HOPIUM - Tom-Oliver Regenauer - E-Book

HOPIUM E-Book

Tom-Oliver Regenauer

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Beschreibung

Da draußen tobt der Wahnsinn. Die Polykrise. Observationsökonomie. Chaos und Krieg. Als Steigbügelhalter für das finale Kapitel eines transgenerationalen Klassenkampfes. Der Homo demens spielt mit suizidaler Unbekümmertheit die ihm zugedachte Rolle als irrlichternder Kamikaze-Pilot, der sich in Rage auf das eigene Schiff zu stürzen gedenkt. Der »Pakt für die Zukunft« ist geschlossen und die verheißungsvolle Weite des Horizonts einem persistent milchigen Grau gewichen. Gewaltmärsche durch das klaustrophobisierende »Défilé« des digitalen Gulag strangulieren jeden freien Gedanken. Kognitive Kriegsführung, Stakeholder-Kapitalismus, Cloward-Piven und digitalisierte Sozialarchitektonik liefern der Parasitärkaste die gewünschten Ergebnisse. Ob eID, digitales Geld, Vollzeitüberwachung, algorithmisierte Zensur, Dekarbonisierungsprogramme, Enteignungslegislatur, Geofencing-Gewahrsam, Nanobots oder Frequenzfelder zu deren Kalibrierung alles einsatzbereit. Das an der Cloud angedockte »Hive Mind« in Sicht. Die Revolution von oben war bis dato also ziemlich erfolgreich. Nur Max Mustermann weiß noch nichts von seinem Glück denn er schwelgt im Rausch. Auf Hopium. Mit dem dritten Band seiner Reihe »Texte zu Zeitenwende, Technokratie und Korporatismus« liefert Tom-Oliver Regenauer erneut eine Sammlung fundiert recherchierter, umfangreich belegter Essays, die auch dort den roten Faden organisierter Kriminalität erkennen lassen, wo er auf den ersten Blick nicht auszumachen ist.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 451

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Für die Zukunft.

HOPIUM

Texte zu Zeitenwende, Technokratie und Korporatismus III

regenauer.press | Anthologie 2024

Tom-Oliver Regenauer

© 2025 regenauer.press | Swiss Caldera Media

c/o mgmt International Management GmbH

Ra Carà 8, CH-6926 Montagnola

E-Mail: [email protected]

Redaktionell verantwortlich: Tom-Oliver Regenauer

Lektorat: Eliane Pichon

Satz: Robert Schumann (Buchgut, Berlin)

Collagen: Sebastian Herrling (Berlin)

Illustration: Tina Ovalle (tinaovalle.com)

Umschlaggestaltung: Tom-Oliver Regenauer

Portrait: Inés Kieferle (Bildwerk7)

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany

ISBN: 978-3-384-50480-7

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Gegen Tyrannei.

Inhalt

Cover

Widmung

Titelblatt

Urheberrechte

Präludium

Korrelation, Kausalität & Kapitalverbrechen

Leuchtturm der Autonomie

Die sechste Dimension

Sie wollen Krieg

Observationsökonomie

Arenen der Arroganz

Monopole, Macht und Mord (Teil 1)

Monopole, Macht und Mord (Teil 2)

Regressive Revolution

Migration als Waffe

Gestatten, Peter Thiel

Der letzte Raubzug

Propositum 2040

Schlachtfeld Gehirn

Biofeudalismus

Stiefelfarben

Smarter Exodus

Trump Reloaded

Die glorreichen Sieben

Regieren ist organisierte Kriminalität

Zerebrale Zermürbung

Die Konstante Veränderung

Der Weg ist das Ziel

Der unsichtbare Dritte

Blind (Songtext)

2009 (Songtext)

Über den Autor

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Präludium

Über den Autor

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»Die Hoffnung – in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert.«

(Friedrich Nietzsche)

Präludium

Intensiv! Das trifft es wohl am besten. Denn müsste ich das Jahr 2024 mit einem einzigen Wort charakterisieren, beschriebe kein anderes es besser. Atemlos, anstrengend, aufreibend, überraschend, lehrreich, unterhaltsam, erhebend und beglückend wären Adjektive, die in der Retrospektive ebenfalls Erwähnung finden könnten. Zum Glück. Gibt es doch kaum etwas Frustrierenderes als Eintönigkeit. Als stupide Routinen. So viel Sicherheit diese im wochentäglichen Trott versprechen, so viel Leere generieren sie, betrachtet man das Hamsterrad des Alltags über den Wochenhorizont hinaus. Dementsprechend heiter stimmt es mich, dass die vergangenen zwölf Monate das absolute Gegenteil von Routine waren und ich nun im Rückblick dartun darf, manch ein Husarenstück vollbracht zu haben.

»Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden«, hielt Hermann Hesse dereinst fest. Diesem Gedanken folgend eröffnete ich das neue Jahr damit, ein ganzes Haus nahezu im Alleingang zu renovieren. Baustelle. Drei Monate lang. Oft bis zu 18 Stunden am Tag. Staub, Lärm, Farbe, Spachtel, Litzen, zerschundene Hände, schmerzende Glieder und verschlissene Kleidung. Von der Silikonfuge im hintersten Eck des Kellers bis zur Montagearbeit unter dem Dachbalken. Ob Steckdosen, Sockelleisten oder Fensterrahmen, Verkabelung, Inneneinrichtung oder Fassadenfarbe – ich hatte mir vorgenommen, dem viele hundert Jahre alten Gemäuer eine Generalüberholung angedeihen zu lassen. Als ich Anfang April unser farbenfroh-freiheitliches Hauswappen neben dem Eingang montierte und unserer neuen Unterkunft damit ihren Namen gab – »Casa Libre« –, war das ein großartiges Gefühl. Denn meinen mehr als ambitionierten Zeitplan hielt selbst ich im Januar noch für relativ utopisch.

Parallel dazu habe ich im Januar meine »Truman Show« fertiggestellt, das Cover überarbeitet und kurzfristig den Vertrieb gewechselt, weil es beim bisherigen Anbieter scheinbar nicht gern gesehen war, dass ich mich in besagtem Buch mit den dunklen Machenschaften von Menschenhändlern und Kinderschändern befasse.

Als die Anthologie im Februar erschien, musste diese natürlich auch medial beworben werden – während gleichzeitig die Vorarbeiten für die Printpublikation GEGENDRUCK Fahrt aufnahmen. Ab April sollten nach wochenlanger Abstinenz endlich auch wieder neue Texte auf meinem Blog erscheinen. Mich juckte es bereits in den Fingern. Unterdes wollte jedoch auch das Leben in der vorherigen Bleibe abgebaut, verpackt und transportiert werden, damit es ab April in den frisch gestrichenen vier Wänden des neuen Zuhauses wieder ausgepackt, aufgebaut und in Betrieb genommen werden konnte. Gut sortierte Bücher- und Plattensammlungen machen das ob ihres schieren Gewichts zu einer ganz besonderen Freude.

Dass ich nach über zehn Jahren Apple-Nutzung die private IT umgestellt, die Cloud gelöscht und Unmengen an Daten migriert, ein neues, überwachungsfreies Smartphone eingerichtet, verschiedene juristische Scharmützel bewältigt, diverse Texte verfasst und eine Vielzahl an Gesprächen geführt habe, an mehreren Konferenzen beteiligt, für verschiedene Projekte Dritter tätig, familiär gut eingespannt, obendrein einem Konzentration fordernden Vollzeitjob mit zunehmenden Verantwortlichkeiten verpflichtet war und diese Aufzählung nur einen kleinen Teil meiner Aktivitäten umfasst, sei dabei nur am Rande erwähnt.

Damit auch während des Sommerlochs keine Langeweile aufkommt, begann ich bereits im Frühjahr 2024 mit der Planung für eine Lese- und Vortragsreise. Gut zwanzig Termine wollten mit den Veranstaltern koordiniert werden. Es galt, Routenplanung, Hotelbuchungen, Reiselogistik, Buchbestand, Kommunikation und eine mit Quellen unterlegte Präsentation zu organisieren. Kaum war all das in trockenen Tüchern, saß ich bereits im Flugzeug nach Kolumbien, wo ich den Juli für Regeneration und Literaturrecherche nutzen wollte. Aber weil Leben nun mal ist, was passiert, während man plant, stellte Unvorhergesehenes die Improvisationsfähigkeit auch dort regelmäßig auf die Probe. Meer und Dschungel taten dennoch ihr Übriges und ließen die Irritationen des zivilisatorischen Alltags in ihrer relativen Belanglosigkeit verblassen.

Drei Wochen nach meiner Rückkehr ins Tessin waren sie allerdings zurück. Die Arbeit holte mich ein, diverse Projekte und ehrenamtliche Engagements warteten auf Input, die nackten Wände der neue Bleibe wollten dekoriert und das neue Tonstudio arrangiert werden – und ehe ich mich versah, ging es auch schon auf Tour. Gut 500 Kilogramm an Büchern und Gepäck waren verladen und mussten circa 6.000 Kilometer durch die Schweiz, Deutschland und Österreich chauffiert werden. Volle Säle und mehrere tausend offenherzige Menschen machten diese Reise zu einem ganz besonderen Erlebnis. Selbst das bis zum Sommer mehrheitlich miserable Wetter meinte es gut mit mir. Denn in den drei Wochen auf Tour regnete es nur ein einziges Mal. Am letzten Tag. Ansonsten waren mir strahlende Sonne, hochsommerliche Temperaturen und das ein oder andere Mittagsschläfchen im Schatten alter Bäume vergönnt.

Als ich der letzten Station meiner Rundreise den Rücken kehrte, verabschiedete sich auch die warme Jahreszeit. Auf der Heimfahrt über die Alpen begegneten mir die Vorboten eines goldenen Oktobers: eine tieferstehende Sonne über den Bergrücken, die goldene Stunde kürzer werdender Tage und der auffrischende Wind am Abend, der die an Farbenpracht zulegenden Wälder der Tessiner Topografie ins Wogen brachte. Wenige Wochen später fiel in den Alpen der erste Schnee. Jetzt schimmern die weißen Gipfel am Horizont in der wärmenden Wintersonne. Und ich sitze wieder an meinem Fenster, lasse den Blick über die geheimnisvoll anmutende Vegetationsdichte des Umlands schweifen und schreibe ein Vorwort. Für Buch Nummer fünf.

Es fällt etwas dünner aus, enthält nicht so viele philosophische Betrachtungen, Zitate und rhetorische Extravaganzen wie seine beiden Vorgänger. Leider. Denn das Sortieren der Gedanken, Quellen und Paragrafen im Rahmen der Textarbeit schält seltene Stunden innerer Ruhe aus den von Pflichten und Routinen dominierten Strukturen des Tages. Gerne hätte ich inmitten der organisatorischen Turbulenzen des vergangenen Jahres häufiger die Zeit gefunden, Beiträge zu verfassen – es gäbe so viel zu sagen, so viel zu dokumentieren, um den volatilen Konturen der Zeitenwende Schärfe zu verleihen. Und das erscheint dieser Tage nötiger denn je.

Denn da draußen tobt der Wahnsinn. Die Polykrise. Das Chaos – als Steigbügelhalter für das finale Kapitel eines transgenerationalen Klassenkampfes von oben. Für Technokratie und Plattformfaschismus. Doch »auch aus Steinen, die Dir in den Weg gelegt werden, kannst Du etwas Schönes bauen«, bemerkte Erich Kästner. Ohne Kontext und Hintergrundinformationen, die das Individuum in die Lage versetzen, die Schlachtfelder des wilder werdenden Informationskriegs mit einer gewissen Gelassenheit zu überblicken, gerät es jedoch leicht zum Opfer der unerbittlich keifenden Propagandamaschine wertewestlicher Demokratiedarstellung.

Ja, die Truman Show läuft wohl auch im fünften Jahr n. C. (nach Corona) auf allen Kanälen. Auf allen Frequenzen. Und der Homo demens spielt mit suizidaler Leichtfertigkeit seine ihm zugedachte Rolle als irrlichternder Kamikaze-Pilot, der sich in Rage auf das eigene Schiff zu stürzen gedenkt. Die zeitgeistig flexiblen Herrschaftseliten, die sich nun zusehends konservativ gerieren, anstatt Wokeness zu predigen, nesteln derweil hektisch an den letzten Zierpalisaden des digitalen Gulag. Der Rohbau steht ja auch schon eine ganze Weile. Bunt soll es sein – und spätestens 2030 bezugsfertig übergeben werden.

Ob eID, elektronische Patientenakte, digitales Geld, lückenlose Massenüberwachung, algorithmisierte Zensur, Dekarbonisierungsagenda, Enteignungslegislatur, kognitive Kriegsführung im Hosentaschenformat, Geofencing-Gewahrsam, Nanobots oder Frequenzfelder zu deren Kalibrierung: alles einsatzbereit. Schon 1999 veröffentlichte das US-Militär ein Dokument namens »Owning the Weather 2025«, das beschreibt, wie artifizieller Nebel verwendet werden kann, um Nanopartikel in Ballungszentren einzusetzen. Zwei Jahre später schlugen interne Präsentationen der NASA in die gleiche Kerbe. Jetzt ist 2025. Und Berichte über chemikalienhaltigen Nebel, der Krankheitssymptome verursacht, machen die Runde.

Wir sind angekommen. Der »Pakt für die Zukunft« ist geschlossen. Das Blau des Himmels einem persistent milchigen Grau gewichen. Noch am Heiligabend hat die UN-Generalversammlung Kernelemente des entsprechendes Vertragswerkes ratifiziert. Ohne nennenswerten Widerstand. Cloward-Piven-Strategie und Kulturmarxismus sei Dank. Die Revolution von oben war bis dato also ziemlich erfolgreich. Nur Max Mustermann weiß noch nichts vom seinem Glück.

Illuminiert wird die Installation des biometrischen Kontroll-Grids von einem Flammenmeer im Nahen Osten. Von brennenden Krankenhäusern, Kirchen und Kindern. Menschenrechte sind passé. Der beispiellose Genozid in Gaza wird von den NATO-Medien in verachtenswerter Manier schöngeschrieben, während von den USA trainierte, ausstaffierte, radikalislamische Fanatiker Syrien nahezu widerstandslos kapern. Ein Land, das seit Langem auf der To-do-Liste des militärisch-industriellen Komplexes stand. Die fortschreitende Destabilisierung der Region bereitet zionistischen Hardlinern in Tel Aviv und Washington die Bühne für den heiß ersehnten Krieg gegen den Iran.

Europäische Metropolen erodieren, die Bevölkerung verarmt, Reproduktionsraten sinken auf Rekordtiefstände, bei der NATO drängt man auf Eskalation mit Russland, und China intensiviert seine Drohgebärden im Indopazifik. Der militärische Fleischwolf dreht sich immer schneller. Es herrscht dicke Luft. Überall. Man riecht das Schießpulver. Denn das angloamerikanische Imperium ruft zum letzten Gefecht. Es ist – wie ich bereits im Vorspann der Truman Show schrieb – das letzte Aufbäumen eines moribunden Machtapparats. Charakterisiert von zunehmender Gewalt. Auf Kosten aller. Es lässt sich kaum seriös prognostizieren, wann es knallt, oder wie laut – dass es massiver Disruption bedarf, um diese Revolution von oben fristgerecht umzusetzen und speziell Kontinentaleuropa einen hohen Preis für seine willfährige Komplizenschaft bezahlen wird, allerdings schon.

Dabei erkannte schon Romain Rolland, dass »das schlimmste Übel, an dem die Welt leidet, nicht die Stärke der Bösen, sondern die Schwäche der Guten ist«. Während sich also vor meinem Fenster die Sonne ein letztes Mal für dieses Jahr dem Ringen mit der Dunkelheit ergibt, Palmen, Koniferen und Zypressen vor einem goldgelb, dann violett glühenden Himmel zu schwarzen Scherenschnitten mutieren, erscheinen auch die Umrisse des vor uns liegenden Weges undeutlicher, die Zukunft ungewisser, unmenschlicher – ja unerreichbarer denn je. Als sei sie auf der Flucht.

Und eine Vielzahl derjenigen, die vorgeben, sie zu hehren Zwecken einfangen zu wollen, die Kritiker, Oppositionellen und Widerständler, drehen sich nicht minder schnell im Kreis als ihre Widersacher im leitmedialen Konsenskomplex. Denn im Kern tun beide Lager das Gleiche: Sie debattieren Sinnfetzen und Argumentationsfragmente, die man ihnen aus Orifizen weit oben im Elfenbeinturm oder verspiegelten Panzerglasfenstern polierter Luxuslimousinen vor die Füße wirft. Für viele ist Systemkritik zum profanen Geschäftsmodell geworden. Zum Event. Da bleibt wenig Zeit für echten Widerstand. Oder Charakter. Wer den Medienzirkus zu seinem Broterwerb gemacht hat, ist davon abhängig, dass er sich auszahlt. Und das von alternativmedialen Generika angefixte Publikum will genauso unterhalten werden wie der Zuschauer des Morgenmagazins. Brot und Spiele eben – egal, in welcher Arena die Schaukämpfe veranstaltet werden. Das Publikum schaut stoisch in die Röhre. Oder auf das Display. Hauptsache, das Spektakel lässt sich bequem vom Sofa aus verfolgen.

Hans-Joachim Kulenkampff gab schon vor Jahrzehnten zu verstehen, dass »die Leute gar nicht so dumm sind, wie wir sie durchs Fernsehen noch machen werden«. Er hatte recht. Die Revolution wird also wohl noch eine Weile auf sich warten lassen. Schade. Denn genau dafür engagiere ich mich – für eine friedliche Revolution des Geistes. Für eine zweite Aufklärung. Für eine Zukunft, in der es Liebe, Wahrheit und Selbstbestimmung sind, nach denen meine Mitmenschen streben. Bleibt zu hoffen, dass sich die Ascheschichten, aus welchen sich der Phoenix dieser zweiten Aufklärung irgendwann in den Himmel schwingen muss, vorher nicht allzu hoch auftürmen.

Nun will ich den Leser nicht mit all diesen persönlich gefärbten Annotationen und Gefühlsduseleien belästigen, um mich zu profilieren, sondern weil ein Jahr wie 2024 beweist – zumindest mir selbst –, dass man auch ganz allein Berge versetzen kann. Dass es nicht von äußeren Umständen, Dritten und Kapital abhängt, ob man Ziele erreicht. Dass man selbst der Phoenix sein kann. Jeder von uns. Wo ein Wille, da ein Weg. Aber beschreiten muss man ihn. Auch dann, wenn der Kompass temporär seinen Dienst versagt. Denn Routen entstehen nur dort, wo man sie geht. Und der Kurs lässt sich auch dann noch justieren, wenn man unterwegs ist. »Learning by doing« – nur so kommt man voran. Nur so schafft man Unabhängigkeit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Fehler passieren ja nicht, um uns von etwas abzuhalten, sondern um uns auf den nächsten Versuch vorzubereiten. Sie sind ein Angebot, zu lernen. Und nur, wenn man der Welt ein Angebot machen kann, darf man darauf hoffen, dass es angenommen wird.

Womit wir beim Titel der vorliegenden Publikation angekommen wären: »Hopium« – ein Kompositum aus »Hope«, englisch für Hoffnung, und Opium, dem durch Anritzen seiner unreifen Samenkapseln gewonnenen, getrockneten Milchsaft des Schlafmohns. Ein Rauschmittel. Basis des 1898 von Bayer markenrechtlich geschützten Morphin-Derivates Heroin. »Hopium« ist ein Neologismus – geprägt oder zumindest populär gemacht von James Corbett –, den ich in meinen Texten immer wieder gerne verwende, weil er wie kaum ein anderer auf den Punkt bringt, was Etatisten dazu bewegt, an das System Staat zu glauben: der Rausch der Hoffnung. Darauf, dass der nächste Kanzler, Präsident oder Premierminister es endlich richten wird. Oder diese eine neue Partei.

Der in regelmäßigem Turnus enttäuschte Irrglaube an die Selbstheilungskräfte eines auf Despotie ausgelegten Herrschaftssystems gleicht einer Sucht. Einer sehr destruktiven Sucht. Denn obwohl sich die Bevölkerung zumindest unterbewusst darüber im Klaren sein dürfte, dass sich auch nach dem nächsten Urnengang nichts ändern wird, dass ihr diese in devoter Pose dargebrachte Verehrung von Götzen schadet, dass sie an einer Art Stockholm-Syndrom leidet, wenn sie unterstützt, was sie beraubt, unterdrückt und tötet, tut sie es wieder. Immer wieder.

Aldous Huxley wusste, wovon er sprach, als er notierte, dass »der Glaube an eine größere und bessere Zukunft einer der mächtigsten Feinde gegenwärtiger Freiheit ist«.

Nun ist Hoffnung aber nicht per se negativ – und Hopium somit als durchaus ambivalenter Begriff zu werten. Treibt die Hoffnung doch auch mich dazu, immer wieder Wege zu suchen, um Menschen zu erreichen, Konstruktives beizutragen und die Welt in meinem Einflussbereich ein wenig besser zu machen. Sie besser informiert zu hinterlassen. Sähe ich unsere Situation als chancenlos, hätte ich den Glauben an Liebe und Wahrheit, oder die Hoffnung auf bessere Zeiten aufgegeben, gäbe es dieses Buch nicht.

Der Unterschied zwischen einem Etatisten und mir besteht darin, dass ich nicht darauf hoffe und warte, dass mir jemand diese Arbeit abnimmt. Ich delegiere nicht, gebe die Verantwortung für mein Leben nicht aus der Hand, sondern nehme sie wahr. Werde aktiv. Mein Glaube an »Volksvertreter«, Erlöser und Idole erlosch vor über drei Jahrzehnten. Seitdem verlasse ich mich nur noch auf eine einzige Person – mich selbst – und gebe mir redlich Mühe, mich dabei nicht zu enttäuschen, sondern zu beeindrucken.

Ob andere Menschen gut finden, was ich mit meiner knapp bemessenen Lebenszeit anstelle, ist mir egal. Es ist mein Leben. Ich habe nur eines. Zumindest aller Wahrscheinlichkeit nach. Und der Einzige, dem es gefallen muss, bin ich. »Die einen kennen mich, die anderen können mich«, wie Le Cercle-Gründungsmitglied Konrad Adenauer treffend polterte. Das ist Freiheit. Und die steht nirgends zur Wahl. Wird nicht angeboten. Sie hängt nicht von äußeren Umständen ab, wird nicht gewährt oder erkämpft. Frei wird man nicht – frei ist man. Oder eben nicht.

Ich hoffe – das ist meine tägliche Dosis »Hopium« –, dass meine Arbeit anderen Menschen hilft, das zu erkennen. Denn das Versäumnis von gestern ist das täglich Brot von morgen, die Gegenwart die Vergangenheit der Zukunft. Und es ist an uns, etwas daraus zu machen. »Man muss die Zukunft abwarten und die Gegenwart genießen – oder ertragen«, soll Wilhelm von Humboldt gesagt haben. Ich habe mich intuitiv immer für den Genuss entschieden und bin überzeugt, dass dieser Ansatz eine gute Ausgangsposition ist, um dem in absehbarer Zeit Orkanstärke erreichenden Sturm der Zeit die Stirn zu bieten.

Frei nach Edward Snowden: »Sei nicht ängstlich – sondern vorbereitet«.

Schließlich ist es auch den zumeist wenig erbaulichen Wirren der coronalen Zeitenwende zu verdanken, dass ich nun bereits das vierte Jahr in Folge eine Anthologie meiner Arbeiten in physischer Form veröffentliche. Krisen erzeugen Handlungsdruck. Fordern Kreativität. Verändern Denk- und Handlungsmuster. So brachte mich die »Plandemie« dazu, anstelle kritischer Songtexte Essays zu schreiben und statt Schallplatten Bücher zu produzieren. Etwas Analoges, Resilientes, das der elitären Machtergreifung angemessener entgegenwirkt.

Denn eine digitale Präsenz ist schnell gelöscht. Gedruckte Bücher einzusammeln und auf dem Marktplatzt zu verbrennen, dauert dagegen ein wenig länger. Das kann sich das vermeintlich demokratische System nicht leisten. Noch nicht. So versieht es kritische Literatur lieber mit Warnhinweisen und klassifiziert unliebsame Meinungen als »Hassrede«. Umso mehr freue ich mich darüber, dass jedes Jahr ein paar mehr Exemplare meiner Werke Eingang in die persönlichen Archive von interessierten Lesern finden.

Aufgrund des Umfangs meiner Essays, die in der Regel online publiziert werden, habe ich, wie in den letzten Jahren auch, auf das Anfügen von Fußnoten im Buch verzichtet. Es sind zu viele – sie würden den Text visuell verunstalten und den Preis ob ihres Platzbedarfs in die Höhe treiben. Darüber hinaus kenne ich kaum jemanden, der sich ernsthaft die Mühe machen möchte, ellenlange Links abzutippen, die in winziger Schrift unter den Lesetext gepresst werden.

Die verwendeten Quellen sind an den Unterstreichungen zu erkennen und können jederzeit über meine Webseite (regenauer.press/ blog) nachvollzogen werden, wo alle Texte kostenlos und chronologisch sortiert zum Download zur Verfügung stehen.

Der einfachste Weg, um alle Quellen langfristig lokal zu sichern, besteht darin, das ZIP-Archiv 2024, das sich auf meinem Blog unter »Downloads« findet, herunterzuladen. Es enthält alle Texte des vorliegenden Buches mit aktiven Hyperlinks, die jede Quelle mit nur einem Klick zugänglich machen. Sollte meine Webseite aus welchem Grund auch immer offline sein, sind die ZIP-Archive jederzeit via E-Mail an [email protected] erhältlich. Zusätzlich habe ich im »Internetarchiv« (www.archive. org) eine Backup-Seite erstellt und auch dort alle meine Arbeiten verfügbar gemacht.

Ausgangs möchte ich mich von ganzem Herzen dafür bedanken, dass Sie, werter Leser, mit dem Erwerb des vorliegenden Buches aktiv dabei helfen, meine Arbeit in analoger Form für die Nachwelt zu erhalten. Im Kanon mit anderen Publikationen entsteht so hoffentlich ein publizistisches Mosaik, das nachwachsenden Generationen erlaubt, ihre Geschichte in holistischer Form zu rekonstruieren. Denn das Internet dürfte sie bis dahin längst vergessen haben. Vielen Dank!

»Angenehm ist am Gegenwärtigen die Tätigkeit, am Künftigen die Hoffnung und am Vergangenen die Erinnerung.« (Aristoteles)

Montagnola, am 31. Dezember 2024

Korrelation, Kausalität & Kapitalverbrechen

Eine von der National Academy of Sciences publizierte Studie stellt nun erstmals einen kausalen Zusammenhang zwischen mRNA-Injektionen und Myokarditis als Nebenwirkung her.

In einer Größenordnung, die nicht wenige von Mord sprechen lässt. Zeit, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Von Justitia – oder uns.

Ein Prozent. Das klingt erst Mal nach wenig. Doch bei einer Million Menschen sind das zehntausend. Bei zehn Millionen hunderttausend. Und bei 70 Millionen siebenhunderttausend. Siebenhunderttausend Menschen klingt gegenüber einem Prozent nach einer ganzen Menge. Siebenhunderttausend Leben, Geschichten, Schicksale, Partner und Familien. In dieser Größenordnung bewegt sich die Anzahl der Myokarditis-Fälle, die statistisch betrachtet nach einer Injektion mit mRNA-Produkten von BioNTech, Pfizer und Moderna auftreten. Mindestens. Das implizieren Studien aus Israel (April 2022) Thailand (August 2022) und Japan (September 2023) seit etwa zwei Jahren. Bei einer »Grundimmunisierung«, wie Statista die zweifach mit mRNA behandelten Personen nennt, von 72,8 Prozent der Bevölkerung (Stand 01/2022) und einer Bevölkerungsanzahl von knapp 85 Millionen kann sich jeder selbst ausrechnen, wie viele Menschen allein in Deutschland von diesem Schicksal heimgesucht wurden und werden. Es sind erschreckend viele.

Ein kausaler Zusammenhang zwischen der Verabreichung von mRNA-Vakzinen und den seit Beginn der Impfkampagne gehäuft auftretenden Herzmuskelentzündungen, gerade auch bei jungen Menschen und Leistungssportlern, wurde von Regierungen, Leitmedien und Herstellern stets bestritten. Dabei hatte der Elefant im Raum längst alle seine Freunde mitgebracht und war beim besten Willen nicht mehr zu übersehen. Genau wie die möglichen Nebenwirkungen der lange vor der PCR-Pandemie patentierten und dann im Eiltempo in den Markt gepressten Präparate. Herzinfarkte, Herzmuskelentzündungen, Lähmungen, Blutgerinnsel oder »Turbokrebs«. You name it. »Plötzlich und unerwartet« avancierte zum Hashtag, nachdem das »Sudden Death Syndrome« immer häufiger medienwirksam Spitzensportler, Moderatoren, Künstler und andere Personen vor der Weltöffentlichkeit niederstreckte. Noch am 30. April 2024, während ich diese Zeilen schreibe, erscheint wieder ein Artikel über eine neue Reihe »unerwarteter« Todesfälle. Weitere acht Mitmenschen, die ihr Ableben mutmaßlich dem Corona-Regime zu verdanken haben.

Selbst über Reuters konnte man am 17. März 2022 die zuvor auf Social Media Kanälen kursierende, neun erschreckende Seiten umfassende Liste mit bis zu 1.200 möglichen unerwünschten Nebenwirkungen des Pfizer-Produkts einsehen. Nichtsdestotrotz bestand Reuters im besagten Artikel weiterhin darauf, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen mRNA-Injektionen und der unstrittig gehäuften Anzahl von Myokarditis-Fällen nicht herzustellen sei. Es gäbe schließlich keine entsprechende »Expertenmeinung« – oder Studie.

Das hat sich nun geändert. Eine unlängst bei der National Academy of Sciences (NAS) publizierte Studie (Status: Prepublication) stellt erstmals einen wissenschaftlich gesicherten Kausalzusammenhang zwischen den Covid-19-Injektionen von BioNTech, Pfizer und Morderna und Myokarditis als Nebenwirkung her. Siehe Kapitel 2, S. 8, Tabelle S1: »Establishes a causal relationship«. Damit ist wissenschaftlich bestätigt, was Kritiker der Corona-Maßnahmen seit langem öffentlich kundtun: Die sogenannten Impfungen schützen weder vor Infektion noch schwerem Verlauf oder Tod. Sie sind schädlich und gefährlich. In einem Maßstab, der sich eigentlich nicht mehr ignorieren lässt. Eigentlich. Denn trotz 2.596.902 bei OpenVAERS registrierter Fälle von Impfnebenwirkungen und 37.382 gemeldeter Todesfälle – was nach Angaben des »Informed Consent Action Network« (ICAN) nur circa ein Prozent der tatsächlichen Fälle darstellt – hält der von der Konzernplutokratie dominierte digital-zensorische Komplex an seinem Narrativ fest. »Safe and effective«. Dabei ist die Faktenlage eindeutig. Die mRNA-Injektionen haben keine Leben gerettet, sondern gekostet.

Das untermauert auch eine am 12. Februar 2024 bei »ScienceDirect« veröffentlichte Studie zu Impfnebenwirkungen mit 99 Millionen Teilnehmern. Die länderübergreifende Analyse »bestätigte bereits bekannte Sicherheitssignale für Myokarditis, Perikarditis, Guillain Barré Syndrom und zerebrale Sinusvenenthrombosen. Zusätzliche potenzielle Risiken wurden identifiziert und erfordern weitere Untersuchungen«, so die Autoren.

Die derweil ventilierten, mehr als hanebüchenen Relativierungsversuche seitens Regierung, Pharmabranche, Ärzteblatt, Pharmazeutische Zeitung, DZHK (Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung), Medizin-Portalen, Konzernmedien und Co. sind nicht nur haltlos, realitätsfremd und ein Affront gegenüber allen Geschädigten, sondern als hochgradig kriminell einzuordnen. Als Komplizenschaft. Mindestens. Denn sich zu erdreisten, im Kontext einer Herzmuskelentzündung das Adjektiv »mild« zu verwenden, ist an sich schon eine Unverschämtheit. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass eine Covid-19-Infektion für die meisten Menschen ungefährlich, laut RKI weniger letal als Influenza war und selbst das von Big Pharma korrumpierte »Center for Desease Control« (CDC) im Februar 2024 einräumte, dass man Covid-Infekte einfach wie die Grippe behandeln solle.

Auch die von Regierung, FAZ, MDR und Co. noch im Januar 2024 als »Stimmungsmache« abgetanen Verunreinigungen der Impfstoffe durch Plasmid-DNA, SV40-Enhancer, Protein-Bruchstücke oder doppelsträngige RNA – Ende 2023 ein Aufreger unter der Headline »Plasmid-Gate« – sind mittlerweile gut belegt, dokumentiert und kommuniziert. Gleiches gilt für die qualitativ unterschiedlich konzentrierten Chargen der verschiedenen Hersteller, die bei genauerer Betrachtung der Daten an eine koordinierte Versuchsanordnung erinnern. Vom Markt genommen wurden die »Gentherapien«, wie Stefan Oelrich (Vorstand, Bayer AG) die mRNA-Injektionen bezeichnet, bislang trotzdem nicht.

Mehr als drei Jahre Pharma-Propaganda, Panikmache, Gängelung, Segregation, Übergriffigkeit und vorsätzliche Schädigung von Wirtschaft, Gesellschaft und Kulturbetrieb. Mehr als drei Jahre leitmediale Diffamierung, existenzbedrohende Hetzkampagnen, juristische Feld- und Winkelzüge, um Kritiker der offiziell goutierten Corona-Erzählung zur Persona non grata zu machen. Maskenpflicht, Lockdowns, Covid-Zertifikate, Tracking-Apps, Abstandsregeln, Reiseverbote und Ausgangssperren. Ein totalitaristischer Coup. Auf Rechnung des Steuerzahlers. Ein Milliarden-Grab. Und auf dem Gedenkstein steht: Demokratie.

Denn das alles passierte nicht rein zufällig. Es war ein sozialarchitektonisches Trainingslager, ein technokratischer Testlauf für das QR-Code-Dystopia der Zukunft. Es beginnt mit der digitalen Identität, Chatkontrolle, einer elektronischen Patientenakte und autonomen Mesh-Netzwerken – und endet mit programmierbaren Zentralbankwährungen, dem individuellenCO2-Budget, Geofencing-Gefängnissen und einem Sozialkreditsystem, wie es von Justin Trudeau bereits zaghaft propagiert wird.

Die von Multipolar freigeklagten, am 18. März 2024 veröffentlichten Protokolle des Corona-Krisenstabes des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen trotz massiver Schwärzungen einmal mehr, dass im Rahmen der Corona-Krise nicht die Gesundheit der Bevölkerung im Vordergrund stand, sondern die Kontrolle über das Narrativ. Deutungshoheit und Diskursdominanz. Wer sich mit Event 201, dem Lockstep-Szenario der Rockefeller Stiftung und sonstigen strategischen Hintergründen des Corona-Narratives beschäftigt hat, wird vom Inhalt der bisher geheim gehaltenen RKI-Protokolle kaum überrascht sein. Dennoch belegen sie zu einem kritischen Zeitpunkt nochmals unmissverständlich, dass Politik, Medien, Nichtregierungsorganisationen und digital-finanzieller Komplex vorsätzlich sowie wider besseres Wissen und Gewissen handelten.

Die Corona-Maßnahmen waren unangebracht, totalitär, inhuman und weithin kriminell. Der aufgenötigte, durch Segregation forcierte mRNA-Rollout markiert eine eklatante Verletzung fundamentalster Menschenrechte, die ihresgleichen sucht. Es handelt sich um ein Kapitalverbrechen von unabsehbaren Ausmaßen. Andrew Bridgen, parteiloses Mitglied des britischen Parlaments, nennt es unverblümt das größte Verbrechen an der Menschheit seit dem Holocaust und spricht von weltweit zehn bis zwanzig Millionen Menschen, die »von den experimentellen Impfungen getötet« wurden.

Von der Realität umzingelt, aber gänzlich unberührt, verleihen sich die Verantwortlichen derweil gegenseitig Preise. Die immer lauter werdenden Rufe nach Aufarbeitung ignoriert man im Elfenbeinturm der Wohlstandsverwahrlosung wie gehabt beflissentlich. Wer möchte schon mit den eigenen Vergehen konfrontiert werden, oder sich gar dafür verantworten müssen. Entlang dieser Linie denkt wohl auch die SPD-Abgeordnete Heike Engelhardt, die stellvertretend für ihre Kaste am deutlichsten zum Ausdruck brachte, was ihresgleichen unter Aufarbeitung versteht, als sie im Rahmen einer Bundestagsdebatte zum Thema »Einsetzung einer Enquete-Kommission Coronavirus« am 24. April 2024 verlauten ließ: »Worum es jetzt ausdrücklich nicht gehen darf, ist, Verantwortliche zu suchen«.

Erstaunlich. Denn genau darum geht es mir, wenn ich »Aufarbeitung« fordere. Nur wenn die Verantwortlichen identifiziert sind, kann deren individuelle Schuld bewertet und angemessen sanktioniert werden.

Deshalb müssen die Verantwortlichen für ihre Verbrechen, Komplizenschaft oder Untätigkeit zur Rechenschaft gezogen werden. Und zwar jetzt. Denn die Prädatorenkaste arbeitet fieberhaft daran, den medizinrechtlichen Rahmen so anzupassen, dass die Vergehen der Corona-Krise bei einer Neuauflage des pandemischen Hygienefaschismus keine mehr sind. So hat die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) am 21. Dezember 2023 neue Richtlinien veröffentlicht, die pharmakologische Versuche am Menschen ohne dessen informierte Zustimmung erlauben – so lange das Experiment nur ein »geringes Risiko« für das Testsubjekt darstellt. Auch die Test- und Zulassungsverfahren für neue Medikamente hat die FDA in dieser Richtung angepasst. Eigentlich keine Überraschung. Denn bereits im Oktober 1962 verabschiedete der US-Kongress ein Gesetz (Food, Drug and Cosmetic Act), das besagt, dass Wissenschaftler »die Zustimmung der Menschen oder ihrer Vertreter einholen, es sei denn, sie halten dies für nichtdurchführbar, oder nach ihrem professionellen Ermessen dem Wohl dieser Menschen zuwider«.

Einen ähnlichen Kurs schlägt die Europäische Union ein, die experimentellen Substanzen wie BioNTechs Comirnaty am 10. Dezember 2022 eine EU-weite, auflagenlose, verlängerbare Zulassung für fünf Jahre erteilt, obwohl deren Sicherheit und Wirksamkeit nie in klinischen Studien belegt wurde und ein derartiges Vorgehen gegen EU-Regulierung Nr. 536/2014 »über klinische Prüfungen mit Humanarzneimitteln« sowie den Nürnberger Kodex verstößt. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) scheint dahingehend keine Bedenken zu haben. Im Gegenteil. Wie man der am 29. April 2024 publizierten Presseerklärung einer Juristin, die Kläger wegen branchenspezifischer Impfpflichten vor dem EuGH vertritt, entnehmen kann, goutiert das höchste europäische Gericht solch totalitäre Anwandlungen und bereitet damit den Weg für Impfpflichten und Zwangsimpfungen.

»In Randnummer 47 seiner Entscheidung legt das Gericht eine absolut inakzeptable und erschreckend totalitäre Haltung an den Tag. Das Gericht behauptet, dass die Behörden der Mitgliedstaaten völlig im Ermessen entscheiden können, ob es angemessen ist, Ärzten die Verwendung von Comirnaty oder Spikevax aufzuerlegen, gegebenenfalls auch durch Zwangsmaßnahmen.« Das klingt verdächtig nach einem Freibrief für Impfpflichten und die Abschaffung des Rechtes auf körperliche Unversehrtheit.

Dergestalt Übergriffigkeiten rechtfertigen jegliche Form von friedlichem Widerstand. Und der nimmt weltweit Gestalt an. Selbst in Japan, einem Land, wo Bürgerproteste eine absolute Ausnahmeerscheinung sind, wehrt man sich zwischenzeitlich gegen den von UN, WHO et al. propagierten, supranationalen Pharmafaschismus. Am 21. April 2024 vermeldete The People’s Voice, das Land habe aufgrund der explosiven Zunahme von mRNA-bedingten Krebserkrankungen den nationalen Notstand deklariert. Bereits eine Woche zuvor machten Meldungen über massive Demonstrationen und Straßenproteste die Runde. US-Medienoutlets wie Gateway Pundit, Infowars oder Vigilant News Network veröffentlichten Videoaufnahmen aus Japan und sprachen von mehreren zehntausend Teilnehmern. Auch der angesehenste Onkologe des Landes, Professor Masanori Fukushima, meldete sich diesbezüglich zu Wort. Im Rahmen eines eindringlichen Video-Statements verurteilte er die mRNA-Injektionen als »böse Praktiken der Wissenschaft« und bringt diese in Zusammenhang mit der massiven Zunahme von Krebsfällen und Turbo-Krebs, der bei den meisten Patienten schon Stufe vier erreicht, bevor man ihn diagnostiziert. Fukushima nennt es »Mord«.

Ins gleiche Horn stößt Masayasu Inoue, emeritierter Professor der Osaka City University Medical School. Im Rahmen einer knapp achtminütigen Ansprache führt er Anfang April 2024 aus, dass »die Pandemie von der WHO als falscher Vorwand benutzt wurde, um die Impfung aller Völker der Welt voranzutreiben«. Darüber hinaus erklärt er, dass »die Anwendung experimenteller Gentherapie bei gesunden Menschen nicht nur eine extreme Verletzung der Menschenrechte darstelle, sondern im Ergebnis die schlimmsten medizinischen Nebenwirkungen in der Menschheitsgeschichte ausgelöst« habe.

Es ist augenscheinlich höchste Zeit, die Samthandschuhe auszuziehen. Dem skrupellosen Treiben der involvierten Pharmakonzerne, ihrer Handlanger auf der politischen Bühne und der Systemadvokaten in den Redaktionen der Massenmedien muss ein Riegel vorgeschoben werden. Von Justitia ist dahingehend derzeit wenig Hilfe zu erwarten. Zumindest, so lange nicht mehr Menschen aktiv werden und Anzeige erstatten. Gegen Hersteller, Hausärzte, Krankenschwestern, Beamte, Gesundheitsämter, Vorgesetzte, Betreiber von Impfzentren, gegen Minister, Bürgermeister, Landräte und sonstige Agitatoren. Gegen einzelne Akteure, die persönlich in Haftung zu nehmen sind. Denn es sind Menschen wie du und ich. Sie haben Verantwortung für ihre Taten zu übernehmen. Jeder, der diese irrationale, inhumane Agenda, dieses mutmaßliche Kapitalverbrechen direkt oder indirekt unterstützt hat, muss sich die Frage gefallen lassen, inwieweit sein Handeln während der Krise justiziabel ist. Und zwar bevor Gras über die Sache gewachsen ist oder die nächste Krise es verhindert.

Doch wo kein Kläger, da kein Richter. Zehn Strafanzeigen mögen noch keinen Handlungsdruck im System erzeugen. Zehn oder zwanzig Millionen dagegen schon. Das gilt gleichermaßen für Demonstrationen, Streiks oder Boykott-Aktionen. Gerade als Opfer des Corona-Regimes, ob wegen eines Impfschadens oder ökonomischer Folgen, sollte man nicht klein beigeben. Es mag ein schwerer Schritt sein, sich eingestehen zu müssen, dass man belogen, betrogen, ausgenutzt und geschädigt wurde. Es ist nicht einfach, sich aufzuraffen, Gesicht zu zeigen und gegen den Strom zu schwimmen. Noch schwerer wird es allerdings sein, die persönlichen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Langzeiteffekte dieses Betruges im Wissen ertragen zu müssen, geschwiegen zu haben.

Demokratie lebt seit jeher – und bis zu ihrem bitteren Ende – vom Mut und Engagement des Einzelnen. Noch kann sie reanimiert werden. Auch wenn ihr Grab schon ausgehoben ist.

Montagnola, am 01. Mai 2024

Leuchtturm der Autonomie

»Hast Du keine Feinde, dann hast Du keinen Charakter.« (Paul Newman)

Ein kurzer Textbeitrag zum Thema Neutralität, den ich zu Beginn des Jahres 2024 für die Print-Ausgabe #176 des Schweizer Magazins »Zeitpunkt« verfasst habe.

»Jeder Zentralismus beschleunigt die Spaltung und die Trennung«, so der Schweizer Lebenskünstler Alfred Selacher. Ein korrekte Einordnung, wie uns nicht nur die Geschichte, oder der nördliche Nachbar, sondern vor allem die bürokratische Monstrosität namens Europäische Union immer wieder eindrücklich vor Augen führt. Je mehr Kompetenzen das korrupte Konglomerat in Brüssel an sich reißt, desto weiter driften die Mitgliedsstaaten auseinander. Je machttrunkener das gesichtslose Imperium des Souveränität absorbierenden Verordnungsverbunds sich gebärdet, desto weniger Rückhalt hat es in der Bevölkerung.

Aus gutem Grund. War Zentralismus bisher doch stets die Vorstufe zum Totalitarismus. Auch die EU ist kein altruistischer Pakt der Völkerverständigung, sondern zuvorderst ein finanzpolitisches Projekt. Eine Währungsunion. Ein Machtblock, der auf amoralische Allmachtsphantasien des »angloamerikanischen Establishments«, der Nachgeburt des britischen »Empire«, zurückzuführen ist. Man muss nur die Biografien von Cecil Rhodes, Alfred Milner, Edward Grey, »Colonel« Mandell House, Alfred Eckhardt Zimmern, Francis Galton, et al. studieren, um zu erkennen, wes Geistes Kinde die geostrategische Blockbildung dieser Tage ist. Ob EU, UN, NATO, IWF oder BRICS – keine dieser Allianzen agiert auch nur im Entferntesten im Interesse des einfachen Bürgers. Diese Bündnisse sind nichts anderes als Machtvehikel zur Durchsetzung von Partikularinteressen.

Selbst wenn man entgegen aller Indizien und Belege unterstellt, dass die Initiatoren international reglementierender Institutionen hehre Ziele verfolgten, dass sie tatsächlich nur den Weltfrieden im Sinn hatten, muss man konstatieren, dass sie gescheitert sind. Frieden gibt und gab es nicht. Und die EU ist beileibe keine Erfolgsgeschichte. Im Gegenteil. Der im Ausbau befindliche Staatenbund kann getrost als Paradebeispiel für Korporatismus herangezogen werden – für die unheilige Fusion von Staat und Konzernwirtschaft. »Die perfekte Form des Faschismus«, nannte Benito Mussolini dieses Herrschaftsmodell, das der Idee von Demokratie natürlich diametral entgegensteht. Selbst der Euro als vermeintlich verbindende Einheitswährung darf zweifelsohne als monetäres Fiasko bezeichnet werden. Zumindest aus Perspektive taxonomisch geknechteter Normalverdiener. Gegenüber dem Schweizer Franken kennt der Kurs des Zahlungsmittels seit seiner Einführung nämlich nur eine Richtung: abwärts. Aufwärts – ans obere Ende der fiskalischen Hackordnung – bewegen sich in der Folge lediglich die schwindenden Eigenmittel der Steuerzahler.

Das erkennt nicht nur das Schweizer Stimmvolk, das eine Annäherung an die EU bereits zwei Mal an der Urne verhinderte. Auch in den Mitgliedsstaaten gärt es. Nicht zuletzt, weil der europäische Blockbaukasten zusehends an eine totalitäre Technokratie nach orwellschem Vorbild erinnert. Erosion demokratischer Prozesse,

Kriegstreiberei, Zensur unliebsamer Informationen und wirtschaftlicher Niedergang – »kreative Zerstörung«,nannteKissinger-Protegé und WEF-Gründer Klaus Schwab diese vorsätzliche Dekonstruktion unseres Habitats. Mit logischem Denkvermögen gesegneten Zeitgenossen mag sich partout nicht erschließen, wie eine Annäherung an die EU, oder die Delegation von Autonomie an überstaatliche Institutionen für Bundesbern attraktiv erscheinen könnte. Denn zensorische Übergriffigkeiten wie der »Digital Services Act« (DSA) dürften nur ein lauer Vorgeschmack dessen sein, was der aus Brüssel und New York koordinierte Überwachungskapitalismus der Green Economy für die kommenden Jahre in petto hat.

Daher dürfte sich auch die Renitenz gegenüber dieser bürokratischen Machtergreifung zeitnah intensivieren. »Erst ist es ein Polizeistaat, dann kommen die Aufstände«, prophezeite US-Milliardär Nick Hanauer vor gut zehn Jahren in einem offenen Brief an seine wohlhabenden Freunde der »Superclass« (D. Rothkopf, 2008). Der Widerstand gegen das inhumane Corona-Regime oder die Bauernaufstände, die nach den Niederlanden und Frankreich nun auch Deutschland erreicht haben, geben dahingehend einen Vorgeschmack.

Nein, die EU ist wirklich kein Erfolgsmodell. Das gilt gleichermaßen für die Vereinten Nationen (UN), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder den Internationalen Währungsfonds (IWF). Denn das Wohl des einfachen Bürgers steht bei keiner dieser supranationalen Organisationen im Mittelpunkt des Interesses. Wo auch immer diese Institutionen sich involvieren, verschlimmern sie die Situation. Das Eliten-Projekt »oktroyierte Globalisierung« ist gescheitert. Denn mit Demokratie, Menschenrechten, Prosperität oder Umweltschutz hat die Konsolidierung von Macht und Geld in immer weniger Händen ebenso wenig zu tun wie der Ethikrat mit Ethik. Auch wenn die Zentralismus-Advokaten der Parasitärkaste in Brüssel, London, New York oder Berlin das Gegenteil behaupten »Der politische Totalitarismus ist tot. Es lebe der wirtschaftliche Totalitarismus!«,notierte der Schweizer Publizist Ernst Reinhardt vor einigen Jahren – und beschrieb damit vortrefflich das herrschende System der Public Private Partnerships, das einstmals souveräne Nationalstaaten von innen heraus auffrisst wie ein bösartiger Tumor. Bis nichts mehr von ihnen übrig bleibt.

Aus diesem Grund sollten die vorgängig genannten Organisationen aufgelöst, oder zumindest verlassen werden. Es sind intransparente, finanziell korrumpierte Herrschaftskonstrukte eines postmodernen Neofeudalismus. Wir brauchen weder die EU noch die UN oder BRICS. Geschweige denn ein Angriffsbündnis wie die NATO. Ersetzt werden sollten diese demokratisch nicht legitimierten Regierungssurrogate durch grenzübergreifende Kollaboration auf Augenhöhe. Durch einen echten Völkerbund. Einen Zusammenschluss »von unten«. Denn wenn etwas eine funktionierende Demokratie charakterisiert, ist es das Subsidiaritätsprinzip – Willensbildung ausgehend von der kleinsten Einheit einer Gemeinschaft: »Der souveränen Autonomie des Individuums« (F. Nietzsche, 1892). Ein Prinzip, das in der Schweiz als einsamer Insel direkter Demokratie im Gegensatz zum Rest der Welt noch in gewissem Maße greift. Wo das Wohl des Kollektivs über die Rechte des Einzelnen gestellt werden, ist Tyrannei nicht mehr fern.

Mit entsprechender Skepsis sollte man nicht nur hierzulande der »regelbasierten internationalen Ordnung« begegnen, von der zeitgeistig flexible Spitzenpolitiker so gerne sprechen. Denn in dieser neuen Normalität einer vierten industriellen Revolution zählt ein Menschenleben nicht mehr viel. Nicht umsonst steht derzeit primär der Agrarsektor unter Druck. »Die Kriegsgefahr ist am größten, wenn eine Ideologie von gestern über eine Technik von morgen verfügt«,mahnte der bereits zuvor zitierte Ernst Reinhardt. Und kaum eine Ideologie dürfte mehr Gefahren für den Fortbestand unserer Spezies bergen als die autoaggressive Nachhaltigkeitsökonomie grünbrauner Endzeit-Apologeten. Denn im Kern basiert die transhumanistische Biosicherheitsdoktrin des Coronozän auf Konzepten der Eugenik. Auf der progressiven Hybris, Evolution steuern zu können. Zum Wohle des Kollektivs. Verantwortung für einen freiheitlich-eigenverantwortlichen Lebensentwurf übernehmen zu müssen, scheint eine veritable Anzahl von Menschen zu ängstigen. Niederschlag findet diese Furcht vornehmlich in blindem Etatismus. In Verehrung eines infantilisierend-paternalistischen Staatsapparates. Und in der irrigen Annahme, Zentralismus, Technokratie und Transhumanismus stünden für Fortschritt, anstatt Selbstaufgabe.

In Anbetracht der rundum dystopischen Dynamik der neuen Normalität sind Errungenschaften wie die föderale Struktur, das Milizsystem und die seit 1815 praktizierte Neutralität der Schweiz geradezu ein Segen. Ein Bollwerk gegen zentralistische Zerwürfnisse der Zeit. Gut 175 Jahre Frieden, eine reüssierende Wirtschaft und eine stabile Währung sprechen für sich. Das Land tat während der zurückliegenden einhundert Jahre offenbar gut daran, seinen eigenen Weg zu gehen.

Dennoch trat auch die Eidgenossenschaft im Jahr 2002 den Vereinten Nationen bei und unterwirft sich seither zusehends dem Diktat supranationaler, antidemokratischer Organisationen. Selbst die für die direkte Demokratie charakteristische Föderalstruktur erodiert. Man folgt, trotz dem in Art. 3 der Bundesverfassung verbrieften »System der Nichtzentralisierung«, dem vermeintlich effizienzsteigernden Trend zur Zentralisierung. So gab es 1980 im Tessin zum Beispiel noch 247 Gemeinden. Inzwischen ist die Zahl auf 106 gesunken. Und wenn die für 2024 geplanten Fusionen abgeschlossen sind, werden es nur noch 100 sein. Ein Minus von

147 Gemeinden in 45 Jahren. In den anderen Kantonen sieht es ähnlich aus. Von 2.899 Gemeinden im Jahr 2000 sind am 1. Januar 2024 noch 2.131 übrig. Das entspricht einer Reduktion von 768 Gemeinden in 24 Jahren. In Summe durchaus besorgniserregende Entwicklungen bezüglich des Fortbestands der Eidgenossenschaft in ihrer bisherigen Form. Dabei sind Dezentralität und eine politisch-isolationistische Haltung keineswegs falsch. Auch wenn diese Attribute in der leitmedialen Darstellung des In- und Auslands praktisch durchweg negativ konnotiert werden. Nicht von ungefähr sind oft gerade jene Länder, die sich eine gewisse Autonomie bewahrt haben, am erfolgreichsten.

Ein Blick in die Geschichte der Vereinigten Staaten genügt, um zu erkennen, dass Bündnisdenken und Verteidigungsallianzen den Bewohnern eines Landes selten zum Vorteil gereichten. Bis zum Eintritt in den Ersten Weltkrieg am 6. April 1917 war das Land international unauffällig. Frönte einem ausgeprägten Isolationismus. Mit dem Ende des Krieges am 11. November 1918 änderte sich das. Das blutigste Jahrhundert der Zivilisationsgeschichte begann. Die »Pax Americana« steht seither für weltpolitische Dominanz um jeden Preis. Für eine »Neue Weltordnung«, wie schon Woodrow Wilson es nannte, die sich durch einen absolutistischen Anspruch auf Deutungshoheit auszeichnet. Geltend gemacht wird dieser Anspruch mit martialischen Methoden. Und mittels intransparent operierender supranationaler Institutionen, deren Einfluss seit Ende des Zweiten Weltkriegs kontinuierlich wächst.

»Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.« (Jean-Claude Juncker, SPIEGEL, 27. 12. 1999)

Wo auch immer die US-dominierte Demokratiesimulation des Wertewestens auftrat, hinterließ sie verbrannte Erde. Südamerika, Asien, Afrika, die arabische Welt – überall zwang man Menschen eine als Werteverteidigung vermarktete Gewaltherrschaft auf. Und war der Gegner durch rücksichtsloses Abwerfen von Demokratie nicht in die Knie zu zwingen, assimilierte ihn die »Global Governance« mittels finanzpolitischer Rochaden und Knebelverträgen. Welch mafiöse Methoden dabei zur Anwendung kommen, erklärt das autobiographische Buch »Confessions of an Economic Hit Man« von John Perkins aus dem Jahr 2004. Ländern müssen nicht mehr erobert oder besetzt werden, um sie zu beherrschen. Kreditwucher, Plattform-Monopolismus, Technokratie und Netto-Null-Ökonomie sind ebenso zerstörerisch wie Flächenbombardements. Allerdings halten die erzielten Effekte länger vor.

So setzt sich der Eroberungsfeldzug des angloamerikanischen Establishments bis heute ungehindert fort. Mit der Bildung von Macht- und Währungsblöcken. Und wer sich ein wenig mit der Vergangenheit beschäftigt, erkennt rasch, dass das Empire nie aufhörte zu existieren. Siehe »Commonwealth«. Es lässt nur seine Drecksarbeit seit 1918 von jemand anderem erledigen. Befreiungskriege, humanitäre Einsätze, Interventionen zur Friedenssicherung: in der Regel nichts weiter als euphemistische Verklärungen für Neoimperialismus.

Neutralität ist das exakte Gegenteil davon. Auch wenn selbst hiesige Propaganda-Postillen das tradierte Konzept als Anachronismus darstellen. Gerade in Zeiten ökonomischer Krisen und schwelender Konflikte ist es ratsam, sich nicht mit Mächten gemein zu machen, die im Rahmen ihres letzten, blutrünstigen Aufbäumens gewillt sind, den Rest der Welt mit in den Abgrund zu reißen. Sich neutral zu verhalten, bedeutet für einen Staat, höhere Maßstäbe ans eigene Handeln anzulegen als jene Regierungen, die aufgrund niederer Beweggründe Gewalt als probates Mittel zur Durchsetzung der eigenen Agenda erachten. Anstatt nur die eigenen Grenzen, die eigene Bevölkerung und den eigenen Besitz zu verteidigen, setzt sich ein neutrales Land auf dem internationalen Parkett für übergeordnete Werte ein. Für Frieden, Freiheit und allgemeine Menschenrechte. Der US-Stellvertreterkrieg gegen Russland und der zionistische Genozid im Freiluftgefängnis von Gaza bieten ausreichend Chancen für die Schweiz, diese Rolle einzunehmen.

Neutralität charakterisiert ein Land nicht als rückständig oder illoyal gegenüber Partnerstaaten, sondern als transparent, selbstbewusst und zuverlässig. Eine isolationistische, oder eigenbrötlerische, unparteiische Entität ist auch nicht per se Globalisierungsgegner, wie das Medienecho allenthalben glauben machen möchte. Au contraire – als viersprachiger, international vernetzter Finanzplatz, als weltoffenes Einwanderungsland mit einem Ausländeranteil von über zwanzig Prozent ist die Schweiz ein Schmelztiegel der Kulturen. Daher sollte sie als neutraler Mediator selbstbewusst auftreten, Krisensituationen holistisch und ergebnisoffen analysieren, sich mit allen Beteiligten verständigen und so helfen, einen für alle Seiten tragbaren, friedlichen Kompromiss zu finden. Denn über den eigenen Interessen, oder der Agenda der Konfliktparteien, stehen unverrückbare Werte und ein humanistisch geprägtes Menschenbild – und genau das gilt es in Zeiten überstaatlicher Übergriffigkeit zu verteidigen.

»Das wirklich beängstigende am Totalitarismus ist nicht, dass er Massaker begeht, sondern, dass er das Konzept der objektiven Wahrheit angreift«, stellte George Orwell einst heraus.

Derartige Angriffe erleben wir mittlerweile täglich. Das Postfaktum des Medienzeitalters devalviert auch die wichtigsten Errungenschaften unserer Spezies, wenn die Durchsetzung offiziell goutierter Narrative es erforderlich macht. Dabei ist die objektive Wahrheit nicht von der Hand zu weisen: Fast zweihundert Jahre Neutralität – und damit Frieden, Freiheit und Wohlstand – waren für die Schweiz der richtige Weg. Ein Weg, der das Land ungleich besser durch die Turbulenzen und Disruptionen der Zeit geführt hat als die meisten anderen.

Demzufolge sollte dieser Kurs beibehalten werden. Dieser Leuchtturm der Autonomie, die Ufer dieser letzten basisdemokratischen Insel, müssen vor der Flut manipulativer Nudging-Elaborate, vor Zentralismus und neoimperialistischen Umtrieben geschützt und gegen Einflussnahme jeder Form verteidigt werden. Denn die Vergangenheit zeigt, dass eine neutrale Position gerade jetzt das beste Rüstzeug für eine potenziell dystopische Zukunft ist.

Montagnola, am 14. Januar 2024

Die sechste Dimension

»Die Gedanken sind frei« – im Mediazän ist diese hehre Vorstellung leider ein Axiom. Propaganda und Narrative bestimmen unser Denken. Dabei sind solch externe Einflüsse längst nicht mehr die primäre Bedrohung für unseren Geist. Denn die vierte industrielle Revolution führt nun mit Neuro- und Nanotechnologie invasivere Werkzeuge ins Feld, um sich mittels kognitiver Kriegsführung unseres Denkens zu bemächtigen. Es ist die finale Schlacht um das Gehirn. Um die Spezies Mensch.

Den ersten Schuss des Tages feuern die meisten Vertreter unserer Spezies kurz nach dem Aufstehen ab. On. Mit dem gedankenlosen Druck auf einen Button ihres Smartphones. Sobald die Netzverbindung steht, befinden sie sich im Krieg. Ohne sich dessen gewahr zu sein. Kurioserweise ist der unbedarfte Dopamin-Junkie in diesem Moment sowohl Täter als auch Opfer. Denn besagter Schuss ist nicht gegen einen Eindringling oder Kombattanten auf dem Schlachtfeld gerichtet, sondern gegen das eigene Gehirn. Denn der omnipräsente Taschenspion ist mitnichten nur ein praktisches Werkzeug, sondern in erster Linie eine vom militärisch-industriellen Komplex entwickelte Waffe. Die »News«, die über sein Display auf uns einprügeln, sind ein soziales Konstrukt. Soziale Medien Beschäftigungstherapie. Ein Werkzeug der Verhaltensökonomie. Einer Isolationswirtschaft. Dominiert von transgenerationalen Konzern-, Finanz- und Agentur-Kartellen. Die belanglosen Nachrichten, Social Media-Feeds und Buzzword-Blasen der durchs Dorf getriebenen Schweine haben praktisch keine Relevanz für unser persönliches Leben – aber ungeheuren Einfluss auf unseren Alltag. Unser Zeitmanagement. Unser Denken. Auf unser gesamtes Verständnis von Realität.

Selbiges beruht auf der Verinnerlichung von Narrativen. Auf Geschichten. Aus diesem Grunde war das obere Ende der gesellschaftlichen Hackordnung seit jeher bemüht, missliebige Information zu ächten. Schon König Karl II. (1630–1685) war als Tyrann auf Englands Thron darauf bedacht »False News« zu unterbinden. Per royaler Deklaration verbot er den Kolonien jenseits des großen Teiches 1672, Kritik an seiner Majestät, dem Staat, der Regierung oder ihren Vertretern zu äußern. Zunächst galt das Dekret nur für den öffentlichen Raum. Dann auch im Privaten. Zuwiderhandlungen waren mit empfindlichen Strafen belegt. Zuerst wurden diese nur kritischen Rednern und Publizisten auferlegt. Dann auch den Zuhörern und Lesern – außer, diese meldeten derart obrigkeitskritische »Hassrede« binnen 24 Stunden.

Parallelen zu »Cancel Culture« und Debattenraumbeschneidung der Postmoderne sind kein Zufall. Denn Geschichte wiederholt sich. Und Tyrannei funktioniert schon immer nur durch Täuschung, Manipulation und Lüge. Zeitigen Mittel wie »Nudging« oder »Softpower« nicht mehr die gewünschten Effekte, kommt die Gewalt. Wird diese zu exzessiv eingesetzt, lässt sich das herrschende System jedoch nur noch schwerlich als Pluralismus oder Demokratie vermarkten. Diese rote Linie wird das aktuelle System daher nur überschreiten, wenn es seine Existenz einer profunden Bedrohung ausgesetzt sieht.

So verwundert es kaum, dass es im Mediazän nicht mehr nur der lange Arm des kapriziösen Gesetzes ist, der die Bevölkerung im Schwitzkasten hält, sondern primär die Aufmerksamkeitsagitation der Herrschaftskaste. Multimedial serviert. Ohne Sendeschluss. Im Austausch gegen unser Geld, unsere Daten – unser Leben. Infolgedessen verschwenden wir weite Teile von dem, was wir abseits von Broterwerb und Schlaf als Freizeit definieren, unsere Energie, Gedanken und Kreativität, auf Denk- und Handlungsschablonen von der Stange. Wie Klone. Mit leicht divergierenden Interessen und Outfits. Und auch das ist kein Zufall, wie schon der Begründer der modernen Propaganda vor knapp 100 Jahren auf Seite eins seines Standardwerkes festhielt:

»Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element der demokratischen Gesellschaft. Diejenigen, die diesen unsichtbaren Mechanismus der Gesellschaft manipulieren, bilden eine unsichtbare Regierung, die die wahre herrschende Macht unseres Landes ist. Wir werden regiert, unser Geist manipuliert, unser Geschmack geformt, unsere Ideen vorgeschlagen, größtenteils von Männern, von denen wir noch nie gehört haben. Dies ist eine logische Folge der Art und Weise, wie unsere demokratische Gesellschaft organisiert ist.« (Bernays, Propaganda, 1928)

Ob Joseph Goebbels, Fluoridierung von Trinkwasser, Werbung für die Tabakindustrie oder der US-geführte Coup d’État in Guatemala – Bernays inspirierte Despoten aller Art. Seine auf Lügen basierenden Kommunikationsprozesse zur »Kristallisierung öffentlicher Meinung« erfüllten und erfüllen ihren Zweck für jedwede Form der Lüge. Bis heute. Und stets getreu dem Motto ihres Erfinders: »Du lügst nicht wirklich, wenn die Lügen, die du erzählst, gegen andere Lügen ins Feld geführt werden«.

Nachrichten werden geschaffen, damit wir uns nach ihnen richten. Sie sind, begleitet von Werbung und Nonsens-Multiplikatoren wie Social Media, das primäre Herrschaftsinstrument gewaltloser Kontrolle. Sie sichern Deutungsdominanz. Meinungshegemonie. Gute PR macht Tyrannen zu Demokraten, Gift zu Nahrungsmitteln und ein mittelschweres Infektionsgeschehen zur Jahrhundertpandemie. Sie manipuliert Massen, bereitet Völker auf Kriege vor, präsentiert militärische Interventionen, Geheimdienstkampagnen und Völkermord als Verteidigung westlicher Werte und Neoimperialismus als Entwicklungshilfe.

Nachdem der Begriff Propaganda durch all die damit assoziierten Gräueltaten negativ konnotiert war, bot Bernays seine Dienste später unter dem neuen Label »Public Relations« feil. Öffentlichkeitsarbeit. Und genau davon werden wir regiert. Von Marketing, Nudging, Social Engineering, Zensur, Influencern, Algorithmen, Filterblasen und manipulativer Kommunikation – so kontrolliert das herrschende System das Denken einer proportional zur Nachrichtenmenge irritierten Verfügungsmasse von Humankapital. Es ist ein Krieg gegen das freie Denken. Gegen den freien Willen. Das von Detonationskratern übersäte Schlachtfeld ist das Gehirn.

Nicht umsonst hat die NATO das Zerebrum des Homo demens unlängst offiziell zur sechsten Dimension der Kriegsführung erklärt. Ging es Konfliktparteien in konventionellen Kriegen bislang um Siege zu Wasser, zu Land, in der Luft oder im All, war es seit Anbruch des 21. Jahrhunderts vor allem der Cyberspace, die fünfte Dimension der Kriegsführung, die für den militärisch-industriellen Komplex im Fokus stand. Ein Dokument des US-Verteidigungsministeriums vom Juli 2011 beschreibt die diesbezüglichen Strategien auf nationaler wie internationaler Ebene. Ein 70 Seiten umfassendes Papier