Silvia-Gold 96 - Diana Laurent - E-Book

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Diana Laurent

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Beschreibung

Wenn du mich liebst ...

Packender Roman um ein fast verlorenes Glück

Von Diana Laurent

"Mein Mann ist sicher nicht bereit, wegen einer kleinen unbedeutenden Affäre seine Ehe und seine Karriere aufs Spiel zu setzen" sagt die Frauenstimme am anderen Ende der Leitung hämisch - und noch viel mehr.
Jedes Wort trifft die junge Archäologin Dr. Michaela Tiesmann wie ein Dolchstoß und löscht alles in ihr aus - bis auf den einen Gedanken: Alexander, der erste Mann, in den sie sich Hals über Kopf verliebt und dem sie sich rückhaltlos geschenkt hat, ist verheiratet! Das tut weh, verdammt weh!
Doch mag der Schmerz um Alexanders Verrat noch so tief in Michaela brennen, dass dieser Mann nach wie vor ihr Herz besitzt, weiß sie in dem Moment, als mit Alexander etwas Entsetzliches geschieht ...

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Seitenzahl: 108

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Inhalt

Cover

Impressum

Wenn du mich liebst …

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: StockLite / shutterstock

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-8971-5

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Wenn du mich liebst …

Packender Roman um ein fast verlorenes Glück

Von Diana Laurent

Mein Mann ist sicher nicht bereit, wegen einer kleinen unbedeutenden Affäre seine Ehe und seine Karriere aufs Spiel zu setzen«, sagt die Frauenstimme am anderen Ende der Leitung hämisch – und noch viel mehr.

Jedes Wort trifft die junge Archäologin Dr. Michaela Tiesmann wie ein Dolchstoß und löscht alles in ihr aus – bis auf den einen Gedanken: Alexander, der erste Mann, in den sie sich Hals über Kopf verliebt und dem sie sich rückhaltlos geschenkt hat, ist verheiratet! Das tut weh, verdammt weh!

Doch mag der Schmerz um Alexanders Verrat noch so tief in Michaela brennen, dass dieser Mann nach wie vor ihr Herz besitzt, weiß sie in dem Moment, als mit Alexander etwas Entsetzliches geschieht …

Der Himmel hatte sich mit dichten, tief hängenden Wolken bezogen, aus denen es nun reichlich zu schneien begann.

Dr. Michaela Tiesmann verlangsamte ihre Fahrt und schaltete die Scheinwerfer ein. Im dichten Morgenverkehr versank die ganze Umgebung in feuchten Schleiern.

Die junge Archäologin benötigte für den Weg von ihrer Wohnung in einem der Heidelberger Außenbezirke zur Universität im Normalfall eine halbe Stunde.

An diesem kalten Januarmorgen staute sich der Verkehr allerdings über viele Kilometer, und es ging nur noch im Stop-and-go-Tempo voran. Ziemlich entnervt erreichte Michaela schließlich doch noch ihr Ziel und lenkte den blauen Kleinwagen in die für sie reservierte Parkbucht.

Seit Michaela vor zwei Jahren ihr Examen abgelegt hatte, war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Professor Henze beschäftigt. Damit hatte sich für die junge Frau mit den blonden Locken und den blauen Augen ein Kindheitstraum erfüllt. Schon auf dem Schoß ihres Vaters, der ebenfalls Wissenschaftler war, hatte sie sich in frühere Kulturen geträumt und sich gewünscht, einmal Ausgrabungen in fremden Ländern zu machen.

»Morgen, Michaela«, begrüßte sie Lucy Ballhorn, Professor Henzes wissenschaftliche Hilfskraft. Die Studentin arbeitete an ihrer Doktorarbeit und verstand sich mit der etwas älteren Kollegin sehr gut. »Ist das heute ein Mistwetter! Ich bin mit dem Fahrrad in einer Schneewehe stecken geblieben.«

Michaela musste schmunzeln. »Du bist ja auch unverbesserlich. Ich habe dir schon mehr als einmal geraten, im Winter mit der S-Bahn zu fahren.«

»Ich kann aber auf meinen Drahtesel nicht verzichten«, behauptete die Studentin. »Übrigens, die Stücke aus Hamburg sind gekommen.«

Michaelas Augen leuchteten auf. »Schon ausgepackt?«

Die quirlige Lucy hob abwehrend die Hände.

»Wie werde ich denn? Glaubst du, ich will, dass der Professor einen Wutanfall kriegt?«

Michaela zog sich einen weißen Kittel über und begab sich mit Lucy in einen kleinen Raum, in dem antike Fundstücke aus aller Herren Länder untersucht, restauriert und katalogisiert wurden, ehe man sie in Vitrinen ausstellte oder an eines der Museen in der Stadt weitergab.

Neben der Tür stand ein breiter, recht langer Arbeitstisch mit allerlei speziellen Werkzeugen. In der Mitte lag ein schmales Paket.

Michaela nahm ein kleines Messer, mit dem sonst Erdkrusten von Funden gekratzt wurden und öffnete das Päckchen vorsichtig. Zum Vorschein kam eine Menge Holzwolle und dann, in Watte und verschiedene Tücher verpackt, antike, für den Laien recht nichts sagende Tonscherben.

»Und so was befindet sich seit Jahrtausenden in der Erde«, sinnierte Lucy.

»Manchmal ist der Bau eines Parkhauses eben doch für etwas gut«, meinte Michaela. Sie hatte sterile Handschuhe übergezogen und legte nun die erste Scherbe unter eine helle Lampe.

»Wenn mich nicht alles täuscht, ist es die gleiche Epoche wie unsere Amphore in der ersten Vitrine.«

»Also zwölfhundert Jahre alt«, stellte die Studentin fest.

»Zur Sicherheit sollten wir eine genaue Altersbestimmung vornehmen«, schlug Michaela vor. »Das kannst du machen. Ich habe noch etwas anderes zu tun.«

Sie erhob sich, während Lucy eifrig ans Werk ging. Michaela Tiesmann kehrte in ihr Büro zurück, um noch einige Hausarbeiten durchzusehen. Sie gab Kurse für das Grundstudium.

Eine Weile arbeitete sie konzentriert, dann wurde die Tür geöffnet und eine männliche Stimme sagte: »Hier hast du dich also versteckt. Brauche ich einen Termin, oder darf ich reinkommen?«

Michaela lächelte, noch ehe sie aufsah.

»Du sollst mich nicht immer auf den Arm nehmen, Joachim.«

Professor Joachim Henze betrat den Raum und setzte sich auf Michaelas Schreibtischkante.

Der Forscher war Ende der dreißig, doch wirkte er trotz der grauen Schläfen in seinem hellbraunen Haar noch sehr jugendlich. Er war groß, ein wenig hager und seine graugrünen Augen schauten stets ein bisschen ironisch in die Welt.

Michaela warf ihm einen strafenden Blick zu.

»Du weißt genau, dass ich das nicht mag. Dort steht ein Stuhl«, mahnte sie und schubste ihn kurzerhand von seinem Platz auf ihrem Schreibtisch.

Er ließ es sich mit einem Schmunzeln gefallen.

»Sag mal, Michi, wo warst du eigentlich am Wochenende? Ich kann mich so dunkel erinnern, dass wir zusammen in die Oper wollten.«

Michaela klappte die Arbeit, in der sie gerade gelesen hatte, endgültig zu und machte ein verdutztes Gesicht.

»Dieses Wochenende? Die ‚Aida‘ läuft am nächsten Sonntag, mein Lieber.«

»Aber ich war sicher…« Er nahm einen kleinen Taschenkalender aus seiner Hemdtasche, klappte ihn auf und blätterte eine Weile. Dann seufzte er. »Stimmt, du hast mal wieder recht. Ich habe umsonst deine Mailbox voll gequatscht.«

Sie musste lachen. »Macht nichts, man kann es ja löschen. Ich war übrigens in Mannheim bei meinem Vater. Er hat einen sehr interessanten Aufsatz über frühe phönizische Kunst geschrieben, und ich durfte schon mal einen Blick hineinwerfen.«

Joachim war sofort interessiert. »Wird er bei uns einen Vortrag halten?«

»Das glaube ich kaum. Du weißt doch, dass er lieber in seinem Studierzimmer sitzt, als in der Weltgeschichte herumzufahren. Und jetzt im Winter sowieso.«

Der Professor seufzte. »Schade, aber du kannst ja noch einmal mit ihm reden. Deinem Charme widersteht er ganz sicher nicht.«

»Du kennst ihn doch. Er kann sehr eigenwillig sein.«

»Der Apfel fällt eben nicht weit vom Birnbaum«, scherzte er.

Michaela schüttelte den Kopf. »Du bist heute mal wieder ausgezeichneter Laune. Ich glaube, ich muss dich daran erinnern, dass du in fünf Minuten eine Vorlesung hast. Außerdem sind die neuen Fundstücke aus Hamburg eingetroffen und heute Nachmittag …«

Er hob abwehrend die Hände und stand auf.

»Schon gut, du hast meine gute Laune ziemlich gedämpft. Ich bin schon weg. Essen wir heute Mittag zusammen?«

Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu.

»Meinetwegen. In der Mensa?«

Damit hatte sie ihn endgültig vertrieben. Zwischen Michaela und Joachim herrschte ein sehr lockerer Ton, und das hatte seine Gründe. Der Wissenschaftler war vor fünf Jahren Witwer geworden. Er hatte seine Frau unter tragischen Umständen bei einer Ausgrabung im Fernen Osten verloren.

Michaela war seine Assistentin gewesen. Es war ihr gelungen, Joachim aus seinem Tief von Selbstvorwürfen und Trauer zu befreien. Dass sich daraus eine sehr enge Beziehung entwickelt hatte, war nicht verwunderlich.

Joachim hätte Michaela vom Fleck weg geheiratet, aber sie hatte sich wieder etwas von ihm distanziert. Sie wollte sich noch nicht binden, denn für sie war ihr Beruf der Mittelpunkt ihres Lebens. Die Art liebevoll zu streiten und sich gegenseitig auf den Arm zu nehmen, gab beiden etwas Abstand zueinander und lockerte die Atmosphäre auf.

»Michaela, kommst du mal? Ich glaube, du hattest mit deiner Vermutung recht.« Lucy hielt einen Computerausdruck hoch. »Mitte des achten Jahrhunderts. Scheint tatsächlich aus derselben Epoche zu stammen wie unser Vitrinenstück.«

Die junge Wissenschaftlerin lächelte. »Da wird sich Joachim freuen. Er hatte mal wieder den richtigen Riecher.«

»Und wir können bald wieder was Neues ausstellen«, fügte die Studentin sichtlich zufrieden hinzu.

♥♥♥

Am Nachmittag fand in der Fakultät für Frühgeschichte eine Besprechung statt, zu der auch Michaela eingeladen war. Joachim hatte ihr beim Mittagessen verraten, dass es um ein neues Ausgrabungsobjekt ging.

»Ich habe ein paar internationale Kontakte aufgebaut«, erzählte er nicht ohne Stolz. Auf ihre Fragen nach einigen Details hatte er jedoch nur vielsagend geschmunzelt.

Als Michaela nun den Besprechungsraum betrat, befanden sich dann außer Joachim noch zwei seiner Kollegen dort und ein Herr, den sie nicht kannte.

Professor Henze warf ihr einen kurzen Blick zu.

»Wir sind nun vollzählig und können anfangen«, stellte er fest. »Ich habe mich in den letzten Monaten etwas intensiver um Beziehungen zu anderen Hochschulen bemüht«, begann er. »Unsere Verbindung nach Israel bestand ja schon eine Weile. Leider ist in den letzten Jahren nicht viel passiert. In Anbetracht der Tatsache, dass jetzt im Negev einige sehr interessante Funde zu Tage gekommen sind, wäre das vielleicht der richtige Moment, unsere Zusammenarbeit wieder zu intensivieren.« Er nickte dem Besucher kurz zu und fuhr fort: »Professor Ezer Schwarz von der Universität in Tel Aviv ist für ein paar Tage hier, um Vorträge zu diesem Thema zu halten. Und er hat mir mitgeteilt, dass durchaus Interesse an einem akademischen Austausch besteht. Das freut mich natürlich ganz besonders. Herr Kollege, vielleicht wollen Sie ein paar Worte dazu sagen?«

Der Angesprochene nickte kurz. Er hatte die fünfzig schon überschritten und erinnerte Michaela mit seiner schmalen Brille und dem Ziegenbärtchen sehr an ihren Vater. Er sprach fast akzentfrei Deutsch und schaute aufmerksam in die Runde.

»Ihre Hochschule hat einen exzellenten Ruf, was die Archäologie betrifft, und es wäre auch für uns durchaus wünschenswert, wieder in einem internationalen Forschungsteam Grabungen durchzuführen. Natürlich ist das nur ein erster Vorstoß. Viele Formalitäten werden zu klären sein. Wir haben in den vergangenen Monaten eine sehr ergiebige Fundstelle aus altbiblischer Zeit entdeckt.«

Alle hatten aufmerksam zugehört. Nun hatte jeder eine Menge Fragen und Anregungen. Das Gespräch zog sich eine ganze Weile hin, und alle Anwesenden schienen von Professor Schwarz‘ Vorschlag sehr angetan.

Michaela hatte sich kaum am Gespräch beteiligt. Ein Forschungsprojekt im Negev, das war für sie so interessant wie eine Mondlandung. Ihr Vater hatte bereits in Israel geforscht, und sie dachte mit pochendem Herzen an die Fotos und Fundstücke, die er mitgebracht hatte. Nichts wünschte sie sich mehr, als dort arbeiten zu können, wo Geschichte so greifbar war wie an kaum einem anderen Platz auf dieser Welt.

Doch sie wusste nicht, ob Joachim plante, sie in diese Arbeit einzubeziehen, und hielt sich deshalb zurück.

Nach einer Weile verabschiedeten sich die beiden Kollegen. Professor Schwarz wandte sich an Michaela.

»Sie waren die ganze Zeit sehr still. Wie geht es Ihrem Vater? Ich habe ihn lange nicht gesehen.«

Sie lächelte. »Es geht ihm gut. Wenn er gewusst hätte, dass Sie nach Heidelberg kommen, hätte er sicher einmal sein Studierzimmer verlassen.«

Der Professor schmunzelte. »Er ist also immer noch ein Einzelgänger. Und wie steht es mit Ihnen, hätten Sie Interesse an meinem Projekt?«

Ehe Michaela antworten konnte, sagte Joachim: »Sie ist unsere beste Kraft. Wenn wir das Ganze verwirklichen können, dann nur mit ihr.«

♥♥♥

»Du hättest mich nicht so zu loben brauchen«, meinte Michaela später, als sie mit Joachim in ihrem Büro saß. »Wenn ich tatsächlich mitkomme, wird ein ganz schöner Erfolgsdruck auf mir lasten.«

»Unsinn! Du traust dir zu wenig zu. Du musst doch dein Licht nicht unter den Scheffel stellen.«

Sie warf ihm einen zweifelnden Blick zu.

»Übrigens werde ich vorher noch Seifert aus Kiel einladen. Er hat schon in der Negev gegraben. Zu ein paar Gastvorträgen lässt er sich bestimmt überreden«, überlegte Joachim weiter.

»Kennst du ihn persönlich? Er soll ja ein Ass auf seinem Gebiet sein.«

»Das ist er. Der Mann ist erst knapp über dreißig Jahre alt und hat schon eine sehr begehrte Professur. Wenn das nicht alles sagt …«

»Na ja, wenn er die richtigen Beziehungen hat, ist das kein Kunststück«, entgegnete Michaela spitz.

Joachim sah sie strafend an. »Seifert kann wirklich was. Obwohl er aus gutem Haus kommt und sein Vater vermutlich Beziehungen hatte, hat er sich in seine Laufbahn nicht hineinreden lassen, von keinem.« Er runzelte nachdenklich die Stirn. »Warte mal, da war doch was … Ich erinnere mich dunkel, dass er sogar kurz vor dem Examen die Uni gewechselt hat, weil im Prüfungsausschuss ein Golfpartner seines Vaters saß.« Er lächelte. »Seifert ist ein Mann mit Charakter.«

»Und Fachwissen. Ich habe seinen Artikel über die Grabungen in Israel gelesen.« Michaela seufzte leise.

Joachim beugte sich vor und drückte ihre Hand.

»Schluss mit den Luftschlössern. Ich muss mit dem Dekan reden. Wenn wir konkrete Zusagen wollen, bis Schwarz wieder abfliegt, müssen wir uns mächtig ins Zeug legen.«

Michaela machte eine skeptische Miene. »Bist du sicher, dass das so schnell geht? Die Verwaltung ist wie ein störrisches Maultier. Und du weißt sehr genau, dass im Moment alle Kassen leer sind.«

Er stand schon in der Tür und hob die Schultern.

»Das interessiert mich herzlich wenig. Ich bin Wissenschaftler und kein Kaufmann. Ohne Preis kein Fleiß.« Er zögerte einen Moment, rieb sich das Kinn und murmelte: »Was wollte ich … ah, der Dekan …«

Michaela schaute ihm kopfschüttelnd nach. Manchmal fragte sie sich, was an Joachims zur Schau getragener Zerstreutheit aufgesetzt war und was echt.