Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Die Bibel ist für mich das wichtigste Buch in meinem Leben. Gäbe es sie nicht, wüsste ich wohl kaum etwas von Jesus, in dem Gott den Menschen sein Herz gezeigt hat. Vielleicht kann man die Bibel als Grundgesetz der Christinnen und Christen bezeichnen. So wichtig ist sie für ihren Glauben. Dabei dient uns Luthers Wahlspruch "Was Christum treibet." als Wegweiser. Nun, das muss ich näher erklären. Das bedeutet nicht: Was treibt Christus, also im Sinne von, was macht denn eigentlich Christus noch so? Sondern das bedeutet, welche Schriften in der Bibel weisen auf Christus hin? Welche Schriften atmen den Geist des christlichen Glaubens? Welche haben eine große Nähe zur Botschaft Christi vom liebenden Gott? Oder ganz einfach gefragt: Was in der Bibel drückt das Wesen des christlichen Glaubens aus? Aber das heißt nicht, dass für die Christinnen und Christen nur das Neue Testament von Bedeutung wäre. Oh nein! Die Wurzeln des christlichen Glaubens liegen im jüdischen Glauben. Daher ist es wichtig auch die Texte des Alten Testaments zu kennen. Hier habe ich Texte zusammengestellt, die die "Basics" des christlichen Glaubens bilden. Aber in der Bibel ist noch viel mehr, was sich zu lesen lohnt.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 696
Veröffentlichungsjahr: 2018
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Copyright
Titelbild: "Mystic Heart”
Hardcore Bibel
von Volker Schunck
1. Auflage 2018
Published: 13.10.2018Publisher: Volker Schunck
Copyright 2018 Volker Schunck
godnzen.wordpress.com
Impressum
Texte: © by Volker SchunckCover: © by Volker SchunckBibeltexte: Menge - Bibel, Public Domain seit 2010Verlag: Volker SchunckAlbert-Wolf-Platz 2, 13/0101239 DresdenMail:
[email protected]:godnzen.wordpress.com
Ich glaube an Gott, Leere und Leben, der uns aus Liebe gemacht hat.
Eins mit dem Universum, geht er nicht in ihm auf.
Der frei ist, denn sein Geist weht wo er will.
Eins mit Christus, sehen wir seine Fülle.
Ich glaube an Christus, Gottes wirklicher Mensch, der uns befreit.
Eins mit Gott, war er Licht in der Finsternis.
Der getötet wurde, weil die Finsternis das Licht hasst.
Eins mit Gott, lebt er in seinem Licht.
Ich glaube an Gott, Geist und Leben, der uns tröstet.
Eins mit Gott, werden wir zu wirklichen Menschen.
Der in uns ist, darum sind wir Licht in der Finsternis.
Eins mit Gott, leben wir in seinem Licht.
Inhalt
Copyright, Inhalt, Über mich, Prolog, Vorwort, Gott und sein Volk, Schöpfung, Sündenfall, Sintflut, Abraham, Mose, Auszug aus Ägypten, Bund am Sinai, Israel in der Wüste, König David, Der Tempel, Der Prophet Elia, Rettung Jerusalems, Wegführung aus Jerusalem, Berufung Jesajas, Israels Untreue, Gottes Treue, Neuanfang in Jerusalem, Hoffnung auf Gottes Friedensreich, Der Prophet Jona, Jesus Christus, Die Anfänge, Jesus: seine Botschaft, Sündenvergebung, Der barmherzige Samariter, Der verlorene Sohn, Der gute Hirte, Weg - Wahrheit - Leben, Vom Weltgericht, Sendung der Jünger, Gott liebt uns, Frieden mit Gott, Der Weg Jesu, »Mein Leib für euch«, Heilungen und Wunder, Jesus: Gleichnisse und Parabeln, Christliche Basis-Texte, Die zehn Gebote, Das größte Gebot, Feindesliebe, »Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe«, Die geistliche Waffenrüstung, Die Früchte des Geistes, Dankbarkeit, Christus unser Leben, »Was ihr einem der Geringsten getan habt«, Rechter Lebenswandel, Frieden mit Gott, Der Logos, Weg und Wahrheit - Frieden Jesu, Das hohepriesterliche Gebet Jesu, Taufe, Abendmahl, Auferstehung, Wiederkunft Jesu, Gott macht alles neu, Gottes Friedensreich, Außerdem wichtige Texte, Bekannte Psalmen, Christliche Feste, Weihnachten, Passion, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten
Über mich
Ich bin Volker Schunck und lebe in Dresden. Nach meiner Ausbildung zum Industriekaufmann habe ich Theologie studiert - ohne Abschluss. Durch die Beschäftigung mit Zen bin ich auf die christliche Mystik aufmerksam geworden. Mittlerweile gehe ich meinen eigenen Weg. Der Glaube ist kein Denken sondern ein Sein.
Mein christlicher Glaube und meine Meditationserfahrungen beeinflussen meinen Alltag, in dem ich versuche achtsam zu sein. Aus diesem Geist entstehen auch meine Bücher.
Inhalt
Prolog
Wie unsere Vorfahren haben wir in der Bibel keine absoluten Wahrheiten in der Hand, sondern müssen uns entlang des roten Fadens orientieren, der sich durch die Geschichte des Christentums zieht, dessen Beste oft von der Kirche als Ketzer gebranntmarkt wurden, bis zu Jesus von Nazareth, dessen Botschaft wir in zerbrochenen Tonkrügen und Papyrifetzen zerstückelt in den Händen halten.
Trotzdem glauben wir an den, der hingerichtet worden ist. Der seiner Zeit voraus war. Der unserer Zeit voraus ist. Dessen Worte wie Lichtfunken jede dunkle Nacht erhellen. Dessen Taten zu Legenden geworden sind. Dessen Herz die Welt umspannt.
Wir glauben, ja weshalb eigentlich? Weil Christus in seiner Liebe in uns wohnt.
Inhalt
Vorwort
Die Bibel ist für mich das wichtigste Buch in meinem Leben. Gäbe es sie nicht, wüsste ich wohl kaum etwas von Jesus, in dem Gott den Menschen sein Herz gezeigt hat. Vielleicht kann man die Bibel als Grundgesetz der Christinnen und Christen bezeichnen. So wichtig ist sie für ihren Glauben. Dabei dient uns Luthers Wahlspruch “Was Christum treibet.” als Wegweiser.
Nun, das muss ich näher erklären. Das bedeutet nicht: Was treibt Christus, also im Sinne von, was macht denn eigentlich Christus noch so? Sondern das bedeutet, welche Schriften in der Bibel weisen auf Christus hin? Welche Schriften atmen den Geist des christlichen Glaubens? Welche haben eine große Nähe zur Botschaft Christi vom liebenden Gott? Oder ganz einfach gefragt: Was in der Bibel drückt das Wesen des christlichen Glaubens aus?
Aber das heißt nicht, dass für die Christinnen und Christen nur das Neue Testament von Bedeutung wäre. Oh nein! Die Wurzeln des christlichen Glaubens liegen im jüdischen Glauben. Daher ist es wichtig auch die Texte des Alten Testaments zu kennen. Wie man die Bibel verstehen kann, habe ich in meinem Ebook “Bibel lesen” weiter ausgeführt.
Hier habe ich Texte zusammengestellt, die die “Basics” des christlichen Glaubens bilden. Aber in der Bibel ist noch viel mehr, was sich zu lesen lohnt.
Die von mir verwendete Übersetzung der Bibel (Menge - in alter Rechtschreibung) ist seit 2010 gemeinfrei (Public Domain) und wird von bibel.com online zur Verfügung gestellt. Danke für Eure Arbeit!
Dass die Bibel unsere Herzen berührt,
wünscht Volker Schunck
Inhalt
Gott und sein Volk
Schöpfung
1. Mose 1-2
Der Anfang der Welt: Gott erschafft Himmel und Erde
1 Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde;
Der erste Tag
Ps 104,2; Jes 45,7; 2Kor 4,6
2die Erde war aber eine Wüstenei und Öde, und Finsternis lag über der weiten Flut (= dem Urmeer), und der Geist Gottes schwebte (brütend) über der Wasserfläche. 3Da sprach Gott: »Es werde Licht!«, und es ward Licht. 4Und Gott sah, daß das Licht gut war; da schied Gott das Licht von der Finsternis 5und nannte das Licht »Tag«, der Finsternis aber gab er den Namen »Nacht«. Und es wurde Abend und wurde Morgen: erster Tag.
Der zweite Tag
Ps 104,2; 19,2
6Dann sprach Gott: »Es entstehe ein festes Gewölbe inmitten der Wasser und bilde eine Scheidewand zwischen den beiderseitigen Wassern!« Und es geschah so. 7So machte Gott das feste Gewölbe und schied dadurch die Wasser unterhalb des Gewölbes von den Wassern oberhalb des Gewölbes. 8Und Gott nannte das feste Gewölbe »Himmel«. Und es wurde Abend und wurde Morgen: zweiter Tag.
Der dritte Tag
Hi 38,8-11; Ps 104,5.14-17
9Dann sprach Gott: »Es sammle sich das Wasser unterhalb des Himmels an einen besonderen Ort, damit das Trockene (= das feste Land) sichtbar wird!« Und es geschah so. 10Und Gott nannte das Trockene »Erde« (oder: »Land«), dem Wasser aber, das sich gesammelt hatte, gab er den Namen »Meer« (d.h. Weltmeer). Und Gott sah, daß es gut war. – 11Dann sprach Gott: »Die Erde lasse junges Grün sprossen, samentragende Pflanzen und Bäume, die je nach ihrer Art Früchte mit Samen darin auf der Erde tragen!« Und es geschah so: 12die Erde ließ junges Grün hervorgehen, Kräuter, die je nach ihrer Art Samen trugen, und Bäume, die Früchte mit Samen darin je nach ihrer Art trugen. Und Gott sah, daß es gut war. 13Und es wurde Abend und wurde Morgen: dritter Tag.
Der vierte Tag
Ps 104,19; 136,7-9
14Dann sprach Gott: »Es sollen Lichter (oder: Leuchten) am Himmelsgewölbe entstehen, um Tag und Nacht voneinander zu scheiden; die sollen Merkzeichen sein und zur (Bestimmung von) Festzeiten sowie zur (Zählung von) Tagen und Jahren dienen; 15und sie sollen Lichter (oder: Leuchten) am Himmelsgewölbe sein, um Licht über die Erde zu verbreiten!« Und es geschah so. 16Da machte Gott die beiden großen Lichter: das größere Licht zur Herrschaft über den Tag und das kleinere Licht zur Herrschaft über die Nacht, dazu auch die Sterne. 17Gott setzte sie dann an das Himmelsgewölbe, damit sie Licht über die Erde verbreiteten 18und am Tage und in der Nacht die Herrschaft führten und das Licht von der Finsternis schieden. Und Gott sah, daß es gut war. 19Und es wurde Abend und wurde Morgen: vierter Tag.
Der fünfte Tag
Ps 104,24-26; 148,7
20Dann sprach Gott: »Es wimmle das Wasser von einem Gewimmel lebender Wesen, und Vögel sollen über der Erde am Himmelsgewölbe hin fliegen!« 21Da schuf Gott die großen Seetiere und alle Arten der kleinen Lebewesen, die da sich regen, von denen die Gewässer wimmeln, dazu alle Arten der beschwingten Vögel. Und Gott sah, daß es gut war. 22Da segnete Gott sie mit den Worten: »Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet das Wasser in den Meeren, und auch die Vögel sollen sich auf der Erde mehren!« 23Und es wurde Abend und wurde Morgen: fünfter Tag.
Der sechste Tag
1Mo 2,19-20; Ps 148,10
24Dann sprach Gott: »Die Erde bringe alle Arten lebender Wesen hervor, Vieh, Kriechgetier (oder: Gewürm) und wilde Landtiere, jedes nach seiner Art!« Und es geschah so. 25Da machte Gott alle Arten der wilden Landtiere und alle Arten des Viehs und alles Getier, das auf dem Erdboden kriecht, jedes nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war. –
Die Erschaffung des Menschen
Ps 8,5-9; Pred 7,29
26Dann sprach Gott: »Laßt uns Menschen machen nach unserm Bilde, uns ähnlich, die da herrschen sollen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels, über das (zahme) Vieh und über alle (wilden) Landtiere und über alles Gewürm, das auf dem Erdboden kriecht!« 27Da schuf Gott den Menschen nach seinem Bilde: nach dem Bilde Gottes schuf er ihn; als Mann und Weib schuf er sie. 28Gott segnete sie dann mit den Worten: »Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde an und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alle Lebewesen, die auf der Erde sich regen!« 29Dann fuhr Gott fort: »Hiermit übergebe ich euch alle samentragenden Pflanzen auf der ganzen Erde und alle Bäume mit samentragenden Früchten: die sollen euch zur Nahrung dienen! 30Aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was auf der Erde kriecht, was Lebensodem in sich hat, weise ich alles grüne Kraut der Pflanzen zur Nahrung an.« Und es geschah so. 31Und Gott sah alles an, was er geschaffen hatte, und siehe: es war sehr gut. Und es wurde Abend und wurde Morgen: der sechste Tag.
Der siebte Tag
2Mo 20,8-11; Mk 2,27
2 So waren der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer vollendet. 2Da brachte Gott am siebten Tage sein Werk, das er geschaffen hatte, zur Vollendung und ruhte am siebten Tage von aller seiner Arbeit, die er vollbracht hatte. 3Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn; denn an ihm hat Gott von seinem ganzen Schöpfungswerk und seiner Arbeit geruht.
Gott bildet den Menschen und setzt ihn in den Garten Eden
4Dies ist die Entstehungsgeschichte des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden. 4Zur Zeit, als Gott der HERR Erde und Himmel schuf, 5als es auf der Erde noch keine Sträucher auf dem Felde gab und noch keine Pflanzen auf den Fluren gewachsen waren, weil Gott der HERR noch keinen Regen auf die Erde hatte fallen lassen und auch noch keine Menschen da waren, um den Ackerboden zu bestellen – 6es stieg aber ein Wasserdunst von der Erde auf und tränkte die ganze Oberfläche des Erdbodens –: 7da bildete Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies ihm den Lebensodem in die Nase; so wurde der Mensch zu einem lebenden Wesen. 8Hierauf pflanzte Gott der HERR einen Garten in Eden nach Osten hin und versetzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte. 9Dann ließ Gott der HERR allerlei Bäume aus dem Erdboden hervorwachsen, die lieblich anzusehen waren und wohlschmeckende Früchte trugen, dazu auch den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen (oder: von Gut und Böse). 10Es entsprang aber ein Strom in Eden, um den Garten zu bewässern, und teilte sich von dort aus, und zwar in vier Arme. 11Der erste heißt Pison: dieser ist es, der das ganze Land Hawila umfließt, woselbst sich das Gold findet, 12und das Gold dieses Landes ist kostbar (oder: gediegen); dort kommt auch das Bedolachharz (= Edelharz) vor und der Edelstein Soham (= Chrysopras?). 13Der zweite Strom heißt Gihon: dieser ist es, der das ganze Land Kusch (= Äthiopien) umfließt. 14Der dritte Strom heißt Hiddekel (= Tigris): dieser ist es, der östlich von Assyrien fließt; und der vierte Strom ist der Euphrat. 15Als nun Gott der HERR den Menschen genommen und ihn in den Garten Eden versetzt hatte, damit er ihn bestelle und behüte, 16gab Gott der HERR dem Menschen die Weisung: »Von allen Bäumen des Gartens darfst du nach Belieben essen; 17aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen – von dem darfst du nicht essen; denn sobald du von diesem ißt, mußt du des Todes sterben.«
Die Erschaffung der Frau und die Einsetzung der Ehe
Mt 19,3-9; 1Kor 11,7-10; Eph 5,22-33
18Hierauf sagte Gott der HERR: »Es ist nicht gut für den Menschen, daß er allein ist: ich will ihm eine Hilfe schaffen, die zu ihm paßt (oder: ihm zur Seite stehe).« 19Da bildete Gott der HERR aus Erde alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie benennen würde; und wie der Mensch sie alle (= jedes einzelne) benennen würde, so sollten sie heißen. 20So legte denn der Mensch allem Vieh (= allen zahmen Tieren) und den Vögeln des Himmels und allen wilden Tieren Namen bei; aber für einen Menschen fand er keine Hilfe (oder: Gehilfin) darunter, die zu ihm gepaßt hätte (vgl. V.18). 21Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, so daß er einschlief; dann nahm er eine von seinen Rippen heraus und verschloß deren Stelle wieder mit Fleisch; 22die Rippe aber, die Gott aus dem Menschen genommen hatte, gestaltete er zu einem Weibe und führte dieses dem Menschen zu. 23Da rief der Mensch aus: »Diese endlich ist es: Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch! Diese soll ›Männin‹ heißen; denn vom Manne ist diese genommen.« 24Darum verläßt ein Mann seinen Vater und seine Mutter und hängt seinem Weibe an, und sie werden ein Fleisch sein. 25Und sie waren beide nackt, der Mensch (oder: Mann) und sein Weib, und doch schämten sie sich nicht (voreinander).
Psalm 104
104 Lobe (= preise) den HERRN, meine Seele! O HERR, mein Gott, wie bist du so groß!
In Erhabenheit (oder: Majestät) und Pracht bist du gekleidet, 2du, der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand, der den Himmel ausspannt wie ein Zeltdach, 3der die Balken seines Palastes im Wasser festlegt, der Wolken macht zu seinem Wagen, einherfährt auf den Flügeln des Windes; 4der Winde zu seinen Boten bestellt, zu seinen Dienern lohendes Feuer (= flammende Blitze). 5Er hat die Erde gegründet auf ihre Pfeiler (oder: Säulen), so daß sie in alle Ewigkeit nicht wankt. 6Mit der Urflut gleich einem Kleide bedecktest du sie: bis über die Berge standen die Wasser; 7doch vor deinem Schelten (= Drohruf) flohen sie, vor der Stimme deines Donners wichen sie angstvoll zurück. 8Da stiegen die Berge empor, und die Täler senkten sich an den Ort, den du ihnen verordnet. 9Eine Grenze hast du gesetzt, die sie nicht überschreiten:sie dürfen die Erde nicht nochmals bedecken. 10Quellen läßt er den Bächen zugehn: zwischen den Bergen rieseln sie dahin; 11sie tränken alles Getier des Feldes, die Wildesel löschen ihren Durst; 12an ihnen wohnen die Vögel des Himmels, lassen ihr Lied aus den Zweigen erschallen. 13Er tränkt die Berge aus seinem Himmelspalast: vom Segen deines Schaffens wird die Erde satt. 14Gras läßt er sprossen für das Vieh und Pflanzen für den Bedarf der Menschen, um Brotkorn aus der Erde hervorgehn zu lassen und Wein, der des Menschen Herz erfreut; 15um jedes Antlitz erglänzen zu lassen vom Öl und durch Brot das Herz des Menschen zu stärken. 16Es trinken sich satt die Bäume des HERRN, die Zedern des Libanons, die er gepflanzt, 17wo selbst die Vögel ihre Nester bauen, der Storch, der Zypressen zur Wohnung wählt. 18Die hohen Berge gehören den Gemsen, die Felsen sind der Klippdachse Zuflucht. 19Er hat den Mond gemacht zur Bestimmung der Zeiten, die Sonne, die ihren Niedergang kennt. 20Läßt du Finsternis entstehn, so wird es Nacht, da regt sich alles Getier des Waldes: 21die jungen Löwen brüllen nach Raub, indem sie von Gott ihre Nahrung fordern. 22Geht die Sonne auf, so ziehn sie sich zurückund kauern (oder: lagern sich) in ihren Höhlen; 23dann geht der Mensch hinaus an seine Arbeit und an sein Tagwerk bis zum Abend. 24Wie sind deiner Werke so viele, o HERR! Du hast sie alle mit Weisheit geschaffen, voll ist die Erde von deinen Geschöpfen (oder: Gütern). 25Da ist das Meer, so groß und weit nach allen Seiten: drin wimmelt es ohne Zahl von Tieren klein und groß. 26Dort fahren die Schiffe einher; da ist der Walfisch, den du geschaffen, darin sich zu tummeln. 27Sie alle schauen aus zu dir hin (= warten auf dich),daß du Speise ihnen gebest zu seiner Zeit; 28gibst du sie ihnen, so lesen sie auf; tust deine Hand du auf, so werden sie satt des Guten; 29doch verbirgst du dein Angesicht, so befällt sie Schrecken; nimmst du weg ihren Odem (oder: Geist), so sterben sie und kehren zurück zum Staub, woher sie gekommen. 30Läßt du ausgehn deinen Odem (oder: Geist), so werden sie geschaffen, und so erneust du das Antlitz der Erde. 31Ewig bleibe die Ehre des HERRN bestehn, es freue der HERR sich seiner Werke! 32Blickt er die Erde an, so erbebt sie; rührt er die Berge an, so stehn sie in Rauch. 33Singen will ich dem HERRN mein Leben lang, will spielen (oder: lobsingen) meinem Gott, solange ich bin. 34Möge mein Sinnen ihm wohlgefällig sein: ich will meine Freude haben am HERRN! 35Möchten die Sünder verschwinden vom Erdboden und die Gottlosen nicht mehr sein! – Lobe den HERRN, meine Seele! Halleluja!
Psalm 139
139 Dem Musikmeister, von David ein Psalm. HERR, du erforschest mich und kennst mich; 2du weißt es, ob ich sitze oder aufstehe, du verstehst, was ich denke, von ferne; 3ob ich wandre oder ruhe, du prüfst es und bist mit all meinen Wegen vertraut; 4denn ehe ein Wort auf meiner Zunge liegt kennst du, o HERR, es schon genau. 5Du hältst mich von hinten und von vorne umschlossen und hast deine Hand auf mich gelegt. 6Zu wunderbar ist solches Wissen für mich, zu hoch: ich vermag’s nicht zu begreifen! 7Wohin soll ich gehn vor deinem Geist und wohin fliehn vor deinem Angesicht? 8Führe ich auf zum Himmel, so wärst du da, und lagert’ ich mich in der Unterwelt, so wärst du dort; 9nähme ich Schwingen des Morgenrots zum Flug und ließe mich nieder am äußersten Westmeer, 10so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich fassen; 11und spräch’ ich: »Lauter Finsternis soll mich umhüllen und Nacht sei das Licht um mich her!« – 12auch die Finsternis würde für dich nicht finster sein, vielmehr die Nacht dir leuchten wie der Tag: Finsternis wäre für dich wie das Licht. 13Denn du bist’s, der meine Nieren (d.h. mein Innerstes) gebildet, mich gewoben im Schoß meiner Mutter. 14Ich danke dir, daß ich so überaus wunderbar bereitet bin: wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt das wohl. 15Meine Wesensgestaltung war dir nicht verborgen, als im Dunkeln ich gebildet ward, kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde. 16Deine Augen sahen mich schon als formlosen Keim, und in deinem Buch standen eingeschrieben alle Tage, die vorbedacht waren, als noch keiner von ihnen da war. 17Für mich nun – wie kostbar sind deine Gedanken, o Gott, wie gewaltig sind ihre Summen! 18Wollt’ ich sie zählen: ihrer sind mehr als des Sandes; wenn ich erwache, bin ich noch immer bei dir. 19Möchtest du doch die Frevler töten, o Gott! Und ihr Männer (= Freunde) der Blutschuld, weichet von mir! 20Sie, die von dir mit Arglist (oder: Hintergedanken) reden, mit Falschheit reden als deine Widersacher. 21Sollt’ ich nicht hassen, die dich, HERR, hassen, nicht verabscheun, die sich erheben gegen dich? 22Ja, ich hasse sie mit tödlichem Haß: als Feinde gelten sie mir. 23Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken! 24Und sieh, ob ich wandle auf trüglichem Wege, und leite mich auf dem ewigen Wege!
Hiob 38-39
Der Herr selbst antwortet Hiob und stellt ihm prüfende Fragen
38 Da antwortete der HERR dem Hiob aus dem Wettersturme heraus folgendermaßen: 2»Wer ist’s, der da den Heilsplan Gottes verdunkelt mit Worten ohne Einsicht? 3Auf! Gürte dir die Lenden wie ein Mann, so will ich dich fragen, und du belehre mich (oder: gib mir Bescheid)!«
Die Schöpfung bezeugt Gottes Macht und die Ohnmacht des Menschen
4»Wo warst du, als ich die Erde baute? Sprich es aus, wenn du Einsicht besitzest (oder: Bescheid weißt)! 5Wer hat ihre Maße bestimmt (oder: ihren Bauplan entworfen) – du weißt es ja! –, oder wer hat die Meßschnur über sie ausgespannt? 6Worauf sind ihre Grundpfeiler eingesenkt worden, oder wer hat ihren Eckstein (= Grundstein) gelegt, 7während die Morgensterne allesamt laut frohlockten und alle Gottessöhne (d.h. Engel) jauchzten? 8Und wer hat das Meer mit Toren verschlossen, als es hervorbrach, aus dem Mutterschoß heraustrat? 9Als ich Gewölk zu seinem Kleide machte und dunkle Nebel zu seinen Windeln? 10Als ich ihm das von mir bestimmte Gebiet absteckte und ihm Riegel und Tore herstellte 11und sprach: ›Bis hierher darfst du kommen, aber nicht weiter, und hier soll sich der Stolz deiner Wellen brechen!‹ 12Hast du jemals, seitdem du lebst, das Morgenlicht bestellt? Hast du dem Frührot seine Stätte angewiesen, 13daß es die Säume der Erde erfasse und die Frevler von ihr verscheucht werden? 14Sie (die Erde) verwandelt sich alsdann wie Wachs unter dem Siegel, und alles stellt sich dar wie ein Prachtgewand; 15den Frevlern aber wird ihr Licht entzogen, und der zum Schlagen schon erhobene Arm zerbricht. 16Bist du bis zu den Quellen des Meeres gekommen, und hast du die tiefsten Tiefen des Weltmeers durchwandelt? 17Haben sich vor dir die Pforten des Todes aufgetan, und hast du die Pforten des Schattenreichs gesehen? 18Hast du die weiten Flächen der Erde überschaut? Sage an, wenn du dies alles weißt! 19Wo geht denn der Weg nach der Wohnung des Lichts, und die Finsternis, wo hat sie ihre Heimstätte, 20daß du sie in ihr Gebiet hinbringen könntest und daß die Pfade zu ihrem Hause dir bekannt wären? 21Du weißt es ja, denn damals wurdest du ja geboren, und die Zahl deiner Lebenstage ist groß! 22Bist du zu den Vorratskammern des Schnees gekommen, und hast du die Speicher des Hagels gesehen, 23den ich aufgespart habe für die Drangsalszeiten, für den Tag des Kampfes und des Krieges? 24Wo ist der Weg dahin, wo das Licht sich teilt und von wo der Ostwind sich über die Erde verbreitet? 25Wer hat der Regenflut Kanäle gespalten und einen Weg dem Donnerstrahl gebahnt, 26um regnen zu lassen auf menschenleeres Land, auf die Steppe, wo niemand wohnt, 27um die Einöde und Wildnis reichlich zu tränken und Pflanzengrün sprießen zu lassen? 28Hat der Regen einen Vater, oder wer erzeugt die Tropfen des Taues? 29Aus wessen Mutterschoße geht das Eis hervor, und wer läßt den Reif des Himmels entstehen? 30Wie zu Stein verhärten sich die Wasser, und der Spiegel der Fluten schließt sich zur festen Decke zusammen. 31Vermagst du die Bande des Siebengestirns zu knüpfen oder die Fesseln (oder: den Gürtel) des Orion zu lösen? 32Läßt du die Bilder des Tierkreises zur rechten Zeit hervortreten, und leitest du den Großen Bären samt seinen Jungen? 33Kennst du die für den Himmel gültigen Gesetze, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde? 34Kannst du deine Stimme hoch zu den Wolken dringen lassen, daß strömender Regen dich bedecke? 35Entsendest du die Blitze, daß sie hinfahren und zu dir sagen: ›Hier sind wir‹? 36Wer hat Weisheit in die Wolkenschichten gelegt oder wer dem Luftgebilde Verstand verliehen? 37Wer zählt die Federwolken mit Weisheit ab, und die Schläuche des Himmels, wer läßt sie sich ergießen, 38wenn das Erdreich sich zu Metallguß verhärtet hat und die Schollen sich fest zusammenballen?
Die Tierwelt weist auf die Größe und Weisheit Gottes hin
39Erjagst du für die Löwin die Beute, und stillst du die Gier der jungen Leuen, 40wenn sie in ihren Höhlen kauern, im Dickicht auf der Lauer liegen? 41Wer verschafft dem Raben sein Futter, wenn seine Jungen zu Gott schreien und wegen Mangels an Nahrung umherirren?
39 Kennst du die Zeit, wo die Felsgemsen (oder: Steinböcke) werfen, und überwachst du das Kreißen der Hirschkühe? 2Zählst du die Monde, während derer sie trächtig sind, und weißt du die Zeit, wann sie gebären? 3Sie kauern nieder, lassen ihre Jungen zur Welt kommen, entledigen sich leicht ihrer Geburtsschmerzen. 4Ihre Jungen erstarken, werden im Freien groß; sie laufen davon und kehren nicht wieder zu ihnen zurück. 5Wer hat den Wildesel frei laufen lassen und wer die Bande dieses Wildfangs gelöst, 6dem ich die Steppe zur Heimat angewiesen habe und zur Wohnung die Salzgegend? 7Er lacht des Gewühls der Stadt, den lauten Zuruf des Treibers hört er nicht. 8Was er auf den Bergen erspäht, ist seine Weide, und jedem grünen Halme spürt er nach. 9Wird der Büffel Lust haben, dir zu dienen oder nachts an deiner Krippe zu lagern? 10Kannst du den Büffel mit seinem Leitseil an die Furche binden, oder wird er über Talgründe die Egge hinter dir herziehen? 11Darfst du ihm trauen, weil er große Kraft besitzt, und ihm deinen Ernteertrag (oder: deine Feldarbeit) überlassen? 12Darfst du ihm zutrauen, daß er deine Saat einbringen und sie auf deiner Tenne zusammenfahren werde? 13Die Straußenhenne schwingt fröhlich ihre Flügel: sind es aber des (liebevollen) Storches Schwingen und Gefieder? 14Nein, sie vertraut ihre Eier der Erde an und läßt sie auf dem Sande warm werden; 15denn sie denkt nicht daran, daß ein Fuß sie (oder: eins) dort zerdrücken und ein wildes Tier sie (oder: eins) zertreten kann. 16Hart behandelt sie ihre Jungen, als gehörten sie ihr nicht; ob ihre Mühe vergeblich ist, das kümmert sie nicht; 17denn Gott hat ihr große Klugheit versagt und ihr keinen Verstand zugeteilt. 18Doch sobald sie hoch auffährt zum Laufen, verlacht sie das Roß und seinen Reiter. 19Gibst du dem Roß die gewaltige Stärke? Bekleidest du seinen Hals mit der wallenden Mähne? 20Machst du es springen wie die Heuschrecke? Sein stolzes Schnauben – wie erschreckend! 21Es scharrt den Boden im Blachfeld und freut sich seiner Kraft, zieht der gewappneten Schar entgegen. 22Es lacht über Furcht und erschrickt nicht, macht nicht kehrt vor dem Schwert; 23auf ihm klirrt ja der Köcher, blitzen der Speer und der Kurzspieß. 24Mit Ungestüm und laut stampfend sprengt es im Fluge dahin und läßt sich nicht halten, wenn die Posaune erschallt; 25bei jedem Trompetenstoß ruft es ›Hui!‹ und wittert den Kampf von fern, den Donnerruf (= Kommandoruf) der Heerführer und das Schlachtgetöse. 26Hebt der Habicht dank deiner Einsicht die Schwingen, breitet seine Flügel aus nach dem Süden zu? 27Oder schwebt der Adler auf dein Geheiß empor und baut sein Nest in der Höhe? 28Auf Felsen wohnt er und horstet auf Felszacken und Bergspitzen; 29von dort späht er nach Beute aus: in weite Ferne blicken seine Augen; 30und seine Jungen schon verschlingen gierig das Blut, und wo Erschlagene liegen, da ist auch er.«
Inhalt
Sündenfall
1. Mose 3
Der Sündenfall des Menschen
Mt 4,1-11; 2Kor 11,3; 1Tim 2,14
3 Nun war die Schlange listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott der HERR geschaffen hatte; die sagte zum Weibe: »Sollte Gott wirklich gesagt haben: ›Ihr dürft von allen Bäumen des Gartens nicht essen (d.h. also: von gar keinem Baum)!‹« 2Da antwortete das Weib der Schlange: »Von den Früchten der Bäume im Garten dürfen wir essen; 3nur von den Früchten des Baumes, der mitten im Garten steht, hat Gott gesagt: ›Ihr dürft von ihnen nicht essen, ja sie nicht einmal anrühren, sonst müßt ihr sterben!‹« 4Da erwiderte die Schlange dem Weibe: »Ihr werdet sicherlich nicht sterben; 5sondern Gott weiß wohl, daß, sobald ihr davon eßt, euch die Augen aufgehen werden und ihr wie Gott selbst sein werdet, indem ihr erkennt, was gut und was böse ist.« 6Da nun das Weib sah, daß von dem Baume gut zu essen sei und daß er eine Lust für die Augen und ein begehrenswerter Baum sei, weil man durch ihn klug werden könne, so nahm sie eine von seinen Früchten und aß und gab auch ihrem Manne, der bei ihr war, und der aß auch.
Die Folgen des Sündenfalls
Jak 1,13-15; Röm 5,12-21
Inhalt
Sintflut
1. Mose 6,5-9,17
Die Bosheit der Menschen und Gottes Gericht
5Als nun der HERR sah, daß die Bosheit der Menschen groß war auf der Erde und alles Sinnen und Trachten ihres Herzens immerfort nur böse war, 6da gereute es ihn, die Menschen auf der Erde geschaffen zu haben, und er wurde in seinem Herzen tief betrübt. 7Darum sagte der HERR: »Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vom ganzen Erdboden weg vertilgen, die Menschen wie das Vieh, das Gewürm wie die Vögel des Himmels; denn ich bereue es, sie geschaffen zu haben.«
Gottes Gnade für Noah. Der Bau der Arche
Hebr 11,7; 1Pt 3,19-20
8Noah aber hatte Gnade beim HERRN gefunden. 9Dies ist die Geschichte Noahs: Noah war ein frommer, unsträflicher (vgl. 17,1) Mann unter seinen Zeitgenossen: mit Gott wandelte Noah. 10Er hatte drei Söhne: Sem, Ham und Japheth. 11Die Erde wurde aber immer verderbter vor Gott und war voll von Gewalttaten. 12Als nun Gott die Erde ansah und die völlige Verderbtheit wahrnahm – denn alles Fleisch (= die gesamte Menschen- und Tierwelt) hatte sich in ihrem ganzen Tun auf Erden zum Bösen gewandt –, 13da sagte Gott zu Noah: »Das Ende aller lebenden Geschöpfe ist bei mir beschlossen; denn die Erde ist durch ihre Schuld voll von Gewalttaten; darum will ich sie mitsamt der Erde verderben (oder: vernichten). 14Baue dir eine Arche aus Tannenholz; mit lauter Zellen (oder: Kammern) sollst du die Arche versehen und sie von innen und von außen mit Erdharz verpichen. 15Und so sollst du sie bauen: dreihundert Ellen soll die Länge der Arche betragen, fünfzig Ellen ihre Breite und dreißig Ellen ihre Höhe. 16Eine Lichtöffnung sollst du an der Arche anbringen, und zwar eine Elle hoch sollst du sie (d.h. die Lichtöffnung) ganz herum hoch oben herstellen, und den Eingang zur Arche an ihrer Seite anbringen und ein unteres, ein mittleres und ein oberes Stockwerk in ihr anlegen. 17Denn wisse wohl: ich will die große Flut über die Erde kommen lassen, um alle Geschöpfe, die Lebensodem in sich haben, unter dem ganzen Himmel zu vertilgen: alles, was auf der Erde lebt, soll umkommen! 18Mit dir aber will ich einen Bund schließen: du sollst in die Arche gehen, du und mit dir deine Söhne und dein Weib und die Weiber deiner Söhne (= deine Schwiegertöchter). 19Und von allen lebenden Wesen, von allen Tieren, sollst du je ein Paar in die Arche mit hineinnehmen, um sie mit dir am Leben zu erhalten: je ein Männliches und ein Weibliches sollen es sein. 20Von jeder Art der Vögel und von jeder Art der Vierfüßler, von jeder Art der Kriechtiere des Erdbodens – von diesen allen soll immer ein Paar zu dir in die Arche hineinkommen, damit sie am Leben erhalten bleiben. 21Du selbst aber nimm dir alle Arten von Nahrungsmitteln, die als Speise genossen werden, und sammle bei dir Vorräte davon, damit sie dir und ihnen zur Nahrung dienen.« 22Und Noah tat es; er machte alles genau so, wie Gott es ihm geboten hatte.
Noah geht in die Arche
Mt 24,37-39; 2Pt 3,5-6
7 Dann sagte der HERR zu Noah: »Gehe du mit deiner ganzen Familie in die Arche, denn dich habe ich als gerecht vor mir erfunden unter diesem Geschlecht. 2Von allen reinen Tieren nimm je sieben Paare zu dir, immer ein Männchen und sein Weibchen, aber von den unreinen Tieren nur je zwei Stück, ein Männchen und sein Weibchen; 3auch von den Vögeln des Himmels je sieben Paare, Männchen und Weibchen, damit Nachkommenschaft auf der ganzen Erde am Leben erhalten bleibt; 4denn es sind nur noch sieben Tage, dann will ich es vierzig Tage und vierzig Nächte hindurch auf die Erde regnen lassen und will den ganzen Bestand an Lebewesen, die ich geschaffen habe, vom ganzen Erdboden vertilgen.« 5Da tat Noah alles genau so, wie der HERR es ihm geboten hatte. 6Noah war aber sechshundert Jahre alt, als die Sintflut über die Erde kam. 7Da ging Noah und mit ihm seine Söhne, sein Weib und seine Schwiegertöchter in die Arche hinein vor den Gewässern der Sintflut. 8Von den reinen und von den unreinen Vierfüßlern sowie von den Vögeln und von allem, was auf dem Erdboden kriecht, 9kamen immer zwei, ein Männchen und ein Weibchen, zu Noah in die Arche hinein, wie Gott ihm geboten hatte. 10Und nach Ablauf der sieben Tage, da kamen die Gewässer der Sintflut über die Erde.
Das Gericht der Sintflut
11Es war im sechshundertsten Lebensjahre Noahs, am siebzehnten Tage des zweiten Monats: an diesem Tage brachen alle Quellen (oder: Brunnen) der großen Tiefe (= Urflut) auf, und die Fenster des Himmels öffneten sich, 12und der Regen strömte vierzig Tage und vierzig Nächte hindurch auf die Erde. 13An eben diesem Tage ging Noah mit seinen Söhnen Sem, Ham und Japheth und mit seinem Weibe und seinen drei Schwiegertöchtern in die Arche hinein, 14sie und alle Arten der wilden Tiere und alle Arten des Viehs (= der Haustiere) und alle Arten des Gewürms, das auf der Erde kriecht, auch alle Arten der Vögel, alles, was Flügel hatte und beschwingt war (= alles Federvieh); 15die kamen zu Noah in die Arche hinein, je ein Paar von allen Geschöpfen, die Lebensodem in sich hatten; 16und die da hineinkamen, waren immer ein Männchen und ein Weibchen von allem Fleische (= allen Geschöpfen), wie Gott ihm geboten hatte. Hierauf schloß der HERR hinter ihm zu. 17Da kam die Sintflut vierzig Tage lang über die Erde, und das Wasser stieg und hob die Arche empor, so daß sie hoch über der Erde schwamm. 18Und das Wasser nahm gewaltig zu und stieg hoch über der Erde, so daß die Arche auf der weiten Flut dahinfuhr. 19Und das Wasser stieg immer noch höher über der Erde, so daß alle höchsten Berge, die unter dem ganzen Himmel sind, überflutet wurden. 20Fünfzehn Ellen hoch ging das Wasser über sie hin, so daß die Berge überflutet wurden. 21Damals kamen alle Geschöpfe um, die auf der Erde sich regten: was an Vögeln, an Vieh und an wilden Tieren da war, sowie alles Gewürm, von dem die Erde wimmelte, und auch alle Menschen: 22alles, in dessen Nase ein Hauch von Lebensodem war, das starb, alles, soweit es auf dem Trockenen lebte. 23So vertilgte Gott alle Geschöpfe, die auf dem ganzen Erdboden waren, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels: sie wurden alle von der Erde vertilgt; nur Noah blieb übrig und was sich bei ihm in der Arche befand. 24Das Wasser aber stieg unaufhörlich über der Erde hundertundfünfzig Tage lang.
Das Versiegen der Wasserfluten
2Pt 2,5
8 Da dachte Gott an Noah und an alle wilden Tiere und an all das Vieh, das bei ihm in der Arche war; und Gott ließ einen Wind über die Erde wehen, so daß die Wasser sanken; 2die Quellen der Tiefe (= die Brunnen der Urflut; vgl. 7,11) und die Fenster des Himmels schlossen sich, und dem Regen vom Himmel her wurde Einhalt getan. 3Da verlief sich das Wasser allmählich von der Erde und begann nach Ablauf der hundertundfünfzig Tage zu fallen; 4und am siebzehnten Tage des siebten Monats saß die Arche auf einem der Berge von Ararat (= Armenien) fest. 5Das Wasser nahm dann immerfort ab bis zum zehnten Monat: am ersten Tage des zehnten Monats kamen die Gipfel der Berge zum Vorschein. 6Nach Verlauf von vierzig Tagen aber öffnete Noah das Fenster der Arche, das er angebracht hatte, 7und ließ den Raben ausfliegen; der flog hin und her, bis das Wasser auf der Erde abgetrocknet war. 8Hierauf ließ er die Taube ausfliegen, um zu erfahren, ob das Wasser sich auf der Erdoberfläche verlaufen habe. 9Da die Taube aber keinen Ort fand, wo ihre Füße hätten ruhen (oder: sich niederlassen) können, kehrte sie zu ihm zu der Arche zurück; denn das Wasser bedeckte noch die Oberfläche der ganzen Erde. Da streckte er seine Hand hinaus, ergriff sie und nahm sie wieder zu sich in die Arche. 10Hierauf wartete er noch weitere sieben Tage und ließ dann die Taube zum zweitenmal aus der Arche fliegen. 11Da kam die Taube um die Abendzeit zu ihm zurück, und siehe da: sie hatte ein frisches Ölbaumblatt im Schnabel! Daran erkannte Noah, daß das Wasser auf der Erde sich verlaufen hatte. 12Nun wartete er nochmals weitere sieben Tage und ließ die Taube wieder ausfliegen; doch diesmal kehrte sie nicht wieder zu ihm zurück. 13Und im sechshundertundersten Lebensjahre Noahs, am ersten Tage des ersten Monats, da war das Wasser von der Erde weggetrocknet. Als jetzt Noah das Dach von der Arche abnahm und Ausschau hielt, da war der Erdboden abgetrocknet; 14und am siebenundzwanzigsten Tage des zweiten Monats war die Erde ganz trocken geworden.
Noah verläßt die Arche. Noahs Opfer und Gottes Verheißung
15Da gebot Gott dem Noah: 16»Verlaß (jetzt) die Arche, du und mit dir dein Weib und deine Söhne und deine Schwiegertöchter! 17Sämtliche Tiere von allen Arten, die bei dir sind, Vögel, Vieh und alles Gewürm, das auf der Erde kriecht, laß mit dir hinausgehen, damit sie sich auf der Erde frei bewegen und fruchtbar seien und sich mehren auf der Erde.« 18Da ging Noah mit seinen Söhnen, seinem Weibe und seinen Schwiegertöchtern hinaus; 19auch alle vierfüßigen Tiere, alles Gewürm, alle Vögel, alles, was sich auf der Erde regt, gingen nach ihren Arten aus der Arche hinaus. 20Noah baute dann dem HERRN einen Altar, nahm von allen reinen Tieren und von allen reinen Vögeln (je ein Stück) und brachte Brandopfer auf dem Altar dar. 21Als nun der HERR den lieblichen Duft roch, sagte er bei sich selbst: »Ich will hinfort den Erdboden nicht noch einmal um der Menschen willen verfluchen; denn das Sinnen und Trachten (vgl. 6,5) des Menschenherzens ist böse von Jugend auf; auch will ich hinfort nicht noch einmal alles Lebende sterben lassen, wie ich es getan habe. 22Hinfort, solange die Erde steht, sollen Säen und Ernten, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht nicht mehr aufhören!«
Gottes Bund mit Noah
9 Dann segnete Gott Noah und seine Söhne mit folgenden Worten: »Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde. 2Die Furcht und der Schrecken vor euch soll auf allem Getier der Erde liegen und auf allen Vögeln des Himmels! Alles, was sich auf dem Erdboden (oder: Lande) regt, auch alle Fische des Meeres: in eure Gewalt sind sie gegeben. 3Alles, was sich regt und was da lebt, soll euch zur Nahrung dienen: wie (einstmals) die grünenden Pflanzen, so weise ich euch (jetzt) alles zu. 4Nur Fleisch, das noch seine Seele (oder: Lebenskraft), nämlich sein Blut, in sich hat, dürft ihr nicht essen. 5Jedoch euer eigenes Blut, um wessen Leben es sich auch bei euch handle, will ich rächen; an jedem Tiere will ich es rächen; und auch an jedem Menschen, an euch untereinander, will ich das Leben jedes Menschen rächen: 6Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll wieder durch Menschen vergossen werden; denn nach seinem Bilde hat Gott den Menschen geschaffen. 7Ihr aber – seid fruchtbar und mehret euch, wimmelt (oder: seid regsam) auf der Erde und werdet zahlreich auf ihr!« 8Weiter sagte Gott zu Noah und seinen Söhnen, die bei ihm waren, folgendes: 9»Ich will (jetzt) einen Bund mit euch aufrichten (oder: schließen) und mit eurer Nachkommenschaft, die nach euch sein wird, 10auch mit allen lebenden Wesen, die bei euch sind, mit den Vögeln, den zahmen und allen wilden Tieren, die bei euch sind, nämlich mit allen denen, die aus der Arche herausgegangen sind, mit allem Getier der Erde. 11Ich schließe also meinen Bund mit euch dahin, daß hinfort niemals wieder alle lebenden Geschöpfe durch das Wasser einer Sintflut vertilgt werden sollen und daß niemals wieder eine Sintflut eintreten soll, um die Erde zu verheeren!« 12Dann fuhr Gott fort: »Dies soll das Zeichen des Bundes sein, den ich zwischen mir und euch und allen lebenden Wesen, die bei euch sind, auf ewige Zeiten festsetze: 13meinen Bogen stelle ich in die Wolken; der soll das Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde sein! 14Wenn ich hinfort Gewölk über der Erde sammle und der Bogen in den Wolken sichtbar wird, 15dann will ich meines Bundes gedenken, der zwischen mir und euch und allen lebenden Wesen jeglicher Fleischesart besteht; und das Wasser soll niemals wieder zu einer Sintflut werden, um alle lebenden Geschöpfe zu vertilgen. 16Nein, wenn der Bogen in den Wolken steht, so will ich ihn anschauen, um des ewigen Bundes zwischen Gott und allen lebenden Wesen von jeglicher Fleischesart, die auf der Erde ist, zu gedenken.« 17Und Gott schloß mit den Worten an Noah: »Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen lebenden Wesen auf der Erde aufgerichtet (oder: geschlossen) habe.«
Inhalt
Abraham
1. Mose 12-22
Gott beruft Abram und sendet ihn nach Kanaan
12 Der HERR sprach zu Abram: »Verlaß dein Land und deine Verwandtschaft und deines Vaters Haus (und ziehe) in das Land, das ich dir zeigen werde; 2denn ich will ich zu einem großen Volke machen und will dich segnen und deinen Namen groß (= berühmt) machen, und du sollst ein Segen werden. 3Ich will die segnen, die dich segnen, und wer dich verflucht, den will ich verfluchen; und in dir sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.« 4Da machte sich Abram auf den Weg, wie der HERR ihm geboten hatte, auch Lot zog mit ihm; Abram aber war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran aufbrach. 5Abram nahm also seine Frau Sarai und Lot, den Sohn seines Bruders (Haran), und alle Habe, die sie besaßen, und alles Gesinde, das sie in Haran erworben hatten, und so zogen sie aus, um nach dem Lande Kanaan zu wandern. Als sie nun in diesem Lande angekommen waren, 6zog Abram im Lande umher bis zu der heiligen Stätte von Sichem, bis zur Orakel-Terebinthe; die Kanaanäer wohnten damals im Lande. 7Da erschien der HERR dem Abram und sagte zu ihm: »Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben!« Da baute er dort dem HERRN, der ihm erschienen war, einen Altar. 8Hierauf zog er von dort weiter nach dem Berglande östlich von Bethel und schlug sein Zelt zwischen Bethel im Westen und Ai im Osten auf; dort baute er dem HERRN einen Altar und rief den Namen des HERRN an. 9Dann brach er wieder auf und zog immer weiter nach dem Südgau zu.
Abram in Ägypten
10Als dann eine Hungersnot im Lande ausbrach, zog Abram nach Ägypten hinab, um dort als Fremdling eine Zeitlang zu verbleiben; denn die Hungersnot lag schwer auf dem Lande. 11Als er nun auf seinem Zuge von Ägypten nicht mehr weit entfernt war, sagte er zu seiner Frau Sarai: »Ich weiß sehr wohl, daß du eine Frau von großer Schönheit bist. 12Wenn dich nun die Ägypter sehen und denken: ›Das ist seine Frau‹, dann werden sie mich erschlagen, während sie dich am Leben lassen. 13Sage doch, du seiest meine Schwester, damit es mir um deinetwillen gut ergehe und ich, soweit es sich um dich handelt, am Leben bleibe.« 14Als nun Abram in Ägypten ankam, sahen die Ägypter, daß die Frau überaus schön war; 15und als die Hofleute des Pharaos sie zu Gesicht bekommen hatten, rühmten sie die Frau dem Pharao gegenüber; da wurde sie in dessen Palast geholt. 16Dem Abram aber bewies sich der Pharao um ihretwillen wohlwollend, so daß er Kleinvieh und Rinder, Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele geschenkt erhielt. 17Aber der HERR suchte den Pharao und sein Haus mit schweren Plagen (oder: Krankheiten) heim wegen Sarais, der Frau Abrams. 18Da ließ der Pharao Abram rufen und sagte zu ihm: »Was hast du mir da angetan! Warum hast du mir nicht mitgeteilt, daß sie deine Frau ist? 19Warum hast du sie für deine Schwester ausgegeben, so daß ich sie mir zur Frau genommen habe? Doch nun – hier hast du deine Frau: nimm sie und gehe!« 20Hierauf entbot der Pharao seinethalben Leute, die ihn samt seiner Frau und seiner ganzen Habe (aus dem Lande) geleiten mußten.
Abrams Rückkehr nach Kanaan. Trennung von Lot
13 So zog denn Abram mit seiner Frau und mit all seinem Hab und Gut aus Ägypten wieder hinauf nach dem Südgau; auch Lot war bei ihm. 2Abram war aber sehr reich an Herden, an Silber und Gold; 3und er zog weiter von einem Lagerplatz zum andern aus dem Südgau bis nach Bethel, bis an die Stätte, wo sein Zelt anfangs gestanden hatte, zwischen Bethel und Ai, 4zu der Stätte, wo der Altar stand, den er dort zuvor gebaut hatte; und Abram rief dort den Namen des HERRN an. 5Aber auch Lot, der mit Abram zog, besaß Kleinvieh, Rinder und Zelte. 6So reichte denn das Land nicht aus, daß beide hätten beisammen bleiben können; denn ihr Hab und Gut war groß geworden; daher konnten sie nicht beieinander bleiben. 7So entstand denn Streit zwischen den Hirten von Abrams Herden und den Hirten von Lots Vieh; es waren nämlich die Kanaanäer und Pherissiter damals im Lande ansässig. 8Da sagte Abram zu Lot: »Laß doch keine Streitigkeiten zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten herrschen: wir sind ja Brüder (= nahe Verwandte). 9Steht dir nicht das ganze Land zur freien Verfügung? Trenne dich lieber von mir! Willst du nach der linken Seite, so gehe ich nach rechts, und willst du nach der rechten Seite, so gehe ich nach links.« 10Da hob Lot seine Augen auf und sah, daß die ganze Gegend (oder: Aue) am Jordan überall wohlbewässertes Land war – bevor nämlich der HERR Sodom und Gomorrha zerstört hatte –, wie der Garten Gottes, wie das Land Ägypten, bis nach Zoar hin. 11Da wählte Lot für sich die ganze Gegend am Jordan (= die Jordanaue) und zog ostwärts. So trennten sich beide voneinander: 12Abram blieb im Lande Kanaan wohnen, während Lot sich in den Ortschaften der Jordanaue niederließ und mit seinen Zelten bis nach Sodom zog. 13Die Einwohner von Sodom aber waren böse Leute und arge Sünder vor dem HERRN.
Gott erneuert seine Verheißungen an Abram
14Der HERR aber sagte zu Abram, nachdem Lot sich von ihm getrennt hatte: »Hebe deine Augen auf und schaue von der Stelle, auf der du stehst, nach Norden und Süden, nach Osten und Westen: 15denn das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen auf ewige Zeiten geben 16und will deine Nachkommenschaft so zahlreich werden lassen wie den Staub der Erde, so daß, wenn jemand den Staub der Erde zu zählen vermöchte, auch deine Nachkommenschaft zählbar sein sollte. 17Wohlan, durchziehe das Land nach seiner Länge und Breite, denn dir will ich es geben!« 18Da zog Abram mit seinen Zelten weiter und nahm (endlich) seinen Wohnsitz unter (oder: bei) den Terebinthen Mamres (vgl. 14,13), die bei Hebron stehen; dort baute er dem HERRN einen Altar.
Abram rettet Lot
14 Es begab sich dann zur Zeit Amraphels, des Königs von Sinear, Ariochs, des Königs von Ellasar, Kedorlaomers, des Königs von Elam, und Thideals, des Königs von Gojim (d.h. des Königs der Völker oder: der Heiden?): 2die fingen Krieg an mit Bera, dem König von Sodom, und mit Birsa, dem König von Gomorrha, mit Sineab, dem König von Adma, mit Semheber, dem König von Zebojim, und mit dem König von Bela, das ist Zoar. 3Alle diese kamen als Verbündete im Tale von Siddim zusammen, wo jetzt das Salzmeer liegt. 4Zwölf Jahre lang waren sie dem Kedorlaomer untertan (= tributpflichtig) gewesen, aber im dreizehnten Jahre waren sie von ihm abgefallen. 5Im vierzehnten Jahre kamen dann Kedorlaomer und die mit ihm verbündeten Könige und schlugen die Rephaiter bei Astheroth-Karnajim und die Susiter bei Ham und die Emiter in der Ebene von Kirjathajim 6und die Horiter auf ihrem Gebirge Seir bis nach El-Paran, das am Rand der Wüste (oder: Steppe) liegt. 7Darauf kehrten sie um und kamen nach En-Mispat (d.h. Gerichtsquelle), das ist Kades, und verwüsteten das ganze Gefilde der Amalekiter sowie auch das Gebiet der Amoriter, die in Hazazon-Thamar wohnten. 8Da zogen der König von Sodom und die Könige von Gomorrha, von Adma, von Zebojim und von Bela – das ist Zoar – aus und stellten sich gegen sie zur Schlacht auf im Siddimtal, 9nämlich gegen Kedorlaomer, den König von Elam, und Thideal, den König von Gojim, und Amraphel, den König von Sinear, und Arioch, den König von Ellasar: vier Könige gegen die fünf. 10Das Siddimtal war aber voll von Gruben mit Erdharz (= Asphalt). Als nun der König von Sodom und der von Gomorrha in die Flucht geschlagen waren, gerieten sie da hinein, die Überlebenden (oder: die Übriggebliebenen) aber flohen ins Gebirge (Juda). 11Da plünderten jene Sodom und Gomorrha ganz aus, raubten alle ihre Lebensmittel und zogen damit ab; 12sie nahmen auch Lot, Abrams Brudersohn, der damals in Sodom wohnte, samt seinem Hab und Gut mit sich und zogen ab. 13Da kam ein Flüchtling und meldete es Abram, dem Hebräer (d.h. dem von jenseits des Euphrat Stammenden); dieser wohnte damals unter (oder: bei) den Terebinthen des Amoriters Mamre, der ein Bruder Eskols und Aners, der Bundesgenossen Abrams, war. 14Als nun Abram die Kunde erhielt, daß sein Brudersohn (Lot) gefangen weggeführt worden war, da bot er seine waffengeübten Leute, dreihundertundachtzehn Mann, die in seinem Hause geboren waren, zum Kampfe auf und eilte jenen nach bis Dan. 15Hier teilte er seine Leute in mehrere Haufen, überfiel die Feinde zur Nachtzeit mit seinen Knechten, schlug sie und verfolgte sie bis Hoba, das nördlich von Damaskus liegt. 16So brachte er die gesamte Habe zurück; auch seinen Brudersohn Lot und dessen Hab und Gut brachte er zurück, ebenso die Frauen und das Volk (d.h. sämtliche gefangenen Leute).
Melchisedek segnet Abram
Hebr 7; Ps 110,4
17Als Abram nun von seinem Siege über Kedorlaomer und die mit ihm verbündeten Könige zurückkehrte, ging ihm der König von Sodom entgegen in das Tal Sawe, das ist das Königstal. 18Melchisedek aber, der König von Salem, brachte Brot und Wein aus der Stadt heraus; er war aber ein Priester des höchsten Gottes. 19Er segnete ihn dann mit den Worten: »Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, 20und gepriesen sei der höchste Gott, der dir deine Feinde in die Hand geliefert hat!« Ihm gab (Abram) alsdann den Zehnten von allem (Hebr 7,2). 21Da sagte der König von Sodom zu Abram: »Gib mir die (gefangenen) Leute und behalte die Habe für dich!« 22Aber Abram antwortete dem König von Sodom: »Ich hebe meine Hand zum HERRN auf, zum höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde (und schwöre): 23Keinen Faden und keinen Schuhriemen, überhaupt nichts von deinem ganzen Eigentum will ich behalten! Du sollst nicht sagen können, du habest Abram reich gemacht. 24Ich will nichts davon! Nur was die Knechte (= Knappen) verzehrt haben und den Beuteanteil, der den mit mir verbündeten Männern Aner, Eskol und Mamre zukommt: die sollen ihren Anteil nehmen!«
Gott verheißt Abram einen Sohn und schließt einen Bund mit ihm
Röm 4; Gal 3,6-9
15 Nach diesen Begebenheiten erging das Wort des HERRN an Abram in einem Gesicht also: »Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin ja dein Schild; dein Lohn soll sehr groß sein.« 2Abram aber antwortete: »Ach HERR, mein Gott, was könntest du mir geben? Ich gehe ja als kinderloser Mann dahin (= von hinnen), und der Besitzer meines Vermögens wird (mein hausgeborener Knecht) Elieser von Damaskus sein.« 3Dann fuhr Abram fort: »Ach, du hast mir ja keine Kinder gegeben [darum wird einer von den Knechten meines Hauses mein Erbe sein]!« 4Aber da erging das Wort des HERRN an ihn also: »Nicht dieser soll dein Erbe sein; sondern ein leiblicher Sproß (= Sohn) soll es sein, der dich beerbt.« 5Darauf ließ er ihn ins Freie hinaustreten und sagte: »Blicke zum Himmel empor und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst!« Dann fuhr er fort: »So (unzählbar) soll deine Nachkommenschaft sein!« 6Da glaubte Abram dem HERRN, und das rechnete dieser ihm als Gerechtigkeit an (Röm 4,3). 7Dann sagte Gott zu ihm: »Ich bin der HERR, der dich aus Ur in Chaldäa hat auswandern lassen, um dir dieses Land zum Besitz zu geben.« 8Abram erwiderte: »HERR, mein Gott! Woran soll ich erkennen, daß ich es besitzen werde?« 9Da antwortete er ihm: »Hole mir eine dreijährige Kuh, eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder, dazu eine Turteltaube und eine junge Taube!« 10Da holte er ihm alle diese Tiere, schnitt sie in der Mitte durch und legte die Hälften eines jeden Tieres einander gegenüber; die Vögel aber schnitt er nicht entzwei. 11Da stießen die Raubvögel auf die Fleischstücke herab, aber Abram verscheuchte sie. 12Als nun die Sonne sich zum Untergang neigte, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und zugleich stellte sich eine Beängstigung, tiefe Finsternis, bei ihm ein. 13Da sprach er (d.h. Gott) zu Abram: »Sicher wissen sollst du, daß deine Nachkommen als Fremdlinge in einem Lande weilen werden, das ihnen nicht gehört; dort werden sie als Knechte (= Sklaven) dienen müssen, und man wird sie bedrücken vierhundert Jahre lang. 14Aber auch das Volk, dem sie dienen müssen, will ich zur Rechenschaft ziehen; und darnach werden sie mit reicher Habe ausziehen. 15Du aber sollst in Frieden zu deinen Vätern eingehen und in gutem (= hohem) Alter begraben werden. 16Aber erst das vierte Geschlecht von ihnen wird hierher zurückkehren; denn das Maß der Sündenschuld der Amoriter ist bis jetzt noch nicht voll.« 17Als dann die Sonne untergegangen und tiefe Dunkelheit eingetreten war, da war es wie ein rauchender Backofen und eine Feuerfackel, was zwischen jenen Fleischstücken hindurchfuhr (oder: hindurchschritt). 18An jenem Tage schloß der HERR einen Bund mit Abram und erklärte: »Deiner Nachkommenschaft will ich dieses Land geben vom Bach Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphratstrom: 19die Keniter, Kenissiter, Kadmoniter, 20Hethiter, Pherissiter, Rephaiter, 21Amoriter, Kanaaniter, Girgasiter und Jebusiter.«
Hagar und Ismael
16 Sarai, Abrams Frau, hatte ihm keine Kinder geboren; sie hatte aber eine ägyptische Leibmagd namens Hagar. 2Da sagte Sarai zu Abram: »Du siehst, daß der HERR mir Kindersegen versagt hat. So gehe doch ein zu meiner Leibmagd: vielleicht komme ich durch sie zu Kindern.« Als Abram auf diesen Vorschlag seiner Frau einging, 3nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Leibmagd Hagar und gab sie ihrem Manne Abram zum Weibe (= zur Nebenfrau). – Abram hatte damals aber zehn Jahre lang im Lande Kanaan gewohnt. – 4Abram ging dann zu Hagar ein, und sie wurde guter Hoffnung; als sie aber merkte, daß sie Mutter werden würde, sah sie ihre Herrin geringschätzig an. 5Da sagte Sarai zu Abram: »Die Kränkung, die mir zugefügt wird, ist deine Schuld! Ich selbst habe dir meine Leibmagd in die Arme gegeben; jetzt aber, da sie fühlt, daß sie Mutter werden wird, sieht sie mich geringschätzig an: der HERR sei Richter zwischen mir und dir!« 6Da sagte Abram zu Sarai: »Deine Leibmagd steht ja doch unter deiner Gewalt: verfahre mit ihr, wie es dich gut dünkt!« Als nun Sarai sie hart behandelte, entfloh sie ihr. 7Da fand der Engel des HERRN sie an einer Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Wege nach Sur, 8und fragte sie: »Hagar, Leibmagd der Sarai, woher kommst du, und wohin willst du?« Sie antwortete: »Ich bin auf der Flucht vor meiner Herrin Sarai.« 9Da sagte der Engel des HERRN zu ihr: »Kehre zu deiner Herrin zurück und unterwirf dich ihrer Gewalt.« 10Dann fuhr der Engel des HERRN fort: »Ich will deine Nachkommenschaft überaus zahlreich werden lassen, so daß man sie vor Menge nicht soll zählen können.« 11Weiter sagte der Engel des HERRN zu ihr: »Du bist jetzt guter Hoffnung und wirst Mutter eines Sohnes werden, den du Ismael (d.h. Gott hört) nennen sollst; denn der HERR hat auf deinen Notschrei gehört. 12Der wird ein Mensch wie ein Wildesel sein: seine Hand gegen alle und die Hand aller gegen ihn, und allen seinen Brüdern wird er trotzig gegenüberstehen.« 13Da nannte sie den Namen des HERRN, der zu ihr geredet hatte: »Du bist der Gott des Schauens; denn«, sagte sie, »ich habe wirklich hier den geschaut, der nach mir geschaut hat.« 14Darum hat man den Brunnen ›Brunnen des Lebendigen, der nach mir schaut‹ genannt; er liegt bekanntlich zwischen Kades und Bered. 15Hagar gebar dann dem Abram einen Sohn, und Abram gab seinem Sohne, den Hagar ihm geboren hatte, den Namen Ismael. 16Abram war aber sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar ihm den Ismael gebar.
Gottes Bund mit Abraham. Beschneidung und Verheißung Isaaks
17