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Raus aus der Reiz-Überflutung! Zu laut, zu hektisch, zu konfus: Wer hochsensibel ist, dem wird es schnell zu viel. Dieser Ratgeber hilft Ihnen aus der Reiz-Überflutung – mit ganz praktischen Lösungen für berufliche und private Stress-Situationen. Egal, ob Sie sich vor bestimmten Reiz-Überflutungen schützen möchten oder bereits mittendrin stecken: Die Autorin zeigt mit viel Erfahrung und Humor geeignete Auswege. Der perfekte Ratgeber für alle Hochsensiblen, die gelassener durch den Tag navigieren möchten.
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Seitenzahl: 227
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Schön, dass Sie hier sind
Echt reizend
Einige Beispiele für Reiz-Situationen
test: Reiz-Faktoren – Was uns alles stimuliert
Was ist denn das – hochsensibel?
Eine typische hochsensible Reiz-Reaktion
Wie kann man beurteilen, ob man hochsensibel ist?
Ist hohe Sensibilität angeboren oder kann sich das auch entwickeln?
Was ist bei Hochsensiblen anders als bei Nicht-Hochsensiblen?
Warum liest man so oft, dass man als Hochsensibler so schnell „reiz-überflutet“ wird?
Wo ist der Unterschied zwischen Introversion und Hochsensibilität?
Was ist das Gute daran, wenn man hochsensibel ist?
Ist das nur eine Modeerscheinung – oder wie valide ist das Phänomen der Hochsensibilität?
Handwerkszeug zur bekömmlichen Tagesgestaltung
Gut in den Tag starten
Wie man vorbeugt – Prophylaxe
Sanftes Licht zum Wachwerden
Snoozen
Räkeln und Gähnen
Positiver Gedankenstart
Mit der Faust in die Luft greifen
Frische Luft am Fenster
Genussvoll Duschen (auch kalt)
Warme Begrüßung für den Magen
Frühstück als gutes Fundament
In den Tag tanzen
Körper abklopfen
In den Himmel blicken
Flottes Gehen und Treppen steigen
Wenn man mittendrin ist – der Notfall-Plan
Innehalten
Pufferzeit gewinnen
Wasser trinken
Katzenwäsche praktizieren
Styling Quickies nutzen
Bewährte Kleidung auswählen
Heißgetränk to go
Snack to go
Fazit
Ohne Reiz-Überflutung durch den Tag kommen
Wie man vorbeugt – Prophylaxe
Vorabend-Check
Mini-Max-Planung
Multitasking vermeiden
Multitasking und Perfektionismus
Pause machen, bevor man sie braucht
Gleichartige Aufgaben bündeln
Abwechslung pflegen
Wenn man mittendrin ist – der Notfall-Plan
Mini-Max: soviel wie nötig – so wenig wie möglich
Leichte Aufgaben bevorzugen
Termine absagen
Nickerchen einbauen
Koffein in der Aufstiegs-Phase nutzen
Tageslicht nutzen
Viel trinken
Abklopfen
Schüttelübung
Kopfharke nutzen
Gut in den Feierabend und in die Nacht hinein gleiten
Wie man vorbeugt – Prophylaxe
Feierabend-Rituale und „Ich-Zeit“ etablieren
Achtsam die Hände waschen
Den Tag abschütteln
Kleidung wechseln
Eincremend entreizen
Kinder und Haustiere mit einbinden
Überblick auf den nächsten Tag verschaffen
Online-Zeit begrenzen
Das richtige Licht nutzen
Bettfein machen
Kleine Absacker praktizieren
Wenn man mittendrin ist – der Notfall-Plan
Üben – üben – üben
Unterstützer gewinnen
Paradoxe Intervention
Bettzeit bestimmen
Den Bann der Medien unterbrechen
30-Tage-Projekt
Reiz-Imprägnierung am Arbeitsplatz
Wie man vorbeugt – Prophylaxe
Der bekömmliche Arbeitsplatz
Die ideale Arbeitszeit
Freundliche Helfer für Mehrpersonen-Büros
Der Zwischenbescheid
Arbeiten in Zeit-Häppchen
Vor anderen reden oder präsentieren müssen
Plauderzwänge minimieren
(Präsenz-)Arbeitszeit reduzieren
Wenn man mittendrin ist – der Notfallplan
Rückzugsorte aufsuchen
Augenentspannung
Stimulationsquelle Telefon
Meetings überstehen
Ja-Puffer einbauen
Nachsichtig mit sich sein
Den Groll zerreißen
Überstimulierende E-Mail-Fluten eindämmen
Selbstfürsorge – Nicht nur im Home-Office
Die Sache mit der Selbstorganisation
Wie man vorbeugt – Prophylaxe
Alle Aufgaben an einem Ort sammeln (Basisliste)
Leitfragen für die Tagesplanung
Papier oder Elektronik?
Etwas Hübsches anziehen
Gestaltung der Arbeitsumgebung
Unterbrechungen vermeiden
Professionelles Arbeitsgerät nutzen
Set-up-Plätze einrichten
Zu Papier bringen und Visualisieren
Mini-Pausen machen
Not-To-do-Liste machen und beherzigen
Mit Handlungszielen arbeiten
Wenn man mittendrin ist – der Notfallplan
Wieso – weshalb – warum?
Das Fokus-Modell anwenden
Die Eieruhr
Zu Lieblingsmusik tanzen oder hüpfen
Ort wechseln
Ordnung schaffen
Ein Nickerchen machen
Lavendel schnuppern
Herzhaft gähnen
Zwei Minuten nichts tuend online sein
Freundschaft und Bekanntschaft – Hege, Pflege und Dosierung
Wie man vorbeugt – Prophylaxe
Tagesplanung
Autonom bleiben
Belastungsgrenzen ausloten
Rückzugsort schaffen
Nahestehende einweihen
Erwartungen drosseln
Soziale Medien und E-Mail nutzen
Wenn man mittendrin ist – der Notfallplan
Mittendrin und trotzdem bei mir sein
Gehen oder bleiben?
Die passende Verabschiedung
(Selbst-)Fürsorge in der Partnerschaft
Wie man vorbeugt – Prophylaxe
Nähe und Distanzbedürfnisse klären
Rückzugsorte schaffen
Getrennt wohnen
Unkonventionelle Wohnkonzepte testen
Kinder erziehen
Getrennt schlafen
Auf Stärken konzentrieren
Distanz zu den Macken des anderen gewinnen
Freizeitplanung
Urlaubsplanung
Sich ergänzen
Gewohnheiten und Vorlieben pflegen
Den Alltag vereinfachen
Wenn man mittendrin ist – der Notfallplan
Streitigkeiten vermeiden
Konflikte „gewaltfrei“ lösen
Negative Stimmungen ansprechen
Netzwerken und Small Talken
Die Small-Talk-Aversion. Woher kommt sie eigentlich?
Kurzzeit- versus Langzeitgedächtnis
Ablauf eines klassischen Small Talks
Erste Phase: Die Eröffnung
Zweite Phase: Gespräch in Gang halten
Dritte Phase: Die Übergangsphase
Vierte Phase: Die Abschlussphase
Faktoren für den Erfolg
Sympathische Gesprächspartner aussuchen
Spielerisch netzwerken
Rechtzeitig da sein
Das Ziel definieren
Essen und Trinken bedenken
Wohlfühlkleidung tragen
Wenn man mittendrin ist – der Notfall-Plan
Flucht aufs stille Örtchen
Eine Entscheidung treffen und Konsequenzen ziehen
Netzwerken in sozialen Medien
Aufregung bei Arztbesuchen in den Griff bekommen
Wie man vorbeugt – Prophylaxe
Vorbereitung
Was ist mein Ziel?
Notizen machen
Wichtige Eckdaten parat haben
Dokumente mitnehmen
Lebensumstände berücksichtigen
Resümee ziehen
Symptom-Tagebuch führen
Unzufriedenheit thematisieren
Zweite Meinung einholen
Sich begleiten lassen
Ausziehfreundlich anziehen
Ideen zur Ablenkung
Wenn man mittendrin ist – der Notfall-Plan
Wartezeit erfragen
Mit den Zehen wackeln
Finger kneten
Aufrecht sitzen
Tiefes Atmen
Wartezimmerzeitschriften meiden
Schriftlicher Gedanken-Großputz
Positive Affirmationen
Fester Blick
Stärkende Gedanken
Überstimulierende Alltagssituationen
Ungute Überstimulation durch News – und was wir dagegen tun können
Warum Sie beim Surfen nicht jeden Hyperlink anklicken sollten
Praktische Helferlein
Die HSP-Skala – Sind Sie hochsensibel?
Wie man anderen Hochsensibilität erklären kann
Der Bienenstock
Der Knautschball
Die Kartoffelernte
Das Fischernetz
Wie andere Menschen auf hochsensible Personen reagieren
Der Skeptiker
Der Gleichgesinnte
Der Gefrustete
Der Unbedarfte
Der Wissenschaftler
Der Spirituelle
Der Hobbypsychologe
Die harte Nuss
Schöne Dinge tun und Energie tanken
Der Ressourcen-Pool
One-Minute-Meditation (Basisminute)
Freundliche Stärke
Die aufmunternde Notiz
Spieglein an der Wand
Vertikale Bewegungen
Optische Ruhe
Aufladestellung
Kaltes Wasser
Zeitreise
Sich etwas von der Seele schreiben
Das Fokus-Modell
Wortkosmetik
Wohlfühlwörter auf der Zunge zergehen lassen
Lernen, vor einer Entscheidung gut auf sich zu hören
Ideen-Inventur
Wie Sie herausfinden, ob Sie eine Idee wirklich umsetzen möchten
Inventur für Ihre Idee
Kurzer Selbst-Check: mein Umgang mit der Reiz-Überflutung
Dankesgrüße
Über die Autorin
Vertiefung
Weiterführende Literatur
Zum Weiterklicken
Weiterführende Artikel
Als mir ein Freund Folgendes auf meine Facebook-Pinnwand klebte, musste ich grinsen:
Gar nichts erlebt. Auch schön.
Mozart, Tagebuch vom 13. Juli 1770!
Es ist ein Zitat des humoristischen Schriftstellers Eugen Egner aus den fiktiven Tagebüchern Mozarts. Dabei hätte es glatt aus meinen Tagebüchern stammen können. Aber andererseits auch wieder nicht. Denn ich erlebte in meinem bisherigen Leben so viel und war dadurch manchmal derartig überreizt, dass ich mich gefreut hätte, wenn ich mal längere Zeit nichts erlebt hätte.
Sie kennen das vielleicht: Täglich bekommt man es mit so vielen Informationen zu tun, von denen die meisten in der Alltagshetze oft einfach an einem vorbeirauschen. Nicht so bei mir. In mich rauschten die Informationen bis vor ca. 6 Jahren meist ungefiltert hinein: Kiloweise Stimulanz pro Sekunde, die nicht unbedingt die Saiten in mir zum Klingen brachte, die man als charmant, einfühlsam und geduldig bezeichnen kann.
Da gab es akustisches Ungemach aus dem Autoradio, quietschende Reifen auf dem Kopfsteinpflaster in meiner Straße oder die unbarmherzige Geräuschkulisse eines Durchgangsbüros.
Oft kämpfte ich mich durch optischen Schlamassel überbordender Webseiten, durch volle und lieblos eingeräumte Supermarktregale oder durch absatzfreie – und demzufolge schwer lesbare – Druck-Erzeugnisse.
Ich quälte mich mit zermürbenden Entscheidungsfindungen (Selbstständigkeit ja/nein?), mit zu vielen selbst auferlegten To-dos, gepaart mit den mahnenden Worten des inneren Kritikers in meinem Kopf. Alles wetteiferte um die Gunst meiner Sinne.
Mein Aufmerksamkeitsbudget war schnell erschöpft – und mein Organismus gleich mit.
Ich weiß noch, wie ich mich einem Bekannten gegenüber als Schneeball bezeichnete, der jeden Eiskristall mitnimmt – wie bei Tom und Jerry, wo ein Schneeball den Berg runterrollt und todsicher zur Lawine wird. Dementsprechend hörte ich mich ständig sagen „Och nö, heute nicht, ich hätte gerne heute Abend meine Ruhe.“
Damals war mir noch überhaupt nicht klar, dass ich ausgeprägt hochsensibel bin. Ich hatte von dem Phänomen noch nicht einmal gehört, bis mich ein netter Kollege darauf ansprach – und ich endlich beginnen konnte, meinen Alltag und meinen Broterwerb darauf auszurichten.
Inzwischen sorge ich viel besser für mich, habe jede Menge hilfreiche Dinge gelesen, gehört, geübt, verworfen und das Beste davon in meinen Alltag integriert. Mittlerweile freue ich mich sogar über meine „Wahrnehmungsbegabung“, die, gepaart mit einer guten Selbstfürsorge, sogar ein großer Schatz ist. Einen großen Teil dessen möchte ich nun gerne an Sie weitergeben.
Darum soll es in diesem Buch gehen:
• Was ist das eigentlich – hochsensibel?
• Welche Arten von Reizen machen mir zu schaffen?
• Wie kann ich der Überstimulation vorbeugen? Und wie kann ich mir wieder heraushelfen, wenn ich mittendrin bin in der Reiz-Überflutung?
• Wie kann ich mit einfachen oder spielerischen Methoden für einen ausgeglichenen Reiz-Haushalt sorgen?
• Wie schaffe ich mir einen angenehm stimulierenden und somit geglückten Alltag?
Mehrere Dinge möchte ich diesem Buch voranschicken:
• Sie müssen sich hier nicht durch bergeweise Theorie quälen, keine komplizierten Dinge lernen oder erst ein mühsames Programm durchlaufen, um Ihren Reiz-Haushalt auszugleichen.
• Ich werde nicht in aller Ausführlichkeit darlegen, wie Hochsensibilität entsteht und welche wissenschaftlichen Beweise es dafür gibt. Dies haben schon viele andere Autoren mit großer Sachkunde getan.
• Sie können nach Herzenslust zu den interessanten Stellen mit lebenspraktischen Tipps hopsen, dürfen gerne interessengeleitet lesen und sollten keine Scheu haben, ins Buch zu schreiben oder zu malen. Ratgeber und Veränderungsprozesse müssen nicht immer „erlitten“ werden – sie dürfen auch spielerisch sein und Spaß machen!
• Denken Sie an ein schönes großes Buffet: Fühlen Sie sich eingeladen, das zu probieren, was Ihnen schmackhaft erscheint und bekommt. Sie dürfen links liegen lassen, was Ihnen nicht mundet. Alle Häppchen lassen sich auch kombinieren und durcheinander mischen. Und ganz wichtig: Sie sollen nicht das gesamte Buffet leer essen, denn dann wird das nichts mit der Bekömmlichkeit und reizarmem Stoffwechsel.
• Wenn Sie dann noch Lust haben, können Sie sich auf meiner Homepage ergänzende Formulare zum Ausdrucken und Üben herunterladen.
•Wichtiger Hinweis: Es ist wirklich sinnvoll, maximal zwei Themen gleichzeitig zu bearbeiten und zu üben, wenn Sie aktiv etwas verändern wollen. Ein Zuviel endet oft in der Überforderung, und Sie bringen sich um den Genuss einer nachhaltigen Veränderung.
Sehen Sie das Buch einfach als Ihren kleinen Langzeitbegleiter – es bleibt Ihnen genug Zeit, nach und nach das auszuprobieren, was wirklich zu Ihnen passt.
Eine von Erkenntnis gekrönte Lektüre wünscht Ihnen
Sabine DinkelHochsensibler und multipassionierter Business [email protected]
Das vegetative Nervensystem hochsensibler Menschen lässt sich leicht irritieren. Vermeintliche Kleinigkeiten, die Normalsensible völlig kalt lassen, können Hochsensible schnell aus dem Gleichgewicht bringen. Im Alltag geraten diese immer wieder in Situationen, die sie grantig und missmutig werden lassen. Ihre Reaktionen stoßen logischerweise nicht immer auf Begeisterung und Verständnis.
Ganz gleich, wie man es dreht und wendet: Jeder Mensch kennt gewisse Reiz-Faktoren, die ihm die Stimmung verhageln. Da Hochsensible eben besonders empfindlich auf Reize reagieren, erhöhen sich für sie die Aussichten, von vermeintlich harmlosen Dingen genervt zu sein. Welche das sein können, schauen wir uns in diesem Kapitel genauer an.
Die folgenden beiden Dialoge sind weit weniger aus der Luft gegriffen, als manch einer glauben mag.
Dialog 1:
„Hast du etwa Fischstäbchen gebraten, als ich weg war?“
„Nein.“
„Ich rieche es doch ganz deutlich!“
„Na gut, Freitag, kurz, nachdem du losgefahren bist. Das ist aber jetzt drei Tage her, das kannst du doch gar nicht mehr riechen. Ich habe die ganze Zeit gelüftet!“
„Und ob ich das riechen kann, alles stinkt!“
„Du stellst dich vielleicht an!“
„Du weißt genau, dass ich den Geruch nicht ausstehen kann!“
„Du warst doch drei Tage nicht da. Wenigstens dann möchten wir mal Fischstäbchen essen können!“
„Wozu hab ich dir eine Kochplatte unter das Vordach gestellt?“
Dialog 2:
„Kannst du den Apfel nicht leiser essen?“
„Wie soll ich das denn machen?“
„Du kaust so laut!“
„Aber ich hab doch den Mund zu!“
„Ja, aber das hallt so, wenn du kaust.“
„Du spinnst, soll ich den Apfel lutschen?“
„Das wäre eine Option.“
Willkommen in meiner Welt als Kind hochsensibler Eltern!
Dialoge dieser Art gab es regelmäßig: Immer, wenn meine Mutter (heimlich) ihrem Appetit auf Fischstäbchen nachgab und immer, wenn mein Vater in ihrem Beisein einen Apfel verspeiste. Fisch im Haus zu braten, war praktisch tabu. Da mein Vater jeden Tag einen Apfel aß, sah sich meine Mutter deutlich benachteiligt. Ich gebe es zu: Das klingt ziemlich verschroben. Und irgendwie ist es das ja auch. Damals hielt ich meine Eltern jedenfalls für schrullig.
Mir ist erst rückblickend klar geworden, warum meine Mutter so geräusch- und mein Vater so geruchsempfindlich war. Sie waren hochsensibel. Und nebenbei auch ziemlich introvertiert. Aber das mit den Äpfeln und den Fischstäbchen war natürlich nicht alles.
Beide waren äußerst schnell überstimuliert und hatten ihre speziellen Reiz-Auslöser, die sie zur Weißglut brachten:
•Ihre Tochter: Ich war angeblich erst ein Schrei-Baby und später ein Wildfang, der beim Kinderarzt um den Lesetisch rannte und sämtliche Kinder zum Mitmachen animierte.
•Andere Menschen: Meine Eltern mieden Menschenansammlungen und pfiffen auf Geselligkeit.
•Arbeiten im Team: Mein Vater hat sich früh als Tischlermeister und Restaurator selbstständig gemacht, weil ihm seine Kollegen auf den Keks gingen.
•Zu viele Gegenstände: Kurioserweise waren beide Sammler von schönen alten Dingen, was es nicht einfacher machte.
Weitere zahlreiche überstimulierende Faktoren kamen zusammen. Irgendwann sind sie schließlich aus der Stadt aufs Land geflüchtet, weil sie sich in einer reizarmen Umgebung einfach viel wohler fühlten.
Die genannten Situationen klingen vergleichsweise harmlos. Es gibt ja ganz andere Umstände, in denen es Hochsensible mit rasant ansteigender Stimulanz zu tun bekommen.
• In öffentlichen Verkehrsmitteln
• In eng getakteten Terminen
• In Jobs mit viel Publikumsverkehr
• In großen Einkaufszentren
• Auf mehrtägigen Städtereisen
• Auf pompösen Firmen- oder Familienfeiern
• Im Trubel eines Vergnügungsparks
• Auf quirligen Volksfesten
• Auf lauten und wilden Partys
Meist sind es Anlässe, bei denen sich viele Menschen tummeln, wo es geräuschvoll und hektisch zugeht oder viel Neues auf die Sinneskanäle einströmt. Hochsensiblen wird eben schnell etwas zu viel. Wenn sie überstimuliert sind, sendet ihr Körper bald Warnsignale. Sie merken, dass sie sich nicht mehr gut konzentrieren können und dass sie starke Rückzugs-Tendenzen bekommen.
Humor ist der Knopf, der verhindert, daß einem der Kragen platzt.
Joachim Ringelnatz
Sie bezeichnen das selbst dann oft als „overloaded“ oder „voll wie ein Schwamm“ sein. In HSP-Foren („HSP“ steht für „Highly Sensitive Person“) habe ich auch solche Begriffe wie „Hirnschwurbel“ und „Gehirnpunk“ gefunden. Ich selber spreche gerne von „Synapsenbritzeln“ bis hin zum „Synapsenkoller“. Im Allgemeinen finde ich es gut, dem Phänomen mit ein bisschen Humor und Selbstironie zu begegnen.
Da sich Humor vor allem aus den Missgeschicken anderer speist, dürfte die Selbstironie entscheidend dazu beitragen, dass wir uns selbst aufwerten und damit unliebsame oder bedrohliche Situationen beherrschbarer machen. Noch dazu gewinnen wir durch selbstfreundlichen Humor einen gewissen Abstand, was auch sehr wohltuend sein kann.
Normalsensible sind in reiz-intensiven Situationen auch irgendwann am Limit, aber nicht in diesem Maße und nicht so schnell. Sie erholen sich rascher und erreichen bald wieder ihren als normal oder gut empfundenen Zustand, während der Hochsensible im besten Fall noch an der Energiezapfsäule hängt.
Daher empfiehlt es sich, für einen guten Reiz-Haushalt zu sorgen und individuelle Strategien gegen die Überstimulation parat zu haben.
Hochsensible haben andere Stimulationsgrenzen als Normalsensible
Je besser Sie wissen, was genau Sie eigentlich reizt und überstimuliert, desto besser können Sie dem „Synapsenbritzeln“ vorbeugen. Oder sich im Falle eines „Overloads“ wieder beruhigen.
Wenn Sie die nachfolgenden Fragen spontan Ihrem ersten Empfinden nach beantworten, bekommen Sie einen vorläufigen Überblick über die Faktoren, die Sie besonders stark reizen und demzufolge leicht überstimulieren könnten. Sie können sich, mit diesen Fragen im Hinterkopf, eine Zeit lang ganz bewusst im Alltag selbst beobachten, um zu prüfen, welche Stimuli Sie besonders beeinflussen. Auf dieser Basis lassen sich eigene Strategien für einen ausgeglichenen Reiz-Haushalt entwickeln.
Macht mir so gut wie nichts aus
Kann mich an schlechten Tagen irritieren
Bringt mich meistens ziemlich durcheinander
Bringt mich so gut wie immer aus der Fassung
Rund um die Ohren
Wie sehr stören Sie Geräusche, die andere beim Essen erzeugen? (Geräuschintensives Kauen und Knabbern, Rascheln von Popkorn- oder Chips-Tüten)
Wie sehr fühlen Sie sich durch eine hohe Lautstärke beeinträchtigt? (Polizei-Sirenen, Flugzeuglärm, Hupen von Autos, laute Musik, die Sie nicht selbst ausgewählt haben)
Wie sehr leiden Sie unter subtilen Geräuschen? (Brummen von Elektrogeräten, Sirren von Stromleitungen, Verkehrslärm aus der Ferne)
Wie sehr stressen Sie heterogene Geräuschkulissen? (Durcheinander von Stimmen; Gespräche bei Musik; einfahrende Züge und Durchsagen in Bahnhöfen, während Sie sich unterhalten)
Wie sehr bringen Sie gleichförmige, ständig wiederkehrende Geräusche auf die Palme? (Tropfender Wasserhahn; das Auf und Zu von Türen im Zugabteil; Piepen der Scannerkassen)
Wie sehr reagieren Sie auf plötzliche Geräusche mit Erschrecken? (Zuschlagende Türen, plötzlicher Knall, Telefonklingeln)
Rund um Nase und Mund
Wie stark fühlen Sie sich von Gerüchen beeinträchtigt? (Starkes Parfum, Essensgerüche, Körpergerüche)Wie heftig reagieren Sie auf stark gewürzte Speisen? (Scharfes, Salziges)
Wie reagieren Sie auf ungewöhnliche Speisen oder fremde Aromen? (z. B. Galgant, Tongabohnen, Rosenwasser)
Machen Ihnen Zusatzstoffe zu schaffen? (Geschmacksverstärker, Süßstoffe, Farbstoffe)
Wie beeinflusst Koffein Ihr Befinden?
Wie wirkt sich Alkohol auf Ihren Organismus aus?
Wie stark reagieren Sie auf andere Genussmittel? (Schokolade, Tabakwaren)
Wie gut vertragen Sie frei verkäufliche Arzneimittel?
Machen Ihnen verschreibungspflichtige Medikamente zu schaffen? (Nebenwirkungen, Dosierungen)
Rund um die optische Wahrnehmung
Wie sehr beeinflusst Sie optische Unruhe? (Stile, die nicht zueinanderpassen; Farben, die sich beißen;Wimmelbilder; schief hängende Bilder)
Wie sehr wirkt ein ungünstiger Aufbau von Textinformationen auf Sie? (Uneinheitliches Layout von Schriftstücken; fehlende Lesefreundlichkeit; wirrer Aufbau oder diffuse Gliederungen; wenig Absätze)
Wie geht es Ihnen mit überfrachteten Internetauftritten? (Unübersichtliche Menüführung; zu viele weiterführende Links; grelle Farben; Bilderfluten; Pop-ups)
Wie sehr beeinflussen Sie die optischen Umgebungsbedingungen? (Schlechte Lichtverhältnisse; liebloses Ambiente; Unordnung, Schmutz, Durcheinander)
Rund um die Komplexität
Wie leicht bringt Sie die Komplexität einer Aufgabe aus der Fassung? (Unüberschaubare Projekte; Aufgaben mit langem Zeithorizont; viele lose Enden)
Wie leicht fühlen Sie sich durch mehrere parallel ablaufende Aufgaben gestresst? (Stichwort: Multitasking)
Wie stark macht es Ihnen zu schaffen, wenn Sie aus vielen Optionen eine auswählen müssen? (Konfitüre im Supermarkt; Auswahl eines Essens aus der Speisekarte; Ferienhauskatalog)
Wie sehr quälen Sie sich damit, Entscheidungen zu treffen? (Ja oder nein; zu viel Auswahl; zu viele Möglichkeiten)
Wie stark beeinträchtigt Sie Zeitdruck? (Jemand sitzt Ihnen im Nacken; eine Deadline rauscht heran; Termine bestimmen Ihren Arbeitstag)
Wie schnell verlieren Sie sich in der Menge von Informationen? (Im Internet, bei Büchern, in den Social Media)
Rund um taktile Wahrnehmung und Reize von innen
Wie sehr reagieren Sie auf Hunger oder Durst?
Wie empfindlich reagieren Sie auf Schmerzen?
Wie stark reagieren Sie auf Temperatur- und Klimaschwankungen? (Hitze, Kälte, Trockenheit, Zugluft, Luftfeuchtigkeit)
Wie sehr beeinträchtigen Sie unübliche Berührungen der Haut? (Kratzige Stoffe und Nähte, einengende Kleidung oder Etiketten in Kleidungsstücken)
Wie sehr irritiert es Sie, wenn andere mit Ihnen auf Tuchfühlung gehen? (Übertreten der Intimsphäre, Umarmungen, Knuffen und Schieben)
Wie leicht reagieren Sie auf Dinge, die in der Luft liegen? (Pollen, Tierhaare, Dämpfe, Staub)
Wie leicht bekommen Sie Irritationen auf der Haut? (Von Kosmetikprodukten; von Farbstoffen in der Kleidung; von Schmuck)
Rund um das Zwischenmenschliche
Wie leicht bringt es Sie aus der Fassung, wenn Sie im Mittelpunkt stehen? (Einen Vortrag halten; sich im Meeting zu Wort melden; Gastgeber sein)
Wie sehr stresst es Sie, mit anderen im Wettbewerb zu stehen oder sich an anderen messen zu lassen? (Sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext)
Wie sehr fühlen Sie sich durch Stimmungen und Stimmungsänderungen anderer beeinträchtigt?
Wie sehr leiden Sie darunter, wenn Menschen um Sie herum schlecht drauf sind?
Es gibt Menschen, die lieben die laute, pralle Welt. Und es gibt Menschen, denen eben diese laute und pralle Welt zu schaffen macht. Sie bevorzugen das Leise und die feinen Nuancen. Einige von ihnen sind hochsensibel. Und demzufolge schnell „overloaded“.
Für manche Menschen sind äußere Reize wie ein Bach. Sie nehmen sein leichtes Dahinplätschern wahr, empfinden es nicht als störend. Für Hochsensible wird so ein Plätschern nach einer Weile schnell laut und nervig. Der Bach mutiert zu einem Fluss, schwillt zu einem reißenden Strom an. Ist Selbstfürsorge oder ein Rückzug in dem Moment nicht möglich, beginnt es richtig unangenehm zu werden. Der reißende Strom wird zu einem Wasserfall, das Hintergrundrauschen gleicht einem tosenden Sturm.
In solchen Momenten ist die Musik im Radio nur noch Krach, das Fiepen des Hundes eine Sirene, das Brummen der Laptop-Lüftung ein Dröhnen. Selbst ein Streicheln wird auf einmal unangenehm. Die Berührungen, die vorher nur leicht unangenehm waren (z. B. aufgrund rauer Hände), sind plötzlich nicht mehr zu ertragen.
Von Reizen überflutet werden. Ständig auf Empfang sein. Leicht überstimuliert sein. Das sind nur einige Dinge, mit denen es Hochsensible zu tun haben. Nahezu jeder Sinnesreiz wird von ihnen stärker wahrgenommen und gespeichert. Sogar emotionale Stimmungen fallen bei ihnen stärker aus, sowohl die angenehmen als auch die unangenehmen.
So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein.
Ein echtes „Diagnoseverfahren“ gibt es noch nicht, dafür jedoch viele Forschungsprojekte. Im Internet gibt es mittlerweile zahlreiche Anlaufstellen, die Testfragen mit Auswertung anbieten, auch wenn bisher keiner dieser Tests wissenschaftlich fundiert ist. Diese Tests stellen in der Regel ca. 30 Fragen. Fast immer finden sich im Ergebnis oder in der Hochsensiblen-Literatur die folgenden Parameter, nicht nur einzelne, sondern meist viele davon:
• Hochsensible sind leicht übererregbar und schreckhaft.
• Hochsensible durchdenken vieles besonders gründlich.
• Hochsensible erleben Emotionen oft stärker und intensiver als Nicht-Hochsensible.
• Hochsensible haben nach einem anstrengenden Tag das Bedürfnis, sich zurückzuziehen.
• Hochsensible sind nicht besonders gut darin, selbstfürsorglich zu sein.
• Hochsensible nehmen sich Kritik oft sehr selbstkritisch zu Herzen.
• Hochsensible messen sich nicht gerne mit anderen.
• Hochsensible lassen sich durch Stimmungen anderer leicht beeinflussen.
• Hochsensible träumen oft intensiv und lebhaft.
• Hochsensible nehmen Feinheiten in ihrer Umgebung sehr gut wahr.
• Hochsensible sind sehr geräuschempfindlich.
Alle diese Merkmale sollen besonders häufig bei Hochsensiblen vorkommen, was aber nicht gleichzusetzen ist mit „alle Hochsensiblen sind so“ oder „Normalsensible sind das genaue Gegenteil“.
Schließlich hat jeder Mensch – egal ob hochsensibel oder nicht – eine andere „Zusammensetzung“: Eine bestimmte genetische Ausstattung, ein ihm ganz eigenes Temperament, ein bestimmtes Kontingent an Intro- und Extroversion, ihm eigene Talente und Neigungen, eine individuelle Sozialisation durch Eltern, Schule und andere Bezugspersonen, einen persönlichen Biorhythmus – und in manchen Fällen auch das eine oder andere Trauma. Es gibt eben viele Faktoren, die uns und unsere Persönlichkeit ausmachen. Und besonders unser angeborenes Temperament zieht sich wie ein roter Faden durch unser Leben.
Bei gut 15–20 % der Menschen kommt dann eben noch eine Dosis Hochsensibilität hinzu. Und diese Dosierung kann ebenfalls variieren. Der Rat, den der IFHS (Informations- und Forschungsverbund Hochsensibilität e.V.) gibt, gefällt mir gut:
Wir empfehlen, eine Weile den Gedanken, eine HSP* zu sein, quasi versuchsweise „mit sich herumzutragen“ und nach einiger Zeit zu prüfen, ob sich die Lebensqualität gebessert hat oder man nach anderen Erklärungen für das besondere Lebensgefühl suchen muss.
Auf jeden Fall kann man sich für Hochsensibilität „nichts kaufen“, weshalb eine belastbare „Diagnose“ auch keine unmittelbaren Konsequenzen hätte. Der Terminus kann allerdings helfen, dass einE BetroffeneR das eigene Leben etwas mehr der Veranlagung entsprechend gestaltet und auch von ihren positiven Seiten profitiert.
Im hinteren Teil des Buches finden Sie einen Fragebogen, mit dessen Hilfe Sie ein erstes Gespür dafür erlangen können, ob Hochsensibilität ein Thema für Sie oder jemand aus Ihrem Umfeld ist.
Bisher gehen alle Forschungen davon aus, dass wir mit dieser Ausprägung auf die Welt kommen, dass sie also genetisch bedingt ist. Das hieße, dass aller Wahrscheinlichkeit nach ein oder mehrere Vorfahren hochsensibel waren und ihre Gene an die folgenden Generationen weitergegeben haben. Die Übererregbarkeit scheint das Kernkriterium der Hochsensibilität zu sein und alle anderen Parameter die Folgen wenig hilfreicher Bewältigungsversuche oder Ergebnisse ungünstiger Sozialisation.
Die US-amerikanische Psychologin Elaine N. Aron hat dazu maßgeblich geforscht und geschrieben. Ihr Buch „Hochsensibilität in der Psychotherapie“ (eigentlich für Therapeuten geschrieben) finde ich zu diesem Thema besonders erhellend. Spannend sind unter anderem ihre Ergebnisse in Bezug auf die weitere Prägung und Sozialisation. Nachfolgend sind sie beispielhaft in zwei Extremen dargestellt:
Beispiel 1:
Stellen wir uns vor, ein hochsensibles Baby wird geboren und landet in einer harmonischen Wohlfühlfamilie. Es ist willkommen, wächst unter guten und wohlmeinenden Bedingungen auf. Die Eltern finden eine gute Balance zwischen Ermutigung und Fürsorge, es gibt keine nennenswerten traumatischen Erlebnisse, der hochsensible Elternteil ist in guter Balance mit seiner Hochsensibilität (ob er davon weiß, ist für dieses Beispiel zunächst nicht entscheidend), das Kind wächst quasi relativ unbelastet heran. Der hochsensible Elternteil lebt ihm in Bezug auf die Hochsensibilität hilfreiche Denkstile und Bewältigungsstrategien vor, die das Kind erlernen und internalisieren (verinnerlichen) kann. Dann stehen die Chancen gut, dass sich die Hochsensibilität positiv auf den Lebensweg auswirken wird bzw. die negativen Auswirkungen von Hochsensibilität durch hilfreiches Bewältigungsverhalten gut kompensiert werden können.
Das Kind wird damit wahrscheinlich weniger Selbstwertprobleme entwickeln, weniger kritisch mit sich umgehen und weniger Perfektionismus im Leistungsbereich entwickeln, um den Erwartungen anderer zu entsprechen und um sich über diesen Weg Anerkennung zu sichern.
Beispiel 2:
Und nun stellen wir uns vor, dass das hochsensible Baby unter weniger harmonischen Bedingungen aufwächst. Der hochsensible Elternteil ist mit dem Baby vielleicht überfordert, zugleich sehr gewissenhaft und will alles richtig machen, setzt sich dabei selbst massiv unter Druck und stößt infolgedessen an seine eigenen Grenzen.
Die Eltern streiten sich regelmäßig und laut, die Stimmung ist meistens angespannt, das Kind wächst unter einer Vielzahl negativ prägender Ereignisse auf. Womöglich kommt es sogar zu richtig traumatischen Erlebnissen, weil die Eltern sich scheiden lassen. Kurzum: Dieser hochsensible Mensch wächst also zu einem großen Teil in einem Klima von Angst, Bedrückung und Unsicherheit auf.
Wir erinnern uns: Hochsensible erleben jegliche Art von Emotion, ganz gleich ob positiver oder negativer Art, sehr viel intensiver als normal Sensible.
Wachsen hochsensible Kinder also mit einem Zuviel an negativen Emotionen und einem Mangel an hilfreichen Stressbewältigungsstrategien heran, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass sie dauerhaft mehr inneren Stress erleben und die negativen Seiten der Hochsensibilität spüren werden. So kann es zu dazu kommen, dass ihre hochsensiblen Anteile stärker in negativer Form zum Tragen kommen:
Sie sind z. B. schneller von bestimmten Reiz-Mengen überwältigt, die ein Normalsensibler noch gut ertragen kann. Sie erleben negative Gefühle sehr viel intensiver, besonders Ängste. Gleichzeitig fehlen hilfreiche Bewältigungsstrategien. Als Folge dessen wird ihr Selbstwert und ihre Selbstfürsorge eher niedrig, ihre Tendenz zum Perfektionismus und Harmoniestreben jedoch hoch sein, was wiederum ein dauerhaftes Überforderungsverhalten begünstigt.
Hochsensibilität wird mit einer neurologischen Besonderheit in Zusammenhang gebracht.