Selbstbewusst auftreten im Job - Elke Nürnberger - E-Book

Selbstbewusst auftreten im Job E-Book

Elke Nürnberger

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Beschreibung

Mehr Selbstvertrauen ist möglich: Dieses Buch bietet Wege, Blockaden zu überwinden und im Job mutig aufzutreten und zu agieren. Der Schlüssel zu mehr Selbstvertrauen liegt in der eigenen Person. Eine wichtige Voraussetzung ist, sich anzunehmen und wertzuschätzen. Hierfür geben die Autoren Maßnahmen an die Hand und bieten Anregungen für eine optimistische Grundhaltung. Projektleiter und Führungskräfte finden heraus, was sie hemmt und erfahren, wie sie ihre Denkmuster ändern können, um mutig voranzugehen. Inhalt - Selbstvertrauen - was es ist und wie es entsteht - Wie mutig bin ich? - Mut-Analyse - Blockaden und Hindernisse - vom Problem zur Lösung - Meine Mutvision - der Blick in die Zukunft - Optimismus - eine Frage der Haltung - Warum Optimismus glücklicher macht - Optimistisch kommunizieren, denken und handeln - Was dem Optimismus im Wege steht 

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Seitenzahl: 334

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[5]Inhaltsverzeichnis

Hinweis zum UrheberrechtImpressumTeil 1: Selbstvertrauen gewinnen1 Einführung2 Selbstvertrauen – was es ist und wie es entsteht2.1 Sicherheit und Zuversicht2.2 Woran erkennt man selbstbewusste Menschen?2.3 Was Sie gewinnen: Das Leben aktiv gestalten können2.4 Permanente Arbeit an sich selbst2.5 Die wichtigsten Einflussfaktoren3 Wo liegen Ihre Knackpunkte?3.1 Wie nehmen Sie sich selbst wahr?3.2 Wie nehmen Sie sich im Verhältnis zu anderen wahr?3.3 Kennen Sie Ihre Bedürfnisse?3.4 Kennen Sie Ihre Hemmungen?3.5 Kennen Sie Ihre Ängste?4 Selbstcoaching-Techniken für Selbstvertrauen4.1 Identität: Wer bin ich?4.2 Sich selbst akzeptieren4.3 Ziele setzen: Was will ich?4.4 Den inneren Kritiker bannen4.5 Die inneren Antreiber erkennen4.6 Körpersprache: Selbstsicher auftreten4.7 Körpermerkmale und Aussehen verändern4.8 Selbstbewusst kommunizieren4.9 Für sich kämpfen4.10 Lieben, genießen und dankbar seinTeil 2: Mut5 Einführung6 Ein bisschen Mut tut gut!6.1 Mutgeschichten – Mut ist nicht gleich Mut6.2 Mut vor dem Hintergrund von Kultur und Erziehung6.3 Mut – das Salz in der Suppe7 Wie mutig bin ich? Ihre Mut-Analyse7.1 Mein Mut-Level oder: Wie viel Mut habe ich?7.2 Meine Mutwurzeln – Blick in die Vergangenheit7.3 Mein Sicherheits- und Vertrauenslevel7.4 Meine Risikobereitschaft7.5 Meine Stärken-und-Schwächen-Orientierung8 Blockaden und Hindernisse – vom Problem zur Lösung8.1 Das Selbstbewusstsein aufbauen und stärken8.2 Die Gewohnheitsfalle – Neuland beschreiten8.3 Der Stress – Durchblick bewahren, Stressoren reduzieren8.4 Die Ängste – so können Sie sie besiegen9 Meine Mutvision – der Blick in die Zukunft9.1 Mein Leben selbstbestimmt gestalten9.2 Meine Lebensfreude und -lust erhöhen9.3 Meinen beruflichen Erfolg aktiv aufbauen10 Handlungsspielwiese – Grenzen verschieben10.1 Fühlen – was sagt mein Bauch?10.2 Denken – was sagt mein Verstand?10.3 Handeln – vom Plan zur TatTeil 3: Optimistisch denken11 Einführung12 Optimismus – eine Frage der Haltung12.1 Wie Optimisten denken12.2 Wie Urteile die Welt verändern12.3 Selbstwirksamkeit oder was Sie sich zutrauen13 Warum Optimismus glücklicher macht13.1 Gesund und fit durch Optimismus13.2 Optimisten wirken anziehend13.3 Flexibel und aktiv durch Krisen13.4 Zu viel Optimismus kann schaden14 Was dem Optimismus im Wege steht14.1 Vorurteile und Fehlurteile14.2 Wenn wir uns selbst hemmen14.3 Negatives von außen15 Optimistisch kommunizieren und denken15.1 Wie Sie mit Ihren Worten Ihr Denken beeinflussen15.2 So stellen Sie sich selbst positiv dar15.3 So fördern Sie optimistisches Denken16 Optimistisch handeln16.1 Bauen Sie Ihre Stärken aus16.2 Lassen Sie Fehler zu16.3 So haben Sie Ihre Gefühle im Griff16.4 Verwirklichen Sie Ihre Wünsche16.5 Raus aus der Negativspirale16.6 So meistern Sie schwierige Situationen16.7 Optimismus trainierenDie AutorenStichwortverzeichnis
[1]

Hinweis zum Urheberrecht

Haufe Lexware GmbH & Co KG

[4]Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Print:

ISBN 978-3-648-13458-0

Bestell-Nr. 10362-0001

ePub:

ISBN 978-3-648-13459-7

Bestell-Nr. 10362-0100

ePDF:

ISBN 978-3-648-13460-3

Bestell-Nr. 10362-0150

Elke Nürnberger, Franz Hölzl, Naja Raslan

Selbstbewusst auftreten im Job

1. Auflage 2019

© 2019 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg

www.haufe.de

[email protected]

Bildnachweis (Cover): © ryanking999/Adobe Stock

Produktmanagement: Jürgen Fischer

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, des auszugsweisen Nachdrucks, der Übersetzung und der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, vorbehalten. Alle Angaben/Daten nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit.

[9]Teil 1: Selbstvertrauen gewinnen

[11]1 Einführung

Im Selbstvertrauen liegt die Zuversicht, ein selbstbestimmtes Leben führen und berufliche wie private Ziele zu erreichen zu können. Viele Menschen wünschen sich mehr Selbstvertrauen, wissen aber nicht, wo sie ansetzen sollen. Oft bewundern sie andere wegen ihres sicheren und durchsetzungsstarken Auftretens.

Der Schlüssel zum Selbstvertrauen liegt in der eigenen Person. Das ist Nachteil und Vorteil zugleich. Der Nachteil ist: Sie müssen an der eigenen Sichtweise arbeiten, Neues wagen und Veränderungen zulassen. Der Vorteil ist: Sie haben es selbst in der Hand, sich zu verändern.

In diesem Teil erfahren Sie, was Sie konkret tun können, um mehr Selbstvertrauen zu gewinnen, sich anzunehmen und wertzuschätzen. Probieren Sie es aus, wie es ist, Ihre Ziele selbstbewusst erreichen.

[13]2 Selbstvertrauen – was es ist und wie es entsteht

Wovon sprechen wir eigentlich, wenn wir sagen: Wir haben zu wenig Selbstvertrauen? Oft haben wir nur eine vage Vorstellung davon, was das bedeutet.

In diesem Kapitel lesen Sie,

warum die Kenntnis der eigenen Gefühle, Gedanken und Fähigkeiten die erste Grundlage für mehr Selbstvertrauen ist,was selbstbewusste Menschen anders machen als selbstunsichere,warum Selbstvertrauen die Voraussetzung dafür ist, das Leben zu bewältigen, aber auch Hilfe von anderen anzunehmen und tragfähige soziale Bindungen zu schaffen,wie Erziehung, Werte, Normen und Rollenerwartungen unser Selbstvertrauen beeinflussen.

2.1 Sicherheit und Zuversicht

Manche Menschen faszinieren uns allein durch ihre Präsenz, ihr Auftreten. Sie wirken locker, unaufgeregt und souverän. Das hat nicht nur mit Aussehen, Kleidungsstil oder Alter zu tun, ihr Selbstvertrauen verleiht ihnen diese Ausstrahlung.

Beispiel: So wäre ich auch gern

Sie kennen das vielleicht: Sie sind auf einer Party von Freunden und kommen mit jemanden ins Gespräch, den Sie bislang nicht kannten. Die Unterhaltung ist interessant und locker und Sie haben das Gefühl, als würden Sie sich schon lange kennen. Ein Freund von Ihnen tritt dazu und wird von Ihrem neuen Bekannten sofort mit einbezogen. Sie bewundern seine Art, offen, sympathisch und unkompliziert auf Fremde zuzugehen und Sie denken: »Wow, so wäre ich auch gern! Wie bekommt man eine solche Souveränität?«

Daneben kennen Sie vielleicht Situationen, in denen Sie sich unwohl fühlten, weil Sie dachten, den Ansprüchen anderer nicht zu genügen. Man empfindet sich als hässlich, uninteressant oder dumm und fühlt sich zunehmend unwohler. Oder denken Sie an Situationen, in denen Sie sich geärgert haben, weil Sie nicht genügend Mut aufbrachten, um Ihre Meinung offen zu sagen oder für Ihr Recht einzutreten. Manches Unrecht dämmert einem erst im Nachhinein und es fällt einem ein (natürlich auch zu spät), was man anders hätte machen sollen. Man erkennt, wie richtig man mit der eigenen Einschätzung gelegen hatte und was man hätte durchsetzen sollen. Es fehlte jedoch Mut, [14]sich direkt in der jeweiligen Situation zu Wort zu melden. In dem Moment war nicht genügend Selbstvertrauen da, auf die eigene Meinung zu vertrauen – und zweifelnd hielt man lieber seinen Mund.

Beispiel: Hätte ich doch den Mund aufgemacht

Sie sitzen in einem Meeting. Seit einer Stunde wird ergebnislos ein Problem diskutiert. Ihnen fällt eine gute und praktikable Lösung ein. Sie fragen sich, ob Sie sie aussprechen sollen. Doch Sie wagen es nicht, schließlich wollen Sie nicht im Vordergrund stehen, außerdem befürchteten Sie, die Kollegen könnten über Ihren Vorschlag spotten. Sie denken: Wenn Ihre Idee wirklich so gut wäre, wie Sie glauben, wäre bestimmt schon ein anderer draufgekommen. Sie äußern Ihren Vorschlag deshalb nur leise gegenüber ihrem Sitznachbarn. Wenige Tage später wird genau Ihre Lösung umgesetzt, die der Kollege jedoch als seine ausgab. Er erntet Anerkennung und Lob, Sie ärgern sich über Ihre Zurückhaltung und sind frustriert.

Haben Sie schon einmal erlebt, dass eine andere Person die Lorbeeren Ihrer Arbeit erntete und Sie sich nicht dagegen gewehrt haben? Wenn Sie solche Situationen kennen, wissen Sie auch um die Enttäuschung, Entrüstung oder Wut, die damit verbunden ist. Man spürt, dass man standhafter hätte bleiben sollen, oder man ärgert sich, dass man gekniffen hat – und sich (wieder einmal) über den Tisch hat ziehen lassen.

Auch wenn es paradox erscheint: In genau dieser Unzufriedenheit liegt Ihre Chance: die Chance, an Ihrem Selbstvertrauen zu arbeiten und es aufzubauen, sich bewusst Gedanken darüber zu machen, wie Sie künftig diese unbefriedigenden Verhaltensweisen vermeiden können. Ärger hält viel Energie bereit, die dem Willen zur Veränderung Antrieb gibt. Den ersten Schritt tun Sie jetzt gerade, indem Sie sich mit dem Thema Selbstvertrauen beschäftigen.

Was aber ist Selbstvertrauen, was macht es aus, was kennzeichnet es? Zur Klärung dieser Fragen hilft es, sich mit dem Begriff »Selbstvertrauen« auseinanderzusetzen. In Goethes Faust heißt es: »Sobald du dir vertraust, sobald weißt du zu leben« – eine sehr knappe, aber treffende Definition von Selbstvertrauen. Sehen wir noch genauer hin: Der Begriff setzt sich zusammen aus den Elementen »Selbst« und »Vertrauen«.

2.1.1 Das Selbst

»Selbst« ist ein Wort, das ähnlich wie »Selbstvertrauen« uneinheitlich definiert wird. In der Psychologie werden unter »Selbst« die Vorstellungen, Wahrnehmungen und Werte, die eine Person als zu sich gehörend empfindet, verstanden. Es ist das Bewusstsein darüber, was man als Person ist, was man grundsätzlich kann und tun könnte, kurz: wie man sich selbst und seine Möglichkeiten definiert. Zum Selbst gehört das Bewusstsein über:

[15] meinen Körper und mein Aussehen,meine Werte und Überzeugungen,Erinnerungen und Erfahrungen,Gefühle,Talente,Wissen und erworbene Kenntnisse,Fähigkeiten und Kompetenzen,Überzeugungen davon, was andere über mich denken, und auchmeine Idealvorstellung von mir, also die Vorstellung, was und wie ich gerne sein möchte.

Eng mit dem Begriff des Selbst verknüpft ist das sogenannte Selbstbild: Das Bild, das ich mir von mir selbst mache, setzt sich aus der Einschätzung der vorab genannten Bereiche zusammen.

Beispiele: Das Bild von mir

Halte ich mich für schön oder hässlich? Für musikalisch oder unmusikalisch? Für mutig oder ängstlich? Kann ich mich in andere einfühlen? Kann ich Kontakt zu anderen herstellen? Weiß ich, ob ich analytisch denken, strukturieren oder organisieren kann? Weiß ich, ob ich bestimmte Fähigkeiten erworben habe: Kann ich z. B. tauchen, klettern, in fremden Sprachen sprechen, bestimmte Software-Programme bedienen? Habe ich bereits die Erfahrung gemacht, von anderen angenommen zu werden und mich gut in Gruppen integrieren zu können etc.?

Das, was das Selbstbild letztlich ausmacht, ist also die Vorstellung, die ich von meinem Selbst habe. Es hat deshalb viel mit Selbstbetrachtung und Selbsterkenntnis zu tun. Geläufige psychologische Prozesse wie Wahrnehmen, Erinnern, Beurteilen und Bewerten gehören dazu. Wer sich und sein Verhalten betrachtet und Erkenntnisse daraus zieht, wird sich seines Selbst bewusst. Somit hängt die Selbstbetrachtung stark mit der Bewusstwerdung zusammen – also dem Selbst-Bewusstsein im engen Wortsinn. Umgangssprachlich benutzen wir das Adjektiv »selbstbewusst« meist synonym zu »Selbstvertrauen haben« oder »selbstsicher sein«. Damit ist gemeint, sich nicht nur seines Selbst bewusst zu sein, sondern sich seiner Fähigkeiten sicher zu sein und der eigenen Einschätzung zu vertrauen. »Selbstbewusstsein« wird deshalb im Folgenden als Synonym für »Selbstvertrauen« und »Selbstsicherheit« verwendet.

Wichtig

Zum Selbst einer Person gehören ihre Erfahrungen, Eigenschaften, Talente, Überzeugungen und Fähigkeiten, aber auch ihre Entwicklungsmöglichkeiten, also Wünsche und Ziele, die sie für die Zukunft hat. Das Selbstbild einer Person entsteht daraus, welche Eigenschaften und Fähigkeiten die Person an sich wahrnimmt, wie sie diese beschreibt und bewertet.

[16]2.1.2 Das Vertrauen

Im Begriff »Selbstvertrauen« steckt auch das Wort »Vertrauen«. Man kann Vertrauen in andere Menschen, in Systeme, Unternehmen oder Maschinen haben. Vertrauen entsteht, wenn wir jemanden oder etwas als glaubwürdig, verlässlich, authentisch und berechenbar, im Sinne der Kalkulierbarkeit, einschätzen. Wir erwarten, dass Ereignisse oder Beziehungen einen vorhersehbaren und positiven Verlauf nehmen. Wer vertraut, geht davon aus, dass er durch Handeln anderer nicht benachteiligt wird. Vertrauen ist also die Grundlage unseres Handelns und die Basis jeglicher Kooperation zwischen Menschen. Glaubt man an ein vertrauensvolles Miteinander, erwartet man Sicherheit und Stabilität.

2.1.3 Sich selbst vertrauen

Daneben gibt es das Vertrauen in sich selbst: Jemand ist überzeugt davon, Begabungen, Kompetenzen und Wissen – also körperliche, psychische, geistige und emotionale Merkmale – zu besitzen, die ihn befähigen, die Herausforderungen des Lebens zu bewältigen. Menschen mit Selbstvertrauen besitzen auch »Selbst-Bewusstsein«, indem sie in und auf sich blicken und sich bewusst wahrnehmen. Dies ist die Basis, um den eigenen Beurteilungen, Gefühlen und Fähigkeiten vertrauen zu können.

Der gotische Wortstamm »trauan«, von dem »trauen« abgeleitet wird, bedeutet: »treu«, »stark«, »fest« und »dick«. Die Wörter weisen darauf hin, was es bedeutet, Selbstvertrauen zu besitzen: darauf zu vertrauen, das Leben meistern zu können, egal was kommt. Die daraus resultierende Stärke im Auftreten und Handeln führen zu positiven Erfahrungen und Erfolgserlebnissen und diese stärken wiederum das Vertrauen in die eigene Person.

2.1.4 Selbstwertgefühl

Eng mit dem Selbstvertrauen verbunden ist der Begriff des »Selbstwertgefühls«, also der positiven oder negativen Einschätzung des Wertes, den man sich, seinen Fähigkeiten und dem eigenen Leben beimisst. Als wie »wertvoll« wir uns letztlich empfinden, hängt zum einen davon ab, ob wir selbst daran glauben, dass unsere Leistungen wertvoll sind und zum zweiten, ob wir davon überzeugt sind, dass sie von anderen ebenso eingeschätzt werden. Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl wirken komplex zusammen. Das folgende Beispiel erläutert dies.

[17]Beispiel: Selbstwertgefühl

Jemand hat ein gutes Ergebnis erreicht und bekommt Anerkennung dafür. Aus seiner Reaktion auf das Lob kann man ableiten, wie es um sein Selbstvertrauen steht und inwiefern das Selbstwertgefühl davon beeinflusst wird:

Wer den Erfolg, zu dem er wesentlich beigetragen hat, lediglich mit Zufall, Mitwirkung anderer Personen oder einem glücklichen Umstand erklärt, erkennt seine Leistungen, den Wert seiner Arbeit und Person nicht an. Es fehlt das Selbstvertrauen, die Anerkennung sich und seiner Arbeit zuzuschreiben. Wird das Lob nicht mit der eigenen Leistung in Zusammenhang gebracht, kann es nicht zur Stärkung des Selbstwertgefühls beitragen. Daraus entsteht eine Negativspirale für das Selbstvertrauen.Wer Lob annimmt, es auf sich und seine Leistung bezieht, verfügt über eine realistischere Sicht der Dinge und zeigt Selbstbewusstsein. Er weiß um seinen Wert und seine Leistungsfähigkeit. Die Anerkennung wirkt sich positiv auf das Selbstwertgefühl aus: Die eigene Einschätzung der Arbeit wird bestätigt und man erhält zudem eine positive Rückmeldung. Damit kommt eine Positivspirale in Gang.

2.2 Woran erkennt man selbstbewusste Menschen?

Ist jemand sehr präsent und tritt lautstark auf, erzählt von seinen Erfolgen und Triumphen, schließen wir leicht vorschnell auf großes Selbstvertrauen. Bei näherem Kennenlernen merken wir oft, dass es so groß doch nicht ist. Selbstsichere Menschen müssen sich nicht wie Stars und Sternchen benehmen, von allen geliebt und umschwärmt. Auch die Tatsache, dass jemand gern den Alleinunterhalter spielt oder laut seine Geschichten erzählt, ist kein Indiz für Selbstvertrauen. Viele Blender nutzen diese Form des Auftretens, um ihr mangelndes Selbstvertrauen zu überspielen. Wirklich stabile und sichere Menschen können im Vordergrund stehen, müssen es aber nicht, und sie halten sich manchmal auch zurück.

Wir neigen dazu, denjenigen, die vordergründig still und zurückhaltend wirken, wenig Selbstvertrauen zuzuschreiben. Doch man sollte sich nicht täuschen lassen: Ein stiller Mensch, der in sich ruht, Gelassenheit entwickelt hat und optimistisch in die Zukunft blickt, kann über ein hohes Maß an Selbstvertrauen verfügen und in bestimmten Situationen beeindruckend stark sein. Wie viel Selbstvertrauen jemand nach außen zeigt, ist abhängig vom Persönlichkeitstypus, seinem Temperament, seiner Lebenssituation und seiner momentanen Verfassung. Man sollte deshalb mit schnellen Zuschreibungen vorsichtig sein.

Selbstsichere Körpersprache

Körpersprachlich wird man bei längerer Beobachtung immer wahrnehmen, ob eine Person selbstsicher ist oder nicht. Reden können Menschen viel, doch das Unbewusste, das stark auf die Körpersprache einwirkt und ihr den Ausdruck verleiht, lügt nie. Körperspra[18]che ist nur bedingt willentlich beeinflussbar und gibt daher dem aufmerksamen Beobachter viel preis. Es empfiehlt sich, sich mit der eigenen Körpersprache auseinanderzusetzen, denn bestimmte Körperhaltungen haben nicht nur eine Wirkung nach außen, sie wirken auch auf das Selbstbewusstsein zurück. Beispiele dafür, welche Signale Hinweise auf die Selbstsicherheit eines Menschen geben, finden Sie in der folgenden Übersicht.

Checkliste: Körpersprachliche SignaleZeigt jemand eine offene Körperhaltung? (offener Oberkörper, volle Körpergröße, kein »Verstecken« von Extremitäten)Sind Angstsignale zu erkennen? (hochgezogene Schultern, eingezogenen Kopf, angespannten Hals?Sind Hände und Finger ruhig?Ist die Mimik entspannt oder Nervosität erkennbar? (Zucken der Gesichtsmuskeln, nervöser Lidschlag, Augenkneifen)Standfestigkeit: Steht jemand sicher auf seinen Füßen?Hält er Augenkontakt mit seinem Gesprächspartner?Sind Kopf und Rücken aufrecht?Nimmt er Raum ein? (beim Sitzen und Stehen, »verdrückt« er sich lieber oder macht er sich »kleiner«, als er ist?)Macht jemand große, raumgreifende Schritte oder geht er trippelnd und verhalten?Ist sein Händedruck fest?
Respektvoller Umgang mit anderen

Selbstsichere Menschen haben keine Ellenbogenmentalität nötig. Sie sind weder aggressiv noch versuchen sie, andere aus purem Eigeninteresse zu übervorteilen. Sie können darauf verzichten, andere zu unterdrücken und die Muskeln spielen zu lassen. Selbstsichere Menschen können es sich leisten, partnerschaftlich, fair und respektvoll mit anderen umzugehen, da sie sich nicht ständig beweisen müssen oder befürchten, zu kurz zu kommen. Sie können sich weitgehend frei entfalten und treffen eigene Entscheidungen. Dazu kann es auch gehören, dass man sich ab und zu einmal hinten anstellt. Kurz gesagt: Selbstvertrauen verleiht Souveränität.

Verhalten in Krisensituationen

Selbst wenn Menschen mit Selbstvertrauen ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten und vieles schaffen, läuft nicht immer alles glatt. Selbstvertrauen schützt nicht vor Tiefschlägen. Es trägt aber entscheidend dazu bei, nach Krisen kontinuierlich weiterzumachen und zu einem erfüllten und glücklichen Leben zurückzufinden. Man erkennt Menschen mit Selbstvertrauen [19]an der Art und Weise, wie sie mit einem Rückschlag umgehen. Sie beginnen unermüdlich von vorn, glauben trotz widriger Umstände an sich und geben die Hoffnung auf Besserung nicht auf. Das hilft, sich auf seine Ziele zu konzentrieren und diese unbeirrt zu verfolgen.

2.3 Was Sie gewinnen: Das Leben aktiv gestalten können

Ohne Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist jede Unternehmung von vornherein zum Scheitern verurteilt. Es fehlt schlicht im Vorfeld schon der Mut, etwas anzupacken. Für alles, was man sich vornimmt und tut, braucht es Zutrauen und den festen Glauben an das Ziel. Zugleich muss man während einer Durststrecke oder bei auftretenden Hindernissen auf die eigene Person vertrauen können. Das kennt jeder aus dem Alltag: Auch außerhalb von Hoch- und Höchstleistungen braucht man Selbstvertrauen, will man etwas erreichen oder umsetzen.

Beispiel: Selbstvertrauen als Basis

Wer es wagt, als junger Mensch alleine ein Auslandssemester zu absolvieren, braucht Selbstvertrauen, ebenso wie jemand, der eine Rede vor Publikum hält. Das Kind, das zum ersten Mal den Beckenrand loslässt und ohne Schwimmflügel losschwimmt, benötigt es genauso wie derjenige, der seinen festen Job kündigt, um etwas Neues in seinem Leben auszuprobieren, oder der Schüler, der eine Prüfung schaffen will.

Selbstvertrauen beeinflusst somit ständig unser Tun und Handeln. Ohne Selbstvertrauen wird man wenig wagen und vorhandene Potenziale nicht ausschöpfen. Selbstvertrauen ist die Triebfeder der Motivation.

An den Erfolg glauben

Das Leben fordert uns permanent. Wir müssen mit Neuem, Unkalkulierbarem, Erfolgen und Misserfolgen, Herausforderungen und Hürden klarkommen. Selbstvertrauen beeinflusst ganz maßgeblich unser Bewältigungsverhalten gegenüber bevorstehenden Aufgaben. Manche Menschen sehen Herausforderungen als Gelegenheit, ihre Kompetenz unter Beweis zu stellen. Bei anderen stehen Unsicherheit und Furcht im Vordergrund sowie die Angst, Aufgaben nicht bewältigen zu können. Den Unterschied hierbei macht der Grad des Selbstvertrauens.

Selbstbewusste sind davon überzeugt, dass ihre Fähigkeiten ausreichen, um ein positives Ergebnis zu erlangen, und sie packen eine Sache unbeeindruckt an. Sie glauben, dass ihr Verhalten wirksam ist im Sinne der Aufgabenlösung. Wem es an Selbstvertrauen mangelt, der wird stattdessen über Vermeidungsstrategien nachdenken.

[20]David Clarence McClelland, US-amerikanischer Verhaltens- und Sozialpsychologe, unterscheidet diese beiden wesentlichen Lebensmotive:

den Glauben an den Erfolg unddie Furcht vor Misserfolg.
Wichtig

Selbstvertrauen ist eng an den eigenen Glauben an Erfolg gekoppelt.

Allein die positive und aktive Haltung hilft, Anforderungen als machbar zu erleben und Ziele verfolgen zu können. Dadurch nehmen Selbstbewusste ihr Leben als deutlich gestaltbarer wahr. Sie machen die Erfahrung, dass sie ihre Vorstellungen verwirklichen können. Mangelndes Selbstvertrauen hingegen führt zu vermeidendem Verhalten: Ohne Selbstvertrauen entstehen Selbstzweifel, wodurch Mut und Elan sinken. Daher versuchen Menschen, den (angenommenen) Misserfolg und die damit einhergehenden negativen Gefühle, wie z. B. Versagen, Scham und Blamage zu vermeiden. Ihr Motto ist: Vermeidung aus Furcht vor Misserfolg.

Beispiel: Jobabsage

Wer schon einmal eine Absage auf eine Bewerbung bekommen hat, weiß, wie man sich fühlt, wenn die entsprechende Standard-Antwort in der Mail ist. Menschen mit Selbstvertrauen suchen sobald sie den ersten Dämpfer überstanden haben, sofort gezielt nach weiteren Stellenangeboten. Sie gehen davon aus, dass der Erfolg kommen wird und sie das finden werden, was sie suchen. Ihre stetige Aktivität wird ihnen früher oder später zum gewünschten Resultat verhelfen.

Menschen mit wenig Selbstvertrauen neigen dazu, in dieser Situation aufzugeben. Statt auf ihr ursprüngliches Ziel konzentrieren sie sich darauf, weitere Absagen zu vermeiden. Sie bewerben sich beispielsweise nur noch auf Jobs, die sie relativ sicher bekommen, auch wenn diese unter ihrem Niveau liegen. Sie bescheinigen sich, dass »das auch ganz o. k.« für sie wäre. Durch diese Haltung schöpfen sie jedoch ihre Ressourcen bei Weitem nicht aus. Im langfristigen Vergleich mit anderen stellen sie irgendwann fest, dass diese weitergekommen sind als sie.

Allein klarkommen

Selbstvertrauen benötigen wir vor allem in Situationen, in denen wir auf uns alleine gestellt sind. Prüfungen oder Vorstellungsgespräche sind Paradebeispiele. Aber auch eine Verhandlung (z. B. mit dem Bankberater) oder eine Party, die wir alleine besuchen, sind solche Situationen. Hierbei hängt es von unserem Geschick ab, wie das Ergebnis ausfällt. Fehlt Selbstvertrauen, fühlen wir uns gestresst, überfordert oder gehen lieber gar nicht hin, weil wir uns von Vornherein bescheinigen, nichts erreichen zu können. Wer hingegen darauf vertraut, dass seine Fähigkeiten ausreichen, um die Situation zu managen, ist weniger oder gar nicht unsicher.

[21]Hilfe von außen annehmen

Selbstbewusste wissen: Es ist nicht wesentlich, dass man alles selbst kann und weiß. Wesentlich ist, dass man sein – wie auch immer definiertes – Ziel erreicht. Immer wieder wird es Situationen geben, in denen man allein nicht weiterkommt. Wer rechtzeitig erkennt, dass er Beistand benötigt, und ihn sich organisiert, ist nicht schwach, sondern clever. Selbstvertrauen erleichtert es, Hilfe von anderen anzufordern und anzunehmen, wenn nötig. Wer Unterstützung von anderen nicht als Beweis seines Unvermögens wertet oder sich schämt, dass er etwas nicht allein schafft, lässt sich leichter einmal unter die Arme greifen und kommt vorwärts, statt auf der Stelle zu treten.

Bindungen schaffen

Selbstvertrauen wirkt sich auch positiv auf soziale Bindungen aus. Wer Selbstvertrauen besitzt, empfindet grundsätzlich sein Verhalten, sein Aussehen und seine Leistungen als »in Ordnung«. Dieses Grundvertrauen hilft, mit anderen in Kontakt zu kommen, sich in Gruppen zu integrieren, sich einzubringen und zu behaupten. Menschen mit Selbstvertrauen verfügen deshalb über gute soziale Kontakte. Bindungen und Freundschaften vermitteln nicht nur Zugehörigkeit, sie unterstützen und stärken auch in schwierigen Lebenslagen. Wer seinerseits Freunde unterstützt, erhält im Gegenzug Dank und Anerkennung, was das eigene Selbstbewusstsein wiederum stärkt.

Wenn Selbstvertrauen fehlt

Auf psychisches und physisches Wohlbefinden, auf Motivation und Leistung und sowie auf die Fähigkeit, Stress zu bewältigen, hat fehlendes Selbstvertrauen großen Einfluss: Unsichere Menschen haben häufig das Gefühl, nicht zu genügen, etwas nicht zu können, und sie sind froh, wenn sie großen Herausforderungen aus dem Weg gehen können. Häufig weichen sie vor Entscheidungen zurück. Aus Furcht vor Versagen stellen sie ihr Licht weitestgehend unter den Scheffel oder geben eigene Ansprüche auf. Sie sind schnell bereit nachzugeben. Da sie wenig Selbstvertrauen besitzen, mangelt es ihnen meist an Durchsetzungsfähigkeit. Ihre Angst vor Fehlern und dem eigenem Ungenügen lässt sie oft zögerlich, wenig standhaft und passiv erscheinen.

Die Probleme, die daraus entstehen, liegen auf der Hand: Der Betroffene erlebt wenig positive Bestätigung. Durch sein Zaudern wird ihm auch von anderen immer weniger zugetraut. Dies wertet er – aus seiner Sicht folgerichtig – als weiteres Indiz dafür, dass er ausgegrenzt oder wenig anerkannt ist. Enttäuschung entsteht, das Selbstvertrauen sinkt noch mehr. Häufig findet der Betroffene keinen Ansatz, der belastenden Situation zu entkommen. Ohnmachtsgefühle und Stress sind die Folgen. Ein Teufelskreis entsteht: Die Verunsicherung wächst, der klare und realistische Blick geht mehr und mehr verloren und die Situation erscheint zunehmend auswegloser – oft auswegloser, als sie tatsächlich ist.

[22]2.4 Permanente Arbeit an sich selbst

Kaum jemand hat ein für alle Mal Selbstvertrauen, in allen Lebensbereichen gleichermaßen.

Situationen und Erfahrungen

Selbstvertrauen ist keine stete Größe, die man durch Glück oder Zufall erhalten hat. Es variiert abhängig von Lebenssituationen und Erfahrungen, es kann erschüttert oder gestärkt werden. Wir fühlen uns heute unerschrocken und stark und morgen kann alles ganz anders sein: Kommen mehrere Misserfolge zusammen oder erlebt ein Mensch Erschütterungen, wie z. B. Krankheit, Kündigung oder den Tod nahestehender Menschen, nimmt auch vorübergehend der Grad des Selbstvertrauens ab. Dies ist eine Schutzfunktion unserer Seele, womit sie uns in schweren Zeiten zu Rückzug, Ruhe und Besinnung verhilft, damit sich Psyche und Körper erholen können.

Den umgekehrten Fall gibt es natürlich auch: Man hat z. B. tagelang vor einem Vortrag gezittert, sich überwunden und ihn gehalten – und prompt erkannt, dass man es souverän geschafft hat. Diese Erfahrung verleiht dem Selbstvertrauen Flügel, denn es speist sich genau aus diesen positiven Erfolgserlebnissen. Meistern wir eine Situation immer wieder gut, wächst der Mut und es wird immer mehr Vertrauen in das eigene Können ausgebildet.

Unterschiedliche Lebensbereiche

Bei allen Verrichtungen, die wir gerne tun, die uns locker von der Hand gehen, besitzen wir Selbstvertrauen. Es scheint wie selbstverständlich vorhanden zu sein. Jeder hat solche Bereiche, die wie von selbst laufen. In anderen Lebensbereichen quälen uns hingegen Zweifel, dort werten wir uns ab, halten uns für ungebildet, schlecht, unfähig oder langweilig. Diese Situationen versuchen wir dann gern zu umgehen oder treten nur zaudernd an sie heran, weil wir davon ausgehen, zu versagen. Das heißt: Selbstvertrauen, das in einem Bereich vorhanden ist, muss sich nicht zwangsläufig über alle Lebensbereiche erstrecken.

Beispiele: Nicht in allen Bereichen selbstbewusst

Es ist durchaus möglich, dass eine Mutter mit drei Kindern die Vielzahl ihrer Aufgaben souverän erledigt: Familie, Termine, Haushalt. Im privaten Umfeld verfügt sie über ein gutes Selbstvertrauen. Daneben könnte sie sich in beruflichen Situationen aber wenig zutrauen, weil ihr hierfür das nötige Selbstvertrauen fehlt. Sie ordnet sich dort weit unter ihren Möglichkeiten ein.

Ebenso möglich: Ein Vertriebsleiter mit internationaler Tätigkeit ist beruflich erfolgreich und verdient gut. Ihm kann aber im Privatbereich das Selbstvertrauen fehlen, seine Person als liebenswert und wertvoll anzuerkennen und sich eine stabile Partnerschaft oder Familiengründung zuzutrauen, die er sich wünschen würde.

[23]Die Arbeit am Selbstvertrauen endet nie

Wie wir eine Situation einschätzen und bewerten, geschieht auf der Basis unserer Wahrnehmungen, unserer bisherigen Erfahrungen und der individuellen Informationsverarbeitung in unserem Gehirn (ausführlich dazu, siehe Abschnitt »Wie nehmen Sie sich selbst wahr?«). Mit hinein spielt deshalb der physiologische und emotionale Zustand, in dem wir uns gerade befinden, wie z. B. starke Gefühle, Müdigkeit, Stress oder anderweitige psychische Belastungen. Man kann sich vorstellen, dass es einen Unterschied macht, ob man eine Situation z. B. ausgeschlafen und konzentriert betrachtet oder gestresst, frustriert und müde.

Beispiel: Anders betrachtet

Frau R. berichtet aus ihrem Führungsalltag: »Ich hatte einen hektischen Zwölf-Stunden-Tag im Büro, war erschlagen und wollte nach Hause. Ich checkte zum Schluss noch meine Mails. In einer Antwortmail las ich, dass die Präsentation, an der ich intensiv gearbeitet hatte, von amerikanischen Kollegen abgelehnt und zur Überarbeitung zurückgeschickt wurde. Sofort sackte meine Stimmung in den Keller. Ich fühlte mich schlagartig leer, enttäuscht und energielos. Ungnädig kamen meine alten Selbstvorwürfe und Zweifel an meinem Können hoch und ich sah nur noch die Kritik an meiner Arbeit.

Beim Lesen der Anmerkungen am nächsten Morgen sah die Sache anders aus: Ausgeruht konnte ich differenzieren und erkennen, dass nur wenige Stellen überarbeitet werden sollten und andere, wesentliche Inhalte, in Ordnung waren und gelobt wurden. Das hatte ich am Abend zuvor überlesen.«

Der Grad des Selbstvertrauens ist also keine Konstante, sondern immer im jeweiligen Lebenskontext zu sehen. Auch gibt es keine Garantie dafür, dass man Selbstvertrauen auf ewig besitzt. Man muss permanent daran arbeiten, das Selbstvertrauen in bestimmten Bereichen auszubauen – oder wiederherzustellen.

Wichtig

Selbstvertrauen ist ein zartes Pflänzchen, das unter ungünstigen Umständen Mangel leidet, ebenso wie es unter günstigen Umständen prächtig gedeiht.

2.5 Die wichtigsten Einflussfaktoren

Einflussfaktoren, die wesentlich auf das Selbstvertrauen einwirken, sind: Kindheit und Erziehung, Werte- und Normenverständnis und das eigene Rollenverhalten.

2.5.1 Kindheit und Erziehungsstile

Eltern sind die erste und wichtigste Instanz für die Entwicklung des Selbstvertrauens bei Kindern. Die tiefe Beziehung zu den Eltern und die Erfahrungen, die man dabei [24]macht, wirken ein Leben lang. Eltern sollten die sichere Basis und gleichzeitig Vorbild dafür sein, wie man auf die Umwelt zugehen, Konflikte und schwierige Situationen meistern kann. Nachweislich hat der Erziehungsstil großen Einfluss auf die Entwicklung des Selbstvertrauens. Für die Ausprägung eines starken Selbstbewusstseins bergen einige Erziehungsstile und -methoden Gefahren. Nicht nur zu strenges, auch zu lockeres oder vernachlässigendes Erziehungsverhalten kann das kindliche Selbstvertrauen untergraben.

Strenge oder autoritäre Erziehung

Den autoritären Erziehungsstil zeichnen hohes Kontrollstreben seitens der Erzieher und eine geringe Antwortbereitschaft auf Anforderungen und Bedürfnisse des Kindes aus. Die Eltern sind dabei dem Kind gegenüber stark reglementierend und distanziert. Hier gelten strenge Regeln und das Hinterfragen der Autorität wird nicht gestattet. Weicht das Kind vom erwarteten bzw. vorgegebenen Verhalten ab, wird es getadelt, zurückgewiesen, eingeschüchtert oder hart bestraft.

In vielen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die so erzogenen Kinder später zu Aggressionen neigen, geringe Sozialkompetenz und wenig Selbstvertrauen aufbauen. Der autoritäre Stil, dessen vordergründige Methoden Belohnung und Bestrafung sind, vermittelt zwar Sicherheit durch klare Regeln, andererseits können Kinder durch übertriebene Härte stark verunsichert werden. Kontrolle, Verbote, häufige Kritik und fehlende Empathie rauben Kindern ihr Selbstvertrauen. Die Folgen sind entweder Rückzug und Verunsicherung oder Gewalt und Aggression gegen sich und andere, was ebenfalls als Ausdruck fehlender Selbstsicherheit gilt.

Antiautoritäre Erziehung

Beim antiautoritären Erziehungsstil (»Laisser-faire«) steht die Annahme im Vordergrund, Erziehung wäre eine störende Beeinflussung der kindlichen Entwicklung. Die Erzieher verhalten sich dem Kind gegenüber relativ passiv und lassen es gewähren. Es werden lediglich geringe oder keine Regeln aufgestellt, so dass sich das Kind selbst überlassen bleibt. Kinder, denen keine Grenzen gesetzt werden, kennen diese folglich auch nicht. Sie sind stets auf der Suche nach Grenzen. Da sie diese ohne Anleitung der Eltern unmöglich finden können, sind sie frustriert und in Folge müssen sie soziale Verhaltensregeln alleine herausfinden, was sie überfordert. Durch fehlende Grenzen und Regeln entsteht zudem disziplinloses Verhalten, durch das die Kinder oft in Konflikte mit anderen Menschen kommen. Da sie sich jedoch keine Strategien für diese Situationen aneignen mussten, können sie damit schlecht umgehen. Zusätzlich entsteht das Gefühl, die Eltern interessieren sich nicht für sie. Durch die fehlende Sicherheit und die mangelnde Konfliktfähigkeit wird das Selbstvertrauen dieser Kinder stark untergraben.

[25]Vernachlässigende Erziehung

Das Schlimmste für ein Kind ist: Eltern, die es zurückweisen, desinteressiert und distanziert sind. Ist das Engagement der Eltern gering, sichert es in manchen Fällen lediglich das physische Überleben. Die Bedürfnisse des Kindes werden nicht wahrgenommen, weshalb diese versuchen, die Aufmerksamkeit durch auffälliges Verhalten auf sich zu ziehen. Die (zumeist negativen) Reaktionen der Eltern werden als Zeichen von Zuwendung und Interesse gewertet. Dies führt unter anderem dazu, dass die Kinder Störungen im Bindungsverhalten aufweisen und starke Defizite in verschiedenen Bereichen haben. Auffallend ist in Untersuchungen, dass diese Kinder nur einen geringen Grad an Selbstkontrolle und Selbstwertgefühl entwickelten.

2.5.2 Normen und Werte

Unsere Norm- und Wertvorstellungen haben ebenfalls Einfluss auf das Selbstvertrauen, da sie zentrale Lebensmotive sind. Normen sind übergeordnete, gesellschaftliche Regeln und Gesetze (auch Gebote und Verbote) einer jeweiligen Gesellschaft, denen Werte zugrunde liegen. Diese Werte bzw. ihre Rangordnung sind stark kulturabhängig.

Beispiel: Normen im Alltag

In Europa gilt die Norm, mit Besteck statt mit den Fingern zu essen. Dies ist sozusagen ein ungeschriebenes Gesetz. Hält man diese Norm nicht ein und schaufelt den Salat mit den Fingern in den Mund, wäre es möglich, dass man aus einem Lokal verwiesen wird. Hinter der Norm stehen somit sittliche und ethische Werte, wie »Benehmen« oder »Anpassung«. Weitere Normen sind im Alltag etwa: bei Rot an der Ampel stehen zu bleiben, Kleidungsvorschriften, die Zehn Gebote etc.

Diese Regeln geben sozusagen Verhalten und Handlungen in einer bestimmten Kultur- oder Sozialgesellschaft verbindlich vor und unterliegen stark der sozialen Kontrolle. Werte stehen damit in engem Zusammenhang. Sie sind die ethischmoralische Instanz hinter den Normen. Die Normen ihrerseits stellen den Schutz der Werte sicher.

Grundsätzlich kommt keine Gesellschaft ohne Normen und Werte aus. Sie sichern und regeln soziales Zusammenleben. Allerdings gibt es Abweichungen innerhalb einer Kultur: Wie wichtig ein bestimmter Wert für eine einzelne Person ist, hängt von ihren individuellen Maßstäben ab. Für den Aufbau von Selbstvertrauen ist es wichtig, sich der eigenen, wichtigsten Werte bewusst zu werden und ihnen weitgehend entsprechen zu können. Was ist wichtig für mich? Das ist die zentrale Frage, die wir uns immer wieder stellen sollten. Wer Werte wie Respekt, Mut, Verantwortung etc. ständig verleugnet [26](oder glaubt, sie verleugnen zu müssen), kann anderen und sich selbst gegenüber keine Wertschätzung aufbauen.

Beispiel: Wertekonflikt

Sie stehen vor dem dringenden Bedürfnis, Ihrem Chef offenes Feedback über sein Verhalten und die negative Auswirkung auf die Mitarbeiter zu geben. Damit würden Sie den für Sie wichtigen Werten »Ehrlichkeit/Offenheit« nachkommen. Dem könnte jedoch der Wert »Sicherheit« bezogen auf Ihren Arbeitsplatz, entgegenstehen. Möglicherweise unterdrücken Sie deshalb aus taktischen Gründen Ihr Bedürfnis, mit dem Chef zu sprechen, verleugnen damit aber gleichzeitig Ihren Wert »Offenheit«.

Werte verändern sich

Normen werden durch Erziehung und Beobachtung erlernt. Auch Werte übernehmen wir größtenteils (manchmal auch unkritisch) von Bezugspersonen unserer Kindheit. Daran richten wir unsere persönlichen Ziele aus. Dennoch sollten sie von Zeit zu Zeit überprüft und mit dem aktuellen Lebensmodell abgeglichen werden. Die Gesellschaft verändert sich (z. B. zunehmende Offenheit in der Sexualität). Und man selbst verändert sich. Es kann sein, dass uns bestimmte Werte mehr oder weniger wichtig werden. Diese Veränderungen geschehen häufig nach Umbruchsituationen, Krisenzeiten oder einfach, indem man älter wird.

Beispiele: Veränderte Werte

Man kann sich vorstellen, dass ein 20-Jähriger die Werte »Freiheit«, »Sicherheit«, »Unabhängigkeit« oder »Mut« anders bewertet als ein 40-Jähriger, und jemand, der gerade Kinder bekommen hat, anders als jemand, dessen Kinder schon flügge geworden sind. Hängt Ihnen z. B. noch immer der tradierte Satz aus dem Elternhaus: »XY tut/sagt man nicht« im Kopf? Dann wird es Zeit, ihn zu hinterfragen. Es könnte durchaus sein, dass Ihnen die Werte »Aufrichtigkeit« und »Offenheit« mittlerweile viel wichtiger sind als die alten Werte »Anpassung« und »Anstand«. Somit wären Sie heute viel authentischer, wenn Sie sich anderen gegenüber direkter und offener verhielten. Sie würden Ihr Selbstvertrauen stärken, statt sich zu verbiegen.

In Bezug auf das Selbstvertrauen ist es essentiell zu wissen, welche Werte persönlich wichtig sind. Nur dann kann man sie respektieren oder muss ihnen nicht ständig entgegenwirken, was auf Dauer frustriert. Authentizität entsteht, wenn man sich gemäß den eigenen Wertvorstellungen verhält. Folgt man dieser persönlichen Stimmigkeit, weiß man immer, aus welchen Motiven heraus man etwas tut oder unterlässt. Diese Klarheit ist eine spürbare Kraftquelle des Selbstvertrauens.

[27]2.5.3 Rollenerwartungen

Jeder Mensch unterliegt Rollenerwartungen seiner Umwelt. Darunter werden die von der Umwelt erwarteten Verhaltensweisen einer Person in einer bestimmten Position bzw. Rolle verstanden. Die Rollenerwartungen drücken aus, wie dessen Träger dem allgemeinen Verständnis nach sein sollte. Durch sozialen Druck werden diese Erwartungen bewusst oder unbewusst eingehalten, um die zugeschriebene Rolle auszufüllen. Ein Verstoß gegen die Rollenerwartung ginge mit negativer Bewertung oder Sanktion von außen einher und würde mit dem Verlust z. B. von Gruppenzugehörigkeit oder Sicherheit verbunden sein. Auch stellen widersprüchlichen Erwartungen an einzelne Rollen häufig eine Belastung dar.

Beispiel: Alleinerziehende Mütter

Alleinerziehende Mütter müssen sich in einer Vielzahl von Rollen bewegen. Die Frauen können z. B. gleichzeitig Mutter, Tochter, Geliebte, Freundin, Geschäftspartnerin, Vereinsmitglied etc. sein. Dabei unterliegen sie sehr unterschiedlichen Rollenerwartungen, die sie gleichzeitig erfüllen müssen. Die Kinder erwarten von ihr anderes als die Geschäftspartner, die Freundin anderes als die Mutter, der Geliebte anderes als die Kinder.

Sind die Rollenerwartungen mit den persönlichen Zielen und Bedürfnissen vereinbar, ist es unproblematisch. Wird man den Erwartungen jedoch nicht gerecht – weil z. B. die Ressourcen fehlen, Rollen sich widersprechen oder sie nicht mehr zu uns passen – können Probleme entstehen. Denn: Sind Rollenerwartungen und eigene Ziele nicht miteinander vereinbar, gibt man entweder eigene Bedürfnisse auf oder man verhält sich nicht rollenkonform. Letzteres kann zu Sanktionen durch die jeweilige Gruppe führen und man bekommt keine Bestätigung mehr, empfindet sich als »falsch«. Das Selbstvertrauen wird untergraben, da sich diese Erfahrungen emotional enorm belastend und identitätsbedrohend auswirken.

Im Laufe des Lebens nimmt die Rollenvielfalt normalerweise zu. Deshalb ist es wichtig, sich klar zu werden, in welchen Rollen man sich überhaupt befindet und welche Erwartungen daran geknüpft sind. Diese Rollenerwartungen sollte man kritisch überprüfen, ablehnen oder anpassen. Auf Dauer demotiviert es uns, wenn wir Rollen innehaben, die uns heute nicht mehr entsprechen. Wollen Sie z. B. nicht mehr der Spaß- und Stimmungsmacher oder die Kummerkastentante sein, dann müssen Sie sich konsequent gegen diese Rollen entscheiden und dürfen sie nicht mehr bedienen.

Die Ausbildung von Selbstvertrauen gelingt nur, wenn Sie sich nicht ausschließlich den Rollenerwartungen anderer anpassen, sondern reflektieren, welche Rollen für Ihr Leben wichtig sind. Dies nimmt den Druck, der aufgrund unzähliger Erwartungen auf Ihnen lastet, und Sie werden frei, Sie selbst zu sein.

[28]Auf einen Blick: Was Selbstvertrauen istZu unserem Selbst gehört alles, was man ist, kann oder könnte: Überzeugungen, Gedanken und Gefühle sowie Wissen und Fähigkeiten.Unser Selbstbild ist die Einschätzung dessen, welche Gefühle, Eigenschaften oder Fähigkeiten man in welchem Maße besitzt.Selbstvertrauen bedeutet, darauf zu vertrauen, dass man körperliche, psychische, geistige und emotionale Merkmale besitzt, die einen befähigen, die Herausforderungen oder Unwägbarkeiten des Lebens bewältigen zu können.Wer selbstsicher ist, kann mit Misserfolgen positiv umgehen und Krisen besser bewältigen.Selbstvertrauen ist keine Konstante: Es kann mal mehr, mal weniger vorhanden sein und wir arbeiten unser ganzes Leben lang daran.Die Erziehung und die Einflüsse, die wir als Kinder erfahren haben, sowie Normen und Werte unserer Umwelt beeinflussen unser Selbstvertrauen. Trotzdem ist es auch als Erwachsener möglich, sein Selbstvertrauen zu stärken.

[29]3 Wo liegen Ihre Knackpunkte?

Nicht die anderen, wir selbst halten uns oft davon ab, selbstbewusster zu werden. Lassen Sie uns genau hinsehen, welche Haltungen, Gefühle und Gedanken in diesem Sinne Hindernisse sein könnten.

In diesem Kapitel lesen Sie,

warum wir uns selbst oft anders wahrnehmen und beurteilen als unsere Mitmenschen dies tun,warum es wenig hilfreich ist, sich ständig mit anderen zu vergleichen und sich vom Urteil der anderen abhängig zu machen,wie wichtig es ist, die eigenen Bedürfnisse zu kennen,welche Rolle Hemmungen und Ängste spielen können.

3.1 Wie nehmen Sie sich selbst wahr?

Wir sind stets damit beschäftigt, uns zu kategorisieren, zu bewerten, einzuordnen. Permanent sammeln wir Informationen über uns. Doch: Woher stammen diese eigentlich? Die Quellen für Informationsgewinnung über uns selbst sind:

Selbstbeobachtung: Wir beobachten unser Verhalten, indem wir den Blick nach innen richten.Sozialer Vergleich: Wir suchen nach Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen uns und anderen, um zu einer objektiveren Einschätzung zu kommen. Erst durch Vergleiche lassen sich eigene Fähigkeiten einordnen.Feedback von anderen: Wie die Umwelt auf unser Verhalten reagiert, gibt uns Aufschluss darüber, wie wir von anderen gesehen werden. Auch hier erhalten wir rationale (aber auch emotionale und verzerrte) Informationen.

3.1.1 Die Wahrnehmung: Kein Garant für Objektivität

Alle Informationen, die wir über uns und andere sammeln, unterliegen den Grenzen unserer Wahrnehmungsfähigkeit. Halten wir uns einmal die unermessliche Größe vor Augen: 11 Millionen Reize werden in jeder Sekunde von unserem Nervensystem aufgenommen. Diese müssen blitzschnell im Gehirn einer Sofortanalyse unterzogen werden. Dafür bedienen wir uns zuerst einer unbewussten, emotionalen Bewertung. Vereinfacht ausgedrückt, hilft der Wahrnehmungsfilter unserem Gehirn, Informationen sehr schnell einzuteilen in folgende Grobkategorien:

[30] gut – schlecht/positiv – negativzustimmen – ablehnenKampf – Flucht

Unbekannte, mit vorhandenen Mustern nicht abgleichbare Reize müssen bewusster und sorgfältiger verarbeitet werden. Sie erhalten mehr Aufmerksamkeit und werden im Kurzzeitgedächtnis zwischengespeichert.

All diese Verarbeitungsmechanismen sind grundsätzlich für unser Gehirn sehr sinnvoll, weil der Mensch ohne die Schnellselektion schlicht nicht überlebensfähig wäre. Jedoch muss das Gehirn bei der riesigen Bewertungsflut sehr grob arbeiten und das Ergebnis ist deshalb ein höchst individuell gefiltertes Konstrukt. Unser Wahrnehmungsfilter ist geprägt durch individuelle Erfahrungen, Erlebnisse, Werte, Interessen, Wissen und Gene. Deshalb kann das, was wir wahrnehmen niemals völlig der Realität entsprechen.

Wichtig

Wahrnehmung ist kein passiver Prozess, bei dem absolute Realität aufgenommen wird. Sie ist vielmehr ein Prozess, bei dem der Wahrnehmende durch individuelle Selektion aktiv seine Realität gestaltet.

3.1.2 Verzerrung von Selbst- und Fremdwahrnehmung