Gedächtnisstörungen - Peter Landendörfer - E-Book

Gedächtnisstörungen E-Book

Peter Landendörfer

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Beschreibung

Gedächtnisstörungen Diagnostik - Behandlung - Betreuung Autoren: Peter Landendörfer, Frank H. Mader PRAXISHILFEN Praktische Geriatrie Der ältere Patient beim Hausarzt, Band 1 Gedächtnisstörungen Der Anteil der älteren Menschen in Deutschland wird in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen. Damit steigt auch der Anteil der kranken älteren Menschen. Hier sind Sie als Hausarzt schon heute in 90 % der Fälle die erste Anlaufstelle. Die Herausgeber Dr. Landendörfer und Prof. Dr. Mader sind langjährig erfahrene Hausärzte. Mit dieser neuen Reihe "Praxishilfen – Praktische Geriatrie", die in Kooperation mit der Zeitschrift Der Allgemeinarzt erscheint, stärken Sie Ihr geriatrisches Know-how. Kompakt und direkt umsetzbar finden Sie im Band 1 das Wichtigste zum Thema "Gedächtnisstörungen": Diagnostik beim Hausarzt und im Spezialbereich Kurze Testverfahren für die Praxis Alle Demenzformen Die wichtigsten Therapiemaßnahmen Überleitungsmanagement ins Krankenhaus Damit die Therapie in Ihrem Praxisalltag optimal gelingt, hat der Hausarzt und Geriater Dr. Peter Landendörfer auch die Aspekte "Zeitmanagement" und "Delegation an Mitarbeiter" beleuchtet. "Dieses Buch liefert den Leitfaden für die praktische und systematische Untersuchung, Beratung und Behandlung von Patienten mit Gedächtnisstörungen. Vertrauen Sie die Inhalte Ihrem Gedächtnis an; es lohnt sich für Sie und für Ihre Patienten!" Prof. Dr. Hans Förstl, München

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Der ältere Patient beim Hausarzt, Band 1

Gedächtnisstörungen

Der Anteil der älteren Menschen in Deutschland wird in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen. Damit steigt auch der Anteil der kranken älteren Menschen. Hier sind Sie als Hausarzt schon heute in 90 % der Fälle die erste Anlaufstelle.

Die Herausgeber Dr. Landendörfer und Prof. Dr. Mader sind langjährig erfahrene Hausärzte. Mit dieser neuen Reihe „Praxishilfen – Praktische Geriatrie“, die in Kooperation mit der Zeitschrift Der Allgemeinarzt erscheint, stärken Sie Ihr geriatrisches Know-how.

Kompakt und direkt umsetzbar finden Sie im Band 1 das Wichtigste zum Thema „Gedächtnisstörungen“:

■ Diagnostik beim Hausarzt und im Spezialbereich

■ Kurze Testverfahren für die Praxis

■ Alle Demenzformen

■ Die wichtigsten Therapiemaßnahmen

■ Überleitungsmanagement ins Krankenhaus

Damit die Therapie in Ihrem Praxisalltag optimal gelingt, hat der Hausarzt und Geriater Dr. Peter Landendörfer auch die Aspekte „Zeitmanagement“ und „Delegation an Mitarbeiter“ beleuchtet.

„Dieses Buch liefert den Leitfaden für die praktische und systematische Untersuchung, Beratung und Behandlung von Patienten mit Gedächtnisstörungen. Vertrauen Sie die Inhalte Ihrem Gedächtnis an; es lohnt sich für Sie und für Ihre Patienten!“

Prof. Dr. Hans Förstl, München

Peter Landendörfer

Gedächtnisstörungen

Diagnostik – Behandlung – Betreuung

Band 1

26 Abbildungen, 13 Kasuistiken

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der DeutschenNationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internetüber <http://dnb.ddb.de> abrufbar.

ISBN 978-3-87409-598-3 (EPUB)ISBN 978-3-87409-599-0 (Mobi)

Band 1 der Reihe Praxishilfen – Praktische Geriatrie

Herausgeber der Reihe:

Dr. med. Peter Landendörfer, GeriaterProf. Dr. med. Frank H. MaderLehrbeauftragte für Allgemeinmedizinan der Technischen Universität München

Autor:

Dr. med. Peter LandendörferFacharzt für Allgemeinmedizin, Geriatrie91332 Heiligenstadt

In Kooperation mit:Der Allgemeinarztwww.allgemeinarzt-online.de

Titelfoto: © Fotolia

1. Auflage 2010© Verlag Kirchheim + Co GmbHKaiserstr. 41, 55116 Mainz

www.kirchheim-shop.de

Vorwort

Geleitwort

1. „Erste Sätze“ als erster Eindruck

2. Ist das eine Demenz?

2.1 Befragung des Patienten – Erste Einschätzung

2.2 Programmierte Diagnostik

2.3 Befragung der Bezugsperson – Fremdbeurteilung

2.4 Medikamenten-Anamnese

2.5 Einfache Untersuchungen

2.6 Syndromdiagnose Gedächtnisstörungen

3. Abgrenzung der Altersvergesslichkeit

4. Kurze Testverfahren

4.1 ADL-Skalen

4.1.1 Barthel-Index

4.1.2 Instrumentelle Aktivitäten

4.2 MMST

4.3 Uhrentest

4.4 DemTect

4.5 TFDD

4.6 GDS

4.7 Die Testsituation

4.8 Geschulte Testperson

5. Diagnostik im Spezialbereich

6. Demenzformen

6.1 Alzheimer Demenz

6.2 Vaskuläre Demenzen

6.3 Sekundäre Demenzen

6.4 Depression und Demenz

7. Medikamentöse Therapie der Demenz

7.1 Acetylcholinesterase-Hemmer

7.2 Memantin

7.3 Andere „Antidementiva“

7.4 Ziele hausärztlicher Pharmakotherapie bei Demenz

8. Therapie der Verhaltensstörungen bei Demenzen

8.1 Behandlungsempfehlungen

8.2 Neuroleptika

8.3 Antidepressiva

8.4 Nicht medikamentöse Therapieverfahren

8.4.1 Kognitive Verfahren

8.4.2 Krankengymnastik

8.4.3 Ergotherapie

8.4.4 Biografiearbeit

8.4.5 Milieutherapie

8.4.6 Musik- und Kunsttherapie

9. Die „Pflegefamilie“

9.1 Entlastung der Pflegefamilie

9.2 Wohnung als Gefahrenpotenzial

9.3 Demenz und Nahrungsaufnahme

10. Das multiprofessionelle geriatrische Team

11. Fahrtüchtigkeit

12. Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht

13. Überleitungsmanagement ins Krankenhaus

Literatur

Anhang

Sachwortverzeichnis

Der ältere Patient beim Hausarzt

Der Anteil der älteren Bevölkerung in Deutschland wird in den nächsten Jahrzehnten kontinuierlich steigen. Damit steigt auch die Zahl der älteren kranken Menschen. Für sie ist schon jetzt der Hausarzt in nahezu 90 Prozent der Fälle die erste Anlaufstelle.

Kernaufgabe des Hausarztes vor diesem Hintergrund ist es, die Selbständigkeit des älteren Menschen zu erhalten, damit er so lange wie möglich im gewohnten sozialen Umfeld leben kann. Dies gelingt aber nur, wenn der Hausarzt bereit ist, sich spezifische Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen, die Voraussetzung für eine fachlich kompetente Betreuung und Behandlung dieser Gruppe sind.

Das Charakteristische der Reihe „Praxishilfen – Praktische Geriatrie. Der ältere Patient beim Hausarzt“ ist die monographische Darstellung hausärztlich relevanter Einzelthemen, die sich um die Behandlung und Betreuung von älteren und kranken Menschen gruppieren. Das bedingt den Zwang zur formalen, manchmal aber auch inhaltlich verkürzten Darstellungsweise.

Die Fallvignetten sind authentisch und stammen aus der täglichen Praxis.

Die Abbildungen und Tabellen dienen der raschen Umsetzbarkeit im Praxisalltag. Sie basieren ebenso wie die Tipps und Merksätze auf einer langjährigen hausärztlichen Betreuung älterer Patienten in häuslicher wie in stationärer Umgebung. Die Medikamente in diesem Bändchen wurden mit dem Versuch der Vollständigkeit aufgenommen, wie sie den hausärztlichen Versorgungsrealitäten entsprechen. Dennoch muss auf einen kritischen und evidenzbasierten Umgang in der Behandlung von Gedächtnisstörungen hingewiesen werden.

Mein Dank gilt dem Verleger Manuel Ickrath für die Übernahme dieser Reihe in den Kirchheim-Verlag, Frau Alexandra Moosburger für ihre zuverlässige Korrespondenzabwicklung und Textverarbeitung sowie Herrn Wolf für die sorgfältige technische Betreuung.

Dr. med. Peter LandendörferAutor und MitherausgeberHeiligenstadt, Mai 2010

Die Abbildungen und Tabellen dienen der raschen Umsetzbarkeit im Praxisalltag. Sie basieren ebenso wie die Tipps und Gedächtnisprobleme kennt der Mensch spätestens seit der Schulzeit und danach hat er Jahrzehnte Gelegenheit, sich daran zu gewöhnen, dass nicht alles, was er wissen möchte, in den Kopf hineingeht und anderes, das er sich mehr oder weniger mühsam angeeignet hat, zu schnell wieder heraus fällt. Was einem alles einfällt, ist auch ein Wunder und sobald man anfängt, über die eigenen Gedankengänge nachzudenken – was ich ausdrücklich nicht empfehle! – erscheint einem das Ganze nicht mehr so selbstverständlich mit dem Lernen, Merken, Erinnern und Denken. Vom senso- motorischen Reflex bis zu den kompliziertesten geistigen Vorgängen hat alles mit bereits Erlebtem und Erlerntem, also mit Gedächtnis zu tun. Vieles (das Allermeiste) geschieht automatisch - manche romantisch veranlagte Charaktere nennen einige dieser Funktionen „unbewusst“. Andere geistige Übungen strengen bis zum Spannungskopfschmerz an. Dies sind häufig solche Aufgaben, die in Worten und Zahlen „explizit, deklarativ, bewusst“ bearbeitet werden müssen und zwar ein Schul- und Berufsleben lang. Mit der Berentung führt der Spurwechsel ins Private häufig zu einem Nachlassen in den hart erworbenen Fähigkeiten. Es fehlt der Anreiz, die Leistungen aufrecht zu erhalten. Manchmal mündet Entspannung in Langeweile und die Stimmung schlägt ins Depressive. Und dann wird es schwierig für den Arzt. Gedächtnisstörungen im Alter werden heute immer weniger als Bagatellen hingenommen. Immer mehr Patienten und Angehörige wollen immer früher wissen worum es sich handelt: „Gutartige Altersvergesslichkeit“, Alzheimer oder Depression? Dieses Buch liefert den Leitfaden für die praktische und systematische Untersuchung, Beratung und Behandlung von Patienten mit Gedächtnisstörungen. Vertrauen Sie die Inhalte Ihrem Gedächtnis an; es lohnt sich für Sie und für Ihre Patienten!

Univ.-Prof. Dr. Hans FörstlKlinik und Poliklinik für Psychiatrieund PsychotherapieTechnische Universität München

1. „Erste Sätze“ als erster Eindruck

Ältere Menschen sind von einem sprichwörtlichen Gesundheitsoptimismus geprägt, der ihrem Wunsch nach bestmöglicher aktueller Lebensqualität entspringt. Vermutungen, Befürchtungen und Ängste werden von den Patienten, insbesondere von den älteren, oft als versteckte Botschaft eher beiläufig signalisiert. Solche Informationen aus den „Ersten Sätzen“ des Patienten herauszuhören oder herauszufragen (Abb. 1), ist Gegenstand der folgenden acht authentischen „Ersten Sätze“ aus den Erstkontakten einer hausärztlichen Sprechstunde. Diese als ernst zu nehmende Hinweise auf eine behandlungsbedürftige Krankheit zu erfassen, ist gerade bei Gedächtnisstörungen der erste Schritt hin zur Früherkennung einer möglichen Demenz (Abb. 2).

Leitsymptome, die auf das Bild einer Demenz hinweisen:

■ Störungen bei der Durchführung komplexer Handlungen (Einkaufen)

■ Störung der Informationsverarbeitung (Verlegen des Haustürschlüssels)

■ Störung des Sozialverhaltens (Hygiene)

Fall 1

Der Ehemann einer 76-Jährigen berichtet von der „Vergesslichkeit“ seiner Frau:„Letzte Woche kommt sie vom Einkaufen und hat ganz andere Dinge im Korb, als sie kaufen wollte. Sie sagt: Ich kann mir einfach nicht mehr merken, was ich kaufen will. Den Haustürschlüssel hat sie gestern auch nicht mehr gefunden, obwohl er dann doch wie immer im Schlüsselkasten war. Wenn ich mich dann aufrege, fängt sie zu schimpfen an.“ „Herr Doktor“, sagt der Ehemann nebenbei, „meine Frau war früher eine überaus penible Frau, was die Körperpflege anbelangt. Aber jetzt muss ich sie auf die einfachsten Dinge in der Hygiene hinweisen. Ich bin ganz untröstlich darüber.“

neinjaHat sich Ihr Gedächtnis verschlechtert?□□Kommen Sie noch wie früher im Alltag alleine zurecht?□□Sind Sie von anderen auf Vergesslichkeit angesprochen worden?□□Brauchen Sie mehr Hilfe beim Bewältigen des Alltags?□□Hat sich Ihr Verhalten geändert?□□

Abb. 1: Selbstbeurteilungsbogen des Patienten (Pre-Screening Demenz n. EFA-Franken)

■Informationsverarbeitung

□ Patient wiederholt sich

□ Erinnerung gestört

□ Suchen verlegter Gegenstände

■Durchführen komplexerer Handlungen

□ Mühe, komplexeren Gedanken zu folgen, z. B. Formular ausfüllen, Essen kochen

■Problemlösung und Sozialverhalten

□ Mühe mit neu auftretenden Problemen, z. B. wenn das Essen anbrennt oder das Badewasser überläuft

□ Patient kümmert sich nicht um ansonsten übliche soziale Umgangsformen

■Räumliche Orientierung

□ Patient hat Schwierigkeiten, beim Spazierengehen wieder heimzufinden