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Im westafrikanischen Mauretanien, einer "Islamischen Republik", besteht ein strenges Stammes- und Klassensystem . Zugleich gibt es eines der schärfsten Apostasie- und Blasphemiegesetze der Welt. Wer die Religion kritisiert oder gegen die politischen Verhältnisse rebelliert, muss mit Gefängnis und Folter rechnen; wer sich vom Islam lossagt, ist von der Todesstrafe bedroht. Das Buch erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der sich öffentlich dazu bekannte, Atheist zu sein, was Demonstrationen gegen ihn auslöste. Die Bedrohung endete auch im Exil in Deutschland nicht. Yahya Ekhou beschreibt seinen Bruch mit traditionellen Denkmustern, seinen Status als staatenloser Menschenrechtsaktivist, aber auch seine Hoffnungen auf gesellschaftliche Veränderungen und ein Leben in Freiheit. 2014 gründete er eine Organisation, die für Säkularismus und das Ende des islamischen Rechts eintritt. Er kämpft für Glaubensfreiheit, vor allem die Rechte derjenigen, die den Islam verlassen haben, und fordert Rechte für LGBTQ.
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Seitenzahl: 114
Veröffentlichungsjahr: 2024
Für diejenigen, deren Stimmen wir nicht hören können.
An meine Schwester Mai.
Yahya Ekhou
Freie Menschen kann man nicht zähmen
Alibri
2024
Yahya Ekhou ist ein mauretanischer Menschenrechtsaktivist, Autor und Atheist. 2018 floh er nach Deutschland, nachdem Islamisten ihn bedroht hatten. Heute engagiert er sich unter anderem in der Säkularen Flüchtlingshilfe und informiert in Artikeln und Vorträgen über die Situation in Mauretanien.
Alibri Verlag
www.alibri.de
Aschaffenburg
Mitglied in der Assoziation Linker Verlage (aLiVe)
1. Auflage 2024
Copyright 2022 by Alibri Verlag, Postfach 100 361, 63703 Aschaffenburg
Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdruckes, der photomechanischen Wiedergabe, der Herstellung von Mikrofilmen, der Einspeicherung in elektronische Systeme sowie der Übersetzung vorbehalten.
Umschlaggestaltung: Eva Wittenunter Verwendung einer Abbildung von © Jeffrey Czum | Pexels
ISBN 978-3-86569-724-0
Inhalt
Vorwort
Die mauretanische Gesellschaft
Bani Walid
Der Friedhof
Erste Zweifel an göttlicher Gerechtigkeit
Das Dorf Kamour
Guerou
Imam der Moschee
Die Frage nach Identität
Die Bibliothek
Sklaverei
Al Nifara
Ägypten
Ferien in der Heimat
Liberales Netzwerk Mauretanien
Nouakchott
Meine Festnahme
Meine Flucht
Meine Ankunft in Deutschland
Das Flüchtlingsheim Horst
Neues Heim, alte Probleme
Mein erster öffentlicher Auftritt in Deutschland
Mein Leben am Rhein
Nachricht von Unbekannt
Ein Name mit Gewicht
Brief an meine Mutter
Meine Zukunft in Deutschland
Vorwort
Sie werden möglicherweise von gemischten Gefühlen erfasst, wenn Sie dieses Buch lesen. Viele Leute fragen mich: Was sind die Motive, die Sie dazu bringen, über Ihr Leben, Ihre Erfahrungen und Ihre Flucht zu schreiben? Lohnt es sich überhaupt, darüber zu schreiben? Ist es nicht nur eine Erfahrung wie jede andere, über die es schon genug Berichte gibt?
Ich denke, dass alle Erfahrungen es verdient haben aufgeschrieben zu werden. Jeder muss im Laufe seines Lebens zu sich selbst finden, und das ist oft kein einfacher Prozess. Bei mir hat es innere Konflikte ausgelöst, dass ich vorgeben musste, jemand zu sein, der ich nicht bin. Man erwartete von mir, dass ich eine Kopie meines Vaters, Großvaters und meiner anderen männlichen Verwandten werde.
Die Erfahrung, die Menschen machen, wenn sie ihre bisherige Identität in Frage stellen, verdient es, in ihrer ganzen Reichweite dokumentiert zu werden. Denn dabei geht es um einen komplexen Prozess, bei dem eine geistige Entwicklung dazu führt, dass diese Menschen ein völlig neues Leben führen.
Für Mauretanien gilt: Alle Geschichten von freiem Denken, die aufgeschrieben und verbreitet wurden, wurden in den Sprachen der Diaspora veröffentlicht, und das machte den Inhalt unzugänglich und für arabische Leser nicht greifbar. In Deutschland wissen die meisten Leser aufgrund der fehlenden Medienberichterstattung nichts über Mauretanien. Es mangelt auf allen Ebenen: Kulturell, politisch, wissenschaftlich und wirtschaftlich wird der Name des Landes in den internationalen Medien selten erwähnt.
In Mauretanien wird außer dem sunnitischen Islam keine Konfession anerkannt. Frei zu denken ist in den arabisch-islamischen Ländern in den letzten Jahren ein dringliches Thema geworden. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Zahl der Anhänger des Atheismus zugenommen hat, aber die neuen Kommunikationsmöglichkeiten haben dazu geführt, dass frei denkende Menschen eher miteinander in Kontakt kommen können.
In der Islamischen Republik Mauretanien gibt es kein öffentliches Leben, wie es aus Deutschland oder anderen europäischen Staaten oder sogar in den liberalsten islamischen Ländern wie dem Libanon, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten bekannt ist. Es gibt keine Bars, Clubs, Cafés oder Kinos. Das islamische Recht verbietet all das. Es gibt keinen Ort, an dem sich Nicht-Muslime treffen könnten. Treffen von Nicht-Muslimen, von Atheisten, Agnostikern, aber auch von Menschen anderer Religionen, wie Schiiten und Christen, finden aufgrund der ernsten Bedrohung nicht öffentlich und an geheimen Orten statt. Denn auf abweichende religiöse oder weltanschauliche Haltungen steht die Todesstrafe.
Der Moment, in dem ich einen Teil meines Lebens dokumentiere, um meine Freiheit zu erlangen, ist einer der wichtigsten Momente in meinem Leben. In Deutschland fühle ich mich frei, und dieses Gefühl wird hoffentlich so lange anhalten wie ich lebe. Wenn ich an die Vergangenheit denke, fallen mir viele Situationen ein, in denen diejenigen, die frei dachten, sich mit Gewalt konfrontiert sahen und mit ihrer Inhaftierung rechnen mussten.
Weil Mauretanien im Gegensatz zu Saudi-Arabien und dem Iran für die Welt weder politisch noch wirtschaftlich wichtig ist, werden Menschenrechtsverletzungen von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Menschen aus anderen, bedeutenderen Ländern bekommen dagegen Unterstützung, weil die Massenmedien und Menschenrechtsorganisationen eher an der Nationalität als an dem einzelnen Menschen interessiert sind.
Atheismus ist eine Einstellung wie jede andere und keine Krankheit oder geistige Störung, wie in islamischen Ländern manchmal behauptet wird. Wahl- und Meinungsfreiheit umfasst alle Bereiche, und das Bekenntnis zum Atheismus muss dabei eingeschlossen sein. Jeder Einzelne hat ein Recht auf Unterstützung, um stolz auf die Vielfalt und auf das Bewusstsein für die eigene Identität zu sein. Der Atheismus muss als Ergebnis eines Prozesses gesehen werden, in dem mit Tabus und Regeln gebrochen wird, die uns zwingen, unsere intellektuellen Überzeugungen als Krankheit, Illusion, Störung etc. zu verbergen. In Gesellschaften, die sich zu einer monolithischen religiösen Einheit formen und die jede Form von Vielfalt und Pluralismus ablehnen, besteht für alle die Verpflichtung, sich innerhalb dieses Rahmens zu verhalten. Aber ist es gerecht, uns unser Recht auf die Staatsbürgerschaft und sogar unser Recht auf Leben zu verweigern, nur weil wir als Ergebnis unseres freien Denkens Ideen zum Ausdruck bringen, die von diesem Rahmen abweichen?
Sagt die Logik der Gerechtigkeit nicht, dass alle Ansichten die gleichen Chancen haben?
Unterdrückung, Verfolgung und Diktatur entstehen, wenn der Peitschenträger freigesprochen und der Wortträger angeklagt wird.
Hier soll eine Reise mit all ihren Details, Leiden, Zweifeln, dem Schmerz und der Rebellion erzählt werden. Denn die meisten Geschichten von freiem Denken wurden nicht erzählt, sondern schon in der Wiege getötet.
Dieses Buch erzählt meine Geschichte. Die Geschichte eines jungen Mannes, gegen den eine Fatwa ausgestellt wurde. Gegen den in seiner Heimat Islamisten demonstrierten und seine Hinrichtung forderten. Dem die mauretanische Staatsbürgerschaft entzogen wurde und gegen den Klagen eingereicht wurden.
Das Buch erzählt von der Gewalt extremistischer Islamisten, die auch in Deutschland nicht endete, und vom Kampf für die Freiheit ohne Angst vor Bestrafung.
Dieses Buch ist ein eindringlicher und ausdrücklicher Aufruf, die Ketten zu zerbrechen, die unseren Geist gefangen halten und unser Leben, unser Gewissen und unsere Menschlichkeit korrumpieren und die uns auferlegen, die gesamte Existenz aus einer einzigen ideologischen Perspektive zu betrachten.
Es ist nur ein Blick auf den Kampf, den jede freie Person führt, um sie selbst zu sein, die Maske abzulegen und endlich ein freier Mensch zu werden.
Die mauretanische Gesellschaft
Genau wie die Wüste und ihre Stille ist auch Mauretanien ein stilles, abwesendes und unbekanntes Land. Mauretanien ist alt, aber es gibt keine geschriebene moderne Geschichte, weil wir eine Gesellschaft sind, die ihre Geschichte nur mündlich bewahrt. Wir haben keine Geschichte. Das ist eines unserer Probleme. Was unsere tatsächlichen Krisen betrifft: niemand hat darüber geschrieben. Die ganze Welt ist von der Phase der mündlichen Dokumentation längst zur schriftlichen und digitalen Dokumentation übergegangen; Mauretanien jedoch nicht.
Die Struktur der mauretanischen Gesellschaft ist gekennzeichnet von ethnischem Pluralismus und unterliegt einer doppelten Logik. Dem ethnischen Pluralismus steht nämlich eine monolithische Herrschaft gegenüber. Eine ethnische Gruppe dominiert das Land, und das sind die Araber. In Mauretanien ist der Staat der Stamm und der Stamm ist der Staat. Der Stamm ist die Autorität. Die Regierung basiert gewissermaßen auf einer Kombination aus der Macht der Stämme und religiösem Scheichtum, weil Stammesnormen auch nach der Einführung des Staates und seiner Institutionen weiterwirkten. Durch die Macht der Stämme sind staatliche Institutionen zu bloßem Dekor ohne Einfluss geworden. Staatliche Institutionen sind weder gerecht noch neutral, da durch die Verteilung der Posten die Stammeshierarchie in ihnen verankert wird. Diese Hierarchie ist nach dem Prinzip der Herren und der Sklaven durch Vererbung organisiert. Menschen aus großen Stämmen genießen Privilegien und Macht, während Menschen aus niedrigeren Schichten unter Diskriminierung, Ungleichheit, Rassismus und Unterdrückung leiden. Die Gesellschaft besteht aus mehreren Ethnien: Polar, Wolof, Soniki, Araber. Die Araber sind eine Minderheit, haben jedoch die Macht und kontrollieren Politik, Wirtschaft und Armee. Die mauretanische Gesellschaft ist in mehrere Klassen unterteilt: Albayzan, Bidhan, Zawaya, Al-Hartani, Mu‘allimin, Aznak, Ijawen. Jede Klasse hat eine Rolle und Funktion, die sie von den anderen unterscheidet.
Die Klasse der Albayzan zum Beispiel kontrolliert den Staat politisch, wirtschaftlich und militärisch. Die Zawayas hingegen übernehmen die religiöse Autorität und verwalten die religiösen Schulen namens Mahdarah. Die Al-Hartani sind Sklaven. Sie kultivieren die Felder, pflügen und dienen den Arabern (Bidhan und Zawaya). Die Mu‘allimin übernehmen die traditionelle Industrie und werden manchmal als Handwerker bezeichnet. Und Ijawen sind die Künstler, die Hochzeiten und gesellschaftliche Ereignisse gestalten. Jeder Beruf gehört zu einer bestimmten Gesellschaftsklasse. Der Stamm, zu dem meine Familie gehört, ist der Tajakanet-Stamm, einer der größten Stämme der Zawayas.
Die afrikanischen Ethnien sind in drei Gruppen unterteilt: die Soniki, die Polar, die von den Stämmen der Flans abstammen (die Fallata), und die Wolof. Jede Gruppe hat ihre eigene Sprache, und jede Ethnie ist ebenfalls in Klassen unterteilt: Sklaven, Freie und Unternehmer.
Alle Frauen müssen den Hijab tragen. Frauen können den Schleier niemals abnehmen. Alles im Land muss islamisch sein und ist darauf ausgerichtet sicherzustellen, dass das islamische Recht angewendet wird. Männer und Frauen sind immer voneinander getrennt. Ich erinnere mich, dass meine Mutter mir erzählte, dass sie als Kind dachte, die ganze Welt sei so.
Um ehrlich zu sein, abseits von Narzissmus und emotionalem Fanatismus, ist die mauretanische Gesellschaft weit von globalen Standards entfernt. Große kulturelle Leistungen historischer Persönlichkeiten beschränken sich auf das Gebiet der Literatur des islamischen Rechts. Die Rolle des Landes geht nicht darüber hinaus, da unserer Geschichte, unserer Vergangenheit und unserer Gegenwart Persönlichkeiten fehlen, die der Welt und insbesondere der arabischen Welt bekannt sind. Sie können Mauretaniens Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an einer Hand abzählen, aber selbst diese wenigen sind über die ganze Welt verstreut, weil sie in ihrer Heimat um ihr Leben fürchten müssen.
Anthropologische Studien zur mauretanischen Gesellschaft sind rar. Die einzige verfügbare Studie ist in französischer Sprache geschrieben und stammt aus der Kolonialzeit. Die mauretanische Gesellschaft ist zwar eine multiethnische, aber dennoch eine monotone Gesellschaft mit einem abgeschotteten Geist. Jede Person, die nicht zur sunnitischen Glaubensrichtung des Islam gehört, wird als Person ohne Rechte, ohne Würde angesehen, die das Recht auf Staatsbürgerschaft ebenso wenig verdient hat wie das Recht auf Leben.
Wir müssen uns der Realität stellen und akzeptieren, dass es keine perfekte Gesellschaft gibt, dass auch die Durchsetzung einer Einheitsreligion diese nicht herbeiführen würde. Perfektion ist nur eine utopische Lüge. Jede Gesellschaft hat ihre Lügen. Die Realität, in der wir leben, hat bewiesen, dass in einer abgeschotteten Gesellschaft die Propaganda der Machthaber lauter wird und die Gesellschaft voller Verbrechen wie Kindesmissbrauch, Vergewaltigung, Kinderehe und vielem mehr ist.
Mauretanien ist berühmt für seine Mahadharah, die Religionsschulen, in denen der Koran und die religiösen Wissenschaften wie Rechtswissenschaft, die Interpretation der Hadithen und die arabische Sprache unterrichtet werden. Tabu, Unterdrückung und Sklaverei hängen mit dem Bildungssystem und dem Kastensystem in Mauretanien zusammen. Religionsschulen haben seit dem 17. Jahrhundert die Hierarchie und die Sklaverei in Mauretanien organisiert. Die juristischen Texte sind Quellen, die das bestätigen. Denn sie sind voll von Stellen, die sich damit befassen, wie die Sklaverei organisiert ist, und die das Verleihen, Verkaufen sowie die Freilassung regulieren. Das Rechtssystem besteht größtenteils aus religiösem Recht, das somit auch die wichtigste rechtliche Quelle bei der Organisation von Hierarchie darstellt. Es unterliegt dem religiösen Brauch, der auch Stammesgewohnheit ist. Die Institutionen, die die Gesellschaft regieren, schämen sich nicht für vergangene und gegenwärtige Repressionen, weil sie davon abhängen, dass die Hierarchie der Herren und Sklaven erhalten bleibt. Die Welt lebt im 21. Jahrhundert, aber wir in Mauretanien leben im Mittelalter. Staatliche Institutionen fürchten Entwicklungen, die den Schutz der Menschenrechte und die Gleichstellung der Bürger zum Ziel haben. Denn die Araber, die den Staatsapparat dominieren, sind eine Minderheit, und ihre Vorherrschaft wäre in Gefahr, wenn alle in Mauretanien gleichberechtigt wären.
Artikel 5 der Verfassung Mauretaniens besagt, der Islam sei die Religion des Staates und des Volkes. Dieser Artikel beschlagnahmt die Freiheit einer Person bereits vor deren Geburt. Denn wenn eine Person sich noch im Mutterleib befindet und bereits festgelegt ist, dass ihre Religion der Islam sein wird, frage ich mich: Wo ist die Entscheidungsfreiheit? Sie wurde dem Menschen entzogen, noch bevor er geboren wurde, weil die mauretanische Verfassung ihn zwingt, muslimisch zu sein. Andernfalls werden ihm die Grundrechte nicht gewährt, von denen das grundlegendste der Anspruch auf eine Staatsbürgerschaft und persönliche Dokumente ist.
Freiheit bedeutet, die Menschen in beide Richtungen wählen zu lassen. Freiheit ist, Ja oder Nein zu sagen, zu akzeptieren oder abzulehnen, zu kritisieren oder nicht zu kritisieren. Es gibt keine Religion, die als Religion der Freiheit bezeichnet werden kann. Weil die Religionen nicht zulassen, dass man aus ihnen austritt, und nicht akzeptieren, dass ein Gläubiger mit einem Ungläubigen gleichgesetzt wird. Religionen zwingen ihre Anhänger, die Ungläubigen zu hassen. Wahre Freiheit wird durch Säkularismus garantiert. Jeder Mensch sollte das Recht haben, zwischen Glauben oder Unglauben zu wählen. Und jeder sollte gleiche staatsbürgerliche Rechte haben.
Bani Walid