ein Vorbild sein kann. Schließlich möchtest nicht nur du frei entscheiden können, sondern wünschst dir auch, dass deine Kinder und alle anderen heranwachsenden Mädchen und jungen Frauen über sich selbst bestimmen können.

Geschichtlicher Hintergrund: Darum fällt es Frauen noch immer schwer, stark und unabhängig zu sein

Warum fällt es vielen Frauen schwer, sich der eigenen Stärken bewusst zu werden? Woran liegt es, dass sie gehemmt sind, wenn es darum geht, für die eigenen Rechte einzustehen? Aus welchem Grund ist es trotz zahlreicher Frauenbewegungen notwendig, für ein selbstbestimmtes Leben zu kämpfen?

Gleichberechtigung ist ein harter Kampf. In der Bundesrepublik Deutschland zum Beispiel wurde sie erst sehr spät im Grundgesetz verankert. Noch in den siebziger Jahren war es dem Ehemann erlaubt, der Partnerin zu verbieten, berufstätig zu sein. Und zwar per Gesetz. Auch war die Abtreibung bis zum Ende der siebziger Jahre nicht legitim. Bis heute wird Frauen Schwangerschaftsabbruch und Selbstbestimmung über den eigenen Körper streitig gemacht. Ebenso gibt es beim Thema Gleichstellung im Beruf weiterhin deutliche Unterschiede. Frauen verdienen rund 21 Prozent weniger als Männer. Hinzu kommt die ungleiche Verteilung hinsichtlich der Pflege, Sorgearbeit und Kinderbetreuung, was weiterhin den Frauen zugeschrieben wird. Wer sich als Frau und Mutter entscheidet, sich eigenständig und unabhängig abzusichern, und neben dem Muttersein arbeiten geht, wird von vielen Menschen, sogar oft vom eigenen Partner, als schlechte Mutter dargestellt. Und das ist noch nicht alles. Traditionelle Rollenbilder sowie Bilder idealisierter Schönheit und Weiblichkeit prasseln täglich auf Frauen ein. Sie verunsichern viele Frauen, wenn es um das Definieren der eigenen Identität geht. Das passiert sowohl älteren als auch jüngeren Frauen. Sicher hast auch du dich schon mit einem traditionellen Rollenbild auseinandersetzen müssen.

Die unsichtbaren Zwänge der Gesellschaft wirken sich negativ auf Gesundheit und Psyche aus. Sie hemmen und schwächen das Selbstbewusstsein. Dass Frauen wegen ihres Aussehens (weil sie Minirock oder Kopftuch tragen) ihrer Religion oder kulturellen Zugehörigkeit in der Öffentlichkeit diskriminiert und verbal oder sexuell angegriffen werden, ist leider noch immer Teil unseres Alltages. Wie viele Frauen haben Angst, wenn sie nachts allein unterwegs sind? Oder wenn sie zu ihrem Partner nach Hause kommen? Es ist deshalb für viele nicht selbstverständlich, dass der Körper ihnen selbst gehört. Selbst viele Mädchen, die heute geboren werden, können noch nicht ganz frei entscheiden, was sie wollen, ob sie Kinder möchten oder nicht. Dabei wäre es erstrebenswert, dass sie selbst bestimmen können, wie sie sich in Zukunft orientieren wollen.

Aus diesen und vielen weiteren Gründen sind Strategien zur Selbstbehauptung notwendig und wichtig. Mit ihnen kannst du stereotype Frauenbilder überwinden. Dieses Buch wird dir dabei eine Stütze sein. Wenn dich bestimmte Strukturen darin hindern, das Leben so zu führen, wie du es dir aus tiefstem Herzen heraus wünschst, dann gilt es, gemeinsam mit anderen Frauen eigene Regeln aufzustellen, die dabei helfen, unabhängig und frei zu leben. Das schließt mit ein, dass wir anderen Frauen auf ihrem Weg zur Unabhängigkeit helfen. Selbstbestimmung und Gleichberechtigung müssen in den Fokus aller rücken, damit die Dominanzverhältnisse und Ungleichheiten überwunden werden können. Damit das im Großen gelingt, musst du im Kleinen beginnen. Und der erste Schritt ist, sich selbst zu stärken. Dann kannst du andere stark machen.

Der Weg, den wir in den letzten Jahrzehnten als Frauen gegangen sind, hat bereits einiges für die Gleichberechtigung getan. Beim Thema rechtlicher Gleichstellung ist bereits viel geschafft. Trotzdem sind Frauen in vielen Bereichen weiterhin schlechter gestellt als Männer. Und es gibt Dinge, die sich nicht durch Regeln und Gesetze abschaffen lassen. Wenn du einen Weg weiter in die Gleichberechtigung gehen willst, musst du aktiv werden. Gegen einschränkende Rollenbilder, Sexismus, Ausgrenzung und Diskriminierung sowie normative Vorstellungen tust du automatisch etwas, wenn du stark, frei und unabhängig bist. Denn das ist nicht nur eine persönliche Lebenseinstellung, sondern auch als Frau ein klares Statement an die Gesellschaft.

Die Abenteurerin in dir erwecken: Was bedeutet das? Warum kommt es darauf an, dass du nicht zurückgehst und stehenbleibst, sondern deinen Weg, auch wenn er ungewiss sein mag, weitergehst? Warum solltest du stark und unabhängig sein und dem Beispiel anderer Frauen folgen, die frei und selbstbestimmt gelebt haben? Warum möchtest du unabhängig von deiner Herkunft oder deinem Glauben in Zukunft nur noch eigene Entscheidungen fällen wollen? Weshalb willst du deine Karriere selbst in die Hand nehmen? Warum erhoffst du dir, gesunde Grenzen in der Partnerschaft setzen zu können? Weshalb möchtest du deine sexuelle Identität frei ausleben? Diese Fragen, die etwas in uns beim Lesen auslösen, lassen sich auf viele weitere Bereiche ausweiten. Bevor du die nachfolgenden Kapitel zu lesen beginnst, reflektiere kurz über diese Fragen. Was geht in dir vor, wenn du sie liest? Wie fühlst du dich dabei? Was lösen sie in dir aus? Die Antworten kannst nur du selbst dir geben. Und sie zu kennen, ist der erste Schritt in Richtung Unabhängigkeit, Freiheit, Selbstbestimmung und Abenteuer.

Eine starke Frau werden

Die Frage, wie du eine starke Frau werden kannst, geht tief. Sie hat mit deiner Haltung zum Leben zu tun, mit gelebter Authentizität und ehrlichen Gefühlen. Auch berührt sie dein Denken, Verhalten und Empfinden. Vielleicht hast du dir diese Frage in den letzten Jahren immer wieder gestellt, aber keine Antwort gefunden. Oder du hast sie in den vergangenen Jahren schmerzlich verdrängt. Vielleicht glaubst du auch, dass dir nichts anderes übrig bleibt, als weiterhin so zu leben und zu lieben wie bisher.

Wenn du dich verändern, und eine starke, freie, unabhängige Frau werden möchtest, musst du nichts weiter tun, als dies in Angriff zu nehmen. Lebe deine dir angemessene Stärke. Fühle dich nicht gescheitert von Einflüsterungen, Meinungen, Kriterien und Wertvorstellungen anderer. Wisse um deinen Wert und lebe dein Leben so gut es geht nach deinen eigenen Vorstellungen und Wünschen. Und mache dir immer wieder bewusst: Du bist gut, so wie du bist.

Denn so traurig es auch ist, viel zu wenig Frauen hören, dass sie so, wie sie sind, gut genug sind. Es ist die Geschichte zahlreicher Frauen. Sie leiden unter dem Druck der Gesellschaft, die ihnen vorhält, dass sie nicht genügen. Egal, was sie tun. Genau dieser Druck von außen hält viele Frauen davon ab, etwas erreichen zu wollen. In diesem Buch geht es nicht darum, immer härter für etwas zu arbeiten oder immer höhere Leistungen zu erbringen, um stark zu werden. Auch hat diese falsche Stärke nichts mit Freiheit und Unabhängigkeit zu tun. Stärke bedeutet, sich selbst mehr Raum zu geben, nicht weniger! Du musst keine Räubertochter oder Powerfrau werden, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Wenn in diesem Buch von Stärke und Unabhängigkeit gesprochen wird, sind innere Werte gemeint.

Was bedeutet es eigentlich, als Frau stark zu sein?

Was bedeutet es, als Frau stark zu sein? Auf den ersten Blick lässt die Bezeichnung „starke Frau“ auf Eigenschaften wie Toughness, Selbstbewusstsein, Meinungsstärke und andere patriarchale Assoziationen schließen. Aber genau diese männlichen Attribute sind es, die jede Menge Problematiken mit sich bringen. Frauen sind nämlich nicht nur stark, wenn sie männlichen Prägungen entsprechen oder männliche Verhaltensweisen vorweisen. Im Gegenteil.

Dennoch, Charaktereigenschaften, die Frauen zugeschrieben werden, beruhen auf dem männlichen Herrschaftsprinzip. Sie sind damit ein wesentliches Unterdrückungsinstrument. Der Patriarchalismus gibt bis heute spezifisch weibliche Geschlechtsidentitäten vor. Diese Geschlechtsidentitäten und typischen Eigenschaften - die im Übrigen auch das Klischee einer starken Frau definieren - resultieren aus der weiblichen Körperlichkeit, vor allem der Gebärfähigkeit und der damit einhergehenden Reproduktion. Genauer gesagt: Der Körper von Frauen und die Weiblichkeit sind Auslöser für typische weibliche Eigenschaften. Frauen sind fürsorglich und empathisch, sie zeigen sich kooperativ und friedfertig, sie sind offen für Beziehungen und naturverbunden. Damit solltest du dich nicht zufriedengeben. Du bist einzigartig in deinen Eigenschaften und deiner Stärke. Und es gibt eine unglaubliche Bandbreite an individuellen Verhaltensweisen und individuellen Frauen, sodass sich diese nicht nach Geschlechtszugehörigkeiten sortieren lassen. Unterschiede zwischen Männern und Frauen dürfen keine gesellschaftlichen Konsequenzen zu deinen Lasten rechtfertigen. Deine Gebärmutter macht dich nicht schwächer oder abhängiger, noch definiert sie deine starken Charaktereigenschaften. Zumal Charaktereigenschaften allesamt geschlechtslos sind. Natürlich mag es auf den ersten Blick logisch erscheinen, dem typischen Klischee „einer starken Frau” zu entsprechen. Und oft ist das auch einfacher. Denn, wenn du dich und deine Stärke über deine ganz eigenen Charaktereigenschaften definierst, stößt du womöglich auf Diskrepanz. Vermutlich hast du schon Sätze gehört wie „Du bist zu burschikos, zu weich, zu viel Mannsweib, zu weinerlich“ und so weiter. Egal, welche Eigenschaften du annimmst oder besitzt, diese Sätze bleiben ein Teil deines Alltages. Lass dich als Frau deshalb nicht unter Druck setzen oder kategorisieren. Du bestimmst über deine Eigenschaften und Fähigkeiten, und diese müssen keinen männlichen oder weiblichen Attributen entsprechen. Nur dein eigener Charakter macht dich zu einer starken Frau. Und diese starke Frau hast nur du selbst definiert.

Als Frau stark und unabhängig zu sein, bedeutet also nicht, dem Klischee von Stärke zu entsprechen, sondern weiterhin die individuellen Eigenschaften auszuleben, egal, was andere sagen. Und schon gar nicht bist du zu weinerlich, zu schwach, zu männlich oder zu burschikos.

Übrigens: Keine Charaktereigenschaft ist eindeutig gut oder eindeutig schlecht, noch definiert sie Stärke oder Schwäche. Kontext und Perspektive spielen hier immer eine Rolle. Was heißt das? Eine als stark definierte Charaktereigenschaft wird in bestimmten Situationen gebraucht, während sie in manchen anderen Situationen dagegen nichts ausrichten oder erreichen kann.

Starke Frauen werden durch die Gesellschaft noch immer über männliche Verhaltensweisen definiert. Je männlicher sich die Frau gibt, je mehr sie sich als Alphatier ausgibt, als umso stärker gilt sie.

Wie definierst du deine Stärke als Frau? Falle nicht auf Geschlechterklischees herein. Wenn du dich in deiner Differenz anerkennst, wertschätzt und beurteilst, ebnest du damit den Weg für deine individuelle Stärke und Selbst-Repräsentation. Denn alle denkbaren Qualitäten und Eigenschaften können dich in die Lage versetzen, Stärke zu zeigen und deinen Willen in einer gegebenen Situation durchzusetzen.

Überlege dir, welche Eigenschaften dich zu einer starken Frau werden lassen.

---ENDE DER LESEPROBE---