Hackerangriff mit Folgen - Charlie Richards - E-Book

Hackerangriff mit Folgen E-Book

Charlie Richards

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Beschreibung

Den Frieden bewahren: Als ein Löwenwandler einen Fremden erwischt, der seine Systeme hackt, entdeckt er am unwahrscheinlichsten Ort eine besondere Person. Vor über fünfzig Jahren erklärte sich Vincentius Goldstein bereit, dem Wandlerrat beizutreten, mit der ausdrücklichen Absicht, deren Technologie in die Zukunft zu bringen. Immerhin hatte er Spaß daran gehabt, sich selbst hineinzuhacken und wusste, dass es nicht sicher war. Jetzt, da er das getan hat, stellt er fest, dass die beinahe täglichen Meetings und ständigen Streitereien seine Geduld auf die Probe stellen. Vincentius bevorzugt die Abgeschiedenheit seines Computerraums. Als er jemanden erwischt, der sich in sein System hackt, empfindet er zum ersten Mal seit Jahrzehnten Aufregung. Nachdem er herausgefunden hat, wo sich der Hacker befindet, schickt Vincentius einen Ermittler des Rates zu ihm. Zu seiner Überraschung erkennt Vincentius den Mann als seinen Gefährten, als der Ermittler mit dem Hacker, einem kleinen Perlhuhn-Wandler namens Cho, zurückkehrt. Trotz der Anziehungskraft zwischen Gefährten fürchtet Cho ihn. Immerhin hat Vincentius Cho kidnappen und aus der sicheren Umgebung seiner Schwarmkameraden wegbringen lassen. Wird Vincentius herausfinden, wie er die Gunst seines Gefangenen gewinnen kann, oder das Beste verlieren, was ihm in über dreihundert Jahren passieren konnte? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Weltordnung der Wandler ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing. Länge: rund 34.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

ÜBER CHARLIE RICHARDS

LESEPROBE:

Hackerangriff mit Folgen

Den Frieden bewahren: Als ein Löwenwandler einen Fremden erwischt, der seine Systeme hackt, entdeckt er am unwahrscheinlichsten Ort eine besondere Person.

Vor über fünfzig Jahren erklärte sich Vincentius Goldstein bereit, dem Wandlerrat beizutreten, mit der ausdrücklichen Absicht, deren Technologie in die Zukunft zu bringen. Immerhin hatte er Spaß daran gehabt, sich selbst hineinzuhacken und wusste, dass es nicht sicher war. Jetzt, da er das getan hat, stellt er fest, dass die beinahe täglichen Meetings und ständigen Streitereien seine Geduld auf die Probe stellen. Vincentius bevorzugt die Abgeschiedenheit seines Computerraums. Als er jemanden erwischt, der sich in sein System hackt, empfindet er zum ersten Mal seit Jahrzehnten Aufregung. Nachdem er herausgefunden hat, wo sich der Hacker befindet, schickt Vincentius einen Ermittler des Rates zu ihm. Zu seiner Überraschung erkennt Vincentius den Mann als seinen Gefährten, als der Ermittler mit dem Hacker, einem kleinen Perlhuhn-Wandler namens Cho, zurückkehrt. Trotz der Anziehungskraft zwischen Gefährten fürchtet Cho ihn. Immerhin hat Vincentius Cho kidnappen und aus der sicheren Umgebung seiner Schwarmkameraden wegbringen lassen. Wird Vincentius herausfinden, wie er die Gunst seines Gefangenen gewinnen kann, oder das Beste verlieren, was ihm in über dreihundert Jahren passieren konnte?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.

Weltordnung der Wandler ist ein Spin-Off der Reihe Die Wölfe von Stone Ridge. Die Reihen können unabhängig voneinander gelesen werden, dies idealerweise entsprechend der Nummerierung der Bände innerhalb der Reihe. Aufgrund der Überschneidungen innerhalb der verschiedenen Reihen, die in der Welt von Stone Ridge angesiedelt sind, empfiehlt es sich, die Bände entsprechend ihrer Reihenfolge innerhalb der gesamten Welt zu lesen. Eine Übersicht über die empfohlene Lesereihenfolge gibt es auf der Website von Me and the Muse Publishing.

Länge: rund 34.000 Wörter

CHARLIE RICHARDS

Hackerangriff mit Folgen

Weltordnung der Wandler 1

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Hacking the Consequences“:

Charlie Richards

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2021

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Widmung

Die Kämpfe, die zählen, sind nicht die um Goldmedaillen. Die Kämpfe in sich selbst – die unsichtbaren, unvermeidlichen Kämpfe in jedem von uns – das ist, worauf es ankommt.

~ Jesse Owens

Kapitel 1

Ratsmitglied Vincentius Goldstein wehrte sich gegen ein Gähnen. Vielleicht war es nicht seine beste Idee, bis in die frühen Morgenstunden wach zu bleiben und Codezeilen zu schreiben, wenn er eine Ratssitzung an diesem Vormittag hatte. Trotzdem hasste er es, ein Projekt zu beginnen und es halb fertig zu lassen.

Ja, wir haben alle unsere Macken.

Jetzt hatte er Probleme, die Augen offen zu halten, als er dem Jammern von Ratsmitglied Sasha Delaney zuhörte. Der Kojotenwandler erzählte immer wieder, wie Ex-Ratsmitglied Paraben Krakow ihn manipuliert hatte. Jeder kannte jedoch die Wahrheit. Sasha war ein bigottes, machtgieriges Arschloch, und er hatte gedacht, dass sich mit Paraben zu verbünden der richtige Weg war, mehr Anerkennung zu erlangen.

Sein Plan war ernsthaft fehlgeschlagen und enthüllte seinen Verrat.

Leider war es durch Ratsgesetz erforderlich, dass Sasha die Gelegenheit gegeben wurde, seine Seite der Geschichte vor seinen Kollegen – den anderen Ratsmitgliedern – darzustellen, bevor ein Urteil gefällt wurde.

„Du behauptest also, dass deine Bemühungen, Ratsmitglied Colearian zu entfernen, tatsächlich von Krakow inszeniert wurden und du es nur ausgeführt hast?“

Nach Vincentius’ Meinung klang Ratsmitglied Nigel Granis – ein sibirischer Tiger-Wandler – genauso gelangweilt, wie er selbst sich fühlte.

„Ja, das ist richtig“, verkündete Sasha. „Ich dachte, wir machen das Richtige.“ Der Mann verwandelte seine Gesichtszüge in einen zerknirschten Ausdruck, der überhaupt nicht zu ihm passte. „Auch wenn Paraben einige Dinge tat, die eindeutig illegal sind, machten einige seiner Ideale Sinn.“ Nach einem Räuspern änderte Sasha es zu: „Machen Sinn. Wir müssen Ratsmitglieder entfernen, die sich für Veränderungen einsetzen, die uns schwächen. Gestaltwandler meine ich. Als Art.“

Vincentius straffte seine Schultern und hob sein Kinn, als er seine Augen verengte. „Du hast Recht.“ Das verursachte überraschte Blicke von einigen der anderen im Raum. Vincentius war kaum dafür bekannt, Sasha zuzustimmen, da er den Mann vor Jahrzehnten als bigott eingestuft hatte. „Wir müssen tatsächlich Ratsmitglieder entfernen, die unsere Spezies schwächen.“ Er konnte sich nicht helfen und lächelte Sasha böswillig an. „Zum Beispiel ein Ratsmitglied, das nicht erkennt, dass wir uns mit der Zeit ändern müssen oder vom Aussterben bedroht sind.“ Vincentius verengte die Augen und fügte hinzu: „Oder ein Ratsmitglied, das nicht bereit ist, die Geschenke des Schicksals anzunehmen.“

Sasha biss die Zähne zusammen und ein Muskel zuckte sichtbar unter seiner Haut. Mit finsterem Gesichtsausdruck schluckte er schwer genug, um seinen Adamsapfel zum Hüpfen zu bringen. Vincentius stellte sich vor, er könnte Dampf aus den Ohren des Mannes kommen sehen, als der in Gedanken nach einer brauchbaren Antwort suchte.

Der Kojotenwandler hatte keine Chance.

„Dann glaube ich, dass es Zeit für eine Abstimmung ist“, sagte Ratsmitglied Lorian Bakerman, ein Büffelwandler. „Alle, die dafür sind, Ratsmitglied Sasha Delaney wegen Verbrechen, die mit seinem Amt nicht zu vereinen sind, aus dem Rat zu entfernen, erheben jetzt ihre Hand.“ Während er sprach, hob Lorian seine Hand und machte damit mehr als offensichtlich, welche Meinung er vertrat.

Vincentius, Nigel und Ratsmitglied Regales Colearian hoben sofort die Hände. Das überraschte Vincentius nicht im Geringsten. Nigel war mit seiner Verachtung offen gewesen. Darüber hinaus hatte Regales persönliches Interesse daran.

Sasha hatte Regales’ Gefährten, einen Ex-Navy-Seal namens Armand Theodore Conway – Theo für seine Freunde – angegriffen. Der Mensch hatte schnell militärische Geheimhaltung und Fähigkeiten eingesetzt, um den Kojotenwandler in seine Schranken zu verweisen.

Obwohl Vincentius nicht die Gelegenheit gehabt hatte, viel mit dem Mann zu sprechen, hofft er, das irgendwann ändern zu können.

Ebenfalls nicht überraschend, hob ihr neuestes Mitglied, Ratsmitglied Shane Alvaro – der frühere Beta des Stone Ridge Wolfswandler-Rudels – seine Hand. Seine Abstimmung wurde von der des Ratsmitgliedsmitglieds Aiden Ridgeston begleitet – einem Hirschwandler. Die Abstimmung war einstimmig.

Das achte und letzte Ratsmitglied im Raum, Georgio Peregrine, durfte nicht wählen. Dies lag daran, dass die Handlungen des Elchwandlers auch untersucht wurden. Georgio hatte Sasha geholfen, den Putsch vorzubereiten, der Regales und Theo fast das Leben gekostet hätte.

Der einzige Unterschied zwischen den beiden war, dass Georgio sich gegen Sasha gewendet und eine Aussage gemacht hatte.

Vincentius war nicht ganz davon überzeugt, dass Georgios Handlungen darauf zurückzuführen waren, dass er wirklich reumütig war. Die andere Möglichkeit war, dass er klüger war als Sasha und, wie eine Ratte das sinkende Schiff verließ, erkannt hatte, dass sie kurz davor waren, erwischt zu werden, weshalb er wie der ahnungslosere der beiden erscheinen wollte. Vincentius plante herauszufinden, ob er wirklich nur den Dummen spielte, oder wirklich so vertrauensvoll war und sich von den falschen Leuten beeinflussen gelassen hatte.

Deshalb war Vincentius die ganze Nacht wach gewesen und hatte Codes geschrieben. Er hatte einen virtuellen Wurm geschaffen, der eine Hintertür in Georgios Computersysteme schaffen würde. In diesem Moment lief das Programm und durchsuchte die Dateien des Mannes.

Wenn Vincentius zu seinem Haus zurückkehrte, so hoffte er, würde er verdammt viele Akten zu überprüfen haben.

„Es ist einstimmig“, sagte Lorian. Er deutete auf Vollstrecker Delanrue Drudeson, einen Komodo-Waranwandler, der vor allem als Verhörspezialist des Rates arbeitete. „Bitte bring Sasha ins Blaue Zimmer.“

„Verdammt, du kannst mir das nicht antun“, rief Sasha, als er aufsprang. Er wich vor Delanrues Berührung zurück. „Ich bin ein Ratsmitglied!“

„Nicht mehr.“ Regales’ Ton war schroff und enthielt einen Hauch von einem Knurren.

„Das ist alles deine Schuld!“, behauptete Sasha und stürzte sich auf Georgio. Er begann sich zu verwandeln, was Georgio dazu veranlasste, von seinem Stuhl zu springen und rückwärts zu stolpern.

Delanrue war schneller. Innerhalb von Sekunden nahm ein gewaltiger Komodo-Waran fast ein Drittel des freien Platzes in dem runden Raum mit fast zwanzig Metern Durchmesser ein. Der Waran schnappte mit den Kiefern und fing Sashas Kojoten mit seinen sehr scharfen Zähnen ein. Der Kojote wand sich und zappelte, japste und kläffte, aber Delanrue schien es kaum zu bemerken, als er zu einer Tür stapfte.

Dane Drudeson öffnete die Tür für seinen jüngeren Bruder in Tierform und das Ex-Ratsmitglied in Kojotenform. Mit einem Schlag seines Schwanzes verschwanden der Komodo-Waran und sein Gefangener aus dem Raum. Dane folgte, wahrscheinlich mit der Absicht, die anderen Türen zu öffnen, die nötig waren, um den Blauen Raum zu erreichen.

Vincentius atmete tief ein und versuchte, seinen rasenden Puls zu beruhigen. Obwohl er wusste, dass Delanrue sich nicht gegen den Wandlerrat stellen würde, war der Mann immer noch verdammt beeindruckend … und einschüchternd. Vincentius’ Löwe brummelte unbehaglich in seinem Hinterkopf.

Vincentius hatte Jahre gebraucht, um sich daran zu gewöhnen, mit so vielen dominanten Persönlichkeiten im selben Raum zu sitzen.

„Das war dramatisch“, witzelte Ratsmitglied Alvaro. Ein Grinsen umspielte die Lippen des Wolfswandlers. „Ist er immer so …“ Er winkte abwesend mit der Hand und schien nach dem richtigen Wort zu suchen.

„Schwer festzunageln?“, schlug Aiden vor.

„Theatralisch?“, warf Nigel ein.

Shane summte und gab dann zu: „Ich dachte egozentrisch und egoistisch, aber sicher. Wir können eure Vorschlägen nehmen.“

Vincentius gluckste und entspannte sich auf seinem Stuhl. Er sah ein Lächeln auf einigen Gesichtern der anderen Männer. Zwei lachten. Sogar einige der Vollstrecker – die normalerweise ziemlich gut darin waren, stoisch und unberührt zu wirken – grinsten.

„Ich weiß nicht, was sein Problem ist“, grummelte Lorian kopfschüttelnd. „Es ist nicht so, dass Sasha von Verhörspezialist Delanrue verletzt wird. Das Blaue Zimmer ist eine Lounge.“

„Sein Problem ist, dass er gerade seine Macht verloren hat.“ Shane entspannte sich auf seinem Stuhl und rieb sich den Rücken, als er es sich bequem zu machen schien. „Das war ein verdammt großer Komodo-Waran. Ich habe noch nie einen bei der Verwandlung gesehen.“

Lachend nickte Regales. „Wir haben Glück, dass die Brüder Drudeson uns treu ergeben sind.“

„Also.“ Nigel wandte seine Aufmerksamkeit auf Georgio, der wieder auf seinem Platz saß und unruhig erschien. „Georgio.“

Nach dreißig Minuten waren sie sich einig, dass Georgio nicht aus dem Rat entfernt werden würde. Stattdessen wurde der Elchwandler für drei Monate auf Bewährung gesetzt. Seine Bewegungen würden überwacht, seine Konten überprüft und er würde nicht in Ratssitzungen abstimmen.

Wenn Georgio während dieser Zeit seine guten Absichten unter Beweis stellen konnte, würde er wieder die vollen Aufgaben eines Ratsmitglieds übernehmen.

Der Vollstrecker Theron Ruddiman begleitete Georgio aus dem Raum. Dem großen Kodiak-Bärenwandler war befohlen worden, ihn nach Hause zu bringen. Von dort aus sollte der Vollstrecker einen Zeitplan für ein Team von Vollstreckern aufstellen, die beim Haus des Ratsmitglieds rund um die Uhr auf Patrouille sein sollten.

Der Plan würde vom obersten Vollstrecker des Rates, Mycroft Portent, überprüft und genehmigt. Mycroft war ein äußerst dominanter Gepardenwandler mit einem scharfen Verstand. Er war auch ein schlauer Kämpfer.

Vincentius hatte gesehen, wie der Mann sogar Theron besiegt hatte, als der aufmüpfig geworden war. Mycrofts Worte. Der Mann mochte Ordnung und hielt alles extrem reglementiert.

Das hat Vor- und Nachteile.

Vincentius erhob sich von seinem Stuhl und streckte die Arme über den Kopf. Sein Rücken knackte leise, und er stöhnte. Er ließ seine Augenlider zufallen und träumte davon, ein langes Nickerchen zu machen.

„Bist du okay?“

Vincentius spürte, wie ein Ellbogen gegen seine Seite stieß und hörte Aidens Frage. Er öffnete die Augen und erkannte, dass er länger dort gestanden haben musste, als er gedacht hatte. Jeder außer Aiden, sowie ihre persönlichen Vollstrecker, hatte den Raum verlassen. Vincentius nickte und zwang sich zu einem müden Lächeln.

„Ich habe bis in die frühen Morgenstunden gearbeitet“, gab Vincentius zu, bevor er sich mit den Händen über das Gesicht rieb. Er wehrte sich gegen ein Gähnen, scheiterte, und bedeckte seinen Mund mit der Hand.

„Ich würde fragen, ob du an etwas Spaßigem gearbeitet hast, aber ich denke, du und ich haben ganz unterschiedliche Vorstellungen davon, was Spaß macht.“ Aiden schob seine Hand in die Taschen seiner Hose und zog das Material straff um seine Leistengegend. Er senkte die Stimme. „Also, was denkst du über das neue Ratsmitglied?“

Vincentius lenkte seine Gedanken weg von dem anrüchigen Pfad und dachte über Aidens Frage nach. Er konnte vor niemandem zugeben, dass, wenn er und Aiden nicht beide Ratsmitglieder gewesen wären, er versucht hätte, sich an den Arsch des Mannes ranzumachen. Obwohl es keine Regel war, die in den Gesetzesbüchern oder so niedergeschrieben stand, gab es ein allgemeines Einverständnis.

Selbst zu den Zeiten, als Frauen noch Ratssitze besetzt hatten – Aiden hatte die letzte vor über achtzig Jahren abgelöst – schliefen männliche und weibliche Ratsmitglieder nicht miteinander.

Außerdem war Vincentius ziemlich sicher, dass Aiden nicht in seine Richtung tendierte oder auch nur merkte, dass er bisexuell war.

Das war in Ordnung.

„Nun, er wird den Rat definitiv ein wenig aufrütteln, wenn man seinen Hintergrund und all die Informationen bedenkt, die er über diese Wissenschaftler hat, die Krakow vor uns versteckt hat. Vielleicht gibt er uns neue Einblicke in das Leben der Menschen. Viele von ihnen leben als Gefährten in Stone Ridge.“

Vincentius hasste die Tatsache, dass er nicht bemerkt hatte, dass Ex-Ratsmitglied Paraben Krakow alle im Rat angelogen hatte. Selbst die Tatsache, dass niemand sonst es gemerkt hatte, ließ ihn sich nicht besser fühlen. Er verschränkte die Arme vor der Brust, als er die Stirn runzelte und auf den Holzboden schaute.

„Wie läuft die Datenauswertung von Krakows Dateien?“

Vincentius knurrte tief in seiner Kehle und gab zu: „Nicht so gut, wie ich gehofft hatte. Er versteckte entweder seine technologischen Fähigkeiten, oder er hat jemanden in seinen Diensten, der verdammt gut ist.“ Er drehte sich zu den Türen um und fiel in Aidens Schritt ein, als der losging. „Ich habe so viele Sackgassen erwischt und so viele falsche Spuren gefunden, es ist lächerlich.“

„Verdammt, das tut mir leid.“

Vincentius zuckte die Achseln. Da alle Wandler-Dateien durch versteckte Datenbanken im Darknet geleitet werden mussten, damit sie nicht in die Hände ahnungsloser Menschen geraten konnten, war es kein Wunder, dass die Antworten schwer zu finden waren. Diejenigen, die solche Dinge einrichteten, waren normalerweise ohnehin fantastische Hacker.

„Ich muss nur herausfinden, wer von Krakows Angestellten dahintersteckt, und dann dessen Signatur herausfinden. Jeder Hacker hat eine.“ Als Vincentius den verständnislosen Ausdruck auf Aidens Gesicht sah, obwohl er nickte, unterdrückte er ein Lachen. Er konnte sich ein wenig mitreißen lassen, wenn er über seine Interessen sprach. „Ich werde weiter daran arbeiten. Zumindest habe ich mit Ratsmitglied Alvaro hier Zugang zu jedem einzelnen Bericht, den uns die Stone Ridge-Wölfe geschickt haben. Ich kann sie verwenden, um rückwärts zu arbeiten.“

„Toll. Ich bin froh, das zu hören.“ Aiden packte seine Schulter und der blonde Hirschwandler lächelte ihn an. „Ich habe gehört, dass Ratsmitglied Alvaro ein großer Fan von Poker ist. Er und seine Frau veranstalten am Samstag einen Meet and Greet-Pokerabend. Gehst du hin?“

Vincentius nickte. „Das tue ich.“ Er hatte noch nie mit einem der Ratsmitglieder Poker gespielt. Tatsächlich konnte er sich nicht erinnern, mit ihnen irgendetwas in der Freizeit gemacht zu haben. „Es sollte … interessant sein.“

Ich habe ja gesagt, dass Shane unsere langweiligen Ärsche aufrütteln wird.

Er lachte innerlich über sich.

Aiden gluckste leise. „Ja. Das ist ein guter Weg, um es auszudrücken.“ Sie kamen zu einer T-Kreuzung, wo der andere Mann winkte und sich nach links wandte. „Bis später.“

Vincentius winkte und ging nach rechts, in Richtung Parkhaus und nach Hause. Er wurde von dem Ratsvollstrecker flankiert, der ihm zugewiesen war, während er sich innerhalb der Mauern des Ratsgebäudes befand. Jedes Ratsmitglied hatte einen, und in der Regel wurden sie als ein Freund betrachtet. Seiner war Tideus Solverman, ein großer Salzwasserkrokodilwandler. Sein persönlicher Wächter und bester Freund Seever Kerns, ebenfalls ein Löwenwandler, mit dem er zusammen aufgewachsen war, sorgte für Vincentius’ Sicherheit zu Hause. Zur Hölle, der Mann führte praktisch seinen Haushalt. Seever war bei ihm und flankierte ihn, nachdem er die zentrale Kammer verlassen hatte.

Nachdem Vincentius jeden der beiden Männer über die Schulter angesehen hatte, fragte er: „Was ist mit euch? Seid ihr Pokerspieler? Wollt ihr mit?“ Er erinnerte sich, dass Seever ein oder zwei Mal gespielt hatte, aber es war immer Vincentius’ Idee gewesen. Tideus war ihm erst zwei Jahre zuvor zugewiesen worden, und er wusste immer noch nicht viel über den massigen, kräftigen Mann. Wenn keiner der beiden mitgehen wollte, wusste Vincentius, dass er darauf zählen konnte, dass sie jemanden fanden, der gehen wollte, während sie noch in der Lage sein würden, ihre Aufgaben zu erledigen.

„Wenn du anbietest, komme ich mit“, antwortete Tideus und grinste breit. „Ich werde euch allen zeigen, wie es gemacht wird.“

Seever schnaubte. „Das hättest du wohl gerne. Ich werde dir in den Arsch treten.“

Vincentius grinste und freute sich, dass er Männer dabei haben würde, die er als Freunde betrachtete.

Mehr als bereit, nach Hause zu kommen, um ein Nickerchen zu machen, stieg Vincentius auf den Rücksitz des SUVs. Er rückte seinen Schalensitz ganz nach hinten und vertraute darauf, dass Seever ihn nach Hause fuhr.

Der Piepton seines Telefons drang in Vincentius’ Träume ein. Er stöhnte, als er sich umdrehte und das Gerät nahm. Sobald es ihm gelang, ein Augenlid zu öffnen und die Benachrichtigung zu lesen, schnellte er in eine sitzende Position.

Alle Spuren von Schläfrigkeit verschwanden, als Adrenalin seinen Körper überflutete.

„Heilige verdammte Scheiße“, zischte Vincentius, als er aus dem Bett schoss. Er erinnerte sich gerade noch daran, eine abgeschnittene Jogginghose anzuziehen, bevor er nackt aus seinem Zimmer gerannt wäre. Obwohl es nicht das erste Mal gewesen wäre, versuchte er, diese Gewohnheit bei Tageslicht zurückzuhalten. Sobald seine Genitalien bedeckt waren, stapfte Vincentius durch das Haus und murrte vor sich hin. „Wer zum Teufel würde sich bei mir reinhacken?“

Vincentius konnte sich nicht an das letzte Mal erinnern, als das passiert war.

Vincentius ließ sich hinter seinem Computer nieder und sah zu, wie Codezeilen auf seinem Bildschirm erschienen. Er runzelte die Stirn, als er die Absicht der Person deutete.

Verdammt. Der Typ ist nicht subtil. Er hat das Feingefühl einer Dampfwalze.

---ENDE DER LESEPROBE---