Gesundheit und Soziale Arbeit - Annemarie Jost - E-Book

Gesundheit und Soziale Arbeit E-Book

Annemarie Jost

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Beschreibung

Die Auseinandersetzung mit Fragen der Gesundheit hat im Studium der Sozialen Arbeit einen festen Platz und gehört zum Kerncurriculum in den Bachelorstudiengängen. Etwa 20 % aller Sozialarbeiter sind im Gesundheitswesen im engeren Sinne tätig; zugleich spielt "Gesundheitsarbeit" in den meisten anderen Arbeitsfeldern des Sozialwesens eine wichtige Rolle. Das Buch klärt gesundheitswissenschaftliche Grundfragen, thematisiert Aspekte der Sozialen Sicherung und reflektiert die spezifische Rolle der Sozialen Arbeit bei der Förderung von Gesundheitskompetenz. Anhand konkreter Beispiele aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern wird die Bandbreite der Gesundheitsarbeit aufgefächert. Nach dem Lebensalter der Klienten gegliedert wird gesundheitswissenschaftliches und sozialmedizinisches Grundwissen immer in Verschränkung mit methodischem Handeln und illustriert an Fallbeispielen vermittelt. Exemplarisch werden so Möglichkeiten der gesundheitsbezogenen Sozialarbeit in jedem Lebensalter aufgezeigt.

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Die Auseinandersetzung mit Fragen der Gesundheit hat im Studium der Sozialen Arbeit einen festen Platz und gehört zum Kerncurriculum in den Bachelorstudiengängen. Etwa 20 % aller Sozialarbeiter sind im Gesundheitswesen im engeren Sinne tätig; zugleich spielt 'Gesundheitsarbeit' in den meisten anderen Arbeitsfeldern des Sozialwesens eine wichtige Rolle. Das Buch klärt gesundheitswissenschaftliche Grundfragen, thematisiert Aspekte der Sozialen Sicherung und reflektiert die spezifische Rolle der Sozialen Arbeit bei der Förderung von Gesundheitskompetenz. Anhand konkreter Beispiele aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern wird die Bandbreite der Gesundheitsarbeit aufgefächert. Nach dem Lebensalter der Klienten gegliedert wird gesundheitswissenschaftliches und sozialmedizinisches Grundwissen immer in Verschränkung mit methodischem Handeln und illustriert an Fallbeispielen vermittelt. Exemplarisch werden so Möglichkeiten der gesundheitsbezogenen Sozialarbeit in jedem Lebensalter aufgezeigt.

Professor Dr. med. Annemarie Jost lehrt an der Hochschule Lausitz mit den Schwerpunkten Sozialpsychiatrie und Suchterkrankungen.

Grundwissen Soziale Arbeit Herausgegeben von Rudolf Bieker

Band 11

Annrie Jost

Gesundheit und Soziale Arbeit

Ein Lehrbuch mit Beispielen aus allen Lebensphasen

Unter Mitwirkung von Birgit Frahnow, Marina Ney und Norbert Pütter

Verlag W. Kohlhammer

Alle Rechte vorbehalten © 2013 W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Umschlag: Gestaltungskonzept Peter Horlacher Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart

Print: 978-3-17-022251-9

E-Book-Formate

pdf:

epub:

978-3-17-027590-4

mobi:

978-3-17-027591-1

Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur Reihe

Zu diesem Buch

TEIL I GRUNDLAGENWISSEN: GESUNDHEIT UND GESUNDHEITLICHE VERSORGUNGSSTRUKTUREN

1 Gesundheit, Krankheit und Gesundheitsförderung aus Sicht der Sozialen Arbeit

2 Einige epidemiologische Grundbegriffe und deren Bedeutung: Die Gesundheit in Deutschland

3 Soziale Sicherung und Gesundheit (Norbert Pütter)

3.1 Das System der Krankenversicherung

3.2 Anbieter

3.3 Selbstverwaltung

3.4 Föderale und sektorale Aufgabenverteilung

3.5 Öffentlicher Gesundheitsdienst

TEIL II GESUNDHEITSORIENTIERTE SOZIALARBEIT DER LEBENSALTER

1 Gesundheitsorientierte Sozialarbeit mit Schwangeren und Säuglingen

1.1 Schwangerschaft

1.2 Praxisbeispiel: Gesundheitsorientierte Sozialarbeit in der Schwangerschaft

1.3 Die Bedeutung der frühen Kindheit für die psychische Gesundheit

1.4 Das Netzwerk Gesunde Kinder

1.5 Frühe Regulationsstörungen und Hilfen für Eltern von Säuglingen

2 Gesundheitsorientierte Sozialarbeit mit Kindern und Jugendlichen – ausgewählte Beispiele mit dem Fokus der Krankheitsprävention

2.1 Suchtprävention

2.2 Kinder kranker Eltern und die Zusammenarbeit zwischen Gesundheitshilfe und Jugendhilfe

2.3 Essen und Essstörungen im Jugendalter

2.4 Immunsystem, Allergien und Infektionskrankheiten

2.4.1 Allergien

2.4.2 Infektionskrankheiten

2.4.3 HIV (Humanes Immundefekt Virus) und AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome)

3 Junge Erwachsene mit intellektueller Beeinträchtigung – Soziale Arbeit als Unterstützung von Gesundheitskompetenz (Marina Ney)

3.1 Die Lebenslaufperspektive als Erklärungsbasis für den Erwerb von Gesundheitskompetenz

3.1.1 Erklärungsansätze der Lebenszeitepidemiologie

3.1.2 Erklärungsansätze zur Entstehung von Intelligenzminderung und Behinderung

3.1.3 Sozialisationstheoretische Erklärungsansätze

3.1.4 (Lern-)Psychologische Erklärungsansätze

3.2 Gesundheitliche Ungleichheit bei jungen Erwachsenen mit niedrigem Bildungsstatus

3.3 Gesundheitskompetenz und Kompetenzerwerb

3.4 Gesundheitskompetenz als Ressource für Aufgaben im jungen Erwachsenenalter – eine Fallbetrachtung

3.4.1 Zur Zielstruktur junger Erwachsener

3.4.2 Fallskizze

3.4.3 Der Handlungsansatz „Begleitete Elternschaft“

3.4.4 Alternative und ergänzende Handlungsansätze

3.4.5 Zur Evaluation und Qualitätssicherung

4 Das mittlere Erwachsenenalter mit dem Fokus: Soziale Arbeit im Gesundheitswesen

4.1 Die Bedeutung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen für die Soziale Arbeit

4.1.1 Medizinische Grundlagen: Arteriosklerose

4.1.2 Der Schlaganfall

4.2 Vermittlung weiterführender Hilfen (Norbert Pütter)

4.3 Ergänzende Aspekte zur Gesundheitsaufklärung (Fokus Schlaganfall)

4.4 Prävention

4.5 Vertiefung: Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung und Salutogenese

4.6 Soziale Arbeit und Krebserkrankungen am Beispiel: Brustkrebs

4.7 Sozialrechtliche Rahmenbedingungen (Norbert Pütter)

4.8 Stress und vegetatives Nervensystem

4.9 Burnout

5 Gesundheitsthemen im Alter

5.1 Multimorbidität: Die Arbeit mit Menschen, die gleichzeitig von unterschiedlichen Gesundheitsstörungen betroffen sind

5.2 Menschen mit Demenz

5.3 Die Pflegeversicherung

6 Soziale Arbeit am Lebensende als wichtiger Bestandteil würdevoller Sterbebegleitung im Sinne von Palliative Care (Birgit Frahnow)

6.1 Sterben, Tod und die Institutionen des Sterbens

6.1.1 Sterben im Krankenhaus

6.1.2 Sterben in einer Alten- oder Pflegeeinrichtung

6.2 Weil Sterben auch Leben ist – Menschenwürde und Lebensqualität

6.3 Der sterbende Mensch

6.3.1 Sterben als besondere Belastungssituation

6.3.2 Bedürfnisse bzw. Wünsche Sterbender

6.4 Hospiz und Palliative Care

6.4.1 Die Hospizbewegung

6.4.2 Konzept der vier Säulen hospizlich – palliativer Arbeit

6.4.3 Multidisziplinäres Arbeiten im Team

6.4.4 Palliative Sozialarbeit

7 Vierzehn Thesen zum Schluss

Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Die Autoren

Stichwortverzeichnis

Vorwort zur Reihe

Mit dem so genannten „Bologna-Prozess“ galt es neu auszutarieren, welches Wissen Studierende der Sozialen Arbeit benötigen, um trotz erheblich verkürzter Ausbildungszeiten auch weiterhin „berufliche Handlungsfähigkeit“ zu erlangen. Die Ergebnisse dieses nicht ganz schmerzfreien Abstimmungs- und Anpassungsprozesses lassen sich heute allerorten in volumigen Handbüchern nachlesen, in denen die neu entwickelten Module detailliert nach Lernzielen, Lehrinhalten, Lehrmethoden und Prüfungsformen beschrieben sind. Eine diskursive Selbstvergewisserung dieses Ausmaßes und dieser Präzision hat es vor Bologna allenfalls im Ausnahmefall gegeben.

Für Studierende bedeutet die Beschränkung der akademischen Grundausbildung auf sechs Semester, eine annähernd gleich große Stofffülle in deutlich verringerter Lernzeit bewältigen zu müssen. Die Erwartungen an das selbstständige Lernen und Vertiefen des Stoffs in den eigenen vier Wänden sind deshalb deutlich gestiegen. Bologna hat das eigene Arbeitszimmer als Lernort gewissermaßen rekultiviert.

Die Idee zu der Reihe, in der das vorliegende Buch erscheint, ist vor dem Hintergrund dieser bildungspolitisch veränderten Rahmenbedingungen entstanden. Die nach und nach erscheinenden Bände sollen in kompakter Form nicht nur unabdingbares Grundwissen für das Studium der Sozialen Arbeit bereitstellen, sondern sich durch ihre Leserfreundlichkeit auch für das Selbststudium Studierender besonders eignen. Die Autor/innen der Reihe verpflichten sich diesem Ziel auf unterschiedliche Weise: durch die lernzielorientierte Begründung der ausgewählten Inhalte, durch die Begrenzung der Stoffmenge auf ein überschaubares Volumen, durch die Verständlichkeit ihrer Sprache, durch Anschaulichkeit und gezielte Theorie-Praxis-Verknüpfungen, nicht zuletzt aber auch durch lese(r)freundliche Gestaltungselemente wie Schaubilder, Unterlegungen und andere Elemente.

Prof. Dr. Rudolf Bieker, Köln

Zu diesem Buch

„… so gesehen ist Gesundheit (bzw. genauer gesagt, der Weg zur Gesundheit) gleichbedeutend mit dem Weg zu einer größeren bzw. größtmöglichen Autonomie.“ (Uexküll & Wesiack 1988, S. 611)

Ist Gesundheit tatsächlich ein zentrales Thema für die Soziale Arbeit?

Das Gesundheitsthema berührt zahlreiche Arbeitsfelder im Sozialwesen; und im Gesundheitswesen selbst ist die Soziale Arbeit unverzichtbar, ihre Perspektive steht gleichberechtigt neben der Zugangsweise anderer Berufsgruppen. Dies soll im vorliegenden Buch aufgezeigt werden. Zugleich möchten wir deutlich machen, wie im Zusammenwirken mit anderen Berufsgruppen die genuine Perspektive der Sozialen Arbeit im Gesundheitswesen zur Geltung kommt.

Den Schätzungen des Berufsverbandes (DBSH) zufolge arbeiten etwa 20 % der SozialarbeiterInnen im Gesundheitswesen im engeren Sinne, andere Schätzungen liegen sogar mit 25 % noch höher (Lützenkirchen 2005). Daher ist es sinnvoll, das Bachelorstudium der Sozialen Arbeit curricular so zu gestalten, dass Gesundheits- und Krankheitsfragen behandelt und die wichtigsten Kompetenzen entwickelt werden, die im Arbeitsfeld Gesundheitswesen benötigt werden. So soll das vorliegende Buch dazu dienen, diesbezügliche Lehrveranstaltungen in Bachelorstudiengängen der Sozialen Arbeit zu begleiten. Es ermöglicht aber auch Studierenden und Praktikern, sich im Selbststudium grundlegendes Wissen und methodische Fähigkeiten für Tätigkeiten im Gesundheitswesen anzueignen und Wissensbestände fortlaufend zu aktualisieren. Dieses Buch kann insbesondere auch dazu anregen, die eigene Arbeit im Gesundheitswesen und deren Rahmenbedingungen zu reflektieren, ein professionelles Rollenverständnis zu entwickeln und hierbei die spezifische Perspektive der Sozialen Arbeit zu stärken.

Da Gesundheitsarbeit in fast allen Handlungsfeldern des Sozialwesens zum Tragen kommen kann, wird in diesem Buch jedoch nicht nur die Arbeit im Gesundheitswesen selbst thematisiert; wir möchten darüber hinaus verschiedene Möglichkeiten der gesundheitsbezogenen Sozialarbeit in anderen Handlungsfelder aufzeigen. Bei der Gesundheitsarbeit im Sozialwesen geht es insbesondere um

das Erkennen gesundheitlicher Risiken und Benachteiligungen,

eine ganzheitliche Gesundheitsförderung,

die Stärkung der Selbstsorge und der Selbstbestimmung in Gesundheitsfragen

und die Unterstützung von Gruppen und Aktivitäten im Gemeinwesen.

Um sich hierfür professionelles Rüstzeug zu erarbeiten, ist es von Bedeutung, sich grundlegende Definitionen, Zusammenhänge und gesundheitswissenschaftliche Theorien anzueignen. Zugleich gilt es Möglichkeiten zu erforschen, wie Soziale Arbeit im Gesundheitswesen und Gesundheitsarbeit im Sozialwesen konkret ausgestaltet werden kann. Das vorliegende Buch vermittelt in praxisnaher Form zentrale gesundheitswissenschaftliche Grundlagen, eine kurze Einführung in die Begrifflichkeiten und Untersuchungsmethoden der Epidemiologie (der Disziplin, die sich mit Ursachen, Folgen und Verbreitung von Gesundheit und Krankheit in der Bevölkerung befasst) und einen Überblick über die Grundprinzipien der Sozialen Sicherung, um dann – am Lebenslauf orientiert – konkrete Formen der gesundheitsbezogenen Sozialarbeit in exemplarischer Form aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang werden auch ausgewählte medizinische Grundlagen und neurobiologische Erkenntnisse vermittelt. Die biografische Gliederung dieses Buches soll hierbei besonders deutlich machen, wie sich Verletzlichkeiten und Widerstandskräfte in der persönlichen Lebensgeschichte herausbilden und verändern. Auf dieser Grundlage wird deutlich, wie gesundheitliche Probleme in späteren Lebensphasen mit Beziehungserfahrungen, Lebensstilen und sozialen Konstellationen der Kindheit und Jugend zusammenhängen können und wo vorbeugendes Handeln ansetzen kann.

Zusammengefasst bestehen die Lernziele darin, ausgehend von einer Reflexion der Konzepte „Gesundheit“ und „Krankheit“ bedeutsame Einflüsse auf die Gesundheit der Zielgruppen zu erkennen und Methoden kennen zu lernen, um gesundheitsfördernd und rehabilitativ wirksam zu werden und die Selbstsorge und Selbstbestimmung, die Wahrnehmung von Rechten und die Teilhabe erkrankter Menschen zu unterstützen. Dies setzt auch eine Reflexion gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und eine eigene Standortbestimmung voraus. Bei den gesundheitswissenschaftlichen Grundlagen spielen Erkenntnisse aus sehr unterschiedlichen Fachdisziplinen eine Rolle. Dies erfordert immer wieder Perspektivenwechsel und Flexibilität. So soll jedoch die Fähigkeit angeregt werden, am konkreten Beispiel verschiedene Perspektiven zu integrieren, um auf dieser Grundlage – im Dialog mit den Klienten – zu möglichst ganzheitlichen Interventionen zu gelangen.

Zugleich werden zentrale, wissenschaftlich fundierte Informationsquellen erschlossen, die es dem Leser erlauben, online und in Papierform aktuelle gesundheitswissenschaftliche Daten und Informationen zu erwerben und bei Bedarf aufzufrischen.

Aus Gründen der Lesbarkeit haben wir nicht an jeder Stelle bei Personen oder Berufsbezeichnungen sowohl die männliche als auch die weibliche Form ausdrücklich genannt. Gemeint sind aber in der Regel bei der männlichen oder bei der weiblichen Form beide Geschlechter.

Cottbus, Januar 2013

Annemarie Jost

TEIL IGRUNDLAGENWISSEN: GESUNDHEIT UND GESUNDHEITLICHE VERSORGUNGSSTRUKTUREN

1 Gesundheit, Krankheit und Gesundheitsförderung aus Sicht der Sozialen Arbeit

„Nach landläufiger Auffassung ist gute Gesundheit durch regelmäßiges Körpertraining, vorzugsweise von schweißtreibender Art …, durch weitgehend vegetarische Ernährung, Vermeidung von Stress, Abstinenz von Suchtmitteln und Schutz vor Industriechemikalien zu programmieren. Genau das sind jedoch die Bedingungen, unter denen große Teile der Menschheit zu allen Zeiten gelebt haben. Menschen in bäuerlichen Gemeinschaften haben sich täglich mit … Landarbeit abgegeben, sie haben wenig oder kein Fleisch gegessen; sie haben keine Suchtmittel genommen; sie hatten keine Stechuhren zu bedienen …, und ihre Umwelt war frei von … Pestiziden, Lebensmittelzusätzen und Luftverschmutzung. Warum sind sie dann mit 35 Jahren gestorben?“ (Sagan 1992, S. 14)

Was Sie in diesem Kapitel lernen können

Die Gesundheit wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst, wobei körperliche und psychische Aspekte und Umweltfaktoren in einer komplexen Wechselbeziehung stehen. Einerseits wird zunehmend gesundheitliche Eigenverantwortung gefordert, andererseits ist es gerade aus Sicht der Sozialen Arbeit bedeutsam, Zusammenhänge von sozialer Ungleichheit und Gesundheit zu verstehen und zu kommunizieren. Im Hinblick auf Krankheit und Behinderung räumt die Gesellschaft den Ärzten ein Definitionsmonopol ein. Für die Soziale Arbeit ist es dennoch hilfreich, gängige Klassifikationssysteme zu kennen und kritisch beleuchten zu können. Mit Blick auf zentrale Dokumente der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird weiterhin die Gesundheitsförderung thematisiert. Hierbei zeigt sich, dass diese nicht nur die Aufgabe eines gesellschaftlichen Sektors – des Gesundheitswesens – ist, sondern eine gesellschaftliche Querschnittsaufgabe.

Man spricht von einem bio-psycho-sozialen Modell der Gesundheit. Oder, um die Formulierung von Uexküll & Wesiak (1988, S. 607) zu benutzen: „Gesundheit muss … auf drei Ebenen definiert werden, die sich gegenseitig voraussetzen und ergänzen: Auf einer Ebene der Vorgänge, die innerhalb des menschlichen Körpers ablaufen, auf einer Ebene der individuellen Wirklichkeiten und auf einer Ebene sozialer Systeme.“ Für manche Fragestellungen wird man sich eher auf eine dieser Ebenen konzentrieren, ebenso spannend ist es jedoch, die Wechselbeziehungen zwischen den Ebenen zu betrachten. Auf der Ebene der individuellen Wirklichkeiten spielen die Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit, die in der Bevölkerung verbreitet sind und somit vermutlich auch Sie als LeserIn beeinflussen, eine bedeutende Rolle. Die gängigsten Gesundheitskonzepte von Laien definieren:

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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