Gott, Mensch, Welt - Ulrich Bohle - E-Book

Gott, Mensch, Welt E-Book

Ulrich Bohle

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Beschreibung

In meinen Gedanken und Texten versuche ich gewonnene Einsichten zu beschreiben, die sich zu einer Weltanschauung geformt haben. Ausgangspunkt ist das Hinterfragen des scheinbar Selbstverständlichen. Darunter befindet sich ganz besonders das erstaunende Erkennen der eigenen Existenz, des eigenen Ich als ein Wunder. Im Wunder meines Seins (das Sein des Menschen ist das Leben) aus einem unbekannten ewigen Sein erlebe ich den Gott, der mich will. Es ist der Gott, der sich im Alten Testament als Jahwe zu erkennen gibt und von sich sagt: »Ich bin der: Ich bin da« Der Glaube erhält einen Vernunftbezug. Im Kern entwickelt sich hieraus die christliche Religion in persönlicher Auslegung.

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Seitenzahl: 61

Veröffentlichungsjahr: 2025

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In meinen Gedanken und Texten versuche ich gewonnene Einsichten zu beschreiben, die sich zu einer Weltanschauung geformt haben.

Ausgangspunkt ist das Hinterfragen des scheinbar Selbstverständlichen.

Darunter befindet sich ganz besonders das erstaunende Erkennen der eigenen Existenz, des eigenen Ich als ein Wunder. Im Wunder meines Seins (das Sein des Menschen ist das Leben) aus einem unbekannten ewigen Sein erlebe ich den Gott, der mich will. Es ist der Gott, der sich im Alten Testament als Jahwe zu erkennen gibt und von sich sagt: »Ich bin der: Ich bin da« Der Glaube erhält einen Vernunftbezug. Im Kern entwickelt sich hieraus die christliche Religion in persönlicher Auslegung.

Inhalt

Einleitung

Kapitel 1 Sein oder Nichtsein

Kapitel 2 Persönliche Konsequenzen

Im Nachgang ein Nachtrag

Einleitung

Prof. Splett:

Die Frage nach der Existenz Gottes ist eine der menschlichen Basisfragen. Der Mensch findet sich selbst, das Leben und die Welt nicht fraglos vor, sondern macht sich seine Gedanken darüber. Auch darüber, ob es eine transzendente Macht gibt, die über uns steht und wie sich das auf die Frage nach dem Ganzen und dem Sinn auswirkt.

Wie kann die Philosophie redlich über die Existenz Gottes nachdenken?

Was bedeutet Gotteserfahrung? Kann Gott überhaupt für den Menschen erfahrbar sein?

Was bedeutet das Annehmen einer transzendenten Macht für das Handeln des Menschen?

Kapitel 1 Sein oder Nichtsein

Leben und Erleben

Wir sind, und wir besitzen mit dem Selbstbewusstsein die Befähigung, uns selbst zu erleben. Das zur Person gehörende Selbstbewusstsein weiß von sich selbst. Sind wir als Person Geschöpf aus dem ewigen Sein?

Der Sprung ins Sein ist für jeden Menschen ein Wunder – aus dem Ewigen ins Jetzt. Erkennen wir dies? Eher nicht.

Das Leben ist selbstverständlich geworden.

Wir wissen nicht, woher wir kommen, und wissen auch nicht, wohin wir gehen. Verschwinden wir wieder dahin, woher wir gekommen sind?

Werden wir wieder zu dem, was wir waren? – zur Möglichkeit Gottes, der Schöpfung aus dem Nichts?

Alles Diesseitige ist so geworden, wie wir es in unserem Bewusstsein erleben. Wir erleben auch das Werden. Alles, was in dieser Welt ist, ist Seiendes.

Seiendes bedeutet Gestalt-Sein, Sosein im Dasein.

Die Schöpfung ist das Sosein dieser Welt.

Alles Seiende ist Gewordenes bzw. Werdendes.

Es ist geworden auf Zeit und wird wieder vergehen.

Seiendes ist das Werden von etwas zu etwas anderem, ist Wandlung, ist beständiger Übergang. Wir hoffen, dass das Ende unseres Lebens in unserer Raumzeit Dimension ebenfalls Wandlung ist. Die Kraft zur Wandlung liegt in einem Streben hin zu einem Ziel. Das Ziel selbst ist der Attraktor der Bewegung. Das Ziel ist der Mensch in Gott.

Das Dasein des Seienden (der Schöpfung) ist aus dem ewigen Sein Gottes, aus der Dimension der Transzendenz, dem Jenseits.

Das Sosein des Seienden, der Geschöpfe, ist in der Dimension der Immanenz, dem Diesseits.

Alles, was ist, hat einen Grund dafür, dass es ist, und dass es so ist, wie es ist.

Was war als wir noch nicht waren?

Niemand erlebt seinen Anfang. Es ist die Mutter, die die Geburt erlebt.

Aber, ist die Geburt unser Anfang? Sicher nicht.

Unser biologischer Anfang liegt in der Verschmelzung von zwei Zellen im Zeugungsakt von zwei Menschen, von Vater und Mutter.

Im gesetzmäßigen, automatischen Wachstumsprozess, mit der notwendigen Unterstützung und Versorgung einer wohlwollenden Umgebung, erwächst der Mensch. Es entsteht nicht nur der materiell-organische, sondern auch der geistig-seelische und moralisch-ethische Mensch. Irgendwann wird er sich seiner selbst bewusst.

Er wundert sich über das Geschehen seines Gewordenseins, seines weiteren Werdens und fragt sich: Was war als ich noch nicht war?

Da muss doch etwas sein, was mich veranlasst hat. Was ist der Grund meines werdenden Seins? Und warum wird mein Dasein in dieser Welt wieder zu Ende gehen?

Das Sein des Menschen ist das Leben. Unser Sein in Dasein und Sosein ist gegeben. Es hat eine Ursache, einen Grund. Auch der Lebensprozess aller Organismen ist gegeben. Wer ist der Geber?

Aus und in der unbelebten Natur entstand das Leben. Hieraus entwickelten sich die Arten des Lebens. Die Erde ist als ein einzigartiger Ort Teil des unermesslichen Kosmos. Sie ist der Ort der Schöpfung des Menschen. Ist die Erde das Paradies, in das der Mensch hinein erschaffen wurde?

Wenn wir also nach dem Grund des Menschen fragen, so müssen wir die Fragestellung ausweiten auf den ganzen Kosmos. Was liegt dem Kosmos zugrunde? Die Prozesse des Werdens hin zum Menschen, unterliegen Gesetzen. Beginnend mit dem »Urknall« (der Nullpunkt von Zeit und Raum vor 13,8 Milliarden Jahren) ist alles im Werden gemäß den Prozessen des Werdens. Nichts ist in Ruhe. Alles ist im Werden. Nichts ist. Alles wird. Alles ist im Fluss.

Die Seinsfrage wird zur Frage nach dem Urgrund des Seins.

Vor dem Anfang der Zeit war (und ist) keine Zeit. Es ist Ewigkeit.

Der ewige Urgrund ist in der Transzendenz, einer Dimension, welche für uns, die wir in der 4-dimensionalen Dimension, der Immanenz leben, nicht verstehbar ist.

Wenn Nichts nicht ist, dann ist Sein.

Minus mal Minus gibt Plus.

Da wir sind, ist Sein.

Das Sein, welches ist, da Nichts nicht ist, ist das höchstmögliche Sein: Das über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann. (Anselm)

Dieses Sein ist das Gottsein, ist Gott, das Sein in Person.

Wenn es nicht das Größte wäre, dann könnte es Größeres geben. Dann wäre dieses das Größte. Aus der Formulierung durch Anselm ist diese Möglichkeit schon ausgeschlossen. Alles geringere Sein bis hin zum Kleinstmöglichen Sein ist im Gottsein enthalten.

Es gibt kein »außerhalb« Gottes.

Das Gottsein ist der Urgrund allen Soseins. Es ist dem zeitlichen Werden voraus. Gottsein ist immer, auch im Werden der Welt.

Das Gottsein ist zeitlos, ewig, immerwährend. Es ist selbstverständlich. Es hat keinen Grund. Es ist aus sich selbst. Es ist bedingungslos (unbedingt) und daher absolut. Es ist. Wenn dieses Sein nicht wäre, wäre nichts. Dieses Sein selbst ist, da Nichts nicht ist. Es gibt nichts anderes.

Das Gottsein in der transzendenten Dimension ist die Bedingung der Möglichkeit, dass Schöpfung sein kann, das Sein in Dasein und Sosein der immanenten Welt. Es ist das Sein, das Gott selbst ist: Gott im Gottsein oder Gottsein in Gott.

Es erklärt sich dem Mose im brennenden Dornbusch, welcher brennt, aber nicht verbrennt, und von sich sagt: Ich bin »der ich bin da«. Ich bin der Grund dafür, dass du sein kannst und bist, und dass du mich hören kannst. Ich bin der Herr, dein Gott.

Gottsein ist die Voraussetzung von allem. Daher ist es in allem. Dieses Sein verantwortet sich selbst und alles andere. Es ist allmächtig.

Es ist in allem, schafft und beherrscht alles. Es ist das, was wir Gott nennen, das Sein Gottes.

Gott ist Person. Person bedeutet Bewusstsein und Wille.

Gott ist das, über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann. (Anselm v. Canterbury)

Der Grund dafür, dass »Etwas« ist (Seiendes ist), ist Gott, das Gott-Sein.

Gott im Gott-Sein ist das, was immer ist.

Das ewige Gott-Sein schließt das Nichts (den Tod allen Seins) aus.

Alles, was möglich ist, ist in Gott wirklich.

Wir sind geworden, weil Gott ist.

Gott ist immer und ewig.

Schöpfung

Alles, was im Prozess des Werdens in der Zeit geworden ist, konnte werden. Es war und ist im Bewusstsein des Urgrundes, im Bewusstsein Gottes. Ebenso ist es mit allem, was aus irdischer Sicht noch nicht geworden ist, aber werden wird –- und darüber hinaus.

Alles Werden nach und aus dem Urknall heraus (die »Schöpfung«) ist