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Antike Rhetorik und Neuro-Linguistisches Programmieren - Diese Disziplinen liegen tausende von Jahren auseinander und dennoch haben sie vieles gemeinsam: Beide beschäftigen sich mit der Wirkung der Sprache und des Sprechens auf andere und beide haben sich dafür einen Wertekanon geschaffen, auf dem die jeweiligen Handlungsanweisungen beruhen. Fanny Siegel beschäftigt sich mit diesen Wertesystemen und stellt sie gegenüber, die Grundannahmen der antiken griechischen und römischen Rhetorik auf der einen und die NLP-Grundannahmen auf der anderen Seite. Welche antiken rhetorischen Grundannahmen sind noch heute aktuell und finden möglicherweise sogar schon in der modernen, NLP-basierten Rhetorik Anwendung? Was kann NLP noch von der antiken Rhetorik lernen? Und wie können diese beiden Disziplinen, die wissenschaftlich nach wie vor getrennt untersucht werden, gemeinsam betrachtet werden?
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Seitenzahl: 81
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Einleitung
Was ist Neurolinguistisches Programmieren?
2.1 Begriff und Inhalte
2.2 Entstehung und Wurzeln des NLP
2.2.1 Richard Bandler
2.2.1.1 Gestalttherapie nach Fritz Perls
2.2.1.2 Die ersten Gruppen der Jahre 1972 und 1973
2.2.2 John Grinder modelliert Bandler
2.2.3 Gregory Bateson
2.2.3.1 Kybernetische Erkenntnistheorie
2.2.3.2 Kommunikationstheorie
2.2.3.3 „Double-Bind“-Hypothese zur Schizophrenie
2.2.4 Die Begegnung mit Virginia Satir – Familientherapeutin
2.2.5 Palo-Alto-Gruppe
2.2.6 Hypnotherapeut Milton H. Erickson
2.2.7 Eine Übersicht
Grundannahmen des Neurolinguistischen Programmierens
3.1 Was sind Grundannahmen?
3.2 Grundannahmen des NLP und Erläuterung derer
Rhetorische Grundannahmen aus der Antike
4.1 Die Begründung der Rhetorik in der Antike
4.2 Anforderungen an Rhetoren
4.2.1 Zur Umwelt
4.2.2 Zum Verhalten
4.2.3 Zu den Fähigkeiten
4.2.4 Zu den Glaubenssätzen und Werten
Grundannahmen des Neurolinguistischen Programmierens im Vergleich zu antiken rhetorischen Grundannahmen
Zusammenfassung und Aublick
Literaturverzeichnis
In der vorliegenden Bachelorarbeit sollen zwei zeitlich sehr weit auseinander liegende Themengebiete zusammengeführt und in Erfahrung gebracht werden, ob sie inhaltlich auch so weit voneinander entfernt sind. Neurolinguistisches Programmieren und Rhetorik der Antik weisen zwar Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf, aber in welchen Kriterien ist ein Vergleich überhaupt möglich. Das stellt die Untersuchungsaufgabe dar. Die Erkenntnis, dass ein modernes Kommunikations- und Therapiekonzept seine Wurzeln bereits vor über 2000 Jahren in Griechenland und dem Römischen Reich hat, wäre mehr als spannend.
Da sich die Autorin mit dem Neurolinguistischen Programmieren in der Anwendung beschäftigt, hatte sie das Interesse an einer Arbeit in dieser Richtung. Desweiteren sind die wissenschaftlichen Errungenschaften der Rhetorik der Antike, wie es zumindest Sprechwissenschaftlern und anderen rhetorisch versierten und interessierten Personen bekannt ist, noch heute nicht nur die Grundlage, sondern der Großteil des Wissens in diesem Bereich. Nun stellt sich die Frage, ob ein Modell für effektivere Kommunikation, nämlich das Neurolinguistische Programmieren (im Verlauf der Arbeit als NLP bezeichnet), nicht ebenso die Grundlagen jener Zeit zu eigen hat.
Es wird ein ganz bestimmtes Kriterium zum Vergleich genutzt: Im NLP gibt es sogenannte Grundannahmen, bestimmte Werte, die dem erfolgreichen Arbeiten mit den Techniken vorausgestellt werden und für die Anwender quasi die Bedingungen darstellen. Daraus ergibt sich die Frage, ob es genau so etwas auch bereits in der griechischen und römischen Antike gab. Wenn ja, wo kann man so etwas finden? Zuallererst werden Originalschriften aus der Antike untersucht und danach abgewogen, welche Kriterien für den Vergleich am besten geeignet sind.
Im darauffolgenden Kapitel Zwei wird zunächst auf den Begriff des Neurolinguistischen Programmierens eingegangen: Was ist das überhaupt und wie kommt diese Bezeichnung zustande? Anschließend wird geklärt, wie NLP entstanden ist, wo es seine Wurzeln hat. Welche theoretischen Grundlagen werden hier verwendet? Fließen Aspekte aus der Praxis ein? Wer waren die Menschen, die dieses Konzept entwickelten und auf welche Persönlichkeiten und Erkenntnisse bezogen sie sich?
Kapitel Drei wird erklären, was die Grundannahmen sind, wie sie zustande kamen und was sie genau beinhalten.
Im zweiten Teil der Arbeit werden die historischen Wurzeln untersucht. Wie entstand die Rhetorik überhaupt? Wie hat sie sich bis Ende der römischen Antike entwickelt und was wurde vermittelt? Letzterer Punkt ist dann der Ausgangspunkt für die Suche nach geeigneten Kriterien zum Vergleich.
In der Annahme, dass es auch damals schon gewisse Richtlinien und Vorgaben gab, soll im letzten Teil der Vergleich mit den jeweiligen Kriterien durchgeführt werden.
Ein weiteres Ziel ist, einen Raum für weiterführende Arbeiten zu schaffen. Die Bachelorarbeit soll dabei als Grundlage für eine Masterarbeit und mögliche spätere Promotion dienen.
Neurolinguistisches Programmieren klingt zunächst nach Informatik. Was verbirgt sich nun aber genau dahinter beziehungsweise der Abkürzung NLP?
Eine dreiteilige Definition liefert Alexa Mohl (2002, 10 ff.). Sie sagt „NLP ist die Veränderung mentaler Verhaltensmuster.“
Hierzu verdeutlicht sie zunächst die Begriffsgenese wie folgt: „Neuro-“ bezieht sich auf das menschliche Gehirn. In diesem finden neuronale Prozesse statt, die sowohl Verdauungs- und Bewegungsvorgänge des gesamten Organismus, als auch unsere Gedanken- und Gefühlswelt steuern. NLP beschäftigt sich genau mit diesen Abläufen, die schließlich das ganze Leben eines Menschen und damit auch sein tagtägliches Verhalten begründen. Vor allem unerwünschte Verhaltensweisen sind im Fokus, denn diese möchte man meist gerne ablegen.