Training Complex - Leta Blake - E-Book

Training Complex E-Book

Leta Blake

5,0

Beschreibung

Matty ist zurück! Der Eiskunstläufer Matty Marcus hat kein olympisches Gold errungen, aber er hat das Herz von Rancher Rob Lovely gewonnen. Nachdem Rob seine Ranch verkauft und Matty seine Schlittschuhe an den Nagel gehängt hat, haben die beiden ein neues Leben in New York City begonnen. Jetzt hat Matty eine neue Herausforderung als Eiskunstlauftrainer angenommen und Robs zweite Karriere als Physiotherapeut sollte alles sein, wovon er geträumt hat. Aber in der brutalen Hitze ihres dritten Sommers in der Stadt sehnt sich Rob nach dem weiten, offenen Land, und die Intensität des Stadtlebens erweckt Mattys Dämonen. Matty fordert immer intensivere BDSM-Szenen, während Rob darum kämpft, die Kontrolle zu behalten. Aber der Großstadtdschungel erdrückt ihn und seine Bewältigungsstrategien lösen sich auf. Ihre Liebe ist tief, aber Rob wird zugeben müssen, was er wirklich will, bevor sie beide ins Chaos stürzen.

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Leta Blake

Training Complex

Impressum

© dead soft verlag, Mettingen 2018

http://www.deadsoft.de

© the author

Copyright der Originalausgabe „Training Complex“

2015 Leta Blake

Übersetzung: Lena Seidel

Cover: Irene Repp

http://www.daylinart.webnode.com

Bildrechte:

© Sean Pavone – shutterstock.com

© Mikhail Kolesnikov – shutterstock.com

1. Auflage

ISBN 978-3-96089-227-4

ISBN 978-3-96089-228-1 (epub)

Inhalt:

Matty ist zurück!

Der Eiskunstläufer Matty Marcus hat kein olympisches Gold errungen, aber er hat das Herz von Rancher Rob Lovely gewonnen. Nachdem Rob seine Ranch verkauft und Matty seine Schlittschuhe an den Nagel gehängt hat, haben die beiden ein neues Leben in New York City begonnen. Jetzt hat Matty eine neue Herausforderung als Eiskunstlauftrainer angenommen und Robs zweite Karriere als Physiotherapeut sollte alles sein, wovon er geträumt hat. Aber in der brutalen Hitze ihres dritten Sommers in der Stadt sehnt sich Rob nach dem weiten, offenen Land, und die Intensität des Stadtlebens erweckt Mattys Dämonen.

Matty fordert immer intensivere BDSM-Szenen, während Rob darum kämpft, die Kontrolle zu behalten.

Disclaimer

„Beschreibung bedeutet nicht Billigung.“ – Kathryn Bigelow

Teil eins

Kapitel Eins

Das Dröhnen von Mr. Wegmans Schritten aus dem oberen Stockwerk weckte Rob aus einem Traum von schneebedeckten Bergen und strahlendem Sonnenlicht. Im Traum hatte er auf einem Pferd gesessen und Matty dabei zugesehen, wie er sein altes olympisches Programm auf einem zugefrorenen Teich absolvierte, der von Gänseblümchen umgeben war. Rob öffnete blinzelnd die Augen, während er in einem Raum zwischen dem Traum und ihrer kleinen New Yorker Wohnung trieb.

Beim Klang von Mr. Wegmans Stiefeln, die er sich von den Füßen strampelte und auf den Boden fallen ließ, wanderten Robs Gedanken zurück zu dem Bild von Matty, der in die Luft sprang. Dunkles Haar wehte, Lächeln strahlte und starke Schenkel strafften sich unter der Anstrengung. Mr. Wegman hustete laut, sein wackeliges Bett gab ein rostiges Ächzen von sich. Dann war es still. Die Geräusche der Stadt in der Nacht wurden durch das weiße Rauschen des Standventilators in Schach gehalten. Rob zog Mattys warmen, nackten Körper näher. Die Dunkelheit ihres Schlafzimmers im Erdgeschoss zerrte an ihm und trug ihn über die Schwelle zu dem Ort, der mehr von Mattys strahlendem Lächeln versprach.

Der Duft von Immergrün kitzelte ihn in der Nase, er drehte den Kopf und bemerkte schläfrig, dass der Geruch von seinem Kissen ausging. Oh, ja, sein Shampoo. Brandneu. Vor ein paar Wochen hatte er es zusammen mit Ben gekauft, weil es ihn an Daheim erinnerte. Und Matty hatte es auch gemocht, ihn seinen Cowboy genannt und ihn hart geritten. Bei diesem Gedanken wurde Robs Schwanz hart und er glitt mit der Hand Mattys Seite hinab, drückte ihn fester gegen seinen eigenen, nackten Körper. Er presste seine Hüften gegen Mattys muskulösen Arsch und spürte, wie Matty sogar im Schlaf reagierte.

Er wusste nicht, wie spät es war. Wenn Mr. Wegman gerade aus der Bar zurückgekommen war, musste es nach elf, aber sicher vor zwei Uhr morgens sein. Vor der Uhr neben dem Bett stand ein aufgestelltes Buch, um die leuchtenden Ziffern zu verdecken. Rob hatte es selbst erst letzte Nacht hingestellt, im Versuch, das kleine bisschen Extralicht zu dimmen und das Zimmer so dunkel zu bekommen, wie es in einer Stadt möglich war. Matty bewegte sich gegen ihn, bog den Rücken durch, um seinen Arsch gegen Robs Schwanz zu drücken.

„Süßer?“, wisperte Rob, den Druck erwidernd. „Bist du wach?“

„Das Stampfmonster hat mich aufgeweckt.“ Mattys Stimme war schlafrau und warm.

Rob prustete leise, dann vergrub er seine Nase in Mattys Haar und atmete ein. „Du riechst gut.“

Mattys weiches Glucksen war wie zartes Streicheln.

Rob öffnete den Mund und presste Matty einen nassen Kuss auf die Kehle. „Yummy.“

Matty erschauerte unter der dünnen, grünen Decke, presste sein Hinterteil noch einmal gegen ihn. „Oh nein, hoffentlich bin ich nicht yummy genug, um gefressen zu werden.“

„Mmmh. Ich glaube, das könntest du vielleicht sein.“

Mattys Schwanz lag hart in Robs Hand, schmiegte sich perfekt gegen seine Handfläche. „Ich hoffe, du bist nicht der große, böse Wolf“, wisperte Matty in gespielt ernstem Ton. „Hier bin ich: ein armer verirrter Junge in der großen, schlechten Stadt. Kannst du mir helfen, das Haus meiner Großmutter zu finden?“

Rob lachte gegen Matts Schulter, küsste seine weiche Haut, und strich mit den Händen seinen Rücken hinauf und hinab, wobei er jeden Muskel und jeden Knochen ertastete, jeder Zentimeter bekannt und seines. „Ich freue mich immer, einem verirrten Jungen auf den rechten Weg zu bringen“, erwiderte er knurrend, sein Schwanz drängte sich zwischen Mattys Arschbacken. Die Spannung war herrlich, als er damit durch Mattys Spalte rieb.

„Also wirst du mich nicht fressen?“

„Nun, das kann ich nicht versprechen.“

Matty seufzte und bewegte seine Hüften, um Robs Schwanz zwischen seinen Backen noch besser zu spüren. „Wird es wehtun?“

„Vielleicht. Aber nur, wenn du es willst.“

Matty drehte sich in seinen Armen – Robs Schwanz glitt aus der Wärme seines Spalts ins Freie – und presste ihre Oberkörper aneinander. Rob griff nach unten, um Mattys Schwanz erneut in die Hand zu nehmen, und er schätzte die Richtigkeit in diesem Tun. Im weichen, immer vorhandenen Licht der Stadt, das unter den Rollos hereinfiel, glitzerte Mattys Lächeln. „Oh, Mr. Wolf, ich mag es sehr, wenn es wehtut.“

Rob küsste ihn hart, hielt dabei seinen Unterkiefer fest und rieb mit den Fingern gegen die wachsenden Stoppeln. Dann zog er sich zurück, lehnte seine Stirn gegen Mattys und spürte dessen Atem auf seinen Lippen. Mit den Fingern glitt er über Mattys Hals und berührte die Stelle, unter der sein Puls kräftig schlug.

„Liebst du mich?“, fragte Matty leise. „So sehr, wie ich dich liebe?“

„Ja. Mehr.“

„Nein, ich liebe dich mehr.“ Matty küsste ihn wieder und Rob ließ sich in diesen Kuss fallen, ihre Körper bewegten sich zusammen, ihre Schwänze drückten gegeneinander und ihr Stöhnen und Seufzen füllte den Mund des jeweils anderen.

Matty schnappte nach Luft, setzte eine Spur von Küssen auf Robs Kiefer. „Du bist gar nicht so gemein, Mr. Wolf. Ich dachte, du sagtest, du würdest mich auffressen und mir dabei wehtun.“ Er biss sanft in Robs Ohrläppchen. „Aber ich spüre gar keine Zähne.“

„Du willst immer noch spielen, huh?“

„Yeah. Ist das okay?“

„Das ist verdammt nochmal großartig, Süßer. Du willst also, dass dich der Große Böse Wolf auffrisst? Seine scharfen Zähne benutzt, bis du schreist? Hmm, armer kleiner Matty, verirrt in der Stadt?“

„Verdammt, ja.“

„In Ordnung.“ Rob packte Mattys Hüften und drehte ihn flach auf den Bauch, tauchte unter die Decken, spreizte seine Arschbacken und atmete gegen das kleine Loch. „Das sieht lecker aus. Hast du es jemals jemanden schmecken lassen?“

„Oh, nein! Oh bitte nicht!“ Matty lachte leise, als er das sagte; er war nicht in der Lage, in seiner Figur zu bleiben. „Das ist nicht richtig, Mr. Wolf. Dort angefasst zu werden ist unartig.“

„Unartige Dinge schmecken doch immer am besten.“

Matty schnappte nach Luft, als Rob über sein Loch leckte. „Mach das bitte nicht mehr. Bitte, Mr. Wolf.“

Rob steckte das Gesicht zwischen Mattys Backen, schloss die Augen und presste seine Zunge gegen Mattys heißes Loch. Er drückte Mattys Beine auseinander und rieb seinen eigenen Schwanz gegen die weichen Laken, während er weitermachte. Mit der Zunge öffnete er Mattys Loch, knabberte mit den Zähnen an der zarten Haut.

Matty bäumte sich unter ihm auf und erstickte seine Geräusche im Kissen, ehe er sich in die Höhe stemmte, um atemlos und schnell über seine Schulter zu sagen: „Oh, Mr. Wolf, das fühlt sich so gut an. Verdammt, friss mich fester. Beiß mich. Tu mir weh.“

Rob zog Mattys Hinterbacken noch weiter auseinander und biss fester als üblich zu. Matty zuckte zusammen und schrie auf. „Mehr! Nochmal! Bitte, bitte, Rob. Oh, bitte, beiß mich fest.“

Rob biss in Mattys rechte Backe, dann stemmte er sich nach oben, bedeckte Mattys Rücken mit der Brust, rieb mit seinem Schwanz durch Mattys speichelnassen Spalt und strich immer und immer wieder über sein heißes Loch. Dann senkte er sich vollständig ab und küsste Mattys Hals, biss ihn in die Schultern und verschränkte ihre Finger miteinander.

Matty drehte den Kopf. „Ich liebe es, dich zu spüren, Rob. Ich liebe es, wenn du auf mir liegst. Ich fühle mich bei dir so sicher.“ Er klang angespannt, als wäre es schwer, zu atmen, aber er schlang seine Knöchel über Robs Unterschenkel und hielt ihn so fest. „Ich will, dass du für mich kommst. Wirst du für mich kommen, Mr. Wolf?“

„Woher weiß ein verirrter Junge wie du über solch schmutzige Dinge Bescheid?“, flüsterte Rob und Matty lachte wieder.

„Vielleicht werde ich dich stattdessen auffressen“, murmelte Matty. „Vielleicht verschlingt mein Arsch deinen Schwanz und lässt dich so hart kommen, dass du alles andere auf der ganzen Welt vergisst. Und du dann für immer mein Liebessklave bist.“

„Mmmh, wie sollte das funktionieren?“

Matty hob den Hintern an, so weit er mit Robs Gewicht auf sich konnte. „Fick mich und dann zeige ich es dir.“

Rob streckte sich über Matty und holte das Gleitgel aus der Nachttischschublade, küsste ihn, flüchtig und nicht gerade zielsicher, während er seinen Schwanz und Mattys Loch mit dem Gel einschmierte.

„Yeah, ich bin bereit. Bitte, nur – ja, oh ja. Verdammt“, stöhnte Matty, und Rob stieß ein dunkles Brummen aus, als er seine Schwanzspitze gegen Mattys Loch presste und der Muskelring um ihn herum nachgab.

„Jetzt bist du gar nicht mehr so gefährlich, was, Mr. Wolf?“, keuchte Matty, aber er klang angespannt; sein Loch lag ungemein eng um Robs Schwanz.

„Oh, ich bin sehr gefährlich, Süßer.“ Rob stieß härter zu und Matty krümmte sich unter ihm. „Spürst du das? Ist das genug Biss für dich?“

„Verdammt, Rob, das fühlt sich so geil an.“

„Ja?“

„Oh, verdammt, ja.“

Rob grinste. In ihrem vertrauten Raum, in der Dunkelheit, die sie umgab, atmete er den Duft eines nicht länger verschlafenem, voll erregten Matty und hielt ihn fest, während er ihn hart fickte. Jedes Stöhnen, jeder Laut der Lust, jede Berührung eine Erinnerung an ihre Liebe und Verbundenheit. Sein Herz erblühte vor Liebe, als das Spiel wegfiel und es nur noch ihn und Matty gab, nur ihre Lust und Zuneigung, ihre Küsse und zarten Berührungen.

„Ich liebe dich“, wimmerte Matty.

„Kannst du für mich kommen?“, murmelte Rob, rollte sich auf den Rücken und zog damit seinen Schwanz aus Matty. „Reite mich. Komm über meine Brust. Halte meine Hände fest und fasse dich nicht selber an.“

„Fuck“, sagte Matty, kletterte auf ihn und setzte sich begeistert auf Robs Schwanz. Die Hitze seines Arsches verschlang Robs Schwanz und er stöhnte, biss sich auf die Lippe und sah in dem kaum vorhandenen Licht auf, um zu sehen, wie Mattys schönen Körper sich wand. Er nahm Mattys Hände, verschränkte ihre Finger und beobachtete, wie Matty sich drehte, um den Winkel zu erreichen, mit dem er den größten Druck auf seine Prostata erreichen konnte, die größte Lust für seinen wippenden Schwanz.

„Zeig es mir. Ich will es sehen. Spritz für mich ab.“

„Oh Gott …“

Matty warf den Kopf in den Nacken, dann ließ er das Kinn wieder sinken, starrte Rob direkt in die Augen und sagte mit eindringlicher Intensität: „So liebe ich dich.“

Rob öffnete den Mund, um Matty zu sagen, dass er ihn ebenfalls liebte, genau so, auf ihm, über ihm, während er seinen Schwanz nahm wie der wundervolle Champion, der er wahrhaftig war. Aber bevor er dazu in der Lage war, schloss Mattys Loch sich fest um ihn, das rhythmische Pulsieren seines Höhepunktes begann dort. Robs Hoden zogen sich zusammen, seine Lust explodierte schmerzhaft und er starrte hinauf zu den Schatten von Mattys Gesicht, als sie zusammen kamen. Matty brummte, seine Augen lagen auf Rob und sein Bauch und die Schenkel zuckten. Heißer Samen spritzte auf Robs Brust, während er seine Erlösung in Mattys engen, bebenden Körper ergoss.

„Ja, Rob“, stöhnte Matty. „Ja, ja!“

Matty drückte Robs Finger und ließ sie dann los, griff nach seinem eigenen Schwanz und massierte die letzten Reste seiner unglaublichen Lust heraus. Als Matty zu beben begann, zog ihn Rob zu einem Kuss zu sich. „Ich liebe dich“, flüsterte er gegen Mattys weiche Lippen. „Ich liebe dich so sehr.“

„Jetzt habe ich dich gefangen, Mr. Wolf. Du wirst für immer mein Sklave sein.“

Rob lachte und hielt Matty fest, der immer noch zitterte. „Ist das nicht die Wahrheit?“

Die Stadt um sie herum machte einfach weiter, aber sie waren leise, sicher und müde. Matty stand auf, holte einen nassen Waschlappen und wischte sie beide sauber, dann zog ihn Rob wieder auf seine Seite des Bettes, weg vom Fenster und dem Sonnenaufgang, der sich nur allzu bald ankündigen würde.

„Gute Nacht“, wisperte Matty. Er gähnte, drehte seinen Rücken gegen Robs Seite und schob sich das Extrakissen zwischen die Knie, wie er es mochte. „War es für dich gut?“

„Absolut, Süßer. Ich liebe es immer mit dir.“

Matty lächelte süß und gab einen leisen, verschlafenen Laut von sich. Die Dunkelheit und die Geräusche der Straßen lockten Rob zurück in den Schlaf und obwohl die schneebedeckten Berge nicht wieder in seine Träume zurückkehrten, ritt er in einem Wolfsfellmantel durch einen Wald und suchte Matty in den Bäumen.

***

Mattys iPhone zeigte zwanzig Minuten nach vier morgens und dudelte Mileys „#GETITRIGHT“ blechern durch seine kleinen Lautsprecher. Er tanzte in ihrem kleinen Badezimmer in Brooklyn herum, während er sein Gesicht wusch und anschließend einen Hauch Lipgloss und ein wenig Farbe auf seine Wangen auftrug. Mit Schwung tanzte er durch seine Lieblingsstelle, wirbelte vor dem Spiegel herum, bewegte die Lippen zum Text und klimperte mit den Wimpern.

Immer noch hüftwackelnd griff er nach dem Eyeliner und der Mascara, bereit, seine dunklen Augen zum Strahlen zu bringen und seine langen Wimpern nachzudunkeln. Aber als Mileys Stimme verblasste und eine herzzerreißende Ballade ertönte, fiel ihm ein, dass er Sabrina wahrscheinlich zum letzten Mal unterrichten würde. Er legte das Augen-Make-up zurück. Der Abschied würde so schon schwer genug werden, auch ohne dass ihm Eyeliner und Wimperntusche über die Wangen liefen.

Rasch übersprang er bei iTunes einige Songs, bis er wieder etwas Aufmunterndes fand. Nachdem er sich kaltes Wasser über die Fingerspitzen hatte laufen lassen, drückte er sie gegen seine heißen Lider. Dann betrachtete er sich im Spiegel, zog eine Strähne seines dunklen Haares in die Stirn, um sich einen flotten, windzerzausten Look zu geben, der nur allzu bald real genug sein würde. Die heiße Sommerbrise, die durch die Häuserschluchten der Stadt wehte, hatte gestern aus seiner Frisur ein krauses Chaos gemacht.

Nachdem Matty seine schwarzen Joggingshorts und das weiße T-Shirt auf Make-up-Flecken untersucht hatte, stoppte er die iPhonemusik, knipste das Badezimmerlicht aus und marschierte ins Schlafzimmer, um sich den Rest seiner Sachen für die Arbeit zu holen.

Sanft fiel das Licht der Morgendämmerung durch das Fenster über dem Bett. Robs blonder Schopf war halb verdeckt von der dünnen, grünen Decke, die um seinen Körper gewickelt war. Vorsichtig schaltete Matty die Lampe auf seinem Nachttisch an, damit er nicht stolperte. Rob gab einen schnüffelnden Laut von sich und Matty lächelte zärtlich, ehe er auf Zehenspitzen näher schlich, um einen besseren Blick zu bekommen.

Rob war fünf Jahre älter und klüger als an dem Tag, an dem sie sich kennengelernt hatten, aber er war ebenso fünf Jahre attraktiver, was Matty betraf. Blonde Stoppeln wuchsen auf seinem kantigen Unterkiefer und seine Wimpern wirkten wie kleine, goldene Fächer auf seinen Wangen. Die Umrisse seines schön geformten Mundes passten perfekt auf Mattys eigenen. Wunderschön.

„Wie spät ist es?“, murmelte Rob, die Augen nach wie vor geschlossen und mit schlafrauer Stimme.

„Halb fünf. Du musst noch nicht aufstehen. Ich wollte dich nur ansehen, bevor ich gehe.“

Rob streckte einen Arm aus und zog Matty zu sich hinunter. Brusthaar kitzelte an Mattys Wange und Robs warme, süß duftende Haut fühlte sich so gut unter seinen Händen an, dass er am liebsten wieder ins Bett gekrochen wäre und es auf einen Morgenfick angelegt hätte. Er küsste Robs Brust und Schlüsselbeine, schmiegte sein Gesicht gegen Robs Hals und atmete langsam und tief ein. Von Robs Arm gingen Ruhe und Zärtlichkeit aus, sickerten in ihn ein. Es war Balsam gegen die harte Welt vor ihrer Tür – gegen die befehlende Stimme in Mattys Kopf.

„Bleib bei mir.“

Matty zog sich nur ungern zurück. „Ich habe die Eisfläche gebucht.“

Rob machte ein trauriges Geräusch, ließ ihn aber los. „Ich habe dich letzte Nacht vermisst.“

Mattys Bauch vollzog einen dummen, kleinen Purzelbaum. Wie war es möglich, dass Rob ihn sich innerlich immer noch so kribbelig fühlen ließ? „Du hattest mich mitten in der Nacht? Erinnerst du dich?“

„Oh, daran erinnere ich mich.“ Rob zwinkerte. „Verlauf dich heute nicht in der Stadt.“

Matty grinste.

„Aber ich meinte gestern Abend. Wir hatten kaum Zeit füreinander, bevor wir ins Bett gegangen sind.“

„Dann solltest du nicht bis spät in der Nacht mit deiner Exfrau spielen“, neckte Matty, fuhr mit der Hand durch Robs Haar und die Seite seines Gesichtes entlang, um die Bartstoppeln an seinen Knöcheln zu spüren.

Rob schnaubte. „Wir hatten ja so viel Spaß bei der Unterhaltung über unsere Finanzen, dass ich mich nicht dazu bewegen konnte, zu gehen.“

„Geld. Mein Lieblingsthema.“

„Wenn das bedeutet, dass du es ausgibst, sicher.“ Rob seufzte, sein Mund spannte sich an, dünne Stressfalten bildeten sich um seine Augen herum. „Was mich daran erinnert, dass ich mit Bing über die Ziegen reden muss. Wenn wir nicht bald irgendeine Auszahlung bekommen, muss ich ihn wahrscheinlich darum bitten, mich aus meinem Investment freizukaufen.“

„Nein!“ Matty drückte Robs Schulter. „Uns wird schon was anderes einfallen.“ Er würde bei Julien Alban anrufen und sich nach der Möglichkeit erkundigen, mit ihm einige Shows in Asien gegen Ende des Sommers zu laufen. Wenn er Glück hatte, könnte er zwischen drei- und sechstausend Dollar pro Show bekommen. Nicht genug, um ihnen die Welt zu kaufen, aber ein netter kleiner Batzen, der ihnen über das Schlimmste hinweghalf. „Die Ziegenfarm wird sich schon noch rentieren. Wir müssen nur geduldig sein.“

„Du? Geduldig?“

Matty knuffte ihn zärtlich auf den Arm. „Ich kann extrem geduldig sein.“

„Ich weiß, dass du das kannst, Süßer.“ Rob rieb sich mit den Fingerknöcheln über die müden Augen, die in dem schwachen Licht weniger grün und mehr grau wirkten. „Du hast recht. Die Ziegen werden sich noch auszahlen. Es war eine brillante Idee.“

„Deine Idee“, gluckste Matty.

„Yep. Übrigens, Anja lässt dir ihre Liebe ausrichten.“

„Hatte sie Herzchen in den Augen? Du hast mir immer Herzen aus ihren Augen versprochen und bisher habe ich sie noch nie gesehen.“

„Vielleicht wirst du das noch.

„Das kann ich mir kaum vorstellen.“

Rob gluckste erneut. „Nun, du hast mein Herz gebrochen. Aber sie ist so gut wie darüber hinweg.“

„Himmel, es ist nur drei Jahre her, aber okay.“ Matty rieb die Lipglossspuren von Robs Brust, Schulter und Hals.

„Sie ist nur überfürsorglich. Du weißt das doch.“

„L-oh-L. Untertreibung. Aber wenigstens ist sie inzwischen nett zu mir.“

„Sie kommt vorbei. Oh, und sie will uns zu unserem Jahrestag zum Dinner ausführen.“

Matty schluckte den Einwand hinunter, der ihm sofort auf der Zunge lag. Anjas Vorstellung von einem guten Ort zum Abendessen unterschied sich gewaltig von seiner eigenen. Anja liebte volle Teller mit zehntausend Kalorien pro Bissen und so viel extra Fett, dass seine Arterien zu schmerzen begannen, wenn er nur daran dachte.

„Klingt gut“, murmelte er, weil er mit Rob nicht streiten wollte. Er ließ seine Finger über Robs Brust wandern, strich über das gelockte Brusthaar und glitt weiter nach unten zu seiner Morgenlatte. Sie war heiß und hart und Matty rieb die Rückseite seiner Finger über die steife, samtige Länge.

Rob fing seine Hand ein und hielt sie an Ort und Stelle fest. Sein Schwanz schwoll unter dem gemeinsamen Druck noch weiter an. „Sie denkt an nächste Woche oder übernächste. Apropos, du hast noch gar nicht versucht, aus mir herauszukitzeln, wohin wir in letzter Zeit gehen.“

„Erzählst du es mir jetzt?“ Ein bisschen Neugierde verdrängte den Schauer der Besorgnis über das vorgeschlagene Abendessen. Matty schüttelte Robs Hand ab, dann reizte er mit den Fingerspitzen die Spitze von Robs Schwanz. Nässe quoll aus dem Schlitz und Matty spürte seine Reaktion als Laut in seinem eigenen Körper. Sein Daumen strich über die hübsche Eichel und verrieb die Tropfen darauf.

Robs Stimme war rau vor schlaftrunkenem Verlangen, als er murmelte: „Nein. Das wird eine Überraschung.“

Matty stellte seine Zärtlichkeiten ein und legte seine Finger um Robs Schwanz. Er drückte zu und entlockte Rob damit einen leisen, ermutigenden Laut. Es war beinahe genug, um den Hauch erwachter Angst zu erschüttern, aber nicht ganz. Hoffentlich waren Anjas Essenspläne keine Überraschung. Er musste im Voraus planen können, was er essen wollte. „Wohin will Anja uns mitnehmen?“ Kalorientabellen rasten durch seinen Kopf und er biss sich innen auf die Wange, um sie zu vertreiben.

„Sie dachte an Otto.“

Du wirst keine Pizza essen. Du wirst Salat essen.

„Oh.“

„Du liebst Otto.“ Rob runzelte die Stirn.

Matty atmete tief durch, lächelte und versuchte die aufdringlichen Gedanken abzuschütteln.

„Nein, ist schon gut. Du hast recht. Es wird toll werden.“

Du wirst Salat essen und, wenn du ganz brav warst, ein paar Oliven.

Matty zog die Hand von Robs Schwanz, wischte sich die Finger am Bettzeug ab und wollte aufstehen. Rob hielt ihn mit einer Hand auf seinem Bein auf.

„Willst du lieber woanders hin?“ Rob drückte Mattys Schenkel, seine Hand glitt weiter nach oben. Matty griff nach Robs Hand, hob sie von seinem Bein und küsste seine Finger.

„Es ist prima. Ich überlegte gerade nur, was ich heute alles machen muss.“

„Okay.“ Im Dämmerlicht leuchteten Robs Augen inzwischen wie Meerwasser. „Wann fährt Sabrina nach Colorado? Morgen?“

„Yeah.“

„Geht es dir gut?“

Matty zuckte die Schultern. „Es geht mir immer gut.“

Rob zog die Brauen nach oben. Er zupfte an Mattys Tanktop. „Du siehst heiß aus. Joggst du?“

„Nein, ich gehe zum Bahnhof und nehme für den Rest des Weges den Zug.“ Er beugte sich vor und küsste Robs Augenbraue, dann die andere, und dann den Mund. Als er sich aufrichtete, rümpfte er die Nase. „Uuh. Morgenatem.“

„Darauf stehst du doch.“

Matty verdrehte die Augen. Zugegeben, wenn er zurück ins Bett krabbeln und hierbleiben würde, würde es ihm wesentlich weniger ausmachen. So hatte er plötzlich andere, sehr amüsante Pläne. Matty zog die Decke zurück, um Robs Pfad der Lust freizulegen, der sich vom Nabel bis zu seinem blonden Schamhaar mit dem schönen, immer noch harten Schwanz darunter zog.

Rob nahm ihn in die Hand und richtete die dicke, rosige Spitze auf Matty. „Zu schade, dass du gehen musst. Oder willst du noch eine Runde?“

„Kann ich diesmal der Wolf sein?“

„Sicher.“

Matty leckte sich über die Lippen und beugte sich vor, küsste die Spitze und nahm sie in den Mund, wobei er Robs sich langsam bewegende Faust sanft gegen seine Lippen stoßen ließ, als er zu saugen begann.

„Mmmh, übernimm die Kontrolle, Süßer“, murmelte Rob.

Matty grinste. „Okay. Dreh dich um.“

„Hmm?“

„Dreh dich einfach für mich um.“

Rob gehorchte und warf einen frechen Blick über seine Schulter, während sich Matty zwischen seine leicht gespreizten Schenkel kniete. „Gut?“, fragte Rob, rollte seine Hüften gegen das Bett und sorgte so dafür, dass sich seine Hinterbacken wunderbar unter Mattys knetenden Fingern an- und entspannten.

„Psst. Ich genieße das gerade. Und überlege mir schmutzige, geile Dinge für deinen heißen Arsch.“

„Überlege schneller.“ Rob hob das Becken an und bot sein Loch dar. „Es ist lange her. Wirst du mich ficken?“

Matty brummte, als er seine Finger durch Robs Spalt fahren ließ, glitt durch die feuchte Hitze, bis er die weiche, runzelige Haut seines Lochs erreichte. Sanft drückte er dagegen. „Mach dir nicht zu viele Hoffnungen.“ Matty sah zur Uhr auf dem Nachttisch. „Ich muss in genau sieben Minuten gehen, wenn ich den Zug rechtzeitig erwischen will.“

Rob gluckste und entspannte sich auf seinem Kissen, spreizte die Beine weiter. „Na gut, wenn du dir nur die Kostbarkeiten ansehen willst, schlafe ich eben weiter.“ Er schloss die Augen, sein ganzer Körper wurde schlaff.

Matty schlug ihn auf den Hintern. „Du hast auch nur noch ein paar Minuten, bis dein Wecker klingelt.“

„Mm-mm. Wir haben heute Nachmittag Mitarbeiterschulung. Bis dahin kann ich ausschlafen.“

Matty rieb über Robs Loch und spürte, wie sich der Muskel unter seinen Fingern entspannte. „Glücklicher Idiot. Ich kann nie ausschlafen.“

Rob grinste, und dieses Grinsen erschien selbst im Profil weit und strahlend. „Wirst du in den sieben Minuten noch irgendetwas machen? Oder ist das Lochkitzeln alles, was ich bekomme?“ Matty schlug ihn erneut auf den Hintern und Rob lachte. „Au! Ich bin nicht derjenige, der auf Schläge steht, Süßer. Also wenn du mich aufgeilen willst – oh!“

Matty spreizte Robs Arschbacken weit auf und tauchte ab, leckte feucht über sein Loch. Rob stöhnte und drängte sich ihm für mehr entgegen. Er roch ein wenig nach Moschus, ansonsten war er nach der Dusche vor dem Zubettgehen immer noch sauber. Matty strich über den Pfirsichflaum an seinen Arschbacken und leckte sein Loch aufreizend. Als Rob nach hinten griff, um ihn festzuhalten, begann er, ihn tatsächlich zu lecken. Zähne, Zunge, Saugen.

Tiefes, erstaunliches Grunzen und Grollen der Zustimmung ließen Mattys Bemühungen schneller und härter werden. Sein eigener Schwanz schrie nach Aufmerksamkeit. Er fasste ihn nicht an und tat auch nicht mehr, als sich darauf zu konzentrieren, Robs gesamtes Universum auf die Zunge in seinem Arschloch zu reduzieren – bis die Uhr ihm sagte, dass er noch zwei Minuten hatte, bis er das Apartment verlassen musste.

Mit einem letzten Schlag auf Robs Hintern stieg er aus dem Bett, wischte sich über das Gesicht und richtete seine Klamotten.

„Nein“, jammerte Rob. „Komm zurück. Was zum Teufel war das?“

„Das ist ein neues Spiel, das ich mir überlegt habe. Es heißt …“ Matty schoss erneut ins Bad, von wo aus er über seine Schulter rief: „Guten Morgen, Seestern, meine Zunge sagt hallo!“

Er putzte sich rasch die Zähne, wusch sich das Gesicht und den Mund mit Reinigungscreme und riss die Feuchtigkeitscreme und die Make-up-Tasche vom Regal. Er würde sein Make-up entweder im Zug oder auf der Eisbahn erneuern.

Als Matty aus dem Bad kam, hatte sich Rob auf den Rücken gedreht, sein Schwanz war hart aufgerichtet, seine Brust hob und senkte sich schnell, während sich seine Hand an seinem Ständer auf- und abbewegte. Sein Blick brannte heiß, als er knirschte: „Du bleibst also nicht und siehst dir das an?“

Matty gluckste. „Sorry. Ich muss den Zug erwischen. Ich habe Vertrauen zu dir. Du schaffst das schon.“

Robs Hand bearbeitete seinen Schwanz härter, die Spitze tauchte immer wieder aus seiner Faust auf.

„Idiot“, keuchte er. „Ich hätte dich in Montana niemals abschleppen sollen.“

„Oh, sexuelle Anspielungen. Das liebe ich.“ Matty lachte.

„Idiot.“

„Das weißt du doch.“ Matty öffnete den Schrank, in dem die meisten seiner Schuhe standen. Er nahm die pink-schwarzen Mr. Hare Sommersandalen heraus, die er bei eBay günstiger als superbillig ersteigert hatte, und beugte sich nach unten, um sie anzuziehen. „Du musst Idioten lieben.“

„Nun, ich liebe dich, ja“, sagte Rob mit vor Verlangen zitternden Stimme, während er seine Hand weiter an seinem Schwanz auf- und abbewegte. „Also gibt es wohl einen Grund – Gott, bück dich nochmal.“

„Keine Zeit mehr. Sorry.“ Er griff nach seinem pinken Shirt, zog es über sein Tanktop und schnappte sich seine Trainingstasche, in der sich seine Schlittschuhe, ein schwarzes, gefüttertes Shirt und Leggins befanden. Schwungvoll warf er seine Make-up-Tasche dazu. „Wir treffen uns später.“

„Hey!“, protestierte Rob, als sich Matty zu ihm beugte und ihn schnell auf den Mund küsste. „Jetzt – wart mal …“ Mit der freien Hand wollte Rob nach Mattys Bein greifen, seine Finger glitten über die Haut und schickten einen Schauer über Mattys Rücken.

Er schoss vom Bett weg, damit er nicht zurückgezogen werden konnte, und zwinkerte. „Oh nein! Zu langsam, Amigo!“

„Verdammt.“

Matty warf ihm einen Kuss zu. „Ich liebe dich! Bis dann!“

Matty raste durch die Küche, und entschied sich, die Lunchbox, die Rob letzte Nacht für ihn zubereitet hatte, nicht mitzunehmen.

Du hattest es eilig. Du hast es vergessen.

Matty hörte Robs finales Stöhnen, gerade als er die Tür schloss, und das vertraute, sinnliche Geräusch traf ihn mit solcher Wucht, dass er beinahe wieder in die Wohnung gerannt wäre, um die Schweinerei aufzulecken, die Rob veranstaltet hatte, und ihn anschließend mit seinem eigenen Samen vollzuspritzen. Durch einen tiefen Atemzug wappnete er sich gegen das Verlangen, einatmen, ausatmen – langsam und bewusst – dann marschierte er aus dem Haus in die bereits erwachte Stadt, ein Goldmedaillengewinner auf seinem Weg, bereit für ein wenig seltene Extrazeit allein auf dem Eis.

Kapitel Zwei

Pfeifend nahm Rob die Treppen statt des Fahrstuhls zu der Eisbahn unter freiem Himmel im Chelsea Piers. Hier duftete es nach Kaffee, Schweiß, Angst und Eis. Bis er Matty kennengelernt hatte, hatte Rob nicht gewusst, dass Eis seinen eigenen Geruch hatte. Sicher, es gab jede Menge Schnee in Montana, aber dort roch es nach Immergrün, Kühen, Dung und knackig frischer Luft. Ehe er seine Zeit auf Eisbahnen verbracht hatte, hatte er den speziellen Geruch von Eis nicht gekannt. Er ähnelte dem Odeur von Luft nach einem Sturm, voll stechendem Ozon.

Rote rechteckige Tische mit abgerundeten Ecken und passenden roten Stühlen nahmen den Großteil des Wartebereichs ein. Auf einigen Tischen lagen Geldbeutel, Taschen und Ausrüstungen, diverse Mütter – und ein Vater – warteten darauf, dass ihre kleinen Kinder aus den Umkleideräumen zum Morgentraining kamen. Es wollte Rob nicht in den Kopf, dass fünf- oder sechsjährige Kinder selbst in der Mitte der Sommerferien freiwillig aufstanden, um eiszulaufen. Aber der Beweis befand sich genau vor ihm. Eis war ihr Heroin.

In einer Ecke vollführten drei Teenagermädchen Dehnübungen – keine davon war Mattys Sabrina. Auf der anderen Seite des Raumes trugen zwei nur wenig ältere Jungen Kopfhörer und übten nur mit Socken an den Füßen Sprünge. Rob glaubte, einen von ihnen als Bronzemedaillengewinner der Juniorenweltmeisterschaft zu erkennen, war sich aber nicht sicher. Er hatte aufgehört, den Nachwuchs zu verfolgen, nachdem Ben in die Erwachsenenmannschaft gerutscht war.

Am Verkaufsstand stand eine Gruppe Teenager beiderlei Geschlechts, die sich unterhielten. Fetzen der Unterhaltung drangen bis zu ihm, das übliche Gewäsch über Wettkämpfe, Trainer, Choreographien und Diätratschläge.

Rob schulterte seine Tasche und machte sich auf den Weg zur westlichen Eisbahn, um zu sehen, ob Matty noch seine private Eiszeit nutzte. Kalte Luft traf ihn, als er die Tür öffnete. Die Haare auf seinen Armen stellten sich auf und ein rascher Schauder lief durch seinen Körper. Sein kurzärmeliges, blau und braun kariertes Hemd, das er unter Mattys wachsamen Augen bei H&M gekauft hatte, fühlte sich viel zu dünn an, um ihn vor der Kälte zu schützen. Wenigstens waren die Chinos, die er bei der Arbeit trug, warm genug.

Mattys Musik drang an seine Ohren, sein Puls stieg erwartungsvoll. Es gab nichts Besseres als Mattys raue Sportlichkeit und künstlerische Anmut in ihrem natürlichen Element zu sehen, um Rob mit einer brennenden Kombination aus Stolz, Begierde und beinahe schmerzhafter Anbetung zu erfüllen. Nun, nichts außerhalb ihres Schlafzimmers.

Fünf kleine Körper hatten sich am Sicherheitsglas, das um die Eisfläche herum angebracht war, versammelt; in ihren Schlittschuhen waren sie gerade groß genug, um über die Bande sehen zu können. Rob erkannte einige von ihnen als die jüngsten Schüler in Mattys frühmorgendlicher freien Trainingsklasse, die in zwanzig Minuten begann. Als Valentinas neuester Assistenztrainer war es Matty zugefallen, die jüngsten Kinder zu trainieren, während sie und die erfahreneren Trainer ihre Zeit mit den ‚Medaillenanwärtern‘ verbrachten – ihr Name für die ausgewählte Gruppe herausragender Teens und junger Twens, die in Zukunft die Medaillen heimbringen sollten. Das war eine Gruppe, in der Matty vor langer Zeit selbst gewesen war.

Rob konnte Valentina keinen Vorwurf daraus machen, dass sie Matty zu den Kindern gesteckt hatte. In gewisser Weise war er einzigartig für diesen Job geeignet. Alle Kinder, selbst die größten Rüpel unter den kleinen Jungs, sehnten sich nach Mattys Aufmerksamkeit wie nach Eiscreme oder Schokoriegeln und arbeiteten besonders hart, um sie zu verdienen. Wenn Matty beinahe den ganzen Tag mit den Kindern trainiert hatte, kam er normalerweise mit fröhlicher, ausgelassener Stimmung nach Hause. Das konnte man nicht sagen, wenn er mit den älteren Schlittschuhläufern gearbeitet hatte.

Matty machte keine halbherzigen Sachen. Er war ambitioniert, ehrgeizig und Robs Meinung nach von Karrieren angezogen, die sein Herz brachen. Also wollte er natürlich mit den älteren Kindern arbeiten und eines Tages ein großer Trainer wie Valentina oder Chuck Forenza werden. Mattys Geltungsbedürfnis war charmant, inspirierend und sogar sexy, aber Eiskunstlauf war und würde immer der Ground Zero für Mattys schlimmstes Trauma bleiben und andere zu trainieren machte bisher keinen großen Unterschied.

Die Kinder an der Bande schrien und fesselten Robs Aufmerksamkeit auf Mattys Figuren auf dem Eis. Das heiße pinke T-Shirt über dem schwarzen Thermoshirt und den schwarzen Leggings sagten alles, was ein normaler Zuschauer über Matty wissen musste: übermütig, klassisch, aufregend und feminin. In Robs Augen Perfektion pur.

Matty landete nach einem fantastischen Doppel-Axel-Triple-Toe Loop, als wäre das so einfach wie atmen. Seine Kufenarbeit verfiel in einen perfekten Rhythmus, seine Arme hoben sich anmutig, ebenso seine Finger. Das dunkle Haar flog um sein Gesicht, sein muskulöser Hintern sah in den engen Leggings perfekt aus. Obwohl er zu dünn wirkte, war er stark. Als der Song in einen anderen überging, bremste Matty zu einer geschmeidigen, rollenden Bewegung voll unglaublich flexibler, beeindruckender Agilität, dass Rob hart schluckte. In seinem Bauch flammte eine Hitzewelle auf als Antwort auf Mattys Schönheit und Können.

Während Lady Gagas „Applause“ weiter durch die Eisbahn pulsierte, lehnte sich Rob gegen die Bande und sah zu, wie Matty die Routine in der Choreografie tötete, die er vor Weihnachten selbst erstellt hatte. Es hatte sich um eine Charity-Show gehandelt, die er für seine Ex-Agentin Joanna gelaufen war. Aber seit er Joanna wegen Geldmangels entlassen hatte, hatte er ohnehin keine Gelegenheit für Shows mehr. Matty war zwischen dem Job als Assistenztrainer für Valentina und seiner intensiven neuen Headcoach-Beziehung mit der kleinen Sabrina so fest an die Wand genagelt, dass er keine Zeit hatte, sich nach Shows umzusehen.

Rob wusste, dass es ihm an Edelmut mangelte, um es zuzugeben, aber er war sich nicht sicher, ob Matty als Sabrinas Cheftrainer eine gute Idee war. Was hatte ihre plötzliche Blüte ihnen gebracht? Eine kaum erwischte Bronzemedaille bei den Junior-Worldcups, noch mehr Spannungen zwischen Matty und Valentina und eine ganze Menge Druck von der Föderation.

Der Beat hämmerte weiter und die Kinder verstärkten das Hallen des Gebäudes, indem sie zusammen mit den schnellen Trommelschlägen und dem aufgezeichneten Applaus ihre Hände gegen das Sicherheitsglas schlugen. Matty antwortete auf ihre anfeuernden Rufe, indem er noch mehr Leidenschaft und Ausdruck in jede Bewegung legte. Sein Haar wirbelte um seine geröteten Wangen und die blasse Haut ließ die dunklen Augen leuchten. Seine Lippen glänzten hellrosa über dem Pink und Schwarz seiner Trainingsklamotten und dem Weiß des Eises und der Bande. Seine Hüften schwangen und seine Rücken wölbte sich, während er über das Eis tanzte, dann richtete er sich auf, fuhr rückwärts, um Geschwindigkeit aufzunehmen, und setzte zu einer Triple-Lutz-Triple-Toe-Loop Kombination an. Er landete nicht sauber, aber niemanden interessierte das; selbst Matty schien zu begeistert zu sein, um sich auf den Fehler zu konzentrieren. Die Kinder feuerten ihn an.

Als der Song sich dem Ende entgegenneigte, rutschte er auf Knien über die Piste, den Rücken so weit durchgebogen, dass seine Haare über das Eis schleiften und Schnee aufnahmen. Der letzte Ton erklang und Matty hielt an, schwer atmend, die Augen gegen die Decke gerichtet, sein Gesicht von der Anstrengung gerötet. Die Kinder klatschen Beifall, und als Matty sich aufrichtete, rannten sie alle durch die Türen zurück zu ihren Eltern und den letzten Vorbereitungen, die sie für ihr Training brauchten.

Doch Matty stand nicht sofort auf. Er kniete in der Mitte der Eisfläche, schmelzendes Eis rann ihm aus den nassen Haaren über den Hals, seine Augen schweiften über die Länge der Tribüne. Rob konnte sehen, dass ihm Erinnerungen durch den Kopf schossen: der Jubel, Schreie, Applaus, die Möglichkeit einer olympischen Medaille war noch nicht außer Reichweite. Robs Brust schmerzte für Matty, als er das Echo des längst verklungenen donnernden Brüllens der Zustimmung hörte. Er wusste, dass Matty diese Geräusche schmerzlich vermisste, ebenso wie er der verpassten Goldmedaille schmerzlich nachtrauerte, die bewiesen hätte, dass er so gut war, wie er nur sein konnte. Besser als die Besten. Oh, Liebling.

Rob klatschte enthusiastisch, gab jedoch dem Verlangen zu pfeifen nicht nach, weil ihm klar war, dass Matty das als Spott und nicht als Ermutigung auffassen würde. Klatschen war das Beste, was er gerade machen konnte. Später, wenn sie allein daheim waren, konnte er ihm etwas anderes geben, das Matty sagen würde, wie gut er gewesen war und immer sein würde. Etwas, das den negativen Strom der Gedanken unterbrach, von denen Rob wusste, dass sie Matty in Momenten wie diesem überfielen. Er würde ihm etwas Hartes und Schwieriges mit einer Belohnung am Ende geben, das Matty zum Mond schießen konnte. Das war Robs Spezialität.

Matty drehte sich zu ihm um, die klaren braunen Augen waren argwöhnisch zusammengekniffen, bis er Rob entdeckte. Sein Gesicht verzog sich zu dem wunderschönen Lächeln, das Robs Herz und seine Seele an einem verschneiten Oktobertag in Montana gefangen genommen hatte. Über die Jahre hatte Rob begriffen, dass Matty viele Arten zu lächeln kannte – zickig, müde, wütend, vorgetäuscht und für die Medien, um nur einige zu nennen – aber sein wahres Lächeln war rein und schön, als hätte nichts jemals Mattys Herz gebrochen.

Er fing Matty beim Ausgang in der Bande ab, als Matty vom Eis und in seine Arme fuhr. Rob atmete seinen Geruch tief ein – Schweiß, teures Parfum und das Eis, das an ihm klebte. Er küsste ihn auf die Schläfe und flüsterte: „Guten Morgen.“

„Hey, du“, murmelte Matty gegen Robs Hals, seine kalten Lippen kribbelten an der Stelle und verpassten Rob einen Schauder. „Was ist los?“

„Du hast da draußen fantastisch ausgesehen.“

Der Hauch von Mattys Lachen erwärmte die Haut an Robs Kehle. Rob hielt ihn noch fester, er liebte es, wie dieser Körper perfekt an seinen passte. Nachdem er auf Schlittschuhen größer war, brauchte sich Matty nicht auf Zehenspitzen stellen und Rob konnte die Umarmung ohne Probleme länger andauern lassen.

„Ich sah scheiße aus. Ich habe einen meiner Sprünge versaut. Meine Höhe war schlecht. Ich habe die …“

„Du warst großartig, Matty. Wie immer.“

Matty zog sich zurück, seine dünnen, aber muskulösen Schultern zuckten unter dem engen Shirt. Während er einen der violetten Kufenschoner überzog, sagte er: „Du meinst, ich habe es großartig versaut.“

Robs Lippen verzogen sich. „Blödsinn.“

Mattys blasser Hals wurde rot, er sah zu Rob auf, dann wieder weg, als er sich aufrichtete. Er schwang die Arme und streckte sie hoch in die Luft, um sie zu dehnen. „Deine Meinung ist hoffnungslos voreingenommen und das weißt du auch. Aber das macht nichts. Sabrinas Fahrt nach Colorado, um in dieser Klinik mitzuarbeiten“, er spuckte die Worte aus, als würde er eher ‚prostituieren‘ meinen, „gibt mir Extrazeit in meinem Stundenplan, um mich zu verbessern. Ich habe beschlossen, ihre Eiszeiten zu behalten und für mein Training zu nutzen. Ich muss wieder in Form kommen.“

„Übertreib es nicht und verschlimmere damit alte Verletzungen.“

„Wann hab ich es jemals übertrieben?“

Rob zog die Augenbrauen nach oben.

„Fein, aber du musst wenigstens zugeben, dass das, was du vorhin gesehen hast, nicht gerade beeindruckend war. Ich bin schon wesentlich besser gelaufen als heute.“

„Stimmt, aber ich dachte auch, dass du mit dem Eiskunstlauf fertig bist. Dauerhaft.“

Matty biss sich auf die Unterlippe, sein Blick wandte sich von Rob ab und traf auf irgendetwas über Robs Schulter. „Bin ich auch.“

„Dann musst du auch nicht auf dem Höhepunkt deines Könnens sein.“

Matty starrte aus den großen, breiten Fenstern, hinter denen die Sonne den Hudson und die Gebäude jenseits des Flusses in New Jersey erhellte. „Wettkämpfe sind für mich vorbei, Rob. Das weißt du.“

Rob schwieg. Eiskunstlauf war nicht nur Wettkampf. Es war so viel mehr als das.

„Ich bin froh, dass du hier bist. Ich habe gute Neuigkeiten.“ Matty sah Rob erneut in die Augen und lächelte verführerisch. „Weißt du noch, wie du gesagt hast, dass wir eine finanzielle Pause brauchen? Nun, Julien hat mir geschrieben. Bevor er zu seinen Auftritten in Asien fliegt, kommt er vorbei. Und er sagt, es ist immer noch Zeit für mich, ein paar Shows mit ihm Anfang August zu buchen. Er sagt, er würde sich freuen, ein paar Strippen für mich zu ziehen.“

„Es ist immer noch möglich, dass dich Sabrina für ihre nächste Saison ab August braucht.“

Mattys Ausdruck verfinsterte sich. „Nun, das wird kein Problem sein, oder? Nicht nachdem ihre Eltern sie mir weggenommen haben.“

„Sie haben sie dir nicht ‚weggenommen‘. Sie haben sich entschlossen, einen Umzug nach Colorado Springs in Erwägung zu ziehen.“

„Das ist das Gleiche, das weißt du genau.“

„Vielleicht. Aber ich weiß auch, dass wir uns nicht einmal sicher sind, ob das überhaupt wirklich passiert.“

Matty blinzelte. „Nicht, Rob. Du – du hast keine Ahnung, wie viel mir das – wie viel sie mir bedeutet. Und du hast absolut keine Ahnung, unter welchem Druck von der Föderation sie ab jetzt steht. Also, halt den Mund.“

So ganz stimmte das nicht – Rob hatte eine sehr gute Vorstellung davon. Er und Anja hatten genau erfahren, was Sabrinas Familie vorgehabt hatte, als die Föderation sie wie bösartige Hunde angriff. Sie hatten gefordert, sie wie Ben nach Colorado Springs zu schicken, damit sie mit dem dortigen Trainer arbeiten konnte. Sabrinas Eltern waren unter Druck gesetzt worden, bis sie zustimmten. Ebenso wusste er, wie viel Sabrina für Matty persönlich bedeutete. Matty verehrte das Mädchen und wenn er zu viel seiner eigenen gescheiterten Ambitionen auf sie übertragen hätte, nun, Rob hätte das auch nicht vermisst.

„Ich bin mir sehr bewusst, wie gestresst jeder ist, mein Schatz. Ich bin nicht gerade neu in dem Sport oder dir gegenüber.“

Matty schlug zerknirscht die Augen nieder, schlang noch einmal seine Arme um Robs Hals, drückte sich an ihn und blieb einen Moment in dieser Haltung, als wollte er daraus Stärke ziehen. „Es tut mir leid, dass ich dich angefaucht habe.“ Dann seufzte er, ließ Rob los und stellte sich an das Fenster, wo er auf den morgendlichen Hudson River-Verkehr hinaussah. „Es kotzt mich an, dass mich die Föderation wieder in den Arsch tritt. Hat ihnen das erste Mal noch nicht gereicht?“

„Es ist ein sehr schöner Arsch.“

Matty grinste, aber es war offensichtlich, dass sein Herz nicht darin lag. „Rob, es gibt nichts, was ich tun kann. Ich habe nicht mehr die Kontrolle darüber. Sie wird nicht zu mir zurückkommen.“

Sein Körper bebte und Rob konnte sehen, wie ihn die Panik übermannte. Diese Unterhaltung lief nicht so, wie er bei seiner Ankunft vorgehabt hatte, aber so war das Leben mit Matty eben, nicht wahr?

Matty fuhr fort. „Du hast dieses Trainingscenter noch nicht gesehen, aber ich schon. Es ist der Wahnsinn. Und was kann ich als Trainer schon bieten? Ich bin ja nur ein Assistent. Wie mich Valentina immer zu erinnern pflegt. ‚Assistent hat nix sagen! Nyet, nyet, nyet! Schlechter Trainer. Gib auf oder geh Hause.“

„Wann hat dir Valentina jemals gesagt, dass du aufgeben sollst?“

Matty redete mit einer unglücklicherweise bekannten Litanei von Selbstmitleid weiter, als hätte Rob nichts gesagt. „Ich bin als Trainer nutzlos. Ich habe keine Erfahrung, im Grunde nicht mehr als die Kenntnisse, die ich haben musste, um akkreditiert zu werden. Lass uns ehrlich sein. Verglichen mit Chuck Forenza? Da habe ich nichts.“

Rob warf einen Blick über seine Schulter und sah die Kinder, die ihre Gesichter gegen die Glastür drückten, um festzustellen, ob Matty für sie bereit war und sie auf die Piste konnten. Sie hatten noch zwölf Minuten, bis ihnen die Uhr die Erlaubnis dazu gab, die sie brauchten, um hereinzustürmen, aber er vermutete, dass Matty sie normalerweise ein wenig eher auf das Eis ließ, damit sie sich aufwärmen konnten oder einfach nur aus Spaß Schlittschuh liefen.

„Du hast mich. Und unser Zuhause. Und New York City“, erinnerte Rob ihn. Mattys Lippen hoben sich in einem traurigen Lächeln, aber seine Augen blieben abwesend und dunkel. Rob fuhr fort. „Außerdem, wenn Sabrina nicht mit Valentina als Trainerin klarkam, wie soll sie es dann mit Forenza? Wie ich gehört habe, ist er schon gut, aber mächtig beängstigend, weil er so laut schreit. Wahrscheinlich wird sie da hinfahren und einen Schock bekommen.“

„Das wird sie nicht. Ich habe sie zu gut trainiert.“

Die Tatsache, dass Matty den Unterschied in seinem Vertrauen in Sabrina und den negativen Kommentaren über seine Trainerfähigkeiten nicht sah, war ein Beweis für das Frühstück, das er heute Morgen nicht gegessen hatte. Dessen war sich Rob sicher. Er war ein anderer Mensch, wenn er hungrig war, ein Hohlkopf mit einem inneren schwarzen Loch, das alles Positive verschlang wie ein Kind Süßigkeiten.

Rob sagte: „Oder vielleicht entscheidet sie, dass sie mit ihm nicht arbeiten kann, oder ihre Eltern können ihn nicht leiden. Matty, da gibt es zu viele Variablen, als dass du jetzt schon sicher sein kannst, sie verloren zu haben.“

„Selbst du willst nicht, dass ich Kids auf diesem Level trainiere.“

„Das ist nicht wahr. Ich mag es nicht, wie es dich in die kranken Aspekte des Eiskunstlaufs zurückzieht, die dich nervös und unglücklich gemacht haben, aber ich will durchaus, dass du Erfolg hast. Ich wünsche mir, dass Sabrina so gut ist, wie sie nur sein kann, und ich wünsche mir, dass du bei ihr bist. Ich wünsche mir nur, dass du einen gesünderen Weg findest, mit dem Stress fertig zu werden. Ich weiß, du lehnst den Vorschlag einer Therapie ab, aber …“

Matty zuckte zusammen, seine Lippen waren angespannt und seine Augen trüb vor beharrlicher Sorge, die da gewesen war, seit die Freude des Erfolgs am Worldcup verblasst war. „Eine Therapie ist zu teuer. War sie schon immer. Und ich brauche sowieso keine. Es geht mir gut.“

Rob biss sich auf die Innenseite seiner Unterlippe. Es ging Matty nicht gut, nicht wirklich, und eine Therapie würde ihm definitiv helfen, wenn sie einen Weg fänden, sie sich zu leisten, und, noch wichtiger, wenn Matty endlich zustimmte, hinzugehen.

Matty seufzte. „Sie wollen mich fertig machen. Die Föderation will nicht, dass ich mit irgendwas Erfolg habe. Sie hassen mich immer noch zu sehr.“

Rob sagte darauf nichts. Dummerweise war Matty nicht paranoid, was die Föderation und ihr Bestreben anging, seine neue Karriere als Cheftrainer zukünftiger Wettkämpfer zu zerstören. Rob hatte die Gerüchte selbst von Ben gehört, der ihm erzählt hatte, dass die Föderation Sabrinas Eltern damit geködert hatte, dass sie einen „erprobten“ Trainer bekommen würde, der ihr die beste Chance auf olympisches Gold gewähren konnte. Ben war deshalb wirklich angepisst gewesen – wie immer wollte er Matty schützen, aber Rob und Anja sagten ihm, er solle vor seinen Trainern oder anderen Leuten der Eislaufgemeinschaft den Mund halten. Das Letzte, das sie brauchten, war, dass die Föderation noch mehr Augenmerk auf Ben legte.

Dennoch, trotz der gemischten Gefühle über Mattys Anstrengung, Cheftrainer zu werden, wollte Rob glauben, dass Sabrinas Eltern sahen, wie eng Sabrina und Matty verbunden waren. Er hoffte, sie würden erkennen, dass ihre Tochter bei dem Mann, der sie aus ihrem Schneckenhaus geholt hatte, besser aufgehoben war, als eine neue und unerprobte Beziehung einzugehen.

„Wir können nur abwarten“, wiederholte Rob.

Matty schüttelte sich und lächelte mit der allzu bekannten falschen Heiterkeit. „In der Zwischenzeit arbeite ich an Plan B. Wir brauchen Geld. Wenn sie aussteigt, ist der dritte meiner Schüler weg. Puff! Und wir werden es so, wie es ist, wohl kaum schaffen.“ Matty konnte die Fassade nicht aufrechterhalten. Er verfiel wieder in seine Nachdenklichkeit und kaute auf seiner Unterlippe. „In New York zu leben, ist so teuer. Vielleicht sollten wir nach Jersey umziehen.“

Robs Herz machte einen Sprung, aber er nahm sich zusammen. Mittlerweile wusste er es besser, als seine Hoffnung darauf zu setzen, vielleicht die Stadt zu verlassen. „Du liebst Park Slope.“

„Ich weiß. Aber wir können es uns nicht leisten.“ Er seufzte, während er den Ausblick durch das Fenster betrachtete. „Manchmal wünsche ich mir, wir könnten nach Whitefish zurückziehen. Dort waren wir glücklich.“

„Wir sind jetzt auch glücklich.“ Rob war nicht von New York begeistert, manchmal empfand er die Stadt wie eine Bürde, die er nicht abschütteln konnte, aber er und Matty waren glücklich miteinander. Dessen war er sich absolut sicher.

„Yeah.“ Matty wandte sich um, in seinen Augen schimmerte ein Hauch Hoffnung. „Trotzdem, würdest du wollen? Nach Montana zurückziehen, meine ich? Missoula oder Billings vielleicht. Die sind groß genug, damit ich eventuell ein paar Schüler bekommen und Gruppen mit größeren Kindern unterrichten könnte.“

Rob berührte Mattys weiche, frisch rasierte Wange mit der Rückseite seiner Finger. „Es war doch immer dein Traum, in New York zu leben. Ist er das nicht mehr?“ Sein Herz pochte hoffnungsvoll gegen seine Rippen. Er erlaubte sich keine Fantastereien. Es gab keine echte Möglichkeit, nach Hause zu ziehen.

„Ich weiß es nicht. Es ist schwer, glücklich zu sein oder es wirklich zu genießen, wenn man nicht das Geld dazu hat.“ Matty schwieg und Rob konnte seine Nervosität unter der Oberfläche blubbern spüren. Das war eine vertraute Dunkelheit, und Rob erschauerte und wünschte sich erneut, er hätte seinen Mantel dabei.

„Erinnerst du dich daran, dass ich in Whitefish der bei Weitem hübscheste Kerl in der Stadt war?“

Rob lachte leise. „Natürlich, Liebling. Daran erinnere ich mich.“

„Rob.“ Matty senkte seine Stimme vertraulich, als wollte er, dass nichts und niemand, vielleicht nicht einmal die Eisfläche, zuhören konnte. „Ich bin nicht der hübscheste Kerl in New York City. Nicht mal annähernd. Vor ein paar Tagen habe ich Haley Gruff im West Village gesehen, und die Wahrheit ist, dass ich mich nicht mit ihr vergleichen kann.“

„Wer?“

Matty seufzte und verdrehte die Augen. „Rob, wie kannst du mit mir zusammenleben und Haley Gruff immer noch nicht kennen? Das Model?“ Rob zuckte die Schultern. Matty zeigte ihm jede Menge Fotos aus Modemagazinen, und meistens nickte er und stimmte dem zu, was Matty in diesem Moment über wen auch immer auf den Bilden sagte. Mattys Stimme klang scharf, als er fortfuhr: „Die Umwerfende mit den langen, blonden Haaren, dem fantastisch kantigen Gesicht und dem Mund eines von Gottes eigenen Engeln?“

„Oh, die.“ Rob glaubte, sich zu erinnern, über welches Model Matty sprach.

„Ja, die.“

„Nun, sie ist wirklich sehr schön, aber sie ist kein Mann. Und selbst wenn sie einer wäre, denke ich, dass du hübscher wärst.“

Matty vernichtete den Kommentar mit einem Handwedeln, als würde eine lästige Fliege vorbeisummen. „Natürlich sagst du das, aber niemand würde dir zustimmen. Aber sie ist auch nicht die einzige. Hier gibt es einfach zu viele Menschen, die viel besser aussehen als ich, Rob. Zum Beispiel jede einzelne Person, die Elliot kennt.“

„Na, er ist der Assistent eines Modefotografen.“ Matty schwor, dass Elliots Job in Wahrheit recht anspruchsvoll war, aber soweit Rob das beurteilen konnte, enthielt Elliots Arbeitsbeschreibung nur Clubbesuche und Partys mit schönen Menschen, verkatert zur Arbeit zu kommen, Kaffee zu holen und sicherzustellen, dass das Licht ‚gut‘ war, was auch immer das bedeuten mochte. „Mal ehrlich, ich glaube, alle Freunde von Elliot sehen aus, als sollten sie ein paar Sandwiches essen.“

Matty ignorierte ihn und konzentrierte sich auf seine Jammerei. „Rob. Überall, wo ich hingehe, gibt es Leute, die so schön sind, dass ich kotzen könnte. Es ist deprimierend.“

Rob presste die Lippen aufeinander, um sicherzugehen, dass ihm das Lachen nicht auskam. „Okay“, sagte er schließlich, als er sich sicher war, wieder normal reden zu können. „Es stimmt schon, dass es hier eine Menge attraktiver Menschen gibt, Liebling, aber was hat das damit zu tun, dass du für ein paar Shows nach Asien willst, oder härter trainieren oder nach Whitefish zurückziehen?“

„Ich will wenigstens bei etwas der Beste sein. Bei irgendwas. Und lass uns ehrlich sein, ich bin in der Stadt in nichts der Beste. Nicht im Eislauf, nicht als Trainer, nicht der Schönste. Egal wie hart ich arbeite, ich bin einfach mittelmäßig in allem, was ich mache.“

„Du warst ein Olympionike. Das ist kaum zu schlagen.“

„Warst. War. Vorbei. Fertig. Finito. Das sind die Worte, auf die es ankommt, Rob.“

„Nun, du bist der Beste im Matty Marcus-Sein. Darin bist du immer der Beste.“

Matty erbleichte, seine Augen wurden dunkler. „Ich will nicht der Beste darin sein, ich zu sein. Das ist etwas, das man Kindergartenkindern sagt, wenn man will, dass sie sich als etwas Besonderes fühlen. Glaube mir, ich weiß das, weil ich diesen Mist die ganze Zeit zu den Kindern sage und meistens meine ich es auch so, aber das bin nicht ich. Das ist nicht, was ich aus meinem Leben machen will. Ich will der Beste sein. In irgendetwas Wichtigem. Und Matty Marcus sein ist nicht wichtig – besonders nicht hier in New York. Punkt. Ende.“

„Du bist in vielen Dingen sehr gut, Matty. Aber alles, was du gerade gesagt hast? Es geht nicht um das Leben. Es geht darum, was du aus dir machst.“

„Was du aus dir machst?“, knurrte Matty, und die Dunkelheit kam in Sekundenschnelle an die Oberfläche. „Hast du während deiner Mittagspausen mit den anderen Personal Trainern die Wiederholungen von Oprah angeschaut?“

Rob schluckte den Köder nicht. „Bleib beim Thema. Willst du sagen, dass du umziehen willst?“

Mattys Blick verlor die ätzende Schärfe, aber er entschuldigte sich nicht. Dafür verschränkte er die Arme vor der Brust. „Und die Stadt hinter mir lassen? Den pulsierenden, schönen, sich konstant verändernden Wahnsinn hinter mir lassen? Nein. Wie könnte ich das jemals verlassen?“

„Na gut.“ Trotz seines Vorsatzes legte sich Enttäuschung wie Staub über Rob. Er schüttelte sie ab. „Gehen wir zurück zum Anfang.“ Manchmal war das Navigieren durch Mattys Gedankengänge eine Art Rätsel, manchmal war es ein Labyrinth und manchmal ging es einfach nur darum, zu kategorisieren: Die Gedanken gehören in die eine Schachtel, und jene in eine andere, mit der man sich später befassen kann, und diese hier müssen sofort ausdiskutiert werden. „Du sagtest, Julien kommt zu Besuch und du denkst darüber nach, sein Angebot, dir ein paar Shows zu verschaffen, anzunehmen.“

Matty saß auf der langen Bank vor dem noch längeren Fenster. Rob gesellte sich zu ihm.

„Yeah, wenn Sabrina geht, muss ich das verlorene Gehalt irgendwie wieder reinbringen. Also verhilft uns eine Show oder fünf in Shanghai oder Moskau zu einem schönen, fluffigen Kissen, auf das wir unsere hübschen Köpfe betten können.“

Rob blickte zu den Tribünen hinüber und dachte nach.

Matty hob den Finger. „Denk daran, dass es eine Zeit gab, in der ich durch die Shows für alles bezahlen konnte und hatte trotzdem noch so viel übrig, dass ich Mom und Dad aushelfen konnte. Die Fans haben mich noch nicht vergessen, Rob. In Asien bin ich immer noch gefragt. Ich bekomme jeden Tag Emails, in denen ich gefragt werde, wann ich wieder Shows laufe. Die Mädchen in Japan werden überallhin fliegen, um mich zu sehen.“

„Ich weiß.“

„Aber du willst es mich trotzdem nicht machen lassen.“

„Nein, ich bin damit einverstanden, dass du es machst.“ Rob lächelte ihn zärtlich an, obwohl er sich fragte, wer dann dafür sorgte, dass Matty vernünftig aß. „Ich werde dich vermissen, aber du wirst ja zu mir heimkommen.“

Matty sah zu ihm auf, Wimpern flatterten, die bernsteinfarbenen Augen glänzten. „Immer.“

Rob nahm Mattys Hand und verschlang ihre Finger miteinander. Er hatte keine Angst davor, dass Matty ihn für die Tour verließ. Seine Ängste Matty betreffend basierten auf etwas, das schwerer zu bewältigen war. Er war sich nicht einmal sicher, ob Matty über seine Befürchtungen Bescheid wusste. Es war nicht produktiv, sich mit ihnen zu beschäftigen, und deshalb verbrachte er – abgesehen von den wenigen Malen, in denen er sich eine schlaflose Stunde oder zwei gegönnt hatte, Matty neben ihm im Bett atmen und träumen zu beobachten – nicht allzu viel Zeit mit seinen eigenen, dunkelsten Ängsten.

„Wann kommt Julien an?“

„Morgen. Er wird für ein paar Tage hier bleiben. Er wohnt in Midtown.“

„Und gibt es Pläne, von denen ich wissen sollte?“

„Essen und tanzen. Er will in den Club Cache zum Salsa-Donnerstag. Ich weiß, du magst Salsa nicht, aber ich. Und Julien auch. Du kannst zusehen.“ Matty lächelte süß und blinzelte, als könnte er damit Rob davon ablenken, wie beschissen der Plan war.

„Ich verstehe. Also werde ich allein am Tisch sitzen und dir beim Salsa mit einem Kerl zusehen, mit dem du geschlafen hast?“

„Vielleicht? Und, für’s Protokoll, ich habe nicht mit ihm geschlafen. Wir haben gefickt.“ Matty biss sich auf die Lippe und sah mit großäugiger Unschuld auf. „Außerdem weißt du, dass es keinem von uns etwas bedeutet hat. Es war, was es war, und das war’s.“

„Es ist immer noch etwas, das ich trotzdem nicht machen würde.“

„Ist es dir lieber, wenn ich mit ihm alleine Salsa tanzen gehe?“ Matty fuhr mit dem Finger suggestiv über Robs Arm. „Wenn sich mein Körper gegen seinen drückt, während er mir an den Arsch fasst und sich an mir reibt? Ist es dir lieber, wenn das alles ohne dich passiert?“

„So ein Quälgeist.“

Matty riss die Augen auf und legte sich die Hand auf die Brust.

Rob gluckste, weil Matty recht hatte. Er sollte besser zusehen und Matty anschließend nach Hause bringen und ihn ficken. „Fein. Ich komme mit.“

Matty sprang mit verhaltener Freude auf und umarmte ihn fest, ein weiteres echtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Er löste sich von Robs Hals, fuhr mit der Hand nach unten und drückte seinen Bizeps. „Danke. Das wird lustig. Du wirst es sehen.“

„Ha. Da bin ich mir sicher. Und, lass mich raten, ihr beide wollt ein veganes Dinner?“

Matty grinste und leckte sich über die Lippen, ein erschreckender Ausdruck von Hunger verzerrte seine Miene. „Yeah. Blossom oder Gobo. Wahrscheinlich Gobo. Das ist zwar nicht schick, aber sie haben das vietnamesische gebratene Gemüse, das Julien am liebsten mag. Ich würde lieber ins Blossom gehen, die haben den Bohnenkuchen, der so verdammt gut schmeckt.“ Matty erschauerte, seine Augen verdrehten sich allein bei dem Gedanken an eines der wenigen Desserts, die er überhaupt bestellen würde. „Und das Lokal ist ein wenig schicker, aber na gut. Wir bringen den Glamour mit unserer wunderschönen Gegenwart, richtig?“

„Absolut, Liebling. Also, Gobo im Village? Wird Elliot uns begleiten?“

„Nein, Elliot hat ein Date.“ Mattys Augenbrauen hüpften auf und ab und ein dreckiges Grinsen ließ Rob zweifelsfrei wissen, von was Matty sprach. Also konnte sich Rob am Ende der Woche auf ein weiteres, sehr bildhaftes Kapitel der Annalen von Elliots Analen Abenteuern gefasst machen.

„Jemanden, den wir kennen?“

„Glaube ich nicht. Ich hoffe es nicht. Ich werde mich morgen Nachmittag nach meiner letzten Unterrichtsstunde mit Elliot treffen.“

„Oh?“

„Ja, wir machen ein Date daraus. Du brauchst also nicht mit dem Abendessen auf mich zu warten.“

„In Ordnung. Dann werde ich schauen, ob ich mich morgen Abend mit Ben treffen kann.“

Ein Schlag gegen die Tür war zu hören und Matty schaute in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Eine Menge kleiner Gesichter warteten darauf, dass er das Zeichen gab. „Oh, verdammt. Richtig. Nun, ich muss jetzt ein hübscher, hübscher Trainer sein.“

„Ein geduldiger, geduldiger Trainer wäre wahrscheinlich beliebter bei ihnen.“

„Tse, jeder kann geduldig sein. Aber nicht jeder kann hübsch sein.“

Rob küsste seinen Hals. „Du bist der schönste Kerl, den ich in ganz New York City kenne.“

Matty lächelte erfreut, aber das Lächeln verschwand plötzlich und vorsichtige Neugier blitzte über sein Gesicht. „Aber, Moment, warum bist du eigentlich hier? Du sagtest, du wolltest heute Morgen ausschlafen.“

„Warum glaubst du, bin ich hier?“

Matt klimperte neckisch mit den Wimpern. „Hmm. Du wolltest vorbeikommen und dich bei mir für ein ganz besonderes Aufwecken bedanken?“

Rob grinste hinterhältig. „Nein, obwohl es tatsächlich sehr besonders war. Danke.“ Rob wühlte in seiner Tasche und holte eine Brotzeittüte heraus. Er hatte sie in der vorangegangenen Nacht gemacht, wie immer, weil er Mattys Vorstellung von einem gesunden Mittagessen für einen Sportler nicht vertraute. Als er den Kühlschrank geöffnet hatte, um Milch für seinen Kaffee herauszuholen, war ihm aufgefallen, dass Matty sie nicht mitgenommen hatte. „Ich bin hier, weil du etwas zu Hause vergessen hast.“