Geschäftlich erfolgreich im Coaching - Gladeana McMahon - E-Book

Geschäftlich erfolgreich im Coaching E-Book

Gladeana McMahon

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Beschreibung

Was müssen Sie wissen, um eine erfolgreiche Coaching-Praxis zu betreiben? Coaching ist eine Wachstumsbranche und immer mehr Menschen suchen nach Möglichkeiten einer selbstständigen Tätigkeit in diesem Bereich. Hierfür ist nicht nur Methodenkompetenz erforderlich, sondern auch Wissen auf wirtschaftlichem Gebiet. Dieses Buch geht auf Fragen rund um das Thema Selbstständigkeit ein und bietet das erforderliche Rüstzeug. Auch wenn Sie keine Vorkenntnisse haben, begleitet es Sie durch alle finanziellen, rechtlichen und praktischen Herausforderungen. Beginnend mit der Frage, warum Sie eigentlich selbstständig arbeiten wollen, werden Gründe für geschäftlichen Erfolg oder Misserfolg analysiert. Aber auch Fragen des Marketings, des Imageaufbaus und der Vernetzung greifen die Autoren auf. Und wenn Sie dann den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben, finden Sie noch wertvolle Tipps, was Sie tun müssen, um sich erfolgreich am Markt behaupten zu können.

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Seitenzahl: 259

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Gladeana McMahon, Stephen Palmer & Christine WildingGeschäftlich erfolgreich im Coaching

Reihe Coaching Skills kompakt Band 3

Über dieses Buch

Coaching ist eine Wachstumsbranche und immer mehr Menschen suchen nach Möglichkeiten einer selbstständigen Tätigkeit in diesem Bereich. Hier ist nicht nur Methodenkompetenz gefragt, sondern auch Wissen auf wirtschaftlichem Gebiet. Dieses Buch geht auf Fragen rund um das Thema Selbstständigkeit ein und bietet das erforderliche Rüstzeug. Auch wenn Sie keine Vorkenntnisse haben, begleitet es Sie durch alle finanziellen, rechtlichen und praktischen Herausforderungen. 

Beginnend mit der Frage, warum Sie eigentlich selbstständig arbeiten wollen, werden Gründe für geschäftlichen Erfolg oder Misserfolg analysiert. Aber auch Fragen des Marketings, des Imageaufbaus und der Vernetzung greifen die Autoren auf. Und wenn Sie dann den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben, finden Sie noch wertvolle Tipps, was Sie tun müssen, um sich erfolgreich am Markt zu behaupten.

Gladeana McMahon (Foto) ist Vizepräsidentin der britischen Association of Coaching und Fellow der British Association for Counselling and Psychotherapy.

Stephen Palmer ist Honorarprofessor für Psychologie an der City University in London. 

Christine Wilding arbeitet als Coach und Motivationstrainerin.

Copyright: © der deutschen Ausgabe: Junfermann Verlag, Paderborn 2015

Copyright: © der Originalausgabe: 2006 by Gladeana McMahon, Stephen Palmer & Christine Wilding

Authorized translation from the English language edition “Achieving Excellence in Your Coaching Practice. How to Run a Highly Successful Coaching Business”, published by Routledge, a member of the Taylor & Francis Group.

Übersetzung: Claudia Campisi

Coverfoto: © Nancy Nehring – iStockphoto.com

Covergestaltung / Reihenentwurf: Christian Tschepp

Alle Rechte vorbehalten.

Erscheinungsdatum dieser eBook-Ausgabe: 2015

Satz & Digitalisierung: JUNFERMANN Druck & Service, Paderborn

ISBN der Printausgabe: 978-3-95571-042-2

ISBN dieses E-Books: 978-3-95571-043-9 (EPUB), 978-3-95571-355-3 (PDF), 978-3-95571-354-6 (MOBI).

Für Mike als Dank für seine nie aufhörende Liebe und Unterstützung, und für die vielen Coachs, deren Fragen und Anforderungen es mir ermöglicht haben, meine Kenntnisse in erfolgreicher Geschäftsführung zu erweitern. (GM)

Für meine Eltern und meine Familie. (SP)

Für Chris, ohne deren Unterstützung und Ratschläge, die ich von Anfang an bekommen habe, ich wahrscheinlich immer noch am Bleistift kauen würde! (CW)

Anmerkungen zur deutschen Ausgabe

Sie halten ein Buch in Händen, dessen Originalausgabe 2006 in Großbritannien erschien: eine Zeit, in der die Popularität von Coaching in Europa ihren ersten Höhepunkt erreicht hatte und Menschen scharenweise Coaching-Ausbildungen besuchten. Beim Lesen werden Sie bemerken, dass das Buch im Geiste dieser Zeit verfasst wurde, denn es beleuchtet vor allem den Aspekt der Sicherheit einer Geschäftsgründung.

Heutzutage müssen neu startende Coachs in einem umkämpften Markt bestehen, der aus dem Boom des letzten Jahrzehnts gewachsen ist. Das Thema der Sicherheit ist also aktueller denn je. Deshalb haben wir uns entschlossen, dieses Buch im Rahmen unserer Reihe „Coaching Skills kompakt“ auf dem deutschsprachigen Markt herauszugeben. Wir haben einige Anpassungen an Gegebenheiten im deutschsprachigen Raum vorgenommen, u.a. bei den Honorarsätzen, bei Rechenbeispielen und Hinweisen zur Sozialversicherung. Die technische Entwicklung ist weitergegangen und auch das Online-Marketing hat sich seit 2006 deutlich weiterentwickelt. Dem haben wir ebenfalls versucht Rechnung zu tragen. Außerdem finden Sie im Anhang eine Liste mit zum Zeitpunkt der Drucklegung aktuellen Adressen und Empfehlungen.

Wir danken all jenen, die uns beratend zur Seite standen und bei der Aktualisierung und Anpassung geholfen haben.

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünschen wir viel Spaß bei der Lektüre und viel Erfolg in Ihrer Coachingpraxis!

Ihr Junfermann-Team

Vorwort

Die Palette der Lebensentwürfe, aus denen man auswählen kann, ist im Laufe der letzten Jahrzehnte sehr bunt geworden. So vorteilhaft diese Optionsvielfalt sein mag – sie kann auch verunsichern, weil man nicht immer weiß, welcher Weg individuell gesehen „der richtige“ ist und wie man, ohne einen Fehler nach dem anderen zu machen, ans Wunschziel gelangen kann. Gleichzeitig sind die Erwartungen gestiegen: Man will Topresultate sehen. Und das geht erwiesenermaßen besser, wenn man definiert, was man will und was einem wirklich wichtig ist, und sich dafür präzise Ziele setzt.

Früher bezog sich der Begriff „Coaching“ auf das Training im Sportverein oder auf Nachhilfestunden als Prüfungsvorbereitung für Schulkinder. Irgendwann kam man auf die Idee, dass eine professionelle Beratung auch in Lebenskrisen und bei persönlichen Problemen nützlich sein könnte, was schnell in der breiten Öffentlichkeit auf Interesse stieß. Und so entstand der Berufszweig Coaching.

Coaching funktioniert nach dem Konzept der „Positiven Psychologie“: Man möchte sich nicht mehr nur von -10 bis 0 (d. h. „okay“) hochhangeln, sondern strebt nach der +10 (d. h.: man will Ziele erreichen und besser leben). Dazu sind bestimmte Fähigkeiten notwendig, die man bei Experten erlernen kann. Und das Interesse daran wächst: Die Nachfrage nach Coaching im Einzel- wie im Firmensetting wird immer größer und das Angebot an hochwertigen Coaching-Ausbildungen immer breiter.

Aufgrund der Tatsache, dass Coaching als Beruf noch nicht so lange etabliert ist, fehlt es an fachkundiger Anleitung, die angehenden wie bereits praktizierenden Coachs die Gründung, den Aufbau und die nachhaltige Führung einer eigenständigen und lukrativen Coachingfirma erleichtert.

Diese Lücke wollten wir schließen. Mit unserem Buch können Sie sich Fähigkeiten und Kenntnisse erarbeiten, die Sie brauchen, wenn Sie ein florierendes und lohnendes Coachingunternehmen gründen wollen, das Sie sowohl fordert als auch anregt und das gleichzeitig finanziell erfolgreich ist.

Einleitung

An wen richtet sich dieses Buch?

Wovon wir ausgehen: Sie haben bereits eine Coachingausbildung absolviert, befinden sich gerade in einer solchen oder interessieren sich dafür. Was auch immer auf Sie zutrifft – wir werden Ihnen die grundlegenden Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, damit Sie sich als Coach selbstständig machen können. Nun führt dieses Wissen jedoch manchmal dazu, dass man sich letztendlich doch dagegen entscheidet. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, betrachten Sie es als erfolgreiches Ergebnis Ihrer Bemühungen. Es ist ganz in unserem Sinne, dass Sie gute und fundierte Entscheidungen treffen!

Dies ist also unsere Zielgruppe:

Menschen, die sich mit der Frage auseinandersetzen, ob sie sich als Coach selbstständig machen. Um einen vernünftigen Entschluss zu fassen, braucht man jedoch genügend Informationen. Diese möchten wir Ihnen liefern.

Neue selbstständige Coachs, die ihre Dienstleistung professionalisieren und eine sichere Geschäftsbasis etablieren wollen. Vielleicht haben Sie bereits eine Coachingfirma gegründet und möchten nun mehr über effektivere Möglichkeiten zur Umsatzsteigerung erfahren.

Erfahrene Coachs, die mit vielen der vorgestellten Grundstrategien schon vertraut sind und zusätzliche Ratschläge bezüglich der vielen Wege zur Klientengewinnung und Geschäftsausdehnung begrüßen würden.

Angehörige verwandter Berufe wie etwa Unternehmensberater, die gerne ganzheitlicher arbeiten und Coaching als weiteres Dienstleistungsangebot integrieren wollen.

Womöglich bringen unsere Anregungen und Informationen zu diesem Thema Sie auf neue Ideen, wie Sie Ihre Firma besser strukturieren können. Wie auch immer: Ist Ihnen wirklich ernsthaft daran gelegen, in Zukunft vom Coaching zu leben bzw. immer besser davon zu leben, dann sind wir zuversichtlich, dass Sie von unserem Buch profitieren und die mit der Lektüre verbrachte Zeit als gute Investition betrachten.

Unser Buch ist also für alle gedacht, die aufrichtig ihre Professionalität verbessern, ihren Kundenstamm vergrößern und mehr Einkommen erzielen wollen.

Betonung auf Können und Üben

Die Vermittlung unternehmerischer Fähigkeiten an Coachs ist im Grunde nichts anderes als „Coaching für Coachs“. Wir möchten, dass Sie über die effektivsten Businessstrategien verfügen und sie effizient anwenden können. Dazu schlagen wir Ihnen neue Wege zum Ausprobieren vor und zeigen Ihnen, woran Sie Ihre Erfolge messen können. Wir wollen Sie vor unnötigen Fallgruben bewahren und dafür sorgen, dass Sie Veränderungen verstehen, Neuland selbstbewusst betreten und Ihren Horizont erweitern.

Natürlich ist es von Vorteil, wenn man gut coachen kann, doch das allein reicht nicht. Um in dieser Berufssparte wettbewerbs- und konkurrenzfähig zu sein, braucht man ebenso eine gute Portion organisatorisches Know-how.

Da unser Buch weniger akademisch-theoretisch, sondern eher praktisch angelegt ist und sich auf die Vermittlung von Können statt von Wissen konzentriert, haben wir die theoretischen Abhandlungen und Literaturhinweise auf ein Minimum reduziert. Für diejenigen, die mehr ins Detail gehen und einzelne Aspekte vertiefen möchten, haben wir im Anhang eine Liste mit Literaturempfehlungen zusammengestellt.

Der Einfachheit halber verwenden wir in der Regel den allgemeinen Begriff „Coaching“, obwohl es ja verschiedene Arten gibt: persönliches Coaching, Lebens-, Firmen-, Management-, Business-Coaching oder Coachingpsychologie. Unsere Themen sind von so grundlegender Wichtigkeit, dass es nicht darauf ankommt, um welchen Zweig es sich genau handelt.

TEIL I: AUF EIGENEN FÜSSEN

1. Gründe für die Selbstständigkeit

Coaching ist ein neuer und aufregender Beruf, der viele Menschen anspricht. Unser Thema ist jedoch nicht das Coaching selbst, sondern die Gründung und Führung eines eigenen Unternehmens.

Wenn Sie sich ernsthaft selbstständig machen wollen, lautet unsere Empfehlung: Denken Sie erst einmal gründlich darüber nach, was Sie für ein Mensch sind. Entsprechen Ihre Persönlichkeitsmerkmale und Ihr Lebensstil den Anforderungen der Selbstständigkeit? Und wissen Sie, was für eine Existenzgründung spricht und was dagegen? Seien Sie ehrlich mit sich selbst!

Angenommen, Sie arbeiten zurzeit in einem Angestelltenverhältnis. Was motiviert Sie zu der Entscheidung: „Ich möchte selbstständig als Coach arbeiten?“ Überdenken Sie diese Fragen, bevor Sie eine einschneidende Berufs- und Lebensveränderung vornehmen, die potenziell Aufregung, harte Arbeit und Herausforderungen mit sich bringt und daher auch Ängste auslösen kann.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine Klientin, die sich mit dieser Frage beschäftigt. Bestimmt würden Sie sie bitten, die damit verbundenen Probleme zu untersuchen und sich zu überlegen, wie sie damit umgehen könnte. Genau das werden wir nun mit Ihnen tun. Nehmen Sie einen Stift und kreuzen Sie die auf Sie zutreffenden Punkte der folgenden Checkliste an. Überlegen Sie sich Strategien für den Umgang mit potenziellen Problemen und Stressoren und notieren Sie diese.

Vor der Übung noch ein Hinweis: Sie haben die Wahl! Sie können entweder das ganze Buch durchlesen und sich genau klarmachen, was es bedeutet, ein Unternehmen zu führen, und wenn Sie über eine bessere Wissensgrundlage für Ihre Entscheidung verfügen, können Sie wieder zu diesen Seiten zurückkehren. Falls Ihre Antworten auf die folgenden Fragen jedoch darauf hindeuten, dass dieser Berufswechsel eigentlich nichts für Sie ist, brauchen Sie vielleicht gar nicht weiterzulesen. Damit überlassen wir die Entscheidung, wann Sie diese Übung machen wollen, Ihnen. Holen Sie sich entweder jetzt einen Stift oder markieren Sie diese Seite für später!

Gehen Sie die folgende Checkliste Punkt für Punkt durch. Kreuzen Sie die Motive an, die Sie dazu bewogen haben, sich als Coach selbstständig zu machen.

Wunsch nach Unabhängigkeit

Wunsch nach zusätzlichem Einkommen

Langeweile oder Überdruss in der gegenwärtigen Position

Starke Abneigung gegen die mit Ihrer aktuellen Stelle verbundenen Einschränkungen

Wunsch nach flexibleren Arbeitszeiten

Wunsch nach einer neuen Herausforderung

Ehrgeiz

Risikofreude

Konflikte und Störungen am derzeitigen Arbeitsplatz

Chancenlosigkeit in der aktuellen Position

Das Gefühl, vom System des aktuellen Arbeitgebers unterdrückt zu werden

Abneigung gegen die Firmenpolitik am derzeitigen Arbeitsplatz

Vorliebe für die Eigenständigkeit

Wunsch nach einem Erfolgsgefühl

Voll qualifiziert eine Coachingfirma zu führen wäre ein Karrieresprung

Wunsch, auf eigenen Füßen zu stehen

Wunsch, von zu Hause aus zu arbeiten, etwa aufgrund familiärer Verpflichtungen

Andere Gründe:

Dies sind nur einige Motive für die Gründung eines Coachingunternehmens. Sind Ihnen noch weitere eingefallen? Lesen Sie die Liste nun noch einmal durch und denken Sie über die Punkte nach, die Sie angekreuzt haben. Stellen Sie sich dann bei jedem einzelnen folgende Fragen:

Ist dies ein guter Grund für die Wahl der Selbstständigkeit?

Wenn ich meinen Kolleginnen und Freundinnen diesen Grund mitteilen würde, würden sie mir zustimmen?

Sprechen Ihre Antworten in der Gesamtwertung für eine Unternehmensgründung? Sind Sie noch unsicher? Dann arbeiten Sie das Buch jetzt erst einmal systematisch durch, und wenn Sie mehr Klarheit gewonnen haben, schlagen Sie diese Seiten später wieder auf.

Als Nächstes folgt eine Übung, die Ihnen bei der Entscheidung helfen soll, ob Sie den Sprung in die Selbstständigkeit wagen können oder ihn besser bleiben lassen. Nehmen Sie ein Blatt Papier und zeichnen Sie eine zweispaltige Tabelle mit den Überschriften „Für“ und „Wider“. Alternativ können Sie Tabelle 1.2 ausfüllen, diese als Vorlage (wenn Sie wollen: vergrößert) fotokopieren oder sie auf Ihrem Computer nachbauen. Tragen Sie dann alle Dinge ein, die für oder wider eine Unternehmungsgründung sprechen. Fällt Ihnen auf, dass ein und derselbe Aspekt sowohl Vor- als auch Nachteile haben kann? Wir haben das in unserem Beispiel „Die Entscheidung“ (siehe Tabelle 1.1) veranschaulicht. Folgen Sie Ihrer ganz persönlichen Einschätzung und lassen Sie sich nicht davon irritieren, falls Ihre Liste Ähnlichkeiten mit unserer haben sollte. Relativieren Sie die Gegenargumente, indem Sie Möglichkeiten aufschreiben, wie Sie damit umgehen könnten.

Problem / Thema: Meine eigene Coachingfirma gründen

Für

Wider

Völlige Unabhängigkeit

Das könnte mir Angst einjagen! Allerdings ist das schon meine zweite berufliche Veränderung, und die erste habe ich bestens überstanden.

Ich kann, wann immer ich will, von zu Hause aus arbeiten.

Ich würde meine Klienten dann empfangen, wenn mein Partner außer Haus ist. Könnte aber auch riskant sein. Muss ich überdenken.

Ich kann leichter mit meinen Kindern zusammen sein.

Von zu Hause aus zu arbeiten könnte bedeuten, dass die Arbeit in mein Privatleben eindringt. Zurzeit lasse ich die Arbeit im Büro zurück.

Nach einem Jahr Selbstständigkeit verdiene ich vielleicht mehr als jetzt.

Die ersten sechs Monate könnte es finanziell riskant sein. Ich habe aber Ersparnisse, auf die ich im Notfall zurückgreifen könnte.

Ich erspare mir all die kleinlichen Diskussionen auf der Arbeit.

Ich hätte lernen können, sie zu ignorieren. Wenigstens waren sie eine gute Ablenkung.

Ich langweile mich zunehmend und brauche eine Veränderung. Dann habe ich wieder mehr Lust zu arbeiten.

Die Arbeit mag ja ein bisschen langweilig sein, doch wenigstens weiß ich, was ich tue. Meine Kolleginnen sind immer da, um mich zu unterstützen. In meiner eigenen Firma müsste ich dafür andere Wege finden.

Ich kann mir aussuchen, mit wie vielen Klienten ich pro Tag arbeite.

Ich müsste mehr Selbstdisziplin aufbringen, könnte mich bei einer Erkältung nicht mehr krankmelden und müsste trotzdem weiterarbeiten, weil ich sonst nicht genug verdiene!

Ich werde mehr Kontrolle über meine finanzielle Lage haben.

Bei meinem aktuellen Job muss ich keine Buchhaltung machen, das macht jemand anderes. Als Selbstständige müsste ich meine Buchhaltung selbst erledigen, kann mich aber jederzeit von einer Buchhalterin beraten lassen.

Tabelle 1.1: Die Entscheidung (Muster)

Problem / Thema:

Für

Wider

2. Persönliche Eignung für den Beruf des Coach

Haben die Übungen Ihnen zu mehr Klarheit verholfen? Dann schreiten wir zum nächsten Thema.

Stellen Sie sich zwei Fragen: Wie entschlossen sind Sie? Und mit welchen Belastungen rechnen Sie?

2.1 Wie entschlossen sind Sie?

Viele Coachs haben anfangs hohe Erwartungen. Sie zahlen viel Geld für teure Ausbildungen in der Vorstellung, dass sie mit einer Tätigkeit, die ihnen wirklich Freude macht, gut verdienen werden. Die kalte Realität bedrückender Faktoren – z. B. harte Arbeit, niedriges Einkommen, wenig Unterstützung, Schwierigkeiten mit der Kundenakquise oder die Einsamkeit des Alleinunternehmerdaseins – kann jedoch zu herben Enttäuschungen führen. Bitte werfen Sie nicht schon beim Nachdenken darüber das Handtuch! Was Sie sicher brauchen, ist eine große Portion Entschlossenheit und Durchhaltevermögen. Durchhaltevermögen ist eine Qualität, die mit Verhalten, Körper und Psyche zu tun hat. Wenn die Existenzgründung erfreulicherweise klappt – was durchaus im Bereich des Möglichen liegt –, wird das positive Erfolgserlebnis für mehr Selbstbewusstsein und Motivation sorgen, was wiederum den Geist anregt und auch dem Körper Energie gibt. Arbeitet man hingegen hart, ohne sonderlich viel zu verdienen, verzichtet man auf das positive Feedback von nicht existenten Kollegen, und bleiben schließlich auch noch die Kunden aus – dann hält man nur schwer durch. Durchhaltevermögen hängt jedoch von einer entschlossenen Geisteshaltung ab, die sich auf das Ziel konzentriert und sich nicht von gelegentlich auftretenden Widerwärtigkeiten oder Problemen ablenken lässt.

Welch gute Nachricht! Denn in der Tat können Durchhaltevermögen und Motivation verbessert werden, indem man darauf achtet, wie man mit sich selbst spricht. Als Coach sind Sie ja bestens dafür ausgerüstet, da Sie über die nötigen Fachkenntnisse zur Justierung von Gedanken verfügen und sie durchaus auch bei sich selbst anwenden können.

2.2 Welche Belastungen werden auf Sie zukommen?

Einerseits befreit die Selbstständigkeit von bestimmten beruflichen Belastungen – Firmenpolitik, sture Arbeitszeiten von neun bis fünf und eine unattraktive Umgebung, um nur einige zu nennen. An ihre Stelle können jedoch andere Belastungen treten, derer Sie sich bewusst sein sollten und mit denen Sie zurechtkommen müssen. Hier sind einige Beispiele für bestimmte belastende Hindernisse, über die Sie stolpern könnten:

Finanzielle Belastungen – zum Beispiel unregelmäßiges Einkommen in der Gründungsphase, finanzielle Engpässe, kein Einkommen während des Urlaubs

Körperliche Belastungen – besonders im fortgeschrittenen Lebensalter

Belastungen durch das Umfeld, wenn Sie von zu Hause aus arbeiten – zum Beispiel Lärm, unerwarteter Besuch, kein Vorzimmer, möglicherweise kein Raum, der extra für Coachingsitzungen vorgesehen ist

Belastungen durch das Umfeld, wenn Sie sich ein Büro mit anderen teilen – zum Beispiel Geräte, die von anderen genutzt werden, Außenlärm, ungeeignete Möbel und schlechte Ausstattung

Konkurrenz von anderen Coachs

Unsoziale Arbeitszeiten – zum Beispiel am Abend

Isolation bei der Arbeit

Kein Einkommen bei Krankheit

Ausgedehnte Reisetätigkeit, wenn Sie Führungskräfte von internationalen Organisationen coachen

Fehlende administrative Unterstützung

Der Stress beim Ausführen von ungewohnten Aufgaben wie Rechnungsstellung und Zahlungsaufforderung

Mit welchen dieser potenziellen Belastungen haben Sie sich schon auseinandergesetzt? Fallen Ihnen noch weitere ein, die speziell mit Ihren eigenen geschäftlichen Ideen und Ansichten zu tun haben? Schreiben Sie sie möglichst auf. Denken Sie dann ein paar Minuten lang darüber nach, wie Sie damit umgehen könnten, und notieren Sie Ihre Antworten hier:

Haben Sie Probleme, die Sie leicht lösen können? Wenn ja, wie viele gehören zu dieser Sorte? Oder fällt Ihnen zu den meisten Problemen nichts ein? Besprechen Sie diese mit einer erfahrenen Kollegin oder recherchieren Sie selbst. Es hilft auch, etwas darüber zu lesen oder mit einer Unternehmensberaterin oder einem Freund darüber zu sprechen. Wie auch immer Sie vorgehen – Sie müssen bereit sein, mit diesen (oder ähnlichen) Belastungen fertigzuwerden. Im Fall, dass Ihnen jetzt Zweifel kommen, ob sich die Mühe überhaupt lohnt, wollen wir nun einige Probleme etwas näher betrachten.

Finanzielle Sorgen

Sorgen und Befürchtungen finanzieller Art können ganz schön an den Kräften zehren, wenn man zulässt, dass sie überhandnehmen. Normalerweise reicht schon ein guter Businessplan. Schwieriger ist es jedoch, wenn die Ursache eine „negative Prophezeiung“ ist, das heißt allein der Gedanke an ein mögliches Scheitern: „Das wird bestimmt schlecht ausgehen. Ich werde nie genug Klienten haben, um vom Coaching leben zu können.“ Eigentlich sollten Sie sich mit solchen Denkfehlern bestens auskennen, und doch – Sie werden staunen, wie oft sie Ihnen selbst unterlaufen! Obwohl noch gar nichts passiert ist, bekommen Sie Angst. Da Denkfehler ziemlich viel unnötigen Stress verursachen, werden wir später im Detail darauf zurückkommen und Ihnen Möglichkeiten vorschlagen, wie Sie damit umgehen können.

Belastungen durch das Umfeld

Wenn Sie vorhaben, auch im persönlichen Gespräch zu coachen (statt ausschließlich am Telefon oder per Videokonferenz), können Sie für bestimmte Tage und Uhrzeiten einen Raum in einer Bürogemeinschaft mieten, wo eventuell jemand für Empfang und Verwaltung zuständig ist, was besonders von Vorteil ist, wenn der Strom Ihrer Klienten nicht abreißt. Der Nachteil dabei ist jedoch, dass Sie keinen direkten Einfluss auf das Mobiliar, die Ausstattung der Zimmer und so weiter haben. Dies kann nerven, besonders, wenn Sie sich das Zimmer mit Leuten teilen, die jedes Mal alles umstellen. Wollten Sie beispielsweise einen Schallschutz einrichten, müssten sie Kompromisse eingehen, was im Fall, dass Sie eine genaue Vorstellung von dem haben, was Sie wollen, schwierig werden könnte. Um die Betriebskosten niedrig zu halten (und auch um der Einfachheit halber), könnten Sie entscheiden, zu Hause zu coachen. Das wiederum bringt eigene Probleme mit sich. Womöglich haben Sie all diese Themen sogar in Ihrem Businessplan bedacht, jedoch nicht, wie sie sich direkt auf Sie auswirken. Wenn Sie zum Beispiel Kinder haben, könnte Ihr Vorhaben noch komplizierter werden. Egal, ob Sie persönlich, per Telefon oder Videokonferenz coachen – Sie brauchen eine ruhige Atmosphäre. Daher ist es wichtig, genau die Vor- und Nachteile eines Homeoffice zu erwägen. Es besteht ja immer auch ein gewisses Risiko für die persönliche Sicherheit. So gering, wie die Gefahr scheinen mag – an einem Ort, an dem Sie von allen anderen isoliert sind, kann sie nie ganz ausgeschlossen werden. Da persönliche Sicherheit aber immer und überall einfach essenziell ist, greifen wir dieses Thema später noch einmal auf. Auf alle Fälle sollten Sie Ihr persönliches Sicherheitsrisiko in regelmäßigen Abständen überprüfen.

Burnout und Boreout

Arbeiten Sie mit der optimalen Intensität oder erleben Sie Burnout oder „Boreout“? Angeblich soll man im fortschreitenden Alter immer schneller ermüden. Tatsächlich verlangsamt sich der Stoffwechsel; doch haben häufige Ermüdungserscheinungen wohl eher mit dem Gemütszustand zu tun als mit dem Alter. Deshalb ist Stressmanagement – und damit auch die adäquate Geschwindigkeitsregulierung – in jeder Altersphase wichtig. Viel beschäftigte Coachs können manchmal der Versuchung nicht widerstehen, zu viele Klienten anzunehmen, sodass nicht mehr genug Zeit zwischen den Sitzungen oder für eine ausreichend lange Mittagspause bleibt. Verschlimmert wird das Ganze durch verlängerte oder späte Arbeitszeiten. So möchten nicht wenige Klienten ihr Coaching lieber in die Freizeit legen statt in die normalen Arbeitszeiten. Eine gelegentliche Coachingsitzung zu später Stunde mag ja noch hingehen, passiert das jedoch regelmäßig, kann es zum Burnout kommen. Klienten stellen alle möglichen Anforderungen an ihre Coachs und gehen (zumindest am Anfang) davon aus, dass sie sicher alle Antworten auf ihre Fragen wissen. Solche Erwartungen erfüllen zu wollen, indem man sich den Klienten stets fokussiert und mit aller Aufmerksamkeit zuwendet, kann sehr stressig sein. Am anderen Ende des Spektrums befinden sich unterforderte Coachs, die sich langweilen und schließlich ein sogenanntes Boreout erleben: Sie „rosten“ und werden apathisch. Falls Sie diese Dinge bei sich selbst wiedererkennen, sollten Sie vielleicht einmal überdenken, was Sie diesbezüglich tun können, beispielsweise ihr Arbeitspensum ändern oder mit einer anderen Klientel arbeiten.

Dem Schaubild in Abbildung 2.1 können Sie entnehmen, wie Boreout und Burnout entstehen und um welche Belastungen Sie sich präventiv kümmern sollten. Wo auf der Skala befinden Sie sich derzeit? Ist Ihr Alltag optimal ausgelastet, d. h., arbeiten Sie effektiv und kreativ oder ermüden Sie und werden apathisch? Falls Sie sich nicht wenigstens in der Nähe Ihres Optimums befinden, lernen Sie, etwas gegen den Stress zu unternehmen – jetzt!

Abbildung 2.1: Burnout und Boreout (nach Palmer & Strickland 1996)

Reflexion

Warum wollen Sie sich selbstständig machen?Welche Belastungen könnten auf Sie zukommen?Wie könnten Sie Boreout bzw. Burnout vermeiden?

Mit welchen Themen sollten Sie sich nach der Lektüre dieses Abschnitts auseinandersetzen?

Wie werden Sie das machen?

Thema      

Maßnahme

Bis wann?

Erledigt?

Was hat es Ihnen gebracht, diese Themen anzugehen?

Falls Sie keines der aufgelisteten Themen angehen konnten, was hat Sie davon abgehalten?

Was müssen Sie tun, um diesen Missstand zu beseitigen?

3. Was bei Selbstständigkeit zu berücksichtigen ist

3.1 Die Balance zwischen Energie, Erwartungen und Arbeitsvolumen

Einer der schwierigsten Aspekte der Selbstständigkeit besteht darin, die Energie, die Sie in Ihr Unternehmen stecken, gut auszubalancieren. Sollten Ihre anfänglichen Erwartungen schnell zu Enttäuschungen führen, müssen Sie, um mit der Realität zurechtzukommen, Ihre Ideale entsprechend anpassen. Müssen Sie Ihre Energie vielleicht gleichmäßiger auf die verschiedenen Bereiche aufteilen?

Oder haben Sie eine falsche Vorstellung vom Arbeitsaufkommen? Womöglich haben Sie gedacht, dass Sie bei der Gründung Ihrer Coachingfirma lediglich Ihren Freunden und Angehörigen davon zu erzählen brauchen, damit die Klienten einfach so zur Tür hereinspazieren. Doch dann kommt es anders: Menschen und Firmen, die Sie sicher buchen wollten, haben ihre Meinung anscheinend geändert. Ihre Annonce hat keine Kunden geworben. Sie sind zwar Coach, doch Ihre Arbeit besteht nur noch aus Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung: nicht uninteressant, aber sehr stressig, zumal wenn Sie mit diesen Aufgaben nichts verdienen.

Wie können Sie diese Probleme lösen und für ein Gleichgewicht sorgen, ohne Ihre Energie in den falschen Bereichen zu verausgaben? Beispielsweise indem Sie Ihr Arbeitspensum auf vier verschiedene Segmente aufteilen und diese in Ihrer Vorausplanung adäquat abdecken. Nach Fairley und Stout (2004) handelt es sich bei den Segmenten um folgende „Funktionen“:

Unternehmerische und Geschäftsleitungsfunktionen:

strategische Unternehmensplanung, zielführende Durchführung von Teilprojekten sowie termingemäße Erledigung routinemäßiger organisatorischer Aufgaben.

Administrative und betriebliche Funktionen:

alltägliche Dinge (für die Sie sich eigentlich eine Sekretärin wünschen!) wie Telefonate, Rechnungswesen, Notizen und Berichteschreiben, Beantwortung von Anfragen und so weiter (mehr dazu später). Mühsam aber unerlässlich.

Marketing- und Vertriebsfunktionen:

Sicher wissen Sie, worum es sich dabei im Prinzip handelt (wenn nicht, lesen Sie auf jeden Fall das Kapitel über Marketing), sind sich aber nicht im Klaren darüber, wie viel Zeit Sie dafür einkalkulieren müssen.

Technische bzw. Dienstleistungsfunktionen:

das, worum es Ihnen eigentlich ging, das Coaching selbst, das Ihnen auch das Geld einbringt.

Egal wie gut Sie als Coach sind – diese vier Bereiche müssen Sie gleichmäßig abdecken, damit Ihr Unternehmen Erfolg hat. Bitte unterschätzen Sie nicht deren Wichtigkeit! Und wie sehr Sie sich auch wünschen, einfach nur Coach zu sein: Bevor Sie das Gefühl bekommen, am Ziel Ihrer Wünsche zu sein, werden wahrscheinlich ein paar Jahre vergehen, in denen Sie auch in den anderen Bereichen, besonders im Marketing, harte Arbeit leisten müssen.

3.2 Der Umgang mit Isolation

Die meisten Menschen sind sich nicht recht im Klaren darüber, was es bedeuten kann, bei der Arbeit völlig auf sich selbst gestellt zu sein. Wenn allein lebende Menschen über ihre Einsamkeit klagen, raten wir spontan: „Geh doch mal öfter aus dem Haus!“ Doch im Arbeitsumfeld kann man nicht einfach so „aus dem Haus gehen“, weshalb sich das Problem weiter verschärft. Man ist ja gerade durch die Arbeit an den Ort gebunden: Es ist der Arbeitsplatz, an dem man bleiben muss, wenn man mit dieser Arbeit seinen Lebensunterhalt verdienen will.

Falls Sie früher in einem Büro gearbeitet haben, wo viel los war, könnte es passieren, dass Sie erschreckt feststellen, wie einsam Sie sich jetzt fühlen und wie sehr Sie Ihre ehemaligen Kollegen vermissen, sogar jene, von denen Sie früher, als Sie noch jeden Tag mit ihnen zusammen verbrachten, immer genervt waren. Denn von nun an sagt niemand mehr: „Geht noch jemand nach Büroschluss mit einen trinken?“ Von nun an brauchen Sie an Ihrem Geburtstag keinen Kuchen mehr mit ins Büro zu bringen. Von nun an werden keine Debatten mehr geführt, über den Zustand der Welt oder die letzte Fernsehserie. Es ist jedoch ein Unterschied, ob man allein ist oder sich einsam fühlt. Letztlich handelt es sich um einen neuen und ungewohnten Lebensstil, den man mithilfe von erlernbaren Strategien bewältigen kann.

Vielleicht möchten Sie jetzt einwenden, dass Coaching doch ein Beruf sei, bei dem man es mit Menschen zu tun hat. Richtig. Doch muss man sich dabei völlig auf die Bedürfnisse der Klienten einstellen. Es handelt sich also nicht um das freundschaftliche oder kollegiale Gespräch, das Sie für Ihr Wohlbefinden brauchen. Hier einige Vorschläge zur Lösung dieses Problems:

Überlegen Sie, in Ihrer Umgebung eine Gruppe für Selbstständige zu gründen (oder aufzusuchen). Selbst wenn die anderen etwas ganz anderes als Sie machen, es wird ähnliche Freuden und Leiden geben, über die zu sprechen hilfreich ist.

Gibt es andere Coachs in Ihrer Nähe? Oder könnten Sie kürzere Reisen in Kauf nehmen, um sie zu treffen? Falls ja, schlagen Sie vor, ab und an zusammenzukommen, um über Probleme zu sprechen, Supervision für schwierige Situationen mit Klienten anzubieten und natürlich, um Erfolgsgeschichten zu teilen, damit alle davon profitieren können.

Schauen Sie sich nach schon bestehenden Verbänden oder Netzwerken um, die für Sie infrage kommen, zum Beispiel bei Ihrer Handelskammer.

Gründen Sie selbst ein Netzwerk aus Selbstständigen, die Sie dann von Zeit zu Zeit anrufen können, um sich zum Mittagessen oder Ähnlichem zu treffen.

Stecken Sie in die Entwicklung Ihrer Firma nicht so viel Zeit, dass keine mehr für Ihre Freundschaften übrig bleibt und Sie sich ganz zurückziehen. Zwar haben Sie jetzt womöglich einen anderen Arbeitsstil als Ihre Freunde, doch haben Sie ihnen gerade deswegen viel zu erzählen und werden auch ihre Unterstützung schätzen.

Allein zu arbeiten führt zu einem weiteren Problem: Man heißt Unterbrechungen nicht mehr willkommen, sondern möchte sie vermeiden. Während Ihrer Sitzungen wird es sowieso nicht zu Unterbrechungen kommen, da Sie dann gar nicht erreichbar sind. Doch falls Sie an Ihrem Arbeitsplatz nicht über eine Büroassistenz oder einen Empfang verfügen, entfallen diese Aufgaben auf Sie. Einen Gutteil Ihres Arbeitstages werden Sie also am Schreibtisch verbringen, während Ihre Telefone klingeln, es an der Tür läutet oder Angehörige ihren Kopf zur Tür hereinstecken, um zu schauen, ob Sie etwas brauchen: Sicher können Sie sich das Szenario vorstellen!

In Bezug auf Telefonanrufe gibt es zwei einfache Hilfen. Die Anruferkennung sorgt dafür, dass Sie keine sehnsüchtig erhofften Anrufe von Klienten verpassen, und bewahrt Sie davor, den Hörer abzunehmen und am anderen Ende der Leitung auf eine Tante zu treffen, die Ihnen ihr Leid klagen möchte (vor derlei Schwierigkeiten bewahrt sie übrigens auch eine separate Diensttelefonnummer). Die andere Lösung ist der Anrufbeantworter bzw. die Voicebox. Wenn Sie sehr diszipliniert sind, können Sie den Ansagetext ändern, je nachdem wie Sie täglich erreichbar sind. Dann werden die Klienten keinen Rückruf vor der von Ihnen angegebenen Zeit erwarten.

Sobald Ihr Unternehmen Form annimmt, könnten Sie auch einen telefonischen Antwortdienst mit Anrufweiterschaltung in Anspruch nehmen. Dieser leitet Ihre Anrufe gegen Gebühr zu einem ständig betreuten Telefonservice um, welcher sich wie ein persönlicher Assistent mit Ihrem Firmennamen meldet, die Nachricht entgegennimmt und sie umgehend und akkurat an Sie weitergibt.

Wenn Sie klingelnden Telefonen nur schwer widerstehen können, dann stellen Sie in Zeiten, in denen Sie nicht unterbrochen werden wollen, das Telefon auf stumm. Nachrichten können Sie dann immer noch empfangen, ohne dass Sie jedoch unterbrochen (oder neugierig!) werden.

Falls Sie von zu Hause aus arbeiten, können Sie als Schutzmaßnahme gegen Unterbrechungen vonseiten der Familie ein Bitte-nicht-stören-Schild an die Tür hängen. Falls Sie außerhalb Ihrer Privatwohnung in einem Büro arbeiten und es dort einen Empfang oder ein Sekretariat gibt, können Sie darum bitten, Anrufe für Sie zu filtern oder dafür zu sorgen, dass Sie nicht unterbrochen werden.

Wer zu Hause oder im Büro allein ist und die Türklingel hört, geht meist reflexartig sofort hin und sieht nach. Tun Sie das nicht! Es sei denn, Sie erwarten jemanden. Ansonsten ist es wahrscheinlich nichts Dringendes, sondern nur jemand, der mit Ihnen beispielsweise über Doppelverglasung, die Garage oder Ähnliches sprechen will und Ihnen Zeit stiehlt.

Ein anderer Nachteil des Alleinseins besteht darin, dass Sie sich immer mehr zurückziehen und womöglich auch noch Geschmack daran finden! Lassen Sie nicht zu, dass Sie den Kontakt zu Ihrer Berufswelt verlieren und nicht mehr mit Kolleginnen und Kollegen kommunizieren. Das wäre auch schlecht fürs Marketing, das ja sehr wichtig ist.

Es mag nicht leichtfallen, Ausgewogenheit im Arbeitstag herzustellen, das richtige Maß und die richtige Art von Kommunikation mit anderen zu finden – aber genau das ist unerlässlich für Ihr Wohlbefinden. Nehmen Sie sich Zeit für die Planung und üben Sie Selbstdisziplin, damit Sie sich sicher sind, dass Sie das gut hinbekommen.

3.3 Bleiben Sie kreativ

Wir sprachen bereits über Burnout und Boreout sowie über die verschiedenen Unternehmensbereiche, denen Sie sich widmen müssen, wenn Sie etwas schaffen wollen, das Hand und Fuß hat, und es auch beibehalten wollen. Ebenso wichtig ist es auch, zu wissen, wie Sie kreativ bleiben und Ihre positive Einstellung bewahren.