Heimwerken macht sexy - Paul Kavaliro - E-Book

Heimwerken macht sexy E-Book

Paul Kavaliro

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Beschreibung

Männer werden geboren, wachsen auf, gehen zur Schule, ergreifen einen Beruf, gründen eine Familie. Und schon stecken sie in der Lebensmitte. Doch wie geht es jetzt weiter? Pirscht sich etwa auf leisen Sohlen die Midlife-Crisis heran? Überhaupt: wie stellen wir uns die zweite Lebenshälfte vor? Ja, Spaß soll sie machen, lustvoll soll sie sein, mit möglichst wenig Sorgen und vor allem: bewusst. Schließlich ist nicht ewig Zeit und es liegt uns am Herzen, dass wir gute Erinnerungen an uns säen. Bei unseren Kindern soll nicht nur hängenbleiben, dass wir sie stets an die Hausaufgaben erinnert haben. In uns steckt mehr! Unser Vorteil: wir befinden uns mitten im besten Mix aus gesammelter Lebenserfahrung und Leben, das noch vor uns liegt. Wir sind also im besten Alter! Und so machen wir uns auf die Suche nach den Dingen, die in dieser Zeit zu uns passen. Bisher kam uns unser Leben so normal vor. Wir wollen ein besonderes daraus machen! Und Inspiration dafür liefert dieses Buch. Was, Heimwerken ist langweilig und nur etwas für Holzwürmer und Individualisten? Weit gefehlt, denn in Wirklichkeit definiert es die Beziehung zur Partnerin neu und wechselt ihr Bild vom Mann durch ein attraktiveres aus. Tausend Lieder gibt es über das erste Feuer der frischen Liebe. In diesem Buch erfahren Sie, wie man die Glut auch noch nach 20 Jahren Ehe schürt. Erobern wir daneben unsere neue Geliebte – die Gelassenheit. Sie reicht uns die Hand, wenn wir uns zu viel sorgen. Und noch viele andere Gesichter des Lebens gibt es zu entdecken: Kultur, Reisen, Sport zum Selbermachen und als Strategiespiel, Trends und wie wir sie beherrschen und nicht sie uns. Außerdem blicken wir auf die Lebensphasen – zurück und voraus. Damit erwachen wir aus unserem Dornröschenschlaf und sind bereit für die zweite Halbzeit. Und wir werden ihr unseren Stempel aufdrücken!

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Seitenzahl: 121

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Imprint

Heimwerken macht sexy

Männer in der Halbzeitpause des Lebens

Paul Kavaliro

Published by: epubli Gmbh, Berlin, www.epubli.de

Copyright: © 2015 Paul Kavaliro

ISBN 978-3-7375-8232-2

Im besten Alter

Willkommen in der Lebensmitte – dem Auge des Sturms, dem höchsten Punkt der Achterbahnstrecke!

Das Spiel Ihres Lebens geht in die Halbzeitpause und es ist Zeit für ein paar Momente der Besinnung. Was zeigt Ihr Gefühlskompass an? Dreht die Nadel auf „nicht mehr jung“ oder pendelt sie optimistisch um „noch nicht alt“?

Positiv denken: Sie stecken mitten in der perfekten Mischung – aus bereits gesammelter Lebenserfahrung und dem Leben, das noch vor Ihnen liegt. Schließlich geht auch eine  Achterbahnfahrt erst so richtig ab dem höchsten Punkt der Strecke los. Es ist also die beste Zeit!

Selten ist einem dieses Alter gleichgültig: man verharrt, denkt über das Große und das Ganze nach. Verdrängen gilt nicht! Man tritt dem Thema mutig wie ein Revolverheld im Duell entgegen und weicht ihm nicht aus wie ein Torero dem Stier. Dabei kreisen alle Gedanken um das eine Gravitationszentrum: Das Leben ist endlich. Also können wir nicht mehr alle Vorhaben bequem in die unbestimmte Zukunft verschieben. Und diese Erkenntnis verfolgt uns wie ein dunkler Schatten. Eine böse Zunge mit Hang zu Anglizismen haucht uns kalt ins Ohr: „Midlife-Crisis.“ Und hat die nicht auch noch ihre Geschwister namens Stagnation und Niedergang im Schlepptau dabei? Schon schauen wir uns bang nach den Verfolgern um …

Dabei kannten wir solche Gedanken früher nur aus Filmen und sie prallten an uns ab. Kümmerte uns das Alter? Ja schon, aber immer nur die Alterstreppe hinauf. Als junger Halbwüchsiger schielte man zu den älteren Halbwüchsigen hinüber, die prahlten, wie lange sie abends aufblieben und was sie noch alles im Fernsehen anschauten. Und die blickten zu denen auf, die schon alleine ins Kino gehen durften. Die wiederum beneideten diejenigen, die bereits mit Moped oder gar Motorrad beim Filmpalast vorfuhren. Und diese sehnten sich nach den Verheißungen der noch ferneren Zukunft – nach Urlaub ohne Eltern oder nach eigener Bude. Immer ging es vorwärts.

Jetzt in unserem Alter schweifen die sehnsuchtsvollen Blicke nicht nach oben, sondern hinab – in die Niederungen der Jugend. Damals dachte man noch nicht an Beruf und Karriere und auch nicht an gelegentlichen Ehestress, genauso wenig wie an schulpflichtige Kinder, die man beim Hausaufgabenmachen antreiben muss (so wie uns früher). Damals machten Geburtstage doppelt Spaß – man freute sich über den Jubeltag und war gleichzeitig stolz auf das neue, höhere Alter, das einen wieder ein Stück ans Erwachsenwerden annäherte. Heute bleibt uns zwar der Feiertag; das Altersplus hingegen ist eine üble Begleiterscheinung.

Und noch andere Sachen ändern sich: Früher konnte man noch ohne Leiter auf Kirschbäume klettern, bei einem zackigen Treppenaufstieg nebenher noch ein Gespräch führen – ohne die Geräuschkulisse einer Dampflok –  und man ließ Aufzüge verächtlich links liegen.

Das war damals. Der Blick zurück nährt die Sehnsucht nach dem alten Elan und der Unbeschwertheit dieser Zeit. Doch anstelle unsere Wehmut zu kultivieren, sollten wir eigentlich froh sein, dass wir die Leiter und den eiligen Treppenaufstieg ohne Knie- und Rückenschmerzen nehmen. Die wiegen schwerer als die leicht reduzierte Dynamik in unseren Bewegungen. Und auch das Treppengeländer dient uns nach wie vor nur zur Orientierung und nicht als willkommene Steighilfe wie bei älteren Semestern. Aber auf diese Art Wertschätzung und Zufriedenheit bewegen wir uns erst noch zu.

Doch will man die Uhr auf die Jugendzeit zurückdrehen? Nein. Warum auch? Man besinnt sich stattdessen lieber auf das Leben im besten Alter, auf Erkenntnisse, neue Möglichkeiten und positive Aussichten. Damit hat man schon ein gutes Stück die Stellschrauben der Lebensfreude des Mittelalters justiert.

Und dies ist das passende Büchlein dazu – für die Halbzeitpause des Lebens, in der man sich überlegt, wie man das Spiel in der kommenden Hälfte angeht, wie man einen Vorsprung verteidigt und ausbaut oder wie man einen Rückstand aufholt und das Spiel dreht.

Es ist ein Buch für Männer, die über ihr Leben nachdenken und die abwägen, was sie so lassen können, wie es ist, und was sie ändern sollten. Das ist schon der halbe Plan für die zweite Halbzeit. Erst recht ist es ein Buch für Planlose, die noch auf der Suche sind oder die vielleicht noch gar nicht wissen, was sie eigentlich suchen.

Wir steigen bei dem ein, was Sie für sich tun können, für Ihre Partnerschaft, für Ihre Familie. Weiter geht der Blick über die Haupt- und Nebensachen des Lebens, über Kinder, Hobbys und über einen wichtigen Schatz, den viele suchen, aber nicht alle finden: die Gelassenheit. Ein Blick auf die Lebensphasen rundet das Bild ab. Das alles passt auf eine überschaubare Zahl von Buchseiten: schließlich sollen Sie Ihr Leben leben und nicht die ganze Zeit lesen.So lang ist eine Halbzeitpause nun auch wieder nicht.

Doch dieses Buch ist nicht nur auf Männer geeicht; es ist auch eins für Frauen: verstehen Sie die Männer oder verstehen Sie wenigstens Ihren eigenen Mann; tauchen Sie in seine Gedankenwelt ein! Wiebleibt er sexy in den Augen der Dame des Herzens? Wie startet er gemeinsame Projekte mit Ihnen? Reden wir überhaupt vom gleichen Mann – von Ihrem Mann, mit dem Sie schon einige bis viele Jahre lang verheiratet sind? Es lohnt sich, ihn neu zu entdecken!

Überhaupt – ist Ihnen schon einmal aufgefallen: es gibt tausende Lieder von der beginnenden Liebe, dem ersten Feuer und wie man den Partner erobert. Aber es gibt wenige Lieder über die Zeit 10 Jahre danach, über die Ehe, wie man ihr dauerhaft den richtigen Pep gibt und das Feuer der Liebe am Brennen hält. Nun, dieses Buch reicht Ihnen den Feuerhaken dazu.Und der hilft bei Verheirateten genauso wie bei frisch Verliebten: für das Schüren der Glutgenauso wie für brandneue Beziehungen.

Aber was hat das alles mit dem Bauen von Möbeln zu tun? Ganz einfach: das vorrückende Alter hat auch seine guten Seiten für den Mann und seine Umgebung – die Zeit arbeitet für ihn, denn mit der Zeit verschieben sich die Werte und das kann Man(n) sich zunutze machen. Und hoch im Kurs steht dabei: Heimwerken.

Heimwerken macht sexy

Mal ehrlich, hätten Sie sich mit 16 Jahren vorstellen können, dass Sie wenige Dekaden später den Zollstock schwingen und am Wochenende „Projekte“ angehen? Und nicht nur das – darüber hinaus sind Sie dankbar dafür, dass die Heimwerker-Latzhose aus dem letzten Sonderangebot unauffällig Ihren Bauchansatz verbirgt.

Gut, im Baumarkt Sachen auszusuchen – das klingt nach Spaß. Sie tun das gleich einem großen Kind, dem diese Kultstätte des Konsums der Ersatz für den Spielzeugladen der Kindheit ist. Auch leuchtet Ihnen ein, dass dem Erfolg eines selbst gebauten Möbelstücks oder eines renovierten Zimmers ein Zauber innewohnt. Dass Sie sich aber modisch derart erniedrigen und eine Latzhose anziehen? Niemals!

Doch das Beste ist: es ist Ihnen egal! Sie schätzen die Wirkung dieses Heimwerkeranzugs: seine vielen Taschen, die Hose rutscht nicht und sie gibt damit keine Erkältungs-empfindlichen Körperpartien Wind und Wetter preis. Das sind Ihre Prioritäten und über den modischen Zweifel sind Sie als Mann erhaben. Nun gut, nicht in den Augen Ihrer halbwüchsigen Kinder, die so etwas nie freiwillig anziehen würden. Aber damit können Sie leben. Denn: der Zweck heiligt die Mittel und Ihre Handwerkerkluft kleidet Sie 1A, während Sie an Ihren Projekten arbeiten. Und nur deren Erfolg zählt und lässt Sie in einem ganz besonderen Licht erstrahlen - in den Augen Ihrer Familie und insbesondere Ihrer Frau.

Hat der Mann ein größeres Bauprojekt erfolgreich zu Ende gebracht, so steht die Welt der Frau für einen Moment still: ihr nörgelnder Ideenreichtum, was Man(n) noch alles neben den üblichen Heldentaten des Alltags leisten könnte, versiegt für den Augenblick.

Und das Allerbeste kommt noch: Ihre Frau belohnt jedes erfolgreiche Bauwerk mit einem Augenaufschlag – na Sie wissen schon – einem, der mehr verspricht, etwa: „Komm du mir nur nach Hause. Das wird ein Vorspiel haben …“

Heimwerken wird damit zur bewussten Strategie geadelt, um die Ehe aufzupeppen: man hebt das eigene Ansehen bei seiner Frau und erhält so öfter Gelegenheiten, ihr mal ohne Latzhose zu begegnen …

Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn Ihre Frau wird generell ihre Einstellung zu den gängigen Typen von Männern überdenken und dabei insbesondere, durch welche Brille sie Männer betrachtet: was ist Fassade, was steckt dahinter? Wenn beispielsweise im Fernsehen ein Star auftritt, der sich im Hüftschwung zur Musik windet, so wird sich Ihre Frau nicht nur fragen, wie der den Hüftschwung hinkriegt. Sie wird außerdem rätseln, ob der Typ ihr genau so ein vollendetes Regal für ihren Krimskrams bauen könnte, wie Sie es ihr am vergangenen Wochenende hingestellt haben. Und wenn sie zu Ende gedacht hat, dann wird sie genau das dem Star nicht zutrauen.

1:0 für Sie als Mann, denn beim Wettbewerb zwischen dem Glamour-Kostüm im Fernsehen und der Latzhose zu Hause wird stets letztere den Sieg davontragen. Sie verhüllt den Waschbrettbauch genauso gut wie den Waschbärbauch. Stattdessen rückt sie die Unternehmungslust und das Geschick desjenigen in den Vordergrund, der sie trägt.

Auf dem Weg zu neuen Bedeutungshöhen kommt dem Heimwerken auch noch der folgende Trend zu Hilfe: vorbei ist die Zeit, in der die Do-It-Yourself-Heimgestaltung eine wesensfremde Arbeit für das schöne Geschlecht war. Vielmehr sprießen die Angebote für Heimwerkerkurse für Frauen bunt und zahlreich wie Blumen auf einer Frühlingswiese. Als Mann dabei abseits zu stehen und der Dame den Vortritt lassen – das ist eine zweifelhafte Strategie. Aktiv gestalten statt passiv den nächsten Ausbesserungsbedarf abzuwarten – das klingt viel besser. Und schon die Projekteinleitung bringt die Akteure zusammen: statt weiblich-geprägtem Boutiquen-Bummel, den der Mann entweder mit gequälter Miene oder gar nicht begleitet, gibt es den gemeinsamen betörenden Kaufrausch zur Materialbeschaffung im nächsten Baumarkt-Tempel.

Als positiver Nebeneffekt eröffnen sich im weiteren Projektverlauf Optionen für eine vorteilhafte Arbeitsteilung: Malerarbeiten sind Ihnen zum Beispiel zu öde? Dann stürzen Sie sich doch lieber auf die Erneuerung der wackeligen Deckentäfelung und die Wand nebenan streicht Ihre Frau. Zugeständnisse sind dabei inbegriffen, etwa bei der Farbwahl. Aber seien Sie ehrlich: selbst, wenn Sie die Wand selber streichen müssten, so wären Sie doch ebenfalls nicht der Herr der Farbbestimmung, stimmts? Das ist ein Entscheidungskonflikt, den der Mann nicht gewinnen kann, denn die weibliche Gestaltungskraft trägt stets den Sieg davon. Den Preis des Selbermalerns bezahlt die Dame des Hauses dafür gern. Es sei uns recht.

Und noch einen Vorteil nehmen wir gerne mit: durch die weibliche Projektmitwirkung wird automatisch der Aufwand illustriert, den das gemeine Heimwerken so mit sich bringt. An die Stelle einer lapidaren Wunschvorstellung à la „Man(n) müsste mal das Zimmer renovieren“ tritt: „Wir haben zwei Wochenenden lang geplant, einen Tag lang Farben ausgesucht und eingekauft, einen weiteren vorbereitet, vier Tage renoviert und danach einen Tag lang wieder eingeräumt“ – so funktioniert ein konkreter Projektrückblick!

Und wenn sich dann der nächste Renovierungswunsch im weiblichen Gehirn zusammenbraut, dann wird er im Lichte früherer Unternehmungen erscheinen. Die Durchleuchtung seiner Machbarkeit wird dabei automatisch ausgelöst und nicht erst, wenn wir als Hauptausbadender der Idee anfangen zu nörgeln. Da ist nichts mit psychologischen Spielchen wie zum Beispiel: „Krauses nebenan haben auch ihr Wohnzimmer erneuert, warum zierst du dich“? Da steht schwarz auf weiß: „Das Zimmer ist 10 Quadratmeter groß, es gibt drei Schränke ab- und wieder aufzubauen, wir können uns die Aufgaben in etwa folgendermaßen teilen …“ Eine solche konkrete Aufwandsabschätzung schubst das Wunschdenken aus dem Raum. Beteiligung in allen Phasen der Ausführung des Projektes und nicht nur bei der geistigen Vorwegnahme – so arbeiten Trends für uns!

Und am Ende der Unternehmung resümieren beide Akteure stolz: „Das haben wir uns gemeinsam vorgenommen und das haben wir gemeinsam geschafft!“ Eine solche Aussage speichert unermesslich viel Kraft: zum einen beschert es uns das reiche Glücksgefühl, selbstgesteckte Ziele zu erreichen. Zum anderen ist der Kitt für unseren Zusammenhalt. Wir sparen Kraft und Glücksgefühl in guten Zeiten an, dann hilft uns unser Guthaben später über manche zwischenmenschliche Stimmungsdelle hinweg, die ab und zu vorkommen soll.

Auch IKEA und Co. haben die Vorzüge der Zusammenarbeit der Geschlechter verinnerlicht: so gibt es Möbelaufbauanleitungen mit einem Symbol, in dem ein einzelner Mann durchgestrichen ist. Mit anderen Worten: Einzelkämpfer war gestern. Wie es heute geht, zeigt das Symbol daneben: mit einem Mann und einer Frau.

Darin liegen gleich zwei tiefe Weisheiten. Zum einen bekommt einer alleine so einen Aufbau nicht hin, ohne dass nicht festgehaltene Möbelplatten beim Zusammensetzen zu unpassenden Zeitpunkten umfallen. Sie tun das unter dem nervenzerfetzenden Geräusch zerbrechender Holzdübel und hinterlassen hässliche Kratzer. Das ganze Möbelstück ist ruiniert. Da gibt es kein Verstecken - die Dame des Hauses wird ein solches Malheur mit Kennerblick entlarven. Also bindet man sie lieber gleich ein.

Das ist auch aufgrund der zweiten Weisheit eine gute Strategie: sollen zwei Männer den Aufbau ausführen, so verlieren sie zu viel Zeit damit, sich die richtige Aufbaustrategie zurechtzulegen. Und sie hören erst dann damit auf, wenn Perfektion in Sicht ist. Bis dahin ist die auf der Aufbauanleitung angegebene Dauer des Aufbauakts schon lange verstrichen. Noch ein Hindernis: sie können während der Findung einer tauglichen Herangehensweise in Streit geraten. Mann und Frau werden hingegen immer daran arbeiten, dass der Haussegen wegen einer an sich spaßbetonten Arbeit der Errichtung eines neuen Einrichtungsstücks nicht in Schieflage gerät. Das gemeinsame Leben setzt sich schließlich nach dem Möbelzusammenbau fort.

In gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften funktioniert der kollektive Möbelbau natürlich mindestens genauso gut und das werden auch die Symbolerschaffer in den Aufbauanleitungen nicht leugnen. Sie haben lediglich ein Beispiel für ein Paar gezeichnet.

Bei dem, was wir uns an Projekten vornehmen, können wir unserer Fantasie freien Lauf lassen. Die Welt des Heimwerkens steckt voller Möglichkeiten, die entdeckt und erobert werden wollen. Wir entwickeln damit unsere Umgebung weiter und wir bringen mit etwas Glück und Geschick uns selbst und unsere Beziehung voran.