Geschichten aus meinem Bücherschrank - Helmut Dröws - E-Book

Geschichten aus meinem Bücherschrank E-Book

Helmut Dröws

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Beschreibung

Hören wir doch Gottes Meinung Dein Name kommt auch darin vor Gottesbeweise Das Erkennungszeichen der Christen Gottes Antwort auf unsere Fragen Was ist Hoffnung? Gottes Zusage Von der Feldblume lernen Was wir von Kindern lernen können Ein Medikament für den Sonntag

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Seitenzahl: 164

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Inhaltsverzeichnis

Ein kluger Engel

Ein Professor belehrt seine Schüler

Ich bin gerne anders

Der Festtagsbraten

Eine wertvolle Lektion

Wenn Dir jemand ein Geschenk machen will

Nicht die Gesunden, sondern die Kranken

Das Thorner Blutgericht 1724

Botschaften von anderen Christen

Wo die Mächtigen sich küssen lassen

In der Truhe

Hören wir doch Gottes Meinung

Dein Name kommt auch darin vor

Gottesbeweise

Jakob und Esau – eine seltsame Geschichte

Das Erkennungszeichen der Christen

Gottes Antwort auf unsere Fragen

Was ist Hoffnung?

Gottes Zusage

Von der Feldblume lernen

Amseln

Tragen und einander helfen und lieben

Ein Medikament für den Sonntag

Was wir von Kindern lernen können

Es ist nutzlos

Die Achtung und die Demut

Mitleid

Die Alten ehren

Ein Mensch der Gewaltlosigkeit

Ein schrecklicher Sturm

Wer ist Gott?

Gott wünscht uns Liebe im Leben!

Wie riecht nun die Hoffnung?

Der Fels des Glaubens

Nicht vergessen

Glücklich

Ich will mich besinnen

Jesus Christus

Gute Gedanken

Es geht um dich!

Glauben oder nicht Glauben

Wer war Jesus?

Ist das Nichts?

Seid Täter des gehörten Wortes

Die goldene Regel

Der Baum und seine Früchte

Der Glaube eines römischen Offiziers

Jesus und der Sabbat

Woher Jesus seine Macht hat

Wo wir zu Hause sind

Teile dein Leben mit anderen

Bei Gott

Das Unkraut im Weizen

Der Sonntag

Die Kraft der Gedanken

Die Aufnahme des Evangeliums in der Gemeinde

Fürchte dich nicht

Ich weiß, dass es einen Gott gibt

In Gottes Liebe geborgen

Gott wird oft verklagt

Heilig sind die Engel und Gott

Bleibt in meiner Liebe

Auf den richtigen Stern kommt es an

Unser nächstes Ziel

Ein fröhlicher Christ

Eine Adventsgeschichte

Brauchen wir einen Lehrer?

Tu es nicht!

Sind wir noch Zeugen?

Alles hat seine Zeit

Stunden

Gott sieht alles

Das ist Sieg

Ich habe kein Grab

Ihr mit eurer Bibel

Freiheit

Die Weihnachtsameise

Schrille Nacht, Eilige Nacht!

Nicht verurteilen

Gedanken zum Advent

Ich klopfe an

„Ein Leuchten wie Silber und Gold“

Jetzt, wann denn dann?

Was ist Advent?

Wir sagen euch an den lieben Advent

Das ist die Zeit

Wir hatten Freunde

Die Liebe

Erntedank

Mahlzeit!

Himmel und Hölle

Zeit heilt alle Wunden

Wenn ich an meine Heimat denke

Teure Heimat

Heimat deine Sterne

Die Sprache der Heimat

Freundschaft, das ist wie Heimat

Die Heimat darfst du nie vergessen

Das Puzzle

Liebe, und dann tu was du willst

Gebet

Gedanken haben Kraft

Ist das Nichts?

Es wär so schön, so wie du zu sein

Liebe

Frisches Wasser muss fließen

Die Wunde in unserem Herzen

Das Beste im Menschen sehen

Das Fünf-Meter-Prinzip

Liebesdienst

Kennen sie Jesus? Was hat er denn heute zu ihnen gesagt?

Aus der Sünde eine Tugend gemacht

Es hat immer Einwände gegen Jesus gegeben

Der Tod der Kirche

Es ist seltsam

Kein Richter in der Welt

Die Riegel an den Fenstern des Himmels

Meinungen über Pfarrer

Komisch

Was ist Glück?

Das hat alles Platz in eines Menschen Herz!

Nur ein Lächeln

Ein kluger Engel

Als ein unglücklicher Mensch der sich nicht beherrschen konnte auf einen Engel traf, bat er ihn darum, ihm einen Weg zu zeigen wie er lernen könne alle Menschen die er liebt, liebevoll zu behandeln.

Da gab der Engel ihm einen Sack voll Nägel. „Jedes Mal wenn du jemanden den du liebst verletzt, körperlich, seelisch oder geistig, schlage einen Nagel in den Gartenzaun“

Am 1. Tag schlug er 35 Nägel in den Gartenzaun.

In den folgenden Wochen lernte er sich zu kontrollieren und er musste immer weniger Nägel in den Zaun schlagen. Er merkte, dass es anstrengender war Nägel zu schlagen als sich zu beherrschen.

Endlich kam der Tag an dem er keinen Nagel mehr schlagen musste.

Also ging er wieder zu dem Engel und erzählte ihm stolz von seinem Erfolg. Der Engel aber sagte, er solle von nun an jeden Tag an dem er frei von negativen Gedanken sei, einen Nagel aus dem Zaun heraus ziehen.

Nach einigen Monaten war er so weit und kein Nagel steckte mehr im Zaun.

Da kam der Engel und sprach:“ Du hast dich gut entwickelt, doch schau den Gartenzaun an. Er ist voller Löcher und er wird nie mehr so sein wie früher.“ Jedes Mal wenn du dich über jemanden den du liebst beklagst, weil er nicht so ist wie du ihn haben möchtest und du schlecht mit ihm umgehst, dann lässt das eine Wunde in seinem Herzen zurück, wie diese im Zaun.

Deshalb achte und respektiere alles was du liebst, und verletze es nicht.

Bitte fang bei Dir selbst an: Denke nicht schlecht über Dich, verletze Dich nicht, urteile nicht zu streng über Dich, sondern fang‘ an Dich zu lieben – denn Du bist wundervoll und einzigartig!

Ein Professor belehrt seine Schüler

Ein Professor stand vor seiner Philosophie-Klasse und hatte einige Gegenstände vor sich. Als der Unterricht begann, nahm er wortlos einen sehr großen Blumentopf und begann diesen mit Golfbällen zu füllen. Er fragte die Studenten, ob der Topf nun voll sei. Sie bejahten es. Dann nahm der Professor ein Behältnis mit Kieselsteinen und schüttete diese in den Topf. Er bewegte den Topf sachte und die Kieselsteine rollten in die Leerräume zwischen den Golfbällen. Dann fragte er die Studenten wiederum, ob der Topf nun voll sei. Sie stimmten zu.

Der Professor nahm als nächstes eine Dose mit Sand und schüttete diesen in den Topf. Natürlich füllte der Sand den kleinsten verbliebenen Freiraum. Er fragte wiederum, ob der Topf nun voll sei. Die Studenten antworteten einstimmig mit „ja“.

Nun holte der Professor zwei Dosen Bier unter dem Tisch hervor und schüttete deren ganzen Inhalt in den Topf – und füllte somit den letzten Raum zwischen den Sandkörnern aus. Die Studenten lachten.

„Nun“, sagte der Professor, als das Lachen langsam nachließ, „ich möchte, dass Sie diesen Topf als die Repräsentation Ihres Lebens ansehen. Die Golfbälle sind die wichtigen Dinge in Ihrem Leben: Ihre Familie, Ihre Kinder, Ihre Gesundheit, Ihre Freunde, die bevorzugten, ja leidenschaftlichen Aspekte Ihres Lebens. Also alle die Dinge, durch die Ihr Leben selbst dann noch erfüllend wäre, wenn Ihnen ansonsten alles verloren ginge und nur noch diese verbleiben würden. Die Kieselsteine symbolisieren die anderen großen Dinge in Ihrem Leben wie Ihre Arbeit, Ihr Haus, Ihr Auto usw. Der Sand schließlich ist alles andere, die Kleinigkeiten.

Falls Sie den Sand zuerst in den Topf geben“, fuhr der Professor fort, „gibt es darin weder Platz für die Kieselsteine noch für die Golfbälle. Dasselbe gilt für Ihr Leben. Wenn Sie all Ihre Zeit und Energie in Kleinigkeiten investieren, werden Sie nie Platz haben für die wichtigen Dinge. Achten Sie auf die Dinge, welche Ihr Glück gefährden. Spielen Sie mit den Kindern.

Nehmen Sie sich Zeit für eine medizinische Untersuchung. Führen Sie Ihren Partner zum Essen aus. Es wird immer noch Zeit bleiben, um das Haus zu reinigen oder Pflichten zu erledigen. Achten Sie zuerst auf die Golfbälle, die Dinge, die wirklich wichtig sind. Setzen Sie Ihre Prioritäten.

Der Rest ist nur Sand.“

Einer der Studenten erhob die Hand und wollte wissen, was denn das Bier repräsentieren solle. Der Professor schmunzelte: „Ich bin froh, dass Sie das fragen. Es ist dafür da, Ihnen zu zeigen, dass – egal, wie schwierig Ihr Leben auch sein mag – es immer noch Platz gibt für ein oder zwei Bierchen.“

Ich bin gerne anders

Du bist anders … sagten sie.

Das sagen sie alle … sagte ich.

Du bist was Besonderes … sagten sie.

Und ich lächelte nur.

Du bist voller Sehnsucht … sagten sie.

Schon immer gewesen … gab ich zu.

Du bist ein Träumer … sagten sie.

Ja ich träume mich durchs Leben… meinte ich.

Du fühlst zu viel … sagten sie.

Soll ich Gefühle vielleicht verstecken?

Du willst zu viel … sagten sie

Ist „Alles“ zu viel? … fragte ich?

Du bist anders … sagten sie.

Welch ein Glück! … dachte ich nur, ich bin gerne anders.

Der Festtagsbraten

In einem Vorort von Wien, es hätte auch in der Neustadt oder anderswo gewesen sein können, lebten in der hungrigen Zeit nach dem Krieg zwei nette alte Damen. Damals war es noch schwer, sich für Weihnachten einen wirklichen Festbraten zu verschaffen. Und nun hatte die eine der Damen die Möglichkeit auf dem Lande, gegen allerlei Textilien, eine wohl noch magere, aber springlebendige Gans einzuhandeln.

In einem Korb verpackt brachte Fräulein Agathe das Tier nach Hause. Und sofort begannen Agathe und ihre Schwester Emily das Tier zu füttern und zu pflegen.

Die beiden Damen wohnten in einem Mietshaus im zweiten Stock und niemand im Haus wusste oder ahnte, dass in einem der Wohnräume der Schwestern ein Federvieh hauste, das verwöhnt, gefüttert und groß gezogen wurde.

Agathe und Emily beschlossen feierlich, keinem einzigen Menschen davon zu erzählen. Und dies aus zweierlei Gründen. Erstens gab es Neider, das sind Leute, die sich keine Gans leisten können und zweitens wollten die Damen nicht um alles in der Welt mit irgendeinem der Verwandten die später nudelfett gewordene und dann gebratene Gans teilen. Deshalb empfingen die beiden Damen auch sechs Wochen lang – bis Weihnachten – keinen Besuch. Sie lebten nur für die Gans. Und so kam der Morgen des 23. Dezember heran. Es war ein strahlender Wintertag, die ahnungslose Gans stolzierte zutraulich und vergnügt von der Küche aus ihrem Körbchen in das Schlafzimmer der beiden Schwestern und begrüßte sie zärtlich schnatternd.

Die beiden Damen vermieden es, die Gans anzusehen. Nicht weil sie böse auf sie waren, sondern nur, weil eben keine von ihnen die Gans schlachten wollte.

„Du musst es tun!“, sagte Agathe, sprach’ s, stieg aus dem Bett, zog sich rasend schnell an, nahm die Einkaufstasche, überhörte den stürmischen Protest ihrer Schwester und verließ in großer Eile die Wohnung. Was sollte Emily tun? Sie murrte vor sich hin, dachte darüber nach, ob sie vielleicht einen Nachbarn bitten sollte, der Gans den Garaus zu machen, aber dann hätte man einen großen Teil von dem gebratenen Vogel abgeben müssen, also schritt Emily zur Tat, nicht ohne dabei wild zu schluchzen.

Als Agathe nach geraumer Zeit wiederkehrte, lag die Gans auf dem Küchentisch, ihr langer Hals hing wehmütig pendelnd herunter. Blut war keines zu sehen, aber dafür alsbald zwei liebe alte Damen, die sich weinend umschlungen hielten. Wie, wie …“, schluchzte Agathe, „wie hast Du es gemacht?“ „Mit dem Veronal“, wimmerte Emily. „Ich habe ihr einige Deiner Schlaftabletten auf einmal gegeben, jetzt ist sie tot.“ Schluchzend fuhr sie fort: „Huh … rupfen musst Du sie – huhuhu …“ So ging das Weinen und Schluchzen in einem fort. In der Küche stand das leere Körbchen, keine Gans, kein schnatterndes „Guten Morgen“ mehr. So saßen die beiden eng umschlungen auf dem Sofa und schluchzten trostlos. Endlich raffte sich Agathe auf und begann, den noch warmen Vogel zu rupfen. Federchen um Federchen schwebte in einen Papiersack, den die unentwegt weinende Emily hielt. Und dann sagte Agathe: „Emily, Du nimmst die Gans aus“ und verschwand blitzartig im Wohnzimmer, warf sich auf das Sofa und verbarg ihr Gesicht in den Händen. Emily eilte der Schwester nach und erklärte, es einfach nicht tun zu können. Man beschloss, nachdem es mittlerweile spät geworden war, das Ausnehmen der Gans auf den nächsten Tag zu verschieben.

Am zeitigen Morgen wurden Agathe und Emily geweckt. Mit einem Ruck setzten sich die beiden Damen gleichzeitig im Bett auf und stierten mit aufgerissenen Augen und offenem Mund auf die Küchentür. Herein spazierte, zärtlich schnatternd, wie all die Wochen zuvor, wenn auch zitternd und frierend, die gerupfte Gans. Es ist wirklich wahr und kommt noch besser.

Als ich am Weihnachtsabend zu den beiden Damen kam, um ihnen noch rasch zwei Päckchen zu bringen, kam mir ein vergnügt schnatterndes Tier entgegen, das ich nur wegen des Kopfes als Gans erkennen konnte, denn das ganze Vieh steckte in einem liebevoll gestrickten Pullover, den die beiden Damen in hastiger Eile für ihren Liebling gefertigt hatten.

Es wurde dennoch ein schönes und glückliches Weihnachtsfest, auch ohne Festtagsbraten. Diesmal zu dritt. Die beiden älteren Damen und ihre Gans. Die Pullovergans lebte noch weitere sieben Jahre und starb dann eines natürlichen Todes. (Verfasser unbekannt)

Eine wertvolle Lektion

Ein wohlbekannter Sprecher startete sein Seminar, indem er einen Scheck von 40 EURO hoch hielt. In dem Raum saßen insgesamt 200 Leute.

Er fragte:

Wer möchte diesen Scheck haben?

Alle Hände gingen hoch.

Er sagte:

Ich werde diesen 40 EURO Scheck einem von Euch geben, aber zuerst lasst mich eins tun.

Er zerknitterte den Scheck.

Dann fragte er:

Möchte ihn immer noch einer haben?

Die Hände waren immer noch alle oben.

Also erwiderte er:

Was ist, wenn ich das tue?

Er warf ihn auf den Boden und rieb den Scheck mit seinen Schuhen am dreckigen Untergrund.

Er hob ihn auf, den Scheck; er war zerknittert und völlig dreckig.

Nun, wer möchte ihn jetzt noch haben?

Es waren immer noch alle Arme in der

Luft. Dann sagte er:

Liebe Freunde, wir haben soeben eine sehr wertvolle Lektion gelernt. Was auch immer mit dem Geld geschah: Ihr wolltet es haben, weil es nie seinen Wert verlor.

Es war immer noch und stets 40 EURO wert.

Es passiert oft in unserem Leben, dass wir abgestoßen, zu Boden geworfen, zerknittert, und in den Dreck geschmissen werden. Das sind Tatsachen aus dem alltäglichen Leben.

Dann fühlen wir uns, als ob wir wertlos wären.

Aber egal was passiert ist oder was passieren wird, Du wirst niemals an Wert verlieren. Schmutzig oder sauber,

zerknittert oder fein gebügelt, Du bist immer noch unbezahlbar für all jene, die dich über alles lieben.

Der Wert unseres Lebens wird nicht durch das bewertet, was wir tun oder wen wir kennen, oder wie wir aussehen, sondern dadurch wer Du bist.

Du bist was Besonderes und wertvoll – Vergiss das NIEMALS!

Und denk daran: Einfache Leute haben die Arche gebaut – Fachmänner die Titanic.”

Du fühlst Dich aber nicht wertvoll? Kritisierst Dich ständig selbst? Hast gute und schlechte Tage? Findest andere Menschen perfekter, liebenswerter? Dann ist unser Kurs in Selbstliebe genau das Richtige für Dich. Denn nur wer sich selbst liebt, wird auch geliebt. Also fang am Besten jetzt an… Viel Spaß dabei…

Wenn Dir jemand ein Geschenk machen will

In Indien lebte ein Meister, dessen Schüler von seiner Weisheit und seinem universellen Wissen seit vielen Jahren profitieren.

Eines Tages, als er wieder einmal mit seinen Schülern zusammensitzt, stürzt ein aufgeregter, böser Mann auf ihn zu. Er bleibt stehen und lässt anschließend eine regelrechte Hasstirade gegen den Meister los. Er verhöhnt ihn, beschimpft ihn, er lacht ihn aus. Doch der Meister bleibt weiter im Schneidersitz, blickt den bösartigen Besucher gütig lächelnd an – und reagiert überhaupt nicht.

Nach einiger Zeit verschwindet der aufgebrachte Genosse und seine Schüler fragen ihn, warum er sich denn überhaupt nicht gegen die bösen Vorwürfe, Verleumdungen und Beschimpfungen wehrte.

Daraufhin antwortet der Meister:

„Wenn Dir jemand ein Geschenk machen will und Du nimmst es nicht an – wer hat es denn dann? Immer noch der Andere…!“ Fazit: Niemand kann Dich beschimpfen, niemand kann Dich kritisieren, niemand kann Dich auslachen – außer Du lässt es zu und nimmst dieses Geschenk an.

Nicht die Gesunden, sondern die Kranken

Mein Kollege besuchte für eine Routineuntersuchung seinen Hausarzt. „Wissen Sie, Herr Pfarrer,“ sinnierte der Mediziner, während er den Blutdruck maß, „ich gehe aus Prinzip nicht in die Kirche. Im Sonntagsgottesdienst tun alle so, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Aber in der Woche verhalten sich die sogenannten Christen nicht besser als alle anderen Menschen, die lügen und betrügen. Das kann ich auf den Tod nicht leiden.“ Der Mediziner hatte offensichtlich eine hohe Meinung von der Kirche. Seiner Ansicht nach war der Gottesdienst eine Art Versammlung der Perfekten und Unfehlbaren. Wäre das so, dann herrschte gähnende Leere in den Kirchen landauf landab. Nicht einmal eine Pastorin oder ein Pfarrer wäre sonntags anzutreffen. „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten!“ Kirche ist für Menschen da, die nicht frei sind von Fehlern und Verfehlungen. Weil ihnen Vergebung zuteil wird. Kirche ist für Menschen da, die am Ende sind. Weil Christus ihnen einen neuen Anfang schenkt. Was soll man dem Arzt sagen? Etwa: „Herr Doktor, ich würde gerne öfter zu ihnen kommen. Aber bei ihnen sind immer so viele Kranke in der Praxis. Wenn es nur noch Gesunde bei ihnen gibt, lasse ich mich wieder bei ihnen blicken?“

Hauke Christiansen

Das Thorner Blutgericht 1724

Das Blut des Bürgermeisters der polnischen Stadt Thorn und neun weiterer Protestanten floss am 07.12.1724 auf dem dortigen Markt. Nachdem die Gegenreformation die damals überwiegend evangelische Bevölkerung unter Druck gesetzt hatte, war ein Kloster von wütenden Protestanten verwüstet worden.

Die Regierung reagierte mit der Hinrichtung von zehn Protestanten, die sich geweigert hatten, katholisch zu werden. So wurden damals ökumenische Probleme gelöst!

Botschaften von anderen Christen

Heute erhalten wir Botschaften von Christen aus anderen Kontinenten, die unser Christenleben als lau, angepasst oder kurzatmig kritisieren. Früher versetzte euer Glaube Berge. Heute steht euer Glaube vor einem Berg von Fragen.

“Raubt die Vernunft dem sogenannten christlichen Abendland seine metaphysische Grundlage? Kann ich an einen Gott glauben, der auf einem Esel dahergeritten kam, an einen allmächtigen Schöpfer und Erhalter angesichts von Welthorrozenarien? Welche Rolle spielt mein christliches Bekenntnis in den Schrecken und Kümmernissen meiner kleinen Lebenswelt?

Nach reformatorischer Einsicht bedeutet Glaube weder Wissen noch Tun. Glaube ist eine Vita Passiva, ein Empfangen von Gott!

Hauke Christiansen

Wo die Mächtigen sich küssen lassen

Aktuelle Kirchenverlautbarungen klingen heute immer noch entschieden unverbindlich. Kein Wunder, dass Menschen sich von der Kirche abwenden und lieber Karneval und Fastnacht feiern und in den Straßenumzügen und Narrensitzungen verspotten, was ihnen in Kirche und Gesellschaft missfällt. Doch in diesen närrischen Witzen steckt Wahrheit: nämlich die Sehnsucht nach einer anderen Welt. Karneval und Fastnacht zelebrieren eine fröhliche Welt, in der Soldaten nur noch tanzen, wo Kanonen Konfetti verschießen, wo Phantasie wichtiger ist als Geld und wo die Mächtigen sich küssen lassen.

Sonne und Schild

In der Truhe

In der Truhe meines Glaubens fand ich das Goldstück: Ich trug es hinaus ins Licht. Es glänzt und glänzt und verbraucht sich nicht.

Die sich schonen, verlängern ihr Leben nicht, die sich verbrauchen, erhalten es zurück, hat Jesus gesagt.

Jeden Morgen hebe ich meine Hände auf, um an den Himmel zu klopfen, für die

Menschen, die kurze Arme haben.

Am Mittag singe ich ein Lied von der Treue Gottes für sie und für mich und höre auf das Echo, das zurückkommt. Am Abend halte ich fünf Minuten inne und schaue auf den Weg zurück: Ich sehe deine Fußspuren, Gott, und danke dir.

Sonne und Schild

Hören wir doch Gottes Meinung

Glücklicherweise müssen wir nicht grübeln, ob Gott Mozart oder Buxtehude liebt, ob er lieber mit guten theologischen Gedanken oder im Schweigen angebetet und verherrlicht werden will.

Er hat sich glücklicherweise selbst geäußert: „Tut eure bösen Taten aus meinen Augen, lasst ab vom Bösen! Lernet Gutes, trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten, schafft den Waisen Recht, führt der Witwen Sache!“