Heldenleben - Alexander Solschenizyn - E-Book

Heldenleben E-Book

Alexander Solschenizyn

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Beschreibung

Alexander Solschenizyn knüpft mit diesen beiden Erzählungen wieder an seine literarischen Anfänge an, als er mit »Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch« seine Meisterschaft fiktionaler Geschichtsschreibung bewies. Auch in diesen neuen Geschichten bleibt er seiner Berufung als Chronist der Sowjetherrschaft treu. Es gelingt ihm, individuelles Leben und historische Wahrheit künstlerisch einzigartig zu verschmelzen und den Leser mit eindrucksvollen Bildern zu fesseln. Und in einer weiteren Hinsicht sind die Erzählungen bemerkenswert: Es sind Solschenizyns erste Texte nach seiner Rückkehr aus dem Exil nach Russland.

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Neuauflage einer früheren Ausgabe 

 

Übersetzung aus dem Russischen von Heddy Pross-Weerth

 

ISBN 978-3-492-97855-2

© Piper Verlag GmbH, München 2017

© 1994-1995 Alexander Solzhenitsyn

Die Originalausgabe der Erzählungen erschien 1994 unter dem Titel »Ego« und »Na Krajach« in der Zeitschrift »Nowyj mir«, 5/1995 .

© der deutschsprachigen Ausgabe Piper Verlag GmbH, München 1996

Covergestaltung: zero-media.net, München

Covermotiv: FinePic®, München

Datenkonvertierung: abavo GmbH, Buchloe

 

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Inhalt

Cover & Impressum

Ektow, der Philanthrop

1 – Pawel Wassiljewitsch Ektow wußte schon früh, …

2 – Er saß im Souterrain der Lubjanka, …

Ein Heldenleben

1 – Der Bauernjunge Jorka Schukow half schon seit …

2 – Es gilt als durchaus angemessen und schicklich, …

Anhang

Historische Personen

Erläuterungen

Ektow, der Philanthrop

1

Pawel Wassiljewitsch Ektow wußte schon früh, schon vor seinem dreißigsten Jahr, sogar schon vor dem deutschen Krieg, daß er in jeder Hinsicht ein konsequenter, ja sogar ein geborener Dorfkooperator war; deshalb strebte er ganz und gar nicht nach hehren, weltbewegenden Zielen. Um seinen Standpunkt zu behaupten, hatte er sich an scharfen öffentlichen Disputen zu beteiligen und den Lokkungen und Vorwürfen der revolutionären Demokraten standzuhalten. Diese Leute beteuerten nämlich, »Kulturarbeit« auf dem Terrain der »kleinen Taten«[1] zu betreiben, sei wertlos, sei nicht nur schädliche Kraftvergeudung für Belanglosigkeiten, es sei Verrat an der Menschheit insgesamt zugunsten einer Handvoll einzelner Individuen in der unmittelbaren Umgebung; es sei banale, billige Wohltätigkeit ohne Perspektiven auf Vollkommenheit. Es existiere nun mal der Weg zur universalen Rettung der Menschheit, es gebe den richtigen Schlüssel zum idealen Volksglück. Was könnten im Vergleich dazu die kleinen individuellen Hilfen von Mensch zu Mensch bedeuten, die nur Erleichterung der Alltagskümmernisse brächten?

Viele Kulturarbeiter fühlten sich durch diese Vorwürfe beschämt und versuchten gekränkt, sich zu rechtfertigen, ihre Arbeit sei auch nützlich für die globale Ordnung der Menschheit. Ektow hatte sich jedoch je länger je mehr davon überzeugt, daß die den Bauern in ihren dringendsten Nöten gewährte alltägliche Hilfe keiner Rechtfertigung bedurfte, denn sie brachte der Volksnot Erleichterung in vielerlei realen Formen. Erleichterung, wie sie abstrakte Predigten der Dorfpopen und die heruntergeleierten frommen Sprüche in den Kirchengemeindeschulen nicht gewährten. Da gab es beispielsweise die bäuerliche Kreditgenossenschaft, sie weist einen Weg, von dem aus man sicherer den globalen Sprung zum endgültigen Menschheitsglück tun kann.

Ektow kannte alle Arten von Kooperativen, und er liebte sie von Herzen. Als er in Sibirien lebte, hatte er über die dortige Molkerei-Kooperative gestaunt, die ohne große Fabriken ganz Europa mit duftender, wohlschmeckender Tafelbutter versorgte. Und hier zu Hause im Gouvernement Tambow hatte er jahrelang voller Energie die Genossenschaftsspar- und Darlehenskasse geleitet, auch während des Krieges. (Gleichzeitig hatte er sich im Semgor[2] betätigt, wenn ihm auch dessen scharfe Politisierung und die Drükkebergerei vor der Front höchst zuwider waren.) Er leitete die Spar- und Darlehenskasse noch das ganze Revolutionsjahr 1917 hindurch. Im Januar 1918, am Vorabend der unausbleiblichen Verstaatlichung aller Genossenschaften, sorgte er dafür, daß seine Kreditgenossenschaft insgeheim den Sparkunden ihre Einlagen auszahlte.

Dafür wäre Ektow bestimmt eingelocht worden, wenn die Bolschewiki – ständig auf Trab – der Sache auf den Grund gegangen wären und nicht zuviel anderes im Kopf gehabt hätten. So luden sie Ektow nur einmal ins Kasaner Kloster vor, den Sitz der Tscheka, und mit einem oberflächlichen Verhör war alles ausgestanden. Die Tschekisten hatten genug größere Sorgen, zum Beispiel mit den Militärdienstpflichtigen. Fünf Jahrgänge waren gleichzeitig einberufen worden. Als die jungen Leute sich auf dem Hauptplatz beim Kasaner Kloster sammelten, sprengte aus einer Seitenstraße ein forscher Reiter mit kühnem Haarschopf auf grauem Roß heran und brüllte:

»Genossen! Was hat Lenin uns versprochen? Er hat uns versprochen, daß es nie wieder Krieg gibt! Also geht nach Hause! Wir haben genug gekämpft, mehr als genug! Und jetzt sollen wir wieder in den Krieg gejagt werden? Haut ab – nach Hause!«

Und wie es da in den jungen Burschen im grauschwarzen Bauernzeug aufloderte! Im Nu rannten sie los, die einen sofort raus aus der Stadt in die Wälder zu den Deserteuren, die anderen überfielen die Stadt und plünderten; die Obrigkeit mußte fliehen. Am Tag darauf kam sie zurück zusammen mit Kikwidses Reiterei.

Die Bürgerkriegs jähre durchlebte Ektow in großer Verwirrung. Bei dem grausamen gegenseitigen Vernichten der Landsleute und unter dem eisernen Huf der bolschewistischen Diktatur war der Lebenssinn ganz Rußlands und auch sein eigener verloren gegangen. Nichts Ähnliches hatte es in Rußland je gegeben. Das menschliche Leben überhaupt, die Tätigkeit vernunftbegabter Geschöpfe, war aus dem verständigen, gewohnten Gleis geraten. Unter der Bolschewikenherrschaft hielt sich das Leben verborgen, zerfaserte in geheime, listig ersonnene Rinnsale. Als überzeugter Demokrat sah Ektow jedoch in einem Sieg der Weißen und damit der Rückkehr der Kosakenpeitschen keinesfalls einen Ausweg. Und als im August 1919 Mamontows Reiterei zwei Tage lang auch Tambow heimsuchte, verspürte er in diesen beiden Tagen – obwohl die Tschekisten aus dem Kasaner Kloster geflohen waren – weder seelische Befreiung noch Genugtuung. (Es war übrigens von vornherein klar, daß es sich nur um ein unbedeutendes Zwischenspiel gehandelt hatte.) Aber auch das bolschewistische Regime war nach Einschätzung der gesamten Intelligenzija von Tambow nur kurzlebig. Man gab ihm zwei, höchstens drei Jahre, dann werde es zusammenkrachen, und Rußland werde das schon begonnene demokratische Leben wieder aufnehmen. Allerdings zeigte sich im Radikalismus der Bolschewiki wohl nicht nur Böswilligkeit oder Unverstand, man mußte auch die immensen Schwierigkeiten bedenken, die der dreijährige äußere Krieg und der ihm unmittelbar folgende Bürgerkrieg aufgehäuft hatten.

Tambow ist ein kornreiches Gouvernement; daher hatte es in diesen Jahren noch keinen nackten Hunger gekannt. Die kalten Winter brachten jedoch gefährliche Not und verlangten von den Menschen, alle Kräfte von Verstand und Herz aufzubieten, vor allem brauchte man praktische Geschicklichkeit. Mit der Zeit wurde die gemächliche bäuerliche Welt um Tambow gnadenlos zerstört, erst von den Sperrtrupps eingekeilt (die den Bauern, wenn sie mit ihren Fuhren unterwegs waren, Getreide und andere Nahrungsmittel einfach auf der Straße wegnahmen), dann von den Getreidebeschaffungstrupps und schließlich von den Soldateneinheiten, die Deserteure einzufangen hatten. Der Einmarsch eines solchen Trupps in ein schreckerstarrtes Dorf bedeutete unweigerlich die Erschießung einiger Bauern, und seien es auch nur zwei oder drei »zur Belehrung« des ganzen Dorfes. (Es kam auch vor, daß die Kerle von der Treppe der Amtsbezirksverwaltung aus aufs Geratewohl eine Maschinengewehrsalve abfeuerten.) Und jedes Mal wurde kräftig geplündert. Quartierte sich so ein Beschaffungstrupp für einige Zeit in einem Dorf ein, verlangte er vor allem, erst einmal selbst gefüttert zu werden. »Los, gib ’nen Hammel her! Los, ’ne Gans! Eier, Butter, Milch, Brot!« (Und später verlangten sie auch noch Handtücher, Bettlaken, Stiefel.) Damit hätten die Bauern sich schließlich noch abgefunden, doch wenn diese Beschaffer ein paar Tage im Dorf herumspaziert waren, trieben sie einen trübseligen Wagenzug der Bauern zusammen, beladen mit Getreide, Butter, Fleisch, Honig, Leinwand als Geschenke für die proletarische Obrigkeit, die den Bauern weder Salz noch Seife noch Eisen schickte. (Statt dessen wurden in den einen oder anderen Dorfladen hin und wieder seidene Damenstrümpfe oder Glacéhandschuhe oder Petroleumlampen ohne Docht und ohne Petroleum geliefert.) Und so schaufelten die Beschaffer den Bauern das Getreide aus ihren Scheuern und ließen ihnen oftmals nichts übrig, weder zum Essen noch zur Aussaat. Die Bauern nannten diese Trupps »Schwarze«, weil sie sich wie Teufel aufführten und weil viele Nichtrussen dabei waren. Über dem ganzen Gouvernement Tambow thronte drohend der blindwütige Gouvernementlebensmittelbeschaffungskommissar Goldin, der sich um das Leben der Menschen nicht scherte, ihr Leid und die Tränen der Frauen für nichts achtete. Schrecklich war er auch für seine Untergebenen. Nicht viel milder verhielt sich der Lebensmittelkommissar des Kreises Borissoglebsk, Alperowitsch. (Mit würdigen Spitznamen taufte diese Obrigkeit durch Abkürzungen sich selbst. Es gab da zum Beispiel einen Leipolagouv Weidner; selbst Ektow kam lange nicht dahinter, was dieses gräßliche Wort bedeutete: Leiter der politischen Abteilung des Gouvernements.)

Anfänglich glaubten die Bauern gar nichts. Was ging hier eigentlich vor? Heimkehrende Soldaten (von der Front, aus der Reserve oder aus der Gefangenschaft, wo man sie ausgiebig mit kommunistischer Propaganda gefüttert hatte) brachten in ihre Dörfer die Nachricht: Die Bauernmacht ist angebrochen, die Revolution ist für die Bauern gemacht worden. Der Bauer ist nun Herr im Land. Aber warum schicken die Städtischen dann Ungläubige zu uns und kränken die schwer arbeitende Bauernschaft? Selbst haben sie kein Korn gesät, aber gierig sind sie auf unseres. Dabei hat Lenin gesagt: Wer nicht gepflügt und nicht gesät hat, der soll auch nicht essen!

Durch die Dörfer schlich das Gerücht: Es hat Verrat gegeben. Im Kreml hat man Lenin mit jemand anderem vertauscht!

Pawel Ektows Herz schlug zeitlebens uneingeschränkt für die Bauern und ihre Nöte, er liebte ihre Lebensauffassung, ihre umsichtige Sparsamkeit (zur Kirche gingen sie in Stiefeln, durchs Dorf in Bastschuhen, aufs Feld barfuß), bitterlich schmerzte ihn die sinnlose Zerstörung des Dorfes. Die Bolschewiki plünderten das Tambower Dorf, zogen es nackt aus, nahmen alles (und auch jeder ankommende Fremde, sei er Revisor oder Instrukteur, grabschte sich sein Teil). Gab es etwa jetzt noch jenes satte, friedliche Bild: Abendliche geruhsame Heimkehr der gesunden vielhundertköpfigen Herde ins Dorf? Kinder treiben sie mit ihren Stecken, ständig schwebt eine Wolke von durchsichtigem Staub in den Strahlen der sinkenden Sonne; Pumpenschwengel quietschen und kündigen das Tränken vor dem ausgiebigen Melken an. Jetzt sah man nachts keine hell erleuchteten Fenster, unbenutzt standen die Petroleumlampen, nur Talgkerzen aus Hammelfett gaben in den Hütten spärliches Licht.

Inzwischen ging der Bürgerkrieg zu Ende, die Bauern von Tambow hatten es versäumt, sich den Weißen anzuschließen. Doch was sie in diesen Jahren erduldet hatten, überschritt jedes Maß. Das Volk brauste auf. Im Herbst 1919 hatten die Bauern den Vorsitzenden des Gouvernement-Exekutivkomitees, Tschitschkanow, erschlagen, als er im Gouvernement herumreiste. Die Reaktion der Obrigkeit war eine drastische Strafexpedition gewesen (Ungarn, Letten, Finnen, Chinesen), und wieder hatte es viele Erschießungen gegeben.

In diesem ausgeplünderten Winter wuchs der Bauernzorn, staute sich immer mächtiger an.

Im Frühjahr, nach dem Abtauen, borgte Pawel Wassiljewitsch sich eine Telega und fuhr in die ihm vertraute Umgebung von Karawajnow, um sich mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Wo die Nasse und die Trockene Panda sich treffen und dann zusammen weiter zur Worona fließen, liegen die Dörfer Gruschewka, Gwosdjowka, Treskino, Kurgan und Kalugino. Gruschewka hatte gleich hinter dem Dorf üppige Heuschläge; im Juni war alles in den Duft von Rispengras, Lagerfeuern und Klee eingehüllt. Treskino besaß eine ganz eigenartige Kirche, einen dreistöckigen Kubus. Und dann die Herrschaftskirche in Nikitino! Sie war mit blau-braunen Kacheln verblendet, und das Dach hatte eine schuppige Auskleidung. Kurgan war stolz auf seinen hohen Grabhügel aus der Tatarenzeit. Schließlich das säbelartig angelegte Kalugino mit seinen unordentlich verstreuten Vorwerken im kahlen, engen Tal der Trockenen Panda. Und dagegen die Auen der sich schlängelnden Nassen Panda mit ihrem dichten Gras und dem Wachtelschlag. Ein Tummelplatz für Kinder, Angler, Enten und Gänse, Badeplatz für die Kinder bis zum Gürtel, auch die Kühe stiegen zum täglichen Melken aus diesem Fluß heraus. Dann der große Wald. Er begann gleich hinter Gruschewka und Gwosdjowka und reichte mit seinen Schluchten bis fast nach Nikitino mit seinen vielen Gärten.

Dem Frühling 1920 sahen die Bauern in großer Sorge entgegen. Viele wollten nicht einmal säen: Es ist ja doch für die Katz, man nimmt’s uns sowieso weg. Aber – kann man selber ohne Brot bleiben?

Die Bauern rotteten sich in Wäldchen und Schluchten zusammen, berieten, wie sie sich verteidigen könnten.

Doch es war für die Bauern aus den verschiedenen Dörfern schwierig, sich zu verabreden, sich zu vereinigen, gemeinsam zu entscheiden und außerdem den richtigen Augenblick zu wählen, um zum großen Krieg aufzubrechen.

Unterdessen plünderten Goldins Beschaffungstrupps nach wie vor die Dörfer aus und feierten an ihren Standorten große Gelage. (Manchmal verlangten sie für eine Nacht eine bestimmte Anzahl Frauen, und das Dorf fügte sich, was soll man denn machen? Immer noch besser als Erschießung.) Nach wie vor erschossen die Deserteurfänger die im Gouvernement Aufgegriffenen »zur Belehrung«. (Drei Jahrgänge, Achtzehn- bis Zwanzigjährige, wurden eingezogen. Wer in die Kommunistische Partei eintrat, wurde freigestellt.)

Im August 1920 loderte es dann ganz von selbst in Kamenka, Kreis Tambow, auf. Die Bauern prügelten die Männer eines Beschaffungstrupps windelweich und nahmen ihnen die Waffen ab. Auch in Treskino ging es in diesen Tagen los: Ein Beschaffungstrupp hatte vor der Amtsbezirksverwaltung eine Versammlung der Aktivisten einberufen, da wälzte sich plötzlich die Bauernkraft über die Straße mit Mistforken, Schaufeln, Äxten. Die Beschaffer schossen in die Menge, doch die heranbrandende Menschenwoge schlug zwei Dutzend Kerle zusammen und gleich dazu noch ein paar Kommunistenweiber. (Ein kleiner Junge wurde getötet, er hatte einen der Rebellen angerufen: »Onkel Petja, hast du mich erkannt?« Der erschoß den Kleinen, damit er ihn später nicht verraten konnte.) In Gruschewka waren die Leute so wütend über all die Raubzüge, daß sie einen der Beschaffer zu Boden stießen und ihm, als sei er ein Baumstamm, den Hals durchsägten.