Fürsten-Roman 2598 - Diana Laurent - E-Book

Fürsten-Roman 2598 E-Book

Diana Laurent

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Beschreibung

Sehnsüchtig denkt Louise Prinzessin von Hachenburg an Venedig zurück. Sie vermisst den Marchese di Fioni, mit dem sie bereits ihre Hochzeit plant. Aber bevor sie ihrem Geliebten das Jawort geben kann, muss sie auf Schloss Hachenburg ihren kranken Vater vertreten. Nach einem Herzinfarkt kann der Fürst das Weingut und die Bewirtschaftung des Schlosses mit allen Ländereien nicht mehr leiten.
Gemeinsam mit dem jungen Gutsverwalter Alexander von Buchner versucht Louise, ihren Vater würdig zu vertreten. Sie zählt die Tage bis zu ihrer Rückkehr nach Venedig, doch Alexander findet immer wieder neue Gründe, um ihre Abreise zu verschieben ...

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Inhalt

Cover

Impressum

Im Frühling wird mein Herz dir gehören

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Kamil Macniak / shutterstock

Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-9225-8

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Im Frühling wird mein Herz dir gehören

Aber hat Prinzessin Louises Liebe auch eine Zukunft?

Von Diana Laurent

Sehnsüchtig denkt Louise Prinzessin von Hachenburg an Venedig zurück. Sie vermisst den Marchese di Fioni, mit dem sie bereits ihre Hochzeit plant. Aber bevor sie ihrem Geliebten das Jawort geben kann, muss sie auf Schloss Hachenburg ihren kranken Vater vertreten. Nach einem Herzinfarkt kann der Fürst das Weingut und die Bewirtschaftung des Schlosses mit allen Ländereien nicht mehr leiten.

Gemeinsam mit dem jungen Gutsverwalter Alexander von Buchner versucht Louise, ihren Vater würdig zu vertreten. Sie zählt die Tage bis zu ihrer Rückkehr nach Venedig, doch Alexander findet immer wieder neue Gründe, um ihre Abreise zu verschieben …

„Ein herrlicher Morgen, stimmt’s, Paps?“

Louise Prinzessin von Hachenburg zügelte ihre Schimmelstute und ließ den Blick über die liebliche Landschaft des Rheingaus schweifen. Fürst Reinhard tat es ihr gleich und ein zufriedenes Lächeln malte sich auf seinen markanten Gesichtszügen ab.

„Ja, der Frühling kommt allmählich, es lässt sich nicht mehr übersehen“, stellte der Besitzer des Schlossgutes Hachenburg, unweit von Eltville, zufrieden fest.

Das traditionsreiche Weingut war seit sechs Generationen im Besitz der Fürstenfamilie und hatte den besten Ruf, wenn es um Spitzenweine und edle, prickelnde Tropfen ging. Der Fürst hatte zusammen mit seinem ehemaligen Verwalter und Kellermeister Gustav von Buchner die althergebrachte Methode Qualitäts-Schaumwein herzustellen, verbessert und damit auf den internationalen Messen zahlreiche Goldmedaillen gewonnen.

Von Buchners Sohn Alexander war inzwischen an seine Stelle getreten. Alexander verwaltete das Schlossgut kompetent und verantwortungsbewusst. Die Winzerei selbst überließ er im Gegensatz zu seinem Vater aber lieber seinem Vorgesetzten Fürst Reinhard und den anderen Winzern. Der junge Mann behauptete nämlich, dass der „wahre Weinverstand“ einzig in der Fürstenfamilie beheimatet war.

Prinzessin Louise hatte den größten Wunsch ihres Vaters, als seine Nachfolgerin eines Tages Hachenburg zu übernehmen, nicht erfüllt. Alexander konnte das nicht verstehen, und das führte immer wieder zu Spannungen zwischen den jungen Leuten.

„Wenn die Reben geschnitten und gebunden werden, bin ich dabei“, versprach die bildschöne junge Frau mit dem glänzenden, blonden Haaren und den tiefblauen Augen nun ihrem Vater. „Nichts ist schöner, als einen Frühlingstag im Weinberg zu verbringen. Das erinnert mich an meine Kindheit.“

Der Fürst fing das versonnene Lächeln seiner Tochter auf und gab zu bedenken: „Du könntest das immer haben. Hachenburg wird eines Tages dir gehören, mein Kind. Ich weiß, dass dir deine Arbeit im Museum sehr viel Freude bereitet. Aber deine Wurzeln sind nun mal hier, das kannst du nicht bestreiten.“

„Will ich ja auch gar nicht.“ Louise ließ ihr Pferd antraben, sie folgten einem schmalen Weg, der zwischen den Weinbergen hoch über dem Rhein zurück zum Schlossgut führte. „Ich liebe Hachenburg und fühle mich hier daheim“, erklärte sie im Brustton der Überzeugung. „Aber die Kunstgeschichte hat mich nun mal mehr gereizt als das Keltern von Weinen. Und ich habe es nicht bereut, meine Arbeit im Museum füllt mich völlig aus.“

„Eines Tages wird es dich vielleicht doch wieder hierher ziehen“, deutete der Fürst an. „Du bist kein Stadtmensch.“

„Ja, mag sein“, kam es vage von Louise.

Nun tauchte das Schlossgut vor ihnen auf. Es war ein imposanter Bau aus dem Spätbarock, der sich perfekt in die Landschaft einfügte. Hohe Buchen prägten das Bild des Schlossparks, in dessen Zentrum ein romantischer See zu einer Bootspartie einlud. Noch war es natürlich zu kühl für derlei Vergnügen. Der März brachte im Rheingau leichte Nachtfröste, und die Bäume hatten erst zarte Knospen. In der klaren Luft aber jubilierten bereits die Vögel, die das Nahen des Frühlings ahnten.

Als der Fürst und seine Tochter in den Schlosshof ritten, sprang ein Stallbursche herbei, um die Pferde in Empfang zu nehmen.

Prinzessin Louise fragte ihren Vater: „Reiten wir morgen früh auch aus? Es war herrlich.“

„Das können wir gern wiederholen“, gestand Reinhard von Hachenburg ihr zu. Ein wenig verzog er dabei das Gesicht und wirkte, als fühle er sich nicht ganz wohl. Louise wusste, was das zu bedeuten hatte und murmelte: „Wie dumm von mir, es wird sicher zu anstrengend für dich. Entschuldige.“

Doch von Rücksichtnahme wollte der Fürst nichts hören. Auch wenn er seit einer Weile unter zunehmenden Herzbeschwerden zu leiden hatte, erfüllte er seine Aufgaben auf dem Schlossgut wie gewohnt und mochte auch im Privatleben keine Einschränkungen hinnehmen. Dazu war er ein viel zu aktiver Mensch.

„Deine selige Mutter hat ihren Lebtag versucht, mich in Watte zu packen, das konnte ich nie leiden“, erinnerte er Louise streng. „Ich möchte nicht, dass du nun in ihre Fußstapfen trittst, mein Kind. Mein Herz mag nicht mehr das Beste sein und ein paar kleine Macken haben, aber das ist einzig und allein meine Sache, mit der ich zurechtkommen muss.“

„Aber, Paps …“ Die junge Frau seufzte leise. „Willst du mir denn wirklich verbieten, dass ich mir Sorgen um dich mache?“

„Ich möchte nicht bemuttert werden“, stellte er da klar. „Du musst nicht alle deine Bedenken gleich mit mir teilen. Sorgen kannst du dich doch sicher auch ohne Worte, oder?“

Nun musste die Prinzessin doch lachen.

„Paps, du bist einfach unmöglich. Komm, lass uns frühstücken. Ich verspreche dir auch, dass ich mich nicht mehr um deinen Gesundheitszustand kümmere. Und Sorgen mache ich mir erst recht keine mehr, gut?“

Das schien dem Fürsten nun auch wieder nicht zu gefallen. Er wandte sich an Alexander von Buchner, der nun die Schlosshalle betrat und zum Verwaltungstrakt unterwegs war.

„Alex, was sagst du dazu, dass meine Tochter mich schon aufgegeben hat?“

Der hochgewachsene junge Mann blieb stehen und deutete ein Lächeln an, wobei seine steingrauen Augen Louise mit leichtem Spott maßen. Obwohl die beiden miteinander aufgewachsen waren und sich in Kindertagen hervorragend verstanden hatten, stritten sie nun immer häufiger. Alexander machte es Louise zum Vorwurf, dass sie nicht in die Fußstapfen ihres Vaters treten wollte und hatte ihr schon oft vorgehalten, sie sei eine Egoistin. Natürlich ließ die temperamentvolle Prinzessin sich das nicht gefallen und so kam es regelmäßigen zu Streit.

„Ich fürchte, Louise ist nicht besonders gut darin, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, Durchlaucht“, stellte er nun mit einer gewissen Herablassung fest, die Louise sofort auf die Palme brachte. Alexander wusste das. Und es funktionierte auch dieses Mal. „Aber sie scheint nicht darunter zu leiden“, fügte er schulterzuckend hinzu.

„Was bildest du dir ein!“, fuhr sie sofort auf. „Das geht dich überhaupt nichts an. Ich maße mir ja auch kein Werturteil über dich an?“

„Louise, bitte …“ Fürst Reinhard warf seiner Tochter einen strengen Blick zu und ging dann hinüber zum Frühstückszimmer, während die Prinzessin den jungen Verwalter zurechtwies: „Bloß, weil dich mein Vater wie ein Familienmitglied behandelt, solltest du dir noch lange nicht einbilden, eins zu sein. Es gibt immer noch gewisse Unterschiede auf dieser Welt!“

„So? Seit wann sind wir denn so snobistisch? Ich dachte immer, wir seien alte Freunde. Hast du mir nicht mal geschworen, dass sich daran nie etwas ändern würde?“, fragte er süffisant.

Es blitzte gefährlich in ihren Augen auf, als sie klarstellte: „Damals war ich zehn Jahre alt. Willst du mich allen Ernstes immer noch darauf festnageln?“

„Ich nicht. Du zeigst ja plötzlich Standesdünkel. Aber es soll mir recht sein. Ich frage mich nur, wie du es schaffst, mit Menschen unter deinem Stand zusammenzuarbeiten. Oder überwindet die Liebe zur Kunst alle Schranken?“

Er grinste und schien sich sehr darüber zu amüsieren, als sie wutschnaubend im Frühstückszimmer verschwand. Kaum aber war Louise fort, da wurde Alexanders markante Miene ernst. Mit einem leisen Seufzer fuhr er sich durch sein dichtes, dunkelblondes Haar und dachte: Wieso ist es uns nur nicht gelungen, unsere Freundschaft zu erhalten? Er empfand doch eigentlich ganz anders für Louise …

Doch die Kinderzeit war nun einmal unwiederbringlich vorbei, damit musste der junge Mann sich wohl oder übel abfinden.

Gustav von Buchner war zwar offiziell pensioniert, doch er half seinem Sohn noch gerne, wenn viel Arbeit anstand. Der große, grauhaarige Mann betrat am späten Vormittag das Büro von Alexander. An diesem Wochenende wollte der junge Buchner einen Stapel Unterlagen für den Steuerberater fertig machen, eine Arbeit, die ihm nicht besonders lag. Sein Vater war darin ein Routinier. Zusammen schafften sie es in der Hälfte der Zeit, die der Sohn veranschlagt hatte.

„Willst du nicht noch mit Louise ausreiten?“, fragte Gustav seinen Sohn, als dieser die Mappe mit den Unterlagen schloss. „Es ist noch nicht spät. Und nach der Plackerei am Samstag hast du dir etwas Erholung verdient, mein Junge.“

„Und da rätst du mir, meine Zeit mit Louise zu verbringen? Ich kann mir etwas Erholsameres vorstellen“, kam es spöttisch von Alexander. Als er dem fragenden Blick seines Vaters begegnete, lächelte er schmal und stellte klar: „Wir kommen einfach nicht mehr miteinander aus, damit werde ich mich abfinden müssen. Es liegt nicht mal nur an Louise, mich trifft ebenso viel Schuld. Ich nehme mir immer wieder vor, ruhig und sachlich zu bleiben, aber es funktioniert nicht. Sie muss mich nur herablassend ansehen, schon gehe ich auf die Palme und es dauert nicht lang, bis wir uns in den Haaren liegen.“

„Du liebst die Prinzessin“, sagte sein Vater ihm daraufhin einfach auf den Kopf zu. „Was sich liebt, das neckt sich. Als Kinder wart ihr ein Herz und eine Seele. Wieso sollte das nun anders sein?“

„Wieso? Das will ich dir gerne sagen. Weil wir uns nicht mehr ausstehen können. Du irrst dich, Vater, von Liebe kann in diesem Fall keine Rede sein. Außerdem nehme ich es Louise wirklich übel, dass sie nicht auf Hachenburg geblieben ist. Sie ist das einzige Kind des Fürsten und hätte die Pflicht gehabt, das Schlossgut zu übernehmen.“

„Ich bitte dich, Junge, das ist doch ihre Entscheidung. Es steht dir wirklich nicht zu, ihr da Vorschriften zu machen. Woher willst du wissen, ob Louise überhaupt in der Lage wäre, Hachenburg zu leiten? Sie hat doch ganz andere Interessen.“

„Sie ist die Tochter des Fürsten und kommt ganz nach ihm. Hast du mal gesehen, wie sie im Weinberg steht und arbeitet? Sie wäre die perfekte Herrin von Hachenburg. Aber sie musste ja ihren Kopf durchsetzen und hat dabei nur an sich gedacht. Der Fürst ist gesundheitlich nicht mehr auf der Höhe. Ich glaube, er wahrt nur deshalb so verbissen Haltung, weil er weiß, dass er nicht auf Louise zählen kann. Das ist nicht richtig!“

Gustav wiegte den Kopf leicht.

„Du hast wohl nicht ganz unrecht, was Seine Durchlaucht angeht. Aber es ist nun mal so, dass man keinen Menschen zu etwas zwingen kann. Natürlich wäre es ideal gewesen, wenn Louise das Schlossgut übernommen hätte …“

„Der Fürst hat darauf gezählt. Dass sie ihn so enttäuschen konnte, werde ich nie verstehen. Hätte sie sich denn nicht in ihrer Freizeit mit Kunstgeschichte befassen können? Hachenburg sollte doch auch für sie an erster Stelle stehen.“

Der alte Buchner lächelte fein.

„Mein lieber Junge, du schließt von dir auf andere. Ich freue mich, dass du nach mir geraten bist und deine Aufgabe hier ebenso ernst nimmst, wie ich das getan habe. Aber die Menschen sind nun mal verschieden. Und du solltest Louise deshalb nicht mehr angreifen. Denk daran, dass sie irgendwann die Besitzerin von Hachenburg sein wird.“

„Glaubst du, ich stelle mich allein deshalb gut mit ihr?“ Alexander wirkte empört. „Das ganz sicher nicht! Außerdem werde ich kaum je in die Verlegenheit kommen, für sie zu arbeiten. Sie wird den Besitz verkaufen, wenn es mal so weit ist.“

„Alex, du urteilst zu hart. Louise liebt dieses Stück Land, sie ist hier geboren und aufgewachsen.“

„Denkst du? Ich kenne sie ein bisschen besser. Für mich ist und bleibt sie eine Egoistin. Und ich werde meine Meinung erst ändern, wenn sie mich vom Gegenteil überzeugt. Aber keine Sorge, das wird ganz sicher niemals geschehen!“

Am Sonntagabend fuhr Prinzessin Louise wieder nach Frankfurt. Sie hatte ein entspanntes Wochenende auf Hachenburg verbracht und sich sehr wohlgefühlt. Der einzige Schatten, der auf diese angenehmen Stunden fiel, war Alexanders unverschämte Art, sie zu behandeln. Er bildete sich wohl ein, den legeren Ton aus Kindertagen beibehalten zu können. Wie sehr sie ihn auch daran erinnerte, dass die Zeiten sich geändert hatten, er schien nicht willens oder in der Lage zu sein, sich entsprechend zu benehmen.

Die ewigen Ausfälle des jungen Verwalters vermiesten Louise ihre Zeit auf Hachenburg. Und dass ihr Vater Alexander niemals rügte, das missfiel der Prinzessin sehr. Der Fürst schien immer auf der Seite des jungen Verwalters zu stehen, der eine Art Narrenfreiheit bei ihm genoss. Louise ärgerte sich und brütete noch eine Weile darüber nach, wie sie es endlich schaffen konnte, Alexander in seine Schranken zu verweisen.

Als die Prinzessin am Montagmorgen zur Arbeit erschien, war Helli Komtess von Scheuern bereits anwesend. Die Kolleginnen teilten sich ein Büro und kamen glänzend miteinander aus. Die unkomplizierte und lebenslustige Komtess war fast immer guter Laune.

Als sie in Louises Gesicht schaute, fragte sie munter: „Na, eine weitere Runde im ewigen Kampf mit dem guten Alex hinter dich gebracht? Sieht nach Unentschieden aus.“

Die Prinzessin seufzte leise. „Gut gesagt. Leider bin ich mal wieder unterlegen. Alex kann sich alles erlauben, Paps ermahnt höchstens mich. Es ist zum Auswachsen! Wenn ich diesem Mann gegenüberstehe, habe ich wieder das Gefühl, fünf Jahre alt zu sein. Er nimmt mich einfach nicht ernst!“

Helli musste schmunzeln. „Klingt verdächtig nach einem Kampf der Geschlechter. Vielleicht solltest du deine Haltung zu Alex mal überdenken. Könnte doch sein, dass du ihn gar nicht hasst, sondern eher im Gegenteil …“

„Du spinnst!“, kam es spontan von Louise. „Wie kommst du nur auf so einen abwegigen Gedanken? Ich kann ihn nicht ausstehen!“

„Aber früher habt ihr euch doch gut verstanden. So etwas ändert sich nicht einfach ohne Grund. Ist denn etwas zwischen euch vorgefallen, das deine Meinung geändert hat?“

„Vorgefallen?“ Sie wirkte ratlos. „Nicht, dass ich wüsste. Aber du siehst das Ganze falsch, Helli. Es liegt ja nicht nur an mir, Alex benimmt sich mir gegenüber total feindselig. Dabei habe ich ihm nie im Leben etwas getan.“

„Womöglich hast du es nur nicht gemerkt. Ach, Lou, das Leben ist kompliziert, aber die Liebe ist eine Wissenschaft für sich. Glaub es mir, denn hier spricht eine echte Expertin. Was habe ich nicht schon alles durchgemacht, wenn es um das starke Geschlecht gegangen ist. Wenn ich dir also aus meinem sehr reichhaltigen Erfahrungsschatz einen Rat geben darf: Sei einfach mal nett zu Alex und warte ab, was passiert. Könnte doch sein, dass er sich nur nicht traut, dir seine wahren Gefühle zu zeigen.“

Die Prinzessin warf ihrer Freundin und Kollegin einen schrägen Blick zu und murmelte: „Das werde ich ganz sicher nicht tun. Denn ich weiß schon jetzt, wie Alex darauf reagieren würde …“