Hey, dein Körper flirtet! - Stefan Verra - E-Book

Hey, dein Körper flirtet! E-Book

Stefan Verra

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Beschreibung

"Der Rockstar der Körpersprache" legt nach: Stefan Verra nimmt gnadenlos die Körpersprache von Mann und Frau unter die Lupe – fernab von Boulevard-Klischees, aber immer mit einem Augenzwinkern. Diesmal steht das Flirten und Kennenlernen im Fokus. Dabei verwechseln Männer schon mal Busen mit Kniekehlen und spielt das Ohrläppchen eine bedeutende Rolle. Welche Signale sind echt männlich und richtig weiblich? Und welche Gesten können wir uns vom anderen Geschlecht abschauen und dabei trotzdem unserer Persönlichkeit treu bleiben? Stefan Verra erklärt uns die Welt des Flirtens wissenschaftlich fundiert.

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STEFAN VERRA

Hey, dein Körperflirtet!

Echt männlich, richtig weiblich – was wir ohne Worte sagen

VORWORT

TEIL EINS: SIE

DIE SUCHE NACH DEM TRAUMPRINZEN

Warum Frauen sich einen Partner suchen

Warum sich Frauen einen größeren Mann suchen

Frauen schützen sich

Frauen machen sich älter

Frauen machen sich jünger

Frauen haben keine Balzzeit – Balzzeit ist immer

DAS SCHAFFT KEINE WERBEAGENTUR DER WELT

Die Brüste

Das Dekolleté

90-60-90

Der Hintern der Frau

Frauen strecken ihren Po raus …

… und ihre Brust nach vorn

… und machen einen Schmollmund dazu

Der Hals der Frau

Frauen halten den Kopf schräg

Die Schultern der Frau

Die weibliche Achsel

Frauen zeigen ihre langen Beine

Das weibliche Knie

Armbeugen und Kniekehlen der Frau

Frauen und kleine Füße

KLEINE SIGNALE – GROSSE WIRKUNG

Frauen halten den Oberkörper ruhiger

Frauen schwingen mit dem Becken

Frauen machen kleinere Schritte

Frauen halten ihre Ellbogen enger am Körper

Frauen schwingen mit den Armen nach hinten

Frauen drehen die Handrücken nach hinten

Frauen lassen ihr Handgelenk hängen

Frauen klappen ihr Handgelenk nach außen

Frauen schlagen die Beine übereinander

Frauen sitzen seitlich und betonen ihre Hüfte

Frauen wippen mit dem Fuß und ziehen den Schuh halb aus

Frauen fassen sich selbst an

Frauen fassen längliche Gegenstände an

Frauen fassen sich ans Ohrläppchen

Frauen lenken Blicke auf ihr Dekolleté …

… indem sie sich an die Drosselgrube fassen

… indem sie mit dem Halsschmuck oder dem obersten Blusenknopf spielen

Frauen beißen sich auf die Unterlippe

Frauen überkreuzen die Beine im Stehen I

Frauen überkreuzen die Beine im Stehen II

Frauen stellen im Stehen das Becken aus

Frauen knicken das Knie ein

Frauen nehmen weniger Raum in Anspruch

Frauen zupfen, drücken, putzen an anderen Menschen herum

Frauen groomen auch noch aus einem anderen Grund

Frauen legen ihre Hand auf die Brust des Mannes

Frauen markieren – Auch!

Frauen tanzen gern, Männer müssen

FRAUEN LÄCHELN NICHT NUR ÖFTER, SIE …

… nehmen mehr Körpersprachesignale wahr

… sind empathischer

… zeigen mehr Mimik

… lächeln mehr

… küssen lieber als Männer

… schicken Kussmünder

… haben den »scheues Reh«-Blick

… haben den »Pingpong«-Blick

SPIEGLEIN, SPIEGLEIN AN DER WAND, WER IST DIE SCHÖNSTE IM GANZEN LAND?

Frauen schminken sich

Frauen schminken ihre Augen

Frauen malen ihre Lippen rot an

Frauen befeuchten ihre Lippen

Frauen lassen sich einen Schmollmund aufspritzen

Frauen röten sich die Wangen

Frauen lieben Schmuck

Frauen lassen sich Schmuck schenken

Frauen tragen Ohrringe

Frauen und ihre Halsketten

Frauen haben lange Fingernägel

Frauen tragen ein Arschgeweihhhh

Frauen und ihr Haar

Frauen und Körperbehaarung

Frauen lieben Farben

Frauen lieben hochhackige Schuhe

Frauen tragen Dirndl

Frauen fahren andere Autos

WAS SIE SICH VIELLEICHT AUCH SCHON MAL GEFRAGT HABEN

Frauen tragen Burka, Nikab, Schleier und andere Gesichtsverhüllungen

Lesbische Körpersprache?

TEIL ZWEI: ER

DIE SUCHE NACH DER TRAUMFRAU

Männer heiraten und machen Witze darüber

Warum Männer trotzdem heiraten

Pater semper incertus est

Männer erobern Territorium

Männer betrachten andere Männer erst mal als Feinde

Männer zeigen: »Die gehört mir!«

Männer helfen Frauen in den Mantel

Männer vereinnahmen

Männer lieben Wettkämpfe

… und Frauen lieben sie dafür

»Nein« heißt »Vielleicht« und »Vielleicht« heißt »Ja« – und ähnlicher Nonsens

Bei Männern schwillt ein Körperteil beim Flirten deutlich an

Männer wollen Brüste sehen – NOT!

Abstand halten

Männer wollen schnell mal fummeln

Bis zum Ellbogen und dann ist Schluss

Küssen erlaubt?

DAS SCHAFFT KEINE WERBEAGENTUR DER WELT

Was finden Frauen am Körper des Mannes am sexysten?

Männer sind größer

Die Schulter zum Anlehnen

Die Gesichtszüge des Mannes

Die Augenbrauen des Mannes

Männer und der Knackarsch

Die Unterarme des Mannes

Die Hände des Mannes

Zähne wie weiße Klaviertasten

Männer und Körperbehaarung

Männer haben tiefere Stimmen

Männer grunzen, rülpsen, grummeln

KLEINE SIGNALE – GROSSE WIRKUNG

Männer pendeln mit dem Oberkörper

Männer lassen die Arme abstehen

Männer drehen die Handrücken nach vorn

Männer machen größere Schritte

Männer senken ihren Blick

Männer sitzen breitbeinig

Männer stehen breitbeinig

Der männliche Daumen

Männer betonen ihre Hüfte

… und schieben ihr Becken vor

… und stemmen ihre Arme in die Seiten

… oder stecken die Hände in die Hosentaschen

… und verwenden die Daumen als Richtungspfeile

… oder umrahmen ihr Zentrum

… und wippen mit ihrem Becken

Männer fassen sich »da« hin

MÄNNER WIRKEN NICHT NUR ERNSTER, SIE …

… lächeln weniger

… zeigen weniger Mimik

… vermeiden einen ungeschützten Rücken

… haben keine Ahnung von der Augenfarbe ihres Gegenübers

… schauen sich um

… stieren

… drücken beim Händeschütteln fest zu

… hauen sich auf die Schulter

… kämpfen um Aufmerksamkeit

… rufen sich über weite Distanzen zu

… machen zotige Witze

… ziehen weitere Kreise

… lieben Action

… sprühen Graffiti

… werfen Steine ins Wasser

… machen, wenn schon, dann Breakdance

SPIEGLEIN, SPIEGLEIN AN DER WAND, WER IST DER SCHÖNSTE IM GANZEN LAND?

Männer kaufen sich ihren Schmuck selbst

Männer tragen (manchmal) Halsketten

Männer tragen Uhren

Gürtelschnallen, ein echter Hingucker

Schuhe

Männer haben mehr Narben

Männer lieben böse Tattoos

Männer tragen Bärte

Männer tragen manchmal auch lange Fingernägel

Männer gehen in die Muckibude

Männer und Autos

Männer kaufen größere Autos

Die Körpersprache vieler Autos ist männlich

WAS SIE SICH VIELLEICHT AUCH SCHON MAL GEFRAGT HABEN

Warum Männer zappen

Schwule Körpersprache?

NACHWORT

DANKSAGUNG

LITERATUR

VORWORT

Liebe auf den ersten Blick? Die gibt es nicht. Verlieben schon viel mehr. Bereits binnen weniger Augenblicke entscheiden wir, ob wir mehr als nur oberflächliches Interesse an einem Menschen haben. In dieser kurzen Zeit – es sind nur Millisekunden – verarbeitet unser Gehirn jene Informationen, die es bis dahin erhalten hat. Und das sind fast ausschließlich visuelle Daten. Also die Körpersprache. Damit sind diese nonverbalen Signale effektiver als Worte und bilden die Basis fürs Verlieben.

WAS HEISST FLIRTEN?

In den Medien wird Flirten gern in ein etwas zweideutiges Eck gedrängt. À la: »5 Tipps, wie Sie jede Frau ins Bett kriegen.« So ein Schmarrn! Ein Mensch ist immer mehr als eine einzelne Geste. Und wir verlieben uns eben nicht in Einzelsignale, sondern in vollständige Menschen. Deswegen: Dieses Buch ist kein Ratgeber, wie Sie schnell mal jemanden abschleppen. Es geht bei der Körpersprache des Flirtens um viel Grundsätzlicheres.

Flirtsignale sind die verbindenden Zeichen zwischen Menschen. Und somit heißt flirten körpersprachlich erst einmal nur: »Ich bin kontaktbereit.«

Dass daraus mehr entstehen kann, ist unbestritten. Allerdings ist es nicht haltbar, hinter jedem »echt männlichen« oder »richtig weiblichen« Signal sofort eine Einladung ins Bett zu sehen. Es ist deswegen unsere Aufgabe, das Flirten von allem Sexuellen zu befreien!

Wer es schafft, die körpersprachlichen Signale von Mann und Frau zu entschlüsseln, wird die unterschiedlichen Herangehensweisen mit ein und demselben Ziel verstehen: Unsere Gene erfolgreich zu reproduzieren. Und das ist mit dem Akt des Zeugens nicht getan. Denn was wir im Partner suchen, sind Signale für die Fähigkeiten, die uns bei der Aufbringung der Nachkommen nützen. Diese Signale sind bei Mann und Frau eben unterschiedlich. Damit beginnt eine spannende Reise durch die Welt unserer Körpersprache.

EIN GRILLABEND

Wenn wir in der Menschheitsgeschichte zurückdenken, sagen wir mal so circa 150 000 Jahre, und Sie im Neandertal zu einem Grillabend eingeladen gewesen waren, war das eine hervorragende Möglichkeit, einen Partner zu finden. Im schummrigen Licht des Feuers waren die anderen Frauen und Männer aber nur undeutlich zu erkennen: Alle haben einen ähnlich kräftigen Körperbau und sind obendrein ziemlich behaart. Kurz gesagt: Sie konnten nicht so einfach unterscheiden, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt. Mmmmmh, mit wem nun flirten …?

Jene Grillabendteilnehmer, die schon von Weitem als potenzielle Partner erkennbar waren, hatten einen Vorteil. Oder fänden Sie es erotisch, zuerst bei jedem Menschen nachfummeln zu müssen, welches Geschlecht er hat? Die Neandertalerin, die reizvoll mit ihrem Haar gespielt, ihre Hüfte sexy ausgestellt und lasziv mit den Fingern am Mammutknochen entlang gestrichen hat, fiel eben sofort auf. Und der Neandertaler, der mit breiten Schultern, ebenso breitem Stand und tiefer Stimme ein schönes Feuer angemacht und dabei die Gruppen zum Lachen gebracht hat, war auch schnell mal der George Clooney von damals. Das heißt: Diejenigen, die ihre Weiblichkeit beziehungsweise Männlichkeit offensichtlich zur Schau stellten, hatten einen Selektionsvorteil. Während die anderen grauen Mäuse noch beim Geschlechtercheck waren, haben jene schon fleißig Kinder gemacht.

EIN DILEMMA

Es gibt Lebewesen, bei denen die Geschlechterzugehörigkeit schon auf den ersten Blick erkennbar ist. Ob Pfauenmännchen oder Löwenweibchen erkennt man auf zwei Lichtjahre Entfernung. Beim Mensch hingegen ähneln sich Frau und Mann mehr als sie sich unterscheiden. Deutlich gesagt: Wenn wir alle in einem Overall mit Kapuze auftreten würden, wären wir am Äußeren nur schwer auseinanderzuhalten. Der kleine Unterschied eines einzigen Chromosoms führt zwar zu teilweise unterschiedlichen Hormonhaushalten und etwas anderem Körperbau. Insgesamt aber sind wir uns äußerlich ähnlicher, als wir annehmen. Und genau deswegen trachten wir ein Leben lang danach, uns unseres eigenen Geschlechtes zu versichern. Frauen wollen weiblich wirken und Männer männlich.

Wir unterscheiden uns – nicht weil wir nicht anders könnten – sondern, weil wir es wollen!

Besonders bei der Partnersuche suchen wir eben genau das, was wir selbst nicht sind. Und damit fängt die Geschichte der echt weiblichen und typisch männlichen Körpersprache beim Flirten an.

EINE LESEANLEITUNG

Ich spreche oft vom Säbelzahntiger, vom Neandertal und vom Urwald. Mir ist sehr wohl bewusst, dass Neandertaler nicht unsere direkten Vorfahren sind, dass Säbelzahntiger nur teilweise gemeinsam mit dem Menschen gelebt haben und dass der Mensch nicht direkt aus dem Urwald kam. All das verwende ich aber als Synonyme für unser evolutionäres Erbe. Ein Zeichen dafür, dass wir die Körpersprache zwischen Mann und Frau nicht nur aus der heutigen Zeit mit Facebook, SMS und WhatsApp erklären können, denn sie hat sich bereits bei unseren menschlichen und tierischen Vorfahren entwickelt.

Die Körpersprache des Menschen ist älter als er selbst.

Die Kapitel sind sehr kurz gehalten. Sie sollen sich in diesem Buch frei bewegen. Lesen Sie das erste Kapitel oder das letzte zuerst. Ganz egal. Um es Ihnen zu vereinfachen, habe ich immer dort Querverweise geschrieben, wo es nötig ist. Und Jungs, ihr könnt auch mit Bildchenschauen beginnen.

Betrachten Sie das alles mit einer gesunden Skepsis. Nicht mit jenem Misstrauen, das überall immer den Fehler sucht, sondern mit der Frage: »Könnte es auch anders sein?« Ich mache das auch. Denn erst mit dieser Frage kristallisieren sich die überzeugendsten Theorien heraus. Manchmal werden Sie stutzen, Sie werden sagen: »Das mache ich nie!« Da haben Sie vielleicht recht. Auch mich betrifft nicht alles. Körpersprache ist zu individuell, als dass man alles auf jedes Individuum umlegen könnte. Aber trotzdem werden Sie die meisten Signale bei sich oder Ihren Mitmenschen beobachten können. Umgekehrt werden Ihnen im Alltag Signale auffallen, die ich im Buch nicht erwähnt habe. Ich habe für dieses Buch eine Auswahl getroffen. Es sind 153 Körpersprachesignale und Verhaltensmuster. Ihnen werden weitere Signale der Körpersprache auffallen. Zögern Sie nicht, mir dazu zu schreiben: www.stefanverra.com.

FLIRTFAKTOR Am Ende jedes Kapitels ist die Wirkung auf das andere Geschlecht angegeben. 0 ist dabei der volle Abtörner und 10 Punkte sind der direkte Weg zum Traualtar. Naja, zumindest für einen netten Flirt. Diese Zahlen sind Näherungen und sollen helfen uns in die Denkweise des anderen Geschlechtes zu versetzen.

UND UMGEKEHRT? Flirten heißt auch, wertschätzend zu sein. Nicht weil das Gegenüber alles so macht wie ich, sondern weil es eben an manche Dinge anders herangeht, ist es reizvoll. Dabei gibt es viel zu entdecken und fast immer eine Menge zu lernen, ohne dabei gleich seine Persönlichkeit an der Garderobe abzugeben.

ZUSATZWISSEN Sie werden immer wieder farbige Kästen finden. Darin beschreibe ich Hintergründe und Theorien zu bestimmten Signalen. Es handelt sich um Zusatzwissen, das Sie mitnehmen können, aber nicht müssen. Es wird Ihren Horizont erweitern. So wie es meinen erweitert hat. Denn die Körpersprache des Menschen versteht man nur, wenn man die Oberfläche verlässt und tief genug blickt.

SCHREIBWEISE, DIE (FEM.)

Wenn man sich so lange mit der Körpersprache von Mann und Frau beschäftigt, fragt man sich immer wieder, warum die Sprache so männlich durchsetzt ist. Vieles ist aus der Historie erklärbar – aber nicht argumentierbar! Sprache formt auch unsere Wirklichkeit – deswegen täten wir gut daran, sie zu hinterfragen. Manchmal bin ich deswegen auf das Neutrum ausgewichen und spreche dann vom »Gegenüber«. Ich habe aber sehr schnell gemerkt, wie unpersönlich die Sprache dabei wird. So habe auch ich in diesem Buch »die Kröte« gefressen und bin bei der Version geblieben, die am leichtesten lesbar ist.

Und verstehen Sie mich nicht falsch: Manche Geschlechtszugehörigkeit der Wörter macht durchaus Sinn. Oder was würden Sie davon halten, wenn wir sagten: »der Romantik« und »die Sexualtrieb«?

TEIL EINS: SIE

Frauen haben beim Flirten meist Langfristigkeit im Sinn. Zwar geht es auch ihnen nicht bei jedem Ampelflirt gleich um eine lebenslange Beziehung, aber wenn es um Partnerschaften geht, dann zählt für Frauen Beständigkeit. Das evolutionäre Erbe ruft hier ganz laut. Die Aufbringung von Kindern ist eine jahrzehntelange Aufgabe, die jede nur mögliche Unterstützung gut gebrauchen kann. Vor allem den Kindsvater. Deswegen gehen Frauen bei der Partnerwahl selektiver vor und suchen weniger das schnelle Abenteuer. Körpersprachlich sind ihre Signale genau darauf spezialisiert. Sie sind geprägt von mehr Zurückhaltung, weniger Aktivität und auch einigen Schutzmechanismen. Für Männer, die ganz anders agieren, sind diese Signale manchmal nicht schnell genug ersichtlich. Nur wer sie lesen kann, erkennt wahre Zuneigung und kann so manches Fettnäpfchen elegant umschiffen.

DIE SUCHE NACH DEM TRAUMPRINZEN

WARUM FRAUEN SICH EINEN PARTNER SUCHEN

Liebe Damen, mal ehrlich: Das ist ja wirklich völlig absurd. Männer können sich nur durchschnittlich gut benehmen, haben unangenehmen Körpergeruch und gucken stundenlang im Fernsehen irgendeinem Ball hinterher. Sie interessieren sich nicht für Mode, sind keine guten Tratschpartner, rülpsen und trinken Bier. Zu guter Letzt verwechseln sie das Vorspiel mit Nackigmachen.

Also, warum nur entscheiden sich auf der ganzen Welt so viele Frauen für die Partnerschaft mit einem Mann? Vielmehr noch, viele Frauen rührt es ungemein, wenn der Geliebte eine Plakatwand mietet, einen Radiospot senden lässt oder eine Hauswand besprüht, um in aller Öffentlichkeit um ihre Hand anzuhalten.

So genau versteht das eigentlich niemand. Es scheint nur so, dass Mann und Frau als Team erfolgreicher im Überlebenskampf sind beziehungsweise es immer waren.

Dass Frauen heute recht frei entscheiden können, ob sie als Single und Alleinerziehende oder mit einem Partner leben wollen, ist eine Errungenschaft des Wohlstands. In Zeiten, als der Mensch noch Nomade war, beziehungsweise zum Beginn der Agrarrevolution, also vor circa 12 000 Jahren, als der Mensch Getreide anzupflanzen lernte – da war der Mann ziemlich nützlich. Denn er hatte etwas, was Frauen bis heute nicht im gleichen Maß haben: Kraft. Die war für das Überleben wichtig. Wir müssen noch nicht einmal vom bösen Säbelzahntiger sprechen, es reicht schon der schlecht erzogene Nachbar aus dem Neandertal, denn der konnte ganz ordentlich Stunk machen und die Frauen in Angst und Schrecken versetzen. Da war ein Mann im Haus schon gut. Der schickte den Nachbarn mit einem ordentlichen Tritt in den Hintern zurück in seine Höhle.

Vielleicht wäre das auch unter Frauen zu schaffen gewesen, wenn sich nur ausreichend viele zusammengerottet hätten. Aber weil immer Kinder mit von der Partie waren, war diese Aufgabe nicht machbar. Stillen, Windeln wechseln, Säbelzahntiger besiegen und Nachbarn verjagen … Zu viele der Nachkommen wären Feinden oder der Unterversorgung zum Opfer gefallen, sodass wir uns als Lebewesen vielleicht nicht durchgesetzt hätten. Es hat sich also als überlebenswichtig und demnach als Erfolgsmodell in der Evolution erwiesen, wenn ein Mann bei seiner Familie geblieben ist. Und zwar ein Mann, der sich auch verantwortlich fühlt. Das ist am besten möglich mit dem Mann, von dem auch die Kinder sind.

Warum der Mann meist die Hosen anhatte

Es gibt durchaus Gesellschaften, in denen Frauen an der Macht sind: Matriarchate. Warum sie sich nicht allgemein durchgesetzt haben? Die Wissenschaft hat darauf keine abschließende Antwort. Zwar ist Kraft ein wichtiger Grund, aber die Frauen in Matriarchaten schaffen das Regieren, indem sie ihre Kraft eben bündeln. Elefanten und Bonobos leben das ebenfalls vor. Bei ihnen führt die Kampfeslust der Männer eben zu einem Matriarchat. Zwar ist das einzelne Elefantenweibchen schwächer als der Bulle. Allerdings verbünden sich die Weibchen, unterstützen sich und organisieren die Herde unter sich. Während die Bullen sich die Köpfe einhauen.

Warum sich auf der ganzen Welt aber dennoch nahezu immer und überall patriarchalische Gesellschaftsformen durchgesetzt haben? Es kann kein Zufall sein. Denn auch Kulturen, die jahrtausendelang nicht in Kontakt miteinander gekommen sind, haben sich jeweils männlich dominiert entwickelt. Europäische, asiatische, afrikanische und auch amerikanische, weit vor Kolumbus’ Entdeckungsfahrt. Immer war der Mann das Oberhaupt, wurden männliche Eigenschaften »höher« bewertet.

Eine Theorie besagt, dass der darwinsche Überlebenskampf seinen Teil dazu beigetragen hat. Wie bei den Tieren ist es auch bei Menschen unter Männern Programm, ihre Gene möglichst erfolgreich weiterzugeben. Dazu braucht es die besten Weibchen. Die will allerdings der Mann nebenan auch ergattern. Er musste den Nachbarn also aus dem Feld schlagen. Damit haben sich vor allem die kräftigsten und aggressivsten Gene im Mann durchgesetzt. Der Mann ist demnach infolge der Evolution beständig kampfeslustiger und damit auch im Geschlechterkampf dominanter geworden.

Frauen sollten es genießen, dass sie heute so frei entscheiden können. Dass sie nicht mehr aus Schutz- oder wirtschaftlichen Gründen danach trachten müssen, einen Mann abzubekommen. Denn die freie Wahl ist ein Minderheitenprogramm. Leider! Es ist eine große Errungenschaft, dass sich Frauen heute nicht mehr bedingungslos einem Mann unterordnen müssen, nur weil sie weniger körperliche Kraft besitzen. Aber wir können die Welt nicht nur durch die rosarote Brille sehen. Rosa ist sie nur, wenn wir keine wirtschaftlichen Probleme haben und die schwerste körperliche Arbeit das Tragen des Laptops ist. Denken Sie mal an Ihre Großeltern oder deren Eltern. Maximal 100 Jahre müssen Sie zurückdenken, dann werden Sie erkennen, dass Muskelkraft jeden Tag nötig war. Auch Frauen mussten schwer arbeiten, um den Alltag zu bewältigen.

Waschmaschine? Kam in Deutschland 1951 auf den Markt. Davor war das Waschen Schwerarbeit. Wenn Sie überlegen, wie schwer ein Korb voll nasser Wäsche ist, dann können Sie sich den Kraftaufwand ausmalen. Heizen? Erst einmal Bäume fällen, entrinden, zerkleinern, nach Hause transportieren. Ja, und dann die Nachbarschaftsstreitigkeiten. Auch wenn Europa kein gesetzesfreier Raum war, wurden Streitigkeiten öfter »unter Männern« ausgemacht.

Wenn wir in der Welt umherschauen, kommen wir dahinter, dass auch heute noch nur in den hoch entwickelten, reichen Ländern die realistische Möglichkeit besteht, als Frau allein eine Familie durchzubringen.

Es mag jahrtausendelang ein evolutionäres Erfolgsmodell gewesen sein, dass Frauen dazu tendieren, weniger Raum einzunehmen, weniger aggressiv zu sein und sich sogar tendenziell unterzuordnen. Da es aber keinen eindeutigen Grund mehr für diesen Fakt gibt, führt sich das Modell mit zunehmendem Wohlstand ad absurdum. Die Kraft- und Aggressionsdomäne, die die Männer belegten, wird unwichtiger. Vielleicht erklärt sich damit, dass sich schon die Hälfte der in Industriestaaten lebenden Frauen dazu entscheidet, allein zu leben.

Und doch ist bei vielen Frauen bis heute der Wunsch, einen Mann zu finden, der sich voll verantwortlich fühlt und sie als Ausdruck dafür heiratet, noch stark vorhanden. Offensichtlich spult da ein Programm ab, das älter ist als der heutige Wohlstand. Die Freude über Hochzeiten und Einladungen zu denselben, das Interesse, wer wen heiratet, wird nur von der eigenen Hochzeit übertroffen. Die ist für Männer auch ein tolles Erlebnis. Aber viele würden die Nacht auch so genießen. Ohne Hochzeit davor.

FLIRTFAKTOR 7: Langfristige Partnerschaften haben auch für Männer einen entscheidenden Vorteil. Meist ist das Thema Hochzeit aber eher eines für Frauen. Mutter, Tochter, Schwester und Freundin können sich ein Jahr lang damit beschäftigen. Unter Männern ist das Thema spätestens nach dem Polterabend durch.

Lesen Sie mehr unter »Pater semper incertus est«

UND UMGEKEHRT? Jungs outen sich als Frauenversteher, wenn sie Interesse an Hochzeiten zeigen. Und das ist im positivsten Sinn gemeint. Warum Männer die Freude oft nur mit angezogener Handbremse erleben, beschreibe ich im Kapitel »Männer heiraten und machen Witze darüber«.

Lesen Sie mehr unter »Männer heiraten und machen Witze darüber«

WARUM SICH FRAUEN EINEN GRÖSSEREN MANN SUCHEN

Eines der wichtigsten Kriterien bei partnersuchenden Frauen ist: Der Mann muss größer sein als sie selbst. Hallo Emanzipation?! Wofür muss er denn größer sein? Dass sie zu ihm aufschauen kann? Damit er sichtbarer ist als sie? Damit er schon auf den ersten Blick dominanter wirkt? Ja, wofür denn eigentlich wirklich?

Sie sehen schon, sehr weit haben wir es noch nicht gebracht mit der Emanzipation der Frau. Es ist in dem Bereich in den letzten hundert Jahren tatsächlich weit mehr vorangegangen als in all den Jahrtausenden davor. Wenn es allerdings um die Partnersuche und auch um die Fortpflanzung geht, stehen wir nicht nur mit einem Bein, nein, wir stehen da mit beiden Beinen noch fest im Urwald. Frauen mussten sich damals einen Partner suchen, der Schutz und Ressourcenbeschaffung garantieren konnte. Das war der Chef vom Dorf. Der war mächtig genug, dass andere für ihn diese Jobs erledigen mussten. In einer Gemeinschaft von sagen wir mal 100 Personen gibt es allerdings nur einen Chef. Wenn der vergeben war, haben also alle anderen Frauen sich darauf fokussiert, jenes andere Männlein abzubekommen, das mit seinem Körper genug Kraft versprach, um sie abzusichern. Und da gilt eben: Größe verspricht Schutz.

Heute zählt das offenbar genauso wie im Dorf vor 100 000 Jahren. Langzeitbeobachtungen haben ergeben, dass überdurchschnittlich große Männer bis heute bessere Chancen haben zu heiraten – also »ein Weibchen zu binden«.

Ich weiß, geschätzter Leser, Sie haben jetzt einige Gegenbeispiele: Bernie Ecclestone, Tom Cruise und Nicolas Sarkozy. Klar – die gibts. Aber wenn Sie mit offenen Augen durch den Alltag gehen, werden Sie erkennen, dass sie statistisch in der Minderheit sind. Außerdem bieten ausgerechnet unsere Beispiele oben Sicherheit in anderer Form: durch Geld und Macht.

FLIRTFAKTOR 10: Ich vergebe hier eine solch hohe Punktzahl, weil es meist von beiden Geschlechtern gewünscht ist, dass Männer in der Beziehung größer sein sollen als ihre Frauen. Im Umkehrschluss bevorzugen Männer eben auch eher Frauen, die kleiner sind als sie selbst. Und zwar weltweit. Dass die geringere Größe der Frau einen Beitrag zum weiblichen Heiratserfolg liefert, könnte laut Open University in Milton Keynes daran liegen, dass ein kleinerer Körper statistisch gesehen etwas eher ins fortpflanzungsfähige Alter kommt als ein großer.

UND UMGEKEHRT? Substral, trinken Sie Substral!

Im Ernst: Männer richten ihren Körper meist unbewusst auf, wenn sie den Eindruck haben, von einer Frau positiv wahrgenommen zu werden. Sie entsprechen damit ihrem Bedürfnis nach Größe und Kraft. Ein Mann, der sich einer aufrechten Körper haltung bewusst ist, wirkt attraktiver. Zum anderen muss man sagen, dass Männer, die kleiner sind als ihre Frauen, sich nicht den Kopf darüber zerbrechen sollten. Klar wirkt es im ersten Moment ungewohnt, allerdings sagt das gar nichts über das Rollenverständnis der beiden als Paar aus. Und erst das Zusammenspiel der Partner verrät, ob der Mann unter seiner geringeren Größe leidet oder ob er damit selbstsicher umgeht. Ein selbstbewusstes, dabei sympathisches und charismatisches Auftreten ist natürlich immer attraktiv, ganz unabhängig von der Größe, und lässt diese Äußerlichkeit auch rasch in den Hintergrund treten.

Ach ja, und noch was: Größe ist nicht gleich Länge!

FRAUEN SCHÜTZEN SICH

Die Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher nonverbaler Kommunikation sind gar nicht so grundlegend. Jedenfalls weit weniger, als uns all die Lifehacks in den Boulevardmedien vermitteln wollen. Aber eine Besonderheit zeigen Frauen mit ihrer Körpersprache tatsächlich: Sie schützen sich stärker. Frauen sitzen selten mit einer ganz geöffneten Körperhaltung, besonders dann nicht, wenn Männer anwesend sind. Gespreizte Beine? Fehlanzeige. Weit ausgebreitete Arme, links und rechts auf den Lehnen der Nachbarstühle? Sehr selten. Hände in die Hüften gestemmt, mit weit abstehenden Ellbogen? Maximal, wenn sie Lippenstiftspuren am Hemdkragen ihres Mannes findet.

Frauen halten ihre Extremitäten eher eng am Körper. Genauso wie der gesamte Körper von fremden Menschen, besonders Männern, eher abgewendet wird.

Lesen Sie mehr unter »Frauen halten ihre Ellbogen enger am Körper«

Dass Frauen im Gegensatz zu Männern ein Programm abspulen, das eine engere Körperhaltung für vorteilhafter erachtet, macht durchaus Sinn. Frauen müssen sich schützen, da sie das viel höhere Risiko im Leben eingehen. (Verheiratete Frauen nicken jetzt heftig.) Das Risiko bei der Fortpflanzung liegt ganz bei der Frau. Männer könnten von Natur aus der »Fuck and go«-Spezies angehören (keine Sorge, ich befleißige mich hier nicht des Gossenjargons – in der Verhaltensforschung nennt sich das wirklich so). Denn sie sind für die Aufzucht der Nachkommen rein körperlich nicht nötig. Weder tragen die Männer sie in sich noch brüten sie sie aus und zum Stillen braucht es sie auch nicht. Bis ins Erwachsenenalter hinein ist der Mann streng genommen nicht vonnöten. (Früher oder später checkt fast jede Frau: Darüber hinaus auch nicht.)

Moment! Ganz so einfach ist das nun aber nicht! Die romantischen Frauen unter den Leserinnen denken jetzt verträumt: »Ach nein, für eine Sache ist ein Mann doch unersetzbar!« Aber je länger sie darüber nachdenken, desto sicherer kommen sie drauf: »Ach was, wegen der 3 Minuten …«

Lesen Sie mehr unter »Warum Frauen sich einen Partner suchen«

Grob betrachtet: Es braucht die Männer wirklich nur für die Fortpflanzung. Danach könnten sie eigentlich abziehen. Mit oder ohne Frühstück.

Frauen hingegen sind in einer ganz anderen Situation. Bei erfolgreicher Reproduktion hängen sie jahrelang in der Sache drin. Ihr Risiko ist also dramatisch höher. Neun Monate Schwangerschaft unter großer körperlicher Belastung. Danach Aufzucht und Pflege, annähernd zwei Jahrzehnte lang. Und dieser lange Bedarf an Fürsorge gilt nur für die Töchter. Söhne muss eine Mutter sogar so lange pflegen, bis sich eine Schwiegertochter gefunden hat, die den Job übernimmt.

Aus diesem Grund ist Frau gut beraten, nicht jeden Vertreter der »Fuck and go«-Partei an sich heranzulassen. Und darum sind sie auch darauf programmiert, sich vor einer voreiligen Reproduktionsentscheidung zu schützen. Deswegen ist die Körpersprache der Frau in Anwesenheit von Männern noch weit zurückhaltender als ohnehin.

An Orten, an denen sich fremde Menschen begegnen – wie z. B. an Bahnsteigen und Flughäfen –, ist das deutlich zu beobachten. So ist beispielsweise die enge Beinhaltung bei Frauen keine körperliche Notwendigkeit. Sie wird unbewusst gewählt, weil sie mehr Schutz bietet.

Das führt zu einer ambivalenten Haltung, die Frauen einen großen Teil ihres Lebens begleitet. Einerseits mögen Frauen ihre Weiblichkeit und zeigen sie gerne: runde Hüften, tief ausgeschnittene Dekolletés, bauchfreie Shirts, Miniröcke, gestyltes Haar, große, rote Lippen. Alles Signale, die den weiblichen Körper genau an den Stellen betonen, die Männer um die Vernunft bringen, und alles Signale, die darauf abzielen, die Aufmerksamkeit des Männleins zu erhaschen. Gefährlich wird es nur, wenn der Mann tatsächlich darauf anspringt. Denn Männer reagieren meist auf eine viel direktere und aggressivere Art, als Frauen es sich wünschen. Schöner wäre es, sie würden es zurückhaltend, subtil tun, sich ihr Interesse zunächst nur ganz vorsichtig anmerken lassen. Viele Jungs haben aber eben auch echt viel Testosteron im Blut. Da ist nichts mit Zurückhaltung. Die Körperteile, die Frau ausstellt, werden schamlos direkt angegafft. Dadurch schaltet sich andererseits sofort das Schutzprogramm der Frau ein. Äußern tut sich das oft in Bemerkungen darüber, wie primitiv Männer seien, die nur auf »das eine« schauten … Dabei hat Frau genau »das eine« mit Push-ups, Dekolletés, hochhackigen Schuhen und Hotpants selbst in die Auslage gestellt … Ach, es ist schon kompliziert.

Bei all der Komplikation macht dieses Reizen-und-doch-wieder-nicht-Wollen die meisten Männer auch noch richtig an. Sie wollen eben um eine Frau kämpfen, sie erobern. Untersuchungen von frisch Verliebten haben ergeben, dass Männer beim Flirten viel ungeduldiger sind als Frauen. Nach dem Flirt beim Clubbing schickt der Mann gleich am Morgen die erste SMS. Er erwartet sich sehr schnell eine Antwort. Wenn nach ein bis zwei Minuten keine kommt, wird er unruhig. Es folgt die nächste SMS. Frauen hingegen lassen sich im Schnitt mit der Antwort Zeit. Schuld daran: auch in diesem Fall die Aktivierung des weiblichen Schutzprogramms. Es hat sich gezeigt, dass Frauen die SMS des Mannes zwar durchaus freudig erwarten, allerdings mit ihrer Antwort zögerlich umgehen. Männer spornt das an, denn der Reiz des Eroberns und Jagens ist bei ihnen tief verankert. Sie leiden bei diesen Hinhaltetaktiken tatsächlich oft. Allerdings gibt es keine Alternative. Ist eine Frau zu leicht zu erobern, verliert er schnell das Interesse an ihr.

Der Grund dafür liegt unter anderem in einem Aktivitäts- und Sexualitätszentrum des Gehirns: der Amygdala. Sie ist beim Mann deutlich größer als bei der Frau. Also sehen Männer nicht nur in allem und überall sexuelle Anspielungen, sie werden dazu auch gleich aktiv. Das führt schon mal zu Missverständnissen.

FLIRTFAKTOR 8: Männer wollen erobern. Das weibliche Schutzprogramm animiert sie dazu. Eine schwer zu erobernde Frau lässt ihn auf begehrenswertes Genmaterial schließen, was sie als Fortpflanzungspartnerin attraktiver macht.

UND UMGEKEHRT? Wenn Männer manchmal etwas mehr Zurückhaltung zeigen würden, wäre die Kommunikation zwischen Männern und Frauen sicher einfacher. Der Schutzinstinkt der Frauen würde weniger bis gar nicht aktiviert werden. Warum sich Frauen in Anwesenheit von homosexuellen Männern meist wohler fühlen, ist nach diesem Kapitel vielleicht leichter verständlich.

FRAUEN MACHEN SICH ÄLTER

Spinnt er jetzt, der Verra? Frauen, sich älter machen? Nie im Leben!

Doch. Und wie. Und zwar in der Pubertät. Da tut ein Mädchen alles, um als Frau wahrgenommen zu werden. Ausdruck findet das im oft sehr übertriebenen Schminken und im Betonen der sekundären Geschlechtsmerkmale, insbesondere des Dekolletés: Bauchfreie Tops sind gefragt und der BH wird ein wenig ausgestopft. Pubertierende Mädchen streben danach, dieses Stadium schnell zu verlassen. Warum? Die Evolution gibt uns die Antwort. Es geht um die Fortpflanzung. Das Mädchen will der ganzen Welt zeigen: Schaut her, ich bin eine Frau und bereit meinen Teil zur Erhaltung der Menschheit zu leisten.

Mit ästhetischen Eingriffen in ihr Äußeres geht also die Jagd auf die Jungs los. Bei manchen offensiver als bei anderen. Auch das Mauerblümchen beginnt sich in diesem Alter Sorgen zu machen, ob auch einer für sie abfällt. Der Kampf um das beste Männchen beginnt und hält so lange an, bis der Prinz auf dem weißen Schimmel dahertrabt. Wenn uns im Alltag das Flirtverhalten von jungen Menschen auch immer wieder irritiert, wir es manchmal als Nebensächlichkeit abtun: Wir sollten es in jedem Fall befreien von der rein sexuellen Note. Denn der Gedanke an Sex spielt oft nur eine untergeordnete Rolle. Sie bereiten sich sozusagen auf ihre Aufgabe als Arterhalter vor. Und wer geschickt in der richtigen Partnerwahl ist, hat den besseren Reproduktionserfolg.

Tatsächlich geht es den Mädels beim Eintritt in die Pubertät darum, keine Zeit zu vergeuden bei der Partnersuche, was mit der geringen Lebenserwartung der Menschen noch bis in die jüngste Vergangenheit zu tun hat. Und genauso tickt unsere biologische Uhr noch heute.

Meine Damen, hätten Sie damals bis 18 Jahre mit Urwaldbarbiepuppen gespielt, anstatt sich rechtzeitig nach einem Mann umzuschauen, wäre Ihr Kind gerade zwei Jahre alt gewesen, wenn Sie möglicherweise bereits in die ewigen Jagdgründe eingegangen wären. Es war also ein wichtiges Erfolgskriterium, dass Frauen ihre Bereitschaft zur Reproduktion sehr früh zeigten. Man kann so weit gehen zu sagen: Sexy Outfits und Make-up für junge Mädels sind nicht allein Erfindung von Douglas und Victoria’s Secret.

Dass Eltern dieses Gebaren ein mulmiges Gefühl bereitet, liegt an dem Wissen um die große Verantwortung, die nach erfolgreicher Reproduktion vor allem auf der Reproduzentin liegt.

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FLIRTFAKTOR 0 ODER 10: Je nachdem ob Sie Vater beziehungsweise Mutter einer adoleszenten Tochter sind oder selbst adoleszenter Reproduktionsaspirant.

UND UMGEKEHRT? Auch Männer zeigen die Bereitschaft zur Fort pflanzung sehr früh. Es war im Laufe der Evolution immer notwendig, sich damit nicht zu lange Zeit zu lassen. Deswegen wollen auch Jungs ab der Pubertät schon so richtig männlich wirken.

Zwar bekommen wir die Kinder heute deutlich später als noch vor wenigen Generationen, aber der Trieb, sich fürs andere Geschlecht zu interessieren, ist nach wie vor ab der Geschlechtsreife vorhanden. Dass wir heute bis zweiunddreißig bei Mama wohnen und dann erst damit beginnen, uns Gedanken zu machen, ob wir nicht doch einen Beitrag zum Rentensystem leisten wollen, hat auch mit der gestiegenen Lebenserwartung zu tun. Wir können mit fünfunddreißig und mehr Jahren unser erstes Kind bekommen und haben noch genug Zeit, um es großzuziehen. Allerdings ist es ein ziemlicher Flirthemmer, wenn der Mann beim ersten Date als Wohnort das Kinderzimmer bei Mama nennt.

FRAUEN MACHEN SICH JÜNGER

Häh, wie jetzt? Spinnt er doch, der Verra?

Die Antwort ist im Prinzip die gleiche wie oben, nur eben andersherum. Diesmal geht es darum, der Umwelt zu zeigen: Schaut her, ich bin noch nicht zu alt, um mich fortzupflanzen! Darum finden Sie im Kosmetikköfferchen einer 22-Jährigen noch wenige Antifaltencremes. Bei vielen Frauen ab 40 geht das jährliche Reisebudget aber fürs Übergepäck drauf. Und zwar nicht wegen der Wanderschuhe … Nähert sich die Frau jenem Alter, in dem die Fortpflanzung auf natürliche Weise nicht mehr möglich ist, versucht sie sich optisch in das reproduktionsfähige Alter zurückzuversetzen. Das Thema wird so aktuell, dass jeder Kaffeeklatsch irgendwann in einer Oil-of-Olaz-Selbsthilfegruppe endet. Faltencremes, Haarfärbemittel, Spandexunterwäsche bis hin zu chirurgischen Maßnahmen werden hier in Gruppenarbeiten jahrein, jahraus rauf und runter dekliniert. Fran Fine aus der Sitcom »Die Nanny« bezeichnet ihr Alter als: »29. Immer 29.« Und spielt sich damit statistisch exakt in das Alter, in dem viele Frauen Kinder bekommen. Sie trimmt auch ihr Äußeres auf dieses Alter. Genau darauf fußt der Humor und der Erfolg dieser Serie und trifft ins Schwarze bei der Zielgruppe der Sendung.

Dabei gewinnen gerade Frauen ab 40 oft an Selbstbewusstsein, setzen ihre beruflichen Wünsche um, die sie lange zurückgestellt haben, haben Zeit für sich selbst. Auf rationaler Ebene wäre dieses Alter also eigentlich ein sehr erstrebenswertes. Allerdings agieren wir nun mal meist weniger rational als instinktgetrieben. Und die Evolution hat uns eben eine zentrale Aufgabe mitgegeben: Wir müssen für die Reproduktion unseres Genoms sorgen. Zwar geht es den wenigsten Frauen ab vierzig noch darum, sich fortzupflanzen, aber Attraktivität und Fruchtbarkeit hängen beim Menschen nun mal eng zusammen. Deswegen trachten viele Frauen ein Leben lang danach, sich in das dazu fähige Alter zu versetzen, auch wenn sie das natürlich nur optisch tun können.