Geschichten aus der Spedition - Jeannette Willkommen - E-Book

Geschichten aus der Spedition E-Book

Jeannette Willkommen

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Beschreibung

Was passiert wirklich hinter den Kulissen einer deutschen Spedition? In diesem Buch sammelt Jeannette Willkommen die unglaublichsten, absurdesten und manchmal kaum glaubhaften Geschichten aus über 20 Jahren Speditionsalltag. Vom Mitarbeiter, der doppeltes Gehalt kassiert dank gefälschter Krankenscheine, über nächtliche Rettungsaktionen für gestrandete LKW-Fahrer bis hin zu Behörden, die mit ihren Entscheidungen selbst hartgesottene Unternehmer sprachlos machen. Die Autorin erzählt von Kraftstoffdiebstahl unter Polizeiaufsicht, von Corona-bedingten Grenzschließungen und deren Folgen, von Fahrzeugproblemen, die jeden Ingenieur verzweifeln lassen würden, und von einem Justizsystem, das manchmal seine eigenen Regeln nicht zu kennen scheint. Dabei verliert sie nie den Humor und zeigt gleichzeitig auf, warum diese Branche trotz aller Widrigkeiten unverzichtbar ist. Zwischen Bürokratie-Wahnsinn und menschlichen Tragödien, zwischen technischen Pannen und finanziellen Herausforderungen entstehen Geschichten, die zeigen: Die deutsche Logistikbranche funktioniert nicht trotz, sondern wegen der Menschen, die täglich ihr Bestes geben. Ein authentischer Einblick in eine Arbeitswelt, die Deutschland am Laufen hält, auch wenn manchmal alles dagegen spricht. Für Brancheninsider, die sich wiedererkennen werden, und für alle anderen, die endlich verstehen wollen, was wirklich passiert, wenn täglich Millionen Tonnen Waren quer durch Deutschland transportiert werden müssen.

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Seitenzahl: 106

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Arbeitsaufgaben eines Berufskraftfahrers

2. Weiterbildung

3. Narrenfreiheit

4. Eisplatten

5. Doppeltes Gehalt dank Krankenschein

6. Personalmangel

7. Tätliche Angriffe - leider keine Seltenheit

8. Sexuelle Belästigung

9. Pizzablechwandlung

10. Pizzablechbetten

11. Schwedenqualität

12. Schweden Managerwechsel

13. Mautentscheidung des Bundesrats 7112008

14. Verlagerung Bahn

15. LKW-Überholverbot auf 42 km A12 – Berlin-Polen

16. Kraftstoffdiebstahl – Fall 1

17. Kraftstoffdiebstahl – Fall 2

18. Diebstahl vom Hof unter Polizeikontrolle

19. Verfolgungsjagd durch Berlin

20. Apfelessen ist nicht grob fahrlässig

21. Beschäftigung trotz Hausverbot

22. Polenknast

23. Verschmutzter Untergrund in Niemegk – Umweltverschmutzung die 3

24. Versicherungen

25. Warenkreditversicherung

26. Tankkarten

27. Kautionssysteme

28. Be- und Entladung – Ladungssicherung

29. Palettenmafia

30. Telematik - NUFAM Nutzfahrzeugmesse

31. Frondienste für den Staat

32. Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung- EAU

33. Willkür der Krankenkassen

34. Personalvermittler

35. Bonus Malus Schloss/Plombe

36. Bonus Malus IV. Quartal

37. Corona - Stimmung

38. Corona Praxis

39. Corona Entschädigungszahlung § 56 Abs. 1 Satz IfSG wegen behördlich angeordneter Quarantäne

40. Corona Grenzschließung über Nacht

41. Polnische Integration – Schwerbehindertenabgabe

42. Sonntags-, Feiertags- und Nachtzuschläge für Mitarbeiter während Krankheit und Urlaub (SFN-Zuschläge)

43. Verpflegungsmehraufwendungen

Schlusswort

In Erinnerung an sein Lebenswerk

Frank Schütz

* 05.07.1968

† 10.10.2024

Paul Kolberg GmbH

Betriebshof 30.12.2023

Vorwort

Seit über 20 Jahren arbeite ich in einem mittelständischen Speditionsunternehmen – einer Branche, über die nicht oft berichtet wird, aber täglich dafür sorgt, dass unsere Welt funktioniert.

In dieser Zeit habe ich vieles erlebt: Skurriles, Erschütterndes, Lustiges, manchmal auch schlicht Unglaubliches. Was Sie in diesem Buch lesen, sind keine erfundenen Geschichten. Es sind wahre Begebenheiten aus dem Arbeitsalltag in einer Branche, die oft im Schatten läuft. Um die Privatsphäre aller Beteiligten zu schützen, wurden Namen geändert und manche Details anonymisiert. Ansonsten gilt: Die Geschichten basieren auf echten Erlebnissen. Dass sie manchmal wie Satire wirken oder Kopfschütteln hervorrufen – liegt nicht an meiner Fantasie, sondern an der Realität. Freunde, Kollegen und Geschäftspartner sagten oft: „Schreib das mal auf.“ Irgendwann habe ich es getan. Nicht professionell, aber mit Herz, Verstand und einer Prise Ironie. Dieses Buch widme ich Frank Schütz, der mich immer wieder ermutigt hat, genau das zu tun.

„Latamy nie tylko BDFami“ („Wir fliegen nicht nur mit BDFs“)

1. Arbeitsaufgaben eines Berufskraftfahrers

Vorab möchte ich die Arbeitsaufgaben und Funktionen eines Berufskraftfahrers etwas näher erläutern. Ich vergleiche diese Tätigkeit immer gern mit einem Piloten. Man stelle sich vor: Der nette Herr am Check-In checkt einen erst ein und nimmt den Koffer ab, trägt den Koffer in den Laderaum des richtigen Flugzeuges. Dann rennt er zurück, um einen beim Boarding freundlich zu begrüßen, den Sitzplatz zuzuweisen, die Kabinentür zu schließen, um anschließend die Sicherheitsbestimmungen von Schwimmweste und Notausgängen zu präsentieren. Danach muss er mal schnell ins Cockpit, um die Maschine zu starten. Vorab muss er noch den Spritverbrauch berechnen, tanken und den Check aller elektronischen Elemente durchführen, um dann den Flieger in die Luft zu bringen. Dann schaltet er den Autopiloten ein, um den gekühlten Tomatensaft und das Sandwich zu reichen. Zwischendurch schaut er mal wieder, ob der Autopilot noch funktioniert und das Flugzeug weiter auf dem richtigen Kurs ist. Dann räumt er das benutzte Geschirr und sonstige Überbleibsel ab. Manchmal sind die Gäste freundlich und es gibt ein Lächeln, manchmal eben auch nicht. Anschließend begibt er sich wieder ins Cockpit und gibt freundliche Hinweise zur Landung, um den Flieger unbeschadet auf der Landebahn zu landen. Nach dem Verlassen der Passagiere aus der Kabine holt er schnellstmöglich den schweren Koffer aus dem Laderaum, um diesen dann natürlich zeitnah und ohne Wartezeit den hektischen Passagieren wieder auszuhändigen. Ja, und so ähnlich ist die Tätigkeit eines Berufskraftfahrers.

Diese Tätigkeit wird immer belächelt, und viele schimpfen über die Trucker, die Elefantenrennen auf den Autobahnen, Staus und eventuell verursachte Unfälle. Diese sind laut DEKRA-Statistiken seit Jahren rückläufig, Gott sei Dank. Ohne diese Berufssparte gäbe es keine 20 verschiedenen Sorten Joghurt, Toilettenpapier, Medikamente oder ähnliches zu kaufen.

Ware oder Fracht zu versenden, beziehungsweise zu befördern, ist im weitesten Sinne nichts anderes als ein Tauschgeschäft. Der Berufskraftfahrer bekommt einen Frachtauftrag, diesen hat er selbsttätig auszuführen. Dafür sind Deutschkenntnisse in Wort und Schrift, wie es bei Stellenausschreibungen gern verlangt wird, eine absolut notwendige Grundvoraussetzung. Man mag lächeln, aber bei einigen Berufsgruppen sind Grundkenntnisse der deutschen Sprache unabdingbar.

Ein Berufskraftfahrer ist für seine Ladung selbst verantwortlich, sofern er die Möglichkeit dazu hat. Bei Sicherheitsgütern, verplombten Wechselbehältern oder bei Be- und Entladungen an Flughäfen, also dort, wo dem Fahrpersonal das Betreten untersagt ist, wird die Kontrolle schwierig, unter bestimmten Umständen, wie am Flughafen, unmöglich. Trotzdem muss er sichern, sagen die BAG (Bundesamt für Güterverkehr) und die BG (Berufsgenossenschaft). Aber wie, wenn der Fahrer mitunter gar nicht weiß, was er geladen hat? Postgeheimnis und Cargo-Fracht sind nur zwei Beispiele dafür.

Nachdem er vorab die WOLKE – W-Wasser, O-Öl, L-Licht, K-Kraftstoff und E-Elektrik – gecheckt hat, beachtet er auf dem Weg zu seinem Ankunftsziel wirklich alle Verkehrszeichen und -regeln. Das beinhaltet nicht nur die Einhaltung der Geschwindigkeiten, sondern auch die Abstandseinhaltung auf Autobahnen zu den vorausfahrenden Fahrzeugen. Dies gestaltet sich manchmal schwierig bei den sogenannten Elefantenrennen auf den Autobahnen, wo die Fahrer angehalten sind, die Fahrspur für den Folgeverkehr schnellstmöglich wieder frei zu machen.

Die Fahrer lieben es besonders, wenn sich PKW mal schnell vor einen LKW drängeln. Wenn dann eine Brücke kommt und die berühmte weiße Fahrbahnmarkierung auf der Autobahn, dann gibt es schnell mal ein Foto, meist aber nur die Zeugenaussage von einem Ordnungshüter. Unter diesen Umständen werden die Fahrer nicht nur mit Bußgeld, sondern auch mit Punkten in Flensburg bestraft. Der LKW-Fahrer hat in diesem Fall überhaupt keine Chance, den Abstand einzuhalten. Daher sollten sich PKW-Fahrer überlegen, ob das kurze Einscheren in den Mindestabstand vor einem LKW wirklich notwendig ist.

Zudem behalten die LKW-Fahrer jederzeit ihren Kraftstoffverbrauch im Blick, und ehrlich gesagt freut sich jeder Chef über preiswertes Tanken, sofern in Zeiten wie heute überhaupt noch möglich ist. Wenn der Fahrer es dann noch schafft, sprit- beziehungsweise mautsparend zu fahren, hilft er mit, seinen Arbeitsplatz zu erhalten.

Von Vorteil ist es natürlich, wenn der LKW-Fahrer den Ankunftsort bei telefonischer Übermittlung richtig versteht. Vor kurzem hat ein Fahrer den Ort „Neustrelitz" im Navigationsgerät nicht gefunden. Auch wenn man es nicht glaubt: Die Geschichte, ein Fahrer steht in München und findet „Mönchengladbach" nicht, ist die reine Wahrheit. Bedingt sind das teils auch die schlechten Deutschkenntnisse – leider immer wieder häufige Realität. Ein weiterer Vorteil: Er sollte die Ladepapiere lesen können. Aber dazu später mehr.

Ein Hauptbestandteil eventueller Kontrollen beinhaltet die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten. Bei ordentlicher Disposition werden Touren generell so angelegt, dass sie absolut fahrbar sind. Unvorhersehbare Ereignisse wie Staus, Be- oder Entladeverzögerungen, Palettenabgabe etc. sind nicht berechenbar und somit nicht immer kalkulierbar. Ein weiterer Punkt ist die Bedienung des digitalen Tachos, Fahrtenschreibers, unterschiedlicher Mautboxen – jedes Land hat, wie auch im PKW-Bereich, sein eigenes Maut-Abrechnungssystem. Nur die Hälfte meines Fahrpersonals, und das ist schon beschönigt, ist in der Lage, diese zwingend notwendigen Systeme fachgerecht zu bedienen. Es ist nicht mal Bestandteil der Berufskraftfahrerausbildung. Dort wird das Thema höchstens mal kurz angerissen.

Und was ich noch vergessen habe: Essen, Trinken, Toilettengänge, Duschen etc. – bitte alles in den vorgegebenen Ruhezeiten und keinesfalls außerplanmäßig.

2. Weiterbildung

Und damit sind wir beim nächsten Kapitel. Berufskraftfahrer haben alle eine Weiterbildung nach dem Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz (BKrFQG) zu absolvieren. Diese kostet stolze 500 Euro und dauert 35 Stunden, die der Kraftfahrer an fünf Samstagen oder in einer kompletten Woche absolvieren kann – das heißt, er muss fünf Urlaubstage dafür opfern, während in der Regel die Firma die Kosten übernimmt. Zum Vergleich: In Polen dauert eine ähnliche Weiterbildung maximal drei Tage und kostet etwa 170 Euro.

Würde man als Unternehmer Bildungsurlaub gewähren, kämen zu den 500 Euro Modulkosten noch eine Woche bezahlte Freistellung des Teilnehmers dazu und angesichts des durchgehenden Personalmangels auch eine Woche ohne Umsatz. Das kurz zusammengerechnet lägen wir im mittleren vierstelligen Bereich für einen Mitarbeiter für die BKrFQG - und zwar alle fünf Jahre.

Der Fünf-Jahres-Abstand erscheint absolut unverhältnismäßig – so schnell wandelt sich weder das Speditionsgewerbe noch die ökologische oder ökonomische Umsetzung. Wobei die Inhalte dort ohnehin oft realitätsfern und wenig praxisbezogen sind.

Dazu kommt das nächste Problem: Berufskraftfahrer haben eine gesetzliche Arbeitszeit von 45 Stunden – in Sonderfällen bis zu 60 Stunden. Nun fängt wahrscheinlich jeder an zu lachen, wenn man das mit den Streiks bei großen renommierten Unternehmen sieht, wenn diese für eine 35-Stunden-Woche kämpfen. Das gleiche Prinzip erstreckt sich dann über das Thema Urlaub weiter – der gesetzlich vorgeschriebene Urlaubsanspruch von 20 Tagen muss bei Berufskraftfahrern reichen.

3. Narrenfreiheit

Trotz der hohen Arbeitslosigkeit gab es und gibt es bei uns immer Personalmangel. Sommer wie Winter, Ostern wie Weihnachten – es gibt immer ein Starkgeschäft. Wir schalten Anzeigen in allen regulären Medien und Tageszeitungen national und international, mittlerweile sogar in Social-Media-Netzwerken, und arbeiten dauerhaft mit Personalvermittlungsagenturen zusammen. Das Bewerbungsgespräch mit einigen Bewerbern lässt einen nur mit dem Kopf schütteln, bei manchen verschlägt es einem sogar die Sprache.

Entweder fahren sie nur mit einem neuen, ihnen zur Verfügung gestellten Fahrzeug, oder sie fahren nur eine bestimmte Linie, Route, Tour, zum Beispiel Berlin–Köln, aber nichts anderes. Andernfalls müssten sie noch andere Autobahnstrecken kennen oder Verkehrs- beziehungsweise Hinweisschilder lesen können. Am besten ist die Forderung, sie möchten jeden Tag zu Hause sein, dann aber bitte mit dem vollen Spesensatz – unversteuert natürlich. Man bemerke nochmals: Wir sind eine Spedition im nationalen Fernverkehr und fahren ausschließlich nachts. Dies stand und steht in jeder Anzeige. Wie bei allem – wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Selbst eine für Berlin übertarifliche Lohnvergütung änderte nichts an unserer manchmal verzwickten Situation. Es kam oft genug vor, dass früher der Chef selbst, ja oft genug unsere Disponenten nach ihrem Arbeitstag im Büro, eine Tour fahren mussten. Jede Brücke, die nicht transportiert wird, oder gar eine Tour, die nicht gefahren wird, kostet Geld – und zwar richtig viel Geld. So viel Geld, auch Malus genannt, welches immer über dem eigentlichen Frachtpreis liegt. Da überlegt man schon zweimal und kneift alles zusammen, was man hat, oder mobilisiert alles, was einem einfällt.

Die Arbeitsmoral in unserem Land, in unserer Branche, ist problematisch. Wenn jemand keine Lust mehr hat aufzustehen, wirft er einfach den Schlüssel auf den Tisch und geht. In den meisten Fällen ohne schriftliche Kündigung, nicht so, wie das unsere Gesetze vorsehen. Es interessiert denjenigen überhaupt nicht, dass man in Deutschland nicht mündlich kündigen darf. Eine mündliche Kündigung ist laut Gesetz in Deutschland nicht rechtens. In anderen Fällen erscheint man erst gar nicht zur Arbeit.

Durch unser soziales Netz in Deutschland werden 95 Prozent der Mitarbeiter erstmal krank, und der Arbeitgeber zahlt sechs Wochen lang das Gehalt weiter. So hat der Ex-Mitarbeiter genug Zeit, um sich einen neuen Job zu suchen oder anderswo schwarz zu arbeiten. Parallel klagt jeder entlassene Mitarbeiter erstmal vor dem Arbeitsgericht – und gewinnt meist. Selbst Dokumente in Form von Fotos, Frachtunterlagen oder Fahrerkartenauswertungen interessieren unsere Auftraggeber wenig und die Arbeitsgerichte noch weniger. Der Ex-Arbeitnehmer ist und bleibt König, und der Arbeitgeber zahlt. Ob jemand Leistung erbringt oder nicht, ob er LKW- oder Unfallschäden verursacht hat, ob er beim Kunden Hausverbot wegen ungebührlichen Benehmens bekommen hat – egal. Unsere Arbeitsgerichtsprozesse enden zu 95 Prozent in einem Vergleich. Fristlose Kündigungen gibt es so gut wie nie – man einigt sich.

Dann gibt es noch eine andere Gruppe, die nicht „krank" wird. Sie stehen dazu, dass sie mehr Arbeitslosengeld beziehungsweise Bürgergeld plus Kindergeld plus Wohngeld erhalten, als sie Lohn bekommen würden. Wenn sie zu Hause bleiben, besteht die Möglichkeit, sich nebenbei noch ein kleines Taschengeld zu verdienen – schwarz natürlich – und sie müssen sich nicht jeden Tag aus dem Bett quälen. In diesem Fall können sie jederzeit zu Hause die Waschmaschine reparieren oder Gardinenstangen anbringen und leben wesentlich entspannter. Hier spürt man deutlich, dass das System Fehlanreize setzt – und denjenigen benachteiligt, der sich um rechtmäßige Beschäftigung bemüht.

Ein LKW irgendwo im Nirgendwo abgestellt.

4. Eisplatten

Wir alle kennen es, wenn gerade im Winter Schnee und Eis unsere Bewegungsfreiheit einschränken. Aber nicht nur die öffentlichen Verkehrsmittel haben ihre Herausforderungen, sondern auch die Speditionen. Nicht nur, dass irgendwelche LKW-Bauteile bei Minusgraden einfrieren, die entfrostet werden müssen, um diese wieder zu aktivieren.

Eisplatten auf den Planen und Wechselbehältern der Sattelzüge sind ein bekanntes Problem. Jeder hat schon mal erlebt, wie es sich anfühlt, wenn so ein Schneebatzen oder eine Eisplatte von einem vorausfahrenden Fahrzeug, auch PKW oder Transporter, einem entgegengeflogen kommt. Man erstarrt vor Schreck und verreißt im ungünstigsten Fall noch das Lenkrad. Von daher ist es absolut korrekt, dass solche Schneeberge und Eisplatten auf den Planen und Wechselbehältern entfernt werden müssen. Das fordert die BAG und die Polizei richtigerweise, um nachfahrende Fahrzeuge nicht zu gefährden. Hier ist die Arbeitssicherheit absolut nachvollziehbar und verständlich.