Heilung - Plädoyer für eine integrative Medizin - Peter Maier - E-Book

Heilung - Plädoyer für eine integrative Medizin E-Book

Peter Maier

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Der zweifache Überfall von Ameisen während einer Camperreise kündigt beim Autor eine ganze Kette von bevorstehenden Ereignissen an, die mit einer seltsamen Fingerverletzung beginnt und bei Krebs endet. Bei der Suche nach Heilung werden sowohl die Chancen als auch die Grenzen der herkömmlichen Medizin deutlich. Daher plädiert der Autor leidenschaftlich für eine moderne, integrative Medizin, die die Erfolge heutiger Ärzte in der Akut- und Operationsmedizin ebenso würdigt wie alternative Ansätze bei psychosomatischen Erkrankungen und bei Krebs. Dazu ist es jedoch nötig, endlich den Paradigmenwechsel von der nur Symptom-orientierten Schulmedizin, die ihre Grundlage noch immer im längst überholten Newtonschen Weltbild hat, zu einer ganzheitlich ausgerichteten Energie- und Regulations-Medizin zu vollziehen, die auf der Quantenphysik basiert. Nicht allein der Körper, sondern der ganze Mensch mit Körper, Geist und Seele muss wieder im Mittelpunkt jeder Heilbehandlung stehen. Zur systematischen Einordnung und besseren Deutung der vielfältigen Ursachen von Erkrankungen kann das sogenannte "Medizinrad der Heilung" mit ihrer körperlichen, psychischen, systemischen und karmisch-spirituellen Ebene wertvolle Hilfe leisten. Das Buch ermutigt dazu, seinem göttlichen Ur-Kern und Inneren Arzt zu vertrauen und auch unkonventionelle Heilungswege zu gehen, besonders bei Krebs. Die authentischen Heilungsgeschichten des Autors und vieler anderer Betroffener machen ebenso Hoffnung wie einige spektakuläre Krankenheilungen Jesu in der Bibel.

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Seitenzahl: 476

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Heilung

Plädoyer für eine integrative Medizin

Peter Maier

Fachbuch

Die in diesem Buch beschriebenen Rituale und alternativen Heilmethoden können intensive Emotionen und Bewusstseinszustände auslösen. Zudem dürfen sie auf keinen Fall als ausschließliche Wege zur Behandlung seelischer und gesundheitlicher Probleme angesehen werden. Daher sollten diese Rituale und alternativen Heilmethoden nicht ohne eine fachkundige Begleitung durch Heilpraktiker, Ärzte oder Psychotherapeuten durchgeführt werden.

Die Hinweise und Empfehlungen in diesem Buch beruhen auf persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen des Autors. Die Lektüre des Buches kann und soll eine eigenverantwortlich eingeholte und durchgeführte schulmedizinische Behandlung nicht ersetzen, sondern diese vielmehr ergänzen und alternative Möglichkeiten aufzeigen. Jegliche Haftung für Gesundheitsschäden ist ausgeschlossen.

Heilung – Plädoyer für eine integrative Medizin

Texte: © Copyright by Peter Maier

1. Auflage 2020

Verlag: Peter Maier

Impressum: Peter Maier, Hochfellnweg 2, 82140 Olching

Druck: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin ©

ISBN:

Inhaltsverzeichnis
Danksagung
Vorwort
Kapitel 1: Der Überfall der Ameisen
(1) Ein heißer Herbst
(2) Ein geistiger Kampf wirkt sich körperlich aus
(3) Diagnose Krebs: Die Ameisen-Geschichte geht weiter
(4) Erfahrungen am eigenen Leib: Chancen und Grenzen der Schulmedizin
(5) Zusammenfassung
Kapitel 2: Vom Saulus zum Paulus
(1) Ein typischer Skeptiker unserer Zeit
(2) Schlag fürs Leben: ein fast tödlicher Autounfall
(3) Eine unsägliche Verletzungsserie beginnt
(4) Ich werde geführt
(5) Zusammenfassung
Kapitel 3: Überlegungen zur Psychosomatik
(1) „Schwester Symptom“ und „Bruder Schmerz“, was wollt ihr mir sagen?
(2) „Mir sitzt jemand im Kreuz“: Psychosomatik bei Rückenproblemen
(3) „Es geht mir an die Nieren“: Psychosomatik bei Nierenproblemen
(4) „Mir ist etwas über die Leber gelaufen“: Psychosomatik bei Leberproble-
(5) Zusammenfassung
Kapitel 4: Das Medizinrad der Heilung
(1) Das logische System des Medizinrads der Heilung
(2) Heilung auf psychischer Ebene
(3) Heilung auf familiensystemischer Ebene
(4) Heilung auf spiritueller (karmischer) Ebene
(5) Zusammenfassung
Kapitel 5: Kritische Anfragen an unser gegenwärtiges Medizinsystem
(1) Newtonsche Physik – Basis für die Schulmedizin
(2) Quantenphysik – Basis einer modernen Energie- und Regulations-Medizin
(3) Fatale Auswüchse der Schulmedizin
(4) Medizinische Überversorgung und falscher Ansatz der Schulmedizin
(5) Zusammenfassung
Kapitel 6: Heilung in der Bibel – Impulse für eine integrative Medizin
(1) Jesus, der Schamane (körperlich-energetische Heilung)
(2) Jesus der Psychotherapeut (psychische Heilung)
(3) Jesus der Systemtherapeut und Exorzist (systemische Heilung)
(4) Jesus, der Geistheiler (karmisch-spirituelle Heilung)
(5) Zusammenfassung
Kapitel 7: Auf der Suche nach einer integrativen Medizin
(1) Gesundheits-Medizin: vom Ausgleich der Gegensätze
(2) Krebsheilung: die Rückkehr des Weiblichen
(3) Ansätze für eine ganzheitliche Medizin
(4) Spirituelle Impulse für eine integrative Medizin
(5) Zusammenfassung
Adressen
Buchhinweise
Autor

Danksagung

Mein Dank gilt vor allem meiner „Compagna“ Valeria Groten, die mich zu diesem Buch bestärkt hat, mir bei seiner Entstehung mit ihrem Rat vielfältig beigestanden ist und das Endkorrektorat übernommen hat.

Dank sagen möchte ich den Frauen und Männern, die ihre Zustimmung dafür gaben, von ihren sehr persönlichen Lebenserfahrungen erzählen zu dürfen.

Bedanken möchte ich mich auch bei Dr. Matthias Feldbaum für das Layout.

Ich danke Epubli Berlin für die Möglichkeit, dieses Buch zu veröffentlichen.

Vorwort

Gesundheit bedeutet Harmonie für Körper Geist und Seele. Als typischer Skeptiker unserer Zeit vertraute ich aber fast 40 Jahre lang der rein naturwissenschaftlich-materiell ausgerichteten Schulmedizin, die oft nur den Körper im Blick hat. Durch einen beinahe tödlichen Autounfall wurden jedoch (Seelen)Türen nach innen aufgeschlagen. Eine gleichzeitig einsetzende unsägliche Verletzungsserie in beiden Knien machte mich in nur wenigen Jahren von einem aktiven Sportler beinahe zu einem Invaliden. Vier Jahre Dauerschmerz und die totale Hilflosigkeit selbst ausgezeichneter Orthopäden Münchens zwangen mich zu einem völligen Umdenken. Meine rein naturwissenschaftliche Weltsicht kam immer mehr ins Wanken.

Auf der schon fast verzweifelten Suche nach der Befreiung von meinen Knieschmerzen öffnete ich mich auch alternativen Heilungsangeboten und Denkweisen, bis ich endlich auf eine Lösung außerhalb der Schulmedizin stieß. Durch eine berührende Ahnenarbeit verschwanden meine Schmerzen innerhalb nur weniger Wochen komplett: Ungewürdigte Verstorbene meiner Herkunfsfamilie hatten den Energiefluss durch meine Knie blockiert. Dies war für mich ein Schlüsselerlebnis. Denn dadurch erkannte ich exemplarisch ein fundamentales Grundgesetz: den tiefen Zusammenhang zwischen Körpersymptomen und Seele. Alles hängt mit Allem zusammen, Körper, Geist und Seele bilden eine organische Einheit.

Dieses uralte Wissen hat sich auch in unserer Sprache niedergeschlagen, wenn es zum Beispiel heißt: „Etwas geht mir an die Nieren.“ Mit „etwas“ können ein bestimmtes Ereignis, ein Schockerlebnis oder eine schlimme Emotion gemeint sein, die sich dann körperlich auswirken.

In unserer modernen westlichen, naturwissenschaftlich orientierten und Technik-gläubigen Welt ist dieses Wissen jedoch weitgehend verloren gegangen. Unsere heutige (Schul)Medizin, die auf technisch hochentwickelte Apparate, Operationen und pharmazeutische Medikamente baut, behandelt in der Regel nur Krankheits-Symptome. Dabei könnten diese als Sprache oder sogar als Schrei der Seele wertvolle Hinweise auf das eigentliche Problem geben.

Da wir heute meist nur den Körper im Blick haben, handelt die Seele sehr klug, wenn sie ein ungelöstes psychisches Problem oder eine energetische Disharmonie von der Seele auf den Körper schiebt und auf der körperlichen Ebene Symptome erzeugt. Denn diese nehmen wir in der Regel sehr ernst. Der Begriff „Psychosomatik“ sollte daher nicht länger nur als sprachliches Feigenblatt dienen, sondern ins Zentrum unseres Gesundheitswesen rücken.

Es verwundert nicht, dass die Schulmedizin, die große Erfolge etwa in der Notfall-, Intensiv- und Operationsmedizin vorweisen kann, bei chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel bei unspezifischen Rückenleiden oder bei Krebs so oft versagt. Hier rächt sich der rein naturwissenschaftliche Ansatz der modernen Medizin, für die nur der Körper zählt und Seele und Geist kaum eine Rolle spielen.

Daher plädiere ich in diesem Buch leidenschaftlich für eine integrative Medizin, die zwar die Errungenschaften der Schulmedizin ausdrücklich würdigt, jedoch vielen alternativen Behandlungsweisen, die die Seele und ihre Harmonie wieder in den Mittelpunkt stellen, großen Raum gibt. Bei diesem Ansatz steht der Mensch als Ganzes im Zentrum – als Wesen mit Körper, Geist und Seele. Eine integrative Medizin ist daher meiner Erfahrung nach viel umfassender, wirkungsvoller und erfolgreicher als die reine Schulmedizin.

Durch Globalisierung und Internet haben wir eine bisher nie dagewesene Chance in der Menschheitsgeschichte. Alte erprobte Heilsysteme wie etwa das indische Ayurveda oder die Traditionelle Chinesische Medizin stehen uns heute auch im Westen ebenso zur Verfügung wie schamanisches Wissen traditioneller Völker Afrikas, Amerikas und Asiens oder geistheilerisch-mystische Ansätze aus unser eigenen europäischen Kulturgeschichte. Dieses Heilwissen sollte aber nicht im Gegensatz zu den Fähigkeiten der hoch-technisierten orthodoxen Medizin stehen, sondern vielmehr komplementär zu ihnen sein; es sollte eine einseitig auf den Körper ausgerichtete Schulmedizin ergänzen und den Blick wieder mehr auf Seele und Geist lenken. Eine erfolgreiche Medizin der Zukunft, die dem Menschen dienen will, kann daher nur eine integrative Medizin sein.

Doch was soll man nun unter „integrativer Medizin“ genauer verstehen? Eine einheitliche medizinische Definition dazu gibt es (noch) nicht, wohl aber verschiedene Definitionsversuche. Davon seien exemplarisch drei genannt: Auf www.tcm.de etwa ist dazu folgende Aussage zu finden: „Die Integrative Medizin ist die Verbindung kreativer, effizienter, kunstgerechter und erfolgreicher Vorgehensweisen/Methoden aus allen Bereichen der Medizin und des Lebens, die zur Heilung beitragen können bzw. dies auch tun und damit Wohlbefinden zur Folge haben.“1

Der Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) definiert wie folgt: "Für die meisten Menschen sind Naturheilverfahren, Homöopathie oder Anthroposophische Medizin keine Alternative zur konventionellen Medizin, sondern eine Ergänzung. Eine solche Kombination von komplementärer und konventioneller Medizin wird seit einigen Jahren als 'Integrative Medizin' bezeichnet.“2

Auf „Jameda“ schließlich, Deutschlands größtem Arzt-Patienten-Portal, sind zu „integrative Medizin“ unter anderem folgende Aussagen zu finden: „Die Integrative Medizin bündelt verschiedene Verfahren, um der Komplexität des Körpers Rechnung zu tragen und die Selbstheilungskräfte anzuregen… In der Integrativen Medizin liegt der Fokus nicht auf der Symptombekämpfung. Es geht darum, den Körper so zu behandeln, dass er sich von selbst erholen kann.“3

Ich selbst verwende den Begriff „integrative Medizin“ in diesem Buch jedoch sehr allgemein, ausgehend von der sprachlichen Bedeutung des Wortes „integrativ : als Medizin, die grundsätzlich offen ist für das Heilwissen aus allen Kulturen und Zeiten und das, was davon dem Wohl und Heil der Menschen dient, integriert oder zumindest zulässt. Bei meinen „Impulsen für eine integrative Medizin“ (siehe den Buchtitel) kann daher der Satz dienen: „Wer heilt und was heilt, hat recht!“ Natürlich ist dabei vorausgesetzt, dass bei der Anwendung einer solchen umfassenden Medizin die Würde und die Freiheit der Patienten gewahrt sind. Ich empfinde es zudem als sehr befreiend, keinem bestimmten Medizinsystem mit seinen unvermeidlich einschränkenden Glaubenssätzen verpflichtet zu sein.

Eine solche integrative Medizin sollte durchaus eine (natur)wissenschaftliche Grundlage haben, aber nicht mehr auf die längst überholte Newtonsche Physik des 19. Jahrhunderts bauen, die bisher noch immer das vorherrschende Fundament in vielen Bereichen der Schulmedizin bildet. Denn diese „klassische“ Physik ist längst abgelöst worden durch die Quantenphysik. In der auf ihr beruhenden Elementarteilchen-Physik hängt alles mit allem zusammen – eine Vorstellung, die etwa in der chinesischen Energie-Medizin oder in schamanischen Heilweisen schon lange eine große Rolle spielt. Gerade in der Orthopädie, Urologie oder Onkologie, in denen meiner Erfahrung nach noch immer an einem vergangenen naturwissenschaftlich-rationalen Weltbild festgehalten wird, erscheint ein Umdenken dringend nötig.

Das erste, sehr persönlich gehaltene Kapitel ist bereits diesem umfassenden Blick auf den Menschen gewidmet. Durch einen zweifachen „Überfall“ von Ameisen wurde mir im Sommer 2018 angekündigt, dass mir unerwartete Schwierigkeiten bevorstehen würden. Tatsächlich ging es bereits sechs Wochen später mit einer ganzen Reihe von Körpersymptomen los, die 2019 in der Krebsdiagnose ihren Höhepunkt fanden.

Schon 20 Jahre zuvor hatten, wie schon erwähnt, ein fast tödlicher Autounfall und eine unsägliche Serie von Knieverletzungen mit den daraus folgenden unlösbaren Dauerschmerzen meinen Glauben an die Schulmedizin erschüttert. Ich wurde dazu gezwungen, mein einseitig naturwissenschaftlich ausgerichtetes Weltbild zu überdenken und mich alternativen Heilweisen zu öffnen. Diese Wandlung von einem Saulus zu einem Paulus, von einem naturwissenschaftlichen Skeptiker zu einem offenen, ganzheitlich denkenden Menschen wird im zweiten, autobiographisch ausgerichteten Kapitel nachgezeichnet.

In den Kapiteln drei und vier werden an Hand konkreter Beispiele von betroffenen Menschen psychosomatische Zusammenhänge genauer betrachtet. Dabei kann das sogenannte „Medizinrad der Heilung“ wertvolle Dienste leisten, weil es hilft, Krankheitssymptome der körperlich-energetischen, der psychischen, der familiensystemischen oder der karmisch-spirituellen Ebene zuzuordnen. So kann viel schneller und zielstrebiger Heilung auf der richtigen Ursachen-Ebene gefunden werden.

Kapitel fünf zeigt auf, warum die bisherige Grundlage der Schulmedizin überholt ist, die tendenziell noch immer auf einem Newtonschen Weltbild aufbaut. Die heute gültige Quantenphysik drängt als neues wissenschaftliches Fundament zu einer modernen Energie- und Regulations-Medizin, die nicht erst tätig wird, wenn sich eine Krankheit bereits im trägen System der Körperebene niedergeschlagen und dort verfestigt hat. Eine integrative Medizin hingegen berücksichtigt auch den Ansatz dieser Energie- und Regulations-Medizin, die auf Prophylaxe ausgerichtet ist und seelische und energetische Zusammenhänge im Blick hat.

Vor dem Hintergrund einer solchen ganzheitlichen Medizin können Heilungsgeschichten aus der Bibel wertvolle Impulse liefern. Löst man die Person Jesu von dogmatischen Vorgaben der christlichen Lehre ab, so wird sichtbar, wie Heilung in der Tiefe geschieht. Diese Erkenntnisse sind zeitlos und können daher auch eine heutige integrative Medizin sehr befruchten: Jesus, der Heiler, macht Menschen gesund, indem er göttliche Energie auf die Kranken lenkt und deren Selbstheilungskräfte aktiviert. Damit befasst sich das sechste Kapitel.

Dieser heute vergessenen Idee des alles entscheidenden heilenden göttlichen Energiestroms ist schließlich das siebte Kapitel gewidmet. Dahinter steckt meine eigene tiefe Überzeugung, dass Gesundheit und Heilung, sowie ein Verankert-Sein in Glauben und Spiritualität zusammen gehören. Wir müssen uns dessen nur wieder bewusst werden.

Unsere Verbindung zum Göttlichen sollte meiner Ansicht nach die Grundlage jeder Heilung sein. Denn wir alle sind Kinder Gottes und haben es als göttliche Wesen verdient, gesund und heil zu leben. Dies aber setzt unsere Öffnung für das Göttliche und für unsere eigene göttliche Natur voraus. Viele alternative Ärzte, Heilpraktiker und Geistheiler mit einem holistischen Ansatz arbeiten heute, so wie Jesus damals, wieder vor einem solchen spirituellen Hintergrund: Sie versuchen, die allumfassende göttliche Energie in den Menschen zu aktivieren. Dies aufzuzeigen ist ein tiefes Anliegen dieses Buches.

Ich bin mir darüber bewusst, dass ich als medizinischer Laie kein wissenschaftliches Buch zum Themenkomplex „Heilung – integrative Medizin“ verfassen kann. Ich kann viele Aussagen nicht beweisen. Das ist auch gar nicht meine Absicht. Dennoch hoffe ich, dass die vorgebrachten Argumente durchaus ihre Logik haben und überzeugen können. Meine Aussagen und Reflexionen in diesem Buch beruhen vielmehr auf einer langjährigen, sehr persönlichen, oft intuitiven Erfahrung, sowie auf den Erlebnissen einiger mir nahestehender Menschen, die diese Art von ganzheitlicher Sicht teilen und mir ihr Wissen für dieses Buch mit ihren „Fallbeispielen“ ausdrücklich zur Verfügung gestellt haben. Intuition muss der Wissenschaft nicht widersprechen, aber sie ist die Sprache der Seele, die sich nicht unbedingt in Statistiken oder Lehrmeinungen medizinischer Ansätze sperren lässt.

Das Buch will Mut machen, im Dschungel der heutigen Schulmedizin und vielfältiger alternativer Heilungsangebote seinem inneren Arzt zu vertrauen. Es will Hoffnung geben, seinen eigenen, ganz persönlichen Weg aus Lebenskrisen und schweren Krankheiten zu finden – mit der Schulmedizin, mit alternativen Heilverfahren, vor allem aber mit einem anderen Blick auf Krankheit und Gesundheit.

Kurz vor Veröffentlichung dieses Buches brach die Coronakrise auf die Welt herein. Sie bestimmte einige Wochen lang das ganze Leben und stellte alles andere in den Schatten – auch Überlegungen wie in diesem Buch. Gerade weil zunächst kein Wirkstoff gegen das Coronavirus gefunden werden konnte, haben Ärzte und das Pflegepersonal unseres Gesundheitssystems Übermenschliches geleistet, um das Leiden möglichst vieler schwer Erkrankter zu lindern und ihnen bessere Überlebenschancen zu ermöglichen. Dafür gebührt Ärzten und Pflegepersonal großer Dank und tiefe Anerkennung.

Ich vertraue darauf, dass meine Impulse zur (integrativen) Medizin und zur Heilung in diesem Buch wieder mehr Bedeutung bekommen, sobald die alles überformende Coronakrise abgeebt ist.

Olching im Frühjahr 2020

Peter Maier

Kapitel 1: Der Überfall der Ameisen

(1) Ein heißer Herbst

30. August 2018. Soeben bin ich zusammen mit meiner Frau an unserem Lieblings-Campingplatz in Bibbona Mare (Toscana) angekommen. Wir haben auch einen schönen Platz für unseren kleinen Camper gefunden, die Stromversorgung angeschlossen und das Vordach ausgekurbelt. Gleich am ersten Abend brechen wir mit unseren Fahrrädern zu einer Erkundungsfahrt in den Ort auf. In einem Hotel gibt es Tanzmusik. Danach steigen wir noch auf die Dachterrasse der Pizzeria in unserem Campingplatz. Hier spielt Livemusik. Ich bin glücklich und entspannt.

Meine Frau und ich sind so froh und dankbar, diesen Urlaub machen und uns endlich vom Stress eines langen Schuljahres im sonnigen Süden erholen zu dürfen. Wir haben auch schon eine schöne Ferienwoche in Baden-Württemberg und eine weitere Woche im italienischen Aostatal hinter uns. Der Urlaub am Ligurischen Meer soll nunaber die Krönung unseres Urlaubs sein. Noch eine gute Woche steht uns hier bevor. Um Mitternacht an diesem warmen Abend und nach dem Genuss eines Gläschen Weins kehren wir zu unserem Camper zurück. Alles ist in bester Harmonie…

Übersät von Ameisen

Um etwa 2.00 Uhr morgens werde ich wach. Ich habe Kopfweh und der Schädel brummt. Offensichtlich habe ich Fieber. Zusätzlich verspüre ich ein komisches Krabbeln und und Pieksen auf meinem Körper – an Händen und Füßen, im Gesicht, auf meiner Brust und unter meinem Pyjama. Ekelig! Was ist da los? Ich mache das Licht an und dann trifft mich fast der Schlag: Ich bin über und über mit hunderten von kleinen schwarzen Ameisen übersät. Meine Frau, die bis jetzt nur etwa 20 Zentimeter neben mir friedlich im Doppelbett geschlummert hat, ist nicht einmal von einer einzigen Ameise befallen. Wie ist das möglich?

Diese Nacht können wir vergessen. Über eine Stunde lang arbeiten wir mit einem kleinen Staubsauger, sowie mit Lappen und Wischtüchern, um all die kleinen Tiere zuerst von meinem Körper, dann von meinem Bett, meiner Matratze und von einigen weiteren Stellen im Camper zu beseitigen. Dabei hatten wir doch am Nachmittag zuvor die Warnung ernst genommen, dass wir uns in einer „Zone mit vermehrten Ameisen“ befinden würden. Auch entsprechende Schilder waren aufgestellt. Deshalb hatten wir um alle Reifen sorgfältig weißes Ameisen-Abwehrpulver gestreut, um die Tierchen von einem „Camper-Besuch“ abzuhalten. Dies hatte im Jahr zuvor bereits super funktioniert. Diesmal ohne Erfolg. Warum aber hatten die Ameisen nur mich, nicht jedoch meine Frau direkt neben mir befallen? Ich musste die kleinen Tiere förmlich angezogen haben…

Am nächsten Morgen können wir die Ameisenstraße entdecken. Sie führt durch eine Stelle mit weniger Ameisenpulver zu einem der Reifen. Durch eine winzige Ritze in der Hintertüre waren die Ameisen dann offensichtlich ins Innere des Wagens gelangt. Daher streuen wirnun nochmals kräftig und sehr sorgfältig Pulver um alle Reifen. Eine zweite solche Nacht möchte ich nicht riskieren. Ich fühle mich geschwächt – durch einen bakteriellen, mit Fieber verbundenen Infekt und durch die „Ameisen-Umstände“ in der Nacht. Erklären kann ich mir beides nicht. In der folgenden Nacht kann ich ohne Probleme schlafen und ich fange an, mich wieder etwas zu entspannen, soweit dies eben mit dem Infekt möglich ist. Kopfweh und Fieber gehen aber nicht weg.

2.00 Uhr in der übernächsten Nacht. Wieder werde ich wach, weil es an mir krabbelt, piekst und zwickt. Und wieder bin ich mit Ameisen übersät – noch mehr als in der vorletzten Nacht. Diese neue Misere schockt mich und es ist ekelhaft, all die Ameisen im Schrittbereich, in den Ohren und in den Nasenlöchern zerquetschen zu müssen, um sie wieder loszuwerden. Jetzt bin ich völlig fertig. Es geht mir ans Gemüt. So habe ich mir unseren Urlaub nicht vorgestellt. Auch in dieser Nacht ist an Schlaf nicht mehr zu denken. Mehr als eine Stunde brauchen wir, um die kleinen Tiere zu beseitigen. Auch diesmal haben sie wiederum nur mich „besucht“, nicht aber meine Frau unmittelbar neben mir. Kopfweh und Fieber haben zugenommen, ich fühle mich geschwächt und emotional aufgewühlt. Was hat das alles zu bedeuten? Es kann doch alles kein Zufall mehr sein…

Schamanische Sicht auf das Problem

Am nächsten Morgen untersuchen wir wieder den Camper. Endlich finden wir die neue Ameisenstraße. Es ist kaum zu glauben. Diesmal haben die kleinen Tiere ihren Weg auf eine nebenstehende Pinie gewählt, die in vier Metern Höhe einen langen Ast bis über unser Camperdach hat. Ein kleiner Zeig dieses Astes berührt mit wenigen Nadeln das Dach und das genügte den Ameisen, um ihren Weg zum Camper, durch eine winzige Ritze in der Hintertüre und dann schließlich zu mir zu finden.

Beim Frühstück lasse ich das ganze Geschehen auf mich wirken und plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Wo sieht man denn sonst normalerweise eine große Ansammlung von Ameisen? Wo und bei welcher Gelegenheit treten sie im Alltag auf? Wenn im Freien Essensreste auf den Boden fallen und dort liegen bleiben, kann man tatsächlich am nächsten Morgen Ameisen daran sehen. Sie gelten als die Gesundheitspolizei im Mikrobereich. Sie sind in der Regel bei „Abfall“ zu finden, wenn etwas – beispielsweise Essensreste – hinunter „gefallen“ sind und zu verwesen beginnen. Ameisen sind somit „Verweser“, „Müllmänner der Natur“, auch um Seuchen oder Krankheiten zu verhindern, die durch das bereits gärende Material entstehen können. Solchen Abfall „befallen“ sie, um ihn zu zersetzen.

Von meiner schamanischen Arbeit mit den Naturritualen „WalkAway“, „Medizinwanderung“ und „Jugend-Visionssuche“4 weiß ich, dass alle Tier- und Pflanzenbegegnungen während solcher rituellen Auszeiten in der Natur ein Spiegel für seelische Zustände oder gerade ablaufende psychische Prozesse sein können. Offensichtlich hat sich auch die gegenwärtige Camperreise zu einem derartigen, wenn auch ungeplanten und bisher nicht bewussten WalkAway oder sogar zu einer Visionssuche entwickelt, bei der mir Tiere eine Botschaft zu aktuellen Seelenprozessen übermitteln wollen. Wenn dem so ist, dann muss ich mich ja sogar noch bei den Ameisen bedanken.

Viele von ihnen haben es zudem mit ihrem Leben bezahlt, um mir eine Botschaft zu überbringen. Denn meine Frau und ich waren wütend über diese ungebetenen Gäste bei Nacht und haben beim Wegsaugen und Zerquetschen der kleinen Tiere nicht viel Federlesens gemacht. Und beim zweiten „Besuch“ mussten die Ameisen ja auch noch einen weiten, viel aufwendigeren Weg über Baum, Ast, Zweig und Autodach nehmen, um überhaupt durch eine giftfreie Zone zu mir gelangen zu können. Für mich ist das kein „Zufall“ mehr...

Das alles macht mich sehr nachdenklich und ich fange an, die beiden spektakulären und dadurch sehr eindringlichen „Ameisen-Überfälle“ ernst zu nehmen. Was könnte die Botschaft der Ameisen für mich konkret bedeuten? Was wollen sie mir denn „sagen“? Gibt es denn etwas, das von mir abfallen soll? Gibt es seelische Themen oder sogar Seelenmüll, was noch an mir hängt, jetztaber reif geworden ist, bald von mir abzufallen? Was also könnte der Ameisenbefall bedeuten? Diese Überlegungen lassen mich nicht mehr los.

Und noch ein Gedanke schießt mir durch den Kopf: Der Ameisenüberfall fand ja zeitgleich mit dem Befall der Bakterien statt, die dann Kopfweh und eine Fieberreaktion in mir ausgelöst haben, Fieber von immerhin 38,5 Grad. Nun kann ich auch den Befall dieser unsichtbaren Tierchen namens „Bakterien“ als Ausdruck von Seelenprozessen deuten: dafür, dass etwas abfallen soll, was auf meiner Seele liegt und das reif geworden ist, wegzugehen und zu verschwinden. Aberum welche Prozesse geht es denn in mir? Ich werde aufmerksam beobachten, welche inneren Botschaften ich in nächster Zeit bekommen werde. Die Urlaubsstimmung ist mir jedoch vergangen. Ich bin krank und geschwächt und zudem seelisch durch den „Ameisen-Bakterien-Prozess“ ziemlich mitgenommen. Daher treten meine Frau und ich schweren Herzens unsere Heimreise an – zwei Tage eher als geplant...

Die Ameisen-Vision wird Realität

Ein neues Schuljahr beginnt. Ich brauche all meine Energie, um Disziplin-mäßig mit den neuen „Pubertäts-Klassen“ und als Klassenlehrer mit dem schulischen Bürokratismus fertig zu werden. Ich bin so konzentriert in meinem Beruf, dass ich den Urlaub, die fiebrige Erkrankung und vor allem das Ameisen-Erlebnis schnell vergesse. Dann ramme ich mir Mitte Oktober bei der Gartenarbeit versehentlich einen Dorn unter die Hornhaut meines linken Zeigefingers. Der Finger entzündet sich und los geht's…

Mein Hausarzt kann den Dorn mit der Pinzette nur teilweise entfernen. Ich brauche einen ambulanten Chirurgen. Dieser verpasst mir Ende Oktober nach einer lokalen Betäubung einen kleinen Schnitt auf der Innenseite knapp unter der Beuge meines Zeigefingers, um mir dann nach kurzer Zeit nicht ohne Stolz den Rest des Dorns zu zeigen. Zwei Wochen lang laufe ich mit einem großen Fingerverband herum. Als ich diesen dann wieder entferne, erschrecke ich. Denn an der Operationsstelle hat sich nicht etwa eine Narbe gebildet, sondern ein Granulom, ein etwa zwei Zentimeter breites schwarz-rotes Wucherfleisch. Alle Versuche, dieses seltsame Gebilde mit Salben und Hausmitteln zu behandeln, schlagen fehl. Es wird immer größer und spannt die Haut des Fingers zunehmend an.

Ich frage mich, was dieses Granulom bedeuten könnte. Schwarzes Wucherfleisch? Es fühlt sich an, als ob sich eine „schwarze“, negative Emotion im Finger materialisiert hätte; so, als ob sich in diesem Fremdkörper „Granulom“ etwas aus der Seelenebene niederschlagen und sichtbar werden möchte. Nun erinnere ich mich wieder an die schwarzen Ameisen, die mich zwei Monate zuvor ebenfalls wie ein kollektiver „Fremdkörper“ überfallen hatten. Haben sie damit denn nicht schon den Fremdkörper „schwarzes Finger-Granulom“ angekündigt? Eine Geisteilerin, mit der ich regelmäßig zusammenarbeite, gibt mir den Hinweis, dass sich in meinem Finger gerade die „schwarzen“ Emotionen „Verfluchungen“ und „Verwünschungen“ durch eine Person aus einer früheren Inkarnation niederschlagen könnten.

Das macht Sinn für mich, denn unmittelbar nach dem Fingerschnitt Ende Oktober hat bei einer Veranstaltung eine mir völlig unbekannte, aber sehr auffällige Frau eine karmische Erinnerung bei mir ausgelöst. Habe ich in einem früheren Leben eine Frau so mies behandelt, dass sie mich damals verflucht hat? Mir ist durch jahrelange Seelenarbeit bei der Geistheilerin völlig klar, dass so etwas möglich ist; und dass die Seele unverdaute Traumata und Fixierungen mit auf die weitere Seelenwanderung in spätere Inkarnationen nehmen kann. Dann aber würde das bedeuten, dass jetzt auch eine Schuld-Emotion entweichen müsste…

Liebe Leserin, lieber Leser, bitte legen Sie das Buch nicht weg, weil ich von einer Reinkarnation spreche. Diese ist für mich mittlerweile eine sehr natürliche und selbstverständliche Sache geworden. Das war jedoch nicht immer so, weil ich ja streng katholisch aufgewachsen bin. Für mich sind mittlerweile die Botschaft Jesu und eine Wiedergeburtslehre überhaupt kein Widerspruch mehr. Um Ihnen dazu einige Hintergrundinformationen zu liefern, werde ich im 4. Kapitel einen kleinen Exkurs zur historischen Entwicklung der Ablehnung einer Reinkarnation im Christentum geben.

Fingergranulom und Nierenstein als materieller Ausdruck karmischer Emotionen

Zurück zu meiner Fingerverletzung. An einem Donnerstag Anfang Dezember suche ich wegen des Granuloms einen sogenannten Durchgangsarzt auf, einen ebenfalls ambulanten Chirurgen. Er sagt sofort: Schneiden. Doch diesmal ist ein größerer Schnitt und das anschließende Zunähen der Wunde mit einem Faden nötig. Denn durch das Entfernen des Wucherfleisches ist ein etwa zwei Zentimeter großes Loch im Fingerfleisch entstanden, das erst wieder langsam mit gesundem Fleisch zuheilen muss. Ich bekomme einen noch größeren Verband verpasst als beim ersten Schnitt. Zwei Tage lang bleibe ich von der Arbeit zu Hause, um mich etwas von dem Eingriff zu erholen. Am Montag soll es dann wieder losgehen in der Schule – trotz dieses Handicaps.

Am Sonntagabend davor gehe ich um etwa 22.00 Uhr nochmals alleine um die Häuserblocks spazieren. Plötzlich und ohne Anlass kommt mir eine schlimme Situation aus der Schule in den Sinn, die jedoch 27 (!) Jahre zurückliegt. Damals hatte ich mich mit einer ganzen Familie „verwickelt“. Bei einer Tanzveranstaltung hatte ich auch eine Runde mit einer Schülermutter getanzt. Das löste offensichtlich beim Sohn, den ich im Unterricht hatte, eine schlimme Eifersucht aus und er beleidigte mich öffentlich vor der ganzen Klasse. Da ich diesen Zusammenhang damals noch nicht erkennen konnte, reagierte ich zu heftig auf die zugegeben üble Beleidigung des 15-jährigen Schülers. Das zog mir dann die Feindschaft der ganzen Familie zu und ich fühlte mich wegen meiner Überreaktion schuldig. Ziemlich lange konnte ich damals den Vorfall nicht vergessen. Wieso kommt aber gerade jetzt – spät am Abend und ganz ohne Anlass – jene Situation aus der Schule hoch, die doch schon so lange zurückliegt?

Ich bin noch in Gedanken versunken, als einige Minuten später schlagartig eine heftige Nierenkolik einsetzt. Mir bleibt fast die Luft weg und ich schaffe es gerade noch nach Hause. Die Schmerzen sind unerträglich. Als die Kolik nicht wieder weggeht, muss ich schnell in die Notaufnahme des nahe gelegenen Krankenhauses gebracht werden. Sofort bekomme ich dort eine Infusion zur Entspannung. Eine Untersuchung ergibt, dass Blut im Urin ist. Ein Nierenstein steckt im Harnleiter und hat die Kolik ausgelöst. Offensichtlich ist dabei auch der Harnleiter selbst in Mitleidenschaft gezogen worden. Das hat Blut in die Blase gespült.

Am nächsten Morgen wird eine Computer-Tomographie (CT) durchgeführt. Danach kommt die Urologin in mein Krankenzimmer, um mit mir das Ergebnis zu besprechen. Es ist kein Nierenstein mehr zu sehen, das ist die gute Nachricht. Offensichtlich hat die nächtliche Infusion bewirkt, dass der Nierenstein abgegangen ist. Unsere Sprache gibt hier einen deutlichen Hinweis: „Es geht mir etwas an die Nieren.“ Eine Schuld-Emotion kann an die Nieren gehen und sich, wenn sie nicht aufgelöst wird, in einem Nierenstein materialisieren.

Der Nierenstein ist nun abgegangen, von mir „abgefallen“. Ein solches Abfallen hatten mir ja die Ameisen schon vor Monaten angekündigt, woran ich jetzt erneut erinnert werde. Das ist wirklich eine gute Nachricht. Und mit dem Stein sind offenbar zugleich alte Schuld-Emotionen von mir abgefallen. Es erscheint mir naheliegend und wahrscheinlich, dass es sich dabei sowohl um die 27 Jahre zurückliegenden Schuldgefühle wegen des Schülers als auch um die karmische Schuld wegen jener Frau aus einer früheren Inkarnation handeln könnte. Dieser hatte ich damals offensichtlich so übel mitgespielt und deswegen wurde ich ja auch verflucht von ihr. Fingergranulom und Nierenstein stehen also für mich nicht nur in einem engen zeitlichen, sondern auch in einem inhaltlichen Zusammenhang. Als ich die Urologin so beiläufig darauf hinweise, dass bei mir mit dem Nierenstein auch eine alte Schuld abgefallen ist, die mir an die Nieren ging, bekomme ich nur ein gequältes Lachen zu hören...

Diagnose Leistenbruch

Leider hat die Urologin aber noch eine zweite, schlechte Nachricht für mich dabei. Bei der CT wurde durch Zufall ein doch starker Leistenbruch links festgestellt. Als ich diese Stelle betaste, erschrecke ich. Ja, der Leistenbruch ist deutlich zu sehen und zu fühlen. Ein Arzt aus der Chirurgie-Abteilung wird mir geschickt. Er macht mir Mut und erklärt mir, dass das Krankenhaus Routine bei Leistenbruch-Operationen hätte und diese nach der in Deutschland gültigen „Versorgungsleitlinie Leistenbruch“ durchführt. Dies bedeutet, dass es nur drei kleiner Schnitte bedarf und dass dann mittels einer Sonde ein Netz in den Körper eingebracht wird, das in Zukunft ein Ausbrechen des Darms aus seiner Normallage verhindern soll. Der Chirurg empfiehlt mir, die OP sehr bald machen zu lassen.

Diese Diagnose fühlt sich für mich an wie ein Magenschwinger, den ich soeben verpasst bekommen habe. Denn ich war noch vollkommen mit der Finger-OP und mit Nierenkolik und Nierenstein beschäftigt, sowie mit den dazugehörigen seelischen Themen. Jetzt hat sich ein weiteres Problem angekündigt, mit dem ich nicht im Traum gerechnet hatte, das ich aber sehr ernst nehmen muss. Was ist überhaupt ein Leistenbruch? Und wieso habe ich einen solchen bekommen? Wofür steht er, warum und wodurch wurde er verursacht und was will er mir „sagen“? Viele Fragen schießen mir durch den Kopf und ich beginne noch vom Krankenhaus aus mit einer umfangreichen Telefonaktivität, um möglichst viele Informationen über das Thema „Leistenbruch-OP“ einzuholen.

Dabei überwiegen eindeutig die negativen Erfahrungen von Bekannten, die sich bereits früher einer Leistenbruch-OP unterziehen mussten. Ein Kollege, der sich vor einigen Jahren ein solches Netz einsetzen ließ, musste bald darauf zu einer nun viel schwierigeren OP erneut ins Krankenhaus. Das Netz hatte sich abgelöst, war in den Darm gewandert und hatte dort den Darm geschädigt und in Folge schlimme Darmprobleme verursacht.

Eine Bekannte, der man ebenfalls ein solches Netz eingesetzt und dieses dabei an den Rändern „festgetackert“ hatte, hatte deswegen eine entzündliche und sehr schmerzhafte Körperreaktion nach der anderen in ihrem Bauchraum bekommen. Seit Wochen war sie deswegen krankgeschrieben. Offensichtlich hatten die Ärzte beim Festtackern des Netzes Meridiane, also Energiebahnen, erwischt. Diese spielen jedoch in der Schulmedizin keinerlei Rolle, man nimmt dieses Wissen aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) nach wie vor gar nicht ernst, weil die Existenz von Meridianen eben mit technischen Geräten nicht oder nur sehr schwer nachweisbar ist, somit wissenschaftlich und schulmedizinisch noch immer als Humbug gilt und daher abgelehnt wird.

Den Ausschlag für meine Entscheidung gibt eine andere Bekannte. Sie hatte ihren Leistenbruch zwei Jahre zuvor in einem Landkrankenhaus nach alter, konservativer Methode operieren lassen. Sie lobte damals den dortigen Chefarzt der chirurgischen Abteilung in den höchsten Tönen. Am 20. Dezember, somit kurz vor Weihnachten, lasse ich mich von diesem Arzt operieren und mir einen „Wolf-und-die-sieben-Geißlein-Schnitt“ verpassen. Denn auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin verzichtet der Chirurg auf die übliche OP-Netz-Methode. Nach alter Manier schneidet er mich auf und näht die beiden Leistenmuskeln wieder zusammen. Er kann es vertreten, mich ohne Netz und in Abweichung von der üblichen „Versorgungsleitlinie Leistenbruch“ zu operieren. Dabei sind aber anschließend fünf bis sechs Nähte nötig, um die etwa acht Zentimeter breite Schnittwunde wieder zu verschließen – für jede Hautschicht eine. Nach einem Tag Krankenhaus darf ich schon nach Hause.

Leistenbruch: Ich kann mir den Bruch leisten

Sechs Wochen wird die Narbenbildung dauern, zwei Wochen lang hüte ich das Bett und werde von meiner Frau liebevoll gepflegt. Dabei habe ich genügend Zeit, über das ganze Geschehen nachzudenken. Hat denn auch der Leistenbruch etwas mit dem „Besuch“ der Ameisen und ihrer Botschaft vom „Abfallen“ alter seelischer Themen zu tun?

Ich lasse mich überraschen, was während der Raunächte, also in der Zeit von Weihnachten bis Dreikönig, so alles hochkommen wird in mir. Diese Zeit unmittelbar nach der Wintersonnwende erscheint mir geradezu prädestiniert dafür, Gedanken und Gefühle in mir hochsteigen zu lassen, die dem Verstand womöglich als unlogisch, unsinnig oder als irrational erscheinen mögen. Das jedoch empfinde ich als große Chance, vielleicht auch gerade deshalb, weil ich zunächst sehr hilflos daliegen muss. Ich habe viel Zeit zum Nachdenken. Mein ganzes bisheriges Leben läuft wie in einem Film vor meinem inneren Auge ab, vieles kommt mir in den Sinn...

Ich lasse all diesen Gedanken freien Lauf und notiere sie in meinem Tagebuch. Zu den Begriffen „Leistenbruch“ und „Operations-Schnitt“ kommen mir jetzt eine ganze Menge von Assoziationen:

Bruch – Auf

brechen

von etwas, Auf

bruch

(zu etwas Neuem);

Leistenbruch – Leist

ungs

bruch, Bruch mit der Leistung und mit dem Leisten-Müssen;

Bruch mit der bisherigen Lebenseinstellung und mit dem gewohnten Weltbild;

Bruch des bisherigen Lebenskonzeptes, das fast ausschließlich von Beruf und Leistung geprägt war;

Bruch mit dem Alten – mit der Vergangenheit und mit gewohnten Lebensbestimmungen;

Ab

brechen

und „Abfallen“ von etwas Altem;

Ein

bruch

(des Darms in die Leiste) und Einbruch in mein gewohntes Leben;

Um

bruch

, Durch

bruch

(zu etwas Neuem);

Aufschneiden, Einschnitt, Lebens-Einschnitt;

Initiations-Schnitt, Übergangs-Schnitt (zu etwas Neuem), „Cut“ mit dem Bisherigen.

Ein Gedanke setzt sich mir jetzt immer stärker in den Kopf: Da ich mit bald 65 Jahren schon beinahe an das Ende meiner beruflichen Tätigkeit gelangt bin, kann ich mir den „Bruch“ in der Leiste, vielmehr aber den Bruch mit dem bisherigen Leistungs-Lebenskonzept endlich „leisten“. Dieser Gedanke ist für mich nicht nur ein billiges Wortspiel, sondern ich gehe damit immer mehr in Resonanz.

Wovon war denn bisher mein Leben so bestimmt? Und warum hatte die Arbeitsleistung so einen übermäßigen Stellenwert für mich? Ist es jetzt Zeit, dass etwas von dem Alten, Bisherigen von mir „abfällt“? Was könnte das konkret sein? Eine neue gedankliche Welt tut sich mir nun auf. Und schon wieder kommt mir das Ameisen-Thema vom „Abfall“ und vom „Abfallen“ in den Sinn. Ihre Begegnung war eine Vision. Jetzt wird ihre Botschaft durch das, was mir widerfährt, immer mehr eingelöst, also von der Wirklichkeit eingeholt. Ich muss nur verstehen lernen, was auf der Seelenebene alles von mir abfallen soll oder abfallen will. Und da kommen mir Erinnerungen aus der Kindheit mit meinem Vater hoch...

(2) Ein geistiger Kampf wirkt sich körperlich aus

Mein Vater war erst 16 Jahre alt, als mein Großvater 1943 nach langer Krankheit starb. Schon als 15-Jähriger hatte mein Vater den landwirtschaftlichen Betrieb sowie den Viehhandel alleine stemmen müssen. Er war der einzige Ernährer in seiner Familie, die damals aus seiner Mutter, ihm selbst und noch zwei Schwestern bestand. Dazu kamen die Kriegswirren und die immer größere Not auch der Landbevölkerung. Existenzangst war das, was mein Vater am meisten kannte. Darum war es sein Ziel, nach dem Krieg zur Existenzsicherung einen großen Bauernhof aufzubauen und nach und nach eine immer größere landwirtschaftliche Fläche zu erwerben.

Hingabe an den Vater

Von Kindheit an bewunderte ich meinen Vater, ich eiferte ihm nach, wollte werden wie er. Er war damals mein Held. Aber ich teilte auch seine Ängste – vor Diebstahl, vor der starken Konkurrenz im Viehhandel und vor einem erneuten Hofbrand, der die ganze Existenz vernichtet hätte wie schon einmal 1956. Da ich der Erstgeborene bin, war ich als Hoferbe vorgesehen und ich identifizierte mich total mit dieser Rolle. Ich konnte mir damals gar nichts anderes vorstellen.

Als sensibler Junge spürte ich die permanenten Existenzängste meines Vaters, je älter ich wurde um so deutlicher. Daher beschloss ich 1964 in einem Anfall von kindlichem Größenwahn, meinem Vater zu helfen und ihm auf „ewig“ zu dienen – mit all meiner Kraft, meiner Leidenschaft, meiner Energie und mit meiner Liebe zum Vater. Dieser Beschluss war mir todernst, er wurde zu einem heiligen Gelübde für mich, von dem jedoch nur ich allein etwas wusste. In meiner kindlichen Naivität war ich überzeugt, dass Schicksal und Wohl meines Vaters, sowie des ganzen Bauernhofs von mir und von dieser meiner Entscheidung abhängen würden. Jeden Tag half ich im Stall, das Vieh zu versorgen, das morgens und abends gefüttert werden musste; alle Schulferien verbrachte ich aus demselben Grund ausschließlich auf dem Bauernhof.

Daher war es für mich ein Schock, als mich eines Tages im Frühjahr 1965 der Lehrer in der fünften Volksschulklasse ganz unvermittelt fragte, ob ich denn jetzt nicht auf eine höhere Schule gehen wolle. Das nächste Gymnasium lag 31 Kilometer entfernt. Da ich diese Frage nicht beantworten konnte, schickte mich der Lehrer kurzerhand während des Unterrichts nach Hause, um meinen Vater zu konsultieren. Dieser gab zu, dass er kürzlich so beiläufig mit meinem Lehrer über mich und meinen beruflichen Werdegang gesprochen hatte. Davon wusste ich aber nichts. Mein Vater hatte nämlich plötzlich meinen um vier Jahre jüngeren Bruder zum Hoferben bestimmt. Ich bekam einen großen Schreck, sah ich doch meine zukünftige Rolle als Hoferbe gefährdet, mit der ich mich seit langem leidenschaftlich identifiziert hatte.

Nachdem ich alle Berufsvorschläge des Vaters – Metzger, Maurer, Bäcker, Zimmermann – vehement abgelehnt hatte, beschloss mein Vater, mich gegen meinen Willen aufs Gymnasium zu schicken. Dies bedeutete jeden Tag 62 Kilometer Fahrstrecke – 31 Kilometer hin und 31 Kilometer wieder zurück. Damit war meine Kindheit zu Ende, denn ich musste die gewohnte, vertraute und geliebte Umgebung des Bauernhofes verlassen.

Fatale Verstrickung mit dem Vater

Als mich mein Vater zu Beginn der siebten Klasse wegen schwacher schulischer Leistungen kritisierte, beschloss ich in einem einzigen Moment, es ihm so richtig zu zeigen und ihm ein für alle Mal das Kritiker-Maul zu stopfen. Ab jetzt lernte ich Tag und Nacht für die Schule – sieben Jahre lang. Auch dieser zweite Beschluss, aus Kränkung und Wut getroffen, war mir todernst und betraf wieder meinen Vater. Erneut wusste nur ich allein von diesem geheimen Gelübde. Zugleich half ich weiterhin mit, das Vieh im Stall zu versorgen und alle meine Ferien mit Arbeit auf dem Hof und den Feldern zu verbringen. Mein Leben bestand also nur aus Arbeiten auf dem Bauernhof und Lernen fürs Gymnasium. Ein „natürliches“ Leben als Jugendlicher gab es nicht mehr für mich.

Ich schaffte ein gutes Abitur und beschloss, Gymnasiallehrer zu werden. Auf diese Weise konnte ich weiterhin „Landwirt“ sein – wenn auch auf einer geistigen Ebene. Denn als Lehrer säe ich ständig geistiges Wissen und Werte in die Köpfe und Herzen meiner Schüler. Die beiden Beschlüsse (Gelübde) aus der Kindheit gerieten natürlich immer mehr in Vergessenheit. Den Hof bewirtschaftet mittlerweile seit über zwanzig Jahren mein jüngster Bruder Vieh-los und im Nebenerwerb, und ich habe mir längst eine eigene Existenz aufgebaut – fern meiner ursprünglichen Heimat.

Dennoch fielen mir zwei Prägungen auf, je älter ich wurde. Ich konnte den Bauernhof und meine ursprüngliche Rolle als Hoferbe nie ganz vergessen. Und ich war als Lehrer stets sehr dienstbeflissen. Der Beruf stand immer im Vordergrund, das Privatleben spielte eher eine Nebenrolle. Offensichtlich wirkten die beiden Gelübde – die damals als „heilig“ empfundenen (Lebens)Beschlüsse, die ich so intensiv in der Kindheit als 10- und als 13-Jähriger getroffen hatte –, unbewusst weiter und bestimmten mein Leben mehr als mir lieb war.

Wo aber war die ganze Zeit meine ursprüngliche Vitalkraft geblieben? Wo steckten in all den Jahren mein Freiheitsdrang, meine Kreativität und meine Lust an einer umfangreichen Freizeit- und Urlaubsgestaltung? Ich muss mir eingestehen, dass ich die ganze Zeit fast nur Verstandes-gesteuert gelebt hatte. Jetzt im Krankenbett nach der Leistenbruch-OP wird mir schmerzlich bewusst, dass die beiden „Beschlüsse“ aus der Kindheit wirksam blieben und so viel in meinem Leben verhindert haben. Dabei ist mein Vater als damalige Autoritätsperson, für die und wegen der ich die Gelübde gemacht hatte, seit fünf Jahren tot.

Nun fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Der Leistenbruch, den ich mir am Ende meiner beruflichen Tätigkeit endlich leisten kann, ist Ausdruck eines jahrelangen inneren geistigen und seelischen Fundamental-Lebens-Kampfes in mir selbst. Noch immer hat mein Verstand wie ein Torwächter die beiden damaligen Beschlüsse (Gelübde) verteidigt, die mein ganzes bisheriges Leben geprägt hatten. Das konnte doch nicht falsch gewesen sein! Offensichtlich haben sich jetzt endlich verdrängte, weggesperrte Vitalkräfte durchgesetzt und mit diesem unmenschlichen geistigen Verstandes-Torwächter in mir den Kampf aufgenommen.

Eine Bibelgeschichte hilft weiter

Diese ursprünglichen Vitalkräfte haben den Kampf in mir wohl bereits gewonnen, aber der Preis ist hoch: Die innerseelische Auseinandersetzung zwischen Kopf und Bauch, zwischen Verstand und Gefühl hat mir – im Bauchbereich – einen Leistenbruch links erzeugt, die beiden Muskeln an der Leiste auseinander gerissen. Erinnerungen an eine alttestamentliche Bibelstelle werden wach: Jakobs Kampf am Fluss Jabbok.5

Vordergründig geht es in der Bibelgeschichte um den Kampf der beiden Zwillingsbrüder Jakob und Esau. Dabei ist Jakob der Kopfmensch, Esau dagegen der Trieb- und Vitalbursche. Jakob hat aufgrund seiner geistigen Schlauheit Esau um das Erbe und um den Vatersegen betrogen. Daher musste er vor Esau fliehen. Jetzt, 20 Jahre später bei seiner Rückkehr, wird er nachts, als er ganz allein ist, von Esau, der ihm als unbekanntes Gespenst erscheint, angefallen und fast umgebracht. Dennoch gewinnt er schließlich den Kampf, nachdem er die ganze Nacht mit diesem Esau-Mann auf Leben und Tod gerungen hat. Dieser muss bei Tageslicht weichen. Als Jakob aber am Morgen über den Fluss Jabbok zurückkehrt, ist er von diesem nächtlichen Kampf gezeichnet – zeitlebens. Er hat einen kräftigen Schlag auf die Hüfte abgekriegt – eine nachhaltige Verletzung also, so dass er ab jetzt nur noch mit einem Stock gehen kann. Er hinkt...

Tiefenpsychologen haben diese Geschichte auf der sogenannten Subjektebene interpretiert. So wie auch bei einer Traumdeutung, können die beiden Kampfpartner „Verstandes-Jakob“ und „Gefühls-Trieb-Esau“ als zwei Seelenkräfte ein und derselben Person angesehen werden, die im Widerstreit liegen. Da Jakob so viele Jahre aber nur kopfgesteuert gelebt und seinen Esau-Seelenteil verdrängt hat, fällt ihn nunsein eigener Schatten an – dieser Esau-Gefühls- und Trieb-Seelenteil, den er lange Zeit so schmählich vernachlässigt und wohl auch verachtet hat. Der Lohn der Geschichte – auf der tiefenpsychologischen Ebene betrachtet – ist jedoch für Jakob gar nicht hoch genug einzuschätzen. Jakob hat seinen Esau-Emotions-Trieb-Teil wieder erlebt – und integriert. Dadurch ist Jakob zur Gesamtpersönlichkeit aus einem Jakob-Verstandesteil und einem Esau-Gefühlsteil gereift. Das ist doch wunderbar.6

Diese archaische Geschichte ist zeitlos und archetypisch. Daher kann sie jetztauch mir dienen, um meinen Leistenbruch in der Tiefe zu verstehen und zu deuten. Die Tatsache, dass es mir ja die Leiste bereits zerrissen hat, gibt mir die Hoffnung, dass mein Kampf mit dem verdrängten „Esau-Seelenteil“ – mit dem Vater in mir – schon stattgefunden hat und vorüber ist. Ein doppeltes Gelübde aus der Kindheit, jeweils bezogen auf meinen Vater, ist von mir abgefallen.

Habe ich diesen meinen vitalen Esau-Teil, so wie Jakob in der Bibelgeschichte, aber schon integrieren können? Ich denke, das wird noch ein längerer Innenprozess werden, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass dies gelingt. Dann wären die ganzen Umstände der Operation, sowie die Tatsache, dass ich wie Jakob in der Bibelgeschichte ab jetzt eine starke körperliche Einschränkung haben werde, nicht umsonst gewesen.

Und die Ameisen? Die wundervollen Tiere zeigten mir ja schon vor Monaten an, dass bald einiges von mir abfallen würde. In diesem Fall durfte ich die beiden Vater-Gelübde loslassen (von mir „abfallen“ lassen), die wohl in der Kindheit ihre Bedeutung hatten, nunjedoch zu einer immer größeren Last und Beeinträchtigung meines Lebens geworden waren. Danke, ihr Ameisen, dass ihr mir den Weg vorhergesagt und aufgezeigt habt! Danke, Esau-Vital-Teil, dass du zu mir zurückgekehrt bist! Danke auch, lieber Operateur, der du meine Leiste wieder fachmännisch vernäht hast…

(3) Diagnose Krebs: Die Ameisen-Geschichte geht weiter

Im Neuen Jahr (2019) gehe ich wieder zur Schule, aber es fällt mir schwer. All die Ereignisse im November und Dezember haben mich ziemlich mitgenommen und mich viel Energie gekostet. Darum ist es auch kein Wunder, dass ich im Februar in einen ziemlichen Winter-Blues gerate, in eine depressive Verstimmung, die etwa sieben Wochen lang andauert und meine Arbeit belastet. Wo ist nur meine Esau-Vital-Energie geblieben, die doch durch die Leistenbruch-OP prinzipiell freigesetzt wurde?

Meine Frau drängt mich deswegen dazu, nach Jahren endlich wieder eine Vorsorgeuntersuchung bei meinem Hausarzt zu machen, um mein ganzes Körper-System einmal richtig durchchecken zu lassen. Bei der Blutuntersuchung Anfang März fällt auf, dass der sogenannte PSA-Wert7 etwas über dem Normbereich für meine Altersklasse liegt. Der Arzt empfiehlt mir daher, bei Gelegenheit einen Urologen aufzusuchen. Das habe ich auch vor, doch zunächst verbringen meine Frau und ich in den Osterferien eine wunderbare Woche auf Malta. Nichts wird jedoch danach wieder so sein wie zuvor.

Denn gleich nach der Rückkehr gehe ich zum Urologen. Der erfahrene Arzt stellt nach einem kurzen Tastbefund fest: „Ihre Prostata ist nicht in Harmonie, auf der rechten Seite ist eine deutliche Verhärtung festzustellen.“ Noch in der gleichen Woche wird eine Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) durchgeführt. Bei der Auswertung wird ein Knoten in der rechten Prostata-Seite festgestellt, der vom Radiologen mit der Bezeichnung „80 Prozent maligne“ versehen wird. Es handelt sich womöglich um einen „bösartigen“ Tumor in der Prostata.

Die Diagnose haut mich um

Eine Biopsie mit anschließender Untersuchung der Gewebeproben im Labor ergibt, dass ich einen aggressiven Prostatakrebs habe. Der Urologe drängt mich zu einer sofortigen Operation, um einer Streuung in andere Körperorgane zuvorzukommen. Diese Diagnoseist für mich so, als ob mir ein Boxer soeben einen kräftigen Magenschwinger versetzt hätte: sie haut mich um. Schlagartig wird mir nun die in unserer Gesellschaft vorherrschende Einstellung bezüglich Krebs klar, die auch ich bisher unbewusst übernommen hatte:

Mit Krebs habe ich nichts zu tun, er betrifft nur die anderen.

Wenn es mich

aber

mit Krebs erwischt, muss ich sterben.

Todesangst durchfährt mich bis in meine Knochen hinein. Und jetzt kommen mir auch sofort wieder die Ameisen in den Sinn. Sie wollten mir offensichtlich nicht nur ankündigen, dass bald etwas von mir „ab-fallen“ wird (der Nierenstein, die Vater-Gelübde usw.), sondern dass ich bereits von etwas „be-fallen“ sei – von aggressiven Krebszellen, die ich mir nun ebenso schwarz wie die kleinen schwarzen aggressiven Ameisen im Camper vorstelle. Die Ameisen auf meinem Körper haben mir somit schon acht Monate zuvor die Krebszellen in meinem Körper angezeigt – ebenso wie die Bakterien, die mich damals zeitgleich ebenfalls be-fallen hatten.

Bereits drei Wochen später findet die Prostata-OP statt. Am nächsten Tag taucht der Operateur auf und sagt mir unverblümt, dass nicht alle Krebszellen beseitigt werden konnten, da das Karzinom bereits über die Prostata hinausgewachsen war. Daher müsse ich möglichst bald mit einem umfangreichen Bestrahlungsprogramm beginnen, um alle Krebszellen zu vernichten. Das ist die nächste Hiobsbotschaft für mich.

Am nächsten Tag setzt bei mir ein tiefer Erkenntnis-, Bewusstseins- und Entscheidungsprozess ein. Ich beschließe, meinen Körper nicht weiter verstümmeln zu lassen, denn das würde eine Bestrahlung bedeuten. Ich will auf alternative Methoden der Krebsheilung setzen und so selbst aktiv zu meiner Heilung beitragen. Einige Tage später stoße ich über ein Interview mit Lothar Hirneise8 auf das sogenannte „3E-Zentrum“ in Remshalden bei Stuttgart. Mit einer radikalen Ernährungsumstellung (Dr. Budwig-Öl-Eiweiß-Kost), vielfältigen Entgiftungsmethoden und mit einer tiefgehenden Psycho-Arbeit wird dort versucht, den sehr individuellen Ursachen der Krebserkrankung auf die Schliche zu kommen und den Krebs zu heilen. Diesen Weg gehe ich ab jetzt konsequent...

Mir ist jedoch vollkommen bewusst, dass mit Krebs nicht zu spaßen ist. Ganz gleich, welchen Weg man wählt – ob herkömmlich-schulmedizinisch oder alternativ –, eine Garantie zur Heilung von Krebs gibt es nirgendwo. Heilung ist letztlich immer Gnade und Geschenk, das man nur demütig und voll Dankbarkeit annehmen kann.

Ein ermutigender Traum

14. Januar 2020 beim Erwachen: Ich sehe meinen Körper im Morgengrauen sehr groß daliegen. Etwa drei oder vier schwarze Ameisen laufen entsetzt und erschreckt weg von meinem Bauchbereich und verschwinden auf dem Boden, weil sie sich durch mein „Sehen“ ertappt fühlen. Sie können das Licht nicht ertragen. Ist es noch ein Traumbild? Oder bin ich bereits wach, jedoch noch im Alpha-Zustand?

Auf jeden Fall erinnern mich die Ameisen im Traum sofort wieder an den realen Ameisenüberfall im Camper in Italien eineinhalb Jahre zuvor. Damals waren es Hunderte dieser Tierchen, von denen mein Körper übersät und bevölkert war. Jetztaber waren es nur noch einige wenige versprengte Mitglieder dieser Gattung, sozusagen die Nachhut des bereits abgezogenen Ameisen-Bataillons.

Ich spüre den engen Zusammenhang mit dem ersten Auftreten der Ameisen. Sie hatten und haben für mich eine schamanische Bedeutung. Wenn sie damals durch ihr reales Dasein angezeigt haben, dass ich von Krebszellen befallen sein werde, dann signalisieren sie mirnun, dass ich womöglich gerade dabei bin, völlig Krebs-frei zu werden oder davon schon frei zu sein. Das stimmt mich sehr hoffnungsvoll. Auch ärztliche Untersuchungen im Frühjahr 2020 geben mir Anlass zur Hoffnung auf Heilung...

(4) Erfahrungen am eigenen Leib: Chancen und Grenzen der Schulmedizin

Es macht für mich keinen Sinn, einen Gegensatz zwischen Schulmedizin und den vielfältigen Formen alternativer Medizin aufzubauen, wie sie etwa im 3-E-Zentrum in Remshalden praktiziert werden. Im Gegenteil. Liebe Leserin, lieber Leser, wenn Sie das erwartet haben, muss ich Sie leider enttäuschen. Die Devise kann nur lauten: Schulmedizin und Alternativmedizin, ein Plädoyer für eine „integrative Medizin“ also, in der neben den heutigen Kenntnissen und dem Können unserer hochentwickelten Apparate-Medizin im Bereich der Akut-, Intensiv- und Operationsmedizin auch das Heil-Wissen und die Heil-Erfahrungen aus Jahrtausenden einfließen können – aus vielen sehr unterschiedlichen Traditionen und Kulturkreisen.

Es ist die große Chance unserer Zeit, die Erkenntnisse alter östlicher Heilsysteme wie etwa der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) oder des indischen Ayurveda mit Erfahrungen aus der Traditionellen Europäischen Medizin (TEM), mit schamanischen, esoterischen und geistheilerischen Heilmethoden, sowie mit der vorherrschenden, auf Technik und Digitalisierung ausgerichteten Schulmedizin zu verbinden. Das Internet hilft uns dabei, schnell auf vielfältige Heilangebote auch in unserer Nähe zu stoßen.

Würdigung der Schulmedizin

Im vergangenen Jahr habe ich mehrmals die Erfahrungen, das Wissen und die Kunst der reinen Schulmedizin in Anspruch genommen und das möchte ich explizit gewürdigt wissen:

Ein ambulanter Chirurg holte mir zügig den Dorn aus dem Finger.

Der Durchgangsarzt entfernte mir operativ sehr kompetent das Finger-Granulom. Obwohl er ziemlich unkommunikativ war und jede meiner Fragen während der ambulanten Behandlungen als höchst lästig empfand, bin ich ihm sehr dankbar. Denn zu diesem Zeitpunkt war ein Herausschneiden des Wucherfleisches die einzige Möglichkeit, auch wenn mich diese Maßnahme eher an die Tätigkeit eines Metzgers erinnerte.

Die jungen Ärztinnen und Ärzte in der Notaufnahme des Krankenhauses bemühten sich wirklich einfühlsam und kompetent um mich und unternahmen sofort etwas gegen meine schmerzhafte Nierenkolik. Die Infusion ermöglichte es meinem Nierenstein, relativ glimpflich abzugehen.

Durch die technisch ausgereifte Durchführung einer Computer-Tomographie konnte der Leistenbruch festgestellt und so durch die anschließende Operation

womöglich

ein späterer Darmverschluss bereits im Vorfeld verhindert werden.

Der Chirurg in dem Landkrankenhaus gab sein Bestes, erfüllte meinen Wunsch nach konservativer Operation des Leistenbruchs entgegen den üblichen „Versorgungsleitlinien Leistenbruch“ und stellte seine „Nähkunst“ unter Beweis. Mir ist klar, dass ich in Zukunft darauf verzichten werde, schwer zu heben. Denn das könnte die Nähte wieder aufreißen lassen. Hier habe ich ab

jetzt

eine deutliche körperliche Grenze.

Die Labor-Blutwerte im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung ergaben einen erhöhten PSA-Wert, so dass Handlungsbedarf angesagt war.

Der erfahrene Urologe stellte sofort fest, dass mit meiner Prostata etwas nicht in Ord

nun

g war. Die von ihm veranlasste MRT gab einen ersten Hinweis auf Krebs, der dann in der Biopsie ausdrücklich bestätigt wurde. Moderne bildgebende Verfahren und exakte Laboruntersuchungen lieferten somit eine zuverlässige Diagnose.

Eine Computer-Tomographie und eine Szintillation mit einem zuvor eingespritzten radioaktiven Präparat im Körper konnten bereits vor der Operation zeigen, dass noch keine Streuung des Krebses über die Lymphbahnen in andere Körperteile wie etwa der Knochen vorlag. Dieses Wissen nahm psychischen Druck von mir und dies erleichterte zugleich die Arbeit des Operateurs, da er sich

nun

voll und ganz auf die Prostata-OP selbst konzentrieren konnte.

Der Operateur tat sein Bestes, um die verkrebste Prostata möglichst schonend zu entfernen, auch wenn ein solcher Eingriff irreversible Körperschäden verursacht: Nichts ist danach wieder so wie vorher. Dem Arzt bin ich

jedoch

sehr dankbar.

Ich möchte diese umfangreichen Fähigkeiten der Schulmedizin nicht missen, die ich im vergangenen Jahr selbst exemplarisch erleben und erfahren durfte. Ich möchte diese auf die Behandlung von Symptomen und auf Operationen ausgerichtete, (natur)wissenschaftlich geprägte, fundierte Schulmedizin vielmehr gewürdigt wissen. Sie ist mit ihren verschiedenen hochspezialisierten Fachabteilungen und mit all ihren technischen Apparaten und Geräten sehr erfolgreich in der Notfall-, Akut- und Intensivmedizin, sowie bei unbedingt notwendigen Operationen.

Ich denke dabei spontan an die Ärzte im Bereich der Akut-Medizin, denen es heute nicht selten gelingt, Menschen mit schwersten Verletzungen – etwa nach Autounfällen – wieder zusammenzuflicken; oder an die Möglichkeit eines Kaiserschnitts bei der Geburt, der in der Regel Mutter und Kind das Überleben garantiert; oder eben an eine unvermeidliche Krebs-OP, die den akuten Krebsherd beseitigen und einer Krebs-Streuung zuvorkommen will. Die Schulmedizin hat heute zudem vielfältige und effektive Diagnosemöglichkeiten mit bildgebenden Verfahren, so dass gesundheitliche Probleme oft schnell erkannt und rechtzeitig Heilmaßnahmen eingeleitet werden können.

Nicht zu vergessen ist auch die große Bedeutung unserer Hausärzte innerhalb unseres Gesundheitssystems. Für viele Patienten sind sie die erste Anlaufstation bei Erkrankungen und medizinischen Problemen. Viele Hausärzte haben zudem eine langjährige Erfahrung und einen großen Überblick, so dass sie für die meisten ihrer Patienten zu „Ärzten des Vertrauens“ werden. Und oft ist ein ausgiebiges Arzt-Patienten-Gespräch allein bereits sehr heilsam. An dieser Stelle möchte ich allen Ärzten, die sich täglich in Arztpraxen, Gesundheitszentren oder Krankenhäusern engagiert um die Heilung und das Wohlergehen ihrer Patienten bemühen, meine volle Würdigung aussprechen. Auch ich selbst habe eine Reihe solcher Mediziner, die ihr Bestes gaben, erlebt und von ihrer Erfahrung profitiert. Dennoch sehe ich in unserem gegenwärtigen Gesundheits- und Medizinsystem auch deutliche Schattenseiten, gerade bei Krebs.

Wirtschaftliche Interessen im Gesundheitswesen und harte Grenzen der Schulmedizin

Denn unser derzeitiges Gesundheitswesen ist zugleich auch ein großer, immer mehr wachsender Wirtschaftszweig, in dem mit der Krankheit der Patienten viel Geld zu verdienen ist. Allein für Kassenpatienten werden in Deutschland zur Zeit im Jahr etwa 250 Milliarden Euro für Arzt-, Apotheken und Krankenhauskosten umgesetzt. Aus Sicht der Schulmedizin und des damit zusammenhängenden Krankenkassenwesens sind wir Patienten ein potentieller und sehr ergiebiger Wirtschaftsfaktor.

Man bekommt deshalb immer mehr den Eindruck, dass es in der Medizinbranche nicht nur um Heilbehandlung, sondern auch ums Geld geht, ums Verdienen an und mit den Patienten. (Ums Geld verdienen geht es sicher auch in der alternativen Medizinszene und schwarze Schafe, die die Patienten nur abzocken wollen, findet man wohl überall). Ich bin mir darüber bewusst, dass die folgenden, eher plakativ gehaltenen Aussagen für manche Leser provozierend und pauschalierend klingen mögen. Wenn meine Thesen aber Anstoß und Impulse geben, über unser derzeitiges Gesundheitssystem nachzudenken, haben sie ihren Sinn voll erfüllt.

Ich wende mich entschieden gegen die Haltung nicht weniger Patienten und gegen den Anspruch mancher Ärzte, wenn sie die gängige Schulmedizin noch immer als die einzig richtige und ausschließlich effektive Medizin ansehen wollen. Meine persönliche Erfahrung ist da eine ganz andere und dies ist auch ein Grund dafür, warum ich meine Erlebnisse und Erkenntnisse in diesem Buch niederschreibe. Die Symptom-orientierte und technisch ausgerichtete Apparatemedizin kommt nämlich bald an ihre Grenzen, wenn es um die Behandlung chronischer Krankheiten geht und sie fühlt sich in der Regel nicht zuständig beim Auffinden der eigentlichen (seelischen) Ursachen der meisten Krankheiten, wie gerade bei Krebs. Das wäre aber entscheidend für eine echte Heilung.

Ich persönlich habe bei meinen unlösbaren Knieschmerzen über Jahre hinweg die Hilflosigkeit der Orthopäden und Operateure erlebt, die mich behandelt haben. Und bei der Suche nach einem Ausweg aus meiner Krebserkrankung wurde ich mit der Ignoranz, Arroganz und nicht eingestandenen Hilflosigkeit einer Reihe von Onkologen und Urologen konfrontiert, die jede alternative Heilbehandlung außerhalb der „Versorgungleitlinie Krebs“ vehement und apodiktisch ablehnten und seelische Ursachen einer Erkrankung als unwichtig erklärten.

Dass statt Bestrahlungen und Chemotherapien eine radikale Ernährungsumstellung, eine umfangreiche Entgiftung des Körpers, sowie eine fundierte Psycho-Arbeit zum Auffinden der eigentlichen Ursachen von Krebs Erfolge zeigen können, wollten sie gar nicht wissen. Drei Onkologen, die mich behandelt haben, erklärten solche alternativen Wege sogar ausdrücklich als „Quatsch“.

Dabei wäre gerade eine individuelle Ursachenforschung dringend nötig, um das Wesen einer Krankheit wirklich erfassen und die Sprache von Symptomen in ihrer Tiefe verstehen zu können. Denn nur so sind eine fundierte und nachhaltige Behandlung und Heilung auf Dauer möglich. Meiner tiefen Überzeugung nach haben die meisten Krankheiten psychische Ursachen, die sich erst danach im Körper manifestieren und materialisieren. Dies aufzuzeigen, ist ein wesentliches Anliegen dieses Buches. Und um Psychosomatik, um eine Verschiebung seelischer Ursachen auf die Körperebene, geht es auch bei Krebs. Dies wird jedoch in der orthodoxen Medizin wenig beachtet oder sogar geleugnet.

Auch wenn dies oft nicht eingestanden wird: Bei Krebs, der Geißel unserer Zeit, ist die Schulmedizin mit ihrem Ansatz oft machtlos, was durch die hohe Todesrate bei Krebspatienten deutlich wird. Darüber hinaus trägt die klassische Schulmedizin mit ihren „Versorgungsleitlinien Krebs“ bei vielen Patienten sogar noch zur irreversiblen Schädigung des Körpers (durch Operationen und Bestrahlungen), sowie zur Schwächung des Immunsystems und zur massiven Vergiftung des Körpers (durch Chemotherapien) bei.

Bei Krebs zeigen sich die Grenzen der Schulmedizin am stärksten. Sie will stets „objektiv“ an eine Krankheit herangehen und nur die Symptome behandeln, ohne die eigentlichen individuellen (seelischen) Ursachen zu erforschen. In Deutschland stehen 500.000 Krebs-Neu-Erkrankten im Jahr fast 250.000 Krebs-Tote gegenüber, die oft nach jahrelanger Krankheit ihrem Krebsleiden oder den Folgen ihrer Krebserkrankung erliegen – trotz all der massiven medizinischen Maßnahmen, die zur Krebsbekämpfung eingesetzt werden. Das ist die ungeschminkte Wahrheit.

Böse Zungen behaupten sogar, die Zahl der Toten sei deswegen sogar noch etwas höher, weil schulmedizinisch behandelt wird: vor allem mit Chemotherapien, die der Pharma-Industrie Unsummen an Gewinnen einbringen, deren Nutzen aber nach wie vor fraglich ist. Denn Chemos können das Leben im fortgeschrittenen Krebsstadium (bei sogenannten „finalen“ Krebspatienten) keineswegs verlängern, sie zerstören das Immunsystem und vergiften den ganzen Körper. Natürlich muss im Fall von Krebs bei der Heilungswahrscheinlichkeit je nach Krebsart und je nach Alter sehr differenziert werden. Auch Umwelteinflüsse müssen berücksichtigt werden.

Bei Lungenkrebs etwa liegt die Überlebensrate innerhalb von fünf Jahren nur bei etwa 20 Prozent, bei Bauchspeicheldrüsen-Krebs sogar nur unter 10 Prozent, während sie im gleichen Zeitraum bei Brustkrebs über 70 Prozent, bei Prostatakrebs sogar um die 90 Prozent beträgt. Genauere Angaben hierzu findet man im „Zentrum für Krebsregisterdaten“ (ZfKD) des Robert-Koch-Instituts.9 Die Behandlung der herkömmlichen Onkologie ist also je nach Krebsart sehr unterschiedlich erfolgreich bzw. erfolglos. Bei diesen wenigen, plakativen Aussagen zum Thema Krebs möchte ich es an dieser Stelle belassen. Dazu später noch mehr.

Erleben der Grenzen der Schulmedizin

Zurück zu meinen eigenen Widerfahrnissen: Schon bei der exemplarischen Schilderung meines „heißen Herbstes“ 2018 und „heißen Frühjahrs“ 2019, als ich mehrfach das Können der Schulmedizin in Anspruch nahm, musste ich zugleich ihre Grenzen klar erfahren:

Die seelischen Hintergründe (Ursachen) von Fingergranulom, Nierenstein und Leistenbruch interessierten niemanden von den beteiligten Medizinern. Für mich und mein Heilwerden war

aber

genau diese Fragestellung von hoher Bedeutung.