Hotel Succubus - Lala Idrisse - E-Book

Hotel Succubus E-Book

Lala Idrisse

0,0
4,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Einchecken und Ausspannen! Unsere luxuriösen Suiten im kolonialen Stil werden Sie begeistern, unser großzügiges Spa sorgt schon vom ersten Tag an für absolute Entspannung. Enter the wild: Das ist Urlaub in Afrika. Wir beschäftigen ausschließlich einheimische Mitarbeiter. Das stärkt unsere Region und schafft bei unseren Gästen ein gutes Gefühl. Seien Sie zu Gast bei den Erfindern von „Ladies first“, wo Widerworte ein Frevel an Nahat, der Göttin der Schönheit und des Edelmuts sind.Wir kennen unsere Gäste und wissen ganz genau, was sie in unser abgelegenes Hotel über den steilen Klippen der Rimal Alkathiya führt. Es ist unser ausgezeichneter Service, das nahbare Personal und unser Versprechen auf äußerste Verschwiegenheit. Sie und Ihr mitreisendes Eigentum werden sich so wohl fühlen wie noch nie. Und das ist ein Versprechen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Prolog: Alsaahira

Kapitel 1: Check in.

Kapitel 2: Unten im Himmel

Kapitel 3: Brennendes Wasser

Kapitel 4: Unwellness

Kapitel 5: It’s toe-licking good!

Kapitel 6: Scharlachrot

Kapitel 7: Slow.

Kapitel 8: Sonnenaufgang

Kapitel 8.5: Konsultation

Kapitel 9: Afro- Deity

Kapitel 10: Regen für die Wüste

ICH DANKE

Lala Idrisse

Hotel Succubus

Copyright © 2021 Lala Idrisse.

Alle Rechte vorbehalten.

Ich bin Lala Idrisse.

Lesen Sie dieses Buch nackt.

Prolog: Alsaahira

Jerome grinste breit und zog seinen speckigen Strohhut vor der schönen Touristin, die Terminal 3 verließ und zielsicher auf sein Taxi zu hielt. Ein überraschend großer Busch krauser Locken löste sich seufzend und fiel weich über sein Haupt. Diese humoristische Geste brachte die Weißen stets zum Lachen und beruhigte den klitzekleinen Rassisten in ihnen. Der lustige Schwarze mit dem überproportionierten Afro war stets ungefährlich und folgsam. „Lassen Sie mich raten“, sagte Jerome zwinkernd, „nach Pwuni?“ Er öffnete die Tür seines rostigen Taxis mit einer huldvollen Geste. Die Touristin schüttelte den Kopf. Er setzte das breit lächelnde Africa-face auf, „really, Miss? Nicht nach Pwuni?“

Wie ungewöhnlich.

Alle europäischen Touristinnen fuhren nach Pwuni, wo die Strände weiß, die Cocktails sonnengelb und die Liebhaber schwarz waren. Die Touristin erwiderte sein Zwinkern selbstsicher und zog einen orangefarbenen Zettel aus der Tasche ihrer weißen Bluse. Jerome warf einen Blick auf ihre Brust. Wie schade, dass sie nicht nach Pwuni fuhr. Viele der kleinen Europäerinnen zeigten sich vertrauenswürdigen Taxifahrern mit üppigen Trinkgeldern und schnellen Nummern auf den Rücksitzen erkenntlich. Er wusste nicht, was die Leute in Europa geritten hatte, doch das seit gut zwei Jahrzehnten so in Mode gekommene „work and travel“ hatte eine Armee an liebeshungrigen, weißen Studentinnen in alle Welt und somit auf seinen harten, ebenholzfarbenen Schwanz fliegen lassen. Manchmal hatten sie Flugblätter eines gewissen „Erasmus“ dabei. Um wen es sich bei diesem Erasmus auch immer handelte: Jerome dankte ihm für die weißen Mädels, die ihm schon nach ein paar Stößen keuchend von den schlappschwänzigen Europäern erzählten. Die Touristin hielt den Zettel empor und schimpfte leise über den heißen Wüstenwind, der ihn zwischen ihren Fingern faltete und wirbelte. Ein Mann holte sie ein, beladen mit großen Koffern, die er hinter Jeromes Taxi abstellte. Beide Männer begrüßten einander freundlich nickend. Aha, sie hatte also einen Freund. „Say no mo‘, Madame“, verlangte Jerome und hob lächelnd die Hände, „Romantikurlaub in Dar-al-Kurm.“ Auch seine zweite Schätzung war falsch. Als sie den widerspenstigen Zettel gebändigt hatte, räusperte sie sich und las vorsichtig vor, als müsste sie sich an die fremden Worte herantasten: „Rin- nein, Verzeihung, Rimal Alkhatiya.“

Jeromes Fremdenführerlächeln erstarb. Der Sand der Sünde. Das Hexenland, in das sich nicht einmal die Witch Doctors mehr wagten. Die Touristin bemerkte, welche Wirkung der Name auf ihn hatte und hob interessiert die Brauen. „Kennen Sie den Weg dorthin…“ und las seinen Namen von dem albernen Plastikschild auf seiner Brust ab, „Jerome?“ Er nickte leise, „I know de‘ wey. Allerdings werde ich ihn nicht fahren.“

„Oh“, machte die Frau und schürzte enttäuscht die Lippen, „wie schade.“ Jerome verschränkte die Arme und nickte in Richtung der anderen Taxen hinter seinem, „… was auch für meine Kollegen gilt. Kein Fahrer, dem sein Leben lieb ist, wird Sie in das Hexenland fahren, Europäerin.“ Sie schüttelte den Kopf und schnalzte tadelnd mit der Zunge, „das ist schade, Jerome. Ich fürchte allerdings, dass ich auf meiner Fahrt bestehen muss. Es soll sich für Sie lohnen. Versprochen.“ Sie griff in ihre Handtasche und ließ ihn für einen kurzen Moment auf eine prall gefüllte Geldklammer blicken. Jerome wehrte trotzdem ab: „Geld schützt mich nicht, wenn ich ohne Seele zurückkomme, Europäerin. Weshalb wollen Sie überhaupt dorthin? Wenn uns die Dämonen nicht erwischen, tun es die Stämme. Wenn uns die Stämme nicht erwischen, dann tut es das Land selbst mit seinen schlechten Straßen, der sengenden Hitze und den Raubtieren. Dieser Ort ist böse.“ Die Frau reichte ihm den orangefarbenen Zettel. Es war die ausgedruckte Buchungsbestätigung eines Hotels und trug das Siegel der staatlichen Tourismusbehörde. Jerome schnaubte, „das ist eine Fälschung, Europäerin. Dieses Hotel existiert nicht. You fell fo‘ a scamma“. Unglaublich, dachte er bei sich. Früher haben die Scammer alte, dicke Engländerinnen mit dem Versprechen von Liebe um ihre Rente gebracht, heute locken sie verboten gutaussehende Frauen mit nicht existierenden Hotels nach Afrika. Rettete er das Pärchen mit seiner Ablehnung vielleicht sogar gerade? Lagen etwa Kriminelle an ihrem Zielort auf der Lauer? Die Frau wendete den Kopf. Jerome tat es ihr nach und entdeckte ihren Freund – einen kräftigen, gutaussehenden Mann – direkt neben sich. Er hatte sich binnen eines Lidschlags um das Taxi herum bewegt. „Jerome“, sagte er und seine Stimme war kühl, „wir werden an diesem Ort erwartet. Das Hotel“, er nahm den Zettel der Frau entgegen und hielt ihn unter Jeromes Nase, „ist real. Genau wie eintausend amerikanische Dollar in ihrer Handtasche. Oder bevorzugst du Euro?“

„Noch einmal“, Jerome stemmte sich von seinem Taxi und schickte sich an, die Taschen des gespenstischen Pärchens auf den Bürgersteig zu stellen, weg von seinem Kofferraum, „kein Geld der Welt schützt mich vor den Hexen in der Alkhatiya. Bitte gehen Sie.“

Der Mann blickte verärgert zu der Frau hinüber. Sie hob eine Hand, „ich rufe im Hotel an. Eine Sekunde, Jerome. Ich bin überzeugt, es gibt nichts, wovor Sie sich fürchten müssen.“ Jerome setzte seinen Strohhut auf, „keine Chance. Bitte gehen Sie jetzt weg von meinem Taxi.“ Er trat gestikulierend an die Frau heran und ihr Freund erschien blitzschnell zwischen ihr und ihm. Sein Blick war unmissverständlich und der Taxifahrer sah, wie sich große Muskeln unter dem blütenweißen Businesshemd spannten. Er hatte bis gerade eben wie das Anhängsel der Frau gewirkt. Ein memmenhafter, veganer, Sojamilch trinkender, Probleme mit Geld lösender Euro-Schnösel mit eingebildeten Allergien, der seiner Frau den Wunsch vom exotischen Urlaub erfüllte. Neun Monate später würde er ein schwarzes Baby in Händen halten und aus allen Wolken fallen. Jerome ging einen Schritt zurück und hob abwehrend die Arme, „hoho, Whiteboy – ganz entspannt. Ich wollte deinem Chick nichts tun.“

Der Arm der Frau reichte über die breiten Schultern des Kerls und drückte Jerome ein Smartphone in die Hand. „Rangehen.“ Verlangte sie und setzte sich zu Jeromes Ärger einfach in sein Taxi. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch hielt sich sodann das Smartphone ans Ohr. Wie seltsam Menschen sind. Wenn wir wissen, dass jemand in der Leitung wartet, sprechen wir mit ihm.

„Ja?“, fragte Jerome. Der Mann stand noch immer direkt vor ihm und beobachtete mit dem Blick eines feuerbereiten Elitesoldaten, wie sich die Gesichtszüge des Taxifahrers binnen weniger Sekunden von nervös zu ängstlich, zu erstaunt zu ablehnend, zurück zu ängstlich und dann zu niedergeschlagen formten. „Verstanden“, sagte er und reichte dem Mann das Smartphone. „Steigen Sie ein.“

Kapitel 1: Check in.

Ich hatte mich lange auf den Urlaub mit Lady Selina gefreut. Ihre Kontakte zu Lady Jana, von der sie mich ersteigert hatte, ermöglichten uns eine Reise zu ganz besonderen Konditionen.

Zu unseren Konditionen.

Und das ist ganz gewiss nicht im finanziellen Sinne zu verstehen. An Geld mangelte es den Damen nicht, die in Lady Janas Haus zu Gast waren. Lady Selina hatte mich selbst ausgewählt, ersteigert und am nächsten Morgen abgeholt. Nicht, ohne mich ausgiebig zu testen, versteht sich. Meine Herrin war eine atemberaubende Frau, deren kastanienbraune Lockenmähne so zügellos über ihre Schultern fiel, wie ihr Geist seine Ideen auf meinen Körper niederregnen ließ. Sie hatte das Gesicht eines Engels, ein breites Lächeln und einen so muskulösen wie runden Körper, dessen weibliche Form mit jedem Kleidungsstück stritt, als fasse die Natur die Bedeckung dieses Wunders als Affront auf.

Unser Taxi hielt vor dem gläsernen Eingang des Hotels Succubus, am Ende einer Savanne, vor einem endlosen Meer. Steile Klippen fielen links und rechts des prächtigen roten Sandsteinbaus hinab in eine kühle Brandung, deren Gischt für eine angenehme Luftfeuchtigkeit sorgte. Das Hotel schien sich in einer klimatischen Luftblase zu befinden, geschützt vor den brandheißen Winden der Sahara und zugleich hoch über dem schroffen Meer unter seinem Fundament. Ich entlud die Koffer Lady Selinas – sie hatte erstaunlich leicht gepackt. Ich freute mich darüber. Meine Herrin stieg aus dem Taxi und bezahlte den ganz einsilbig gewordenen Jerome, der einen ulkigen Blick auf mich warf, wie ich da die Koffer allesamt alleine trug. Während sein schwankendes Gefährt davon zuckelte, hob Lady Selina eine Hand über ihre Augen und betrachtete das Hotel.

„Es soll perfekt sein für Leute wie uns“, sagte sie und strich mir über den Kopf, „es wird von einer erfahrenen Lady geleitet, die sich auf unsere Bedürfnisse spezialisiert hat.“ Sie ging voraus, ich folgte ihr mit ihren Koffern beladen. Ihr wallendes Haar wehte im salzigen Wind dieser mir völlig unbekannten Küste, ihr praller Hintern spannte die khakifarbene Hose zu einer erregenden Herzchenform. Ihre High Heels klapperten auf dem harten Steinboden. „Kein Glotzen, Hase“, rief sie mir frech über die Schulter zu und lachte.

Lady Selina spielte gern. Sie hatte niemals Interesse an anderen Menschen innerhalb der Szene – allein dieses Wort machte sie wütend – gehabt. Davon ausgenommen sind ein paar strahlende online- Persönlichkeiten und Künstler, deren Videos sie mir gerne grinsend zeigte: „Siehst du, wie sie die Klammern enger macht? Heiß, oder?“ Vor meiner Versteigerung erklärte mir Lady Jana, die Auktionatorin, dass Selina vor einiger Zeit am anderen Ende der Leine begonnen hatte. Sie war devot, rutschte dank eines erfolgreichen Erotikbuches, über das die ganze Welt vor einigen Jahren sprach, in die Hände eines selbsternannten dominanten Mannes. Er verletzte sie, enttäuschte sie und machte sie jegliche Form von „organisierter Erotik“ hassen.

Willkommen zurück bei den Normalsterblichen, Frau Selina Tanja Bux. Hier ist Ihre nächste Beziehung: Der hübsche Paul, der auf Fußball und Fitnesstraining steht. In seiner Freizeit geht er mit seinen Freunden ein Bier trinken und wird Sie und Ihre Anwesenheit in spätestens einem Jahr als selbstverständlich erachten – Machen Sie doch einfach das Beste daraus. Pssst: Er ist dafür großzügig und zahlt den gemeinsamen Netflix-Account. Was für ein Deal!

Ihre Gedanken drehten sich um Reisen, weiße Strände und Skipisten, Cocktails und ihre Arbeit. Von der ich keine Ahnung hatte. Keine Ahnung haben sollte. In jedem Fall konnte sie sich einen Sklaven wie mich leisten. Sie ernährte mich, kleidete mich, leitete mich und besaß mich in jeder Hinsicht. Ich gehörte ihr und erwiderte ihre Fürsorge mit meinem Dienst. Ich war groß, muskulös, besaß ein attraktives Gesicht und bin in vielen Dingen ausgebildet – auch in der Liebe. Meine Leidenschaft, die mich in diesen Lebensstil geführt hatte, waren jedoch Füße. Hübsche, weibliche Füße in allen Größen, Farben und Formen.

Das Hotel Succubus erschien mir wie die moderne Interpretation einer alten Maurenfestung. Roter Fels erhob sich in eleganten Türmen. Schmale Fenster wie Schießscharten starrten auf uns hinab, wie wir eine große Treppe bestiegen. Die Balkone protzten mit Zinnen aus geschwungenem Stein, die Wellen des tosenden Meeres unter ihnen nachahmend. Ja, der Vergleich mit der mittelalterlichen Burg passte: Dort auf seiner Klippe saß das Hotel wie eine Festung, eine geheime Bastion für uns.

Die gläserne Tür schwang ganz automatisch auf. Der Duft von Jasmin strömte mir entgegen. Wir betraten einen von Säulen gesäumten Raum, der auch die Höhle eines so wilden wie vermögenden afrikanischen Stammes sein könnte. Roter, unbehauener Stein floss mit unglaublicher Selbstverständlichkeit in gläserne Wände, stählerne Geländer führten an steilen Treppen empor und bunte Wandmalereien zierten den Kreis aus mächtigen Pfeilern, in dessen Mitte sich die Rezeption befand. Ich betrachtete die eigentümlichen Zeichnungen interessiert. Sie mussten nachträglich angebracht worden sein. Niemand erhielt die Erlaubnis, einfach ein Hotel in ein solches Kulturerbe hinein zu bauen, oder? Die Zeichnungen waren einfach, doch sprachen genau deshalb Bände. Dünne Figuren mit langen Speeren verneigten sich abwechselnd vor der Sonne, dem Mond, einer tierischen Gottheit mit Hörnern und Hufen sowie vor einer äußerst expliziten Darstellung einer riesigen, primitiven Frau mit übergroßem, naiv überzeichnetem Busen und Po. Die Darstellung, dachte ich bei mir, barg eine erstaunliche Ähnlichkeit mit der Venus vom Hohlefels, die vor einigen Jahren in Süddeutschland gefunden wurde.

„Nahat“, sagte eine Stimme vor mir und ich wandte mich um. Beinahe wäre ich in meine Herrin gelaufen, so sehr hatten mich die Zeichnungen beschäftigt. Die Stimme gehörte einer hübschen Afrikanerin, die ihren schlanken Kopf mit dem streng gebundenen Dutt lächelnd über die große Rezeption hob. Lady Selina schien verwirrt – war das eine Begrüßungsformel? Die Afrikanerin deutete mit einem Kopfnicken auf mich. Lady Selina wandte sich zu mir.

„Nahat ist die Göttin der Schönheit und des Edelmuts. Der Stamm, der hier lebt, verehrt sie als große Mutter aller Lebewesen“, erklärte uns die Afrikanerin. Lady Selina begriff, dass mich die Frau beim Betrachten der Wandmalereien ertappt hatte und lächelte, den Blick nun selbst auf die Säulen richtend. „Wunderschön“, urteilte sie flüsternd.

Eine elegante Frau im Hosenanzug ging an uns vorbei. Ein Hausmädchen huschte über eine der Treppen. Die Rezeptionistin nickte, „vielen Dank. Unsere Gäste sind von der Symbolik begeistert. Willkommen im Hotel Succubus. Sie sind Lady Selina?“ Meine Herrin nickte und nannte der freundlichen Dame meinen Namen. Sie lächelte, „sehr gut. Ihre Reservierung ist eingegangen und wir freuen uns, Sie als Gast zu begrüßen, Lady Selina. Unsere Mitarbeiterinnen erlösen Ihren Bediensteten von seiner Last.“ Zwei weitere Frauen waren leise neben uns erschienen und nahmen mir das Gepäck ab. Beide waren so schwarz und so schön wie die Rezeptionistin. Lady Selina erhielt die Schlüsselkarte zu unserem Zimmer.

„Ihr Bediensteter wird gesondert von uns versorgt, während Sie einchecken. Nach diesem Prozess werden Sie ihn wohlbehalten in Ihrer Suite vorfinden. Möchten Sie Ihre Angaben noch einmal überprüfen, Lady Selina?“ Sie schüttelte den Kopf und warf mir einen frechen Blick zu, „ich weiß, was ich mir für ihn wünschte, vielen Dank.“

Selina legte die Hände an meine Wangen, „du erhältst zunächst ein kleines Wellnessprogramm, Liebling. Ich gehe auf unser Zimmer und schaue, was dieses Hotel so alles zu bieten hat.“ Sie zwinkerte und gab mir einen Hieb auf den Po, „bis später.“

Die beiden Hausmädchen verschwanden mit meiner Herrin über eine der roten Sandsteintreppen mit den stählernen Geländern. Während ich ihnen hinterherblickte, erhob sich die Rezeptionistin und trat hinter ihrem Tresen hervor. Der Klang von Absätzen auf Stein ließ mich den Blick wenden. Sie hielt ein Klemmbrett in ihren Händen und blickte grinsend darauf.

„Deine Herrin wünscht ein ganz exquisites Programm für dich, Sklave“, erklärte sie mir und wechselte dabei von gutem Deutsch in perfektes Englisch. Sollte mir recht sein – ich sprach sieben Sprachen fließend und beherrschte neben dem lateinischen Alphabet auch das Kyrillische und ein paar Worte Japanisch – obwohl ich damit nicht weit kommen würde, sollte ich mich irgendwann allein in Tokyo wiederfinden. Ich räusperte mich und nickte verständig. „Ich bin überzeugt, meine Herrin hat genau das Programm ausgewählt, das sie und ich benötigen.“ Die Rezeptionistin fletschte die strahlend weißen Zähne und zwinkerte mir zu: „Du wirst mich mit Mistress Shauna ansprechen.“ Ich streckte die Brust raus, „verstanden, Mistress Shauna.“ Sie nickte und setzte ein Häkchen auf dem Klemmbrett. „Bitte folge mir in den Spa-Bereich.“

Ich gehorchte ihr sehr gerne, doch Shauna rührte sich nicht vom Fleck. Ahnend, dass soeben ein Spiel begonnen hatte, harrte ich ihrer Erläuterung. Eine Angestellte durchquerte den Raum in leise tapsenden Ballerinas. Kein anderes Geräusch war zu hören, als Mistress Shauna mich erwartungsvoll anblickte.

„Wie willst du denn ins Spa gehen“, tadelte sie spielerisch und setzte einen Fuß vor, „mit all deinen Sachen am Leib?“ Ich schluckte. Eine zweite Rezeptionistin trat aus einer diskreten Tür hinter einer der vier Säulen und setzte sich an Mistress Shaunas Platz, während ein weiteres Taxi die Auffahrt des Hotels empor klapperte. Mistress Shauna seufzte leise, „alles muss man selbst machen“, und verdrehte ihre dunkelbraunen Augen. Ihre ebenholzfarbenen, kräftigen Arme erhoben sich und öffneten meinen obersten Hemdknopf. Ich hob unruhig den Kopf, nervös nach eventuellen Beobachtern suchend. Shauna lachte leise und sagte: „Hier ist alles ganz selbstverständlich, Sklave.“ Ihre schlanken Finger öffneten mein Hemd mit geübten Griffen. Mein blütenweißes Unterhemd entlockte ihr ein amüsiertes: „Pf, Europäer!“ Ich räusperte mich und rührte meine Arme, nonverbal Hilfe bei meiner Entkleidung anbietend. Sie schüttelte den Kopf, „nein.“ Sie streifte mein Hemd ab, zog mir das peinliche Unterhemd über den Kopf und machte sich dann an meiner Hose zu schaffen. Nach wenigen Sekunden war ich entblößt bis auf die Boxershorts. Sie grinste breit, ihre vollen Lippen spreizend.

„Bonjour“, begrüßte die zweite Rezeptionistin eine Dame, die soeben in den Empfang getreten war. Diese erwiderte den Gruß und blickte zu mir herüber. Ein Mann, mit Koffern und Taschen beladen, hielt hinter ihr. Auch er heftete seine Blicke auf mich und Mistress Shauna. „Ich glaube“, sagte die Dame auf Französisch, „hier sind wir ganz richtig, Cherie.“ Die Rezeptionistin kicherte, „Mademoiselle Aurelie?“ Die Gefragte nickte bestätigend, „richtig. Das hier ist Pierot. Falls sein Name wichtig ist.“

Ich schluckte. Shauna griff an den Saum meiner Boxershorts, sah mir tief in die Augen, „kein Zurück“, und riss daran. Ich durfte dem Kleiderbündel zu meinen Füßen entsteigen und meine Schuhe und Socken dann vollends selbst ausziehen. „Dazulegen“, befahl Mistress Shauna. Ich gehorchte. Sie betrachtete meinen Schwanz, der die Eigenschaft besaß, sich nach genau solch erniedrigender Begutachtung zu sehnen und sich demzufolge bald unter ihren Blicken aufrichtete. „Süß“, urteilte sie in meine langsam wachsende Erektion hinein und wandte sich nach links. „Mitkommen.“

Kapitel 2: Unten im Himmel

Mistress Shauna führte mich durch den großen Empfangsraum. Sie trug umwerfende Stilettos, deren schlanke Riemchen und spitzfindig platzierte Plastikbändchen den Eindruck erweckten, der Schuh halte wie von Zauberhand an ihren Füßen. Mistress Shauna hatte schlanke Füße von der Farbe heißen Espressos mit einem Tröpfchen Milch vermischt. Ihre schwarze Haut ging in das Weiß zweier weicher, warmer Sohlen über. Dort, wo sich die Pigmente ihrer Haut zärtlich vermischten, leuchtete sie förmlich. Sie war gemacht, verehrt zu werden. Ich fühlte mich den speertragenden Strichmännchen auf den Wandmalereien sehr verbunden. Vor mir ging das Herz der Erde, die Heimat der Liebe mit erhabenen Schritten und führte mich eine Treppe hinab.

Wie albern! Tadelte ich mich. Zu meiner Ausbildung hatte auch das Studium klassischer Literatur und der Kunst gehört – beim Anblick einer attraktiven Schwarzen in einen „Mama-Afrika, uggatschakka -hey!“- Rausch zu verfallen beschämte mich vor dem Anspruch an mich selbst. Jeder Aufprall ihrer Absätze erzeugte ein so lautes Ticken, dass mir doch bald schien, der Takt der Welt hinge von der Bewegung ihrer Füße ab. Oh Gott, ich bin ein Erotik-Rassist. Wie schämte ich mich sogleich bei solchen Gedanken! Meine Herrin Lady Selina war die einzige Frau, deren Gestalt solche Sätze würdig erschienen.

Am Fuß der Treppe hielt Mistress Shauna inne und streichelte meine Brust mit wissendem, zärtlichem Blick. Wir standen in einem gefliesten Gang voller Türen aus Milchglas. Wasser floss irgendwo. Die Decke über unseren Köpfen bestand aus natürlichem Fels, der ganz absichtlich so belassen war. Der Anblick war unglaublich, die nüchternen Fliesen gingen abrupt in unbehauenen Sandstein über, als habe jemand Zivilisation und Ursprünglichkeit mit der Selbstverständlichkeit von Milch und Kaffee vereinen wollen.

„Du bist kräftig. Deine Besitzerin weiß was sich gehört.“

„Danke, Mistress Shauna.“ Sie nickte bestätigend und griff in das Innere Ihres Jacketts. „Es ist notwendig“, erklärte sie dabei und holte einen dunklen Stift hervor, „dich zu kennzeichnen.“ Sie schrieb den Namen meiner Besitzerin in großen Buchstaben auf meine Brust und meinen Rücken. Als hinten und vorne „SELINA“ prangte, schnippte Shauna mit dem Finger. „Bedanke dich.“

Abrupt sank ich zu Boden, Mistress Shauna streckte einen Fuß vor, verschränkte die Arme und betrachtete mich. Meine Lippen, geübt in dieser Form der Anbetung, senkten sich dankbar auf ihre warmen Zehen. Ihre glatten, schneeweisen Nägel erfuhren meine brennende Leidenschaft, ohne meine Gier zu offenbaren. Ich küsste ihre Füße mit der Routine eines inbrünstigen, doch gekannten Vaterunser, ich ließ sie mein dankbares Schmatzen hören. Eine andere Frau ging in klappernden High Heels an uns vorbei. Vielleicht hatte sie Shauna leise gegrüßt, vielleicht hatte sie uns ignoriert. Ich gab den schlanken, nach dem Leder der Innensohle duftenden Zehen meiner Mistress sehnsüchtige Küsse. Sie nahm sie selbstverständlich hin. Ihre Füße hatten ein klein wenig unter dem durchsichtigen Plastik, das den nackt- Effekt der Schuhe erzeugte geschwitzt. Ich nahm den erdigen Duft meiner Herrin-auf-Zeit in mich auf. „Den anderen“, säuselte sie und ich hob den Kopf, damit sie die Füße unter meinem Gesicht austauschen konnte. Wie ich auch diesen Fuß begrüßte, beugte sie sich vor. „Eigentlich“, erklärte sie ächzend und setzte den schwarzen Stift erneut auf meinen Rücken, „sollte der Name deiner Herrin auch gedreht und spiegelverkehrt auf dir stehen. Aus dieser Perspektive kann ich ihn nämlich nicht lesen.“ Sie schrieb den Namen Selina auch umgekehrt auf meinen Rücken. „Du wirst die meiste Zeit kriechen, da sollten die Frauen nicht gezwungen werden, den Hals zu verrenken, um deine Herrin zu erkennen.“ Ich nickte lediglich in mein angestrengtes Küssen hinein. „Aufstehen, Babe.“

Ich erhob mich. Sie räusperte sich, „deine Besitzerin vergnügt sich mit den Damen des Hauses – oder unseren männlichen Bediensteten, wer weiß das schon? Sie legt allerdings größten Wert auf – folge mir, das kann ich dir auch auf dem Weg erklären – einen erholsamen Urlaub. Massagen, feines Essen, Kultur, Sonnenbaden. Lady Selina wird sich bei uns wohlfühlen.“ Ich nickte glücklich. Das hatte meine Herrin sich verdient. Mistress Shauna griff an meinen Hintern und drückte fest zu, „du darfst diesen Urlaub hingegen wie einen Besuch in der Werkstatt oder eine Routineuntersuchung auffassen. Keine Sorge, auch du wirst einen erholsamen Teil erleben. Es ist jedoch – das ist unser USP – genauso wichtig, deiner Herrin einen runderneuerten, besseren Sklaven mit auf den Heimweg zu geben. Dazu gehören medizinische Untersuchungen genauso wie spezielle Übungen, die dich leistungsfähiger machen. Ich sehe, dass du ausreichend Training bekommst. Das ist gut. Ist dein Trainingsplan ausgereift oder geht es nur um die Optik?“

„Danke, Mistress Shauna. Ich trainiere täglich während den Abwesenheitszeiten meiner Herrin“, erklärte ich stolz. „Es steht sowohl Kraft, als auch Ausdauertraining auf meinem Plan.“ Mein Körper war mein Kapital, mein Geist die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Lady Selina konnte jeden Sklaven haben, sich jeden Sklaven leisten, jeden gewöhnlichen Mann um den Finger wickeln. Was mich an ihrer kurzen Leine hielt waren die Anstrengungen, die ich unternahm, dort zu bleiben. Shauna war zufrieden, „deine körperliche Leistungsfähigkeit ist unser Hauptaugenmerk. Hierzu zählen wir traditionell nicht nur die Ausdauer und die Technik.“ Wir wussten beide, von welcher Ausdauer und welcher Technik sie sprach. Mein Glied spannte sich, während Mistress Shauna gestikulierte, „sondern auch Durchhaltevermögen.“ Sie schnippte mit dem Finger und hieß mich somit stehenzubleiben. Wir standen vor einer der zahllosen Türen aus Milchglas. Die schemenhaften Umrisse weiterer Frauen waren dahinter zu sehen. Ein unterdrückter Schrei brandete auf. Mistress Shauna beobachtete mein Gesicht. „Ein schlecht erzogener Sklave“, erklärte sie und erfasste die Klinke, „du wirst bei weitem weniger Probleme bereiten.“

Sie öffnete die Tür und versetzte meinem Hintern einen leichten Hieb, „eintreten und niederknien, Baby.“ Der Raum, der sich uns eröffnete, war eine ausgeprägte Thermenlandschaft. Bunte Mosaiken formten sich zu den Zeichen wilder Vogelgötter, Statuen mit wulstigen Lippen, weit aufgerissenen Augen und langen Fingern hielten die bronzenen Schläuche und Armaturen, aus denen warmes Wasser sprudelte. Frauen, eine bezaubernder als die andere, gingen von Becken zu Becken, drehten an Wasserhähnen oder führten Sklaven – Männer und Frauen aller Hautfarben und Ethnien – an seidenen Bändern durch den weiten Raum. Wieder waren es vier Säulen, die eine hohe Decke über uns trugen. Wir mussten uns direkt unter der Rezeption befinden. Liegen aus Stein säumten die Wände, Whirlpools blubberten, scheinbar zufällig im Raum verteilt, vor sich hin.

Ich kniete direkt hinter der Tür. Mistress Shauna ging in die Hocke und streichelte meinen Kopf, „ich werde dir eine Tour durch unser Spa geben. Du wirst allerlei wunderbare Dinge sehen, hübscher Sklave. Machen wir ein Spiel daraus? Na, was sagst du?“ Ihr Griff in mein Haar wurde um einen wohl dosierten Grad fester, wie zur süßen Warnung. „Ja, Mistress Shauna, machen wir ein Spiel daraus.“ Sie lächelte breit, ihre dunklen Wangen warfen niedliche Grübchen – und gab mir unvermittelt einen Kuss. Ich stöhnte, sie ließ lachend von mir ab und griff an meinen Schwanz. „Ich zeige dir alles“, betonte sie, „doch wenn du während unserer kleinen Tour eine Erektion bekommst, bestrafe ich dich. Verstanden?“ Ich nickte, „verstanden, Mistress Shauna.“ Sie lächelte und kam mir noch einmal näher. Ihre dunklen Augen luden mich ein, darin zu versinken. Sie führte ihre Lippen an meine Wange, küsste sie und leckte dann einmal an meinem Gesicht entlang.

Reviermarkierung.

Mein Schwanz meldete sich, pochte leise unter dem Rhythmus des Herzbluts, das mein ohnmächtiger Körper hinab zu ihm sandte. Ich würde der Verlierer des Spiels sein. Ihre Hände glitten an meinen Hals. Sie zog ein seidenes Band aus ihrem Ärmel und band es um meinen Nacken. „Bei Fuß.“

Die erste Sehenswürdigkeit, zu der mich Mistress Shauna führte, war ein bunt gekachelter Raum, ausgelegt mit weichem Frottee. Aus den klaffenden Mündern schöner Statuen, deren starke Arme eine hohe Gewölbedecke trugen, kroch heißer, duftender Nebel. Stöhnen brach die Luft. Shauna strich mir über den Kopf. „Der Entspannungsraum“, erklärte sie dabei, „für unsere Gäste mit weniger hochklassigen Sklaven.“ Eine der Nebelschwaden lichtete sich und gab den Blick auf eine Unzahl nackter Menschen frei, eng umschlungen, stöhnend und bebend. Verteilt auf die Fläche eines Tennisplatzes reihten sich gefütterte Liegen, intime Nischen, Bänke und Sessel voller sich windender, nackter Körper. Ein beständiges Klatschen erfüllte den Raum, Stöhnen erklang zwischen spitzen Schreien. Irgendwo bellte ein Peitschenhieb und jemand schrie schmerzerfüllt. Gelächter und Seufzen floss in den duftenden Nebel dieses gigantischen Dampfbades. Direkt vor uns streckte eine schöne, rothaarige Frau ihr porzellanweißes Gesäß in die Luft, damit ein schwarzer Mann, der ein goldenes Halsband trug, sie besteigen konnte. Sie stöhnte unter seinen heftigen Stößen. Das kantige Gesicht des Mannes zeigte keine Regung. Er performte. Er erledigte eine Aufgabe. Seine Muskulatur glich der Meinen, stellte ich zufrieden fest. Seine Hüfte stieß klatschend vor und zurück, seine Hände zerzausten das Haar der Rothaarigen, die bald begann, kehlig zu lachen. Hysterische Lust sprach aus ihrer rauen Stimme. „Fick mich!“, verlangte sie auf Englisch. Er verstärkte seine bereits ansehnlichen Anstrengungen und bald klang ihr Zusammenspiel wie tosender, feuchter Applaus. Die weichen Brüste der Frau schwangen in ihrem Rhythmus, ihr Gesicht nahm den gekannten Ausdruck dankbarer Empörung an, „Gott, bist du groß“, seufzte sie. Wie zum Beweis entzog er ihr seinen Schwanz. Sie jammerte kläglich, „fuck, steck‘ ihn wieder rein!“ Die Spur eines Lächelns fuhr über das Gesicht des Schwarzen. Ein Wimmern ließ mich den Kopf wenden. Nur eine Armlänge neben dem Paar saß ein dicker Mann, mit einem seidenen Band um den Hals wie ich es trug, und rang sichtlich mit seiner Erregung. Sein Penis war klein, die Erektion zwischen seinem dicken Bauch und den blassen Schenkeln, die wie fette Nacktschnecken auf der Bank lagen kaum zu sehen. Auf seiner Brust stand mit schwarzem Stift geschrieben: „Mary-Anne“.

Die Rothaarige lachte laut, „ja, willst du auch mal, Bitch?“ Der Sklave nickte zaghaft. Sie kicherte unter dem Rein-und-Raus ihres Dienstleisters und antwortete abgehackt, zwischen seinen Stößen: „Der – schreibt – keine – Frauen – an – Ah! – und – fragt - ja, ja! – ob er – ihr – Sklave – sein – darf – du - Loser!“ Der Sklave nickte verständig. „Wehe – du – fasst – deinen – kleinen – Schwanz – an!“, herrschte sie. Er setzte seine Hände auf das weiche Frottee und beobachtete weiter, wie seine Herrin befriedigt wurde. Ihr Orgasmus kam wogend wie die Brandung unter den Fundamenten des Hotels, sie schrie und krallte sich in den vor Feuchtigkeit glänzenden Stoff ihrer Liege. Der dicke Sklave nickte und erhielt eine schallende Ohrfeige, „weshalb bist du überhaupt hier?!“ brüllte sie zwischen zwei Lustschreien und versetzte ihm sogleich eine zweite Ohrfeige. Der Schwarze griff an die Pobacken der Herrin, spreizte sie unter ihrem erstaunten Stöhnen und drang für einen letzten Stoß noch tiefer in ihre gerötete Scheide ein als zuvor. Die Rothaarige lachte hysterisch, begann zu beben und ein Schwall ihrer Nässe sprudelte aus ihr, den Unterleib des Mannes benetzend. Sie schrie laut, ließ ihren ermatteten Oberkörper kraftlos auf die Liege sinken. Zufrieden mit seiner Arbeit entzog er ihr seinen langen Schwanz und stellte sich, das Glied langsam reibend, verschwitzt und nass neben sie. „Danke, du guter Sklave“, säuselte die Rothaarige, richtete sich mit zitterndem Leib auf und nahm den Schwanz dankbar in den Mund. Ihr dicker Sklave seufzte traurig. Sie leckte den Schwanz genüsslich, blickte mit hündischen Augen zu dem Mann auf und flüsterte: „Komm.“ Auf Kommando gehorchte der Haussklave, stöhnte und sandte ihr eine Ladung reinweißen, dicken Spermas ins Gesicht. Sie genoss die Dusche sichtlich und klatschte ihrem Dienstleister zweimal kräftig gegen den Hintern, „danke, du darfst gehen.“

„Das gilt auch für uns“, flüsterte Mistress Shauna und zog vorsichtig an meinem Halsband. Der schwarze Sklave ging wortlos an uns vorbei. Als ich auf allen Vieren den Raum verließ, hörte ich die raue Stimme der Rothaarigen zu ihrem dicken Sklaven sagen: „Komm her, Fettie! Leck‘ mich sauber.“

Wir bogen nach rechts ab. Shaunas laute High Heels klackerten anregend auf den bunten Fliesen des Bodens. An ihrer Leine gehend passierten wir einen künstlichen Wasserfall, der eine kleine Palmenbucht mit Sandstrand speiste. Frauen lagen nackt auf Strandliegen, spreizten die Beine und genossen intime Liebkosungen und ausgiebige Massagen von Sklavinnen und Sklaven. Einige benutzten ihre eigenen, wie ich an den Namenszügen auf ihren Rücken erkennen konnte. Die Damen seufzten und summten genießerisch. „Hier genehmigen sich unsere Gäste ein wenig Zweisamkeit“, erklärte Shauna und hielt vor dem Zugang zu dem kleinen, künstlichen Strand. Ich reckte den Oberkörper. Sie nickte lächelnd, „zieh‘ mir die Schuhe aus, Honey.“ Ich griff an die filigranen Schließen ihrer High Heels und löste ihre Füße unter schmatzenden Geräuschen aus den Schuhen. „Willst du schnuppern, Hase?“ Eine Angestellte, die gerade mit einem Stapel Handtücher an uns vorbei ging, schnaubte amüsiert. Ich nickte deutlich, „Ja, Mistress Shauna.“ Sie strich mir über den Kopf, „tief einatmen.“ Ich hob die beiden Stilettos voller Inbrunst an mein Gesicht und atmete tief ein. Sie hatte sie den ganzen Morgen getragen, die arme Lady. Shauna kicherte und wackelte freudig mit ihren befreiten, ebenholzfarbenen Zehen, „lieber Sklave“, lobte sie dabei, „du darfst sie mit dem Mund tragen, während wir über den Strand gehen.“ Ich seufzte dankbar, ihren warmen, erdigen, salzigen Duft in der Nase und klemmte mir die schlanken Riemchen vorsichtig zwischen die Lippen.

Mistress führte mich über den kleinen Strand. Die Herrinnen in den Liegestühlen ignorierten uns, so sehr waren sie mit ihren eigenen Leibern beschäftigt. Vereinzelt trugen nackte Sklaven Cocktails an die Liegestühle. Zwei europäische Damen spielten splitternackt mit einem Strandball, den sie sich ausgelassen lachend zuwarfen, während ein dünner Sklave hechelnd wie ein Hund danach sprang. Wann immer der Ball in den Sand zu fallen drohte, warf er sich dazwischen und passte in letzter Sekunde zurück zu einer der Frauen. Shauna hielt an und ließ mich beobachten. Die zwei Herrinnen hatten eine wahre Freude an ihrem Spiel. „Die Ladies amüsieren sich?“, fragte Shauna. Eine von ihnen fing den Ball und blickte zu uns herüber. „Shauna, meine Liebe!“, flötete sie, „und wie wir uns amüsieren. Der kleine Charles hier muss nämlich dafür sorgen, dass der Ball niemals den Boden berührt.“ Sie trat dem entkräfteten, keuchenden Sklaven spielerisch gegen den nackten Hintern, „denn böse Jungs, die den Ball auf den Boden fallen lassen, werden bestraft, nicht wahr?“ Der Sklave bejahte schwer schnaufend. Das blasse Kerlchen schwitzte und war sichtlich dankbar für die Unterbrechung. Sein Schweiß hatte sogar die schwarze Farbe auf seinem Rücken verwaschen, der Name seiner Besitzerin war unleserlich. Shauna hob spielerisch die Augenbrauen, „ihr seid mir ja Zwei!“ Die jungen Herrinnen lachten, eine rückte ihren breitkrempigen, weißen Sonnenhut zurecht, „so macht es viel mehr Spaß.“ Der Sklave nickte bestätigend und alle lachten. Shauna trat näher, ich folgte ihr an der Leine. „Welche Strafe erwartet dich denn, Großer?“ Die Damen kicherten gehässig, „jeder fallengelassene Ball ist ein kleiner Tritt in die Weichteile, nicht wahr, Schatzi?“ Der Sklave nickte deutlich, „Ja, Herrin Sandra.“ Shauna summte zufrieden, „na, das ist doch ein spannender Einsatz, oder?“ Alle waren begeistert von dieser Spielregel.

„Sollen wir das Ergebnis eigentlich mal einlösen?“, fragte die Dame namens Sandra und blickte ungewiss zu ihrer Mitspielerin. Diese zuckte die Schultern, „ja, können wir. Es sind immerhin schon zwölf Tritte, nicht wahr?“ Der Sklave schüttelte pflichtbewusst den Kopf, „vierzehn, Lady Esmeralda, ich habe brav mitgezählt.“ Shauna war beeindruckt von so viel Ergebenheit. „Darling“, sagte sie zu mir, „das sehen wir uns an.“

Der nackte Sklave drückte seinen Oberkörper in den Sand und hob den blassen Hintern in die Luft. Ich erkannte deutliche Narben und Zeichnungen auf seiner Haut. Seine Besitzerin – oder gehörte er tatsächlich beiden Damen? Was für ein Glückspilz! – musste ein Faible für körperliche Züchtigung haben. Ich erinnerte mich an meine Ausbildung zurück. Am Anfang waren viele Schläge nötig gewesen. Das hatte sich mit der Zeit gegeben. So sehr, dass meine erste Besitzerin darauf bedacht war, mich an eine zärtliche Herrin weiterzugeben. Schläge waren bei mir fehl am Platze – dafür gehorchte ich zu gut. Es sei denn, meine Besitzerin empfand Lust daran. Für einige Menschen existierte ein himmelweiter Unterschied zwischen erziehenden und lustvollen Hieben.

Die Dame namens Esmeralda nahm ihren Sonnenhut ab und setzte ihn zum Vergnügen aller Zuschauer auf den emporgestreckten Hintern des Sklaven. Shauna lachte herzlich und fuhr über mein Haar. „Liebst du junge Ladies nicht auch, Sklave? Es ist eine Augenweide.“ Sandra stellte sich vor den Sklaven, befahl ihm die Arme auszustrecken und trat auf seine Handrücken, um ihn im Sand zu fixieren. Der Sklave stöhnte. Einige der anderen Frauen erhoben sich von ihren Liegestühlen und kamen näher, ihre Sklaven an den Halsbändern führend. Esmeralda winkte fröhlich und annoncierte laut: „Vierzehn Tritte für den bösen Hund, der den Ball vierzehn Mal in den Sand fallen ließ.“ Die Damen applaudierten anerkennend. „Wohl dosiert“, empfahl eine von ihnen zwischen zwei Schlucken aus ihrem Cocktailglas, „wir möchten einen Höhepunkt erleben!“ Die Zuschauer lachten. Esmeralda trat an den Hintern des mittlerweile vor Angst zitternden Sklaven, „so soll es sein.“ Sie strich über seinen Hintern, „das wird weh tun, böser Junge.“

„Geil“, säuselte eine asiatische Dame und zog am Halsband ihres Sklaven. Er kroch zwischen ihre Beine, sie spreizte ihre Scham, „du leckst mich, während ich zusehe.“ Das Gesicht des Sklaven drückte sich inbrünstig in ihren Unterleib, sie schlug gegen seinen Hinterkopf, „mach‘ es richtig.“

Esmeralda holte zu einem ersten Tritt aus und setzte ihn mit maßvoller Kraft in das Gemächt des fixierten Sklaven. Er jammerte laut, Applaus ertönte. Mir fuhr ein heißkaltes Stechen durch den Magen. Autsch. Esmeralda klatschte ihm auf den Hintern: „Mitzählen, du Trottel.“

„Eins“, wimmerte der Sklave. Sie schüttelte den Kopf: „Nichts da. Das war Nummer Null, weil du vergessen hast zu zählen, Idiot.“ Die Damen applaudierten erneut. „Konsequent“, urteilte eine kurvige Lady auf Spanisch und strich ihrem Sklaven mit bedrohlicher Zärtlichkeit über den Rücken. Einige der anderen Damen positionierten ihre Eigentümer auf allen Vieren hinter sich, damit sie sich auf sie setzen konnten.

Esmeralda holte erneut aus und trat den Sklaven zwischen die Beine. Er zischte schmerzerfüllt und blubberte mit brechender Stimme: „Eins!“ Die Damen lachten. Shauna strich mir durchs Haar. Der zweite Tritt folgte. Der Sklave zuckte sichtlich unter den boshaften Wellen des Schmerzes, doch zählte tapfer mit. Beim zehnten Tritt heulte er laut auf und die Zuschauer applaudierten. Esmeralda hob jubelnd die Arme wie eine Torschützin, „er ist hart geworden, wuhuuu!“ Gelächter. Zwei andere Damen positionierten sich neu, um den Schwanz des Sklaven betrachten zu können. Esmeralda griff an das Glied und zog es unter den Pobacken hervor, „zum Beweis, meine Damen.“ Vereinzeltes Klatschen. Der Sklave schnaufte hörbar. Sein Körper zitterte. Sandra spreizte die sandigen Zehen und tippte mit ihnen auf seinen Handrücken, „nanana, Charles. Nicht meckern.“

„Nein, Lady Sandra. Verzeihung, Lady Sandra.“

Esmeralda setzte den elften, zwölften und dreizehnten Tritt direkt hintereinander und entlockte dem Burschen ein stummes, erstauntes Brummen. Shauna schnalzte mit der Zunge, „spitzfindig, die Hübsche!“ Esmeralda stützte sich sogleich auf den Hintern des Sklaven, „warten wir ein paar Sekunden, die Nervenbahnen können von solcher Beanspruchung überfordert werden“, erörterte sie und fuhr die Wirbelsäule des Sklaven mit einem Finger entlang, „das müsst ihr euch vorstellen wie bei einem Computer, der sehr viele Dateien gleichzeitig laden muss. Es kommt manchmal einfach zu kleinen Hängepartien. Aber gleich kommt es im Gehirn an.“

Aus dem Nichts heraus schrie der Sklave, seine Stimme brach zu einem peinlichen Kieksen und die Damen lachten auf. Das Kieksen verebbte zu einem Wimmern. Sein Oberkörper wand sich unter den Füßen von Sandra, die sich sehr über seinen Fluchtversuch amüsierte. Esmeralda nahm ihren Sonnenhut vom Hintern des Sklaven, „hier kommt Nummer vierzehn, Bitch.“ Der letzte Tritt war der Härteste und brach den kleinen Charles vollends. Seine Peinigerin setzte sich auf ihren Sklaven wie auf einen Schemel, stellte ihren sandigen, nackten Fuß auf seinen Hinterkopf und säuselte: „Was sagen wir, Charles?“ Er antwortete mit brechender Stimme, zwischen den Zähnen hindurchgepresst: „Vielen Dank, Lady Esmeralda.“ Shauna klatschte: „Wunderbar, meine Damen!“

Shauna führte mich nach der Demonstration durch ein obligatorisches Brausebecken, das lediglich dazu diente, den Sand von den Füßen zu waschen. Sowohl die Herrinnen, als auch die mitgebrachten und die Haussklaven waren hierzu angehalten. Ich wusch Mistress Shaunas Füße, während ich im Wasser saß und achtete sehr darauf, auch zwischen ihren Zehen zu reinigen. Ich durfte hiernach meine Hände, Ellenbogen, Schienbeine und Füße kräftig abreiben und dafür sogar aufstehen. Shauna nahm mir ihre Schuhe aus dem Mund und wartete auf mich. Das kleine Spiel, das sie vorgeschlagen hatte, war für mich schon im Entspannungsraum verloren gegangen. Shauna konnte meinen harten Schwanz jederzeit sehen – sie hatte sich lediglich entschieden, ihn zu ignorieren. Ich war nervös und harrte meiner Bestrafung. Wieder auf den Knien, lenkte sie mich durch einen lieblich gestalteten, kleinen Park. Paare, die einen Gefallen an Spielchen zwischen Tierhalterin und Haustier fanden, tollten lachend darauf herum. Sklaven mit ledernen Hundemasken apportierten Stöckchen und bellten auf Befehl, eine Herrin ließ sich von einem menschlichen Pferd über die Wiese tragen.

„Alles findet bei uns ein Zuhause, Engelchen“, kommentierte Mistress Shauna in meine Blicke hinein.

---ENDE DER LESEPROBE---