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Das Spannende an der Philosophie ist, dass man mit ihr neue und bislang völlig unbekannte Welten entdecken kann, zumindest neue Gedankenwelten. Insoweit ist Philosophieren etwa so wie eine Reise im Raumschiff Enterprise.
Scotty beamt Sie up, wohin Sie wollen. Oder Sie gelangen wie durch ein Wurmloch blitzschnell in neue Dimensionen.
Aber man kann auf dieser Reise natürlich auch unsere alltägliche Welt plötzlich mit ganz anderen Augen sehen. Und das alles ganz bequem mit meinem Buch in der Hand von Ihrem Lieblingssessel aus. Sie müssen gar nichts selber tun.
Trotzdem sollten Sie es natürlich auch mal selbst ausprobieren. Dazu soll dieses Buch eine Anregung sein. Gehen Sie einfach mal auf Gedankenreise. Verlassen Sie die gängigen Gedankenbahnen. Und vielleicht sehen Sie ja auch manches anders als ich. Das ist gut möglich.
Das Schöne an der Philosophie ist nämlich, dass es kein Richtig und kein Falsch gibt und dass jeder es kann. Dass man beim Nachdenken niemals an ein Ende kommt.
Denn ein Gedanke öffnet schon dem nächsten Gedanken die Tür. Und
so kommt man immer weiter in seiner Erkenntnis, aber eben niemals an. Das Vergnügen hört also niemals auf.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2017
Gedankenspiele für Freidenker
Eine Philosophie mit Sinn für Humor
von
Joachim Ross
Inhalt
Der geschlechtsspezifische Knalleffekt
Über Ursache und Wirkung in der Beziehung
Vom Wunsch nach Freiheit
Weisheiten
(Haben) Wollen oder nicht wollen, das ist hier die Frage
Vom Wesen der Vorfreude
Vom Wesen der Deregulierung
Kopfspiel oder die Kunst des Schönredens
Der altruistische Handlungsgrund aus energetischer Sicht
Über den Restwert der Geselligkeit
Über den Vorzug des juvenilen Schmerzes
Über die Philosophie als Entschleunigerin der Zeit/ Besondere Relativitätstheorie
Echte Liebe
Die zweite Garnitur
Teilchen oder Nichtteilchen, das ist hier die Frage
Es ist nichts
Die selbstunsichere, ängstlich vermeidende Persönlichkeit vor dem Hintergrund der Eudämonologie Schopenhauers
Die Überlegenheit der Ungeselligen und Außenseiter
Was hätte Schopenhauer wohl zur Suche nach der Weltformel gesagt?
Ethik und Wesen der Welt – Versuch einer Annäherung
Nachtrag 1 (Der Satz vom Streben nach dem Gegensatz)
Nachtrag 2 (Der Tod)
Licht-/Farben-Wahrnehmung als Beweis des a priori
Zum Charakter des Menschen
Zeigt sich im Menschen das Bestreben der Natur zur Selbstüberwindung hin zu einem Gegensatz?
Das Sein und das Nichts
Das Wesen des Verzichts
Die Eudämonologie im Lichte der Evolution
Was ich mir gar nicht vorstellen will
Die Singularität träumt (neue Fassung)
Der geschlechtsspezifische Knalleffekt
In der Menschenwelt hat die Natur die Weiber mit einem Knalleffekt ausgestattet und in der Tierwelt die Männchen. Worauf beruht dieser Unterschied?
In der Menschenwelt waren die Weiber noch fast bis in die erste Hälfte des letzten Jahrhunderts so gut wie nicht in der Lage, sich selbst zu versorgen. Denn das Weib bestand ausschließlich in seinem Sexualverhältnis. Seine Versorgung musste daher vom Mann übernommen werden. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich die sogenannte Sexualmoral, welche in der geschlechtlichen Hingabe an den Mann (mit ihren möglichen Folgen) nur gegen Versorgung durch den Mann bestand. Indes ist der Trieb des Mannes - jedenfalls des geistig höher stehenden - durch seine Vernunft begrenzt und diese sagt ihm, dass die Lust kurz, die Last dagegen lang ist. Wirft er beides in die Waagschale, muss er vernünftigerweise von der Inanspruchnahme der Hingabe absehen. Oder anders ausgedrückt: das Weib hat alle Veranlassung, der Mann keine. Dies hätte allerdings den Fortbestand der Art - und zwar gerade der höherwertigen - gefährdet. Deshalb hat die Natur der Menschenwelt den Knalleffekt des Weibes gegeben, um Vernunft und Verstand des Mannes zu vernebeln.
In der Tierwelt konnten sich die Weibchen immer schon selbst versorgen. Ihre Versorgung und selbst die Versorgung des Nachwuchses wurde und wird nicht zwangsläufig vom Männchen, immer aber von ihnen selbst übernommen. Die Entwicklung irgendeiner Art von - tierischer - Sexualmoral war nicht erforderlich. Auch ist der Trieb des Männchens von keiner Vernunft begrenzt. Hier ist die Lust zwar ebenfalls kurz, aber häufig ohne jede Last. Oder anders ausgedrückt: das Männchen hat alle Veranlassung, das Weibchen keine. Deshalb hat die Natur der Tierwelt den Knalleffekt des Männchens gegeben, um das Weibchen zu verlocken.
Über Ursache und Wirkung in der Beziehung
An dieser Stelle soll nochmals untersucht werden, warum möglicherweise so viele Beziehungen scheitern.
Vom Verlust einer gemeinsamen Wertebasis in einer Zeit der zunehmenden Entwertung von Werten als eine Ursache war an anderer Stelle schon die Rede.
Um einer möglichen weiteren Ursache auf die Spur zu kommen, ist zunächst vorauszuschicken, dass die meisten Menschen ganz allgemein eine große Leere und Langeweile in sich selbst verspüren (es heißt meist nicht umsonst: mir ist langweilig; aussagekräftig in diesem Zusammenhang ist auch der englische Begriff to enjoy himself), weil sie sich selbst nicht genügen. Noch ausgeprägter ist dies sicherlich, wenn die Menschen aus einer gescheiterten Beziehung kommen.
Lernen diese dann einen (neuen) Partner kennen, so ist augenscheinlich die beschriebene Lücke gefüllt, das daraus resultierende Hochgefühl ist grenzenlos und was häufig mit Liebe zum anderen bezeichnet wird, ist vor dem beschriebenen Hintergrund oft nur erfüllte Liebe zu sich selbst. Jedem geht es zuvörderst um die Schließung seiner Lücke, der andere ist hierzu das nützliche Objekt. Nicht umsonst lautet übrigens ein Sprichwort: wo eine große Lücke klafft, sollte man nicht eintreten.
Und die Menschen glauben, alles werde jetzt immer so bleiben. Aber sie nehmen dabei nur die Wirkungen in Betracht und lassen die Ursachen außen vor. Es sind aber immer die Ursachen, die – und das gilt ganz allgemein – den Keim der Veränderung in sich tragen:
Leere und Langeweile können, weil sie nur in uns selbst entstehen und bestehen, auch nur in uns selbst und damit von uns selbst beseitigt werden. Wer es nicht schafft, sich selbst zu genügen, dem kann nichts und niemand anderes helfen. Nur wir selbst und für uns selbst können die Lücke in uns schließen. Und wem das nicht gelingt, dem wird es zumeist nie gelingen, zumal die Menschen ihren Charakter in aller Regel nicht ändern.
Und so wird die Zeit den in die gegenseitige Lücke getretenen zeigen, dass der Partner die Lücke nicht füllen kann. Leere und Langeweile werden wieder sichtbar, sobald die Nebel der Euphorie verzogen sind.
Da die Menschen aber nur die Wirkungen sehen, werden sie glauben, es sei nicht der richtige Partner oder nicht die große Liebe gewesen, die Beziehung, die im Übrigen keine allgemeine oder übergreifende, eo ipso verbindende Wertebasis hat, zerbricht und der Kreislauf beginnt von neuem. Die wahren Ursachen können die meisten schon nicht erkennen, geschweige denn ändern. Sie kommen gar nicht auf den Gedanken, dass ihr eigenes Selbst ihnen im Wege steht. Die Sache ist infaust.
Conclusio:
Im Grunde kann nur der eine Beziehung aussichtsreich führen, der ihrer überhaupt nicht bedarf. Am Wegfall des Bedürfnisses gilt es also – wie so oft - zuvörderst zu arbeiten. Und es gilt wieder eine Verankerung in einer tiefer gründenden, der Wandelbarkeit nicht unterliegenden Wertegemeinschaft zu finden. Die Gründung einer GmbH zur gegenseitigen Bekämpfung der Leere und Langeweile wird nicht genügen.
Vom Wunsch nach Freiheit
Die Freiheit ist ein seltsames Ding. Denn nicht selten bewirkt sie ihr eigenes Gegenteil.