Zehenlutschen mit Charme - Lala Idrisse - E-Book

Zehenlutschen mit Charme E-Book

Lala Idrisse

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Beschreibung

Das französische Original "un suceur d’orteils charmante" ist eine Sammlung von echten erotischen Geständnissen, die Lala Idrisse ihrem Ehemann Emmanuel beim gemeinsamen Spiel zwischen Madame Thérapeute und schüchternem Monsieur Idrisse unter süßem Zwang entlockt. Als Lala im September 2016 beginnt, Emmanuels Geheimnisse und Phantasien in erotische Geschichten zu verpacken und in einem Forum für Fetisch- und alternativen Lifestyle postet, explodiert der Thread regelrecht. Die studierte Sexualtherapeutin entscheidet sich, ihrem kleinen Fußfetischisten Emmanuel noch mehr Geschichten, noch mehr süße erniedrigende Details und Schwärmereien für starke Frauen und deren Füße zu entlocken. Das Ergebnis wird ein Überraschungserfolg der französischen pornographischen Avantgardeliteratur: Direkt, vertraut, verspielt, unglaublich intim und mit einer liebevollen Leichtigkeit, die keiner Reitstiefel, Ketten oder Peitschen bedarf.

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Seitenzahl: 205

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Inhaltsverzeichnis

Kleiner Prolog

Kapitel 1: Frau B

Kapitel 2: The Katalyst

Knisternder Exkurs: Chateau l‘Orteil

Kapitel 3: Die Alpha

Madame Doctor: Der Schnappschuss

Re: Kapitulation

Über diese Art zu lieben

Zehenlutschen mit Charme

„un suceur d’orteils charmante“

Lala Idrisse

Copyright geschützt.

Alle Rechte vorbehalten.

Umschlaggrafiken unter CC0 Lizenz zur kommerziellen Nutzung zugelassen, eigene Bearbeitung.

© Lala Idrisse 2021

Merci, Lala.

Lala Idrisse ist Sexualtherapeutin im französischen Ancenis. Ihre Praxis hat sich auf Gesprächstherapien für Jugendliche und junge Erwachsene spezialisiert. Die Akzeptanz der eigenen (Homo-) Sexualität, Fetische und aufflackernde Bi- Neugier sowie die Wertschätzung für den eigenen Körper sind vordringliche Themen ihrer Sitzungen mit Jugendlichen beider Geschlechter. Darüber hinaus hilft Lala Ehepaaren mit viel Geduld und Rat durch kleine und große Krisen – sexueller und emotionaler Natur.

Lalas Ehemann Emmanuel entkam dem konservativen afrikanischen Milieu einer Banlieue und arbeitet als Kellner in Teilzeit. Beide lernten sich auf einer Plattform für alternative Lebensentwürfe kennen – Lala als die Beziehung lenkende starke Frau, Emmanuel als fürsorglicher Hausmann mit Nebenverdienst.

Im französischen Original „un suceur d’orteils charmante“ erforscht Lala die Sexualität ihres Ehemanns durch zärtliche Aufforderungen, seine sexuellen Phantasien und vergangene jugendliche Schwärmereien in Erzählungen zu bringen, die sie niederschreibt. Ihre Aufschriebe, zunächst Nebenprodukte eines liebevoll erniedrigenden Spiels zwischen strenger „Madame Thérapeute“ und schüchternem „Monsieur Idrisse“, entwickelten sich zu einem in frankophonen Fetisch- und Erotikforen gefeierten, hunderttausendfach geteilten und weiterverlinkten Thread. Lala fasste die lose Sammlung an erotischen Kurzgeschichten, die sich ausnahmslos um Emmanuels Fußfetisch und seine zärtliche Unterwürfigkeit drehen, als Buch zusammen und landete einen Überraschungserfolg der französischen pornografischen Avantgardeliteratur: Direkt, schwärmerisch, verspielt, wunderbar tiefschürfend und voller Zuneigung für selbstbewusste Frauen.

Mit freundlicher Genehmigung von Lala Idrisse übersetzte eine Gruppe von deutsch-französischen Fans ihr erotisches Debut in unsere Sprache. Auf ihren Wunsch hin wurde versucht, die „Immersion“ aufrecht zu erhalten, was beispielsweise dazu führte, dass aus der auftretenden Spanischlehrerin „Frau B“ eine Englischlehrerin wurde.

Kleiner Prolog

Schönheit, die sie in ihrer Jugend zweifellos besessen hatte, war der Eleganz und der Selbstsicherheit gewichen, die nur Menschen innewohnte, die ein Leben voll an Entscheidungen und daraus resultierenden Erfahrungen führten. Sie war meine Lehrerin, Frau B. Sie unterrichtete Deutsch und Englisch, wobei sie Letzteres mit einem so feinen, näselnden Oxford- Zungenschlag sprach, dass wir Schüler manchmal über sie kichern mussten. Frau B war eine schlanke Frau mit schwarzem Haar, das sie sichtlich zu bändigen suchte, denn ihre Frisuren wechselten einander so häufig ab wie es ihre Röcke und Blusen taten. Sie mochte Rot und Schwarz, suchte Schmuck aus, der zu dem dunklen Braun ihrer Augen passte. Die Beine, im Sommer meist nackt, waren so zart, dass sich das nüchterne, scharfe Licht der langen Deckenlampen unserer Klassenräume auf ihrer glatten Haut brach, wann immer sie zu sehen war. Frau B unterrichtete begeistert, sie ging vor der Tafel auf und ab, gestikulierte mit einem breiten Lächeln und klatschte bei den kleinen Erfolgen der Schüler glücklich in die Hände. Ich erinnere mich, dass es mir einmal nicht gelingen wollte, das Wort „subconscious“ korrekt zu übersetzen. Da zeigte sie grinsend auf den Boden und trennte das Wort in seine beiden Bestandteile auf, die sie mir nacheinander vorsagte: „Sub-?“, fragte ihre warme, für eine Frau ihrer Statur überraschend tiefe Stimme.

Mein Blick war dem Zeig ihres Fingers gefolgt, wurde auf dem Weg zum Boden von ihren Füßen gefangen und festgehalten. Sie trug Sandalen, deren breite silberne Riemchen sich sanft um ihren Fußrücken legten. Die Sandalen hatten einen Absatz, hoch genug, der Trägerin den eleganten Gang in Stöckelschuhen zu ermöglichen, dennoch so flach, dass sie nur bei direkter Betrachtung auffielen. Ihre Trägerin wusste, dass sie eine signifikante Zeit des Tages stand und verzichtete dennoch nicht auf Stil. Ihre Füße, von der Sonne der vergangenen Ferien sanft gebräunt, waren zierlich, ohne dabei kleine Damenfüße zu sein, sondern zeigten stolz ihre zärtlich mäandernden Äderchen auf dem Fußrücken. Ihre Zehen waren schön; die Freude, die Energie dieser Frau hatten sie kleine, dunkle Grübchen in die innere Sohle der silbernen Sandalen drücken lassen, die sie wonnevoll ausfüllten. Sie trug keinen Nagellack, so leuchteten die kleinen Fußnägel gemeinsam mit dem Silber ihrer Schuhe und banden meinen Blick.

Sie tippte sanft mit dem Ballen auf und riss mich damit aus meinen Gedanken. Ich hob den Kopf, „sub... ähm,... unter?“, rettete ich mich halb antwortend, halb fragend.

Frau B lächelte, „...und jetzt: -conscious?“

Ich wusste nicht und verzog entschuldigend das Gesicht, woraufhin sie tadelnd die Hände hinter dem Rücken verschränkte, „bewusst“, erklärte sie und trat dann einen Schritt vor. Sie war gut eine Minute vor meinem Tisch gestanden. Als sie sich zu der Bewegung in meine Richtung anschickte, lösten sich ihre Fußsohlen mit einem leisen, klammen Schmatzen von ihrem Bett. Ihre Zehen hoben sich beim Gehen sanft aus ihren kleinen Grübchen und gaben für die Zeit eines Herzschlags den Blick auf ihre weiche, ungebräunte Unterseite frei.

„Und jetzt beides zusammen?“, verlangte sie und legte ihre beiden Zeigefinger in erklärender Geste aneinander.

„Unterbewusst“, schloss ich.

Sie lächelte, glücklich über meinen Erfolg.

Kapitel 1: Frau B

Ich litt unter der Schönheit ihrer Füße, deren Anmut mir die Konzentration raubte. Jedes bezaubernde Wort, das von den Lippen Frau Bs floss, fiel an meinem Verstand vorbei, hinab auf den Boden und versickerte dort in Belanglosigkeit angesichts der Würde, die ihre gebräunten Fesseln besaßen, an der Koketterie ihrer Zehen und des Eros des sanften Bogens dazwischen. Ihre Füße waren wunderschön, ein Blick unter den Bogen erlaubte, die zarte Sohle zu erahnen.

Mit mir litt mein Notenschnitt. So sehr sogar, dass ich mich genötigt sah, Frau B um die Möglichkeit einer Extra- Präsentation bitten zu müssen, die mein Schuljahr retten sollte. Ich wartete im Gang zum Lehrerzimmer auf sie, in der Hoffnung, sie würde meinen Vorschlag akzeptieren. Sie schätzte mich, das wusste ich. Sie hatte bereits Englisch unterrichtet, als ich in der fünften Klasse war und kannte meine Stärken. Wenn ich mich meldete, dann gab ich die richtige Antwort, Klassenarbeiten über Fremdsprachen erhielt ich selten mit einer schlechteren Note als einer Zwei zurück. Also war ich guten Mutes, als ich dort in dem Gang aus dunkelrotem Backstein wartete, an einen Tisch gelehnt, an dem in der Pause Brote gegessen wurden. Unsere Schule war klein, die Lehrer besaßen kein eigenes Büro, sondern lediglich einen gemeinsamen Besprechungsraum, in dem sich ihre berüchtigten Fächer befanden. Wie kam es, dass man Lehrern immer etwas „ins Fach“ legen musste und sich dabei trotzdem fühlte, als gebe man etwas zu spät ab? Ich wartete ganze fünfundvierzig Minuten auf sie, einige der Lehrer, die häufiger ein- und aus gingen hatten bereits gefragt, wen ich suchte, bis sich die Tür öffnete und ihre Schritte sie durch den Gang an mir vorbei lenkten.

„Frau B?“, passte ich sie ab.

Sie antwortete, in dem sie meinen Namen wie eine Frage aussprach und dabei mit hochgezogenen Augenbrauen lächelte.

„Ich wollte Sie fragen, ob es möglich wäre, dass ich eine Präsentation in Englisch halten könnte, weil ich will meine Drei halten und es kommen keine Klassenarbeiten mehr...“

Wenn sie sich über meine Frage und die daraus resultierende Mehrarbeit ärgerte, so zeigte sie es nicht. Während sie kurz sinnierend zur Seite blickte und die Lippen schürzte, sah ich zu Boden. Heute trug sie schwarze Sandalen mit schmalen Riemchen, die auf einem etwas höheren Absatz lagen als jene Silbernen. Ich musste einen Moment zu lang auf ihre Füße geblickt haben, denn sie hob kurz ihre Zehen und riss mich damit aus meinen Gedanken. Mein Blick fuhr zu ihrem Gesicht auf und fand es mit einem süffisanten Lächeln vor. „Welches Thema hast du dir vorgestellt?“

Ich biss mir verärgert auf die Lippen. Einerseits hatte sie meine Blicke bemerkt, was mir peinlich war, andererseits hatte ich mir noch kein Thema ausgedacht. Weshalb auch? Ich brauchte zuerst ihr Ja, bevor ich mit der Arbeit beginnen konnte.

„Ich... ich hab mir noch keine Gedanken gemacht, weil ich erst Ihre Zustimmung einholen wollte“, sagte ich.

Sie hob die Augenbrauen und grinste, „ganz ungewöhnlich für dich“ sagte sie und verschränkte in gespielter Empörung die Arme. Diese Frau strahlte Kraft und einen süßen, wunderbaren Stolz aus, der sie unglaublich anziehend machte. Ich fühlte mich klein, ein wenig ohnmächtig vor ihr und merkte, wie mir die Röte in die Wangen und das Blut ins Geschlecht schoss.

„Sonst hast du doch auch von allem die volle Ahnung“ erklärte sie mit lieb gemeinter Ironie, „und vor allem eine Meinung, die du laut sagst, ob du aufgerufen wirst oder nicht.“

Ich schnaubte, zwischen Erregung, Scham und Nervosität, „Soll ich mir dann ein Thema ausdenken? Ich kann ja eine Stadt präsentieren, oder generell vielleicht über England etwas...“

„Das Thema wählst du selbst“, entschied sie für mich, „aber legst es mir vor. Ich will, dass es entsprechend anspruchsvoll ist. Für Wikipedia- Einträge über London, die du ins Englische übersetzt und mit einem selbstgebastelten Plakat präsentierst, brauchst du keine Eins erwarten. Deine Lieblingsband oder einen angesagten Schauspieler will ich auch nicht präsentiert bekommen, das ist immer das Gleiche.“

„Ja, okay, dann such’ ich mir ein schwieriges Thema, oder gleich mehrere, damit Sie eins auswählen können.“

Sie nickte und ihre Arme verließen die verschränkte, gespannte Position vor ihrem Oberkörper. Ein kurzer Blick auf ihre Armbanduhr folgte, dann schürzte sie nachdenklich die Lippen, „ich weiß, dass du hervorragend in Englisch bist“, sagte sie mir, „aber leider genauso faul“, nun grinste sie.

„Leider, ja“, stimmte ich mit Unbehagen zu.

„Du bist zu häufig abgelenkt, starrst auf den Boden oder träumst vor dich hin“, tadelte sie mich weiter, „doch wenn ich dich aufrufe, kennst du die Antwort trotzdem“, ein Zwinkern, „also ist die Ablenkung nicht so weit weg vom Unterricht?“

Ich lächelte verschämt, „äh, ja, wahrscheinlich...“

„In deinem Alter erlaubt...“, beschied sie grinsend, tätschelte frech meinen Oberarm und verlagerte ihr Körpergewicht auf ein einzelnes Bein, um das andere lässig dahinter anzuwinkeln. Diese Bewegung, ganz natürlich, wenn man lange steht und daher auch nicht der Rede wert – wäre der Gesprächspartner nicht Fußfetischist – zog meine Blicke erneut auf ihre Füße.

Sie rollte mit den Augen und schauspielerte ein: „tz, Jungs“, bevor sie sich amüsiert zum Gehen wandte und mich in dem Gang stehen ließ. Meine Augen folgten ihren Füßen mit einem sehnsüchtigen Blick, ihre Sohlen lösten sich bei jedem Schritt mit einem leisen Seufzen vom Fußbett ihrer schwarzen Sandalen und machten mich wünschen, jeder Seufzer sei ein Kuss von mir. Sie hatte alles verstanden, keine zwei Minuten hatte ich durchgehalten, ohne dieser klugen Frau durch falsche Blicke zu den falschen Zeitpunkten alles zu verraten. So war es doch, oder? Ablenkung nicht weit weg vom Unterricht, ha! Die Ablenkung unterrichtete ja selbst, schritt vor der Tafel auf und ab und sandte mir mit jeder Bewegung Wellen von Verlangen durch den Geist.

Die Tatsache, dass sie meine Blicke bemerkt hatte – es bestand noch immer die Möglichkeit, dass sie glaubte, ich habe ihr lediglich auf die hübschen Beine geschaut – machte mich frieren und schwitzen zugleich. Wie ein Liebesgedicht, noch unfertig, doch von der Angebeteten auf dem Schreibtisch gefunden, schien es mir. Mir fuhren Schauer durch den Körper.

Auf dem Weg nach Hause überlegte ich angestrengt, welche Themen für meine Präsentation ich ihr vorschlagen sollte. Es musste anspruchsvoll sein, um meinen Notenschnitt zu retten. Außerdem wollte ich sie beeindrucken, vom schmachtenden Pubertierenden zum fähigen Typen aufsteigen, den sie mit anderen Augen betrachten konnte. Sollte ich so weit gehen, ein Thema vorzuschlagen, das meine Liebe zu Fü... Nein, das geht nicht, oder? Vielleicht über einen Umweg. Es musste ein Thema sein, das wie zufällig eine Brücke zum Thema Schuhe oder Füße schlug. Die Geschichte eines Modelabels? Möglich! Am besten ein Designer, den noch wenige kannten. Ich könnte Beispielbilder seiner Arbeit in meine PowerPoint- Präsentation einblenden und dabei zufällig attraktive Damenschuhe darunter sein lassen. Die Idee gefiel mir. Zusätzlich wollte ich noch einen Fußballklub präsentieren, sowie den Lebenslauf eines bekannten Dichters. Zwei Themen, die ich anspruchsvoll gestalten konnte, wobei sie gleichzeitig langweilig genug waren, Frau B den Designer schmackhaft zu machen.

Am folgenden Wochenende erstellte ich eine schöne Präsentation über einen jungen Designer, der ein Modelabel in Soho, London gegründet hatte und nun vor allem Taschen und Schuhe kreierte. Während ich Bilder von seiner Website nahm und in meine Präsentation einfügte, erinnerte ich mich an eine Theorie, die ich vor einiger Zeit aufgestellt hatte:

Füße machen die Frau.

Gewiss, für die Form und das Aussehen kann kein Mensch etwas, doch als mir die Models in den Designerschuhen über den Bildschirm stolzierten, mit ihren dürren Körpern und langen, knochigen Zehen wie Finger, sah ich mich bestätigt. Die Gesichter waren atemberaubend. Die meisten Füße nicht. Auf einigen der Fotos hatte der Grafiker sogar vergessen, seine Photoshopkünste auf die Füße anzuwenden. Da quellten Zehen aus Peeptoes wie Zahnpasta aus der Tube und gespannte Sehnen zeichneten sich unter Riemchen ab, was verriet, wie schmerzhaft die tollen Hacken in Wirklichkeit waren. Nein, da gefielen mir Frau Bs Füße besser. Sie besaßen eine Eleganz, die kein hoher Absatz schaffen konnte und ihre Zehen bewegten sich glücklich und frei, meiner Ehrerbietung erwartend.

Der Montag darauf sollte entscheiden. Nach der Deutschstunde, die ebenfalls Frau B hielt, begab ich mich an den Pult und teilte ihr meine Ideen auf einem Blatt Papier mit. Sie wiegte mit sehr wenig Begeisterung den Kopf auf den Schultern, tippte kurz mit dem Fuß auf (sie trug die schwarzen Sandalen letzter Woche) und machte leise „hmm...“

„Ich kann mir auch noch andere ausdenken...“, sagte ich leise, ein wenig enttäuscht.

„Kannst du, ja“, wiederholte sie mit kritischem Blick, „du hast aber nicht mehr besonders viel Zeit...“, sie griff nach ihrem kleinen Terminkalender, „wir sind in Englisch auf dem Laufenden, ich will keine Stunde durch deine Präsentation verlieren“, erklärte sie ein wenig brüsk, „aber ich habe es dir schon zugesagt.“

Sie ärgerte sich nun doch darüber. „Was habt ihr nach dieser Stunde?“, fragte sie dann.

„Aus“, sagte ich, „Montags haben wir immer bis Eins.“

„Dann nächsten Montag. Ein Thema deiner Wahl“, sagte sie und drückte mir meinen Zettel mit Vorschlägen sanft gegen die Brust, „ – aber anspruchsvoll.“

Zuhause biss ich mir vor Aufregung beim Essen auf die Zunge. Nach der Schule sollte ich präsentieren. Sie konnte von meinen Klassenkameraden unmöglich verlangen dazubleiben, bloß wegen meiner Präsentation. Wir würden allein sein. Das Thema, beschloss ich mit hochroten Wangen und pochendem Herzen, hieß Fußfetisch und seine Akzeptanz in der Gesellschaft in unterschiedlichen Epochen –oder so. Mutig. Unter Umständen vollkommen daneben und frivol, doch ich wollte es. Allein in ihrer Anwesenheit über Füße zu reden! Ich würde inbrünstig für meine Art zu Lieben sprechen, niemals niveaulos werden und stets verdeutlichen, wie sehr sich Fußfetischisten doch von den Arsch-und-Titten-Normalos unterschieden.

Doch ich brauchte ein Ausweichthema, für den Fall, dass doch jemand anderes anwesend war. Gut möglich, dass eine Referendarin dabei sein wollte oder ein anderer Lehrer den leeren Raum nutzte und in der letzten Reihe Klassenarbeiten durchkontrollierte. Gut, das Ausweichthema sollte trocken und anspruchsvoll sein, damit ich mich über viele komplizierte Wörter und deren korrekte Aussprache retten konnte. Das demokratische System in Großbritannien? Ja, das sollte es tun.

So begann meine Recherche. Welche Epochen wollte ich denn hervorheben? Das alte Rom, ha! Auf den wilden Orgien musste sich gewiss auch der ein oder andere Fußfetischist eingefunden haben. Und sonst? Das Mittelalter? Eher nicht, damals mochte jeder gestunken haben, die Füße besonders. Die Renaissance, die Wiedergeburt der Antike! Freiheit, Revolution, Kunst schaffen und Füße küssen, herrlich! Die Moderne? Jawohl.

Montag, 12 Uhr.

Die Deutschstunde hätte ein Vortrag über den sprichwörtlichen Sack Reis in China sein können, so aufgeregt saß ich auf meinem Stuhl. Auch wenn es Frau B war, die uns gerade den Unterschied zwischen einem Beleg und einer Begründung als Bestandteile des Arguments in der kontroversen Erörterung darlegte, ich dachte nur an die Präsentation nachher. Mein Nebensitzer zeigte mir den nach oben gereckten Daumen, „warum so nervös? Du hast dich doch so drüber gefreut, dass du noch eine Präsentation halten darfst?“

„Ja, aber es geht schließlich um das ganze scheiss Jahr“, sagte ich die halbe Wahrheit und machte ein verkniffenes Gesicht. Er wog den Kopf auf den Schultern und sprach mir Mut zu, „du bist gut in Englisch, das packst du locker. Denk mal nach, wenn du in der einen Klassenarbeit keine Dreiminus geschrieben hättest, wärst du sogar noch auf deiner Zweikommadrei.“

Ich nickte, „stimmt, aber helfen wird mir das jetzt auch nicht...“

Frau B entließ die Klasse mit einigen Minuten Verspätung, die auch Jahre hätten sein können, als einige der Schüler deutlich ihre Ungeduld signalisierten.

Ich biss mir auf die Lippen. Es begann.

Die Klasse verließ den Raum so schnell als möglich, einige der jungen Mädchen warfen Frau B noch einen bösen Blick zu, den sie mit einem überlegenen Lächeln quittierte. Ich nahm meinen Speicherstick aus der Hosentasche und sortierte langsam meine vier DIN A4 Blätter mit Text, nur um die Zeit verstreichen zu lassen. Als der letzte Schüler den Raum verlassen hatte, räusperte ich mich. Frau B, die ihre lederne Tasche schon beinahe gepackt hatte, blickte auf.

„Ach“, sie schlug sich spielerisch an den Kopf, „die Präsentation! Bin ich doof, Mensch...“ Ich lächelte und versuchte mich an einem Scherz, „Haben Sie mich vergessen, Frau B? Wenn Sie jetzt einen anderen Termin haben, geben Sie mir ruhig eine Eins und es wird nie einer erfahren. Wir tun dann beide so als sei’s die beste Präsentation aller Zeiten gewesen.“

Sie zwinkerte, „träum weiter.“

Während ich den Projektor an der Decke per Fernsteuerung aktivierte, setzte sie sich in die erste Reihe, stöhnte leise und streckte ihre Beine aus. Sie trug ihre silbernen Sandaletten mit den dicken Riemchen. Wie sie ihre Füße ausstreckte, hoben sich ihre Zehen ein paar Millimeter aus ihren Betten und formten süße kleine Kuppen an ihrer Unterseite. Das Unterrichten im Stehen hatte ihre schönen Füße angestrengt, ein leises, saugendes Geräusch erklang, als sich ihre Sohlen über die Dauer mehrerer Sekunden hinweg von den Sandalen lösten. Ich schloss kurz konzentriert die Augen und steckte den Speicherstick in den Port des Schulcomputers. Dafür musste ich mich in die Hocke begeben, was ich für einen kurzen, aber intensiven Blick auf ihre Füße ausnutzte. Ihre Schönheit war atemberaubend. Sie trug roten Nagellack, der sich zugegebenermaßen ein wenig mit dem Silber der Sandalen biss, doch die Selbstverständlichkeit, mit der sie diesen Fauxpas beging, verlieh ihr in meinen Augen noch mehr Anmut. Ihre Zehennägel waren flach, auch der am kleinen Zeh. Dort können andere Frauen häufig nur ein verschwindend kleines, hervorstehendes „Nägelchen“ mühevoll mit einem Tupfer Farbe lackieren. Das tiefe Rot spiegelte die blass leuchtenden Deckenlampen wieder, sanfte Fältchen zeichneten sich am Bogen und auf dem Rücken der Zehen ab. Es waren die Füße einer Frau mit Würde, keines jungen Mädchens im Farbenwahn.

Ich erhob mich schnell wieder, denn Frau B sollte weder das Gefühl bekommen, ich hätte die Technik nicht im Griff, noch dass ich ihr unter den knielangen, schwarzen Faltenrock schauen wollte. Nach ein paar Augenblicken erschien der Desktop des PCs mit dem Logo unserer Schule als Hintergrundbild auf der Leinwand hinter mir. Ich räusperte mich erneut, griff nach meinen Blättern, da hob Frau B eine Hand und machte mich, den Blick auf ihre eigenen Unterlagen gerichtet, schweigen.

„Präsentation“, murmelte sie leise und notierte, „in Englisch,... Schüler Nummer 25, Extratermin...“ Ich schluckte meinen Speichel herunter. Sie schürzte kurz die Lippen, „das Thema war...?“

Ich nickte eifrig, „Sie waren mit dem ersten Vorschlag nicht zufrieden und haben mir gesagt, ich sollte bis heute mit etwas Neuem kommen, da hab –„

„Wahlthema, aber anspruchsvoll“, erinnerte sie sich und legte lächelnd den Stift beiseite, „und, was ist es jetzt geworden?“

Ich atmete tief ein und legte ihr meinen Text auf den Tisch. Der Fußfetisch und seine Gesellschaftliche Akzeptanz im Laufe der Epochen – von der Antike bis heute.

Sie hob kurz die Augenbrauen, bevor sich eine Reihe von Gesichtsausdrücken nacheinander über ihr Antlitz bewegte. Zuerst schien sie erstaunt, dann erbost, dann belustigt, dann wurde ihr Blick ernst. Ich sog nervös an meinen Wangen, eine blöde Angewohnheit meinerseits, die mich schmalgesichtig und dünn aussehen ließ. Sie schnaubte schließlich, „aha.“

Supergau.

Wie hätte sie auch reagieren sollen? Hurra, toll?! Nein, selbstverständlich hatte ich sie überrumpelt und mit meiner Dummheit diese einerlei schon ungewöhnliche Situation – ich mit einer Lehrerin allein – sexualisiert. Wie würde ihre Reaktion ausfallen? Am besten würde ich mit einem erbosten Nein und einer Sechs für die Präsentation davon kommen, am schlimmsten wäre ein Schulverweis oder – ging das aufgrund eines selbstgewählten Themas? – eine Anzeige wegen sexueller Belästigung mitsamt Schulverweis. Ich Idiot.

„Well“, wechselte sie ins Englische und stellte ohne weitere Regung fest: „foot fetish and it’s social acceptance throughout the course of time – it is.“

Sie hatte akzeptiert!

Mein Blick suchte den ihren in dem Wissen, dass sie wusste. Sie blickte auf meinen Text, statt in meine Augen, „ready when you are.“

Ich griff nach meinen Karteikärtchen mit Notizen und startete die Präsentation, „I am ready.“ Ein Nicken mit Blick auf den Text. Ich konnte beginnen.

Zu Beginn erklärte ich, was ein Fetisch ist und wie sich einige Forscher zusammenreimten, dass es Personen gab, die nicht auf Brüste und Hintern glotzten. Dabei ging ich kurz auf den Unterschied zwischen einer kleinen Neigung und einem ausgewachsenen Fetisch ein, brauchte hierfür jedoch trotzdem glatte fünf Minuten, denn ich gestikulierte, sprach frei und versuchte, mich vor Frau B hin und her zu bewegen, statt stramm neben dem Pult zu stehen.

Meine eigentliche Präsentation setzte mit der Darstellung eines antiken Mosaiks ein, das Dyonisos bei einer wilden Feier zeigte. Der ekstatische Gott thronte inmitten von schönen Jungfrauen und ließ Wein aus einer Amphore direkt in seinen Mund gießen. Der Gott selbst interessierte nicht, sondern zwei der Figuren im Hintergrund. Unter den unzähligen Gästen der dargestellten Orgie fand sich eine schwarzhaarige Frau in dunkelblauer Tunika, die auf dem riesenhaften Blatt eines Baumes saß und frech die nackten Beine ausstreckte. Ein Satyr mit Hörnern hatte einen ihrer schlanken Füße ergriffen und liebkoste nun ihre Zehen mit seinem bärtigen Mund. Die Schwarzhaarige warf ihren Kopf lüstern in den Nacken und schien laut zu lachen. In meinem Text schloss ich aufgrund dieser Darstellung zumindest auf die Bekanntheit des Fußfetischs im antiken Griechenland und dichtete ihm eine prominente Stellung beim Sex der damaligen Zeit an. Flunkern wurde in Maßen toleriert, schließlich ging es um die englische Sprache, nicht um akkurat dargestellte Historie.

„As you see, the Satyr is portrayed as a quite wild and rough fellow, who can barely contain himself over the view of the feet of the lady – potentially a priestess of bacchus – in the background”, erklärte ich und zeigte auf das Bild, “that’s why I believe foot fetish was known in ancient Greece, but widely associated with primal, lower desires.”

Ich schloss die erste Phase der Zeit und wechselte in das antike Rom, ein paar hundert Jahre später. Diesmal erschien eine Wandmalerei aus Pompei auf der Leinwand. Sie gehörte zu einem Bordell, das vollbemalt mit sexuellen Darstellungen war. Eine Frau lag auf einem steinernen Bett und streckte einem nackten Mann, sein Penis voll erigiert, ihren Fuß entgegen. Seine Hand griff danach, doch berührte sie noch nicht. Es mochte eine allerwelts- Sexszene sein, der Kerl konnte auch genauso gut nach ihrem Fuß greifen um ihre Beine mit sanfter Gewalt zu spreizen, doch es langte mir, um der Szene einen fetischistischen Touch zu unterstellen. „As we see in this extraordinary exhibit, prostitutes in the ancient roman empire had experience with fetishist clients and were prepared for things such as roleplaying with a dominant and a submissive participant.” Nun betraten wir den Bereich, der mich besonders erregte, „On a side note: the ancient latin word domina, describing the matriarch of the roman house – the domus – was in charge of observing the slaves and often enjoyed their service, be it in a sexual way or in any other.” Gut, der Sex mit den Sklaven mochte nicht in jedem römischen Haushalt alltäglich gewesen sein, doch es machte sich hier ganz hervorragend.

Frau B lächelte leise. Es schien, als hätte ihr die kleine Anekdote über die Herkunft des Wortes Domina tatsächlich gefallen.

Im Mittelalter gab es keine relevanten Beispiele für Fußfetisch, zumal mir diese dreckige, stinkende Epoche von vorne herein zuwider war. Somit setzte ich meine Präsentation mit der Renaissance fort, die wahrscheinlich für den Großteil der damaligen Menschen ähnlich schmutzig gewesen sein musste, doch wenigstens bot dieser Zeitabschnitt eindrückliche Bilder. Ich blendete das Werk eines italienischen Künstlers ein, das „die Magd zu Diensten“ hieß. Es war ein Holzschnitt, der eine Baronin vor ihrem Schminktisch zeigte, die ihre Schuhe von einer Magd ausgezogen bekam. Beide Beteiligten lächelten lüstern und hatten rosige Wangen. Die Magd kniete nicht nur vor ihrer Baronin, sondern räkelte sich regelrecht zu ihren Füßen, einen Schuh bereits in der Hand, den anderen gerade mit den Fingerspitzen berührend. Der Stich war anrüchig, er sollte erregen statt darzustellen. Frau B atmete leise aus und machte sich eine Notiz, als ich erklärte: „The artist definitely intended to provoke the viewer in a moral way. He is depicting the play, submissive and dominant very skillfully, while never becoming profane. As you see, there is no nuditiy except for the duchess feet and no sexual organs are at display.”

“Extraordinary”, sagte Frau B und kicherte leise, während sie ihre Beine übereinander schlug. Sie lenkte mich damit ab, ich hüstelte leise, „yes, well...“ sie begann nun, sanft mit den Zehen zu wackeln, was die Innensohle ihrer Sandaletten leise gegen ihre Ferse stupsen ließ. Jede kleine Berührung löste ein fast unhörbares, leises Klatschen aus.

Fast unhörbar, wenn man kein Fußfetischist war.

Ich hörte das zarte dip, dip, dip der Innensohle ihrer Sandaletten auf ihrer Ferse als sei es das einzige Geräusch im Raum. Das Summen des Projektors verstummte, das leise Murmeln des Computers und sogar das Geräusch des Kugelschreibers auf Frau Bs Notizpapier verschwand.

„Proceed“, forderte Frau B nach einigen Sekunden.

„Yes, sorry“, antwortete ich und blickte auf meine Karteikärtchen. Ich hatte sie bis jetzt nicht gebraucht, demzufolge nie umgeblättert; also war die erste Karte voll mit Hilfswörtern über die Antike und Dyonisos. Ich blätterte in meinen Karten, „Greeks, the Satyr“, murmelte ich unbeholfen, „ancient rome, the domina, Pompei...“

„Got carried away, hm?“, fragte sie herausfordernd und hob mit einem schwer zu bestimmenden Blick den Kopf. Lächelte sie, oder überspielte sie ihre Ungeduld mit Freundlichkeit?

„Maybe a little bit“, gab ich zu und hob den Blick von meinen Karten. Dabei blieb ich kurz an ihren Füßen hängen. Sie lachte leise und machte einen spitzen Mund, die Augen zur Decke gerichtet, „someone chose a topic that dwelled in his mind for quite a long time, am I right?“

Heilige...!

Ich nickte ergeben, „yes, absolutely.“ Da war das Geständnis, die Erregung ließ mir die Knie zittern und ich sog wieder dämlich an meinen Wangen, wie ich da stand und sie da saß: Entscheidend über mich.

„Your english is great“, stellte sie fest und blickte nun wieder auf ihre Notizen, „nice choice of words so far“, erklärte sie. Ich wollte ihr gerade erklären, dass noch die Zeit der Industrialisierung und das Heute behandelt würden, doch sie brachte mich erneut mit einem erhobenen Zeigefinger zum Schweigen. „You are not finished, I know“, ließ sie mich wissen, mit dem Kugelschreiber auf ihre Notizen tippend, „but I heard you speak long enough in order to know that you will finish the presentation excellently and walk out here with a straight A.” Eine glatte Eins.

Ich lächelte vorsichtig und rollte meine Karteikärtchen nervös zwischen den Fingern, “thanks.”

„But that is not the…“, sie zwinkerte und musste prompt über sich selbst lachen, “sole purpose of this presentation, is it?”

Sole purpose. Sie hatte auf meinen Fetisch angespielt. Ich legte die Karteikärtchen auf das Pult neben mir. Die Zeit war reif für ein Geständnis, das mir schon in meiner Vorstellung das Herz wild pochen ließ; „getting a good mark was my intention. Admitting my desire and... Devotion just as much.“

„A bold move“, fand sie, „at an unusual time. Would you have chosen this topic, if Mr. Maroska, instead of me, gave you English lessons this year?”

Ich grinste schuldbewusst und legte ihr mein Ersatzthema schweigend auf den Tisch.

Sie überflog den Titel und lachte dann laut, „oh my... you’re prepared for everything, aren’t you?“

„There was a chance of you declining my topic of choice, Ms. B. I had to go for a boring, but complicated alternative.” Ich sprach frei, denn was in mir gefangen war, ist an diesem Punkt gesagt.

„Well, you didn’t bore me“ sagte sie und setzte beide Füße flach auf den Boden, die Knie in einem neunzig Grad Winkel. Die Absätze ihrer Sandaletten klackten auf dem Parkett. Meine Augen folgten ihrer Bewegung. Die ihren verfolgten meinen Blick. Ich schluckte meinen Speichel herunter. Sie lehnte sich zurück. Schob beide Füße auf dem Boden nach vorn, auf mich zu.

„Never have I ever thought about feet in this way before“, gab sie zu, „but in a peculiar way, it appeals to me.”

Ich biss mir auf die Lippen und beugte mich wenige Zentimeter nach vorn, “While preparing my presentation, a thought came to my mind: Why are women so keen on taking care of their feet, if it’s not a subconscious urge? If feet were unimportant for sex, why bother putting them in high heels, why painting toenails, why getting a pedicure? It cannot be just for beauty.”

Sie schien wenig von meinem halb philosophischen, halb neunmalklugem Gedanken zu halten und wackelte mit den Zehen, um meinen Blick auf sie zu lenken, “do you think my feet would appeal to a fetishist?“

„They do“, sagte ich und atmete tief und hörbar ein. Ich zeigte meine Nervosität. Sie durfte sie sehen. Spüren, wie ich hilflos war. Im Zwiespalt der unerbittlich in mir arbeitenden Wünsche und der unmöglichen Situation, einer Lehrerin solche Dinge zu sagen. Wie gefährlich war das, was wir hier sprachen, wie verboten ihr wissendes Lächeln, das mich auf so süße Art einen Dummkopf schalt.

„They do appeal to a fetishist“, wiederholte ich, „and my irrefutable wish is for you to know that.”

Sie wog sanft den Kopf auf den Schultern und schlug die Augen nieder, “show me how much.”

Ich gab den Wünschen nach, ließ meine Knie einsinken und legte meine Handflächen auf den Boden. Mein Gesicht verharrte auf der Höhe der Tischkante, wo sich unsere Blicke ein letztes Mal trafen.

„Go ahead, devoted one“, sagte sie leise.

Ich senkte meinen Oberkörper, ließ meinen Kopf abwärts gleiten und kam ihren flach auf dem Boden aufliegenden Sandaletten näher. So nahe wie niemals zuvor. Da waren sie, die zarten Äderchen auf dem Fußrücken, unterbrochen von den breiten Riemchen, die ganze zwei Zentimeter Haut zwischen dem höchsten Punkt ihres edlen Fußrückens und dem wieder sichtbaren Ansatz ihrer Zehen verdeckten. Ihre Zehen hatten süße Fältchen auf ihren Rücken, jeder einzelne der zehn Schönheiten war anders, machte mich staunen und lieben. Ihre Haut gab einen zarten Duft von Zitronen ab, Frau B hatte eine Hautcreme benutzt. Zentimeter vor ihren Füßen verharrte ich. Es war so weit, der erste Kuss.

Meine Lippen legten sich zuerst auf die Riemchen der linken Sandalette. So gehörte es sich, wie ich fand, denn in den schönen Schuhen ruhten die Füße Frau Bs. Ihnen gebührte auf eine ganz unglaublich seltsame Art mein Dank. Ich fühlte das Material auf meinen Lippen, war es ein Lederimitat? Ja, doch ein gut gemachtes. Zwei Riemchen auf jedem Schuh, einer weiter oben, dort wo schon fast der Knöchel beginnt, und einer kurz vor dem Beginn der Zehen, wollten geküsst werden. Ich löste meine Lippen vom ersten Riemchen und hob den Kopf zum zweiten. Frau B rührte sich nicht, ließ es geschehen. Ich küsste den zweiten, mehrere Sekunden lang. Dann wandte ich mich dem rechten Fuß zu und küsste auch dort das untere Riemchen zuerst, atmete tief und hörbar ein dabei, sprechen wollte ich nicht, doch ich wollte ihr meine Freude trotzdem verständlich machen. Jetzt das obere Riemchen. Ich senkte meine gespitzten Lippen glücklich auf sie und schmatzte zum Abschluss dieser ersten Begrüßung laut.

Der wahrgewordene Traum ist ein viel zu schwacher Vergleich für das Gefühl, das ich empfand. Augenblicke, Lidschläge trennten mich davon, wirklich die Füße Frau Bs zu küssen. Erneut begann ich beim linken Fuß. Sie bewegte sich nicht, saß noch immer zurückgelehnt auf ihrem Stuhl. Wartete sie gespannt auf meine Lippen? Sie sollte sie fühlen dürfen, wie sie es verdiente. Ich senkte den Kopf, schloss die Augen und küsste ihr die Zehen des linken Fußes. Spürte ihre Haut auf meiner, schmeckte sie und atmete so tief ein, dass sie den Sog meiner Lunge fühlen musste. Ich küsste zuerst den großen Zeh, dessen flammend rot lackierter Nagel dafür geschaffen zu sein schien, meine Lippen zu berühren. Danach den zweiten Zeh, dann den dritten, der fast genauso lang war, dann den vierten und schließlich den kleinen Zeh. Der rechte Fuß wartete. Ich befeuchtete mir die Lippen, sie sollte fühlen, dass ich es auch so meinte, sie sollte diesen Raum hinterher verlassen und wissen, dass ich ihr die Füße geküsst habe, dass ich vor ihr kniete und ganz ihrer war. Auch beim rechten Fuß küsste ich den großen Zeh zuerst. Ich ließ sie ein leises Schmatzen dabei hören, bei jedem einzelnen Zeh gab ich ihr ein leises „Mwah!“.

So wie andere ihre Frau küssen, küsse ich Ihnen die Füße, Frau B.

Als ich ihr jeden einzelnen Zeh geküsst hatte, küsste ich ihren Fußrücken. Ich begann dies beim Rechten zu tun, das empfand ich als fair. Jeden Zeh einzeln zu küssen war einfach, doch wie den Fußrücken gebührend bedecken? Ich begann dort, wo das Riemchen die Haut berührte, so dass meine Unterlippe den Stoff, meine Oberlippe die Haut küsste. Würde ihr das auffallen? Hoffentlich, denn ich wollte sorgfältig für sie sein, sie würde mich vielleicht sogar loben! So machte ich einen Halbkreis um ihren Fuß, halb Stoff- halb Haut küssend, bis ich mich einen Zentimeter weiter in Richtung Knöchel bewegte und von dort den Halbkreis, dieses Mal nur ihre blanke Haut liebkosend, wiederholte. Ich hatte den dritten Halbkreis beendet, da fiel mir die würdevolle Wölbung auf, unter der ihre Sohlen zu erahnen waren. Sie trug Sandalen, wie sollte ich ihr da die Fußsohlen küssen? Ich hob den Kopf ein wenig, begann zu überlegen.

„The other one, till’ the same spot“, nahm sie mir die Entscheidung ab und ich spürte, wie eine Hand durch mein Haar fuhr, „then it’s enough for today.“

„Yes Ma’am.“

Ich widmete mich dem linken Fuß und setzte meine Lippen an dieselbe Stelle wie vorhin beim Rechten. Meine Küsse wurden begehrender, wollten mehr Geschmack ihrer Füße in mich aufsaugen, noch befeuert von ihrer Ankündigung, dass danach genug sei.

„Tender“, reagierte sie tadelnd auf meine aufkommende, gierige Hast. Meine Lippen verlangsamten sich abrupt, sollte ich mich entschuldigen, oder mit Taten überzeugen? Ich entschied mich für das Küssen und zählte noch siebenunddreißig Küsse bis exakt zur Mitte des Fußrückens, dort wo ich vorhin enden musste.

Sie zog ihre Füße weg und ihre Hand erschien unter dem Tisch, mit dem Finger nach oben zeigend.

Ich begab mich mit flammend roten Wangen in eine kniende Position, so dass ich gerade über die Tischkante schauen konnte. Frau B lächelte sanft und fuhr mir mit der linken Hand zärtlich über das Gesicht, „what a sweetheart you are“, und zwinkerte. Dann räusperte sie sich, „die Präsentation ist eine Eins wert, keine Sorge. Dein Schuljahr somit gerettet.“

„Das...“, sagte ich stotternd, „war das jetzt, ... es wäre...“

„Ich bin beeindruckt von deinen Englischkenntnissen“, erklärte sie, „du könntest Nachhilfe geben, schon mal darüber nachgedacht?“

Ich erhob mich, da biss sie sich mit einem neckischen Gesichtsausdruck auf die Unterlippe und wackelte verbietend mit dem Zeigefinger. Ich sank wieder auf die Knie. Sie nickte grinsend.

Platz.

„Nein, ich hab noch nie über Nachhilfe nachgedacht“, gab ich zu und blickte ihr unsicher in die Augen, „glauben Sie, ich könnte das? Weil man sollte da nicht nur den Stoff beherrschen, sondern auch einigermaßen gut erklären können.“

„Mir hast du gerade eine ganz neue Welt erklärt“, sagte sie und verschränkte die Arme lässig hinter dem Kopf, noch immer zurückgelehnt, „und für Nachhilfe musst du kein Pädagoge sein.

---ENDE DER LESEPROBE---