Gelassenheit lernen - Elke Nürnberger - E-Book

Gelassenheit lernen E-Book

Elke Nürnberger

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Beschreibung

Cool bleiben, selbstbestimmt handeln. In emotional aufgeladenen Situationen gelassen und souverän zu bleiben, ist eine Kunst, die man lernen kann. Dieser TaschenGuide von Elke Nürnberger zeigt Ihnen, welchen Einfluss Sie selbst auf Ihr Denken und Ihr Kommunikationsverhalten nehmen können, um sowohl im Alltag als auch in schwierigen Situationen besonnen zu bleiben. Inhalte: - Wie Sie Stress-Situationen erkennen und sich bewusst darauf einstellen - Wie Sie Blockaden im eigenen Denken und Fühlen überwinden - Techniken für jeden Tag: Wie Sie Ihr Leben gelassener meistern - Auf Agressionen gelassen reagieren: im Konfliktfall Abstand und Zeit gewinnen 

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Seitenzahl: 113

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Gelassenheit lernen

Elke Nürnberger

5. Auflage

Inhalt

Warum Sie mit Gelassenheit weiterkommen

•Was ist Gelassenheit?

•Ursachen mangelnder Gelassenheit

•Wie Sie von Gelassenheit profitieren

So arbeiten Sie an Ihrer Einstellung

•Hemmschuhe erkennen und überwinden

•Wege aus der Perfektionismusfalle

•Sich selbst wichtig nehmen

•Lösungsorientiert denken und sprechen

•Sich die eigenen Werte bewusst machen

So trainieren Sie gelassenes Verhalten

•Sich für Gelassenheit entscheiden

•Die richtigen Prioritäten setzen

•Verantwortung übernehmen und abgeben

•Konsequent handeln

Techniken für schwierige Situationen

•Klar und respektvoll kommunizieren

•Verbale Angriffe kontern

•Bei offener Aggression souverän bleiben

•Mit unbequemen Gesprächspartnern umgehen

•Wie Sie im Notfall die Lage retten

 

•Stichwortverzeichnis

Vorwort

Es ist sehr beeindruckend, wenn jemand auf Angriffe von anderen gelassen reagiert. Wer wünscht sich nicht, in emotional geladenen Situationen ruhig und souverän zu bleiben? Manche Menschen beherrschen das spielend, bei anderen steigt schon der Puls, wenn sie nur an diese Begebenheiten denken. Kennen Sie das auch: täglichen Ärger, Angespanntheit, Stress bis hin zu lauten Wutausbrüchen? Dann halten Sie das richtige Buch in Ihren Händen.

In vielen Fällen schadet mangelnde Gelassenheit auf Dauer der Gesundheit – und natürlich dem beruflichen Erfolg. Aber nicht nur das. Ein chinesisches Sprichwort sagt: »Werde nie zornig, sonst könntest du an einem einzigen Tag das Holz verbrennen, das du in vielen sauren Wochen gesammelt hast.« Tatsächlich kostet es uns nach einem Wutausbruch viel Kraft und Zeit, Kränkungen wieder auszubügeln. In manchen Beziehungen bleiben sogar Narben zurück.

Gelassenheit kann man trainieren. In diesem TaschenGuide erfahren Sie, welchen Einfluss Sie selbst auf Ihr Denken und Ihr Kommunikationsverhalten nehmen können, um sowohl im Alltag als auch in schwierigen Situationen besonnen zu bleiben. Zahlreiche Beispiele, Checklisten und Hilfen für die tägliche Praxis zeigen Ihnen, was Sie gezielt tun können, um schrittweise gelassener zu werden. Carpe diem

Elke Nürnberger

Warum Sie mit Gelassenheit weiterkommen

Wer sich vornimmt, zukünftig gelassener zu sein, merkt schnell, dass das nicht so einfach ist. Es lässt sich nicht ohne Weiteres ein Schalter umlegen, und schon ist man gelassen. Die Grundlage für Gelassenheit liegt in unserem Kopf, denn gedankliche Einstellungen sind die Basis für unser Verhalten.

In diesem Kapitel lesen Sie,

▪was Gelassenheit ausmacht,

▪warum sie erlernbar ist,

▪was körperlich und emotional mit uns passiert, wenn wir die Fassung verlieren,

▪welche Ursachen mangelnde Gelassenheit hat,

▪was es Ihnen bringt, souverän zu bleiben.

Was ist Gelassenheit?

Beispiel

Kennen Sie solche Tage? Ihr Teamkollege hat zum dritten Mal Aufgaben, die eigentlich bei ihm lagen, wegen unaufschiebbarer Termine an Sie delegiert. Sie haben wieder einmal die ganze Zusatzarbeit. Sie sind über diese Ungerechtigkeit stocksauer. Als er am nächsten Morgen fröhlich pfeifend ins Büro kommt, haben Sie keine Lust, ihn zu grüßen, und vermeiden das Gespräch mit ihm.

Aufgrund eines Fehlers hat Sie Ihr Chef vor anderen ungerechtfertigt kritisiert. Ihnen reicht es für heute. Als Sie abends nach Hause kommen, fragt Ihre Tochter auch noch, ob Sie ihr bei den Hausaufgaben helfen können. Sie brüllen sie an, dass das ihre Aufgabe sei, dass Sie sich nicht um alles kümmern könnten und jetzt endlich Ihre Ruhe bräuchten. Ihre Tochter steht mit Tränen in den Augen vor Ihnen …

Jeder kennt solche Situationen. Wenn es uns zu viel wird, teilen wir aus. In diesen Fällen blockieren starke Emotionen unseren Verstand und verdrängen objektives Denken. Gefühlsstürme aus Wut und Enttäuschung lassen uns unbedacht handeln und sprechen. Die Kontrollinstanz, die uns an gute Erziehung, Konventionen, Regeln erinnert und bremst, fällt dabei aus. So kommt es zu unbedachten Reaktionen oder irrationalem Verhalten. Im schlimmsten Fall ticken wir aus und erkennen uns und unser Verhalten im Nachhinein nicht wieder.

Was heißt gelassen sein?

Diese und andere Beispiele lassen sich positiv bewältigen, wenn wir gelassen bleiben. Die Basis für Gelassenheit bilden folgende vier Punkte:

1.Ruhe und Ordnung im Kopf,

2.Akzeptanz von Unabänderlichem,

3.maßvoller Umgang mit sich und anderen und

4.angemessenes Benehmen.

Ruhe und Ordnung im Kopf

Familiäre Probleme, anhaltender Arbeitsdruck, Überforderung oder unliebsame Mitmenschen: Das alles sind Gründe dafür, uns aus dem Gleichgewicht zu bringen. Sobald wir Angst, Ärger oder Stress verspüren, entfernen wir uns von der Gelassenheit. Gelassene Menschen schaffen es hier, rasch wieder eine realistische Einschätzung der Lage und die nötige Ruhe zu bekommen.

Gelassenheit schafft Ordnung im Kopf. Das ist weit mehr als nur das Fehlen von Stress: Es ist ein Zustand von Souveränität und Angstfreiheit. Dies gibt Zuversicht und die Gewissheit, eine schwierige Situation in den Griff zu bekommen. Gelassenheit verhindert das Hineinsteigern in Emotionen. Sie ist die Fähigkeit, besonnen zu denken, zu handeln und zu kommunizieren.

Akzeptanz des Unabänderlichen

Zudem steckt im Begriff Gelassenheit auch das Wort »lassen«. Tatsächlich gelangt man zu Gelassenheit, wenn man es schafft, andere Menschen so sein zu lassen, wie sie sind. Wenn wir akzeptieren, bestimmte Dinge geschehen zu lassen, auch wenn wir sie nicht gut finden. Und manchmal ist es hilfreich, etwas ganz wegzulassen.

Love it, change it or leave it: Versuchen Sie die Dinge, die Sie tun, gerne zu tun. Vielleicht können Sie manches auch anders tun, so dass es leichter oder besser von der Hand geht. Möglicherweise könnten Sie das eine oder andere gar nicht mehr tun, damit Sie sich entlasten?

Maßvoll mit sich und anderen umgehen

Wer gelassen ist, fühlt und verhält sich ausgeglichen. Dadurch wirkt er auf andere ausgleichend. Gelassenheit ist die souveräne Beherrschung einer Situation. Sie ermöglicht achtsamen Umgang mit sich und anderen. Wer gelassen ist, ist Herr der Lage und findet Lösungen.

Angemessenes Benehmen

Wenn wir Alarmsignale wahrnehmen, bevor die Stimmung kippt, können wir aktiv gegensteuern und uns viel zielführender verhalten. Denn, je nachdem, wie wir eine Situation einordnen, wird in der »Schaltzentrale« Gehirn über die nachfolgende Handlung entschieden. Durch eine veränderte Einstellung zu einer Situation kann man vermeiden, auf 180 zu kommen. Dies bewahrt uns vor unangemessenen Handlungen. Denn eines ist klar: Die meisten Menschen bedauern hinterher ihre Aussetzer oder unfreundlichen Bemerkungen.

Entscheidend: Handlungsfähigkeit

Die Frage, die darüber entscheidet, ob wir gelassen bleiben oder nicht, ist: Wie sehen wir unsere Lösungsfähigkeit in Bezug auf ein Problem? Fühlen wir uns imstande, eine Aufgabe oder ein Problem anzupacken und zu bewältigen, dann sind wir in der Lage, gelassen zu bleiben.

Empfinden wir es so, dass wir von Schwierigkeiten überrollt werden, fühlen wir uns ohnmächtig – ohne Macht zur eigenen Intervention. Hier erkennen wir keinen eigenen Handlungsspielraum und fühlen uns ausgeliefert. Dabei greifen wir dann gern auf die archaischen Lösungsstrategien zurück: Kampf oder Flucht.

Auch wenn sich diese während der frühen Menschheitsgeschichte bewährt haben: Es ist klar, dass beide Optionen nicht zu den eleganten Bewältigungsstrategien im modernen Leben zählen. Wenn wir also gelassen bleiben wollen, müssen wir dafür sorgen, die eigene Lösungsfähigkeit zu erkennen, zu erhalten und auszubauen. Dadurch ergibt sich eine positive Spirale: Je mehr Möglichkeiten wir wahrnehmen, desto besonnener bleiben wir – und je gelassener wir an die Dinge herangehen, desto mehr Handlungsspielraum haben wir.

Gelassenheit ist erlernbar

Gelassenheit ist sehr unterschiedlich und individuell in unserer Persönlichkeit verankert. Manche Menschen verfügen über ein unaufgeregtes Naturell und sind weniger schnell emotional. Sie besitzen ein ruhiges Temperament, haben geringere Ansprüche und sind zufrieden mit dem, was ist. Manchmal bringt dies sogar einen Hang zu Trägheit und Gleichgültigkeit mit sich.

Engagierte sind weniger gelassen

Das Gegenteil sind aktive, ehrgeizige, zuverlässige und engagierte Menschen. Sie sind häufig sehr emotional, sensibel und perfektionistisch. Die Kehrseite der Medaille ist: Sie sind weniger gelassen. Sie sind anfälliger für Störungen und leichter aus der Ruhe zu bringen.

Verschiedene Persönlichkeitstypen agieren auf unterschiedliche Art. Erbmasse und Erziehung spielen hierbei sicher eine Rolle. Dennoch: Jeder Mensch kann gelassen bleiben. Gelassenheit ist, unabhängig von der Persönlichkeitsstruktur, für jeden trainierbar. Wir können uns in Gelassenheit üben, jeder auf seine Weise und in seiner Geschwindigkeit.

Der Weg der kleinen Schritte

Stets in allen Lebenslagen gelassen zu bleiben, ist nicht leicht und vor allem nicht schnell im Crashkurs zu erlernen. Es gehören Wille, Disziplin und eine Portion Durchhaltevermögen dazu. Doch machen Sie sich klar: Jede kleine Verbesserung ist bereits ein Fortschritt, auch wenn Sie nicht gleich rundum Dalai-Lama-Qualitäten erreichen.

Auf diesem Weg ist es wichtig, vor allem gelassen mit sich selbst umzugehen. Es ist nicht schlimm, wenn wir uns ab und an in alten Mustern wiederfinden. Das kann geschehen, auch wenn wir gerade ein Buch über Gelassenheit lesen und beschlossen haben: »Ab morgen wird alles besser.« Erwarten Sie nicht, dass Verhaltensweisen, die Sie seit 20 Jahren intensiv einstudiert haben, sich innerhalb weniger Tage umkehren. Geben Sie sich Zeit, gestehen Sie sich Fehler und Rückfälle zu. Sie sind dabei schon auf einem guten Weg.

Ursachen mangelnder Gelassenheit

Ab wann sind wir unfähig, gelassen zu bleiben? Darauf gibt es wohl so viele Antworten, wie es Menschen gibt. Sicher ist, es sind immer sehr viele Emotionen und Spannungen im Spiel. Deren Auswirkungen sind höchst unterschiedlich.

Was passiert, wenn wir die Fassung verlieren?

Fehlende Gelassenheit ist nicht mit einem einzigen Zustand zu beschreiben. Sie ist ein ganz individuelles Reaktions-Potpourri, das jeder aufgrund seiner Persönlichkeit zusammenstellt. Der eine brüllt, der andere jammert und weint. Konkreter kann man sagen: Anstelle von Besonnenheit tritt ein stressbedingtes Verhaltensmuster zur Abwehr in den Vordergrund.

Den meisten gelingt es nicht zu sagen, was in der Situation konkret geschieht. Man befindet sich in einer emotional verworrenen Lage. Ungeordnete Gedanken schwirren durch den Kopf. Gefühle toben. Körperliche Reaktionen wie Schweißausbrüche, Muskelverspannungen, Zittern usw. treten auf. Typische Emotionen, die wir dabei empfinden, sind: Ärger, Anspannung, Angst, Hilflosigkeit, Frustration, Unsicherheit, Verwirrung, Kontroll-/ Zielverlust, Wut oder Ohnmacht.

Das Gehirn wähnt sich in einer Gefahrensituation und schaltet auf Alarm. Die Reaktionen, die dabei ausgelöst werden, sind vergleichbar mit denen des Neandertalers, der sich einem Angreifer gegenüber sah. Der Körper unterscheidet nicht, wodurch der Stress ausgelöst wurde. Stress ist Stress. Deshalb tun wir emotional annähernd das Gleiche wie unsere Vorfahren: Wir kämpfen oder fliehen. Doch: Klares Denken funktioniert niemals, wenn wir wie ein Dampfkessel kurz vor der Explosion stehen oder sehr aufgeregt sind. Ein Mensch, der dabei ist, die Beherrschung zu verlieren, ist auch gegenüber Argumenten, gut gemeinten Tipps und Ermahnungen völlig immun. Deshalb gilt es, an dieser Stelle rechtzeitig die Kurve zu kriegen und die Spannung abzubauen.

Was lässt uns ausrasten?

Meist schreiben wir fälschlicherweise einem Akut-Ereignis die Schuld zu, wenn uns die Contenance abhandenkommt. Der Verlust von Gelassenheit ist aber selten ein plötzliches Ereignis. Er ist vielmehr die Folge eines Prozesses, während dessen sich Spannung über längere Zeit aufgebaut und angestaut hat. Irgendwann genügt der bekannte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Die Tatsache, dass sich so viel Anspannung aufbauen konnte, hat mit unserer gedanklichen Grundhaltung zu tun. Diese ist dafür verantwortlich, wie wir ein Ereignis bewerten. Negative Beurteilungen von Situationen lassen immer mehr Angst oder Ärger entstehen. Infolge des angestauten Drucks kommt es irgendwann zu einer explosionsartigen Reaktion.

Jeder Mensch erlebt Druck anders. Es gibt aber mehrere Faktoren, die nahezu übereinstimmend als Spannungsauslöser gelten. Dazu zählt vor allem als Grenzüberschreitung empfundenes Verhalten wie:

▪Eindringen in die Privatsphäre,

▪Verletzung gesellschaftlicher Normen,

▪Angriffe auf die Person.

Wir fühlen uns dabei ungerecht oder schlecht behandelt, betrogen oder missbraucht. Insbesondere Verletzungen der Identität und Integrität führen zu starkem innerem Druck, z. B, bei ungerechtfertigten Unterstellungen oder Schuldzuweisungen. Zudem gehen wir erfahrungsgemäß von einem bestimmten Verhalten unseres Gegenübers oder der Entwicklung einer Situation aus. Wir haben ein grundlegendes Muster im Kopf, wie die Dinge ablaufen sollten, beispielsweise erwarten wir Lob nach einer gelungenen Arbeit. Tritt nun etwas völlig Unerwartetes ein, wird dadurch die eigene Erwartung verletzt oder zerstört, bringt das die persönliche Ordnung und Stabilität durcheinander. Wir reagieren dann deshalb so wenig gelassen, weil wir emotional aus der Bahn geworfen wurden.

Geschieht etwas anderes als erwartet, erleben wir unsere Ordnung und – in Folge – uns als Person in Gefahr. Diese Gefahr löst immer Stress aus. Stress wiederum zerstört Gelassenheit.

Reaktion statt Aktion

Wenn wir uns angegriffen fühlen, setzen wir uns zur Wehr. Wir reagieren auf den vorliegenden Missstand. Empfinden wie es nun so, dass wir uns permanent zu Wehr setzen und reagieren müssen, erleben wir uns als fremdgesteuert. Wir agieren nicht mehr, wie wir wollen, sondern re-agieren auf etwas, das andere vorgeben. Dabei können wir nicht beeinflussen, was als Nächstes geschehen wird. Durch diese Unsicherheit aktivieren wir körperliche und psychische Warnfunktionen.

In der Stress-Spirale

Alarm- und Abwehrzustände bauen ungünstigerweise Druck, Unruhe und Angst immer weiter auf. Ist das Maß voll, lassen wir uns zu Abwehrreaktionen hinreißen, die wir hinterher bereuen. Das bringt weitere Probleme mit sich, und der Stress nimmt weiter zu. Denn mit erhöhtem Stresspegel werden wir nicht unbedingt kreativer. Das Gegenteil tritt ein: Wir konzentrieren uns immer schlechter auf Fakten und Lösungen. Ohne effektives Nachdenken gehen uns jedoch erst recht die Ideen und Bewältigungsstrategien aus. Wer hier nicht rechtzeitig den Ausstieg schafft, gerät in einen fatalen Teufelskreis.

Immer mehr vom Gleichen

Dieser Teufelskreis hat ein stereotypes Verhalten zur Folge. Etwas geschieht und wir reagieren. Das Schlimme daran ist: Wir reagieren immer in der gleichen Art und Weise, obwohl wir wissen, dass diese nicht zielführend ist. Wir verhalten uns wie der Pawlow‘sche Hund: Wir tun das, was wir immer tun, auch wenn wir uns dabei blutige Nasen holen. Und wenn der gewünschte Effekt nicht eintritt, verstärken wir unser Handeln. Sprechen wir z. B. mit jemandem, der nicht auf uns eingeht, werden wir zuerst lauter, dann nachdrücklicher und irgendwann beginnen wir zu brüllen.

Beispiel