Gehstu Demokratie? - Christina Schildmann - E-Book

Gehstu Demokratie? E-Book

Christina Schildmann

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Beschreibung

Politik? Für viele Jugendliche ist das heute nur mehr eine Black Box. Wie soll auch keine Politikverdrossenheit herrschen in einer Generation, zu der die Politik selbst schon längst keinen Zugang mehr findet? Dabei zeigen zahlreiche Umfragen, dass Jugendliche politisches Engagement für überaus wichtig halten, dass sie mündige Staatsbürger sein und ihren Beitrag für die Politik leisten wollen. Christina Schildmann zeigt, wo die Schwierigkeiten in der Kommunikation, und wie die Politik die junge Generation wieder erreichen und erfolgreich abholen kann.

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Seitenzahl: 26

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Christina Schildmann
Gehstu Demokratie?
Die Kluft zwischen Jugend und Politik
Campus Verlag Frankfurt/New York
Über das Buch
Politik? Für viele Jugendliche ist das heute nur mehr eine Black Box. Wie soll auch keine Politikverdrossenheit herrschen in einer Generation, zu der die Politik selbst schon längst keinen Zugang mehr findet? Dabei zeigen zahlreiche Umfragen, dass Jugendliche politisches Engagement für überaus wichtig halten, dass sie mündige Staatsbürger sein und ihren Beitrag für die Politik leisten wollen.
Christina Schildmann zeigt, wo die Schwierigkeiten in der Kommunikation, und wie die Politik die junge Generation wieder erreichen und erfolgreich abholen kann.
Dieses E-Book ist Teil der digitalen Reihe »Campus Kaleidoskop«. Erfahren Sie mehr auf www.campus.de/kaleidoskop
Über den Autor
Christina Schildmann ist Referentin für Familien- und Geschlechterpolitik bei der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Wie wir die Distanz zwischen junger Generation und (Partei-)Politik überbrücken können

Christina Schildmann
Die Distanz wächst. So lautet die einhellige Diagnose von Soziolog/-innen, Parteienforscher/-innen und Demoskopen, wenn sie das Verhältnis zwischen Bürger/-innen und der Sphäre der Politik beschreiben. Doch was verursacht diese Distanz? Die oft gebrauchten Begriffe »Politikverdrossenheit« und »Vertrauenskrise« beschreiben das Phänomen nur unzureichend. Es scheint treffender, auch von einer tiefgreifenden Kommunikationsstörung zu sprechen.
Diese Kommunikationsstörung beleuchtet eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung exemplarisch am Beispiel von Berliner Schüler/-innen.1 Das Ziel der Interviews und der anschließenden Online-Befragung war, herauszufinden, was eigentlich in den Köpfen junger Menschen passiert, wenn sie mit »Politik« bzw. mit Repräsentant/-innen des politischen Systems konfrontiert werden. Was denken sie wirklich über Parteien? Was löst die Sprache der Politiker/-innen bei ihnen aus? Um den Befund der Studie auf einen Satz zu bringen: Die Sprache der Politiker/-innen schwächt die Demokratie. Junge Menschen und Politiker/-innen bewegen sich kommunikativ in zwei unterschiedlichen Galaxien. Politikersätze scheinen kaum Spuren in den Gehirnen junger Menschen zu hinterlassen, vielmehr eine große, diffuse Ratlosigkeit. Vielen Jugendlichen geht es wie der Schülerin,2 die zu Protokoll gibt: »Politik ist einfach nur ein schwarzes leeres Kästchen. Und dann kommt gar nichts mehr.« Politik als eine Mischung aus Blackbox und schwarzem Loch – das beschreibt das Grundgefühl der jungen Generation sehr gut.
Gleichzeitig widersprechen die Befunde der These von den politikverdrossenen Jugendlichen und ihrer Beschreibung als Generation von Egoshootern, die sich aus Anpassungsdruck, Hedonismus und Desinteresse aus allen politischen Zusammenhängen ausgeklinkt hat – nach dem Prinzip: »Hauptsache, wir kommen durch.«3 Vielmehr zeigt sie eine Generation im Dilemma. Über 80 Prozent der Jugendlichen bejahten in der Online-Umfrage die Aussage: »Ich finde es wichtig, dass sich die Menschen mit Politik auseinandersetzen.« Immer noch mehr als die Hälfte befanden: »Ich bin für die Entwicklung der Politik mitverantwortlich.« Den Schüler/-innen ist völlig klar, und zwar – mit gewissen Abstufungen – bildungs- und milieuübergreifend, dass es in der Demokratie auf ihren Beitrag ankommt, dass sie als mündige Staatsbürger/-innen gebraucht werden.4 In den Interviews zeigt sich zwar wenig Interesse an konkreten politischen Fragestellungen, dafür ein umso größerer Bedarf, über das »politische System« generell zu sprechen. Zu spüren ist eine Art aufgestautes Politikinteresse, das bislang noch kein Ventil gefunden hat. Die Befragten fühlen sich erschreckend schlecht darauf vorbereitet, ihre Rolle als mündige Staatsbürger/-innen auszufüllen.5

»Sie sind ja höher und reden halt so auf einen herab.«