Ideensammlung zum Osterschmuck - Gerhard Köhler - E-Book

Ideensammlung zum Osterschmuck E-Book

Gerhard Köhler

0,0
2,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Die Wiege des Brauchtums des Osterbrunnenschmückens hat seinen Ursprung in der Fränkischen Schweiz. Insbesondere auf den felsigen Hochflächen war das Schmücken als Dank gegen die große Wasserarmut schon im 19. Jahrhundert verbreitet.   Den farbigen Blickfang an den geschmückten Wasserstellen bilden die bunt gefärbten und oft reichlich verzierten Ostereier. Der Vortrag sagt auch einiges zum Brauchtum aus und zeigt einige Vorschläge zum Gestalten eines Osterbrunnens mit den verschiedensten Materialien. 

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Gerhard Köhler

Ideensammlung zum Osterschmuck

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Hauptteil

 

Ideensammlung zum Osterschmuck

 

 

 

Die Wiege des Brauchtums des Osterbrunnenschmückens hat seinen Ursprung in der Fränkischen Schweiz. Insbesondere auf den felsigen Hochflächen wurde das Schmücken als Dank gegen die große Wasserarmut schon im 19. Jahrhundert verbreitet. Der Grund für die Wasserknappheit in der Fränkischen Schweiz liegt in den besonderen geologischen Verhältnissen des Fränkischen Jura, einem wasserdurchlässigen Dolomit- und Kalkstein.

 

Seit den 1980er Jahren wurde dieser Brauch auch in anderen Teilen Deutschlands immer beliebter. Auch heutzutage werden an Ostern in vielen Orten in ganz Deutschland zahlreiche Brunnen geschmückt. Seit ein paar Jahren gibt es jedoch einen starken Konkurrenzkampf zwischen den Kleinstädten, mit dem Ziel, so viele Touristen wie möglich anzulocken.

 

Dem Osterwasser wurde eine magische Wirkung nachgesagt. So sollten zum Beispiel Kinder, die mit frisch geweihtem Wasser an Ostern getauft wurden, besonders klug werden. Das Trinken von Osterwasser schützte dem Volksglauben nach vor Krankheiten und wer das Osterwasser im eigenen Haus verspritzte, hielt Ungeziefer fern.

 

Den Blickfang an den geschmückten Wasserstellen bilden die bunt gefärbten und oft reichlich verzierten Ostereier.

Das Auspusten kam man mit dem Mund, aber auch mit einem in Apotheken erhältlichen Gummiballon machen. Nach dem Ausblasen der Eier sollten sie noch ausgespült und getrocknet werden.

In der Kulturgeschichte der Menschen trifft man schon früh die Eier an, zum Beispiel wurden sie im 4. Jahrhundert als Grabbeigabe in römisch-germanischen Gräbern gefunden. Als feststehendem Zahlungstermin wurden an Ostern im Mittelalter Eier den Grundherren als Sachleistung für das gepachtete Land überreicht.

 

Beliebte Osterdekorationen dafür waren vor allem viele bunt bemalte Ostereier, die häufig in Form einer Krone angeordnet wurden. Doch auch frisch geschlagene junge Äste, Blumen und Papierbänder in allen Regenbogenfarben wurden gern als Osterschmuck verwendet.

 

Zu den bekanntesten zählen die Osterbrunnen in dem fränkischen Ort Bieberbach, im oberpfälzischen Sulzbach-Rosenberg, in Schechingen und in der oberschwäbischen Gemeinde Oberstadion. Wegen des außergewöhnlich schönen Osterschmucks der Brunnen haben es manche Städte sogar ins Guinness Buch der Rekorde geschafft.

 

In rund 200 Orten der Fränkischen Schweiz sind in der Karwoche bis zwei Wochen nach Ostern Brunnen mit tausenden buntbemalten Eierschalen, Blumen, Kränzen und Girlanden geschmückt.

 

Das alte Brauchtum wird auch heute noch gelebt. Zunächst wird der Brunnen gesäubert – oder wie die Einheimischen sagen „gefegt“. Übten diese Tätigkeit damals nur die jungen Burschen aus, so tun dies heute entweder die Frauen, die die Brunnen schmücken, oder deren Ehemänner. Danach wird der Brunnen mit Girlanden, Fichtenzweigen und ausgeblasenen Eiern, die einfarbig bemalt oder verziert werden, geschmückt. Im Volksmund spricht man dabei vom „Brunnen putzen“. Einzelne oder zu Büscheln gebundene Papierbänder, die „Pensala“, dürfen dabei ebenso wenig fehlen wie echter Blumenschmuck. Ein „durchschnittlicher“ Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz umfasst zum Schluss etwa 80 laufende Meter Girlandenschmuck und circa 1.800 bis 2.000 bemalte Eierschalen. Der Osterbrunnen in Bieberbach bei Egloffstein hat es mit mittlerweile rund 11.000 Eiern sogar als „größter Osterbrunnen der Welt“ ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft.

 

Dem Osterwasser wurde eine magische Wirkung nachgesagt. So sollten zum Beispiel Kinder, die mit frisch geweihtem Wasser an Ostern getauft wurden, besonders klug werden. Das Trinken von Osterwasser schützte dem Volksglauben nach vor Krankheiten und wer das Osterwasser im eigenen Haus verspritzte, hielt Ungeziefer fern.

 

Bevor der Brunnen überhaupt geschmückt werden kann, muss er ordentlich gesäubert werden. Erst wenn er komplett sauber ist wird er mit den zahlreichen Girlanden, Fichtenzweigen, farbig bemalten und verzierten Eiern und Blumen geschmückt.

 

Im Volksmund spricht man dabei vom „Brunnen putzen“. Einzelne oder zu Büscheln gebundene Papierbänder, die „Pensala“, dürfen dabei ebenso wenig fehlen wie echter Blumenschmuck. Ein „durchschnittlicher“ Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz umfasst zum Schluss etwa 80 laufende Meter Girlandenschmuck und circa 1.800 bis 2.000 bemalte Eierschalen.

 

Die Anordnung der Ostereier erinnert meist an eine Krone, deshalb wird sie auch Osterkrone genannt. Die Farben für die Ostereier werden auch bewusst gewählt. So findet man rote Eier, die die Passionszeit symbolisieren und gelbe Eier, die die Lebensfreude symbolisieren.

 

Dem Wasser in diesen Brunnen wurde dann eine magische Wirkung nachgesagt. Kinder, die mit frisch geweihtem Wasser aus diesen Brunnen oder Quellen an Ostern getauft wurden, sollten besonders schlau werden. Auch wurde das Wasser getrunken um sich vor Krankheiten zu schützen und in den Häusern verspritzt um Ungeziefer fernzuhalten.

 

 

Zum Beginn möchte ich gleich ein paar Brunnen als Gesamtbild zeigen, bevor ich im zweiten Teil mehr von Inspirationen zeigen werde.

 

In Aufseß schmückte man schon um 1909 den ersten Osterbrunnen. Hier wird nach alter Tradition noch mit Fichtenbäumchen geschmückt. Fichtenbäumchen symbolisieren die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Besucher schütteln oft den Kopf, wenn sie hier vorbeikommen, denn ihnen ist meist die Urtradition nicht bekannt.

 

In Aufseß wird der Osterbrunnen nach der hundert Jahre alten Tradition geschmückt - relativ schlicht und natürlich, nicht kitschig. In einem Punkt brechen sie die Tradition aber, denn der Brunnen wird nun nicht in der Nacht von Samstag auf Ostersonntag, sondern am Gründonnerstag geschmückt. In vielen Orten in der Fränkischen Schweiz werden die Brunnen jedoch noch früher, meistens mindestens eine Woche vor Ostern, gereinigt und geschmückt.

 

 

 

Wo das Maintal die Hochfläche der Fränkischen Alb und die Fränkische Schweiz nach Nordwesten abgrenzt, steht alljährlich hier in Lauf ein Osterbrunnen, der ganz besondere Beachtung verdient. Hier in Lauf bei Zapfendorf, direkt an der B 173, ist das österliche Herausputzen des Lindenbrunnens, der eigentlich ein Quellüberlauf ist. Schon seit 1979 wird in Lauf jedes Jahr wieder ein Osterbrunnen geschmückt. Auf Initiative der Familie Alt lebte eine alte Tradition wieder auf, sie drohte in Vergessenheit zu geraten. Georg Söhnlein mit den Freunden des Laufer Osterbrunnens sind verantwortlich für den schönen Anblick.

 

Am Palmsonntag (ab 13 Uhr) oder den Ostersonntag (ab 11 Uhr) gibt es hier sogar Kaffee und Kuchen.

 

 

 

Fünfzig Gänseeier und drei Schwaneneier, deren Bemalung alles in den Schatten stellt, gehören zum Gesamtschmuckstück. Ab Gründonnerstag kann das Werk jedes Jahr bis zwei Wochen nach Ostern besichtigt werden. Der fertige Brunnen erhält in der Osternacht eine Weihe, ein Brauch, der sich um das Jahr 1987 entwickelt hat. Dabei zieht die Gemeinde mit brennenden Kerzen zum Brunnen und der segnende Geistliche weist auf die Bedeutung des Wassers für das Leben der Menschen hin. Danach geht der Zug zurück in die Kirche.

 

 

Der Laufer Brunnen wird auch bei Nacht angestrahlt, das sehr romantisch aussieht und außerdem das Zerstören des Brunnens vermeiden soll. Die ganz wertvollen Eier wurden hier sogar in einem abgeschlossenen Glasschau-Museum untergebracht.