Gottes Pläne - null michelle_werner - E-Book

Gottes Pläne E-Book

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Beschreibung

In den vier wahren Geschichten haben Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten ihre Träume und auch Vorbehalte. Sogar Stolz und Trotz haben Einfluss, aber manchmal passiert das Einzige, was man ausgeschlossen hatte.. Einige Pläne der Menschen gehen in Erfüllung und enden doch ganz anders als dies erwartet wurde. Gottes Pläne haben Vorrang und da nützt auch alles wehren nichts. Das Werk gibt Einblick, welche Pläne wir selbst verwirklichen dürfen und worauf Gottes Pläne hinaus wollen. Der freie Wille des Menschen hat seinen gerechten Anteil, aber manchmal sind die entscheidenden Kreuzungen auch unabänderlich. Vier menschliche Schicksale zeigen in teilweise humorvolle Weise auf, wie wir unser Leben gestalten dürfen und wann es uns verwehrt wird, weil Plan Gottes Vorrang hat. Wie man dies erkennen kann, erfährt die Leserin und der Leser aus diesen wahren Geschichten - Band 1

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Seitenzahl: 113

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michelle_werner

Gottes Pläne

Wahre Geschichten - Band 1

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Margarethe – ein Leben lang gegen den Strom schwimmen

Marianne – wer dem Schicksal trotzt,…

Erich – ein Leben im Schmerz – für die Liebe

Rudolph – die Kunst wie man beides bekommt

Impressum neobooks

Vorwort

70% der Lottogewinner sind binnen eines Jahres wieder pleite, relativ viele Gewinner sterben in den ersten 3 Jahren, sei es durch eine Überdosis, Unfall, Überfall oder auf eine andere Weise.

Dies führt zwangsläufig zur Frage, was das Schicksal oder Gott mit den Menschen eigentlich vorhat.

Es geht es in diesem Werk darum, zu verstehen, was das Schicksal mit uns Menschen vorhat, ob wir auf irgendeine Weise Gottes Pläne lesen können, oder sogar selbst in die Pläne eingreifen können, vielleicht eigene Pläne verwirklichen dürfen?

Diese vier ausgewählten Biographien, sind genauso passiert, die Personen haben exakt das Nachfolgende erlebt und bieten uns die gesuchten Antworten zu Gottes Plänen.

Margarethe – ein Leben lang gegen den Strom schwimmen

Theodor Z. lebte zu einer Zeit, in der es noch einen Kaiser mitten in Europa gab, der dem Geschlecht der Habsburger entstammte.

Das “Du“ zwischen Eltern und Kindern war in dieser Zeit absolut unschicklich. Daher konnte man nicht sagen: „Papa hast du gut geschlafen?“ sondern es hieß: „Habt ihr gut geschlafen, werther Herr Vater?“

Damals hieß das Personal noch Gesinde, oder Dienstboten und man sandte kein E-Mail mit einer Arbeitsanweisung, sondern man läutete nach den Dienstboten.

Da man sich für eine moderne Gesellschaft hielt, hatte man auch keinen Einwand gegen sexuellen Verkehr, sofern es der Fortpflanzung diente.

Theodor war Großgrundbesitzer. Er hatte Felder, Wälder, Villen und auch ein standesgemäßes Schloss, in welchem er mit seiner Familie lebte. Seine Ehefrau Adele stand ihm zur Seite und freute sich darüber, eine so gute Partie mit ihrem Theo gemacht zu haben. Sie hatte Gesinde und Dienstboten, statt selbst ein Leben lang Gesinde sein zu müssen. Dafür dankte man Gott am Sonntag und der Pfarrer reservierte in der Kirche immer die erste Sitzreihe für Theo und Adele, denn sie waren für das Wohlergehen in der Gemeinde von großer Bedeutung. Viele Menschen waren von diesen Herrschaften abhängig, zumindest was das tägliche Brot und damit die Existenz betraf.

Um den Zeitgeist zu verstehen, werfen wir noch einen winzigen Blick in eine Büroordnung aus der damaligen Zeit –„ Deshalb sollte jeder verantwortungsbewusste Commis von seinem Lohn eine gewisse Summe zurücklegen, damit er bei Arbeitsunvermögen oder bei abnehmender Schaffenskraft nicht der Allgemeinheit zur Last fällt.“ Es gab also für Krankheit, Gebrechlichkeit und Alter nur die Eigenvorsorge oder gar nichts.

Kindersegen

Irgendwann fiel dem Herrn Pfarrer in der Messe auf, dass Adele wohl guter Hoffnung war und dass die Familie sehr bald Nachwuchs erhalten würde. Theo lief nur mehr mit geschwellter Brust herum und dies war auch nicht anders, als das zweite, dritte und vierte Kind unterwegs war. Im Schloss war bekanntlich keine Platznot und als vermögender Großgrundbesitzer konnte man sich auch nach Belieben Kindermädchen leisten, kurz gesagt, es gab keinen Grund, Gottes Willen nicht zu folgen. Theo hatte irgendwann in der Kirche den Satz gehört „Liebet und mehret euch“ und dies war für Theo ganz unmissverständlich.

Es dauerte auch nicht wirklich lange, bis der Pfarrer von der Kanzel freudig verkündigte, dass ‚wir wieder guter Hoffnung sind!“ Adele dachte kurz, dass der Pfarrer leicht reden hatte, er musste ja nicht so lange in diesem – doch – unangenehmen Zustand herum laufen. Der Kommunikationsstil des Pfarrers ‚wir sind guter Hoffnung‘ schien sich zu bewähren, denn auch heute noch sagen Ärzte im Spital „wie geht es uns denn heute?“

Der Storch hatte schon verstanden, dass wohl auch er zum Gesinde dieser Herrschaft zu gehören schien, denn die meisten Familien gaben nach vier Kindern ruhe, schon weil sie diese auch ernähren mussten. Aber der Storch musste in Theos Familie weiterhin Babys abliefern.

Es folgte das fünfte, sechste, siebente und mit kaum einem Abstand auch das achte und neunte Baby. Dem Pfarrer fielen gar keine neuen Worte bei der Taufe ein, denn alle Standards hatte er schon aufgebraucht. Theos Spenden anlässlich der Taufen an die Pfarrei wurden bescheidener, denn er meinte, schon genug geleistet zu haben.

Inzwischen war nicht nur die erste Kirchenbank, sondern auch schon die zweite Kirchenbank für diese Familie reserviert. Die Hebamme war schon geneigt, eine Tasche bei dieser Familie zu belassen, denn man wüsste nicht, wie sich die Dinge noch entwickeln. Das neunte Kind hieß übrigens Margarethe und man schrieb das Jahr 1898. Margarethe fragte sich, was sie bei dieser ganzen Kinderschar eigentlich noch sollte. Man nannte sie zwar nicht Nummer neun, aber besonders exklusiv kam sie sich auch nicht vor. Kannte der Storch keine andere Adresse, wo er die Babys abliefern konnte? Heute würde man vielleicht sagen, dass das Navi kaputt ist, aber so etwas gab es ja damals noch nicht.

Natürlich kamen die kleinen Kinder damals nicht in das elterliche Bett, denn sonst hätten diese ja auswandern müssen. Vielmehr gingen die Kinder zu ihren verschiedenen Nannys und dies war auch recht lustig.

Adele war sich nicht mehr so sicher, eine gute Partie erwischt zu haben, denn es gab in ihrem Leben nur mehr die Phasen Pränatal und Postnatal. Natürlich stellte auch sie sich in der Kirche einige Fragen. Hätte sie nicht schon genug Opfer gebracht? Durfte sie sich ihrem Ehemann verweigern? Das war wohl keine ernsthafte Frage, denn dies war die einzige Lösung die mit Garantie nicht ging. Kirche und Erziehung hatten dazu ganz klare Aussagen und daran konnte die kleine Adele auch nichts ändern. Als sie dies verstanden hatte, erreichte sie ein anderer Satz aus dem irgendwo, vielleicht sogar von Gott?

„Hast du schon einen Sohn geboren?“ hörte sie die sonore Stimme sagen und Adele musste unumwunden zugeben, dass sie neun Töchter hatte, aber keinen Sohn. Jetzt dämmerte Adele auch, was sich ihr Theodor wünschte und warum er so emsig war. „Und wenn ich gar keinen Jungen bekommen kann, was würde dies für meine Zukunft bedeuten?“ dachte Adele. Zu ihrem Schreck war sie sich nicht ganz sicher, ob sie diesen letzten Satz nur gedacht oder sogar laut ausgesprochen hatte. Die Messe war gerade bei der Wandlung angelangt und alle Gläubigen waren still, wodurch ihre Worte gut hörbar gewesen wären. Sie traute sich aber nicht, jemand aus der Familie zu fragen, ob sie etwas laut gesagt hätte. Stattdessen blickte sie verstohlen um sich, ohne jedoch Klarheit zu erlangen.

Einige Monate lang passierte nichts, jedenfalls nicht in dieser Hinsicht. Theo hatte sich in diesem strengen Winter eine Lungenentzündung eingefangen und einige Tage stand es sogar Spitz auf Knopf. Der Arzt hätte gern einen Aderlass durchgeführt, doch Adele setzte all ihr Geschick ein, dies zu verhindern. Sie wusste, dass der Aderlass schon in der Antike angewendet wurde, aber ihre Hebamme hatte ihr bei Gelegenheit verraten, dass viele Menschen dadurch auch zu Tode gekommen waren.

Als er das Schlimmste überwunden hatte, genas er mit großen Schritten und fuhr danach noch zur Kur, die seine vollständige Wiederherstellung besorgen sollte. Im Sommer war Theo wieder da und das mit all seiner Manneskraft.

Schon im Jänner hatte der Herr Pfarrer zu verkünden, dass „wir wieder Gottes Segen empfangen haben!“ Adeles einzige Sorge war, ob es diesmal ein Sohn werden würde. Um es kurz zu machen, es wurde nicht, Margarethe bekam wieder eine Schwester. Vielleicht sind ja die Jungs da oben ausgegangen oder es gab einen Überschuss an Mädchen, der abgebaut werden musste.

Kaum entbunden musste sich der Storch erneut für einen Einsatz vorbereiten und so kam auch das elfte und zwölfte Baby zur Welt. Noch immer war die einzige Farbe in den Kinderzimmern rosa. Adele war das gar nicht recht.

Lass doch einmal die Stiefel an

Irgendwann forderte Adele ihren Theodor dazu auf, im Bett doch einfach die Stiefel anzulassen, wenn sie es täten, denn sie hatte gehört, dass nur so Söhne gezeugt werden könnten. Adele fand das zwar ein bisschen dumm, aber sie wollte nichts unversucht lassen und sie hatte ja auch schon eine Menge anderer Dinge versucht, die nicht gefruchtet hatten, also kam es darauf auch nicht mehr an.

Es klappte und das dreizehnte Kind war ein kleiner Karli, der erste Stammhalter in der Division und nun wäre wohl alles gut, dachte Adele.

Theodor hingegen dachte ganz etwas anderes. Er wusste nun, wie man einen Sohn zeugt und daher zog er seine Stiefel nun im Bett überhaupt nicht mehr aus, was Adele nicht ganz so gefiel, denn es waren Reiterstiefel, die hinten spitze Sporen haben.

Sonntags, wenn die Familie zur Kirche ging, mussten die Mädchen in zweier Reihen der Größe nach antreten und dann sahen sie wie die Orgelpfeifen aus, die ganz artig zur Kirche stapften. Auch die zweite Kirchenbank war inzwischen überfüllt und so überlegte der Pfarrer, ob er die Familie vielleicht auf den linken und rechten Block aufteilen sollte, aber er entschied sich dann doch, die dritte Reihe für die Familie zu reservieren.

Das Schloss, in dem die Familie aufwuchs war sehr weitläufig, so dass alle genug Platz hatten, aber wenn sie alle zu Tisch kamen, so sah es doch ein bisschen wie in einem Mädchenpensionat aus. Theodor blickte ganz stolz auf ‚sein Werk‘ und er hatte keinen Moment Zweifel, ob sein Weg der richtige wäre. Seine Geschäfte liefen prächtig, die Felder brachten tolle Erträge und er ging sogar dazu über, Teile seines Besitzes an Pächter zu vergeben, weil er sie dadurch auch besser in die Verantwortung einbeziehen konnte und sich dies wieder positiv auf die Erträge auswirkte. Schließlich musste er ja eine große Familie ernähren. Seine Adele kümmerte sich um das Gesinde fürs Haus und er kümmerte sich um die Geschäfte. Darüber brauchte man nicht miteinander zu sprechen, dachte Theodor und emanzipatorische Bewegungen gab es damals noch nicht.

In der Schule wurden die Kinder mit Samthandschuhen angefasst, denn alle wussten dass dieser Familienvater alleine eine Menge Arbeitsplätze sicherte. Zudem machte Theodor zuweilen größere Spenden und so war es ganz selbstverständlich, wenn die Lehrer auch kostenlos diesen Kindern Nachhilfe gaben, wenn es wirklich nötig war.

Die Kinder entwickelten sich ganz unterschiedlich, sie hatten nur einen gemeinsamen Nenner, jenen den kleinen Karli zu quälen. Er war als Hahn im Korb mehr den Streichen ausgesetzt, als alle anderen Kinder. Daher zog sich Karli auch immer mehr zurück und entwickelte sich, trotz der großen Kinderschar, oder auch genau wegen ihr, als Einzelgänger. Stundenlang war er im Wald verschwunden und erschuf sich dort seine eigene Phantasiewelt von Drachen, Rittern, Helden und anderen Figuren.

Die Pfeife

Eines Tages hatte er ein Taschenmesser geschenkt bekommen und er fand sehr schnell heraus, dass man damit toll schnitzen konnte, eigentlich was man wollte. Natürlich verletzte er sich dann und wann, aber da ein Junge keinen Schmerz kannte, erfuhr niemand etwas davon. Sein Großvater war für Karli eine starke Bezugsperson. Von ihm hatte er heimlich das rote Taschenmesser zugesteckt bekommen. Dort war er das einzige Kind, war etwas Besonderes, wurde respektiert und war auch Großvaters Held. Der sagte immer, dass es eine heldenhafte Tat ist, unter so vielen Schwestern aufzuwachsen und dem konnte Karli nur voll und ganz beipflichten. „Wenn ich groß bin“, sagte Karli zu Großvater, „dann werde ich genauso wie du!“ Daraufhin zündete sich der Großvater seine Pfeife an und genoss das Leben. Auf Karli machte es einen großen Eindruck, wenn die weißen Rauchwölkchen wie bei einer Lokomotive aufstiegen.

Karli musste unbedingt eine solche Pfeife haben und so ging er wieder in den Wald, wo er auf die Idee kam, sich eine eigene Pfeife zu schnitzen. Dieses Vorhaben war allerdings verdammt schwer. Er glitt immer wieder mit seinem Messer aus oder rutschte ab. Bisher hatte er an einem Holzstück immer nur außen geschnitzt, aber bei der Pfeife musste ein Hohlraum entstehen, genau mitten im Holz und das war mit einem kleinen Taschenmesser verdammt schwierig. Er verletzte sich mehrfach, musste immer wieder ein paar Tage pausieren, weil es so stark blutete und dadurch geriet er mit seinem Plan ziemlich in Verzug.

Eines Tages, als es in der Schule wieder recht langweilig war, kam ihm die zündende Idee. Gleich nach der Schule eilte er in den Wald und suchte nach einem großen Pilz oder einer ähnlichen Pflanze. Die meisten waren zu klein, er brauchte eine stattliche Erscheinung für seine Pfeife. Die allerschönste Pflanze grub er behutsam mit seinen Händen aus und legte diese an einen ganz besonderen Platz, damit die Sonne sie in den nächsten Tagen trocknen könnte.

Karli ging dann nach Hause und freute sich über sein neues Geheimnis. Er wollte aber niemand davon erzählen, denn Erwachsene konnten echte Spaßbremsen sein. Wenn überhaupt, dann würde er die Pfeife nur heimlich dem Großvater zeigen.

Dass seine Mutter inzwischen das vierzehnte Kind geboren hatte, interessierte ihn überhaupt nicht. Es war übrigens wieder ein Mädchen. Karli war es schon aufgefallen, dass der Pfarrer am Sonntag immer zuerst seine Mutter ansah und offenbar taxierte.

Damals gab es weder das Internet noch viele schlaue Bücher in denen sich Karli schlau hätte machen können, was das für eine Pflanze war, die er hier auserkoren hatte. Er kannte nur Champignons, Pfifferlinge, die mit den weißen Tupfen auf dem roten Schirm, aber diese Pflanze hatte er noch nie gesehen und so setzte er sein Vorhaben weiterhin um. Mit diesem Material ging auch das Schnitzen gut voran, obwohl man jetzt noch viel vorsichtiger sein musste, denn die Pflanze war viel weicher als das Holz. Da konnte man schnell ein Stück zu viel abschneiden.