Heat for Sale - Leta Blake - E-Book

Heat for Sale E-Book

Leta Blake

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Beschreibung

Omega Adrien braucht dringend Geld, um sein Studium weiterzuführen – und er lebt in einer Welt, in der er seine Hitze zu Geld machen kann. Widerwillig beauftragt er den Vermittler der Universität, die Versteigerung seiner ersten Hitze in die Wege zu leiten, und kann nur hoffen, dass das kein böses Ende nimmt. Seine Befürchtungen scheinen sich nicht zu bewahrheiten, denn der Höchstbietende Heath ist eigentlich alles, was ein Omega sich nur wünschen kann: ein älterer Alpha, reich und überaus zuvorkommend. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto tiefer werden die Gefühle zwischen ihnen. Doch dann droht Heath' Vergangenheit, alles zu zerstören, was sie verbindet, denn Heath hat Adrien keineswegs zufällig ausgesucht… Ein Ausflug in die Dark Romance im Omegaverse.

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Seitenzahl: 305

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Deutsche Erstausgabe (ePub) Dezember 2022

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2020 by Leta Blake

Titel der Originalausgabe:

»Heat for Sale«

Published by Arrangement with Leta Blake

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© 2022 by Cursed Verlag

Inh. Julia Schwenk

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

Genehmigung des Verlages.

Bildrechte Umschlagillustration

vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock; AdobeStock

Satz & Layout: Cursed Verlag

Covergestaltung: Hannelore Nistor

Druckerei: Print Group Sp.z.o.o. Szczecin (Stettin)

Lektorat: Katherina Ushachov

ISBN-13: 978-3-95823-978-4

Besuchen Sie uns im Internet:

www.cursed-verlag.de

Aus dem Englischen von Anne Sommerfeld

Liebe Lesende,

vielen Dank, dass ihr dieses eBook gekauft habt! Damit unterstützt ihr vor allem die*den Autor*in des Buches und zeigt eure Wertschätzung gegenüber ihrer*seiner Arbeit. Außerdem schafft ihr dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der*des Autor*in und aus unserem Verlag, mit denen wir euch auch in Zukunft erfreuen möchten.

Vielen Dank!

Euer Cursed-Team

Klappentext:

Omega Adrien braucht dringend Geld, um sein Studium weiterzuführen – und er lebt in einer Welt, in der er seine Hitze zu Geld machen kann. Widerwillig beauftragt er den Vermittler der Universität, die Versteigerung seiner ersten Hitze in die Wege zu leiten, und kann nur hoffen, dass das kein böses Ende nimmt. Seine Befürchtungen scheinen sich nicht zu bewahrheiten, denn der Höchstbietende Heath ist eigentlich alles, was ein Omega sich nur wünschen kann: ein älterer Alpha, reich und überaus zuvorkommend. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto tiefer werden die Gefühle zwischen ihnen. Doch dann droht Heath‘ Vergangenheit, alles zu zerstören, was sie verbindet, denn Heath hat Adrien keineswegs zufällig ausgesucht…

Danksagung

Ich danke den folgenden Menschen:

B & C, weil sie mein Ein und Alles sind. Mom & Dad, ohne die ich meiner Leidenschaft fürs Schreiben nicht nachgehen könnte. Danke an all meine wundervollen Patreon-Mitglieder, die mich inspirieren, unterstützen und mir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Vor allem Sadie Sheffield. Vielen Dank an Einat und Neta fürs Betalesen und ihre hervorragenden Vorschläge. Danke an Amanda Jean für das Lektorat und DJ Jamison für das Proofreading. Danke an Daphne du Maurier für ihre Inspiration. Vielen Dank an meine Schwägerin Cindy für weitere Inspiration durch einen beiläufigen Kommentar.

Und ganz besonders danke ich euch, liebe Leser:innen. Euretwegen lohnen sich Blut, Schweiß und Tränen beim Schreiben.

Widmung

Für Rebecca

Kapitel 1

Adrien ging mit dem Handy am Ohr vor dem Fenster seines Wohnheimzimmers auf und ab. Er hatte gewusst, dass es passieren würde. Jeder Omega tat das, aber irgendwie war es ihm während des Studiums und seiner Forschungen über den Hontu-Stamm gelungen, es größtenteils zu vergessen. Aber Ron Finch, der professionelle Vermittler seiner Universität, hatte jede Unklarheit über diese Angelegenheit beseitigt. Mit strenger Stimme hatte er unmissverständlich klargemacht: Es war an der Zeit, dass Adrien seine erste Hitze verkaufte.

Alle Omegas mussten sich dieser Tatsache stellen, aber die meisten von ihnen hatten Familien, bei denen sie sich darauf verlassen konnten, dass eine gute Wahl getroffen wurde. Adrien war wohl oder übel allein auf der Welt, deshalb lag die Entscheidung, wie er in dieser Angelegenheit verfahren sollte, ganz bei ihm.

»Können Sie mir noch mal die Möglichkeiten erklären?« Schweiß sammelte sich an seinem Rücken, obwohl die Klimaanlage lief. Adrien wischte sich übers Gesicht und stellte fest, dass seine Oberlippe und Stirn feucht waren.

»Die erste Option und bei Weitem auch die beliebteste ist, dass ein Familienmitglied den Verkauf Ihrer ersten Hitze über einen gut situierten Freund oder einen Geschäftspartner arrangiert. Da Ihr Vater, Gott möge seiner Seele gnädig sein, in die nächste Welt übergegangen ist und Sie den Verbleib des Omegas nicht kennen, der Sie geboren hat, könnte diese Pflicht durchaus einem Onkel oder Bruder zufallen.«

»Nein«, presste Adrien hervor und die Brille rutschte ihm ein Stück die Nase hinunter. »Ich habe keine Familie.«

»In diesem Fall käme die zweite Möglichkeit infrage. Als Vermittler der Universität darf ich überprüfen, ob es unter den ehemaligen Absolventen Alphas gibt, die Ihre Hitze direkt kaufen möchten. Offensichtlich behält die Universität eine kleine Gebühr für diesen Service ein. Allerdings muss ich zugeben, Adrien, dass die dritte Option angesichts Ihrer finanziellen Lage wohl am besten wäre. Damit ist der größte Profit für Ihre kostbare und einmalige erste Hitze garantiert.«

»Und was bringt das mit sich?« Er wusste es bereits, musste es aber noch einmal hören, damit es real wurde.

»Eine öffentliche Online-Auktion Ihrer Hitze. 90 Prozent der Erlöse bekommen Sie, die anderen zehn Prozent gehen an die Universität für die Mühe. Wenn Sie möchten, können wir zu einem Premiumpreis auch den Versuch zur Fortpflanzung anbieten. Das würde die höchstmöglichen Gebote generieren. Natürlich gibt es Absolventen der Uni, die eine stattliche Summe zahlen würden, wenn ihnen der Kauf der Hitze direkt angeboten wird, aber wenn man ihnen einen Omega gibt, auf den sie bieten können? Vor allem einen, der so attraktiv ist wie Sie? Nun, sie würden sich in diesem Wettstreit finanziell ruinieren, um das Recht zu erhalten, Ihre erste Hitze für sich zu beanspruchen. Und wenn Sie es wollen, werden sie sich für die Chance, sich mit Ihnen fortzupflanzen, noch mehr anstrengen.«

Adrien strich über den flachen, straffen Bauch unter seinem weichen Pullover. Er räusperte sich, da ihm einen Moment lang die Worte im Halse stecken blieben, ehe er schließlich sagte: »Ich bin mir nicht sicher, ob ich schon für eine Schwangerschaft bereit bin.«

»Verständlich. Aber Sie müssen auch Ihre finanzielle Lage berücksichtigen. Sicher können Sie spätere Hitzen und Fortpflanzungsversuche verkaufen, aber niemand wird so viel zahlen wie für die Kombination aus erster Hitze und erster Fortpflanzung. Sie wissen, wie gern Alphas ihr Territorium abstecken – selbst wenn es nur für einen einzigen Zyklus ist.«

Adrien schloss die Augen. Ihm standen bis zu zehn dieser Zyklen bevor. Von keinem Omega war bekannt, dass er mehr als zehnmal in die Hitze gekommen war, und der Durchschnitt lag ungefähr bei fünf, aber jede nachfolgende Hitze war weniger fruchtbar als die davor und brachte weniger Geld ein.

Wenn man davon ausging, dass man sich nicht in einen Alpha verliebte und ihn heiratete. Dann kümmerte sich ein Mann um die Zyklen des Omegas und war lebenslang finanziell für dessen Wohl verantwortlich. Solche Paare bildeten sich häufig, aber mit ihnen wurde nicht gerechnet.

»Und wie Sie wissen, ist jedes Kind, das Sie austragen, das Problem des Alphas, wenn Sie sich nicht ineinander verlieben, was sehr unwahrscheinlich ist. Es ist nicht erforderlich, dass Sie sich in irgendeiner Weise am Leben des Kindes beteiligen. Das kleine Ding würde nach dem Stillen und der Entwöhnung sofort in die Obhut des Alphas übergeben.«

»Das ist immer noch ein großer Teil meines Lebens. Vier Monate Schwangerschaft und dann mindestens ein Jahr Stillen. Die Unterbrechung meiner Collegekarriere wäre eine Belastung.« Gelinde gesagt. Er hatte gerade erst angefangen, Fortschritte zu machen und die Verbindung zwischen den Webstoffen der Hontu und ihrem spirituellen Leben zu verstehen.

»Das College kann warten«, erwiderte Mr. Finch. »Ich sehe in Ihren Akten, dass Sie zertifizierter Kunstgeschichtsprofessor werden wollen. Für Sie, einen Omega, verlangt die Regierung dafür eine hohe Gebühr. Laut Ihrem Universitätskonto können Sie sich kaum das nächste Studienjahr leisten und ich bin nicht mal sicher, ob Sie genug Mittel erhalten, um Ihr Ziel zu erreichen. Selbst wenn Sie die Fortpflanzung zusammen mit der Hitze verkaufen.«

Adriens Magen schmerzte.

»Aber wenn Sie es wirklich auf eine so erlesene Karriere abgesehen haben, ist eine öffentliche Online-Auktion definitiv Ihre einzige Chance.«

»Muss ich mich jetzt entscheiden? Ich meine, was die Fortpflanzung angeht.«

»Es wird also mit Sicherheit die Auktion?«

»Ja, wie Sie schon klargemacht haben, habe ich finanziell keine andere Wahl.«

Mr. Finch gab einen glücklichen Laut von sich. »Hervorragend. Wir können die Auktion durchaus nur mit der Hitze bekommen. Sobald die Gebote hochkochen, können wir das Angebot versüßen, indem wir die Fortpflanzung hinzufügen. Den Bonus während der Auktion einzustreuen, sorgt immer für Ekstase. Es macht die Alphas wild.«

Adrien schwirrte der Kopf. Er setzte sich auf das harte Einzelbett, auf dem er während der letzten vier Jahre seines Studiums geschlafen hatte. »Was muss ich tun? Wie sieht der nächste Schritt aus?«

»Sie kommen morgen in mein Büro. Wir werden besprechen, wie Ihre erste Hitze ausgelöst wird. Dann werden Siefürein paar Fotos fürdie Auktion posieren – nackt natürlich, damit sie alles sehen können. Sorgen Sie dafür, dass da unten alles so hübsch wie möglich ist. Etwas Stutzen hat noch niemandem geschadet! Tatsächlich kann dadurch alles größer wirken. Danach setze ich den Text für die Online-Auktion auf, lasse ihn von Ihnen absegnen und bringe alles sofort in Gang. Wir werden schon am ersten Tag merken, ob wir uns Sorgen machen müssen oder nicht.«Adriens Mund wurde trocken. »Warum sollten wir uns Sorgen machen?«

»In Ihrem Fall sollte es angesichts der Fotos in Ihrer Akte kein Problem sein. Sie sind jung und attraktiv, obwohl Ihre blonden Haare etwas gepflegter sein könnten. Stereotyp ziehen Alphas Brünette vor, ob das nun fair ist oder nicht. Trotzdem gibt es immer den Fetisch für hellere Haare. Ihr Aussehen ist zart und das wird bei ihnen dafür sorgen, dass sie Sie auseinandernehmen wollen«, erklärte der Vermittler mit einem leisen Lachen in der Stimme. »Und wenn Sie in Hitze kommen, werden Sie auch wollen, dass er Sie auseinandernimmt. Ach, die Hitze. Sie macht uns alle zu Flittchen.«

Adrien erschauderte.

Würde er in der Hitze zu einem Flittchen werden? Er konnte sich nicht vorstellen, von einem Fremden berührt, genommen und geschwängert wollen zu werden. Aber der Vermittler hatte recht; ihm gingen die Mittel aus, die ihm sein Vater nach dem Tod hinterlassen hatte. Und ohne Familie, auf die er sich verlassen konnte, befand er sich definitiv an einem Punkt in seinem Leben, an dem er kaum eine andere Wahl hatte, als sich für die Auktion zu entscheiden. Obwohl er sich vor der Vorstellung fürchtete, das Kind eines Fremden auszutragen und seine Studien und sein Studentenleben so grundlegend zu unterbrechen, wusste er auch, dass er wahrscheinlich zustimmen musste, sich auch schwängern zu lassen.

Wenn er sehr viel Glück hatte, würde er die Fortpflanzung im besten Fall versteigern, doch es würde nicht fruchten. So könnte er das Geld einsacken, ohne den ultimativen Preis von Zeit, Unbehagen und Schmerz zu zahlen.

Trotzdem war er noch nicht bereit, etwas davon laut auszusprechen. Es würde alles zu real machen.

Er tigerte wieder auf und ab, gab dem Vermittler sein Einverständnis, die Auktion vorzubereiten und vereinbarte einen Termin, um am nächsten Tag in sein Büro zu kommen und die Fotos zu machen. Nach etwa einer Woche würde er dann zustimmen, auch seine erste Fortpflanzung versteigern zu lassen.

Er rieb sich unter der Brille über die Augen. Der Schweiß brannte darin. So schlimm konnte es nicht sein. Jeder Omega tat es. Er wäre genau wie alle anderen.

Er wünschte nur, es nicht sein zu müssen.

Kapitel 2

Das Büro des Vermittlers war grellbunt eingerichtet und erinnerte Adrien an ein Bordell aus einem Film, inklusive roter Vorhänge und passender Tapete. Mr. Finch selbst war recht unattraktiv – klein, untersetzt und nach Zigarre stinkend. Er hatte telefoniert, als Adrien gekommen war, bedeutete ihm aber, sich auf einen Stuhl vor seinem großen Holzschreibtisch zu setzen und lächelte. Dann legte er die Füße auf die Tischplatte, lehnte sich zurück, zündete sich eine Zigarre an und pustete die Luft an die Decke. Auf dem Namensschild vorn auf seinem Tisch stand: Ron Finch.

»Ich weiß, Phil, aber dieser Omega ist ein Prachtexemplar, glaub mir. Er braucht dringend Kohle und du weißt, was das heißt.« Ron zwinkerte Adrien zu und tippte die Asche in den roten Becher auf seinem Tisch. »Er ist gerade hier. Ja, er sieht gut aus. Außerdem hat er einen knackigen kleinen Hintern, der beim Laufen genau richtig wackelt. Ich sag's dir, für ihn lohnt sich ein Kampf. Du wirst schon sehen.«

Adrien schluckte die Galle hinunter und wand sich auf seinem Stuhl.

Ron schien es nicht zu interessieren, oder er sah es nicht. »Also, vergiss nicht, vor deinen Freunden zu prahlen. Ich bin sicher, dass alle dafür sorgen werden, dass du dich für ihn ins Zeug legst.« Ron lachte leise und legte dann auf. »Ich rühre die Werbetrommel für Sie, Adrien. Die Haie sollen hungrig werden.«

Adrien lächelte freudlos. »Danke.«

»Also, lassen Sie uns durchgehen, wie wir Ihre Hitze auslösen. Sobald die Auktion beendet ist, haben Sie anderthalb Wochen, bevor die Hitze einsetzen muss. In dieser Zeit werden Ihnen zwei Hormone verschrieben, die eine Hitze vorantreiben. In Zukunft wird sich die Hitze dann einige Monate vorher ankündigen. Diese Signale sollten Sie dann lieber nicht ignorieren, wenn Sie Geld daraus machen wollen.«

»Sie meinen, sie verkaufen.«

»Ganz genau. Solange Sie Student oder Professor an der Universität sind, kann ich, oder wer auch immer nach mir kommt, Ihnen helfen, diese Hitzen zu verkaufen. Heiraten Sie allerdings, wird der Alpha dafür verantwortlich sein, sich um die Hitze zu kümmern. Natürlich verkaufen auch verheiratete Omegas weiter ihre Hitze, um ihre Familie zu unterstützen, aber normalerweise halten wir uns da raus und überlassen dem Alpha die Geschäfte.«

Adrien schob sich die Brille nach oben und nickte.

»Und natürlich übernehmen ältere Omegas die Aufgabe selbst, ihre Hitzen auf weniger seriösen Seiten oder persönlich zu verkaufen. Wir raten Ihnen, sich davon fernzuhalten, wenn es möglich ist. Sie haben hier an der Universität einen herausragenden Vermittlungsservice und den sollten Sie auch nutzen.«

Rons kleine Rede hatte keine neuen Informationen gebracht, aber Adrien fühlte sich etwas besser, es noch einmal zu hören, und er war für jeden Grund dankbar, die Fotos noch etwas hinauszuzögern.

Aber scheinbar war die Zeit nun um.

Ron drückte seine Zigarre aus. »Nun, fangen wir mit den Bildern an. Ich habe hier ein Zimmer dafür. Ich versuche, alle im selben Farbton zu halten, damit mir niemand Bevorzugung vorwerfen kann. Aber wenn ich einen derzeitigen Favoriten bei den zu verkaufenden Hitzenhätte, wären Sie es.« Er lächelte Adrien an und zwinkerte ihm zu.

Adrien wand sich. »Diese Bilder…? Ich meine, was muss ich tun?« Adrien wusste, dass diese Auktionen regelmäßig für die Hitzen der Omegas auf dem Campus durchgeführt wurden, hatte aber noch nie einen Blick auf die Website geworfen. Er hatte zu viel Angst davor gehabt, dort seine eigene Zukunft zu finden.

»Es ist wirklich einfach. Auf dem ersten Bild sind Sie nackt und verschränken die Hände hinter dem Rücken. Ich werde in dieser Position viele Fotos machen, um sicherzugehen, dass ich Ihren verlockendsten Gesichtsausdruck einfange. Es ist hilfreich, wenn Sie mit den Augen Unterwürfigkeit ausdrücken könnten. Für manche Omegas ist das schwer, aber ich denke, dass Sie ein Naturtalent sind. Dann fotografiere ich dieselbe Pose von hinten. Dadurch werden die Pobacken betont, von denen die Alphas, wie Sie wissen, besessen sind.« Er lachte.

»Anschließend fotografiere ich Sie vornübergebeugt und mit gespreizten Pobacken, damit sie Ihren Eingang sehen können. Am Ende mache ich noch Fotos von Ihrem Gesicht. Auch dabei will ich die richtige Mischung aus Unschuld, Verlangen und einem Hauch von Angst einfangen. Und das war's dann.« Er klopfte sich die Hände ab, um seine Worte zu untermalen. »Und, lassen Sie mich sagen, Junge, wenn Sie einen hübschen Eingang haben, werden Sie sehen, wie die Gebote in die Höhe schnellen, sobald ich die Fotos hochlade. Die Alphas lieben einen engen, jungen Anus.«

»Die Gebote haben schon begonnen?«, fragte Adrien und ignorierte das Donnern seines Herzens.

»Natürlich. Ich habe die Auktion gestern Abend nach unserem Gespräch eröffnet und eine Beschreibung veröffentlicht. Wissen Sie, Alphas suchen immer nach einem intelligenten Omega für die Fortpflanzung. Es geht nicht nur ums Aussehen. Sie wollen keine dummen Nachkommen, die dem Familiennamen keinen Ruhm bringen. Allein Ihr Notendurchschnitt hat also schon gereicht, um Anklang zu finden.«

»Aber ich dachte, wir würden die Fortpflanzung noch nicht anbieten?«

»Haben wir auch nicht!« Ron wischte Adriens Bedenken beiseite. »Ich habe bewusst erwähnt, dass Sie Professor werden wollen. Als die ersten bietenden Alphas gesehen haben, dass Sie sowohl ehrgeizig als auch intelligent sind, haben sie höhere Gebote als gewöhnlich abgegeben, denn sie sind richtig davon ausgegangen, dass Sie letztendlich auch die Fortpflanzung anbieten würden. Vor allem die wohlhabenderen Alphas wollen sichergehen, dass ihre Kinder den Willen haben, ihre Geschäfte oder ihr Vermögen zu übernehmen, sobald sie in den Ruhestand gehen oder versterben.« Ron grinste.

Zum ersten Mal fiel Adrien auf, dass Rons Zähne schief waren. Er wusste nicht, ob Ron ein Beta oder selbst ein Omega war, doch er war definitiv kein Alpha.

»Wie hoch sind die Gebote?«, fragte Adrien und sein Herz schlug schneller.

»Machen Sie sich noch keine Gedanken über die Zahlen«, erwiderte Ron. »Nachdem ich die Fotos gepostet habe, werden sie in die Höhe schießen. Denn, ja, Intelligenz ist wichtig, aber Alphas werden von einem sexy Körper und einem hübschen Gesicht in Wallung gebracht. Allein bei der Vorstellung, Ihr Erster zu sein, werden sie in ihre Hosen kommen. Und wenn Sie nach ein paar Tagen auch noch die Fortpflanzung anbieten, oh, dann ist der Kampf eröffnet. Die Gebote werden durch die Decke gehen.«

Hitze sammelte sich in Adriens Bauch. Bei dem Gedanken, möglicherweise eine beträchtliche Summe zu erzielen, überkam ihn ein seltsamer Stolz, der jedoch gegen anhaftenden Ekel ankämpfte, der ihn immer überwältigte, wenn er daran dachte, seinen Körper auf diese Weise zu verkaufen. Er konzentrierte sich auf seine vorherige Frage, die Ron weggewischt hatte. »Warum bieten die Alphas auf mich, die sich fortpflanzen wollen, wenn ich es noch nicht angeboten habe? Wieso sind sie so sicher?«

»Oh, sie wissen, wie das Spiel läuft«, erwiderte Ron frech. »Sie denken, selbst wenn Sie es nicht anbieten, können sie Sie wahrscheinlich in der Hitze des Gefechts dazu überreden und dafür einen geringeren Preis verlangen als den, den Sie von Anfang an festsetzen würden.«

Bittere Galle stieg in Adriens Kehle auf. »Aber das ist nicht fair. Omegas denken in der Hitze nicht klar.«

Ron hob eine seiner dünnen Brauen. »Und genau darauf zählen sie. Sagen wir es mal so: Die Welt ist nicht fair, junger Mann. Aber darüber müssen Sie sich keine Gedanken machen, weil Sie die Fortpflanzung von vornherein anbieten werden. Jetzt nehmen Sie die Brille ab und ziehen Sie sich aus, damit wir die Fotos machen können.«

Die ganze Aktion war demütigend. Als Adrien zurück in sein Wohnheim ging und die Blicke seiner Mitstudenten mied, fragte er sich, wie viele von ihnen dieselbe Tortur mitgemacht hatten. Es war schwer, einen Omega von einem Beta zu unterscheiden, da sie sich äußerlich so ähnlich waren und sich nur innerlich unterschieden. Alphas hingegen erkannte man auf den ersten Blick. Sie strahlten eine gewisse Arroganz aus und waren meistens größer als Betas und Omegas. Adrien erkannte sie schon von Weitem.

Während er über die geschäftigen Gehsteige eilte, versuchte er, den Status jeder Person zu erraten. Ob die, die er für Omegas hielt, schon ihre erste Hitze hinter sich hatten? Und wie waren sie damit umgegangen? Die Alphas suchten keinen Blickkontakt zu ihm, was nichts Neues war, aber er stellte fest, dass er neugierig in ihre Richtung schielte. Ob einer von ihnen schon mal mit einem Omega in der Hitze zu tun gehabt hatte?

Er verzog das Gesicht, als ein Alpha mit Stiernacken eine Braue hob, als er ihn beim Starren ertappte. Adrien zog den Kopf ein und huschte weiter, da er keine Aufmerksamkeit erregen wollte. Trotzdem, er hatte so viele Fragen. Wie war die Hitze für einen Alpha? Er wusste, dass es tiefgreifend angenehm war – deshalb waren sie bereit, so viel für Omegas zu bieten –, aber ihm war auch bewusst, dass sie nicht so außer Kontrolle waren wie Omegas und den Großteil der Hitze einen klaren Kopf behielten. Aber manchmal fragte er sich, ob eine miterlebte Hitze im Nachhinein den Blick eines Alphas auf alle Omegas veränderte.

Einen Mann so aufgelöst zu sehen, so außer Kontrolle und in seiner Lust verloren, sich um ihn zu kümmern und seine drängenden und überwältigenden Bedürfnisse zu stillen… Sahen einige Alphas einen Omega nach dieser Erfahrung noch als vollständig menschlich? Führte es dazu, dass sich viele von ihnen gegen die Veränderungen im Wahlrecht der Omegas und bei ihren beruflichen Zertifikaten sträubten?

Und was war mit den Omegas, die diese Hitze erlebten? Eine Hitze, die er sehr bald durchleben würde. Adrien schluckte schwer und drängte die Furcht zurück. Wie demütigend würde es sein, so vollkommen ungezügelt zu sein, unermesslich gierig und so gebrochen in Gegenwart eines Alphas zu sein, der nichts weiter über ihn wusste?

Adrien rieb sich über den Mund. Wie sollte er je eine Hitze mit einem Fremden überstehen? Er hatte sich schon zutiefst geschämt, als Ron Bilder von seinem Eingang gemacht hatte. Es war entsetzlich gewesen. Seine Augen brannten. Würde die Scham, sich vorzubeugen und für Ron – der ihn rauchend und gebückt fotografiert hatte – die Pobacken zu spreizen, im Vergleich zu dem, was ihm bevorstand, verblassen? Etwas anderes konnte er sich nicht vorstellen. Mit dem Alpha, der ihn während seines ersten Zyklus gewann, würde er noch so viel mehr tun müssen.

Allein beim Gedanken an Rons zufriedenes Seufzen beim Anblick seines haarlosen Hodensacks und seines entblößten Eingangs wurde Adrien innerlich ganz kalt. Und wie Ron ihn gelobt hatte. »Das ist ein hinreißendes kleines Loch. Die Alphas werden Sie verschlingen wollen.« Bei diesen Worten hatten Adriens kleine Omega-Hoden versucht, in seinem Körper zu verschwinden.

»Hey, Adrien!«

Adrien stöhnte und beschleunigte seine Schritte. Vielleicht konnte er so tun, als hätte er es nicht gehört. Lance war der letzte Mensch, den er gerade sehen wollte. Und er hatte ihn auch nicht gesehen. Die Menge war dicht und er hatte den Blick auf den Gehweg gerichtet. Er konnte es plausibel abstreiten.

Lance war nicht nur sein Forschungsassistent in der Fakultät für Kunstgeschichte und damit sein Untergebener, sondern auch ein unbekümmerter Omega, der noch mindestens anderthalb Jahre hatte, ehe er sich seinem ersten Zyklus stellen musste. Wohlhabend und mit guten Verbindungen würde Lance in einer vollkommen anderen Situation sein als Adrien. Sein Vater hatte die Rechte an der ersten Hitze seines Sohnes bereits an einen Freund der Familie verkauft, einen Mann, in den Lance schon seit seiner Kindheit verknallt war. Für ihn würde es keine erniedrigende Online-Auktion geben. Geld brachte Privilegien mit sich.

»Warte!«, rief Lance, aber Adrien huschte weiter und tat so, als würde er ihn nicht bemerken.

Die Vorstellung, Lance von den benötigten Fotos und dem zu erzählen, was er mit Ron durchgemacht hatte, ließ die Scham in ihm hochkochen. Ob er das wohl so lange wie möglich für sich behalten konnte? Vielleicht konnte er Lance und den anderen Fakultätsmitgliedern erzählen, dass er Urlaub machte, wenn es so weit war, anstatt vor allen zuzugeben, dass er verschwand, damit sich jemand um seine Hitze kümmerte.

Glücklicherweise kam gerade eine große Gruppe Studenten aus seinem Wohnheim, als er dort ankam und trennte ihn damit von Lance' langen Schritten. Adrien schlüpfte hinein und ging lieber über die leere Treppe, anstatt zu riskieren, durch die geschäftige Lobby zu marschieren, um den Fahrstuhl zu nehmen. Er wollte niemandem über den Weg laufen, den er kannte, und eine peinliche Unterhaltung führen. Außerdem wollte er Lance nicht die Chance geben, zu ihm aufzuholen.

Er wollte einfach allein sein, um alles zu verarbeiten.

Sicher in seinem Zimmer angekommen, setzte er sich zitternd und mit einem Übelkeitsgefühl vor seinen Computer. Er musste die Wahrheit mit eigenen Augen sehen. Er musste es wissen. Mit feuchten Händen gab er die Adresse der Auktionsseite der Universität ein. Dann lehnte er sich zurück und drückte sich die Finger auf den Mund.

Direkt auf der ersten Seite, unter der Überschrift NEU GELISTET, befand sich sein Angebot. Er starrte die Fotos an, die Ron sofort hochgeladen haben musste, nachdem er das Büro verlassen hatte. Sein Eingang war im Internet für die ganze Welt sichtbar. Mit seinen eigenen weißen Händen spreizte er seine Pobacken und entblößte ihn, als wäre er ein Geheimnis, das er gehütet und nie hatte lüften wollen.

Ihm wurde erst heiß und dann kalt, bevor ihn eine Hitze-Welle erfasste, sodass ihm Schweiß übers Gesicht rann. Er starrte das Foto seines Gesichts an. Darauf schimmerten Tränen in seinen Augen und seine Wangen waren vor Scham gerötet. Seine vollen Lippen waren leicht geöffnet und wirkten übertrieben rot.

Weiche, rosige Haut!, lautete eine von Rons Bildunterschriften. Diese hübschen Backen muss man einfach packen! Adrien erschauderte. Offensichtlich war es das, was es wirklich bedeutete, ein Omega zu sein: nichts mehr als ein Produkt, das man verkaufte.

Die restliche Beschreibung klang ähnlich.

Adrien ist ein intelligenter Omega mit wunderschönem Körper, einem fokussierten Geist und einer angenehmen Persönlichkeit. Ein hervorragender Student mit beinahe perfektem Notendurchschnitt, dessen Ziel es ist, hier an unserer Universität Professor zu werden. Selbstverständlichwürde ein guter Ertrag nach seiner ersten Hitze sehr helfen, es ihm zu ermöglichen.

Adrien ist eine ganz besondere Schönheit. Betrachten Sie die feinen Härchen auf seinen Pobacken. Obwohl sie blond sind, schimmern sie wunderschön im Licht. Sein praller Hintern fleht darum, gepackt zu werden, und man kann sich leicht vorstellen, wie schön er sich unter den Stößen eines Alphas bewegt. Seine Haut ist blass, ja, errötet jedoch hinreißend in der Hitze des Gefechts.

»Ein Bild zu malen und eine Fantasie zu erschaffen, sind wichtige Aspekte meiner Arbeit«, hatte Ron erklärt, während er ein Bild nach dem anderen geschossen hatte. »Und ich weiß ganz genau, was ich über dich erzählen will.«

Adrien zog die Unterlippe ein, nagte nervös daran und las weiter. Bei den nächsten Worten riss er die Augen auf.

Adrien ist unberührt. Eine Jungfrau in jeder Hinsicht. Oh, glücklicher Alpha, Sie werden mehr als nur seine erste Hitze gewinnen.

Woher wusste Ron davon? Hatte er Zugang zu seiner Krankenakte? Es musste wohl so sein. Die einzige Person, der Adrien seine Jungfräulichkeit gestanden hatte, war die Krankenschwester, bei der er regelmäßig seine Untersuchungen gehabt hatte. Und das auch nur, weil es ein Teil des Fragebogens über die Einschätzung zu seiner Hitze gewesen war.

Zitternd scrollte er weiter. Das Herz schlug ihm bis zum Hals und seine Finger bebten. Die Nummer ganz unten zeigte das derzeit höchste Gebot und es war mehr als befürchtet, aber weitaus weniger als erhofft. Was, wenn er es tat und nicht mal genug zusammenbekam, um die Uni zu bezahlen, geschweige denn die Gebühr für die Regierung, um zertifizierter Professor zu werden? Er vergrub das Gesicht in den Händen.

Er hätte nicht nachsehen sollen.

Nach einigen langen Minuten hob er den Kopf und stellte fest, dass das Höchstgebot gestiegen war. Allerdings nur minimal, also schloss er die Seite. Stattdessen öffnete er seine Forschungsdokumente über die Hontu-Farben und -Stoffe. Er hatte Arbeit vor sich und daran würde sich auch nichts ändern, wenn er sich über etwas den Kopf zerbrach, auf das er keinen Einfluss hatte.

Welche Wahl blieb ihm? Sein erster Zyklus kam und er musste seine Hitze verkaufen. Dafür musste er sich nicht schämen. Jeder Omega stand vor diesen Entscheidungen.

Während er seine aktuellsten Forschungsnotizen neu ordnete, schnaubte er leise vor sich hin. »Sag das meinen Ohren.« Sie brannten jedes Mal heiß, wenn er sich daran erinnerte, wie er Ron durch die Kameralinse angesehen hatte und welches Bild daraufhin im Internet erschienen war. Darauf sah er verängstigt, entblößt und verletzlich aus.

Wahrscheinlich, weil er genau das war.

Kapitel 3

Heath betrachtete das Foto des Jungen auf der Auktionsseite. Normalerweise suchte er nicht nach Hitzen, auf die er bieten konnte, aber sein Freund Felix hatte damit geprahlt, das Höchstgebot für den neuesten Jungen abgegeben zu haben, der gerade auf der Seite ihrer gemeinsamen Alma Mater angepriesen wurde. Als Felix beschrieben hatte, dass der Junge Heath' geliebtem Nathan sehr ähnlich sah, hatte die Neugier gesiegt.

Und jetzt war er gefesselt.

Der volle, leicht geöffnete Mund, die blonden Haare, mandelbraune Augen und die hohen Wangenknochen erinnerten ziemlich stark an Nathan. Er war der einzige Omega, bei dem er je den Fehler begangen hatte, ihn zu lieben. Und er hatte ihn verloren. In den dunklen Stunden der Nacht versuchte er immer noch, sich einzureden, dass Nathan seine Liebe erwidert hatte. Nur fünf Jahre hatte er mit seinem Geliebten gehabt, bevor er durch einen bis dahin nicht diagnostizierten Herzfehler gestorben war, aber diese Jahre waren so intensiv gewesen, dass Heath noch immer erschüttert war. Erneut stiegen quälende Erinnerungen an Nathan zusammen mit dem Schmerz in ihm auf.

Umwerfendes Grinsen. Schalkhafte Augen. Ein Hang zu Schwierigkeiten.

Großer Gott, Nathan hatte ihn wieder und wieder in die Knie gezwungen und war dann in seinen Armen gestorben. Tragisch, in jeglicher Hinsicht. Aber mit dem Schmerz kam auch ein pulsierendes Verlangen nach dem Jungen auf dem Foto. Allerdings hatte die Lust sicher wenig mit dem jungen Mann selbst, sondern ausschließlich mit Heath' Erinnerung daran zu tun, wie sich Nathan während seiner ekstatischen Hitze unter ihm gewunden hatte.

Felix hatte recht. Die Ähnlichkeit war so stark, so fantastisch, dass Heath der Atem stockte. Während er Adriens Bilder betrachtete, entfaltete sich langsam seine Erinnerung.

Er wurde von einem Knäuel aus Gefühlen und Erinnerungen, halb fertigen Plänen und Berechnungen beherrscht. Wenn der Junge auf den Fotos 20 Jahre alt war, wie es in der Beschreibung stand, passte das zu dem, was Nathan ihm von seiner ersten Fortpflanzung erzählt hatte. Die er verkauft hatte, als er noch zur Uni gegangen war. Nathan war von einem älteren Alpha mit freundlichen Augen ersteigert worden – so hatte er ihn immer beschrieben – und ihm das Kind wie vereinbart übergeben, damit er weiter studieren konnte. Nach einem Abschluss in Tanz und Theater war Nathan mit dem zusätzlichen Geld aus der Schwangerschaft um die Welt gereist. Schon zwei Jahre später hatten er und Heath sich auf einer Party in der Künstlerstadt Waterston in Northern Province kennengelernt. Sie waren beide jung und berauscht gewesen. Nathan hatte ihm sein charmantes Lächeln geschenkt und Heath hatte sich sofort verliebt.

Heath legte den Kopf schräg, betrachtete Adriens Fotos und fragte sich, wie er aussehen würde, wenn er lächelte. Die Ähnlichkeit war einfach zu groß und das Timing zu unheimlich. Eine kurze Rechnung verriet Heath, dass Nathan kaum 21 gewesen war, als dieser Omega Adrien geboren worden war.

Er öffnete die private Stammbaum-Seite, die nur die Bieter einsehen konnten. Die Einzelheiten über die Eltern wurden selbst vor den Omegas geheim gehalten, doch Heath wollte mehr über Adriens Herkunft erfahren. Sein Puls schlug heftig. Dieser Junge, der ihn so ängstlich und befangen und mit so wunderschön glitzernden Tränen in den Augen ansah, war Nathans Sohn. Sein vollständiger Name enthielt, wie es bei Omegas üblich war, den seines Vaters und falls es noch Zweifel gegeben haben sollte, erkannte Heath Nathans Unterschrift auf den Verträgen und Formularen. Ganz zu schweigen von der Geburtsurkunde mit dem Stempel NUR FÜR ALPHAS, so wie Nathan es ihm versichert hatte, wann immer Heath gefragt hatte, wie wahrscheinlich es war, dass sein Kind ihn jemals finden würde.

»Liebling, er wird mich nie finden, selbst wenn er mich sucht. Die Akten sind vor der Welt verschlossen, bis seine Hitze einsetzt, vorausgesetzt, er ist überhaupt ein Omega. Und dann haben nur potenzielle Alphas das Recht auf diese Informationen. Wenn sich einer von ihnen entschließt, es ihm zu sagen, nun…« Nathan hatte mit den Schultern gezuckt. »Ich bin ja nicht verpflichtet, ihn zu treffen. Ich habe meine Pflicht erfüllt.«

Heath betrachtete erneut Adriens Bilder. Er war wunderschön.

Ein lebender, atmender Teil von Nathan…

Wie ähnlich waren sie sich wirklich?Würde er wie Nathan klingen? Würde er wie er schreien, oder flehen, oder mit derselben Selbstgefälligkeitüber die Schulter blicken, während er genommen wurde? Würde er ihn reizen und hinhalten und quälen, wie Nathan es immer getan hatte?

Oder würde er sich mit Heath fortpflanzen, was Nathan nie erlaubt hatte? Konnte Heath ein Kind mit ihm zeugen? Er wurde von einem Schauer erfasst. Dieses Kind wäre ein genetisches Stück von Nathan, an das er sich klammern und das er behüten konnte. Er könnte sich mit diesem Adrien paaren und alles bekommen, was er je gewollt hatte. Oder fast alles.

Heath leckte sich über die Lippen und richtete seinen Schwanz.

Das Angebot für eine Fortpflanzung stand noch nicht zur Debatte. Aber angesichts der Beschreibung über Nathans Sohn – intelligent, ehrgeizig, mit dem Ziel, Professor für Kunstgeschichte zu werden – würde sich das bald ändern. Heath wusste, wie hoch die Regierungsgebühr für einen Omega war, um Professor zu werden. Vor langer Zeit hatte er sie selbst einmal entrichtet, obwohl er für ein Alpha-Zertifikat weniger hatte ausgeben müssen. Von Omegas wurde weitaus mehr verlangt.

Das war vor langer Zeit gewesen und seitdem waren die Preise nur gestiegen. Nachdem er seinen Professorentitel aufgegeben hatte, um seinen geerbten Sitz im Adelsstand einzunehmen, hatte sich Heath in sein Stadthaus zurückgezogen, um zu lesen, sich mit anderen Adligen zu amüsieren, das Familienanwesen zu führen, sich um seinen nutzlosen Bruder und Neffen zu kümmern, Nathan zu vögeln und zu trinken. Nach Nathans Tod hatte er sich mehr um die anderen Punkte gekümmert, um den Verlust auszugleichen.

Heath räusperte sich und warf einen Blick auf das Höchstgebot, das noch immer von seinem Freund Felix gehalten wurde. Die Zahl war viel zu klein für einen so wunderschönen Mann, sodass er rotsah. Heath hatte das Gefühl, als würde Nathan durch die niedrigen Gebote für seinen Sohn beleidigt werden und das spielte zweifellos eine Rolle in seiner plötzlichen Entscheidung, selbst eine Zahl einzugeben – eine große Zahl, die die anderen Bieter innehalten lassen würde.

Entschlossenheit erfasste ihn. Er konnte es schaffen, sich um die Hitze von Nathans Sohn zu kümmern und mit etwas Glück ein Kind haben, das zumindest teilweise von dem Mann abstammte, den er gegen alle Vernunft verehrt hatte. Oh, Nathan…

Brillanter, charmanter, sadistischer Nathan. Wie sehr er sowohl den Mann als auch den Dämon geliebt hatte.

Aber bei Adrien würde er nicht denselben Fehler machen. Er würde sich nicht auf ihn einlassen. Keine Emotionen ins Spiel bringen. Es war ein Geschäft und nichts weiter. Nach allem, was er durchgemacht hatte, hatte er sich geschworen, nie wieder einem Omega Macht über sich zu geben. Nicht die Macht, die Nathan gehabt hatte. Sein Verlust hatte zu sehr geschmerzt und Heath zu tief verletzt.

Außerdemwürde kein Omega an Nathan herankommen, nicht an seine Schönheit und seinen Intellekt und definitiv nicht an seine Fähigkeiten im Schlafzimmer. Sein Herz war nicht in Gefahr.

Heath drückte seinen Schwanz und betrachtete erneut das Bild vom Eingang des Jungen. Hinreißend versteckte er sich zwischen seinen hübschen Pobacken. Die rosa-braune Färbung war etwas dunkler als Nathans und er war haarlos und offensichtlich unberührt.

Er stand auf, öffnete seine Hose und rief die Seite so auf, dass er alle vier Bilder auf einmal sehen konnte. Er befreite seinen dicken Schwanz und umfasste ihn stöhnend, ehe er die Länge massierte.

Mit verengten Augen sah er auf den Bildschirm und erinnerte sich an Nathan in Ekstase. Schnell und fest streichelte er seinen Schwanz, stieß mit den Hüften nach vorn und betrachtete dabei den Sohn seines toten Geliebten, wobei er ihn sich als Nathan vorstellte – auf den Knien, den Hintern in die Höhe gereckt, während er Heath anflehte, ihn mit seinem Samen und Knoten zu füllen.

Heath kam stöhnend und spritzte auf den Bildschirm über die Fotos von Adriens Gesicht, Körper, Hintern und Eingang. Erschüttert von der Intensität seiner Lust brach Heath auf dem Schreibtischstuhl zusammen und starrte finster auf die Seite, als sein Betrag überboten wurde und die Zahl in die Höhe stieg.

Er wischte den Bildschirm ab und beugte sich vor. Sein Schwanz war immer noch hart und ragte aus seiner offenen Hose heraus. Nachdem er eine neue Zahl eingegeben hatte, lehnte er sich zufrieden zurück. Sollte doch jemand versuchen, ihm diesen Jungen wegzunehmen. Sollten sie nur.

Heath umfasste erneut seinen Schwanz, aktualisierte die Seite und versicherte sich, dass sein Gebot das höchste blieb. Er würde Nathans erwachsenen Sohn unter sich haben und er würde sich mit dem letzten verbliebenen Stück seines Liebhabers fortpflanzen, das ihm noch geblieben war – und wenn er dafür sein gesamtes Vermögen ausgeben musste.

***

Mit offenem Mund starrte Adrien auf das neueste Gebot für seine Auktion. Er konnte nicht glauben, dass die astronomischen Zahlen immer noch allmählich stiegen. Mit Leichtigkeit würde er sein restliches Studium finanzieren können und hätte immer noch genug Geld, um die Gebühr für das Professoren-Zertifikat zu bezahlen. Am dritten Tag der Auktion war das Gebot aus einem ihm unbekannten Grund in die Höhe geschossen, aber nachdem er Ron erlaubt hatte, die Fortpflanzung in die Beschreibung zu setzen, waren die Gebote durch die Decke gegangen. Nie hätte er sich vorstellen können, dass Fortpflanzung so wertvoll war.

Er wünschte nur, dass ihm die Vorstellung nicht solche Angst machen würde.

Adrien wusste nur sehr wenig über Schwangerschaften, abgesehen von den grundlegenden Informationen, die er während seines einzigen Kurses in Humanbiologie zu Beginn seines Studiums erhalten hatte. Dieser Kurs war nur für Omegas bestimmt gewesen. Getrennte Humanbiologie-Kurse waren überall, abgesehen von den liberalsten Universitäten, die Norm. Der Lehrplan wurde zwischen Alphas, Omegas und Betas aufgeteilt, wobei Alphas und Betas, die eine medizinische Karriere einschlugen, zusätzliche Informationen erhielten.