Fürsten-Roman 2657 - Diana Laurent - E-Book

Fürsten-Roman 2657 E-Book

Diana Laurent

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Beschreibung

Tabea Prinzessin von Hohenstein hat ihr Modedesign-Studium abgeschlossen und verbringt eine kleine Auszeit daheim auf dem fürstlichen Schloss im Rheingau. Dort trifft sie ihren Freund aus Kindertagen, Alexander Fürst von Haltingen nach Jahren wieder. Er hat nach dem Tod seines Vaters die Leitung des fürstlichen Weingutes ganz in der Nähe von Hohenstein übernommen, ist zu einem verantwortungsvollen jungen Mann herangereift.
Tabea wundert sich über die Wandlung, die mit Alex vor sich gegangen ist, der früher ein lustiger und unbeschwerter Junge war. Zugleich findet sie diese aber sehr anziehend. Die beiden verbringen ihre Freizeit zusammen, und bald hat sich die Prinzessin Hals über Kopf verliebt, während Alex freundlich, aber zurückhaltend bleibt.
Die Prinzessin erhält positiven Bescheid auf eine Bewerbung. Ihr Traum scheint sich zu erfüllen, als sie bei einem namhaften Mailänder Modelabel als Designerin arbeiten kann. Doch Tabeas Freude ist nicht ganz ungetrübt, bedeutet dieser Job doch den Abschied von Hohenstein und Alex. Sie beschließt, offen mit ihrem Freund zu reden, um eine Entscheidung treffen zu können. Alex reagiert aber ganz anders, als die Prinzessin gehofft hat. Gekränkt und verletzt macht Tabea sich auf den Weg nach Mailand ...


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Inhalt

Cover

Sie verzaubert alle Männerherzen

Vorschau

Impressum

Sie verzaubert alle Männerherzen

... doch Prinzessin Tabea liebt nur einen

Von Diana Laurent

Tabea Prinzessin von Hohenstein hat ihr Modedesign-Studium abgeschlossen und verbringt eine kleine Auszeit daheim auf dem fürstlichen Schloss im Rheingau. Dort trifft sie ihren Freund aus Kindertagen, Alexander Fürst von Haltingen, nach Jahren wieder. Er hat nach dem Tod seines Vaters die Leitung des fürstlichen Weingutes ganz in der Nähe von Hohenstein übernommen, ist zu einem verantwortungsvollen jungen Mann herangereift.

Tabea wundert sich über die Wandlung, die mit Alex vor sich gegangen ist, der früher ein lustiger und unbeschwerter Junge war. Zugleich findet sie diese aber sehr anziehend. Die beiden verbringen ihre Freizeit zusammen, und bald hat sich die Prinzessin Hals über Kopf verliebt, während Alex freundlich, aber zurückhaltend bleibt.

Die Prinzessin erhält positiven Bescheid auf eine Bewerbung. Ihr Traum scheint sich zu erfüllen, als sie bei einem namhaften Mailänder Modelabel als Designerin arbeiten kann. Doch Tabeas Freude ist nicht ganz ungetrübt, bedeutet dieser Job doch den Abschied von Hohenstein und Alex. Sie beschließt, offen mit ihrem Freund zu reden, um eine Entscheidung treffen zu können. Alex reagiert aber ganz anders, als die Prinzessin gehofft hat. Gekränkt und verletzt macht Tabea sich auf den Weg nach Mailand ...

Die Dämmerung hob sich eben über dem fürstlichen Schloss Hohenstein im Rheingau nahe Eltville, die ersten Sonnenstrahlen kletterten über den Horizont und erhellten die liebliche Landschaft unweit des Rheingrabens.

Noch lag Stille über den Feldern, Wäldern und Weinbergen, nur das kratzige Lied des Rotschwanzes war zu hören. Doch schon bald mischte sich Hufschlag in das Vogelgezwitscher.

Im ersten Licht des neuen Tages galoppierte Tabea Prinzessin von Hohenstein auf ihrer Fuchsstute über die wohl vertrauten Wege zwischen Reben und lichten Birkenhainen. Die schöne Prinzessin war hier geboren und aufgewachsen, hatte den Großteil ihres bisherigen Lebens im Fürstenschloss verbracht. Sie liebte ihre Heimat, die Düfte der wilden Blüten und Kräuter, die in den Weinbergen wuchsen, die kühle, frische Luft, die vom alten Vater Rhein tief in seinem Bett aufstieg, die Aromen von Erde, Moos und Baumrinde. Ursprünglich, zeitlos und scheinbar endlos.

Nach dem Abitur und einem Modedesignstudium in Frankfurt und Rom war Prinzessin Tabea heimgekehrt, genoss nun eine Auszeit, bis sie als junge Modeschöpferin durchstarten konnte. Sie hatte viele Bewerbungen verschickt, doch es eilte ihr nicht mit dem Neubeginn. Sie fühlte sich sehr wohl in der vertrauten Umgebung und genoss nun den morgendlichen Ausritt noch vor dem Frühstück.

Tabea zügelte ihr Pferd, als sich ihr aus entgegengesetzter Richtung ein Reiter näherte. Sie stutzte. Konnte das sein ...

Als der stolze Rappe seinen Reiter näher brachte, erhellte ein erfreutes Lächeln die ebenmäßigen Züge der Prinzessin.

»Alex! Das ist eine Überraschung!«

Alexander Fürst von Haltingen war Tabeas bester und ältester Freund. Sie hatten schon im Sandkasten zusammen gespielt. Er war nur ein Jahr älter als die Prinzessin, hatte allerdings bereits eine große Verantwortung übernehmen müssen. Nach dem frühen Tod seines Vaters hatte er das benachbarte Weingut übernommen und führte den Betrieb nun seit einer Weile erfolgreich.

»Tabea, wie schön«, rief er erfreut aus und ließ seinen Rappen stehen. »Mama sagte mir, dass du wieder hier bist. Ich wollte dich eigentlich heute besuchen.«

»Den Weg habe ich dir jetzt erspart«, scherzte sie und musterte ihn dabei mit wachsender Unsicherheit.

Er war so ganz anders, als sie ihn in Erinnerung gehabt hatte. So ernst und erwachsen. Früher war Alex ein lustiger Bursche gewesen, stets gut aufgelegt und zu jedem Streich bereit. Nun wirkte er beinahe ein wenig fremd und unnahbar auf die Prinzessin.

»Hast du denn schon Pläne geschmiedet?«, wollte er wissen.

»Klar, ich habe ein paar Bewerbungen verschickt. Jetzt heißt es eben, abwarten.«

Er betrachtete sie wohl wollend. Wie ihr kupferrotes Haar in der Morgensonne glänzte, wie es ihr schönes Gesicht mit dem porzellanfarbenen Teint und den vorwitzigen Sommersprossen umrahmte, und wie ihre klaren, grünen Augen strahlten! Tabea erschien Alexander noch ebenso süß und lieb wie vor zwanzig Jahren, als sie Hand in Hand in den Kindergarten marschiert waren. Und doch auch wieder ganz anders. Reizvoll und bezaubernd, wenn auch noch längst nicht erwachsen...

Für Tabea war das Leben ein Spiel, luftleicht und problemlos. Sie kannte die dunklen Seiten nicht, die erst den Charakter prüften und formten. Schmerz, Trauer, Verlust und Enttäuschung. Die kleine Prinzessin wurde noch immer von ihren Eltern behütet und verwöhnt. Im Stillen fragte der junge Fürst sich, ob sich daran wohl jemals etwas ändern würde. Er wagte es zu bezweifeln. Tabea blieb immer Tabea, süß und fröhlich, verwöhnt und naiv.

Er wunderte sich, dass ihm diese Erkenntnis tief im Herzen wehtat, schob solche Regungen aber routinemäßig von sich. Die unbeschwerte Zeit der Kindheit war für ihn längst Vergangenheit, auch wenn Tabea sich weiterhin darin zu verstecken schien.

»Wollen wir zusammen frühstücken?«, schlug der junge Fürst der Prinzessin nun vor. »Mama wird sich freuen, dich zu sehen.«

Tabea hatte nichts dagegen. »Gern. Und wie geht es dir? Du hast ja eine Menge Verantwortung übernommen.«

»Ich komme zurecht. Wollen wir?«

Sie nickte und blieb an seiner Seite, als sie Richtung Schlossgut Haltingen ritten.

Die Sonne war in der Zwischenzeit aufgegangen, und das liebliche Land schimmerte in zarten Pastell. Der Himmel war klar und weit, erfüllt von Vogelgezwitscher und dem Summen der Insekten, die fleißig von Blüte zu Blüte flogen.

»Was für ein herrlicher Sommermorgen«, freute Tabea sich. »Das habe ich in der Stadt wirklich vermisst. Die frühen Morgen in der Natur sind doch etwas ganz Besonderes.«

Der junge Fürst nickte. »Ich kann dir nicht widersprechen. Wenn ich mal keine Zeit für einen frühen Ausritt habe, fehlt mir das den ganzen Tag.«

»Wie geht es eigentlich deiner Mutter?«

»Besser. Vaters plötzlicher Tod hat sie aus der Bahn geworfen. Damit musste sie erst mal zurecht kommen. Aber in der Zwischenzeit hat sie sich gefangen.«

»Es war für uns alle ein Schock, als er so unverhofft gestorben ist.«

Tabea blickte nach vorn, wo das fürstliche Weingut nun in Sichtweite kam. Stolz und majestätisch spiegelte es die lange Tradition derer von Haltingen wider. Über Generationen wurden hier bereits feine Weine gekeltert und prämierte Winzersekte ausgebaut.

Das große Gutshaus mit dem fürstlichen Wappen über dem Portal war der Prinzessin noch ebenso vertraut wie die zahlreichen Nebengebäude, Stallungen und die Kellerei. Der Klang der Pferdehufe auf dem Kopfsteinpflaster des Wirtschaftshofes, der bekannte Geruch nach Landwirtschaft und Winzerei, das alles vereinte sich in Tabeas Kopf und Herzen zu einem perfekten Bild von Heimkommen. Einmal mehr wurde ihr da bewusst, dass sie sich hier ebenso daheim fühlte wie drüben im elterlichen Schloss.

Ein Pferdebursche erschien und nahm ihnen die Tiere ab, während der junge Fürst zusammen mit seiner Begleiterin zum Haus hinüber ging.

Tabea blieb kurz stehen, ließ ihren Blick schweifen und stellte dann lächelnd fest: »Hier hat sich nichts verändert.«

»Die eine oder andere Neuerung haben wir aber schon eingeführt. Der Betrieb muss schließlich auf dem neuesten Stand bleiben, um konkurrenzfähig zu sein«, hielt Alexander ihr entgegen. »Aber ich denke, das hast du nicht gemeint, oder?«

»Es ist die Atmosphäre, dieses Gefühl, wenn man hierher kommt. Haltingen ist eben etwas ganze Besonderes«, schwärmte sie.

»So empfinde ich es auch«, gestand der junge Fürst ihr zu. »Aber jetzt komm, sonst wird der Kaffee kalt und Wilma böse.«

Tabea lachte. Die alte Köchin gehörte ebenso zum fürstlichen Weingut wie das Familienwappen über dem Portal. Sie war schon da gewesen, als sie beide noch Kinder waren und mit Leidenschaft ihre süßen Nusstörtchen und saftigen Obstkuchen stibietzt hatten. Wie lange war das her ...

»Wilma ist also immer noch da. Wie geht es ihr?« Die Prinzessin musste schmunzeln. »Ich dachte, sie wäre in Rente.«

»Lass sie das nur nicht hören«, warnte Alexander sie humorig. »Das Rheuma macht ihr zunehmend zu schaffen und sorgt dafür, dass sie oft recht bärbeißig ist. Aber ihre Arbeit hier würde sie um nichts in der Welt aufgeben. Und wir sind eben so an sie gewöhnt, dass es ohne sie gar nicht mehr gehen würde.«

»Ich sage ihr nachher noch Hallo, das lasse ich mir nicht nehmen«, beschloss Tabea und betrat zusammen mit dem jungen Mann die Gutshalle.

Butler Knut begrüßte die Prinzessin freundlich und ließ Alexander wissen, dass seine Mutter sich im Frühstückszimmer aufhalte. Der junge Fürst orderte noch ein Gedeck für seinen Gast, während Tabea bereits zum Frühstückszimmer eilte und die breiten Schiebetüren aus poliertem Mahagoniholz öffnete.

In dem von der Morgensonne erhellten Raum mit den hohen Fenstern an der Stirnseite saß nur eine Person an dem großen Tisch. Fürstin Renata erhob sich sogleich und kam mit einem Lächeln auf Tabea zu. Sie war eine schöne, gepflegte Blondine von natürlicher Eleganz. Für Tabea war sie stets Vorbild, ja Modeikone gewesen. Sie konnte alles tragen und sah sogar in derber Jacke und Gummistiefeln schick aus.

Renata war einer der Hauptgründe, warum Tabea sich entschlossen hatte, Modedesignerin zu werden.

Nun aber stellte sie bedrückt fest, dass Schmerz und Trauer in dem bis dahin makellosen Gesicht der Fürstin durchaus Spuren hinterlassen hatten. Ihr Blick war müde geworden und um den schön geschwungenen Mund lag ein bitterer Zug.

»Tabea, mein Mädchen, wie schön!« Fürstin Renata drückte die junge Frau mit echter Herzlichkeit und stellte dabei fest: »Aus dir ist eine richtige, junge Dame geworden. Erstaunlich. Manchmal vergesse ich, wie viel Zeit vergangen ist, seit du mit Alexander im Garten Versteck gespielt hast.« Sie seufzte. »Aus Kindern werden Leute und man selbst wird alt.«

»Aber, Tante Renata, du doch nicht!« Die Prinzessin setzte sich zu der Fürstin an den Esstisch und bedankte sich bei Butler Knut, der nun das Frühstück servierte. Alexander gesellte sich zu ihnen, mischte sich dann aber in das folgende Gespräch nicht mehr ein. Er schaute bereits die Post durch und erledigte Geschäftliches.

»Du musst mir von Rom erzählen«, bat Renata. »Ich habe als junges Mädchen dort ein Schuljahr verbracht. Es war himmlisch!«

»Rom ist himmlisch«, bestätigte Tabea. »Es gibt einfach unendlich viele Anregungen, wenn man dort kreativ tätig ist. Ich habe so viele Entwürfe gezeichnet wie niemals zuvor. Und die Präsentationen unserer Arbeiten ...« Sie plauderte munter vor sich hin, während Renata ihr aufmerksam zuhörte.

Nach einer Weile ließ Alexander sie allein, er musste arbeiten. Die Prinzessin war ein wenig enttäuscht, gab sich Mühe, sich das nicht allzu deutlich anmerken zu lassen. Fürstin Renata merkte es natürlich und schlug vor: »Warum kommst du nicht zum Abendessen? Dann hat Alex mehr Zeit.«

Sie lächelte. »Gern. Sag, Tante Renata, ist er denn immer so ernst und so... verschlossen? Ich habe den Eindruck, dass er sich sehr verändert hat.«

»Die Verantwortung für den Betrieb hat das bewirkt. Alex ist sehr gewissenhaft und nimmt das Erbe seines Vaters ernst. Aber so sehr hat er sich eigentlich gar nicht verändert, das wirst du noch merken.«

»Ich hoffe es.« Tabea lächelte. »Ich habe mich nämlich gar nicht verändert.«

»So?« Die Fürstin erwiderte ihr Lächeln vielsagend.

Prinzessin Tabea war eine reizende, junge Frau, sehr hübsch und charmant. Aus dem süßen kleinen Mädchen war eine wahre Schönheit mit Ausstrahlung geworden. Im Stillen dachte die Fürstin nach diesem Besuch darüber nach, ob sie nicht vielleicht die ideale Schwiegertochter wäre. Und sie fragte sich, wie ihr Sohn wohl darüber dachte.

»Nein, wirklich nicht!« Fürst Alexander schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Sie ist doch noch ein Kind!«

Seine Mutter musterte ihn nachdenklich, während sie den Nachmittagstee einschenkte. Seit dem Tod des alten Fürsten hatten Mutter und Sohn einige Rituale eingeführt, die Renata über ihren Verlust und die damit einhergehende Einsamkeit hinweg trösten sollten. Auch wenn die Fürstin sich mittlerweile daran gewöhnt hatte, Witwe zu sein, mochte sie aber die lieb gewonnenen Rituale nicht wieder aufgeben. Und dazu zählte auch der tägliche Nachmittagstee mit Alexander.

»Tabea ist fünfundzwanzig«, erinnerte sie ihn nachsichtig. »Und sie ist alles andere als ein Kind.«

»Vielleicht rein äußerlich«, gestand er ihr eher widerwillig zu. »Sie ist sehr hübsch geworden, reizvoll...« Er verlor sich einen Moment in seinen Gedanken, räusperte sich dann unwillig und fügte entschieden hinzu: »Aber sie hat nichts als Mode im Kopf. Oberflächliche Dinge, sie kennt eben das Leben noch nicht, das ist das ganze Problem.«

»Willst du ihr vorwerfen, dass sie unbeschwert ist?«

»Natürlich nicht, das wäre ja unsinnig. Aber als meine Frau, als Herrin von Haltingen wäre sie völlig überfordert.«

»Alex, sei nicht so bigott.«

»Ich möchte nicht mehr darüber reden, Mama«, würgte er jedes weitere Gespräch über dieses Thema ab.

Fürstin Renata gab nach, denn sie sah ein, dass es keinen Sinn hatte, auf ihrem Standpunkt zu beharren. Doch eines schien nun klar: Alex hatte Tabea nach wie vor gern, sonst hätte er nicht so heftig reagiert. Vielleicht war es das Beste, den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen ...

Währenddessen schwärmte Prinzessin Tabea bei ihrer Mutter von dem Wiedersehen mit dem Freund aus Kindertagen.

»Alex ist so erwachsen, so ernst und klug. Ich glaube, er ist an seiner Aufgabe, das Weingut zu leiten, gewachsen.«

»Er scheint großen Eindruck auf dich gemacht zu haben«, stellte Fürstin Ursula kritisch fest. »Kann es sein, dass du Alexander verklärt siehst? Mit den Augen eines Kindes?«

»Wie kommst du denn auf die Idee, Mama?«, wunderte Tabea sich, halb erstaunt, halb ärgerlich. »Ich kenne Alex schließlich sehr genau und weiß, wie er früher gewesen ist. Er hat sich weiter entwickelt.« Sie lächelte schmal. »Und das finde ich irgendwie reizvoll ...«

»Du hast ihn eine Weile nicht gesehen und erinnerst dich daran, wie er als Kind war. Aber ihr seid jetzt beide erwachsen, habt euch verändert.«

»Natürlich haben wir uns beide verändert. Worauf willst du eigentlich hinaus, Mama? Hast du etwas gegen Alex?«

»Absolut nicht. Ich möchte nur verhindern, dass du dich in Schwärmereien verlierst.« Die Fürstin bedachte ihre Tochter mit einem strengen Blick. »Du neigst dazu...«

»Vielleicht ... Ein kreativer Mensch muss schwärmen können, das hat unser Professor an der Uni immer gesagt.«

»Wenn es um deine Arbeit geht, ja. Aber sonst ...«

Prinzessin Tabea seufzte. »Hältst du mich für naiv, Mama? Ich mag Alex, schon immer. Er gehört einfach zu meinem Leben dazu. Als wir uns heute Morgen beim Ausreiten zufällig begegnet sind, habe ich mich ehrlich gefreut. Und ich sehe nicht, was daran falsch sein soll.«