Gegen Tierversuche 2024 - Christina Gerlach-Schweitzer - E-Book

Gegen Tierversuche 2024 E-Book

Christina Gerlach-Schweitzer

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Beschreibung

Manchmal kann man gar nicht glauben, dass heutzutage immer noch Tierversuche durchgeführt werden. Aber sie finden überall in Deutschland und in der Welt statt. Da Sichtbarkeit die einzige Waffe ist, die die Labortiere haben, werden hier in Gedichten und Gedichtberichten einige Tierversuche dargestellt, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden. Ihr ethischer und ihr wissenschaftlicher Wert werden hinterfragt. Das Buch ist eine Aufforderung, die Perspektive der Tiere einzunehmen, sie als fühlende Individuen wahrzunehmen und ihnen größere Rechte zuzuerkennen. Wir sollten alles daransetzen, den Tierversuch schnellstmöglich komplett abzuschaffen. Die Texte in diesem Buch sind manchmal poetisch und manchmal analytisch, sind leicht lesbar und gut verständlich. Das Buch wird durch zahlreiche harmlose, teils farbige Bilder aufgelockert. Unterhaltsam, informativ, poetisch. Tierversuche in einer ganz besonderen Darstellung.

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Wie die Hausfrau, die die Stube gescheuert hat, Sorge trägt, dass die Türe zu ist, damit ja der Hund nicht hereinkomme und das getane Werk durch die Spuren seiner Pfoten entstelle, also wachen die europäischen Denker darüber, dass ihnen keine Tiere in der Ethik herumlaufen.

Albert Schweitzer, Kulturphilosophie I und II

* 1875 in Kaysersberg bei Colmar, Elsass

+1965 in Lambarene, Gabun

Dieses Buch ist für Georg, Janina und Isabella

Ich danke jedem von Euch

Warnung: In diesen Gedichten und Gedichtberichten werden manchmal die Leiden benannt, die Tieren in den Versuchslaboren zugefügt werden. Das lässt sich nicht vermeiden, wenn man “Labortieren“ und ihren Leben Sichtbarkeit geben will.

Die gekennzeichneten Tierversuche sind ab dem Jahr 2019 in Deutschland durchgeführt worden.

Ein Mensch ist ein Teil des Ganzen, das von uns Universum genannt wird, ein Teil, das in Raum und Zeit begrenzt ist. Er erlebt sich selbst, seine Gedanken und sein Gefühl als etwas, das vom Rest getrennt ist, eine Art optischer Täuschung seines Bewusstseins. Dieser Wahn ist eine Art Gefängnis für uns, das uns auf unsere persönlichen Wünsche und die Zuneigung zu einigen wenigen Menschen, die uns am nächsten liegen, beschränkt. Unsere Aufgabe muss es sein, uns von diesem Gefängnis zu befreien, indem wir unseren Kreis des Mitgefühls erweitern, um alle Lebewesen und die ganze Natur in ihrer Schönheit zu umarmen.

Albert Einstein

*1879 in Ulm

+ 1955 Princeton, USA

Inhaltsverzeichnis

Vorwort:

Tierversuchstiere – Wir sehen Euch trotzdem

Wie viele noch

Wirklich an Eulen?

Das Recht des Stärkeren - Von Mäusen und Löwen

LD 50 in 2018

NATs - Non-Animal Technologies

Polytrauma - Tierversuch an 100 Mäusen im Jahr 2021 in einer Albert-Einstein-Allee

Der Tag an dem mein Herz zerbrach

Hörtest -

Tierversuch an 35 Meerschweinchen im Jahr 2020

Unfair und ungeeignet

Der präfrontale Cortex - Tierversuch an 2 Rhesusaffen im Jahr 2022

Nur getötet - Tierversuch an 18 Meerschweinchen und 31 Kaninchen im Jahr 2021

Tierversuche noch im Jahr 2023

Die Leben der Anderen

Erlernt hilflos - Tierversuch an 40 Mäusen im Jahr 2019

Von einem anderen Stern

Tierversuche

Herzblut von Kaninchen, Pfeilschwanzkrebsen und Kälbern

Der blutrote Teppich

Hundert Jahre Tierversuche – Ein Versuch mit Mighty Mary

Kolitis der Maus - Tierversuch an mindestens 30 Mäusen im Jahr 2019 in einer Albert-Schweitzer-Straße

Tränen von Tieren und Menschen

1094 - Tiere zu lieben

Die Ohr-Maus

Versuch einer Rechtfertigung

Zivilisiert ist gewaltfrei

Versuch an Rosen

Tierversuch an 41

Was sind das für Menschen?

Das Hohelied der Versuchstiere

Ein Grundlagenversuch - Tierversuch an etwa 10.000 Streifenköpfigen Bartagamen aus den Jahren 2021 und 2022

Käfigtier

Verantwortung für die Tiere der Welt

Öffnet die Käfigtüren

Nachwort:

Vorwort:

Deutschland bemüht sich offiziell um eine 3R-Strategie bei Tierversuchen: Reduce-Refine-Replace. Sie sollen also reduziert, verfeinert und ersetzt werden.

Im Jahr 2022 sind für die "tierverbrauchende" Forschung in

Deutschland ca. 4,2 Millionen Tiere getötet worden.

Rund 1,8 Millionen dieser Tiere wurden als reine "Überschusstiere" gezüchtet und anschließend getötet, wenn ihre Merkmale nicht passend erschienen. Weitere ca. 700.000 Tiere wurden zu wissenschaftlichen Zwecken, z.B. einer Organentnahme getötet.

Über 1,72 Millionen Tiere wurden in gemeldeten Tierversuchen "verwendet" und anschließend getötet.

Etwa 55,5 Prozent der Tierversuche sind sogenannte Grundlagenversuche. Diese Forschung ist nicht darauf ausgerichtet, zeitnah

Ergebnisse für Menschen zu gewinnen. Rund 17 Prozent der Tiere werden in den in Deutschland immer noch vorgeschriebenen

Medikamenten- oder Substanztestungen eingesetzt. Das sind unter anderem die besonders qualvollen LD50- Testverfahren, in denen die Versuchstiere vorsätzlich tagelang bis zum Tod vergiftet werden. So werden sie zur Zahl einer Statistik gemacht. In den USA sind seit dem Jahr 2023 Tierversuche zur Substanztestung nicht mehr zwingend vorgeschrieben. Die Tierversuchsindustrie kostet den Steuerzahler in Deutschland geschätzt ca. 4 Milliarden Euro. Unter 1 Prozent der öffentlichen Gelder geht in die Entwicklung tierfreier Verfahren. -Tiere sind die Melodien unserer Welt, sagt man.

Tierversuchstiere – Wir sehen Euch trotzdem

In Tierversuchen sagen sie,

leiden Tiere kaum bis nie.

Tierversuche seien richtig

und für Menschen ziemlich wichtig.

Man quäle Tiere heut´ nicht mehr,

man hielte sich doch an 3R.

Man hätt´ Replace, Reduce, Refine,

da gäb´s für Tiere kaum noch Pein.

Doch leider muss ich dazu sagen,

es liegen vor mir Unterlagen

zum Durchforsten und Durchsuchen

von dreihundert Tierversuchen:

Ab 2020 konzipiert,

dann in drei Jahren durchgeführt.

Ich will und kann das nicht erzählen,

wie furchtbar sie die Tiere quälen.

Ich will der Tiere bloß gedenken

und denen Mitgefühl verschenken,

die in den drei genannten Jahren

in Deutschland um ihr Leben kamen.

Hier sterben pro Jahr vier Millionen

nach Zucht, Vergiftung, Operationen.

Sie sterben in Versuchen dann,

die man kaum übertragen kann.

Doch weil wir keine Namen kennen,

kann ich hier nur die Arten nennen:

Katzen, Beagles, Marshall-Beagles, Foxhounds,Goldhamster, Roborowski-Zwerghamster, Dsungarische Zwerghamster, Chinesische Streifenhamster, Grauhamster, Campbell-Zwerghamster, Frettchen, Mäuse, Japanische Wachteln, Pekingenten, Stockenten, Nymphensittiche, Puten, Nacktmäuse, Rhesusaffen,Kapuzineraffe (Sapajus libidinosus), Langschwanzmakaken, Mäuseembryonen, Ratten, Kaninchen, Holländer Kaninchen, Weiße Neuseelandkaninchen, Kaninchenembryonen, Mäuse, Wolfsbarsche, Elektrische Welse,Goldfische, Zebrafische, Dreistachelige Stichlinge, Türkise Prachtgrundkärpflinge, Stachelrochen, Rattenembryonen, Mäuse und Ratten, Vögel, Haustauben, Felsentauben (Columba Livia), Hühner, Masthühner, Bankivahuhnhybride, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücken, Zebrafinken,Schleiereulen, wiederkehrend sehr viele Mäuse, teilweise nur mit Mindestzahlenangabe, Schweine, Hausschweine, Deutsche Landrasse, Landrasse-Pietrain-Kreuzungen, Minischweine, Ferkel, Mäuse, Schafe, Schwarzköpfige Fleischschafe, Merinoschafe, Ziegen (Capra aegagrushircus),Bunte Deutsche Edelziegen, Thüringer Waldziegen, Ratten, Radnetzspinnen, Amphibien, Krallenfrösche ( Xenopus laevis), Axolotl-Salamander (Ambystoma mexicanum), Reptilien, Ansells Graumulle, Ratten, wirbellose Tiere, Taufliegen (Drosophila melanogaster), Schnecken, Kleine Langnasen-Fledermäuse, Brillenblattnasen-Fledermäuse, Nilflughunde, Mäuse und Ratten, Gerbils Meerschweinchen,Wildmeerschweinchen,Mäuse, Kälber, Fleckviehrinder, Holsteinkühe, Mäuse, Shetlandponys, Warmblutpferde, Traber, Quarter Horse

Diese Tiere aus Tierversuchsland

sind heut´ fast alle tot und schon verbrannt.

Sie waren zu Messgeräten erwählt,

dann abgeschirmt und totgequält.

Entzieht dem Tierversuch den Boden,

forscht mit humaneren Methoden,

moderner, besser und schmerzfrei,

verbietet jede - jede Tierquälerei.

Will Wissenschaft dem Menschen dienen,

darf sie sich nicht am Tier bedienen.

Ein Tier, es darbt, es fühlt, es leidet,

wenn man das Leben ihm beschneidet.

Wir müssen uns gegen Tierleid einsetzen,

erst bei Parteien und dann mit Gesetzen.

Wir müssen das den Juristen sagen,

Versuchstieren fehlen die Stimmen zum Klagen.

Sichtbarkeit müssen wir ihnen verschaffen,

Versuchstiere haben doch sonst keine Waffen.

Wie viele noch

Könnt´ ich nur eure Türen öffnen,

dass ihr den Forschern dort entkommt,

die euch nicht als Tier begreifen,

respektlos euch als Sachen sehen,

als Ware aus dem Katalog,

mit der man etwas messen kann.