HipHop in Deutschland: Analyse einer Jugendkultur aus pädagogischer Perspektive - André Peschke - E-Book

HipHop in Deutschland: Analyse einer Jugendkultur aus pädagogischer Perspektive E-Book

André Peschke

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Beschreibung

Die vorliegende Studie widmet sich in ausführlicher und umfassender Form dem Phänomen der HipHop-Kultur als größte Jugendkultur der Neuzeit. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Situation in Deutschland und auf eine pädagogische Sichtweise gelegt, so dass die Informationen eine Relevanz für den Umgang mit HipHop-affinen Jugendgruppen z.B. in Jugendzentren, Ferienfreizeiten, Stadtteilworkshops, Jugendveranstaltungen, o.ä. haben. Um dem Thema und seiner Aufarbeitung in wissenschaftlicher Hinsicht gerecht zu werden, wird sich dem Kern von HipHop als Jugendkultur schrittweise genähert, wobei zunächst die Phänomene "Jugend" und "Kultur" historisch und entwicklungstheoretisch, sowie in ihren gegenwärtigen Formen betrachtet werden. Nach der Zusammenführung dieser beiden Begriffe zu "Jugendkultur" wird ein genauer Überblick über alle jugendkulturellen Ausformungen in Deutschland seit Bestehen dieser Form der Vergesellschaftung gegeben, um schließlich auf aktuelle jugendkulturelle Merkmale einzugehen. Von diesen wird im weiteren Verlauf des Buches die Jugendkultur des HipHop und deren verschiedenen Elemente Rap, DJing, Breakdance und Graffiti ausführlich in ihrer jungen Geschichte und in ihren Merkmalen beschrieben. Aufgrund der medial starken Überpräsenz des Elementes des Rap-Sprechgesangs wird dieses einer eingehenderen Betrachtung unterzogen, bevor der Verlauf der globalen Ausdehnung der HipHop-Kultur nachvollzogen wird. Ebenso umfassend werden im Anschluss die Einführung und Ausbreitung dieser Jugendkultur in Deutschland und die Gründe für ihren hier verorteten, medialen Boom seit dem Jahrtausendwechsel beschrieben. Um die Grenze zwischen Theorie und Praxis zu minimieren, werden außerdem drei für den Siegeszug von HipHop in Deutschland mitverantwortliche Rapsongs in ihren Texten exemplarisch analysiert und in ihren Aussagen allgemeinverständlich dargelegt. Schließlich werden auf Grund des erarbeiteten Hintergrundwissens pädagogische Überlegungen angestellt, die sich vor allem in Form eines kritischen Blicks auf Aussagen und Einstellungen bestimmter Rapgenres, aber auch in identitätsstiftenden Angeboten von HipHop und in Möglichkeiten direkter Einbindung in sozialpädagogische Arbeit niederschlagen. Als unverzichtbar angesehene Szenebegriffe wurden in die Ausarbeitungen einbezogen und in ihrer Bedeutung in einem Glossar erläutert.

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André PeschkeHipHop in Deutschland: Analyse einer Jugendkultur aus pädagogischer Perspektive
ISBN: 978-3-8428-1636-7 Herstellung: Diplomica® Verlag GmbH, Hamburg, 2010 Covermotiv: 106313 / photocase.com
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtes.
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Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und der Verlag, die Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Inhaltsverzeichnis

1 – Einleitung

2 – Jugendkulturen in Deutschland

2.1. Was ist "Jugend"?

2.2. Kultur als bestimmte Lebensweise

2.3. Die Begriffe "Jugendkultur", "Subkultur" und "Szene"

2.4. Die Geschichte der Jugendkulturen in Deutschland

2.5. Aktuelle jugendkulturelle Merkmale

3 – Die HipHop-Jugendkultur

3.1. Entstehung von HipHop und seine Elemente

3.2. Rap und seine Stilformen als Aushängeschild der Kultur

3.3. Performativität als Markenzeichen von HipHop

4 - HipHop in Deutschland

4.1. Die Ausbreitung der amerikanischen Jugendkultur in Deutschland

4.2. Old-School vs. New-School – kulturelle Neukontextualisierung von HipHop in Deutschland

4.3. Breite Aufmerksamkeit seit Aggro Berlin und Gangster-Rap

4.4. Songtextanalyse der Berliner Rapper Bushido, Sido und Kool Savas

5 – Pädagogische Überlegungen zur HipHop-Jugendkultur

5.1. Kritischer Blick auf Aussagen und Einstellungen von Gangster- und Porno-Rap

5.2. HipHop als Identitätsangebot und sozialer Rückhalt für benachteiligte Jugendliche

5.3. Grundlagen und Möglichkeiten für die Arbeit mit jugendlichen HipHoppern

Glossar der Szenebegriffe

Literaturverzeichnis

1 – Einleitung.
Die vorliegende Studie widmet sich einer eingehenden Analyse der Jugendkultur des HipHop.1 Da diese, wie im Verlauf der Untersuchungen dargelegt werden wird, die aktuell größte jugendkulturelle Strömung der Neuzeit darstellt, ist die Auseinandersetzung mit den vielfältigen Ausdrucks- und Erscheinungsformen dieses Phänomens, sowie mit seinen Hintergründen und den mit HipHop verknüpften Chancen und Gefährdungspotentialen aus pädagogischer Sicht ein durchaus relevantes Thema. Eine Eingrenzung der Detailausführungen auf die Bundesrepublik Deutschland ist dabei aus Gründen des pädagogischen Blicks des Buches sinnvoll, der sich auf die nationalen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen bezieht.
Bevor auf das relativ junge Phänomen "HipHop" eingegangen wird, soll zunächst die diesbezüglich vorausgegangene Entwicklung der Jugendkulturen in Deutschland betrachtet werden. So wird in Kapitel 2.1. zunächst der Begriff "Jugend" und seine Entstehung und Definitionsumfang untersucht, sowie aktuelle Tendenzen, von denen Jugend heute beeinflusst wird. Auch die wichtigen Funktionen, welche die Jugendphase im Leben eines Menschen hat, werden eingehend betrachtet und mit den herrschenden Verhältnissen in Relation gesetzt. Anschließend wird der Begriff "Kultur" in seiner Bedeutung einer bestimmten Lebensweise genauer beleuchtet, um "Jugend" und "Kultur" in Kapitel 2.3. schließlich miteinander zu verbinden. Nachdem so der Begriff der "Jugendkultur" eingeführt wurde, wird auch seine Geschichte in Form der Entwicklung der ersten Jugendkulturen bis in die Neuzeit behandelt, bevor das zweite Kapitel im Abschnitt 2.5. mit einer genaueren Darstellung aktueller jugendkultureller Merkmale schließt.
Die Wurzeln von HipHop als in New York entstandene Kulturform und die verschiedenen Inhalte, die unter diesem Oberbegriff vereint sind, werden zu Beginn des dritten Kapitels dargelegt. Die Rapmusik als diejenige HipHop-Kulturform, die sowohl am meisten Aufmerksamkeit auf sich zieht, als auch kommerziell die erfolgreichste Form von HipHop darstellt, wird mit ihren verschiedenen Subgenres im Abschnitt 3.2. noch einmal genauer betrachtet. Anschließend wird die HipHop-typische Eigenschaft der Präsentation mit ihren, für die Jugendkultur charakteristischen Ausformungen, analysiert, bevor das Kapitel 3.4. auf den Verlauf der weltweiten Ausdehnung von HipHop eingeht.
Nach den gewonnenen Erkenntnissen der vorausgegangenen Abschnitte beschäftigt sich das vierte Kapitel speziell mit HipHop in Deutschland. Zunächst wird hier nachvollzogen, wie sich die Jugendkultur sowohl unter den Bedingungen des geteilten und des später wiedervereinigten Deutschlands etabliert hat, um schließlich in ihrer aktuellen Form als größte jugendkulturelle Strömung präsent zu sein. Auf den in diesem Verlauf eingetretenen Generationskonflikt innerhalb der HipHop-Kultur wird anschließend ebenso eingegangen wie auf den großen, und aus pädagogischer Sicht als teilweise bedenklich eingestuften Erfolg von Gangster-Rap, der im Kapitel 4.3. stellvertretend am Beispiel der einflussreichen Berliner Musikvermarktungsfirma "Aggro Berlin" untersucht wird. Aus Gründen einer besseren Verdeutlichung der auf die Jugend einwirkenden Inhalte der momentan sehr erfolgreichen Gangster-Rapmusik, die das Bild von HipHop aufgrund des diesbezüglich bestehenden medialen Fokus deutlich prägen, wird im Abschnitt 4.4. exemplarisch je ein Textauszug aus besonders bekannten Songs der drei kommerziell erfolgreichsten deutschen Rapmusiker vorgestellt.
Nachdem durch die vorangegangenen Ausführungen ein umfassendes Bild der deutschen HipHop-Jugendkultur dargestellt wurde, werden im fünften Kapitel schließlich diesbezüglich relevante pädagogische Überlegungen angestellt. An dieser Stelle soll zunächst ein kritischer Blick auf die Gefährdungspotentiale der zuvor näher untersuchten, sehr erfolgreichen Formen des Gangster- und Porno-Rap gerichtet werden. Die unter pädagogischen Gesichtspunkten positiven Aspekte von HipHop werden hingegen in Kapitel 5.2. genauer beleuchtet, bevor die Untersuchung mit einer Abhandlung über HipHop-relevante, sozialpädagogische Grundlagen für die Arbeit mit Jugendlichen, die sich der Jugendkultur zugehörig fühlen, schließt.
Bezüglich der Quellen und Textbelege der Ausarbeitungen wurden neben einer umfangreichen wissenschaftlichen Literatur teilweise auch langjährig existente und hochauflagige Szenemagazine, sowie Veröffentlichungen auf etablierten und anerkannten Internetseiten mit einbezogen. Dies zum einen, um im Fall von seriösen Szenemedien eine möglichst geringe Distanz zu den tatsächlichen Gegebenheiten herzustellen, zum anderen aus dem Grund, dass wissenschaftliche Literatur zum Thema HipHop zwar mittlerweile zunehmend auch von angesehenen und etablierten wissenschaftlichen Autoren verfasst wird, die aktuellsten Strömungen aber teilweise noch nicht von ihr erschlossen wurden.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die zusätzliche Formulierung der weiblichen Form verzichtet. Obwohl im Verlauf der Studie deutlich werden wird, dass die HipHop-Kultur bis heute schon immer stark männlich dominiert war, sind dennoch auch in den szenespezifischen Abschnitten immer beide Geschlechtsbezeichnungen gemeint. Die männliche Form schließt dabei die weibliche Form mit ein.
2 – Jugendkulturen in Deutschland.
>>Der Kulturentwicklung des einzelnen Menschen kommt entgegen, (...) daß[sic] es ihm angelegt ist. Der Mensch ist nicht passiv, sondern ein eigenständiges, schöpferisches Wesen. Wäre er dies nicht, dann gäbe es auch keineKultur<< (FEND 2001, S. 60).
Dieses Kapital soll Aufschluss geben über kulturelle Erscheinungsformen im Lebensalter der Jugend in Deutschland. Was aber genau ist Jugend und wie hat sie sich im Laufe der Zeit verändert? Wie kann der Begriff der Kultur umrissen werden und welche aktuellen Erscheinungsformen hat die Verbindung von Jugend und Kultur hervor gebracht?
Nach dieser Annäherung an den Jugend- und den Kulturbegriff wird zunächst eine Ausdifferenzierung der verschiedenen in der Literatur gängigen Herangehensweisen der Verbindung dieser beiden Begriffe vorgenommen. Anschließend wird die deutsche Geschichte der Jugendkulturen untersucht, um vor diesem Hintergrund letztlich auf die heutigen Verhältnisse mit ihren aktuellen jugendkulturellen Merkmalen einzugehen.
2.1. Was ist "Jugend"?
"Jugend" ist ein Begriff, der aufgrund seiner vielfältigen Formen trotz seiner relativ jungen Geschichte nur schwer zu fassen ist. Durch die Betrachtung der geschichtlichen Entwicklung des Jugendbegriffs wird sich seiner heutigen Bedeutung genährt, um danach genauer auf die aktuell damit bezeichnete Zeitspanne einzugehen. Die Situation der heutigen Jugend mit ihrer zahlenmäßig rückläufigen Tendenz im Kontext mit Modernisierungserscheinungen wird anschließend genauer betrachtet, um diese letztlich mit den Entwicklungsaufgaben des Jugendalters in Beziehung zu setzen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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