Handvoll - Katrina Verde - E-Book

Handvoll E-Book

Katrina Verde

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ivo hat ein Geheimnis. Denn Ivo ist verliebt. Und das kam so plötzlich und unerwartet, dass es ihm seither in wichtigen Momenten die Sprache verschlägt.
In all jenen Momenten nämlich, in denen er Rosa reinen Wein einschenken hätte können.

Rosa ist gestresst. Von ihrem Leben als Alleinerzieherin. Und vom Pendeln zwischen Büro und Kindergarten. Da bleibt kaum mal Zeit für einen gemütlichen Kaffee mit Eliza im Endlich satt. Und es bleibt schon gar keine Zeit für Männer und Beziehungen und alles, was dazu gehört.
Bis Rosa plötzlich merkt, dass sie das Flirten verlernt hat.

Und es ist natürlich Ivo, der Rosa unfreiwillig die Tür zum Wiedereinstieg in den Dating-Alltag öffnet. Es sieht fast so aus, als wäre Ivo auf Ewigkeiten in der friend zone geparkt. Doch dann bietet sich Rosa unerwartet als Begleitung zur Geburtstagsfeier seines Vaters an und das konfliktreiche Verhältnis zwischen Vater und Sohn scheint auf Ivos Freundschaft mit Rosa und ihrer Tochter Viola überzugreifen ...

*

"Handvoll" ist ein humorvoller Liebesroman mit einem still und heimlich verliebten Bäcker, einer flirtwilligen Alleinerzieherin, allwissenden, aber guten Freunden und zahlreichen Vanillecroissants. Die ideale Urlaubslektüre zum Entspannen und Genießen!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Handvoll

EINE LIEBESKOMÖDIE ZUM WOHLFÜHLEN

KATRINA VERDE

Copyright © 2022 by Katharina Sabetzer

Alle Rechte vorbehalten

Die in diesem Buch dargestellten Figuren und Ereignisse sind fiktiv. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder toten realen Personen ist zufällig und nicht von der Autorin beabsichtigt.

Kein Teil dieses Buches darf ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Herausgebers reproduziert oder in einem Abrufsystem gespeichert oder in irgendeiner Form oder auf irgendeine Weise elektronisch, mechanisch, fotokopiert, aufgezeichnet oder auf andere Weise übertragen werden.

Mail: [email protected]

Web: www.katrinaverde.at

Lektorat: Renate Rosner

Covergestaltung: Sibylle Exel-Rauth

Inhalt

Wann spielt dieses Buch?

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Epilog

Weitere Teile der Sinnvoll-Serie …

Vielen Dank

Weitere Geschichten von Katrina

Über Katrina Verde

Wann spielt dieses Buch?

Willkommen zurück im gemütlichen Grätzl rund um den Wiener Naschmarkt! Wenn Du direkt nach „Genussvoll“ an dieser Stelle weiterliest, weißt Du mittlerweile aus dem Epilog, wie es mit Fred und Eliza gute drei Jahre nach dem Ende ihrer Geschichte weitergeht.

Du musst „Genussvoll“ jedoch nicht gelesen haben, um „Handvoll“ unterhaltsam zu finden, aber natürlich ist das Gesamterlebnis kompletter, wenn Du die Serie von vorn beginnst. ;-)

Falls Du mit diesem Buch das erste Mal in die „Sinnvoll“-Welt einsteigst, hier ein paar Infos und wichtige Personen aus dem ersten Teil: In „Genussvoll“ wird der Koch Fred Elizas neuer Nachbar. Nach ein paar (illuminierten) Begegnungen lernen sich die beiden kennen und (Spoiler!) lieben. Im gleichen Haus im Stockwerk darüber leben Frau Lore, eine ältere Dame mit losem Mundwerk, sowie die Alleinerzieherin Rosa mit ihrer kleinen Tochter Viola.

Ivo ist Bäcker und nach einem gemeinsamen „Brot-Dinner“ mit Fred, bei dem die beiden ihre jeweiligen Koch- und Backkünste gekonnt kombinieren, planen sie weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Diese Pläne werden in einem kleinen Bistro namens Endlich satt Realität. Freds bester Freund Lonny ist auch immer wieder bei den gemeinsamen Dinners dabei, genauso wie der Restaurant- und Essenskritiker Louis und „sein“ Max.

Dieses Buch schließt nicht direkt nach dem Epilog des ersten Bands an, sondern macht kurz nach dem ersten „Brot-Dinner“ in Freds Wohnung Stopp und setzt dann etwa ein Jahr, nachdem sich Fred und Eliza kennen- und lieben gelernt haben, fort. Freds und Ivos Bistro Endlich satt ist zu diesem Zeitpunkt seit einigen Monaten geöffnet und geht in seinen ersten Sommer.

Aber nun genug der Vorrede! Tauchen wir ein in Rosas und Ivos Geschichte!

Ich wünsche Dir viel Spaß im frühsommerlichen Wien,

Katrina

Prolog

IVO

Wenige Wochen nach dem ersten Brot-Dinner

Rosa kicherte. Einmal, zweimal. Dann beugte sie ihren Kopf nach hinten und ihr fast glucksendes Lachen tönte durchs Zimmer. Eine Haarsträhne löste sich dabei aus dem lockeren Knoten, in den sie ihre Haare gebunden hatte, und lenkte meine Aufmerksamkeit auf ihren Hals und das V ihres T-Shirts, das sie unter einer Kapuzenweste trug. Rosas Haut sah aus wie Vanillecreme.

Ich hielt in meiner Bewegung inne und schluckte. Irgendetwas passierte gerade mit mir. Ich fühlte mich wie in einem dieser Filme, in dem plötzlich alles in goldgelbes Licht getaucht wurde, jede Geste nur mehr in Zeitlupe gezeigt wurde und bewegende, fast triumphale Orchestermusik erklang.

Niemals hätte ich gedacht, dass man Momente der Erleuchtung tatsächlich erleben würde wie im Film. Im glitzernden Licht der untergehenden Sonne, mit einem unbestechlich herzerweichenden Soundtrack im Ohr.

Bedauerlicherweise paralysierte mich mein Moment der Erleuchtung.

Nichts bewegte sich mehr, außer mein klopfendes Herz. Weder meine Hände noch mein Mund, von meinem Gehirn gar nicht zu sprechen.

Ich starrte die fröhlich lachende Rosa an und erlebte ein Feuerwerk an Euphorie.

Regungslos.

Dabei hatten wir doch gerade noch einfach nur über Brot gesprochen. Und ich spreche ständig über Brot. Welches ich backen werde, was ich an einer bestimmten Rezeptur verändern würde, welche Speisen sich gut mit meinen Brotsorten verbinden ließen. Und so weiter.

Rosa hatte mir freundlich zugehört und ab und zu genickt, bis in ihren Augen plötzlich etwas aufgeblitzt hatte und sie sich grinsend nach vorn gebeugt hatte.

„Weißt du“, hatte sie mit leicht schelmischer Stimme begonnen, „weißt du, wie du deine eigene Bäckerei nennen könntest?“ Rosa wartete meine Antwort gar nicht ab.

„Brotshaus!“, rief sie stolz aus. „Oder noch besser: Brotshafen!“

Und dann lachte Rosa einfach über ihren eigenen Witz. Und eine Haarsträhne löste sich. Und in meinem Kopf ertönte filmreife Musik.

„Warum siehst du mich so an?“, fragte Rosa und drang langsam durch den unwirklichen Chorgesang in meinem Hirn und durch die rosaroten Wolken, die mich umgaben. Ich beeilte mich, meine rasenden Gedanken, aber vor allem mein rasendes Herz wieder unter Kontrolle zu bringen. Und ich bemühte mich um ein Lächeln, schob mit großer Anstrengung meine Mundwinkel in Richtung meiner Augen.

„Ich …“, begann ich, aber sogleich legte sich wieder diese unbekannte Ratlosigkeit über meinen Kopf und vor allem meine Zunge.

Ich bin ich dich verliebt.

Ich schluckte gegen den Drang an, mein Herz auf der Zunge zu tragen. Ich schluckte auch gegen die Panik an, die sich neben das eigentlich gute Herzklopfen hinter meinem Brustbein oder in meinem Bauch (Ach, was sag ich? In meinem gesamten Körper!) ausbreitete.

Man war doch nicht einfach plötzlich verliebt!

Oder?

Ich war jedenfalls nicht plötzlich verliebt. Ich war eigentlich grundsätzlich gar nie verliebt. Ich mochte Menschen. Ich mochte auch alle Frauen, mit denen ich bisher liiert gewesen war. Ich mochte auch das Kribbeln, das die ersten Wochen und Monate einer frischen Beziehung begleitete.

Bis es eben wieder nachließ. Manchmal schlagartig, manchmal schleichend. Aber mit einer zeitlichen Treffsicherheit, nach der man die Uhr stellen konnte.

Sieben Monate waren mein Rekord, in denen ich das Kribbeln und angenehme Gefühl langanhaltend gespürt hatte. Bis Lisa, jene Frau, die das Kribbeln und angenehme Gefühl ausgelöst hatte, aus heiterem Himmel und ganz ohne medizinische Notwendigkeit beschloss, glutenfrei zu leben. Und jeglichem Getreidekörnchen mit einer Feindseligkeit begegnete, die mich, der ich immer irgendwo Mehlspuren an mir trug, ein wenig angespannt werden ließ.

Und das Kribbeln so nach und nach abtötete.

Als gar nichts mehr ging, beendete ich die Beziehung, duckte mich unter einer durch die Wohnung fliegenden Vase hindurch und ließ sogar den dazu gehörenden Wutanfall über mich ergehen, indem Lisa mir erklärte, sie sei in ihrem Leben noch niemals so schlecht behandelt worden.

„Et tu, Brute?“, hatte ich ihr geantwortet und war erhobenen Hauptes aus der Wohnung spaziert.

Nur waren selbst jene Gefühle für Lisa, die ich schließlich doch ganze sieben Monate lang empfinden konnte, niemals so intensiv gewesen wie dieser Moment der Erleuchtung gerade eben. Das Herzklopfen, das Absenken der rosaroten Brille auf meiner Nase und vor allem die unbeirrbare Gewissheit in meinem Bauch, dass ab sofort alles gut werden würde, waren etwas gänzlich Neues.

Und alles nur, weil Rosa über ihren eigenen Witz gelacht hatte und ihr dabei eine Haarsträhne in den Nacken gefallen war.

Ich bin in dich verliebt, hämmerte es weiterhin in meinem Kopf. Ich bin in dich verliebt. Ich bin in dich verliebt.

Dabei kannte ich Rosa noch gar nicht lang. Wir hatten uns erst vor ein paar Wochen bei einem Dinner kennengelernt, bei dem ich mit Fred ein Menü auf den Tisch gezaubert hatte, auf das ich noch mehrere Jahre lang stolz sein würde. Auch Fred kannte ich noch nicht wesentlich länger. Wir hatten uns kennengelernt, als er eine Führung durch „Vollkörnig“, die Firma, für dich ich arbeitete, gemacht hatte. Wir hatten uns für ein paar Minuten über Schinken-Käse-Toasts unterhalten und – so profan das Thema auch war – in diesen wenigen Augenblicken war klar, dass wir die Welt gleich sahen und verstanden.

Also hatten wir dieses Dinner geplant, das seither „Brot-Dinner“ genannt wurde, vor allem, weil wir für jeden einzelnen Gang unsere jeweiligen Stärken eingebracht hatten: Fred sein Wissen um jegliche Nahrungsmittel, ich meine Kenntnis zu Brotsorten aller Art.

Das Dinner hatte zwei nachhaltige Konsequenzen: Zum einen gelang es Fred, seine Nachbarin Eliza von seinem Essen und auch ein wenig von sich selbst zu überzeugen und seither sprühten zwischen den beiden die Funken wie in einer Bravo-Foto-Love-Story. Zum zweiten verlor Fred nach dem Dinner seinen Job in einer der schicksten Küchen Wiens, weil sein Chef Brot hasste. Genau. Das passierte.

Meiner Meinung nach war das kein sonderlich großer Verlust für Fred (Wer wollte schon für jemanden arbeiten, der Brot verabscheute?). Außerdem hatte Fred seither Zeit, Rezepte auszuprobieren und seit Kurzem hatten wir wieder begonnen, unsere Ideen zu kombinieren, zu vervielfältigen und weiterzuentwickeln. So weit, dass diese langsam, aber sicher konkretere Formen anzunehmen schienen …

Aber das war eine andere Geschichte.

Rosa wohnte im gleichen Haus wie Fred und Eliza und war zum Brot-Dinner mit ihrer kleinen Tochter Viola erschienen – ein Kind mit dem unterhaltsamsten Gesicht, das ich je gesehen hatte. Viola strahlte Freundlichkeit und Zufriedenheit aus, vor allem, wenn sie in Freds Wohnung vom Geruch unserer Kochkünste (und der dazugehörenden freundlichen, gesättigten Stimmung unserer Gäste) umgeben war.

Anzeichen von Violas Schalk im Nacken waren auch ab und zu in Rosas Gesicht zu entdecken, wenn es nicht – wie leider meistens – von Schlaflosigkeit und Anspannung gezeichnet war.

Ich wusste von meinen eigenen Nichten bzw. von meiner Schwester, die diese ersten Jahre nach der Geburt eines Kindes zweimal durchgemacht hatte, wie anstrengend, kräftezehrend und die Gerechtigkeit der Welt infrage stellend diese Zeit war.

All das stand auch meistens in Rosas Gesicht geschrieben (weshalb Fred und ich begonnen hatten, Rosa und Viola regelmäßig mit Essen zu versorgen). Aber heute hatte sich Humor durch die dauer-müde Fassade gekämpft und irgendeine kosmische Fügung hatte mich genau jetzt in diesen Moment geführt: Viola, die gerade ihre Erschöpfung mit einem Mittagsschlaf abarbeitete. Und Rosa, die mit mir über Brot-Wortspiele scherzte.

Und mich mit ihrem Humor und was weiß ich für magischen Kräften komplett verzauberte.

„Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen“, sagte Rosa nun und gluckste dazu auch noch einmal. Ihre Stimme war leicht rau vom Lachen und löste nicht mehr nur hinter meinem Brustbein Kribbeln aus.

„Du bist …“, versuchte ich es ein weiteres Mal. „Ich bin …“

Ich bin in dich verliebt.

Nun musste man eine Sache über Rosa wissen, um zumindest einen Teil meiner Paralyse zu verstehen: Irgendwann in den vergangenen Monaten hatte Rosa offenbar mit Männern abgeschlossen.

Verstehen Sie mich nicht falsch, Rosa verbrachte Gespräche keinesfalls damit, ihre Ablehnung von Beziehungen, ihre Ablehnung gegenüber Männern tatsächlich beim Namen zu nennen. Eigentlich sprach sie gar nicht darüber. Aber man konnte in ihrem Gesicht lesen, wenn man genau hinsah.

Und zwischen den Zeilen.

Hinzu kam, dass fast jedes Treffen mit Rosa ein beharrliches Insistieren, sich so gut wie niemals helfen zu lassen, begleitete.

Aus irgendeinem Grund machte sie seit Kurzem bei unseren Essenslieferungen eine Ausnahme, aber wann immer jemand aus dem Haus – Eliza, Fred oder etwa auch Frau Lore, die in der Wohnung gegenüber von Rosa und Viola wohnte – Hilfe anbot, die darüber hinausging, lehnte Rosa diese stur ab. „Er soll nur sehen, dass ich das allein schaffe“, murmelte sie dann meistens wütend vor sich hin, bevor sie das Thema wechselte.

Niemand von uns wusste, wer „er“ in diesem Szenario war, und wir hielten uns mit Vermutungen tunlichst zurück, auch wenn ich in der Mimik der anderen Leute sehen konnte, dass jeder für sich eine eigene Theorie entwickelt hatte.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf setzte sich bald neben dem beharrlich hämmernden „Ich bin in dich verliebt“ in meinem Kopf nun also ein zweiter, fast alles überstrahlender Gedanke: Du holst dir die Abfuhr deines Lebens, wenn du jetzt ehrlich bist.

Also blinzelte und schluckte und atmete ich gegen die Zuckerwatte und das schönste Gefühl aller Zeiten in mir an, stammelte etwas davon, dass mir gerade eine sensationelle Rezeptidee gekommen war, und suchte so schnell wie möglich das Weite.

Nun hatte ich also ein Geheimnis.

Eins

IVO

Etwa zehn Monate später

Meine geheime Verliebtheit war immer noch geheim.

Für Rosa.

Und für den Rest der Welt. Glaubte ich zumindest.

Nun gut, einer weiteren Person hatte ich tatsächlich ernsthaft mein Herz ausgeschüttet, nämlich Viola.

Irgendjemandem musste ich es ja erzählen.

Viola hatte ich eingeweiht, im Vertrauen darauf, dass ihr die Worte „Mutter, Ivo ist in dich verliebt“ noch einige Jahre lang nicht leicht über die Lippen gehen würden. Und dass sie allfällige mitleidige Kommentare noch nicht formulieren konnte.

Es war irgendwann rund um Weihnachten vor ein paar Monaten gewesen. Fred und ich hatten all unsere Rezept- und Gastfreundlichkeitsideen in der Zwischenzeit in ein eigenes, gemeinsam geführtes Lokal zusammengetragen, das wir Endlich satt nannten. Die Eröffnung im Herbst war halbwegs geglückt über die Bühne gegangen und wir hatten den Advent dafür genutzt, den halben Bezirk mit Brot und Freds Weihnachtszauber-Gewürzmischung für die Feiertage zu versorgen. Irgendwann mitten in dieser vorweihnachtlichen Stimmung war Viola zu Besuch in meiner Backstube und hatte währenddessen eine Lokomotive aus Holz über meine Oberarme und Schultern reisen lassen. Ich weiß nicht, warum es genau dieser Moment war, der mein Geständnis provoziert hatte, aber schlussendlich habe ich ihr leise und auch ein wenig stotternd zugeflüstert, dass ich Rosa lieber mag als alle anderen Menschen auf dieser Welt. Viola hatte mich aufmerksam angesehen, verständnisvoll genickt und sich dann weiter ihrer Lok gewidmet.

Danach ging es jedoch Schlag auf Schlag.

Fred nahm mich zu Neujahr zur Seite und schlug mir aus heiterem Himmel vor, mit mir gemeinsam ein Valentinstagsdinner für Rosa zu planen. Eliza und er würden sehr gerne babysitten, um Rosa und mir einen ungestörten Abend zu ermöglichen – und mir die Gelegenheit bieten, endlich reinen Tisch zu machen.

„Aber Rosa ist überzeugter Single“, hatte ich damals eingewandt.

„Pfft“, hatte Fred geantwortet – in mehreren Tonlagen und Schattierungen an Bedeutung.

Kurze Zeit später schenkte mir Lonny selbst zubereiteten Nussschnaps und meinte, dieser würde mir eventuell dabei helfen, „endlich meine Zunge zu lösen“.

„Aber Rosa ist überzeugter Single“, hatte ich auch damals geantwortet, woraufhin mir nur wiederum ein vieldeutiges „Pfft“ zurückgegeben worden war.

Als der Valentinstag ohne Dinner für Rosa und mich vorbeigegangen war und gegen Ende Februar die Thermometer erstmals seit Langem wieder deutlich mehr als zehn Grad Außentemperatur angezeigt hatten, hatte mich Frau Lore zu sich gewunken. Sie war ins Endlich satt gekommen und hatte Brot und eine obszöne Menge Zimtschnecken mit Vanillecreme (einer unserer Verkaufsschlager in diesem Winter) bestellt. Nachdem alles notiert war und wir auch vereinbart hatten, dass ich ihre Bestellung vor die Haustür liefern würde, winkte sie mich näher an sich heran und flüsterte: „Apropos Vanille: Wann gehst du mal richtig mit Rosa aus?“

Ich hatte Frau Lore angeblinzelt und meine – mittlerweile schon standardisierte – Antwort gegeben: „Aber Rosa ist überzeugter Single.“

Natürlich hatte auch Frau Lore ein mehrdeutiges „Pfft“ von sich gegeben und ich musste wohl einsehen, dass mein Geheimnis nicht ganz so geheim war wie gehofft.

„Warum weiß denn jeder davon?“, hatte ich verzweifelt gefragt und meine Hände in die Luft geworfen.

Frau Lore hatte mich mitleidig angesehen und sogar Fred hatte das Rühren in unserer Tagessuppe (Süßkartoffel-Kokos-Suppe war damals am Menü) unterbrochen und sich in das Gespräch eingeschaltet.

„Du redest ja ständig von ihr“, hatte Frau Lore gesagt und die Augen verdreht.

Fred hatte zustimmend und vielleicht sogar ein wenig verlegen genickt. „Vor allem, wenn irgendwo Vanille zur Sprache kommt.“

Wie bitte?

„Hihi!“, hatte Frau Lore gekichert. „Gerade vorhin erst, als ich meine Bestellung aufgegeben habe. Du erinnerst dich?“

Ich kramte in meiner Erinnerung, als Fred zu lachen begann.

„Genau! Frau Lore bestellt die Vanille-Zimtschnecken und du beschreibst plötzlich eine neue Vase, die sich Rosa gekauft hat.“

„Aber ich habe gestern Nachmittag einen Teller mit genau diesen Zimtschnecken genau neben diese Vase gestellt“, hatte ich zurückgegeben. „Das ist doch naheliegend, dass mir das in diesem Moment wieder einfällt.“

Und dass ich in den vergangenen Monaten herausgefunden hatte, dass mich nicht nur Rosas Hals und Dekolleté an Vanillecreme erinnerten, sondern sogar nach Vanille rochen.

Fred und Frau Lore schüttelten jedoch nur beide lachend den Kopf und während sich Fred nun wieder seiner Suppe zuwandte, tätschelte Frau Lore meine Wange.

„Mach was!“, hatte sie bestimmt, aber freundlich gesagt. „Das habe ich auch schon dem Koch letzten Sommer beibringen müssen. Ihr jungen Leute seid immer so feig und kompliziert und eiert in ganz vielen Gesprächen um das eigentliche Thema herum.“

„Aber …“, hatte ich erneut begonnen.

„Es gibt kein ‚Aber‘“, hatte mich Frau Lore unterbrochen, „ich habe immer recht.“

Sprach’s und verabschiedete sich mit einem Winken in die Runde.

Und ließ mich mit klopfendem Herzen und dem Wissen, dass ich nicht einmal meine eigenen Geheimnisse für mich behalten konnte, zurück.

Also beschloss ich, mir einen Plan zu überlegen.

Und an diesem feilte ich jetzt, Anfang April, immer noch.

Zwei

ROSA

Seit Viola laufen gelernt hatte, schlief ich weniger. Manchmal lag ich in der Nacht munter und stellte mir vor, was alles passieren könnte, wenn sie mal einen Schritt daneben machte. Und in der Dunkelheit zwischen drei und vier Uhr Früh waren es Horrorszenarien, die mir durch den Kopf spukten.

Unsere Wohnung war mittlerweile zwar mustergültig kindersicher mit abgerundeten Ecken, verborgenen Steckdosen, kindgerecht verräumten Vasen, Büchern und so weiter.

In Wahrheit war die Wohnung so gut geschützt, dass wir eigentlich wie in einer Wolke wohnten. Egal in welche Richtung man fiel, man fiel weich.

Und Viola fiel – zum Glück – selten.

Sie war mit ihren ersten Schritten etwas später dran gewesen als die anderen Kinder, die wir vom Spielplatz kannten. Aber kaum, dass sie laufen konnte, war sie erstaunlich trittsicher. Beinahe wirkte es so, als wäre trial & error kein probates Konzept für sie. Gemacht wurde, was gekonnt wurde.

Und das war mir nur recht. Solang es die Wahrscheinlichkeit, dass eines meiner nächtlichen Horrorszenarien wahr würde, minimierte.

Wenn Viola eines dieser Kinder wäre, das fünfmal hintereinander kopfüber die Rutsche hinuntertaumeln müsste, um zu verstehen, dass es am Hosenboden lustiger (und für meinen Seelenfrieden heilsamer) bergab ging, würde ich vermutlich gar keine Minute mehr schlafen.

* * *

„Wir liiieeeben Apfelkompott!“, rief Ivo gerade durch die Wohnung, als ich gähnend die Tür aufschloss. Ich hörte Viola leise brabbeln und Ivos begeistertes Murmeln, mit dem er mein Kind darüber informierte, dass ich wieder zu Hause war.

Ich war erst aus einem Schuh geschlüpft, als bereits eine begeistert quietschende Viola ums Eck bog. Gefolgt von einem verlegen dreinschauenden Ivo.

Es roch leicht nach Staubzucker. Wie immer in Ivos Nähe.

Ein Blick aufs Kind genügte jedoch und Ivos Verlegenheit machte plötzlich Sinn: Viola war von der Stirn bis zum Kinn mit irgendwelchen Lebensmitteln verziert. Mit geübtem Blick erkannte ich das beim Eintreten gepriesene Apfelkompott, dazu etwas Banane, aber auch etwas Bröseliges, das jedoch so aufgeweicht war, dass der Urzustand des Produkts nicht mehr hundertprozentig identifizierbar war.

„Wir haben gerade mit der Snacktime begonnen“, murmelte Ivo und langte nach Viola, um ihr mit dem Geschirrtuch in seinen Händen den Mund abzuwischen. Aber das flinke Kind wand sich erst geschickt aus Ivos Griff, dann um mein linkes Jeansbein und drückte ihren Kopf (den apfelkompottbananenverschmierten Kopf) in meinen Oberschenkel.

„Nein, Viola!“, rief ich aus.

„Nein, Viola!“, kam es gleichzeitig aus Ivos Richtung.

Und zwei oder drei der Silben tönten auch aus meinem Oberschenkel hervor, als würde Viola den Satz ebenso aussprechen.

Darüber musste ich lachen.

Ich zog meine Jacke aus und ließ sie fürs erste auf den Boden fallen, hob Viola hoch und schlüpfte gleichzeitig aus meinem zweiten Schuh.

Viola, eigentlich noch wenig begeistert davon, dass sie gerade getragen wurde, beugte sich halsbrecherisch nach hinten, gab aber somit gleichzeitig den Blick komplett frei auf all die Essensreste, die nicht den Weg in ihren Mund gefunden hatten (und nicht an meinem Oberschenkel picken geblieben waren).

„Wie viel von eurem Snack hat sie denn tatsächlich gegessen?“, fragte ich Ivo lächelnd, während sich Viola schmatzend rücklings über meinem Unterarm beugte.

„Ein bisschen“, antwortete Ivo und klang weiterhin verlegen. Er bemühte sich erneut, mit dem Geschirrtuch in seinen Händen über Violas Gesicht zu rubbeln.

Schließlich seufzte er. „Ich glaube, sie hat die Banane sogar in den Ohren“, sagte er resignierend. Dann sah er mich fast anklagend an. „Du bist früher zurück als gedacht. Ich hätte das Drama gut vor dir verheimlichen können.“ Er lächelte unschuldig. „Oder dir später in einer gefilterten Version davon erzählt.“

„Ich war früher fertig als erwartet“, erzählte ich. Die Wartezeit beim Augenarzt war überraschend kurz gewesen und da die Untersuchung keine Auffälligkeiten ergeben hatte, war ich auch relativ schnell wieder aus dem Behandlungsraum draußen.

Eigentlich hätte Viola den heutigen Nachmittag bei Vinzenz, ihrem Freund aus dem Kindergarten, verbringen sollen, aber Vinzenz’ Mutter hatte heute Vormittag ganz aufgeregt bei mir angerufen und die Vereinbarung abgesagt. Das Kind war bauchgrippig und ihre Wohnung somit Sperrzone für alle Menschen (groß wie klein).

Also hatte ich Ivo gebeten, für die Dauer meines Arzttermins einzuspringen.

Wie schon viel zu häufig.

Und wie jedes Mal nagte auch heute das schlechte Gewissen in mir, wenn ich Ivo kurzfristig als Babysitter einspannen musste.

Aber es gab einfach keine andere Person in unserer Umgebung, die mit Viola so unkompliziert und unaufgeregt umgehen konnte, wie sie es benötigte. Und spontan Zeit hatte.

Ivos Tagwerk war vor allem am Nachmittag meist schon erledigt (oder vertrug zumindest eine Pause). Als Bäcker hatte er bereits in den frühen Morgenstunden viel zu tun (und die Ironie, dass Ivo just zu dieser Tageszeit, in der ich von Horrorszenarien geplagt in der Dunkelheit lag, diese köstlichen unterschiedlichen Backwerke fabrizierte, blieb mir nicht verborgen).

Und auch wenn Ivo und Viola seit dem Moment ihrer ersten Begegnung eine besondere Freundschaft entwickelt hatten, fand ich es nicht richtig, Ivo immer wieder einmal spontan mit der Betreuung meines Kindes zu verpflichten.

Auch wenn er sich nie beschwerte.

Und auch jegliche Form des Danks ablehnte.

Viola gurgelte glücklich in meinen Armen, als ich mit ihr zu unserer kleinen Essnische ging, deren Oberfläche deutliche Spuren der Apfelkompottschlacht, die ich mit meiner Ankunft unterbrochen hatte, zeigte. Sie ließ sich – ausnahmsweise – ohne Widerstand in ihren eigenen Stuhl manövrieren und Ivo nutzte die fünf Minuten gute Laune meiner Tochter, um ihr weiter Apfelkompott und Reste der Banane in den Mund zu stopfen.

Währenddessen erzählte er ihr eine lustige Geschichte über einen Wurm, der die Innenräume des Apfels, in dem er wohnte, neu einrichten wollte. Ich kicherte selbst immer wieder über die Absurdität der Geschichte (vor allem als der Wurm zum Apfel-IKEA marschierte), aber Viola hörte gebannt (und zum Glück kauend) zu.

Mit vereinten Kräften putzten wir danach das Kind, so gut es ging.

„Ich habe dir Rhabarberkuchen mitgebracht“, sagte Ivo etwas später und unterdrückte ein Gähnen. Er deutete auf ein Paket mit Endlich-satt-Logo, das jedoch so üppig gefüllt schien, dass es sicher nicht nur den Kuchen enthielt.

Ich bedankte mich herzlich (was Ivo mit einer Handbewegung abtat) und versuchte, ihm Geld dafür zu geben (was mir auch nicht gelang). Aber er nahm das Angebot an, sich von mir einen Kaffee zubereiten zu lassen.

Wir ließen uns auf die Couch fallen, umringt vom Duft des frischen Kaffees und des frühlingshaften Kuchens. Viola brabbelte in ihrer Spielecke vor sich hin, vollkommen versunken in einer Welt mit „Bär“, ihrem Teddy, und „Ship“, ihrem Schaf. (Das Schaf war ein Geschenk von Ivo, der es damals lauthals mit „Sheep! Sheep! Sheep!“ in unserem Haushalt vorgestellt hatte. Durch Violas noch eher laienhaftes Englisch blieb dem armen Tier leider nur der Name „Ship“.)

Wie immer, wenn ich mit Ivo eine ruhige Minute fand, sprach er übers Essen. Er erzählte von einigen Rezepten, die er in den kommenden Wochen ausprobieren wollte. Und er berichtete, dass Fred und er mit einem der Gemüse- und Obstlieferanten Schwierigkeiten hatten und sie hofften, dass sie den Start in die „bunte Saison“ trotzdem gut hinbekamen. Ich ließ mich von seinen Erzählungen einlullen, angenehm entspannt und dankbar für das Gespräch mit einem Erwachsenen.

Konkreter: Für das Gespräch mit einem Erwachsenen, bei dem es sich nicht um meine Arbeit drehte.

Seit dem vergangenen Herbst verbrachte Viola ihre Vormittage in einer Kinderkrippe, während ich versuchte, in Teilzeit meine Arbeit als Assistentin eines Museumskurators zu erledigen. Wer schon jemals in einem engeren Zeitkorsett als klassische Vollzeitarbeit beschäftigt gewesen war, kannte den Druck, dem man dadurch – zusätzlich zum üblichen Job-Stress – ausgeliefert ist: Die Arbeit schwoll unkontrolliert an, meistens nachmittags, wenn man gar nicht mehr im Büro war. Man kämpfte sich wie Sisyphus tagtäglich den Berg an To-dos hinauf, nur um am nächsten Tag in der Früh wieder von vorn zu beginnen. Die Arbeit dehnte sich immer wieder aus, aber die Zeit, die man dafür zur Verfügung hatte, wollte sich einfach nicht mitverbiegen. Schon gar nicht, wenn dein Kind – noch nicht ganz munter nach dem Mittagsschlaf im Kindergarten, aber ungeduldig – auf dich wartete.

In so einer Umgebung blieb keine Zeit für Privates unter Kolleginnen und Kollegen. Ich war seit einem guten dreiviertel Jahr wieder täglich in einem Büro und wusste von niemandem aus meinem Team, ob sie verheiratet waren, wo sie wohnten, was sie sonst noch machten, außer mir täglich am Arbeitsplatz zu begegnen.

Insofern sehnte ich mich nach Gesprächen mit Menschen, die sich nicht um die nächste Ausstellung, die nächste Ausschreibung, die nächste Deadline drehten.

Probleme mit einem Gemüsehändler, die nicht meine waren, waren mein Entspannungsprogramm und ich lächelte zufrieden, während Ivo erzählte und erzählte.

„Wie war’s beim Arzt?“, fragte Ivo jedoch dann am Ende seiner Geschichte und für einen Moment dachte ich, meine Zunge wäre zu träge, um Wörter zu formulieren.

„Gut“, antworte ich schnell und einfach. „Ich sehe alles!“ Ivo lächelte. Dann fiel mir etwas ein. „Der Typ an der Rezeption hat, glaube ich, mit mir geflirtet“, ergänzte ich grinsend.

Ivos Lächeln verschwand. „Wie bitte?“, fragte er.

„Ich glaube, der Typ, der die Termine beim Eingang zuweist, die Sprechstundenhilfe in der Ordination, hat mit mir geflirtet“, ich grinste in der Erinnerung daran. Vor allem, weil mir die Flirtversuche erst aufgefallen waren, als ich schon wieder am Heimweg war.

Ich kam wirklich nicht sehr häufig unter Leute.

Ivo sah mich skeptisch an, also berichtete ich ihm davon, dass der – in der Tat sehr attraktive – Mitarbeiter in der Ordination während meiner Anmeldung ein paar Witze gemacht hatte, sehr freundlich, aber eben anders freundlich als zum gut 80-jährigen Patienten, der nach mir an der Reihe war.

Und dass mir all das erst auf dem Heimweg in der U-Bahn so richtig bewusst geworden war.

„Er hatte so blitzende Augen, weißt du“, berichtete ich Ivo, der mich stirnrunzelnd ansah.

„Das ist doch höchstgradig unprofessionell“, meinte Ivo schließlich dazu, aber ich winkte nur ab.

„Jetzt sag nicht, dass ihr nicht auch mit fast jeder Kundschaft flirtet oder ein bisschen schäkert, die bei euch ins Bistro kommt“, gab ich zurück und erntete nur noch mehr Stirnrunzeln von Ivo.

„Das machen wir doch nicht …“, begann Ivo, versank dann für einen Moment nachdenklich, „also ich ganz sicher nicht. Fred vielleicht. Nein, der auch nicht.“ Er hob seinen Kopf. „Glaubst du das wirklich?“

„Was?“

„Dass wir ständig flirten?“, fragte Ivo.

Ich schüttelte den Kopf.

„Nein“, ich merkte, dass ich mit beruhigender Stimme sprach. „Manchmal ist man einfach nur freundlich und es wirkt wie flirten.“ Irgendwie hatte ich wohl einen Nerv getroffen. Keine Ahnung, wie und warum Ivo nicht einfach mit mir mitlachte über meine eingerosteten Flirtkenntnisse. Der Witz war ja, dass ich das Flirten erst erkannt hatte, als ich die Ordination schon wieder verlassen hatte!

Und wie eingerostet ich war! Ha!

„Ich bin so aus der Übung, dass ich es nicht einmal merke, wenn jemand mit mir flirtet. Oder Interesse an mir zeigt“, kicherte ich ein weiteres Mal, nachdem ich beschlossen hatte, Ivos Irritation zu ignorieren.

Ivo holte Luft, als wollte er etwas sagen, ließ dann aber seinen Mund wieder zufallen.

„Jedenfalls finde ich, ich sollte wieder mehr ausgehen“, verkündete ich daher über Ivos Schweigen hinweg.

---ENDE DER LESEPROBE---