Fürsten-Roman 2644 - Silvia Milius - E-Book

Fürsten-Roman 2644 E-Book

Silvia Milius

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Beschreibung

Seit zwanzig Jahren gilt das Rubincollier der Fürstin von Weiden als verschwunden. Es gab damals einen Verdacht, wer das wertvolle Schmuckstück gestohlen haben könnte, doch zu beweisen war es nie. Man hoffte, dass es eventuell einmal auf einer Auktion auftauchen könnte. Doch das ist nie geschehen.
Stattdessen steht eines Tages eine Frau vor dem Schlossportal, die der alten Fürstin das Collier zurückbringt. Und mit der Rückkehr der Rubine wird noch ein weiteres schwarzes Kapitel der Vergangenheit lebendig und bedroht die Liebe des jungen Fürsten Fabian ...


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Inhalt

Cover

Halt die Liebe fest, Fürst Fabian!

Vorschau

Impressum

Halt die Liebe fest, Fürst Fabian!

Ein dunkles Kapitel der Vergangenheit bedroht einejunge Liebe

Von Silvia Milius

Seit zwanzig Jahren gilt das Rubincollier der Fürstin von Weiden als verschwunden. Es gab damals einen Verdacht, wer das wertvolle Schmuckstück gestohlen haben könnte, doch zu beweisen war es nie. Man hoffte, dass es eventuell einmal auf einer Auktion auftauchen könnte. Doch das ist nie geschehen.

Stattdessen steht eines Tages eine Frau vor dem Schlossportal, die der alten Fürstin das Collier zurückbringt. Und mit der Rückkehr der Rubine wird noch ein weiteres schwarzes Kapitel der Vergangenheit lebendig und bedroht die Liebe des jungen Fürsten Fabian ...

»Ja, Herr Professor, es ist alles bereit«, versicherte Fabian Fürst von Weiden fröhlich, drückte mit der einen Hand den Telefonhörer ans Ohr und tippte mit der anderen Hand einige Zahlen in seinen Computer. »Wir freuen uns darauf, Sie im Schlosshotel Weiden begrüßen zu dürfen. Selbstverständlich bekommen Sie die gewünschten Zimmer, Herr Professor.«

Diana von Valborg betrat das Büro und legte wortlos zwei Briefe auf den Schreibtisch des jungen Fürsten. Fabian von Weiden verabschiedete sich von dem Anrufer, überflog die Schreiben und unterzeichnete sie.

Mit einem charmanten, wenn auch kühlen Lächeln zog seine persönliche Assistentin sich wortlos wieder zurück. Sie wusste genau, wann Fabian von Weiden sich völlig auf seine Arbeit als Hotelbesitzer konzentrierte und wann er mit ihr einige persönliche Worte wechseln wollte.

Nicht von ungefähr war Diana von Valborg in den zwei Jahren, die sie nun für den Fürsten tätig war, unentbehrlich geworden. Sie bildeten ein gutes Team auf beruflicher Ebene, und wenn es nach Diana ging, sollte sich diese Teamarbeit eines Tages auch auf privates Glück erstrecken.

»Geben Sie mir das Kongresszentrum«, verlangte Fürst Fabian von seiner Sekretärin, während Diana sich wieder an ihren Schreibtisch setzte. Sie hörte durch die nur angelehnte Tür, wie Fabian von Weiden mit einem der leitenden Manager Vereinbarung wegen eines bevorstehenden Kongresses traf, dessen Teilnehmer unter anderem im Schlosshotel Weiden untergebracht werden sollten.

Niemand sah Dianas Lächeln. Der gute Fabian arbeitete so hart, um das von seinem Vater gegründete Hotel auf Erfolgskurs zu halten, dass er bisher keine Zeit gefunden hatte, die ideale Frau an seiner Seite zu suchen. Mit einunddreißig war er daher noch Junggeselle.

Diana wollte ihm die Mühe der Suche abnehmen und auch dafür sorgen, dass er nicht mehr lange Junggeselle blieb. Wozu sollte er denn auch suchen, wenn er doch sie hatte?

Sie war die ideale Frau für ihn. Das musste sie ihm nur vorsichtig klarmachen.

Gisela von Weiden fragte telefonisch an, ob ihr Sohn im Moment sehr beschäftigt war. Als sie erfuhr, dass Fabian vermutlich noch auf Stunden hinaus Anrufe erledigen musste und Termine hatte, bedankte sie sich bei der Sekretärin und räumte ihren Schreibtisch.

Obwohl ihr Büro auf der gleichen Etage des zum Hotel umgewandelten Schlossflügels lag, ging sie nur nach vorheriger Absprache zu ihrem Sohn. Fabian und sie hatten sich darauf geeinigt, dass jeder ein bestimmtes Aufgabenfeld übernahm, wobei die Leitung bei ihm lag. Gisela von Weiden, seine seit zehn Jahren verwitwete Mutter, kümmerte sich um den gesellschaftlichen Teil des Betriebes.

Gisela von Weiden war nicht nur im Raum Düsseldorf/Köln, dem unmittelbaren Einzugsgebiet des Schlosshotels Weiden, bekannt, sondern weit darüber hinaus. Anfangs hatten ihr Name und ihr guter Ruf in den höchsten. Kreisen der Gesellschaft für illustre Gäste gesorgt. Fabian war für modernes Management zuständig, wobei ihm Diana von Valborg half.

Die Mutter des Fürsten sah sich noch einmal in ihrem Büro um, das mehr einem Salon als einem nüchternen Geschäftsraum glich. Modernste Technik überließ sie ihrem Sohn.

Für heute hatte sie alles erledigt. Sie verabschiedete sich von ihrer Sekretärin und ging in die Hotelhalle hinunter. Einige der Gäste kannte sie immer, und es gehörte zu ihren selbst gewählten Pflichten, sich mit ihnen zu unterhalten und ihnen das Gefühl zu geben, im Schlosshotel Weiden willkommen zu sein.

Zur selben Zeit unternahm Antje Schneider, die langjährige Haushälterin des Schlosses, einen Rundgang durch die Wohnräume der Fürstenfamilie. Antje Schneider war die einzige Hausangestellte. Die meisten Arbeiten im privaten Teil des Schlosses wurden vom Hotelpersonal mit übernommen. Um Reinigung und Instandhaltung brauchte Antje Schneider sich nicht zu kümmern, und oft entfiel auch die Mühe des Kochens, wenn die Hotelküche das Essen stellte.

Dass Antje Schneider auch nach der Hoteleröffnung nicht entlassen worden war und sich heute mit ihren neunundvierzig Jahren nicht überflüssig vorkam, lag teilweise an Hedda von Weiden, der greisen Großmutter des Fürsten.

Hedda von Weiden war die von allen hochverehrte große alte Dame im Schloss. Für ihre zweiundachtzig Jahre noch sehr rüstig, hielt sie sich vom Hotelbetrieb vollständig zurück und beschränkte sich auch im Privatflügel meistens auf ihre Räumlichkeiten. Und Antje Schneider hatte es sich zur Aufgabe gemacht, immer wieder nach Hedda von Weiden zu sehen, ein wenig über sie zu wachen und sie zu verwöhnen.

Jetzt fand die Haushälterin die alte Dame an der Tür, die vom großen Wohnraum auf die Terrasse führte.

»Möchten Sie in den Garten gehen, gnädige Frau?«, erkundigte sich die Haushälterin sofort eifrig. »Soll ich Ihnen einen Umhang bringen? Die Luft ist für Mai noch recht kühl.«

Die alte Dame winkte ab. Sie stützte sich heute schwerer auf ihren schweren Stock mit dem silbernen Griff.

»Nein, danke. Dass das Wetter nicht ideal ist, spüre ich in allen Knochen. Ich wollte mir nur den Sonnenschein ansehen.« Sie ließ den Blick ihrer hellblauen, Erfahrung und Weisheit ausdrückenden Augen über Bäume und Büsche schweifen. »In meinem Alter freut man sich über jeden sonnigen Tag.«

Antje Schneider trat neben die Fürstin, hielt dabei allerdings einen respektvollen Abstand ein.

»Ich könnte Ihnen einen Sessel mit einer warmen Decke in die Sonne stellen, gnädige Frau. Was halten Sie davon?«

Hedda von Weiden zögerte nur kurz, ehe sie nickte.

»Das ist eine gute Idee, Antje, danke.«

Minuten später hatte sie es sich in der Sonne bequem gemacht. Eine Decke über dem Rücken und eine zweite auf den Beinen verhinderten, dass sie fror.

Antje von Schneider zog sich wieder zurück, und Hedda von Weiden genoss die Stille im Schlossgarten. Ein Zaun und eine fast drei Meter hohe Hecke trennten sie von dem Park, der den Hotelgästen zur Verfügung stand. Von drüben waren nur gedämpfte Stimmen zu hören.

Die Gedanken der alten Dame wanderten in die Vergangenheit, als es diese Hecke noch nicht gegeben hatte. Damals hatte ihr Mann noch gelebt. Hedda von Weiden lächelte, als sie sich an die ersten Rendezvous mit ihrem späteren Mann erinnerte, an die wenigen Momente, in denen kein Butler und keine Zofe in der Nähe gewesen waren, an die ersten Küsse.

Sie seufzte. Wie lange das schon her war! Es war eine herrliche Zeit gewesen, eine bessere und schönere Zeit als heute. Aber vielleicht verklärte auch nur die Erinnerung alles. Vielleicht empfanden junge Leute wie ihr Enkel die heutige Zeit genauso schön wie sie damals ihre Jugend.

Andererseits ... Wieder entrang sich ihr ein tiefer Seufzer. Wieso war Fabian denn noch allein? Einunddreißig war zwar im Vergleich zu ihren zweiundachtzig Jahren sehr jung, aber er hätte doch schon längst die richtige Frau fürs Leben finden müssen.

Ob es an den jungen Frauen lag? Oder vielleicht an Fabian? Warum hatte er sich noch nicht entschlossen? Wäre es nicht schön gewesen, hätte sie ihrem Enkel helfen können?

Rechtzeitig vor dem Abendessen holte Antje Schneider die alte Dame wieder ins Haus. Bald darauf brachten zwei Kellner des Hotels das Essen für die ganze Familie herüber. Antje Schneider servierte nur.

Zu ihrer Überraschung fand sie Diana von Valborg mit am Tisch und hörte, wie Fabian ihre Anwesenheit erklärte.

»Diana hat heute so hart gearbeitet, dass ich sie eingeladen habe«, sagte er zu Mutter und Großmutter, während Diana von Valborg bescheiden lächelte.

»Ich wollte nicht stören«, versicherte Diana höflich. »Ich hätte auch im Hotelrestaurant essen können, aber Fabian war so nett ...«

»Aber selbstverständlich«, fiel Gisela von Weiden ihr ins Wort. »Es war absolut richtig von meinem Sohn, Sie zu uns zu bitten.«

Hedda von Weiden schwieg, doch es war unverkennbar, dass sie nicht sonderlich zufrieden war.

»Fabian.« Diana von Valborg richtete die grauen Augen auf den jungen Fürsten. »Was halten Sie davon, mich am Sonntag zum Flohmarkt zu begleiten?«

»Zum Flohmarkt?«, fragte Fabians Großmutter, ehe er selbst antworten konnte, und man hörte an ihrem Ton, dass sie davon gar nichts hielt.

»Ganz in der Nähe wird einmal im Monat ein Flohmarkt abgehalten«, erklärte Diana von Valborg, die sichtlich Respekt vor der alten Fürstin hatte. »Ich habe ihn schon mehrmals besucht und fand ihn jedes Mal sehr unterhaltlich.«

»Wenn Sie meinen ...« Hedda von Weiden widmete sich wieder ihrem Essen und beteiligte sich nicht mehr am Gespräch.

»Sollten wir nicht die Bilanzen weitermachen?«, wandte Fürst Fabian ein.

»Doch nicht am Sonntag«, wehrte seine Mutter ab. Gisela von Weiden schüttelte lächelnd den Kopf. »Sogar du musst einmal ausspannen.«

»Sicher, Mama, aber ...«, setzte der junge Fürst an.

»Du solltest dich nicht überarbeiten«, schnitt seine Mutter ihm das Wort ab. »Und du solltest Frau von Valborg keinen Korb geben. Sie meint es gut mit dir.«

»Also schön, dann gehen wir auf den Flohmarkt«, entschied Fabian.

»Flohmarkt«, murmelte seine Großmutter vor sich hin und schüttelte kaum merklich den Kopf.

Die Haushälterin trug den Nachtisch auf und machte sich ihre eigenen Gedanken. Von früher erinnerte sie sich gut daran, wie Fabians Großmutter voll Begeisterung auf verschiedene Märkte und Ausstellungen gefahren war und jedes Mal etwas Hübsches mit nach Hause gebracht hatte. Es konnte also nicht am Flohmarkt liegen, wenn sie diesmal nicht zufrieden war.

Und tatsächlich fing Antje Schneider einige sehr reservierte Blicke auf, die Hedda von Weiden auf Diana von Valborg warf. Sie schien die Assistentin ihres Enkels nicht zu schätzen, obwohl Diana mit ihren grauen Augen und dem weißblonden Haar eine äußerst elegante Erscheinung war.

Endlich war die Mahlzeit vorüber, und Antje Schneider zog sich wieder in die Küche zurück. Zwei Dinge standen für sie fest.

Erstens hatte Diana von Valborg es darauf angelegt, Fürst Fabian für sich zu interessieren. Das war klar. Zu deutlich hatte sie sich während des Essens um ihn bemüht.

Und zweitens würde dieses Interesse nie weiterführen, wenn es nach Hedda von Weiden ging, während Gisela von Weiden sich offenbar nicht einmischte.

Die Haushälterin bildete sich zu diesem Thema keine eigene Meinung. Sie wusste nicht, was sie von Diana von Valborg halten sollte, abgesehen davon, dass die Assistentin des Fürsten reichlich kühl wirkte. Aber vielleicht war sie ja die Richtige für Fabian von Weiden.

Der Sonntag begann mit prächtigem Frühlingswetter. Diana von Valborg und Fürst Fabian waren für neun Uhr verabredet, damit die schönsten Stücke auf dem Flohmarkt noch nicht verkauft waren, wenn sie hinkamen.

»Denken Sie wirklich, ich finde etwas?«, fragte der Fürst zweifelnd, während sie die kurze Strecke zum nächsten Ort fuhren.

»Ich habe schon ein paarmal etwas gekauft«, erwiderte Diana und lächelte ihm entspannt zu. »Warten Sie es doch ab.« Er gefiel ihr – und nicht nur ihr, wie sie anschließend beim Rundgang zwischen den Verkaufsständen feststellte.

Mit seinen dunklen Haaren und den blauen Augen, hochgewachsen, sportlich schlank und sehr elegant gekleidet, erregte Fabian von Weiden Aufsehen. Diana lächelte zufrieden. Die hier anwesenden Frauen mochten ihn mit Blicken verschlingen – sie fürchtete keine Konkurrenz.

»Fabian?«, fragte sie verblüfft, als sie auf einmal merkte, dass er nicht mehr an ihrer Seite war. Sie drehte sich suchend im Kreis und entdeckte ihn zwei Stände hinter sich. Mühsam bahnte sie sich zwischen den zahlreichen Besuchern den Weg zurück.

Fürst Fabian stand vor einem schlichten Klapptisch, auf dem verschiedenste Gegenstände lagen, von einer alten Armbanduhr bis hin zu Kaffeegeschirr. Diana streifte die Waren nur mit einem flüchtigen Blick und stufte sie als uninteressant ein.

Doch dann erblickte sie in den Händen des Fürsten eine samtene Schmuckschatulle und beugte sich interessiert näher.

»Sehen Sie nur«, sagte Fabian amüsiert. »Ein Rubincollier für hundert Mark.«

Seine Bemerkung war eindeutig scherzhaft gemeint, doch die Sonnenstrahlen brachen sich in den großen, dunklen Rubinen und den kleineren Brillanten, von denen sie umgeben waren – in den roten und farblosen Glassteinen, verbesserte Diana sich in Gedanken.

»Darf ich?« Sie griff nach der Schatulle. Fabian überließ sie ihr, und Diana hätte sie beinahe fallen gelassen, weil sie so schwer war. »Das ist doch ...«, murmelte sie verblüfft.

»Stimmt etwas nicht?«, fragte eine sanfte, angenehme Frauenstimme.